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Johannes Berger, der arrogante und unbeliebte Chef und Besitzer eines Sägewerks, erhält Drohanrufe. Eines Morgens wird er ermordet aufgefunden – in den Rücken geschossen und in Stücke zersägt.
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00:00Untertitelung des ZDF, 2020
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02:01Leute vor den Kopf zu stoßen. Er sagt von sich selber, ein Mann wird nicht gemessen an der Zahl
02:08seiner Freunde, ein Mann wird gemessen an der Zahl seiner Feinde. Man soll es nicht glauben,
02:16aber er ist geradezu stolz darauf, diese Morddrohung zu bekommen. Da sollte man ihm die
02:21Freude lassen, nicht? Nein, jetzt mal Scherz beiseite. Was sollen wir machen? Seine Telefone
02:28überwachen, oder was? Das lehnt er ab. Das brachte mich aber auf die Idee, Sie, Derek, um Rat zu
02:33fragen. Können Sie mit ihm reden? Vielleicht bringen Sie ihn zur Vernunft. Tun Sie mir den Gefallen.
02:58Das ist ein Betrieb. Das sind seine Arbeiter. Sie alle leben in der Furcht des Herrn. Wer hier
03:12nicht pariert, der fliegt. Er ist etwas wie ein Sklavenhalter. Ich habe ihn mal darauf hier
03:18angesprochen. Er hat ja gesagt, mir gefällt dieses Wort. Nur Ihr Klugscheißer. Daran können Sie
03:24sehen, wie wir zueinander stehen. Ihr wollt nicht einsehen, dass die meisten es genauso
03:28haben wollen. Jemand, der Ihnen sagt, wo es lang geht, und zwar so, dass daran kein Zweifel
03:33besteht. Mir will er auch mal sagen, wo es lang geht. Das ist das an der Natur. Das ist
03:38der Bergsleiter. Tag, Herr Doktor. Tag, Herr Keindorf. Ist Ihr Chef im Büro? Nein. Er muss aber
03:44gleich kommen. Das ist Oberinspektor Derek von der Kriminalpolizei. Guten Tag. Guten Tag. Herr Keindorf
03:51weiß, dass ich seit langem versuche, seinen Chef zu überzeugen, die Polizei anzuschalten.
03:55Hat das jetzt getan? Nein. Aber wir wollen ihn veranlassen, es endlich zu tun. Herr Keindorf
04:01weiß von den Anrufen, ja? Ja, natürlich. Der Chef hat es ja selber laut verkündet. Er hat
04:06die Arbeiter und Angestellten zusammengerufen und hat gesagt, verbessern Sie mich bitte, wenn
04:10ich was Falsches sage. Er hat gesagt, es gibt unter Ihnen etliche Leute, die mich zum Teufel
04:14wünschen. Das können Sie gerne tun. Aber verschoben Sie mich bitte vor diesen anonymen Anrufen.
04:19Glauben Sie denn, dass der Anrufer hier unter der Belegschaft zu suchen ist? Könnt
04:24schon sein. Ja, hören Sie mal, vor ein paar Tagen haben Sie doch gesagt, Sie seien absolut
04:29sicher. Berger hat vor ein paar Tagen Leute rausgeschmissen, von heute auf morgen. Und
04:36den er mal rausschmeißt, der kommt nicht mehr aufs Gelände. Dafür sorgt schon der Schäfer
04:38und... Geben Sie an Ihre Arbeit. Ich werde Ihnen sagen, dass ich Sie aufgehalten habe.
04:43Hallo Johannes. Ich weiß, du willst das nicht. Aber ich fühle mich verpflichtet, auch gegen
04:52deinen ausdrücklichen Wunsch zu handeln. Das ist Oberinspektor Derek von der Kriminalpolizei.
04:58Oder besser gesagt, von der Mordkommission. Guten Tag. Höh ihn dir wenigstens an. Ich will
05:04dir sagen, was mir missfällt. Dein Ton. Also Kriminalbeamte sind Sie. Und nehmen
05:11sich die Zeit, mich hier aufzusuchen. Unnötigerweise, wie ich meine. Na, kommen Sie mit.
05:17Wollen Sie was trinken? Kognak, Bier? Nein, danke. Nichts. Mögen Sie keinen
05:32Alkohol? Doch, ja. Aber jetzt mögen Sie nicht. Richtig, jetzt mag ich ihn nicht. Oh na, bringen Sie
05:37für den Doktor und für mich das Übliche.
05:39Hatsch.
05:41Hatsch.
05:43Hatsch.
05:44Hatsch.
05:45Hatsch.
05:46Hatsch.
05:47Danke sehr.
05:48Mann, Mann, Mann, dass einer wie Sie Zeit für sowas hat. Machen die Galogen gerade
05:57Ferien oder ist die Polizei überbesetzt?
06:00Weder noch. Dr. Loos hat mich gebeten...
06:03Und zwar inständig.
06:04Ja, Sie einmal aufzusuchen und, naja, mal nach den Morddrogen und mich zu erkundigen.
06:11Vielleicht kann man etwas dagegen tun, ne?
06:14Also, inständig gebeten. Ich habe Ihnen inständig gebeten, mich damit in Ruhe zu lassen.
06:21Ich erlaube mir nämlich, das nicht wichtig zu nehmen. Ich habe Sie nicht, diese Leibwächter-Mentalität.
06:29Weil ich gönne den Schurken auch nicht die Genugtuung zuzusehen, wie sich jemand vor Ihnen verkriecht. Das ist nicht mein Bier.
06:36Wie oft haben Sie diese Anrufe bekommen?
06:39Drei, vier Mal.
06:41Hierher?
06:42Hierher und so aus.
06:44Eine männliche Stimme?
06:46Männliche Stimme.
06:48Ich weiß nicht, was daran männlich ist, seine Stimme zu verstehlen, zu hüsteln und sich zu räuspern.
06:55Ein lausiger Scharspieler, der einen Angst anjagen will.
06:59Na, was hat der Mann gesagt? Können Sie sich vielleicht an den Wortlaut erinnern? Dialekt?
07:04Oder benutzt er eine immer wiederkehrende Redewendung?
07:08Dass ich ein Schurke sei, ein Ausbeuter, dass ich nicht verdiene zu leben und dass ich mich auf meinen Tod vorbereiten soll?
07:19Also, die Stimme haben Sie nicht erkannt?
07:21Wie können Sie mir so eine Frage stellen? Natürlich nicht. Was meinen Sie, wie der Kerl aussehen würde?
07:31Sie haben auch gar keine Vermutung, wie es gewesen sein könnte.
07:36Nicht die geringste. Und das ist, was Loos nicht verstehen will. Es ist mir absolut egal.
07:46Der Mann hat einen Weg gefunden, seine Aversion zu äußern. Soll ich ihm jetzt das Vergnügen nehmen?
07:53Und noch etwas. Der Mann hat recht. Ich bin ein unangenehmer Geselle.
08:01Und wenn einer mich Ausbeuter nennen will, dann soll er es doch tun. Ich bin es.
08:06Ich bin, und du wirst das sicher überzeugen können.
08:09Ich bin ein absolut negativer Mensch, der nicht erwarten kann, von anderen Menschen geliebt zu werden.
08:15Und der dies auch gar nicht verlangt.
08:20Hohner? Mögen Sie mich?
08:28Schauen Sie mich nicht so entgeistert an.
08:33Aber um genau die Frage geht es hier, ob man mich mag oder nicht mag.
08:36Und was derjenige empfinden mag, der mir den Tod an den Hals wünscht.
08:40Tja, also das ist es, was ich Ihnen sagen wollte. Sie sind hier fehl am Platz.
08:49Sie sind entsetzt, nicht wahr?
08:50Na ja, ich weiß. Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, was ich hier mir noch tue.
08:54Aber ich fühle mich verpflichtet wegen der Familie.
08:57Was? Er ist verheiratet?
08:59Ja, er hat eine Frau, die Sie natürlich Sorgen macht. Und auch eine Tochter.
09:03Sagen Sie, hätten Sie nicht Lust, beide aufzusuchen und sich das Haus anzuschauen?
09:08Es ist kein großer Umweg. Und mir läge viel daran, wenn Sie Eindruck bekommen.
09:11Okay.
09:12Okay.
09:13Ja, bitte.
09:14Frau Berger, hier ist Doktor Lust. Ich bin mit einem Kriminalbeamten hier. Können wir reinkommen?
09:16Ja, bitte.
09:17Frau Berger, hier ist Doktor Lust. Ich bin mit einem Kriminalbeamten hier. Können wir reinkommen?
09:18Einen Moment, bitte.
09:48Ich bin mit einem Kriminalbeamten.
09:55Guten Tag, Frau Berger.
09:56Guten Tag.
09:57Grüß Gott.
09:58Das ist der Inspektor Derek, ein sehr guter Bekannter von mir.
10:02Bitte, kommen Sie doch rein.
10:04Dankeschön.
10:07Ich hatte Ihnen versprochen, die Kriminalpolizei zu verständigen.
10:10Und wir kommen gerade von Ihrem Mann.
10:13Leider mit keinem sehr guten Ergebnis.
10:16Er hat uns regelrecht rausgeworfen. So kann man das doch nennen, nicht wahr?
10:20Ja, kann man so nennen, ja.
10:22Ja, mein Mann ist leider immer sehr, sehr unfreundlich.
10:27Unfreundlich? Es gibt schlimmere Worte. Aber vergessen wir das.
10:31Herr Derek möchte Ihnen einige Fragen stellen.
10:34Ja, es geht ja um diese anonymen Anrufe. Haben Sie auch mal einen bekommen?
10:38Ja, zweimal.
10:40Jemand wollte meinen Mann sprechen.
10:41Ich habe dann verbunden. Von diesem Apparat hier in sein Büro.
10:47Berger hat noch ein anderes Büro hier im Hause.
10:50Also, Sie haben die Stimme gehört. Vielleicht können Sie sie beschreiben.
10:52Erinnern Sie sich vielleicht an irgendeine Besonderheit?
10:56Vielleicht Dialekt oder einen Akzent?
10:59Nein.
11:02Doch, der... der Mann hatte keine klare Stimme.
11:08Ich dachte, der Mann ist erkältet.
11:11Aber ich habe ja nur ein paar Worte gehört.
11:14Mama?
11:15Das ist meine Tochter Hannah.
11:20Hallo.
11:21Hallo.
11:22Dr. Lust ist mit einem Kriminalbeamten gekommen.
11:24Wir sehen sich gerade das Haus an.
11:25War wieder ein Anruf?
11:27Nein, nein. Wir haben nur mit deinem Vater gesprochen, was man und ob man etwas tun könnte.
11:32Will er denn? Er will doch gar nicht.
11:36Nein, das hat er uns auch gesagt. Und zwar ganz unmissverständlich.
11:39Er hat sie sich herausgeworfen, nicht wahr?
11:45Hat er gesagt, wenn er nach Hause kommt?
11:47Hat er was gesagt?
11:49Nein, er hat nichts gesagt.
11:52Ich gehe dann nach oben.
11:54Ich muss noch was tun.
11:56Gegessen habe ich schon.
12:01Was sagen Sie denn dazu?
12:03Haben Sie mitbekommen, dass mein Vater nicht sehr beliebt ist?
12:05Ja, irgendwie hat er es geschafft, mich das glauben zu lassen.
12:16Sie kann es nicht zeigen, aber es nimmt sie alles sehr mit.
12:20Sie ist sehr sensibel.
12:22Ich kenne sie seit ihrer Kindheit.
12:24Irgendwie ist es so, als wäre sie auch manchmal ein wenig meine Tochter.
12:29Deshalb sorge ich mich auch mehr um die Familie als um Herrn Berger.
12:32Verzeihen Sie bitte. Das tut mir sehr leid.
12:38Morgen, Harry.
12:40Morgen, Stefan.
12:42Sag mal, du warst doch gestern mit dem Doktor los bei dem Johannes Berger.
12:46Mhm.
12:48Heißt das, dass wir jetzt mehr Arbeit bekommen haben?
12:50Ja, also das ist ziemlich schwer zu sagen.
12:53Der Berger bekommt anonyme Anrufe.
12:55Das sind Mordungen.
12:56Aber der ist ein merkwürdiger Mensch. Der ist total negativ.
13:00Ich meine, wir haben alle unsere positiven, negativen Seiten.
13:03Aber er ist ein böser Mensch.
13:06Der brüskiert seine ganze Umgebung.
13:09Er ist unangenehm, er ist grob, er ist bitter.
13:12Seine ganze Umgebung, die Stimmung ist absolut miserabel.
13:16Und ich habe das Gefühl, er ist auch noch stolz drauf.
13:18Mhm.
13:20Also mit anderen Worten, man muss diese Morddrohungen ernst nehmen.
13:22Ja, absolut, ja.
13:24Na gut, dann machen wir das übliche.
13:26Telefonüberwachung, Fangschaltung, etc., ne?
13:28Nee, das machen wir nicht, weil er das nicht will.
13:31Weißt du, da irritiert mich was.
13:35Muss man wirklich mehrmals anrufen, wenn man jemanden umbringen will?
13:38Dieser Berger, wer diesen Menschen kennt durch den anderen Anrufer, kennt ihn ja nicht wahr.
13:44Der ist nicht in Angst und Schrecken zu versetzen.
13:47Nee, der nicht.
14:08collaborating ...
14:11컨
14:17Morgen!
14:18Morgen!
14:19Morgen!
14:20Hier sind Sie doch schon seit Sonnstimmern da?
14:21Alles nicht?
14:25Ich habe etwas länger geschlafen.
14:27Das war doch nicht gut!
14:30Nein, nicht gut!
14:35Viel interferisch schlecht!
14:37Nicht besonders.
14:59Guten Morgen.
15:00Guten Morgen.
15:03Ist der Chef schon da?
15:04Ich habe ihn noch nicht gesehen.
15:07Ja, aber sein Wagen ist da.
15:13Ich sehe, dass sein Wagen da ist.
15:19Ist abgeschlossen.
15:21Du musst irgendwo auf dem Gelände sein.
15:23Du bist nicht zu spät.
15:25Nein, du bist nicht zu spät. Er ist zu früh.
15:27Jetzt fang nicht gleich wieder an, Sitzig.
15:33Was ist denn da los?
15:35Was steht's denn da alle rum?
15:37Wenn du den Chef suchst, da hinten liegt er.
15:39Oder das, was von ihm übrig geblieben ist.
15:41Jemand hat ihn aufs Band gelegt.
15:43Ja?
15:53Ja, ich habe verstanden.
15:55Ist nicht nötig.
15:57Ich weiß, wo das ist.
15:58Wir kommen sofort.
15:59Der total Negative ist umgebracht worden.
16:13Ich habe schon viel gesehen, aber sowas noch nicht.
16:17Schwer zu ertragen.
16:25Jetzt entstehen natürlich eine Menge Fragen.
16:27Ja, Frage eins ist, woran ist der Mann gestorben?
16:29Tja, woran?
16:31Der wird sich ja nicht freiwillig auf das Band gelegt haben.
16:33Richtig.
16:34Frage zwei ist, wo ist er gestorben?
16:36Und wer hat ihn da auf das Band gelegt?
16:38Und warum?
16:39Doch wahrscheinlich nicht nur, um ihn zu zerstücken.
16:42Wahrscheinlich wollte man die richtige Todesursache verdecken.
16:47Also, Autopsy.
16:48Da ist er nun hier umgebracht worden, oder hat man den Toten hier rausgeschafft?
17:18Jemand soll den Hund wegnehmen!
17:26Sperr den verdammten Hund ein!
17:29Wir werden jetzt jeden einzelnen von Ihnen befragen.
17:32Was er weiß, was er denkt, auch das ist für uns wichtig.
17:35Haben Sie keine Angst.
17:36Sie können ruhig mit uns darüber sprechen.
17:39Warten Sie am Büro.
17:48Also, fassen wir einmal zusammen, Sie können uns nichts sagen.
17:55Sie haben Ihren Chef gestern Abend zuletzt gesehen, sind nach Hause, sind dort geblieben, bis heute Morgen.
18:02Das ist richtig.
18:05Ich habe jetzt eine Frage an Sie, die...
18:09Wie viel Mitgefühl haben Sie eigentlich?
18:13Wissen Sie, jeden Tag sterben Menschen.
18:18Er ist einer davon.
18:20So.
18:23Sie können gehen.
18:37Wann haben Sie Berger zum letzten Mal gesehen gestern?
18:40Gestern Abend.
18:42Er ist zur gewohnten Zeit nach rausgefahren.
18:45Er war wie immer.
18:49Er hat noch etwas gesagt, was Sie vielleicht interessieren wird.
18:53Er hat gesagt, Polizisten sind Dummköpfe.
18:57Also, das muss Sie nicht irritieren.
19:00Er hat alle Menschen für Dummköpfe gehalten.
19:02Mhm.
19:03Und Sie selber nicht?
19:05Doch, Sie selber auch.
19:07Aber er sagte, ich weiß es und das macht mich etwas klüger.
19:10Er hasste alle Menschen.
19:13Und Sie?
19:15Haben Sie ihn gehasst?
19:20Es war so, wenn er den Raum betrat, dann ist mir für eine Sekunde das Herz stehen geblieben.
19:24Und dann habe ich den ganzen Tag anders geatmet.
19:29Und wie atmen Sie jetzt?
19:32Doch ruhiger, nicht?
19:36Ja, ruhiger.
19:37Gut.
19:39Ich habe da noch eine Frage, was ist mit dem Hund? Wo ist der?
19:42Ich meine, wo bleibt der nachts?
19:44Der läuft nachts hier immer draußen frei rum.
19:46Sie darfst, als halten Sie einen von uns für den Mörder.
20:04Und was glaubst du?
20:06Was ich glaube.
20:08Ich habe ihn in Tram schon öfters umgebracht.
20:16Nicht viel, was?
20:21Nein.
20:22Na gut, ich meine, wir haben die Namen, die Daten.
20:24Die können wir jetzt überprüfen.
20:26Das ist aber auch alles.
20:28Hast du gehört, was die Girona gesagt hat?
20:29Immer wenn er den Raum betrat, dann blieb mir für eine Sekunde das Herz stehen.
20:34Und den ganzen Tag über habe ich anders geatmet.
20:36Ging ja doch wahrscheinlich nicht allein so.
20:46Kann mal jemand den Hund rauslassen?
21:04Bringen Sie den Hund weg. Im Büro hat er seinen Platz. Kommen Sie.
21:08Der Hund mag Sie nicht.
21:13Ich mag ihn auch nicht.
21:15Der Hund bellt Sie so an, warum?
21:18Das hat er von seinem Herrn gelernt.
21:20Ich habe mir manchmal gedacht, wer von den beiden lauter bellt.
21:23Telefon, Dr. Durst.
21:25Ja.
21:33Danke.
21:35Derrick.
21:36Lost hier.
21:37Derrick, ich habe es gerade gehört.
21:38Wo sind Sie?
21:39Ich bin am Tatort.
21:41Das heißt, ich bin am Fundort.
21:43Wo sind Sie?
21:44Ich bin bei der Familie.
21:45Ich bin gleich hingefahren.
21:46Können Sie vorbeikommen?
21:48Kommen Sie rein.
21:51Das ist ja furchtbar.
21:53Ich bin völlig außer mir.
21:55Ich habe es erwartet, aber dass es wirklich passieren musste.
21:58Man hat mir gesagt, Sie haben ihn zersägt.
22:01Hat man.
22:02Oh mein Gott, allein diese Vorstellung.
22:03Ich bitte Sie, reden Sie nicht in Gegenwart der Damen darüber.
22:07Das Kind ist heute nicht auf die Universität gefahren.
22:10Schonen Sie bitte das Kind und die Mutter.
22:11Ja, natürlich.
22:12Kommen Sie.
22:13Das Kind ist heute.
22:18Es tut mir leid.
22:24Wenn Sie mit mir reden wollen, können wir in ein anderes Zimmer gehen.
22:25Oder können wir ins Büro von Berger.
22:26Es tut mir leid.
22:32Wenn Sie mit mir reden wollen, können wir in ein anderes Zimmer gehen.
22:35Oder können wir ins Büro verbergen.
22:44Das ist sein Büro.
22:45Sein Schreibtisch, seine Unterlagen.
22:48Das alles mag für Sie von Interesse sein.
22:52Haben Sie was festgestellt?
22:53Gibt es eine Spur? Haben Sie einen ersten Verdacht?
22:55Leider nein.
22:56Und die Angestellten und Arbeiter? Haben Sie die verhört?
23:00Ja, natürlich habe ich die verhört.
23:03Und die Sekretärin?
23:04Sie ist eine Frau, die sehr viel weiß.
23:06Ich meine, sie ist ständig mit ihm zusammen gewesen.
23:08Na ja, und? Was hat sie gesagt?
23:10Sie hat gesagt, wenn der Chef reinkam,
23:11dann sei für eine Sekunde das Herz stehen geblieben.
23:15Das hat sie gesagt?
23:16Ja.
23:18Man kann es ihr glauben.
23:20Aber sonst gibt es keine Spur.
23:22Leider nein, nein.
23:24Ach, übrigens,
23:25Frau und Tochter, wir haben dies aufgenommen.
23:29Das war für Sie ein großer Schock.
23:30Sie haben es schwierig, gerne mitfertig zu werden.
23:33Aber Sie wissen, der Vater war sehr beherrschend.
23:35Und ohne ihn ist es für Sie ein Neuland.
23:36Ich lese alles immer wieder durch.
23:43Ich meine, von dem Typ da träume ich nachts schon.
23:45Ja?
23:45Ja.
23:47Ich meine, wir sind doch diesmal ohne Chancen.
23:48Wir drehen uns im Kreise.
23:51Wir verhören jeden nochmal und nochmal, um die kleinen Unterschiede festzustellen.
23:56Ich meine, dir geht es doch genauso, oder?
23:57Ähnlich, ja.
24:00Ich gehe auch alle Aussagen immer wieder durch.
24:02Und eine, eine, die wirft sich mir immer wieder auf.
24:06Die geht mir nicht aus dem Kopf.
24:08Welche?
24:10Die Aussage, die der Hund gemacht hat.
24:12Ja, genau.
24:13Der Hund verbellt das gestellte Wild.
24:15Als wollte er sagen, der da ist, ist der da.
24:18Und kein Dorf wurde ja auch gerade bleich.
24:19Das war doch so, oder?
24:20War so.
24:21Jetzt in dem Augenblick dachte ich, jetzt haben wir ihn.
24:23Jetzt haben wir auch einen Zeugen.
24:24Nur sind Hunde vor Gericht nicht zugelassen.
24:30Tja.
24:54Tja.
25:24Guten Tag für Hohne.
25:54Sagen Sie bitte Herr Kanndorf, ist der...
26:01Ich habe Sie schon gesehen, vom Fenster aus.
26:06Kommen Sie hier rein.
26:08Sein Platz jetzt.
26:11Ja, natürlich fühlt er sich auch bedeutend wohler damit.
26:14Sieht so aus.
26:15Bitte.
26:16Danke.
26:24Ach ja, Sie sind jetzt der Chef hier, nicht?
26:28Vorläufig.
26:29Es wird jemand gesucht, der diesen Platz einnimmt.
26:32Jemand, der besser ausgebildet ist als ich in der Führung eines Betriebs.
26:37Auf viele Dinge in der Führung der Unternehmer eigne ich mich nicht.
26:42Aber Sie sitzen schon auf seinem Stuhl?
26:44Nein.
26:45Nicht auf seinem Stuhl.
26:46Der steht da.
26:47Ich habe mir einen anderen Stuhl hierher kommen lassen.
26:50Taktgefühl?
26:51Haben Sie neue Erkenntnisse, was den Mörder betrifft?
26:55Nein, nein, aber den werden wir schon finden.
26:58Muss man immer jeden Mörder finden?
27:01Hä?
27:02Sagen Sie mal, wissen Sie eigentlich, was Sie da gerade gesagt haben?
27:07Okay, okay.
27:09Irgendwie geraten wir da jetzt in ein heikles Thema.
27:12Vor heiklen Themen habe ich gar keine Angst.
27:15Welches Thema meinen Sie?
27:16Wissen Sie, Berger, der Mann, der da auf dem Stuhl saß, war jemand, der keinem gleichgültig war.
27:24Er war jemand, der einen dazu zwang, Stellung zu beziehen.
27:29Er lag quer.
27:32Er lag quer in der menschlichen Gesellschaft.
27:35Als ein wahres Ärgernis.
27:38Ja.
27:39Immer wenn man ihn sah, blieb einen für eine Sekunde in das Herz stehen.
27:45Ja, das ist richtig.
27:46Und den ganzen Tag über, solange man mit ihm zusammen war, atmete man anders.
27:52Das sagen Sie sehr gut.
27:54Empfinden Sie Sympathie für den Mörder?
27:57Endlich darf ich das auch mal sagen.
28:00Kein Kommentar.
28:02Kann ich mal anrufen?
28:06Bitte.
28:07Ich möchte mit Frau Berger sprechen.
28:09Haben Sie die Nummer?
28:10Moment, bitte.
28:11Da kennen Sie die nicht aus?
28:13Das ist eine neue Nummer.
28:15Ach so.
28:16Hier habe ich sie.
28:17Nein, nein, das ist ein Irrtum.
28:19Das ist die Nummer von Dr. Loost.
28:21Die kenne ich doch.
28:22Das ist die Nummer, die man mir gegeben hat.
28:25Dort ist Frau Berger zu erreichen.
28:27Was?
28:30Jetzt heute?
28:31Im Moment?
28:32Das weiß ich nicht.
28:34Herr Dereck, Sie?
28:35Ja.
28:36Ich habe in Ihrem Büro angerufen und habe gesagt, Sie sind zu Hause.
28:38Ja, ich bin im Moment häufiger zu Hause, so gut es geht.
28:40Und die Arbeit ist zuletzt.
28:41Führt Sie was Besonderes zu mir?
28:42Immer noch, Herr Fallberger.
28:43Ich habe in Ihrem Büro angerufen und habe gesagt, Sie sind zu Hause.
28:46Ja, ich bin im Moment häufiger zu Hause, so gut es geht.
28:49Und die Arbeit ist zuletzt.
28:51Führt Sie was Besonderes zu mir?
28:53Immer noch, Herr Fallberger.
28:55Ich hörte, er stagniert.
28:57Ja.
29:00Ich glaube, ich sollte Ihnen etwas sagen.
29:03Sie werden bei mir Frau Berger treffen.
29:05Sie wohnt im Moment bei mir mit Ihrer Tochter.
29:07Beide?
29:08Beide wohnen bei Ihnen?
29:10Ich habe es Ihnen angeboten.
29:13Sie haben sich im eigenen Hause nicht mehr wohlgefühlt.
29:16Wissen Sie, der Mann, der Vater, hat sich diesem Hause eingefärbt
29:21mit seiner Menschenverachtung.
29:24Er hat die ganze Atmosphäre vergiftet.
29:27Und beide wollten und sollten noch nicht mehr da bleiben.
29:31Deswegen habe ich angeboten, dass Sie bei mir wohnen können.
29:35Was ja kein Problem ist, das Haus ist groß.
29:37Ich lebe alleine.
29:39Übrigens, die Obduktion hat ergeben, Herr Berger ist erschossen worden.
29:49Guten Tag, Frau Berger.
29:51Guten Tag.
29:52Warte, ich habe Herrn Dirk gesagt, dass du erst mal bei mir untergekommen bist.
29:57Sie sind hier eingezogen? So richtig eingezogen?
30:00Wie sagt man das hier so? Mit Sack und Pack?
30:03Mit Sack und Pack noch nicht. Das Haus wird erst verkauft.
30:06Ach, das Haus steht zum Verkauf.
30:09Ja, es ist alles eingeleitet.
30:11Aber wollen Sie sich nicht setzen? Darf ich Ihnen was anbieten?
30:14Aber natürlich, nehmen Sie doch bitte Platz.
30:16Danke.
30:19Ach ja, übrigens, ich war in Ihrem Betrieb draußen.
30:21Ich habe mich noch mal mit Keindorf unterhalten.
30:24Ach, mit Keindorf. Er leitet im Moment den ganzen Betrieb, Übergangsweise.
30:28Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben, nicht da?
30:30Ja, wir sind ihm alle sehr dankbar. Er ist sehr tüchtig.
30:32Ah, das Kind kommt.
30:35Hallo, Mama.
30:37Hallo, Hanna. Wir haben Besuch. Herr Dirk.
30:39Grüß Gott, Hanna.
30:41Wie war es denn heute? Deine Arbeit wurde besprochen, nicht wahr?
30:45Bayerische Kirchengeschichte.
30:46Ah.
30:47Wollen wir zufrieden?
30:48Ja, sie wurde hervorgehoben.
30:50Deine Mutter und ich, wir haben gewusst, dass Sie gut benotet wurden.
30:52Sie studieren Bayerische Kirchengeschichte. Kunstgeschichte.
30:55Die Bayerische Kirchengeschichte ist nur ein Teil davon.
30:57Ach so.
30:58Sie ist in Kathedralen zu Hause, in hohen, feierlichen Räumen.
31:02Ich danke dir. Ich gehe gleich in mein Zimmer.
31:10Sie sehen, was für mich dabei abfällt.
31:11Ja, ein neues Leben. Auch für Sie.
31:13Auch für mich.
31:14Wissen Sie was? Wir können Kaffee zusammen trinken, ja?
31:16Ja.
31:17Es sei denn, Sie wollen gleich wieder gehen.
31:18Aber nein, ich habe noch etwas Zeit.
31:20Gut.
31:23Soll ich helfen, Martha?
31:24Nein, ich kenne mich schon aus in deiner Küche.
31:26Besten Dank.
31:28Tja, Frau Berger hat sich sehr verändert.
31:31Nicht wahr? Man sieht es sofort.
31:32Sie ist so lebendig geworden.
31:35Eine bemerkenswerte Verwandlung.
31:37Eine Rückkehr von Lebenslaune.
31:41Mutter und Tochter stehen wieder in Front zum Leben.
31:44Und nicht mehr mit dem Rücken.
31:48Sie haben den Schock überwunden.
31:50Und das gilt besonders für die Kleine.
31:52Derrick, dieses Mädchen ist ein Wunder.
31:58Diese Sensibilität.
32:00Diese Verletzlichkeit.
32:03Ich habe sie immer für einen nüchternen Juristen gehalten.
32:06Das sind sie ja gerne.
32:11Die sind bei ihm eingezogen?
32:13Mutter und Tochter?
32:14Ich hatte den Eindruck, ich bin Gast bei einer glücklichen Familie.
32:24Moment mal.
32:25Die haben doch ein schönes Haus.
32:27Das kannst du kaufen.
32:28Ich will es ja nicht kaufen.
32:29Mir gehen nur ein paar Gedanken durch den Kopf.
32:32Ja.
32:35Mutter und Tochter lebten in einem Haus, in dem sie kaum atmen konnten.
32:40Es beherrscht wurde von einem Mann, der ein Gewaltmensch war.
32:44Es war, da war keine Liebe im Haus.
32:48Weißt du, da war nur Beklemmung.
32:50Die Frauen waren verängstigt.
32:55Der Tote, der war ein Menschenverächter, der ständig auf der Suche war nach einem Opfer, dem er wieder wehtun konnte.
33:02Wenn man das Ganze zynisch betrachtet, dann hätte der Mörder ja fast ein gutes Werk getan.
33:10Zusammen mit Dr. Lost.
33:17Ich habe da eine verrückte Idee.
33:23Aber nein.
33:25Der Dr. Lost ist kein Mörder.
33:27Ich war in seinem Haus.
33:34Die Tochter kam herein, sie sah mich, blieb wie angewurzelt stehen.
33:38Sie war...
33:40Natürlich war sie irritiert.
33:43Sie war verwirrt und...
33:47Warum?
33:57Ich war sie.
34:11Ich muss alles nicht mit meinem Haus, was mich war.
34:14Ich kann mich nicht mit meinem Haus, was ich.
34:16Ich kann mich nicht, es ich auch nicht mit meinem Haus.
34:19Aber mich ist alles ein Einzel Zapf um ein pote.
34:22Ich habe sie auf den Weg gestern.
34:24Herr Berwick, Herr Klein, wo kommen Sie denn her?
34:33Ihr Büro hat uns gesagt, wo Sie sind.
34:38Hanna ist Orgelspielerin und sie probt gerade für ein Konzert.
34:54So eine Orgel ist wirklich ein herrliches Instrument, nicht wahr?
35:16Die Siddha ist schon über 200 Jahre alt.
35:19Und Hanna spielt sie besonders schön.
35:24Sie hat das, was man dazu braucht.
35:27Diese Fähigkeit zur Hingabe, diese Kraft zur Hingabe.
35:32Sie ist wirklich ein begnadeter junger Mensch.
35:34Musik
35:41Musik
36:11Ich finde, der loskümmert sich auf, Herr Jung.
36:17Mutter und Tochter. Ich bin halt, dass sie vernachlässigt seine Arme.
36:22Es dauert noch ein wenig, aber sie wird bestimmt bald kommen.
36:24So.
36:25Ihre Mutter wird uns hier abholen.
36:27Wir können ja so lange schon was trinken.
36:29Gerne, ja.
36:30Ist überhaupt ein schöner Ort hier, finden Sie nicht da?
36:32Doch.
36:34Ich weiß, Derek, Sie wollen mich bestimmt etwas fragen.
36:38Und zwar,
36:39was verbindet mich mit diesem Mädchen?
36:43Ich kümmere mich um sie, ich opfere meine Zeit, ich fahre sie her.
36:48Wie Ihnen bestimmt aufgefallen ist, vernachlässige ich meine Arbeit.
36:51Man telefoniert hinter mir her.
36:53Und was mache ich?
36:55Ich sitze in einer Klosterkirche und höre diese Mädchen beim Orgelspielen zu.
36:59Ja.
37:00Ist mir natürlich aufgefallen, ja.
37:03Und nun vermuten Sie natürlich gewaltige Hintergründe.
37:05Oh ja. Es wird schon Gründe geben, nicht?
37:09Ich möchte es Ihnen sagen.
37:12Ein schrecklicher Vater hat dieses Kind misshandelt.
37:16Körperlich und seelisch.
37:18Was?
37:20Körperlich?
37:20Auch körperlich.
37:23Er hat sie geschlagen, wenn sie nicht pariert hat.
37:25Er wollte nichts als Respekt von ihr und verstand darunter nur blinden Gehorsam.
37:31Hören Sie gut zu, Derek, ich weiß genau, was ich sage.
37:35Dieser Mann war nahe daran, sie zu töten.
37:37Das, was in einem Menschen ist, in einem jungen Menschen, zu ersticken.
37:41Und ich war Zeuge bei diesem ganzen Brauch.
37:47Und habe mich unendlich elend dabei gefühlt.
37:53Aber jetzt, Derek, erlebe ich etwas.
37:57Da lebt jemand auf.
37:58Und was tue ich dabei?
37:59Ich beschütze das, was da zu erwachen beginnt.
38:04Und empfinde dabei eine tiefe Freude.
38:06Ihr seid nicht in der Kirche?
38:19Doch, wir waren drin und haben Sie gehört.
38:21Bitte sehr.
38:22Danke.
38:23Und?
38:24Wie war es?
38:25Sie war wunderbar.
38:26Ach, da kommt sie ja.
38:35Du warst doch in der Kirche.
38:36Ich hoffe, es hat dir gefallen.
38:42Das ist da der Schauplatz.
38:44Wo man den Toten aufs Band gelegt hat, auf die Reise geschickt hat
38:47und die Säge eingeschaltet hat.
38:52Da gibt es jetzt deine Frau und deine Tochter,
38:55die aufleben, weißt du?
38:57Und dann gibt es einen, der sie schützt.
39:00Beide.
39:01Mutter und Tochter.
39:02Hier ist Herr Derrick für Sie.
39:07Hallo, Doktor.
39:09Guten Morgen, Herr Derrick.
39:13Bitteschön, nehmen Sie Platz.
39:13Danke.
39:16Was führt sie denn zu mir?
39:17Ich fürchte, dass ich Ihnen diese Frage kaum beantworten kann.
39:24Hallo?
39:24Ja, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, wenn Sie als Anwalt mit einem Fall zu tun haben,
39:30wo es einen so ein bisschen herumtreibt.
39:33Ich meine, wo Sie, ja, man geht, man denkt, man hat auch ein Resultat.
39:38Das ist ganz klar.
39:39Man hinterfragt es aber und dann muss das wegwerfen.
39:42Es geht in den Papierkorb nicht.
39:43Dann fängt man von Neuem an.
39:44Man denkt, man, ja, man sucht.
39:47Man sucht eigentlich nach Berührungspunkten.
39:52Und Sie sind eine.
39:53Ich bin ein Berührungspunkt?
39:55Ja.
39:57Denn Sie haben mit dem Fall zu tun.
40:00Ich habe damit zu tun?
40:02Ja.
40:03Ihre intensive Fürsorge, diese große Anteilnahme am Schicksal dieser beiden Damen.
40:08Ich meine, die Mutter und Tochter, die ja beide, doch, ach nein, ich weiß gar nicht,
40:15ob man das überhaupt so ausdrücken darf.
40:17Nutznießer des Mordes sind.
40:20Die Nutznießer des Mordes?
40:22Ja.
40:23Also, überall, wo ich hinschaue, rings um mich herum, sehe ich nur glückliche Menschen.
40:28Ich sehe wirklich nur glückliche Menschen.
40:30Sie doch klar eingeschlossen.
40:34Jetzt möchte ich Sie was fragen.
40:37Halten Sie mich für den Mörder?
40:38Ah, naja, wissen Sie, ich suche den Mörder natürlich überall.
40:44Aber ich gehe auch den absurdesten Möglichkeiten nicht aus dem Wege.
40:51Und ich bin also eine solche Möglichkeit.
40:54Wenn auch eine absurde.
40:56Ja.
40:59Äh, Doktor, weswegen ich gekommen bin,
41:01ich möchte mich gerne mal mit dem Mädchen alleine unterhalten.
41:04Hanna.
41:04Sie heißt doch Hanna, nicht wahr?
41:07Mit Hanna?
41:08Was wollen Sie denn von Hanna?
41:10Ja, Sie haben doch selbst gesagt, dass dieses junge Mädchen,
41:13das sehr begabt ist und sehr talentiert,
41:15sie ist sehr sensibel,
41:17dass sie sozusagen von ihrem Vater getötet wurde.
41:19Getötet, stellen Sie mal vor, getötet, das haben Sie gesagt.
41:23Ja, das habe ich gesagt.
41:24Ich habe es auch gesehen.
41:26Ich habe zugesehen, wie einem Menschen der Lebenswille entzogen wurde.
41:30Und wissen Sie, was das ist?
41:32Das ist Mord!
41:34Wenn ich jetzt bei diesen absurden Möglichkeiten bleibe,
41:38dann könnte es doch sein,
41:39dass Sie das Zusehen nicht länger ertragen haben
41:43und dass der Wunsch,
41:44diesem Mädchen aus dem Unglück herauszuhelfen,
41:47zu einem Entschluss wurde.
41:48Denkbar?
41:49Denkbar.
41:50So denkbar.
41:51Oder nicht?
41:54Schauen Sie, Doktor,
41:55was ich von dem Mädchen wissen will, ist Folgendes.
41:58War sie wirklich so unglücklich?
41:59Hat sie wirklich unter ihrem Vater so sehr gelitten,
42:02wie Sie mir das schildern?
42:03Lassen Sie das Mädchen aus dem Spiel, Derrick.
42:08Sie hat im Moment wieder ihren Frieden.
42:11Der ist aber hauchdünn.
42:13Und der könnte zerreißen wie das Netz seiner Spinne.
42:16Und dann...
42:18Und dann?
42:20Wer seinen Frieden verliert,
42:22verliert ihn manchmal auch für immer.
42:25Ich bitte Sie, lassen Sie das Mädchen in Ruhe.
42:28Gut.
42:29Gut.
42:33Ach, doch, noch eine letzte Frage habe ich noch.
42:40Frau Berger hat für die Ergreifung des Mörders
42:42keine Belohnung ausgesetzt.
42:44Nein.
42:45Das sollte sie aber tun,
42:47sonst könnte man auf den Gedanken kommen,
42:49dass sie gar nicht interessiert,
42:50dass der Mörder gefasst wird.
42:53Guten Tag, Doktor.
42:54Stefan, der Mann ist doch kein Mörder.
43:05Ein Anwalt, ein Freund der Familie.
43:07Gut, er ist persönlich sehr engagiert,
43:09was man ihm nicht vorwerfen kann,
43:10aber, also,
43:12ich sehe da kein Motiv.
43:14Das Motiv könnte das junge Mädchen sein.
43:17Ja, das erklär mir mal.
43:19Los lebt alleine,
43:20er hat früh seine Frau verloren.
43:22Er hat keine Kinder.
43:23Und als Strafverteidiger
43:25ist er ständig konfrontiert
43:26mit den Schattenseiten des Lebens.
43:29Mord, Totschlag, Gewalt,
43:31Kindesmisshandlung,
43:33Lug und Trug, Korruption.
43:35Ach, was weiß ich.
43:37Na, dann sieht er plötzlich
43:38einen jungen Menschen
43:39stellvertretend für alle anderen jungen Menschen.
43:42Die ihr Bestes,
43:43oder das, was ihr Bestes sein könnte,
43:47ja, verlieren.
43:49Verlieren.
43:52Vielleicht ist Los
43:53dein verkappter Idealist.
43:55Und Idealisten
43:56haben sich noch nie zu beklagen gehabt
43:58über einen Mangel an Mordmotiven.
44:00Ja, hier ist Derrick.
44:21Ich möchte gerne mit Dr. Loost sprechen.
44:26Hallo, Herr Derrick.
44:27Dr. Loost, wir haben uns doch
44:29darüber unterhalten,
44:30dass ich gerne mit
44:32Hanna Berger gesprochen hätte.
44:35Ich habe nur vergessen,
44:36Ihnen zu sagen,
44:37wie wichtig mir das ist.
44:39Aber das geht doch nicht.
44:41Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.
44:43Das hat überhaupt keinen Sinn.
44:44Und ich denke,
44:45das war zwischen uns abgesprochen,
44:46dass Sie darauf verzichten.
44:48Nun, es tut mir sehr leid, Doktor,
44:50aber das ist,
44:51das ist eine Vorladung, nicht wahr?
44:53Ich kann Ihnen natürlich auch
44:54eine Richterliche zukommen lassen.
44:55Aber ich dachte mir,
44:56da Hanna in Ihrem Haus wohnt,
44:58sage ich es Ihnen.
45:00Das können Sie nicht machen, Derrick.
45:02Das hat überhaupt keinen Sinn.
45:05Darüber haben wir doch schon gesprochen.
45:06Warum, Derrick?
45:16Warum?
45:17Warum bestehen Sie darauf?
45:18Was soll Sie Ihnen sagen?
45:20Was wollen Sie Sie fragen?
45:21Warum schreien Sie denn so?
45:24Setzen Sie sich doch.
45:26Schauen Sie,
45:26ich möchte von dem Mädchen nur wissen,
45:27wo sie in der Nacht war,
45:28als ihr Vater starb.
45:30Wo soll sie gewesen sein?
45:32Zu Hause war sie.
45:32Wo sonst?
45:33Sie hat geschlafen.
45:34Was wollen Sie noch fragen?
45:35Dann möchte ich Sie noch fragen,
45:37wo Ihre Mutter war.
45:38Wo Ihre Mutter war?
45:39Wo Sie waren, Doktor.
45:40Ich?
45:40Wo ich war?
45:41Ja, habe ich Sie noch gar nicht gefragt,
45:42nicht?
45:43Das tue ich jetzt.
45:45Wo waren Sie denn?
45:46Könnte mir das junge Mädchen
45:48eine Auskunft darüber geben?
45:51Ich war in der Tat
45:51für eine kurze Zeit noch in Hause Berger.
45:53Für eine halbe Stunde vielleicht.
45:54Ach was, ein paar Minuten.
45:56Ich hatte geschäftliches
45:57mit ihm zu besprechen,
45:58aber Sie wissen ja selbst,
45:59er war in seinem Betrieb.
46:00Daraufhin bin ich wieder weggefahren.
46:03Und Hanna könnte,
46:04das bestätigen.
46:05Fragen Sie mich doch.
46:07Fragen Sie Ihre Mutter.
46:09Wir haben keine Angst,
46:10auch nicht vor diesen idiotischen Fragen.
46:13Aber lassen Sie das Mädchen
46:14aus dem Spiel.
46:17Wollen Sie sich nicht doch mal setzen?
46:20Bitte, Doktor.
46:21Mein lieber Doktor Loos,
46:28wie halten Sie es
46:29mit Ihren Zeugenvernehmungen?
46:32Auf wen gehen Sie los?
46:34Auf den Schwächsten.
46:36Habe ich recht?
46:37Und genau das tue ich auch.
46:39Ja.
46:40Sie wollen Sie verhören,
46:44weil sie die Schwächste ist.
46:46Sie ist wirklich die Schwächste.
46:48Aber eigentlich sind Sie doch
46:50genug Psychologe,
46:51um zu begreifen,
46:51dass sie noch keine Beziehung
46:52zum Tod Ihres Vaters hatte.
46:55Noch gibt es in Ihrem Innern
46:56eine Art Gleichgewicht,
46:57das sehr labil ist.
46:59Labil und äußerst fragwürdig.
47:00Rühren Sie nicht daran, Derek.
47:04Bringen Sie ihr den Toten
47:06nicht ins Haus.
47:08Nein.
47:09Ich werde es verhindern,
47:10dass Sie das Kind verhören.
47:11Ich werde Sie krankschreiben lassen.
47:13Sie werden es zu tun bekommen
47:14mit einem Attest,
47:16mit dem Gutachten eines Psychologen.
47:19Nein, sie wird Ihnen
47:20nicht zur Verfügung stehen.
47:21Sie steht Ihnen nicht zur Verfügung.
47:30Kommst du mal?
47:36Wir haben das Kleid gekauft.
47:37Hanna will es dir zeigen.
47:39Hast du Zeit?
47:40Natürlich habe ich Zeit.
47:43Du siehst so nachdenklich aus.
47:47Manchmal ist Nachdenken
47:48schwere Arbeit.
48:00Ich bin überwältigt.
48:20Bitte kommen Sie herein, Doktor.
48:30Sie haben mich erwartet?
48:37Ja, ich habe Sie erwartet.
48:44Das Mädchen abholen zu lassen
48:45von Polizisten.
48:47Hätten Sie es drauf ankommen lassen?
48:53Ein Spiel, was Sie spielen.
48:55Mit mir, mit uns.
48:58Ich hoffe, dass die Rolle,
48:58die Sie dabei spielen,
48:59Ihnen nicht gefällt.
49:03Nein, sie gefällt mir nicht besonders.
49:12Ich liebe das junge Mädchen.
49:15Aber nicht, wie man so etwas
49:17üblicherweise versteht, so nicht.
49:19Das wäre zu wenig.
49:20Das wäre zu primitiv.
49:24Ich meine die richtige Liebe.
49:27Die, die diesen Abend verdient.
49:29von tiefer, tiefer Zuneigung.
49:35Ich habe Ihren Vater gehasst,
49:37der dabei war, dieses Kind zu zerstören.
49:39Deshalb habe ich beschlossen,
49:42ihn zu töten.
49:45Der anonyme Anrufer waren also Sie.
49:49Ja.
49:50Und dann haben Sie mir von den Anrufen erzählt,
49:52haben meinen Rat erbeten.
49:54Wahrscheinlich, um einen später
49:56auftauchenden Verdacht,
49:57um diesen Verdacht
49:58absurd erscheinen zu lassen.
50:01Ich habe Berger getötet.
50:14An jenem Abend
50:15war ich noch im Hause Berger.
50:20Ich hatte gerade mit Berger telefoniert,
50:22der noch in seinem Betrieb war.
50:23Er sagte mir,
50:24dass er jetzt losfahre
50:25und dass ich auf ihn warten soll.
50:26Wie immer, wenn Hannah erfuhr,
50:32dass ihr Vater kommen würde,
50:34wurde sie unruhig,
50:35ängstlich.
50:36Sie wollte hinauf in ihr Zimmer.
50:39Jedes Mal war es wie eine Flucht.
50:40Dann sagte ich zu ihrer Mutter,
50:52dass ich gehen werde.
50:54Ich würde mich morgen wieder melden.
50:58Aber ich fuhr nicht nach Hause.
51:00Ich wartete, bis er kam.
51:05Und stieg sofort in seinen Wagen.
51:10Warum wartest du denn hier draußen?
51:14Willst du etwa hier mit mir reden?
51:16Los, komm rein.
51:17Mach die Tür zu.
51:24Sag mal, spinnst du?
51:30Was soll denn das?
51:33Was willst du mit dem Ding?
51:38Willst du mich etwa erschießen?
51:40Du, Doktor?
51:50Komm, gib sie mir.
51:55Komm, gib sie mir.
51:58Gib sie mir.
52:02Komm, komm.
52:02Und jetzt steigen wir in aller Ruhe aus.
52:23Los, komm raus.
52:25Aber das soll ich nicht rausholen.
52:26Na, da bin ich aber gespannt,
52:37was du mir zu erzählen hast.
52:41Dann steck das Ding ein.
52:48Dann habe ich es getan.
52:49Ich konnte das, was ich angefangen hatte,
52:54nicht mehr aufhalten.
52:57Der Schuss hatte niemanden alarmiert.
53:02Es war nicht leicht,
53:03den Toten in den Wagen zu bringen.
53:06Ich fuhr den Toten dort hin,
53:08wo er hergekommen war.
53:09Ich hatte den Hund vergessen.
53:22Alles war aus.
53:28Und es passierte noch etwas.
53:32Keimdorf wollte selbst gerade nach Hause fahren,
53:34hatte aber den Hund gehört
53:36und wollte nachsehen, was los ist.
53:41Ich sagte es ihm.
53:43Ich sagte ihm,
53:44ich habe ihn erschossen.
53:45Helfen Sie mir.
53:46Bitte helfen Sie mir.
53:48Und Keimdorf sagte,
53:49keine Sorge,
53:50Ihre Kugel,
53:51die Sie auf ihn abgefeuert haben,
53:52die wird man nicht finden.
53:54Hier ist so viel Hass in der Luft,
53:55dass jeder hier der Mörder sein kann.
53:56Er sagte dann,
54:08machen Sie, dass Sie wegkommen.
54:14Auf dem Weg nach Hause
54:16habe ich immer nur gedacht,
54:18du hast es getan.
54:20Du hast es getan.
54:24Er ist tot.
54:25Er ist tot.
54:29Das Böse ist endlich tot.
54:35Sie hatten noch keinen Grund,
54:38mir das alles zu erzählen.
54:43Sie haben ja mal gesagt,
54:44Sie wollen dem jungen Mädchen
54:46nicht den Tod ins Haus tragen.
54:48genau das
54:50haben Sie jetzt getan.
54:58Habe ich das?
55:07Da wäre noch etwas, Derek.
55:10Und das ist wichtig
55:10und ich schwöre Ihnen,
55:12dass es wahr ist.
55:14Ihre Mutter hat nichts damit zu tun.
55:17Sie weiß es jetzt.
55:18Ich habe es ja heute gesagt.
55:21Ich bin der alleinige Täter.
55:26Hannas Mutter hat einen Bruder in den USA
55:28und sie wird morgen mit Hanna
55:30morgen Abend nach New York fliegen
55:32und dort bleiben.
55:35Eine ganze Weile bleiben.
55:36Sie haben ihn jetzt,
55:39ihre Mörder.
55:41Ich möchte Sie um etwas bitten.
55:44Warten Sie damit,
55:45ihn zu präsentieren,
55:47bis die beiden in Amerika sind.
55:48Das war es jetzt.
55:50Das war es,
55:50dass wir nach Hause kommen,
55:52wir sind im Moment.
55:54Das war es,
55:54bis dahin,
55:56bis die beiden in Amerika ins
55:58églob.
55:59Bis dahin,
56:00bis die beiden in Amerika sind.
56:00Untertitelung des ZDF, 2020
56:30Untertitelung des ZDF, 2020
57:00Untertitelung des ZDF, 2020
57:30Untertitelung des ZDF, 2020
58:00Untertitelung des ZDF, 2020
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