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Kommissar Keller - Erik Ode /
Drehbuch - Herbert Reinecker /
Regie - Theodor Grädler /
#krimiserie #kommissar #zdf
Drehbuch - Herbert Reinecker /
Regie - Theodor Grädler /
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TVTranskript
00:00:00Musik
00:00:30Trieberg, ach Professor Trieberg
00:00:51Aber liebe Frau, wie stellen Sie sich denn das vor, wir sind mitten im Konzert
00:00:55Bitte, legen Sie nicht auf
00:00:58Können Sie ihm etwas ausrichten, ich flehe Sie an, richten Sie ihm etwas aus
00:01:05Er soll nicht den Zug nehmen, auf keinen Fall den Zug
00:01:08Mal langsam, was für einen Zug soll er nicht nehmen
00:01:12Wer ist denn am Apparat
00:01:16Nicht den Zug
00:01:17Bitte, sagen Sie ihm das
00:01:21Hallo
00:01:21Hallo
00:01:24Muss ich auch noch den Laufburschen machen hier
00:01:33Ich bin der Laufburschen
00:01:40Ich bin der Laufburschen
00:01:42Ich bin der Laufburschen
00:01:49Ich bin der Laufburschen
00:01:51Ich bin der Laufburschen
00:01:58Ich bin der Laufburschen
00:02:00Ich bin der Laufburschen
00:02:06Ich bin der Laufburschen
00:02:08Ich bin der Laufburschen
00:02:10Ich bin der Laufburschen
00:02:15Ich bin der Laufburschen
00:02:17Ich bin der Laufburschen
00:02:19Ich bin der Laufburschen
00:02:20Ich bin der Laufburschen
00:02:21Ich bin der Laufburschen
00:02:22Ich bin der Laufburschen
00:02:23Ich bin der Laufburschen
00:02:24Ich bin der Laufburschen
00:02:25Ich bin der Laufburschen
00:02:26Ich bin der Laufburschen
00:02:27Ich bin der Laufburschen
00:02:28Ich bin der Laufburschen
00:02:29Ich bin der Laufburschen
00:02:30Ich bin der Laufburschen
00:02:31Ich bin der Laufburschen
00:02:32Ich bin der Laufburschen
00:02:33Ja, bitte.
00:02:51Herr Professor Trieberg, da war vor ein paar Minuten ein Anruf für Sie.
00:02:59Ich soll Ihnen etwas ausrichten.
00:03:02Etwas ausrichten? Mir?
00:03:03Sie sollen den Zug nicht nehmen.
00:03:08Nicht den Zug nehmen? Warum nicht den Zug? Wer hat denn anrufen?
00:03:12Eine Frau, aber sie hat ihren Namen nicht gesagt.
00:03:14Obwohl ich gefragt habe, wer im Apparat ist.
00:03:19Nicht den Zug nehmen?
00:03:21Die Frau hat ganz dringend gebeten, dass ich Ihnen das ausrichten soll.
00:03:25Es war eine ganz aufgeregte Stimme.
00:03:27Ja, schon gut, danke.
00:03:29Sie sind der Pfarrtmann, nicht wahr?
00:03:30Ja.
00:03:31Warten Sie.
00:03:32Danke.
00:03:38Ja, das sind ja zehn Mark.
00:03:39Ja, behalten Sie es.
00:03:40Einen besten Dank, Herr Professor.
00:03:44Eine aufgeregte Stimme, sagten Sie.
00:03:46Ja, ganz atemlos.
00:03:49Atemlos?
00:03:50Wie jemand spricht, der gelaufen ist.
00:03:53So kam mir das vor.
00:03:55Tja.
00:03:57Es war wahrscheinlich meine Frau.
00:03:59Ja, ich bin sicher, es war meine Frau.
00:04:02Nochmals vielen Dank.
00:04:03Bitte.
00:04:04Bitte sehr, Herr Professor.
00:04:07Und noch mal vielen Dank.
00:04:09Vielen Dank.
00:04:18Der persönliche Zug aus Kolartik im Rosenfeld wird es jetzt auf die alten Reihen.
00:04:24Der Zug nach Wolfratshausen fährt in Kürze ab. Bitte einsteigen und die Türen schließen.
00:04:54Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:05:24Untertitelung des ZDF, 2020
00:05:54Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:05:56Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:06:00Da kommt er gerade.
00:06:02Da kommt er gerade.
00:06:32Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:06:34Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:06:36Untertitelung des ZDF für funk, 2017
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00:06:44Untertitelung des ZDF für funk, 2017
00:06:48Hallo. Komm mal her. Da ist etwas passiert.
00:07:18Was ist denn los? Da ist ein Toter im Wagen. Ein Toter? Fasst nichts an. Der ist erschossen worden. Wieso denn erschossen? Schau das Fenster an.
00:07:48Ein Toter? Da liegt ein Toter im Wagen.
00:07:53Er ist Konzertmeister. Er ist mit dem letzten Zug nach Haus gefahren und seine Frau wollte ihn vom Bahnhof abholen.
00:08:15Sie kamen gerade dazu, als zwei Bahnbeamte ihren Mann fanden. So fanden. Er ist durchs Fenster entdurch erschossen worden. Er stand im Gang vor dem Abteil.
00:08:25Was sagt die Technik?
00:08:26Karabiner oder Jagdgewehr.
00:08:28Und das Projektil?
00:08:29Ja, das hat erst die Scheibe durchschlagen, dann ihn und ist dann hinter ihm, die Abteilteile, hat offen gestanden, durchs gegenüberliegende Fenster wieder raus.
00:08:38Also zwei Möglichkeiten, Chef. Entweder Unfall, es gibt Verrückte, die auf Fahnenbezüge schießen.
00:08:42Ja, oder eben Mord. Aber wenn es wirklich verabsichtigt war, den Mann umzubringen, dann muss der Zug gestanden haben, wahrscheinlich auf dem Bahnhof.
00:08:50Und wie viele Bahnhöfe kommen denn in Frage?
00:08:52Nur zwölf.
00:08:53Ach, das ist ja kaum eine Rede wert. Habt ihr alle Bahnhofsvorsteher gefragt, ob sie einen Schuss gehört haben?
00:08:59Ja, ja. Alle gefragt. Niemand hat einen Schuss gehört.
00:09:02Könnten Glassplitter gefunden werden. Was sagt denn die Schusstechnik?
00:09:07Es können möglicherweise von der gegenüberliegenden Scheibe Splitter nach außen geflogen sein. Aber die zu finden, das halte ich für unmöglich.
00:09:13Ja, versuchen müssen wir es.
00:09:14Wer ist da?
00:09:15Ja, Moment mal bitte. Da ruft einer an wegen der Sache mit dem Geigenspieler, der Pförtner vom Herkulessaal.
00:09:26Ja, bitte? Ja? Ja? Wo sind Sie jetzt? Ja, bleiben Sie da und warten Sie auf uns.
00:09:37Ich komme.
00:09:45Kriminalpolizei? Ja, ja.
00:09:51Guten Tag, die Herren. Bitte. Kommen Sie herein.
00:09:53Danke.
00:09:56Wissen Sie, ich habe es nämlich gerade in der Zeitung gelesen. Ich schlage die auf. Triberg, denke ich. Triberg? Und dann lese ich der Geiger. Da habe ich sie dann sofort angerufen.
00:10:08Hm.
00:10:08Ist er denn wirklich im Zug erschossen worden?
00:10:12Ja.
00:10:13Ist er also doch im Zug gefahren.
00:10:15Herrgott, nochmal. Ich habe ihm doch gesagt, er soll den Zug nicht nehmen. Auf keinen Fall den Zug nehmen.
00:10:22Ja, warum haben Sie ihm das gesagt?
00:10:24Warum?
00:10:25Ja.
00:10:26Ja, am besten Sie erzählen mal alles von vorne.
00:10:28Tja, also, gestern Abend, das Konzert war noch im Gange. Da kam ein Anruf. Eine Frau rief an. Sie wollte Herrn Triberg sprechen. Ich sagte, das geht jetzt nicht. Ich kann den Mann nicht holen. Das Konzert ist ja noch im Gange.
00:10:41Hm.
00:10:42Darauf sagte sie mit sehr aufgeregter Stimme, können Sie ihm etwas ausrichten? Es ist sehr dringend. Bitte richten Sie ihm etwas aus. Er soll den Zug nicht nehmen. Auf keinen Fall den Zug nehmen.
00:10:55Ich fragte noch, wer es denn da war. Darauf hat sie nicht geantwortet.
00:11:01Was sagen Sie dazu?
00:11:03Ja, was haben Sie daraufhin gemacht?
00:11:05Als das Konzert zu Ende war, bin ich dann zu Triberg in die Garderobe gegangen und habe es ihm gesagt.
00:11:10Ja.
00:11:10Dass seine Frau angerufen hat.
00:11:13Na eben, dass er den Zug nicht nehmen soll.
00:11:15Und wie hat er reagiert?
00:11:21Eigentlich gar nicht.
00:11:21Danke, sagt er.
00:11:25Besten Dank.
00:11:26Er war nicht verwundert.
00:11:27Er hat nicht gefragt, ich meine, das legte ja nahe, warum soll ich den Zug nicht nehmen.
00:11:31Danach hat er sich nicht erkundigt.
00:11:33Nein, das hat er nicht.
00:11:35Er fragte, wie ihre Stimme gewesen sei.
00:11:37Hm.
00:11:37Weil ich sagte, es war eine aufgeregte Stimme.
00:11:40Das wollte er dann nochmal wissen.
00:11:42Ich sagte, ja, die Frau war aufgeregt.
00:11:44Es war eine ganz atemlose Stimme.
00:11:47Atemlos, fragte er.
00:11:50Mehr nicht.
00:11:52Hatten Sie den Eindruck, dass er wusste, wer die Frau war?
00:11:55Ja, er sagt, es wird meine Frau gewesen sein.
00:11:59Und wie lange sind Sie hier zu erreichen?
00:12:02Heute bis sechs.
00:12:03Na ja, schreibt ihr die Nummer auf, ja?
00:12:05Ja.
00:12:05Ich danke Ihnen sehr für Ihre Hilfe.
00:12:07Bitte sehr, Herr Kommissar.
00:12:09Ja.
00:12:11Guten Tag.
00:12:12Zu wem wollen Sie?
00:12:13Guten Tag.
00:12:14Wir hätten gern Frau Triberg gesprochen.
00:12:15Frau Triberg ist nicht in der Lage, Besuch zu empfangen.
00:12:18Sie hat eben eine Beruhigungsspritze bekommen.
00:12:20Ja, wir sind von der Kriminalpolizei.
00:12:24Bitte.
00:12:25Danke.
00:12:26Ich bin Frau Häusler.
00:12:33Ich habe das hier alles ein bisschen in die Hand genommen.
00:12:36Frau Triberg ist ganz unfähig, irgendetwas zu tun.
00:12:40Sie sitzt da, starrt vor sich hin.
00:12:44Es kann auch niemand fassen.
00:12:45Niemand.
00:12:46Ich kenne Herrn Professor Triberg ganz gut.
00:12:50Der hat oft in unserer Kirche gespielt.
00:12:53Ein großer Künstler.
00:12:57Ein hervorragender Mensch.
00:13:00Bitte.
00:13:00Guten Tag, Frau Triberg.
00:13:10Ich bin Kommissar Keller.
00:13:11Das ist mein Mitarbeiter, Herr Klein.
00:13:13Guten Tag.
00:13:14Guten Tag.
00:13:16Ja, es tut mir sehr leid, aber ich muss Ihnen doch noch einige Fragen stellen.
00:13:20Bitte.
00:13:21Fragen Sie nur.
00:13:24Nehmen Sie doch Platz.
00:13:25Danke.
00:13:25Danke.
00:13:25Danke.
00:13:25Danke.
00:13:30Frau Triberg, es gibt zwei Möglichkeiten der Erklärung für den Tod Ihres Mannes.
00:13:38Es könnte sich um den Anschlag eines Verrückten gehandelt haben, dem es Spaß macht, nachts
00:13:44auf vorüberfahrene Züge zu schießen.
00:13:46Ihr Mann hat am Fenster gestanden und wäre ein zufälliges Opfer gewesen.
00:13:51Oder aber Ihr Mann ist vorsätzlich ermordet worden.
00:13:55Für diese zweite Annahme spricht ein Anruf, den Ihr Mann gestern Abend erhalten hat.
00:14:00Ein Anruf?
00:14:02Ja.
00:14:03Im Herkules-Saal.
00:14:03Das Konzert war noch im Gange.
00:14:06Eine Frau war am Telefon und bat dem Pförtner dringend, Herrn Triberg etwas auszurichten.
00:14:11Er solle nicht den Zug nehmen.
00:14:13Nicht den Zug nehmen?
00:14:15Unter keinen Umständen den Zug nehmen.
00:14:18Unter keinen Umständen?
00:14:21Das hat der Pförtner ihrem Mann ausgerichtet.
00:14:23Ihr Mann hat sich das angehört, in aller Ruhe, wie der Pförtner sagt.
00:14:29Ohne Fragen zu stellen, ohne sichtbare Reaktionen.
00:14:33Er bedankte sich und sagte, das wird meine Frau gewesen sein.
00:14:38Er meinte, ich habe angerufen?
00:14:41Ja.
00:14:42Aber nein, ich habe nicht angerufen.
00:14:45Das stimmt nicht.
00:14:46Der Anruf kam nicht von mir.
00:14:50Nein?
00:14:52Nein.
00:14:55Ja, dürfen wir mal Ihr Telefon benutzen?
00:14:59Ja, bitte.
00:15:01Harry, ruf sie mal an.
00:15:02Ja.
00:15:02Herr Franzen, Kriminalpolizei.
00:15:21Einen Moment mal, bitte.
00:15:22Dürfte ich Sie um etwas bitten, Frau Triberg?
00:15:24Ja, bitte.
00:15:25Würden Sie einen Augenblick ans Telefon gehen?
00:15:28Ans Telefon? Warum? Wozu?
00:15:30Ja, ich bitte Sie darum.
00:15:32Bitte.
00:15:41Und jetzt sagen Sie, kann ich Herrn Triberg sprechen?
00:15:46Kann ich Herrn Triberg sprechen?
00:15:49Richten Sie ihm etwas aus. Bitte richten Sie ihm etwas aus.
00:15:51Richten Sie ihm etwas aus. Bitte richten Sie ihm etwas aus.
00:15:54Er soll nicht den Zug nehmen. Auf keinen Fall den Zug nehmen.
00:15:56Er soll nicht den Zug nehmen. Auf keinen Fall den Zug nehmen.
00:15:59Danke.
00:16:01Herr Franzen?
00:16:01Herr Kommissar.
00:16:02Das war die Frau. Das war die Stimme.
00:16:06Ich bin ganz sicher.
00:16:07Ja, es ist gut. Besten Dank.
00:16:10Er erkennt die Stimme wieder. Er ist ganz sicher.
00:16:13Ich habe nicht angerufen.
00:16:15Wenn Sie es sagen.
00:16:18Herr Kommissar.
00:16:20Ich pflege Frau Triberg.
00:16:22Auch früher schon.
00:16:24Ich glaube nicht, dass es richtig ist, was Sie jetzt tun.
00:16:28Die Frau hat ihren Mann verloren.
00:16:30Ganz recht. Er ist ermordet worden.
00:16:31Machen Sie auf, Frau Häusler.
00:16:40Es wird meine Schwiegermutter sein.
00:16:45Guten Tag.
00:16:47Mein Name ist Triberg.
00:16:50Wer sind Sie?
00:16:50Ich bin Frau Häusler. Erinnern Sie sich nicht?
00:16:52Ist meine Schwiegertochter nicht da?
00:16:56Doch, sie ist da.
00:16:58Bitte kommen Sie herein.
00:17:00Nimm Sie den Koffer.
00:17:01Ja.
00:17:01Guten Tag.
00:17:09Guten Tag.
00:17:09Guten Tag.
00:17:10Guten Tag.
00:17:10Guten Tag.
00:17:14Guten Tag, Irene.
00:17:17Ich habe mir meinen Koffer mitgebracht.
00:17:21Ich kann doch hier schlafen.
00:17:22Ich habe mir meinen Koffer mitgebracht.
00:17:23Ja, ja, natürlich.
00:17:25Aus dem Telegram ging nicht viel hervor?
00:17:29Er ist ermordet worden?
00:17:30Er hatte ein Konzert in München.
00:17:34Er kam mit dem letzten Zug.
00:17:37Ich wollte ihn von der Bahn abholen.
00:17:39Ich war dabei, wie ein Bahnbeamt, der ihn fand.
00:17:45Die Kugel war durch das Fenster gekommen.
00:17:50Die Scheibe war zersplittert.
00:17:57Polizei?
00:17:58Ja, Kriminalpolizei.
00:18:02Ich bin Johanna Triberg.
00:18:05Ich wohne in Bamberg.
00:18:07Ich habe heute früh ein Telegramm bekommen,
00:18:09dass mein Sohn ermordet worden ist.
00:18:12Ich bin sofort hierher gefahren.
00:18:14Darf ich einen Kaffee haben?
00:18:15Ja, ja, natürlich.
00:18:17Ja, ich mache schon, Frau Triberg.
00:18:19Selbstverständlich.
00:18:20Danke.
00:18:21Darf ich um Ihren Namen bitten?
00:18:23Ich bin Kommissar Keller.
00:18:25Was haben Sie festgestellt?
00:18:27Wir sind noch bei den Ermittlungen.
00:18:30Darf ich mich nach dem Stand Ihrer Ermittlungen erkundigen?
00:18:34Haben Sie einen Verdacht?
00:18:35Nein, noch nicht.
00:18:36Ich möchte Ihnen etwas sagen, Herr Kommissar.
00:18:40Als ich heute Morgen den Inhalt des Telegramms begriffen hatte,
00:18:44dass mein Sohn ermordet worden sei,
00:18:46hatte ich sofort einen Verdacht.
00:18:48Haben Sie sich über die Verhältnisse hier im Haus informiert?
00:18:51Nein.
00:18:53Meine Schwiegertochter hat einen Liebhaber.
00:18:55Schein, dass mein Sohn eine Art von Hindernis war,
00:18:58das aus dem Weg geräumt werden sollte.
00:19:02Entschuldige, Irene.
00:19:04Aber ich spreche über einen Verdacht, der sich bei mir einstellte,
00:19:08in derselben Sekunde, als ich den Inhalt des Telegramms begriffen hatte.
00:19:12Ich war darauf gefasst, dass du so etwas sagen würdest.
00:19:17Warst du?
00:19:19Dass dies dein erster Gedanke sein würde, ja.
00:19:22Das habe ich gewusst.
00:19:25Aber dieser Gedanke ist absurd, Herr Kommissar.
00:19:29Bitte, hier ist der Kaffee.
00:19:31Vielen Dank.
00:19:31Sie sind Frau Häusler.
00:19:38Ich weiß.
00:19:40Wer hat Sie gerufen?
00:19:42Hast du Sie gerufen?
00:19:43Nein.
00:19:44Ich kam von selbst.
00:19:46Diese schreckliche Tat.
00:19:48Es ging morgens wie ein Lauffeuer in der Stadt herum.
00:19:52Da habe ich mir gedacht, geh mal hin.
00:19:55Die arme Frau wird völlig gebrochen sein.
00:19:58War sie es?
00:19:59Sie war wie gelähmt.
00:20:01Völlig unfähig, irgendetwas zu tun.
00:20:05Milch?
00:20:06Zucker?
00:20:07Danke, nur Milch.
00:20:09Danke.
00:20:11Können Sie meinen Koffer bitte ins Schlafzimmer bringen?
00:20:14Ins Schlafzimmer?
00:20:16Sein Bett ist doch frei.
00:20:20Du willst neben mir schlafen?
00:20:23Soll ich hier unten schlafen?
00:20:27Ins Schlafzimmer, den Koffer.
00:20:29Ja, bitte ins Schlafzimmer.
00:20:31Frau Trieberg, Ihre Schwiegermutter sagt, Sie hätten ein Verhältnis mit einem anderen Mann. Stimmt das?
00:20:39Ja, das stimmt.
00:20:41Wer ist dieser Mann?
00:20:43Er heißt Andreas Colling.
00:20:45Und wo lebt er?
00:20:46Er lebt in München, in der Maximilianstraße.
00:20:49Was hat er für einen Beruf?
00:20:51Er schreibt, er malt, er ist künstlerisch tätig.
00:20:55Seit wann besteht denn die Beziehung?
00:20:58Seit einem Jahr.
00:20:59Wollten Sie sich von Ihrem Mann scheiden lassen?
00:21:01Ja.
00:21:02Aber er wollte nicht.
00:21:05Warum wollte er das nicht?
00:21:07Er meinte, dass diese Beziehung irgendwann aufhören würde.
00:21:10Aber Sie hätten doch Ihren Mann verlassen können.
00:21:12Das hat sie ja getan.
00:21:15Sie hat ihn verlassen.
00:21:17Für ein halbes Jahr.
00:21:19Und ist nach München gezogen.
00:21:21Und ist wieder zurückgekommen?
00:21:24Ja.
00:21:25Wann?
00:21:27Vor drei Wochen.
00:21:29Warum sind Sie wieder zurückgekommen?
00:21:30Weil der Mann Sie nicht ernähren konnte.
00:21:33Weil es ein elendes Leben war ohne Geld.
00:21:36Und hier zu Hause war Geld.
00:21:39Dass Sie zurückgekommen sind, bedeutet das,
00:21:40dass Sie Ihre Beziehung zu Colling aufgegeben haben?
00:21:43Sie hat sie nicht aufgegeben.
00:21:45Mein Sohn hat es mir geschrieben.
00:21:49Er hat mir viele Briefe geschrieben.
00:21:51In seinem letzten Brief schreibt er,
00:21:54seit Tagen Mama wächst in mir ein Gefühl von Angst.
00:21:58Ich kann mir plötzlich vorstellen,
00:21:59dass die beiden sich vorgenommen haben,
00:22:02mich umzubringen.
00:22:05Entschuldige, Irene.
00:22:07Du bist sicher mit mir der Meinung,
00:22:08dass darüber gesprochen werden muss.
00:22:11Es ist doch wie eine Aussage, die er macht.
00:22:13Auch wenn er tot ist.
00:22:15Eine Aussage.
00:22:17Die widerlegt.
00:22:19Oder bestätigt werden muss.
00:22:23Eine solche Verdächtigung, Mama.
00:22:26Du bist doch völlig verrückt.
00:22:29Ist sie das?
00:22:37Verzeihen Sie, wissen Sie, wo Herr Colling wohnt?
00:22:40Colling?
00:22:41Der die Dachwohnung oben.
00:22:43Wollen Sie was für ihn?
00:22:45Ja, danke schön.
00:22:47Bitte schön.
00:22:49Bitte.
00:22:49Bitte.
00:22:49Ah ja, hier ist es.
00:23:06Guten Tag.
00:23:08Herr Colling?
00:23:10Ja, da bin ich.
00:23:11Mein Name ist Grabert.
00:23:13Das ist Herr Heines.
00:23:14Wir kommen von der Kriminalpolizei.
00:23:16Kriminalpolizei?
00:23:19Habe ich was verbrochen?
00:23:20Nein, nein, wir haben nur ein paar Fragen.
00:23:21Können wir reinkommen?
00:23:22Aber natürlich.
00:23:23Bitte sehr.
00:23:24Danke sehr.
00:23:24Bitte sehr, meine Herren.
00:23:36Danke.
00:23:36Womit kann ich Ihnen dienen?
00:23:47Kennen Sie Frau Triberg?
00:23:52Irene Triberg?
00:23:53Ja, Irene Triberg.
00:23:54Ach, deswegen sind Sie gekommen.
00:24:00Was heißt deswegen?
00:24:03Ihr Mann ist doch gestorben.
00:24:05Naja, was heißt gestorben?
00:24:09Er ist erschossen worden.
00:24:12Ich habe es in der Zeitung gelesen.
00:24:15Nur in der Zeitung gelesen?
00:24:18Nein.
00:24:21Irene hat mich auch angerufen.
00:24:23Ach ja?
00:24:24Wann hat Sie es Ihnen angerufen?
00:24:27Na, in der Nacht noch.
00:24:30Wir sind ja befreundet.
00:24:32Sehr eng befreundet.
00:24:34Wissen Sie das nicht?
00:24:35Doch, das wissen wir.
00:24:36Wo haben Sie mit ihr zusammengelebt?
00:24:38Hier?
00:24:40Ja.
00:24:41Hier.
00:24:42Wir wissen auch, dass Frau Triberg sich von Ihrem Mann scheiden lassen wollte.
00:24:46Ja, das wollte sie.
00:24:48In der Sache und die Mierde.
00:24:50Das können Sie mir glauben.
00:24:52Völlig gleichgültig war.
00:24:54Aber hier war es nicht so gleichgültig, oder?
00:24:57Nein.
00:24:59Komischerweise.
00:25:01Sie war versessen darauf, sich scheiden zu lassen.
00:25:04Nur der Mann hatte was dagegen.
00:25:06Wissen Sie aus welchen Gründen?
00:25:07Aus welchen Gründen?
00:25:10Der Mann wollte Sie nicht verlieren.
00:25:11Er lässt sich schon gern was wegnehmen.
00:25:13Kennen Sie Herrn Triberg?
00:25:14Ja, er war mal hier.
00:25:17Er hat sich mit uns unterhalten.
00:25:21Diskutiert.
00:25:23Er war mehrmals hier oben.
00:25:25Mehrmals?
00:25:27Er war sehr hartnäckig.
00:25:29Und hat ja ausschließlich Erfolg gehabt damit.
00:25:32Frau Triberg ist zu Ihrem Mann zurückgegangen.
00:25:34Ja.
00:25:36Ja, das stimmt.
00:25:39Er hat ein paar gute Argumente gehabt.
00:25:41Welche?
00:25:43Der Mann hielt nichts von mir.
00:25:47Irgendwie war er davon überzeugt, dass ich seine Frau ins Unglück stürze.
00:25:52Irgend so was.
00:25:52Wann ist sie zu ihm zurückgegangen?
00:25:55Vor drei Wochen.
00:25:57Und Sie haben sie gehen lassen?
00:25:59Warum nicht?
00:26:01Sie wollte es.
00:26:03Aus irgendeinem Grunde wollte sie es plötzlich.
00:26:05Hatten Sie Streit mit ihr?
00:26:07Aber nein.
00:26:09Hat sie die Beziehung zu Ihnen ganz aufgegeben?
00:26:12Das nicht gerade.
00:26:15Sie ist doch ein paar Mal hier gewesen.
00:26:20Sie werden nichts Dramatisches finden.
00:26:22Falls Sie das erwartet haben.
00:26:28Sie malen?
00:26:31Oh.
00:26:33Sagen wir so, ich...
00:26:35Ich versuche, mich auszudrücken.
00:26:39Was soll das darstellen?
00:26:41Das ist die Frage, die ich mir selber stelle.
00:26:44Aber Sie malen doch, um Ihre Bilder zu verkaufen.
00:26:46Ja.
00:26:48An Leute, die nicht fragen, was sie darstellen.
00:26:50Wo waren Sie gestern Nacht zwischen halb zwölf und halb eins?
00:26:55Na nun?
00:26:57Was soll ich denn davon halten?
00:27:00Ist das nicht die Zeit, in der Triebeck erschossen wurde?
00:27:02Ja, das ist die Zeit.
00:27:06Ist Ihnen die Frage sehr wichtig?
00:27:08Ja.
00:27:08Ziemlich.
00:27:10Ich verstehe das doch richtig.
00:27:12Sie fragen nach meinem Alibi.
00:27:15Ja, das ist richtig.
00:27:17Sie haben da Zeit?
00:27:18Ja, wir haben Zeit.
00:27:20Entschuldigung.
00:27:21Dann gehen wir am besten gleich.
00:27:35Da gehe ich.
00:27:37Im Bergherr Kolding.
00:27:39Ist die Erika schon da?
00:27:41Moment mal.
00:27:44Frau Traubert!
00:27:46Frau Traubert!
00:27:54Das ist die Wirtin.
00:27:56Die hat gesehen, dass ich da war.
00:27:58Der Kellner hat es auch gesehen, aber den alten Herrn nehmen Sie vielleicht nicht ernst.
00:28:06Tag, Andreas.
00:28:08Tag, Erika.
00:28:09Ich habe eine Frage.
00:28:14Wo war ich gestern Nacht von halb zwölf bis eins?
00:28:19Was sind das für Leute?
00:28:25Leute, die es gerne wissen möchten.
00:28:28Ach, so ist das.
00:28:30Er war hier.
00:28:32Er hat hier an der Theke gestanden, Bier getrunken.
00:28:35Sogar eine ganze Menge Bier.
00:28:37Ein Glas nach dem anderen.
00:28:39In der Zeit zwischen halb zwölf und halb eins?
00:28:41Ja.
00:28:42Er ist hier geblieben, bis wir zugemacht haben.
00:28:45Wann machen Sie ihn zu?
00:28:46Um eins.
00:28:48Sie kennen Herrn Kolding gut?
00:28:51Ja, ich kenne ihn gut.
00:28:52Er ist öfter hier?
00:28:53Ziemlich oft, ja.
00:28:55Dann kennen Sie sicher auch Frau Trieberg.
00:28:58Ja, den kenne ich.
00:29:00Ist es Ihretwegen?
00:29:02Ich habe das da in der Zeitung gelesen, was da passiert ist.
00:29:06War es zwischen halb zwölf und halb eins?
00:29:09Ja, genau.
00:29:11Wenn Sie an ihn gedacht haben, er war in der Zeit hier ganz unbestreitbar.
00:29:19Genügt Ihnen das?
00:29:21Ja, Sie können gehen.
00:29:25Ja, wollen Sie hierbleiben?
00:29:26Ja.
00:29:27Wir trinken hier noch ein Bier.
00:29:28Ja, wie Sie wollen.
00:29:32Was Sie erfahren wollten, haben Sie erfahren.
00:29:36Wiedersehen.
00:29:37Wiedersehen, Herr Kolding.
00:29:38Wiedersehen.
00:29:38Was ist denn los, Andreas?
00:29:56Wo kommst du denn her?
00:29:59Im Treppenhaus haben zwei Männer nach dir gefragt.
00:30:02Polizei?
00:30:02Die haben nur ein paar Fragen gestellt.
00:30:04Weiter nichts.
00:30:07Was machen die hier?
00:30:08Ja, hier war ich doch gestern Abend.
00:30:10Und dann fragen Sie.
00:30:12Soll ich nach reingehen?
00:30:13Bist du verrückt?
00:30:14Herr Kolding und Frau Triberg waren also hier, oft?
00:30:23Ziemlich oft.
00:30:24Eine Zeit lang jeden Abend.
00:30:26Was für einen Eindruck hatten Sie denn von den beiden?
00:30:31Ach Gott, wenn Sie mich nach meinem Eindruck fragen, die beiden waren wie...
00:30:35Die haben sich gesucht und gefunden.
00:30:37Eine ganz andere Frage.
00:30:38Die finanziellen Verhältnisse von Herrn Kolding...
00:30:40Na, die kenne ich doch nicht.
00:30:43Wer hat bezahlt?
00:30:46Bezahlt?
00:30:47Ja, sie hat bezahlt.
00:30:50Sie hat immer bezahlt.
00:30:52Er hatte ja kein Geld.
00:30:54Gestern Abend war er ja nun alleine hier.
00:30:57Zwischen zwölf und halb eins.
00:30:58Und hat, wie Sie sagen, ein Bier nach dem anderen getrunken.
00:31:02Und nicht bezahlt?
00:31:03Nein, ich hab's aufgeschrieben.
00:31:05Aha.
00:31:07Wie viele Schulden hat er denn?
00:31:09Wollen Sie das genau wissen?
00:31:11Ganz genau.
00:31:13Es waren...
00:31:14genau 228 Mark.
00:31:18Moment, es waren?
00:31:20Ja.
00:31:21Er hat heute Mittag bezahlt.
00:31:23Diesen Brief hat Trieberg vor einem halben Jahr seiner Mutter geschrieben.
00:31:27Ich habe Irene gefragt,
00:31:30was findest du an diesem Mann?
00:31:32Er taugt doch nichts.
00:31:33Der Mann hat keine Ordnung in seinem Innern.
00:31:36Aber sie ist ihm offenbar hörig.
00:31:39Und weil sie es ist,
00:31:40wird er sie ruinieren, zugrunde richten.
00:31:42Und aus diesem Grunde willige ich in keine Scheidung ein.
00:31:45Und hier ist der Brief,
00:31:48der letzte Brief,
00:31:49den er seiner Mutter geschrieben hat.
00:31:52Vor acht Tagen ist sie zurückgekommen.
00:31:54Sie stand plötzlich vor der Tür.
00:31:55Sie fragte,
00:31:56kann ich bei dir bleiben?
00:31:58Ich sagte, natürlich.
00:32:00Ich kann ihr nicht beschreiben,
00:32:01wie glücklich ich war.
00:32:03Ich war so behutsam wie möglich,
00:32:05um es ihr leichter zu machen,
00:32:07den Weg zurückzufinden.
00:32:08Aber genau genommen war die Entfremdung größer denn je.
00:32:13Ich fragte mich,
00:32:14warum ist sie zurückgekommen?
00:32:16Und als ich mich das fragte,
00:32:18kam mir ein Gedanke,
00:32:19dessen ich mich im ersten Augenblick sehr geschämt habe,
00:32:23der mich dennoch seitdem mit immer größerer Unruhe erfüllt.
00:32:27Es ist ein entsetzlicher Gedanke,
00:32:28und ich spreche ihn aus,
00:32:30damit du siehst,
00:32:31in welcher Verfassung ich mich befinde.
00:32:33Ich dachte,
00:32:36ob sie mich umbringen wollen.
00:32:38Sie warnen, Chef.
00:32:40Die beiden warnen es.
00:32:42Ach.
00:32:43Die Frau hat den Mann von der Bahn abgeholt.
00:32:46Sie kann es nicht sein.
00:32:48Und Kolding hat ein Alibi.
00:32:50Das habt ihr selbst festgestellt.
00:32:51Trotzdem.
00:32:53Die beiden wissen,
00:32:54wie Trieberg umgebracht worden ist und von wem.
00:32:56Das glaube ich auch.
00:32:58Frau Trieberg ruft ihren Mann an,
00:32:59um ihn zu warnen.
00:33:01Ja, warum hat sie das getan?
00:33:02Gewissens, bis sie bedenken irgendwas.
00:33:04Sie versucht halt, ihren Mann zurückzuhalten.
00:33:06Denn dass ihm im Zug was zustoßen wird,
00:33:08das weiß sie ja.
00:33:09Sie sagt, sie hat nicht angerufen.
00:33:11Herr Pförtner hat doch ihre Stimme erkannt.
00:33:12Ach, das reicht doch nicht, Harry.
00:33:14Das reicht nicht.
00:33:14Ja, bezweifeln Sie denn,
00:33:15dass Frau Trieberg es war,
00:33:16die mit dem Pförtner gesprochen hat?
00:33:18Nein, ich bin auch überzeugt,
00:33:19dass sie angerufen hat.
00:33:21Und Kolding-Chef?
00:33:23Der war auf unseren Besuch vorbereitet.
00:33:25Woher weißt du das?
00:33:26Seine Antworten wirkten überlegt,
00:33:29zurechtgelegt.
00:33:30Als wir ihn fragten,
00:33:31wo waren Sie gestern Abend,
00:33:32da nahm der sofort seine Jacke.
00:33:34Der wusste, dass wir ihn das fragen würden.
00:33:36Tja, er war richtig stolz,
00:33:37dass er uns ein so fabelhaftes Alibi
00:33:39vorführen konnte.
00:33:41Aber er hat es.
00:33:43Und damit ist die Plauderstunde beendet.
00:33:45Er hat hier gestanden,
00:33:48wo wir jetzt stehen.
00:33:50Und dass er stand,
00:33:51das war eine Voraussetzung für den Mord.
00:33:54Wenn er nun nicht gestanden hätte,
00:33:56wenn er gesessen hätte,
00:33:57hier im Abteil gesessen,
00:33:59dann wäre es unmöglich gewesen,
00:34:01ihn zu erschießen.
00:34:03Glaubst du,
00:34:03es war seine Angewohnheit zu stehen?
00:34:06Es wäre denkbar.
00:34:07Im Orchester sitzt er die ganze Zeit?
00:34:09Vielleicht war er froh,
00:34:10dass er stehen konnte,
00:34:10wenn er nach Hause fuhr.
00:34:12Na ja, wenn es so war,
00:34:13dann muss es der Mörder gewusst sein.
00:34:15Er kann sich ja nicht
00:34:16auf irgendeine Zufälligkeit verlassen.
00:34:19Seine Frau jedenfalls war sicher.
00:34:21Wenn er den Zug nimmt,
00:34:22bedeutet das seinen Tod.
00:34:24Und warum hat sie ihren Mann gewarnt,
00:34:26wenn sie ihn loswerden will?
00:34:39Guten Abend, Herr Kommissar.
00:34:40Guten Abend.
00:34:42Na, haben Sie schon irgendwas gefunden?
00:34:43Nein, bis jetzt noch nicht.
00:34:44Wir suchen seit Mittag.
00:34:46Ja, ich weiß.
00:34:47Die Chance ist nicht sehr groß,
00:34:48aber in diesem Falle
00:34:49haben wir keine andere Wahl.
00:34:50Was soll man machen?
00:34:52Ich frage mich, Herr Kommissar,
00:34:53ob der Mann ausgerechnet
00:34:54in einem Bahnhof erschossen worden ist.
00:34:56Ja, der Zug muss gestanden haben
00:34:58und der Mörder war sicher
00:34:59kein Kunstschüssel.
00:35:00Suchen Sie auch nach dem Projektil.
00:35:02Nach dem Projektil?
00:35:03Ja.
00:35:04Denn es war ein Durchschuss
00:35:05und irgendwo muss das Ding
00:35:06ja geblieben sein, nicht wahr?
00:35:08Sehen Sie sich die Gegend an.
00:35:09Wo da suchen?
00:35:10Na ja, die Schusslinie ist ja klar.
00:35:12Sie geht direkt von hier.
00:35:13In Ordnung, Herr Kommissar.
00:35:14Versuchen können wir es ja.
00:35:16Sehen Sie,
00:35:16das ist das,
00:35:17was ich von Ihnen hören wollte.
00:35:18Danke.
00:35:18Und wenn wir nun
00:35:27auf allen zwölf Stationen
00:35:28keine Glassplitter finden,
00:35:30keine Spuren,
00:35:30kein Projektil?
00:35:33Woher weiß der Mörder,
00:35:34dass Trieberg,
00:35:35wenn er nachts nach Hause fährt,
00:35:37am Fenster steht?
00:35:46Guten Abend, Herr Kommissar.
00:35:47Guten Abend.
00:35:49Haben Sie schon mal
00:35:50Glassplitter im Warnschotter gesucht?
00:35:52Nein, noch nie.
00:35:54Du?
00:35:54Leider nicht.
00:35:55Wenn Ihnen jemand
00:35:56ein solches Angebot macht,
00:35:58lehnen Sie es ab.
00:35:59Ich danke Ihnen sehr
00:35:59für Ihren Tipp.
00:36:01Also nichts gefunden?
00:36:02Nichts,
00:36:03was Glas auch nur ähnlich sieht.
00:36:05Haben Sie das Projektil gesucht?
00:36:07Sie glauben doch nicht,
00:36:08dass wir das finden.
00:36:08Das ist unmöglich.
00:36:10Na ja,
00:36:10ich will ja nur,
00:36:11dass Sie daran denken, ja?
00:36:13Schon in Ordnung,
00:36:13Herr Kommissar.
00:36:14Dankeschön.
00:36:17Das wird nichts, Chef.
00:36:24Ich glaube,
00:36:24so kommen wir nicht weiter.
00:36:26Ja, kann sein.
00:36:28Hör zu, Robert.
00:36:29Ich fahre weiter
00:36:30nach Wolfratshausen
00:36:31und möchte noch mal
00:36:32mit Frau Trieberg sprechen.
00:36:34Soll ich mitkommen?
00:36:35Nein, nein.
00:36:35Fahr du bitte zurück
00:36:36zu Walter
00:36:37und ich möchte wissen,
00:36:39was der Kolding tut.
00:36:40Mhm.
00:36:40Bis morgen dann,
00:36:43Frau Trieberg.
00:36:45Hoffentlich haben Sie
00:36:46eine gute Nacht.
00:36:47Werde ich schon haben.
00:36:48Danke.
00:36:49Gute Nacht.
00:36:50Gute Nacht.
00:36:51Gute Nacht.
00:37:10Du hast nicht gedacht,
00:37:18dass ich kommen würde,
00:37:19nicht wahr?
00:37:21Nicht hierher.
00:37:24Nicht zu dir.
00:37:28Du hast mir
00:37:28ein Telegram geschickt.
00:37:31Was hast du dir vorgestellt?
00:37:35Du hast dir vorgestellt,
00:37:36dass du es aushalten könntest,
00:37:38mich zu sehen.
00:37:42Aber es geht nicht.
00:37:44Nicht wahr?
00:37:47Soll ich in ein Hotel gehen?
00:37:52Ich habe wie immer
00:37:53nichts dagegen,
00:37:55dass du hier bist.
00:37:59Du weißt,
00:38:00dass ich überzeugt bin,
00:38:00dass ihr beide
00:38:01es getan habt.
00:38:03Du hast es gesagt.
00:38:08Ich habe es dir gehört.
00:38:20Willst du rauchen?
00:38:28Voll?
00:38:33Guten Abend,
00:38:55Frau Trieberg.
00:38:56Guten Abend,
00:38:56Herr Kommissar.
00:38:57Ich weiß,
00:38:58es ist furchtbar spät,
00:38:59aber könnte ich noch mal
00:39:00zu Ihnen hereinkommen?
00:39:01Bitte.
00:39:02Bitte kommen Sie herein.
00:39:03Danke.
00:39:08Herr Kommissar,
00:39:09können Sie mich bitte
00:39:09hier mal schlafen.
00:39:10Oh ja,
00:39:11das wäre vielleicht ganz gut.
00:39:12Danke.
00:39:13Bitte kommen Sie doch herein.
00:39:14Ja.
00:39:15Danke.
00:39:20Guten Abend,
00:39:21Frau Trieberg.
00:39:22Guten Abend.
00:39:23Entschuldigen Sie,
00:39:24wenn ich noch mal störe,
00:39:25ich bin gerade eben
00:39:26die Strecke mit dem Zug
00:39:27abgefahren.
00:39:28Die Strecke abgefahren?
00:39:30Ja, München,
00:39:31Wolf-Ratzhausen.
00:39:32Wir suchen
00:39:32nach Glassplittern.
00:39:34Glassplitter?
00:39:35Ja,
00:39:36wir gehen von der Annahme aus,
00:39:37dass Herr Trieberg
00:39:38erschossen wurde,
00:39:38als der Zug stand.
00:39:43Irene,
00:39:44willst du nicht
00:39:45den Herrn Kommissar
00:39:46bitten,
00:39:46Platz zu nehmen?
00:39:48Ja,
00:39:49bitte,
00:39:49nehmen Sie doch Platz.
00:39:52Danke.
00:39:52Und möchtest du nicht
00:39:59etwas anbieten?
00:40:01Was darf ich Ihnen anbieten?
00:40:03Na, na,
00:40:03danke schön,
00:40:04das ist sehr freundlich.
00:40:05Wenn ich vielleicht
00:40:06rauchen dürfte.
00:40:07Bitte.
00:40:09Frau Trieberg,
00:40:10Sie haben gestern Abend
00:40:11Ihren Mann
00:40:12von der Bahn abgeholt.
00:40:13Ja.
00:40:14Holen Sie ihn immer ab,
00:40:16wenn er von München
00:40:17nach Hause kommt?
00:40:18Immer?
00:40:18Nein,
00:40:19nicht immer.
00:40:20Und warum gestern?
00:40:23Weil,
00:40:23aus keinem besonderen Grund,
00:40:26ich,
00:40:27ich weiß es nicht.
00:40:30Ihr Mann fährt mit der Bahn,
00:40:31wenn er nach Hause kommt.
00:40:33Hat er keinen Wagen?
00:40:35Doch, doch,
00:40:36wir haben einen Wagen.
00:40:38Aber er fuhr lieber
00:40:39mit der Bahn.
00:40:41Er sagte,
00:40:42ich will nicht sitzen.
00:40:44Ah, er fährt mit dem Zug,
00:40:46weil er dort stehen kann?
00:40:47Ja.
00:40:48War das üblich bei ihm?
00:40:51Ja.
00:40:53Ich glaube.
00:40:55Seinen Handkoffer
00:40:56fanden wir im Gepäcknetz,
00:40:57aber seine Geige
00:40:58lag auf dem Boden.
00:41:00Er hatte sie wohl
00:41:00unter dem Arm getragen.
00:41:03Er legte sie ungern
00:41:04aus der Hand.
00:41:06So stand er also
00:41:06im hell erleuchteten
00:41:07Wagenfenster,
00:41:09die Geige unter dem Arm.
00:41:12Der Mörder hatte
00:41:13eine unverwechselbare
00:41:14Silhouette vor sich gehabt.
00:41:16Tja.
00:41:20Noch etwas, Frau Trieberg.
00:41:22Ihr Mann hatte Angst,
00:41:23dass man ihn umbringt.
00:41:25Lassen wir mal beiseite,
00:41:26ob diese Angst berechtigt
00:41:27oder unberechtigt war.
00:41:29Er hatte sie jedenfalls,
00:41:31wie aus dem Brief
00:41:32an seine Mutter hervorgeht.
00:41:35Gestern Abend
00:41:35ruft nun jemand an,
00:41:36lassen wir wieder mal beiseite,
00:41:38wer es war.
00:41:39Er erhielt jedenfalls
00:41:40eine Warnung,
00:41:42aus der er entnehmen konnte,
00:41:43dass ihm im Zug
00:41:45etwas zustoßen könnte.
00:41:49Aber ihr Mann
00:41:50reagiert gar nicht.
00:41:51Er nimmt den Zug.
00:41:53Er stellt sich ans Fenster,
00:41:55wie er sich immer
00:41:55ans Fenster gestellt hat.
00:41:58In was für einer Verfassung
00:41:59befand er sich.
00:42:02Der Mann war am Ende
00:42:03seiner Kräfte.
00:42:05Seine Briefe beweisen es.
00:42:06Ich habe sie alle gelesen.
00:42:07Und ich frage mich,
00:42:10ob er einfach
00:42:11aufgegeben hat.
00:42:14Vielleicht wollte er
00:42:15dieses Ende.
00:42:16Andres!
00:42:40Andres!
00:42:46Es ist für Sie.
00:42:53Keller.
00:42:54Ja, Chef?
00:42:55Ja, ich glaube,
00:42:56wir haben den richtigen Bahnhof.
00:42:58Buchenhain.
00:43:00Ja, Sie werden es nicht glauben,
00:43:01wir haben tatsächlich
00:43:02Klarsplitter gefunden.
00:43:03Es sieht so aus,
00:43:04als wären die von der Scheibe.
00:43:06Ja.
00:43:07Sie sind schon unterwegs
00:43:08ins Labor.
00:43:09Danke, Harry.
00:43:09Ich komme hin.
00:43:16Es sind Glassplitter
00:43:18gefunden worden.
00:43:21In Buchenhain.
00:43:25Wie haben Sie
00:43:25den heutigen Tag verbracht?
00:43:27Den Tag?
00:43:29Den Vormittag,
00:43:30nachdem Sie auf der Bank waren.
00:43:32Ja,
00:43:34ich war auf der Bank.
00:43:35Haben Sie dort
00:43:36Geld abgehoben?
00:43:38Ich hatte keines mehr
00:43:39im Hause.
00:43:40Wie viel?
00:43:455000 Mark.
00:43:455000 Mark.
00:43:47Können Sie mir
00:43:48das Geld zeigen?
00:43:50Zeigen?
00:43:51Oder haben Sie es
00:43:51nicht mehr?
00:43:53Herr Kolding
00:43:54hat heute Mittag
00:43:55alle seine Schulden bezahlt.
00:43:57Sind Sie nach München
00:43:58mit dem Geld gefahren
00:43:59oder ist er hierher gekommen?
00:44:04Antwort er!
00:44:04Er braucht es!
00:44:06Er braucht es für
00:44:07das Essen,
00:44:10für die Miete.
00:44:12Ich habe es ihm gegeben,
00:44:13weil er es brauchte.
00:44:14Er war also hier?
00:44:15Ja.
00:44:15Wann?
00:44:16Er kam mit dem Zug
00:44:18um
00:44:1810 Uhr
00:44:1926.
00:44:22Und wann ist er
00:44:23wieder zurückgefahren?
00:44:24Um 10 Uhr 35.
00:44:26Sie haben ihm also praktisch
00:44:27nur das Geld
00:44:27an die Bahn gebracht.
00:44:29Für die Miete,
00:44:30für die Kneipe.
00:44:31So viel Geld.
00:44:33Und so schnell.
00:44:34Das?
00:44:34Ja.
00:44:35Ja.
00:44:38Ja, ich bin aber
00:44:40im Bürochef.
00:44:41Ich habe mir gedacht,
00:44:42dass sie mich vielleicht
00:44:43noch brauchen können.
00:44:44Walter.
00:44:46Der lässt Kolding nicht aus den Augen.
00:44:49Robert ist wieder bei ihm, ja.
00:44:52Ja, die rufen von Zeit zu Zeit an.
00:44:54Sehr gut, dann sage ich Ihnen Folgendes.
00:44:57Herr Kolding hat heute vom Mittag von Frau Trieberg 5000 Mark bekommen.
00:45:01Ja, er soll doch genau sagen, was er mit dem Geld gemacht hat.
00:45:04Er soll abrechnen, auf heller Umfennig.
00:45:09Weil er vielleicht jemanden bezahlt hat.
00:45:15Herr Kommissar, haben Sie meinen Sohn spielen gehört?
00:45:27Es gibt Platten von ihm.
00:45:29Okay.
00:45:30WDR mediagroup GmbH im Auftrag des WDR
00:46:00Hallo
00:46:15Wollen Sie zu mir?
00:46:17Ja, zu Ihnen
00:46:18Wissen Sie, wie spät es ist?
00:46:21Es ist 10 Uhr
00:46:22Ist ein bisschen spät für einen harmlosen Besuch
00:46:25Vielleicht ist es kein harmloser Besuch
00:46:27Da kommen Sie rein
00:46:3030 Leute haben mich dessen Abend gesehen
00:46:42Reicht Ihnen das nicht?
00:46:43Doch, das reicht uns
00:46:44Ihr Alibi ist fabelhaft
00:46:46Was kann ich sonst für Sie tun?
00:46:49Wir haben eine Frage an Sie
00:46:49Waren Sie heute Morgen zufällig in Wolfratshausen?
00:46:54Ja
00:46:54Das ist doch nicht schwer zu begreifen, ne?
00:47:00Sie hat mich angerufen
00:47:02Nachts
00:47:03Hat mir gesagt, was passiert ist
00:47:06Sie war völlig verzweifelt
00:47:08Verzweifelt und hilflos
00:47:09Sie sagte, kannst du nicht herkommen?
00:47:11Ich sagte, wie denn?
00:47:12Jetzt geht doch kein Zug mehr
00:47:13Heute Morgen bin ich dann hingefahren
00:47:16Um mir zu helfen
00:47:17Wofür Sie genau neun Minuten Zeit hatten
00:47:19Was?
00:47:21Sie sind 10.26 Uhr angekommen
00:47:23Und 10.35 Uhr wieder abgefahren
00:47:24Ach so
00:47:27Mit 5000 Mark in der Tasche
00:47:28Die die gebrochene Witwe von der Bank abgeholt hatte
00:47:31Denken Sie darüber, wie Sie wollen
00:47:35Aber mir stand das Wasser bis zum Hals
00:47:37Ich brauchte das Geld
00:47:40Eine Art Darlehen
00:47:42Wir hatten schon vor Tagen darüber gesprochen
00:47:45Sie gab mir das Geld, weil sie es mir versprochen hatte
00:47:48Und was haben Sie mit dem Geld gemacht?
00:47:49Na hören Sie mal
00:47:50Was ich mit dem Geld gemacht habe?
00:47:52Ein paar Schulden bezahlt
00:47:53Sag die doch, mir stand das Wasser bis zum Hals
00:47:56Nehmen Sie sich mal einen Zettel
00:48:00Und schreiben Sie uns alle Ihre Ausgaben auf
00:48:02Was?
00:48:04Ja, und den Rest würden wir gerne sehen
00:48:16Da wollen Sie es auf den Pfennig genau
00:48:18Sie können abrunden
00:48:19Ich weiß, dass ich nicht verpflichtet bin
00:48:25Zu tun, was Sie da von mir wollen
00:48:26Aber bitte sehr
00:48:28Da ist aber ein großer Posten dabei
00:48:303000 Mark an
00:48:32Wie heißt der Mann?
00:48:34Borschek
00:48:35Vorhin von mir
00:48:36Der kriegt so viel Geld von Ihnen, wofür?
00:48:41Ja
00:48:41Er hat mich gefragt, ob ich ihm 3000 Mark besorgen könnte
00:48:45Ich sagte, ich will es versuchen
00:48:48Er versprach Zinsen
00:48:50Ist doch ein Grund
00:48:50Ich dachte, vielleicht fängst du auf diese Weise
00:48:54Tatsächlich mal an, von Zinsen zu leben
00:48:56Wo finden wir denn diesen Herrn Borschek?
00:49:00Wollen Sie den jetzt noch aufsuchen?
00:49:02So viel ich weiß, geht ja wohl ins Bett
00:49:03Wer ist denn da?
00:49:08Ich bin's
00:49:09Aber ich bin nicht allein
00:49:10Dann mach mal auf
00:49:14Ja, Moment mal
00:49:16Ich bin nämlich schon ausgezogen
00:49:18Nicht allein, sagst du?
00:49:23Verschwächst du vielleicht von Polizisten, Borschek?
00:49:26Wieso von Polizisten?
00:49:27Ich hab welche bei mir
00:49:28Jetzt reden Sie nicht so viel
00:49:30Machen Sie auf, Borschek
00:49:32Was ist denn los?
00:49:38Guten Abend
00:49:39Guten Abend
00:49:40Polizisten, sagst du?
00:49:42Ja, Sie wollen nicht was fragen
00:49:43Ja, bitte kommen Sie rein
00:49:45Was fragen wollen Sie mich?
00:49:56Entschuldige
00:49:56Ich war schon im Bett
00:49:58Das dauert nicht lange, Herr Borschek
00:49:59Sie haben heute von Herrn Kolding
00:50:013000 Mark bekommen
00:50:02Ja, hab ich
00:50:04Wofür?
00:50:06Wofür, wofür?
00:50:07Ich hab was vor
00:50:08Ein Geschäft vor
00:50:10Und da hab ich Kolding mal gefragt
00:50:12Ob er mir 3000 Mark besorgen kann
00:50:13Heute konnte er
00:50:15Ich bin ihm fast um Hals gefallen
00:50:18Sind Sie vorbestraft, Herr Borschek?
00:50:22Vorbestraft?
00:50:23Uff, geringfügig
00:50:25Wo waren Sie gestern Abend?
00:50:26Zwischen halb zwölf und halb eins
00:50:28Na, die Frage kann ich ganz leicht beantworten
00:50:31Hier war ich
00:50:32Im Bett
00:50:32Hat sie nicht gesagt, dass ich früh schlafen gehe?
00:50:37Doch, doch, das hat er
00:50:37Einen Zeugen haben Sie dafür nicht zufällig
00:50:40Zeugen?
00:50:41Ja
00:50:42Ich schlaf allein
00:50:44Sie waren nicht gestern Nacht zufällig in Buchenheim
00:50:49In Buchenheim?
00:50:54Weißt du, was damit gemeint ist?
00:50:56Keine Ahnung
00:50:57Ja
00:51:13Wir haben den Dritten im Bunde
00:51:15Ein gewisser Borschek, der von Kolding 3000 Mark bekommen hat
00:51:18Ja, er ist vorbestraft
00:51:21Übrigens, er sagt, er war gestern Abend früh im Bett
00:51:24Kein schönes Alibi
00:51:25Ja, ja, ist gut
00:51:27Könnten Sie mir einen Gefallen tun?
00:51:34Ich muss nach Buchenheim und habe ja nun leider keinen eigenen Wagen
00:51:37Ich bin mit dem Zug gekommen
00:51:38Könnten Sie mich dort hinbringen?
00:51:44Mit meinem Wagen?
00:51:46Ja, wenn es Ihnen nichts ausmacht
00:51:47Nein, nein, nein
00:51:48Jetzt?
00:51:55Ja, bitte
00:51:55Wenn Sie sich noch etwas anderes anziehen wollen
00:51:58neck
00:52:00Ich bin
00:52:04Korreique
00:52:04Nein, nein
00:52:04Ich bin
00:52:07Kennen Sie einen gewissen Broschek?
00:52:37Sie kennen ihn nicht, oder?
00:52:41Ja, er ist ein Bekannter von...
00:52:44Ein Bekannter von Kolding, ja.
00:52:46Kolding hat ihm heute 3000 Mark gegeben.
00:52:503000 Mark?
00:52:52Von Ihrem Geld, beziehungsweise vom Geld Ihres Mannes.
00:52:56Und ich frage mich, ob nicht auf diese Weise Ihr Mann seinen eigenen Mörder bezahlte.
00:53:02Seinen eigenen Mörder?
00:53:04Sie haben ein Alibi. Kolding hat ein Alibi.
00:53:09Nur Broschek hat geschlafen. Und dafür keinen Zoll.
00:53:13Aber was...
00:53:15Was stellen Sie sich denn vor, Herr Kommissar?
00:53:19Ich könnte mir vorstellen, dass Kolding ihm gesagt hat,
00:53:24erschießt Riebeck.
00:53:26Am nächsten Mittag hast du 3000 Mark.
00:53:28Ich hole es. Ich hole es selbst.
00:53:31Mittags hast du das Geld.
00:53:35Wie kam Kolding auf Buchenheim?
00:53:39Er war mal bei mir zu Hause,
00:53:43während mein Mann in München spielte.
00:53:44Ich wusste, dass er mit dem letzten Zug zurückkommen würde.
00:53:49Ich brachte Kolding nach München zurück.
00:53:53Bei Buchenheim geht die Bahn über die Straße.
00:53:58Wir kamen vor der Schranke an.
00:54:00Sie war geschlossen.
00:54:02Und der Zug aus München hatte in Buchenheim gehalten
00:54:04und fuhr gerade weiter.
00:54:07Es war der Zug,
00:54:09in dem mein Mann aus München zurückkam.
00:54:13Und wir sahen ihn.
00:54:17Und Kolding sagte,
00:54:18da ist er ja.
00:54:21Und er sagte,
00:54:23warum setzt er sich denn nicht?
00:54:26Steht er immer am Fenster?
00:54:27Er mag sich nicht setzen.
00:54:37Er setzt sich nie.
00:54:39So hat Kolding es also erfahren.
00:54:42Ja.
00:54:43So hat er es erfahren.
00:54:46Weil mein Mann,
00:54:50weil er im hellen Fenster stand,
00:54:53die Geige unter dem Arm,
00:54:57Ich glaube,
00:55:13wir haben den Platz gefunden, Chef.
00:55:14Sie sehen da drüben die Wartehalle.
00:55:16Ja.
00:55:16Da stand der Waggon,
00:55:17in dem Trieberg war.
00:55:19Und die direkte Verbindung,
00:55:20das heißt Verlängerung,
00:55:21führt genau zu diesem markierten Baum hier.
00:55:24Und da haben wir das gefunden.
00:55:25Ach, die Hülse.
00:55:26Ja.
00:55:26Und noch was, Chef.
00:55:28Die B11 führt direkt hier am Bahnhof vorbei.
00:55:30Wenn die Schranke zu ist,
00:55:31dann stauen sich da eine Menge Autos,
00:55:33unter anderem auch Lastwagen.
00:55:34Vielleicht ist das die Erklärung,
00:55:35warum keiner den Schuss gehört hat.
00:55:37Danke, Harry.
00:55:44Wollen Sie nicht aussteigen, Frau Trieberg?
00:55:46Wollen Sie nicht sehen,
00:55:54von wo aus Ihr Mann erschossen wurde?
00:55:58Bitte.
00:56:00Der Täter muss hier gestanden haben,
00:56:02hier hinter diesem Baum,
00:56:03und auf dem Zug gewartet haben.
00:56:05Es kann natürlich sein,
00:56:06dass er den Baum als Stütze benutzt hat.
00:56:08Wir haben nachgemessen,
00:56:09es sind 36 Meter bis zur Bahnlinie.
00:56:11Das Ziel war ja hell genug.
00:56:13Herr Trieberg stand im vollen Licht.
00:56:18Minute Uhr drei.
00:56:19Das ist der letzte Zug.
00:56:21Vor genau 24 Stunden
00:56:23hat der Mörder hier gestanden
00:56:24und hat auf Ihren Mann geschossen.
00:56:29Sie wissen, wer es war.
00:56:32Wollen Sie es mir nicht sagen?
00:56:33Ich bringe Sie nach Hause.
00:56:39Kommen Sie.
00:56:42Setzen Sie sich ans Steuer.
00:57:03Wer war es, Frau Trieberg?
00:57:09Sie wissen doch, wer kein Alibi hat.
00:57:12Sie selbst haben doch gesagt,
00:57:13er hat keins.
00:57:16Was hat Brosek gesagt,
00:57:17wann er schlafen gegangen ist?
00:57:20Er hat gesagt, um zehn.
00:57:21Glauben Sie,
00:57:22dass so ein Mann um zehn Uhr schlafen geht?
00:57:23Gestern Abend haben Sie gewusst,
00:57:32dass Ihr Mann in der Nacht erschossen werden sollte.
00:57:35Haben Sie es gewusst?
00:57:36Ja.
00:57:38Ja, ich hab's gewusst.
00:57:39Kolding hat Sie an.
00:57:41Er sagte,
00:57:42es passiert heute Nacht.
00:57:44Es passiert in Buchner.
00:57:45Und er sagte,
00:57:46weiter, hol ihn von der Bahn ab.
00:57:48Aber so, dass man dich sieht.
00:57:50War es schon.
00:57:53Dann ist Ihnen plötzlich klar geworden,
00:57:56worauf Sie sich eingelassen haben
00:57:57und haben Bedenken bekommen.
00:57:58Ist das richtig?
00:58:01Ja.
00:58:02Sie haben sich entschlossen,
00:58:03Ihren Mann anzurufen?
00:58:04Denn Sie haben Ihren Mann angerufen
00:58:06und haben versucht, ihn zu warnen.
00:58:07Stimmt das?
00:58:08Ja.
00:58:09Ja, ich hab gesagt,
00:58:11richten Sie ihm aus.
00:58:12Er soll nicht den Zug nehmen.
00:58:13Auf keinen Fall den Zug.
00:58:16Wer hat das Gewehr besorgt?
00:58:18Brosek.
00:58:20Brosek hat das Gewehr besorgt.
00:58:23Warum fahren Sie so schnell, Vertriebe?
00:58:36Wir haben den Zug überholt.
00:58:37Wollen Sie mir nicht sagen,
00:58:52warum Sie so schnell fahren?
00:58:59Wollten Sie den Zug überholen?
00:59:02Wollten Sie ihn unbedingt überholen?
00:59:03Wollten Sie ihn nicht strechen?
00:59:05Wollten Sie ihn nicht verlassen?
00:59:11Wollten Sie den Zug überholt?
00:59:11Untertitelung. BR 2018
00:59:41Frau Trieberg!
00:59:49Halten Sie an, Frau Trieberg!
01:00:00Der Zug fährt in Bubenheim ab um 0.03 Uhr und kommt in Wolfratshausen an um 0.26 Uhr.
01:00:07Wie schnell man doch mit dem Wagen diese Strecke zurücklegen kann.
01:00:16Machen Sie den Kofferraum auf.
01:00:18Ich wollte es nicht.
01:00:43Und um 20 vor 12 rief mich Kolding an.
01:00:53Er sagte, er ist gerade abgefahren.
01:00:58Er steht im letzten Wagen.
01:01:01Er steht am Fenster.
01:01:04Und er sagte, tu es, Irene, tu es.
01:01:11Und da bin ich losgefahren und habe es getan.
01:01:17Das Schlimmste?
01:01:21Er hat mich dabei angesehen.
01:01:23Ich hatte das Gefühl, er sieht mich.
01:01:30Er sieht mich an.
01:01:33Glauben Sie, Herr Kommissar,
01:01:38dass er mich gesehen hat.
01:01:41Das Schlimmste?
01:01:43Er steht am Fenster.
01:01:46Er steht am Fenster.
01:01:47Er ist nicht, er steht am Fenster.
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