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Pioneers of Pagonia verlässt am 11. Dezember den Early Access auf Steam und bringt mit Version 1.0 auch gleich noch eine Kampagne mit. Darauf hatten ja viele Fans gehofft und gewartet, nachdem zunächst gar keine Kampagne geplant, sie dann aber während der Early-Access-Phase doch noch angekündigt wurde.
Wir haben uns die Neuerungen von Pioneers of Pagonia1.0 fürs Test-Video angeschaut, haben natürlich auch die Kampagne gespielt und sind begeistert vom neuen Spiel des Siedler-Erfinders Volker Wertich.
Wir haben uns die Neuerungen von Pioneers of Pagonia1.0 fürs Test-Video angeschaut, haben natürlich auch die Kampagne gespielt und sind begeistert vom neuen Spiel des Siedler-Erfinders Volker Wertich.
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VideospieleTranskript
00:00Der Siedler-Erfinder Volker Wertig hat fertig. Nach fast genau zwei Jahren im Early Access
00:12startet sein Pioneers of Pagonia auch offiziell, also in Version 1.0. Im Testvideo zeigen wir,
00:19ob sich der Aufwand und das Warten auf das Early Access Ende gelohnt hat. Schließlich soll Pioneers
00:24das Erbe von die Siedler antreten und endlich wieder das wohlige Wuselgefühl zurückbringen,
00:30das beim letzten Ubisoft-Siedler ja nicht so richtig klicken wollte, um es mal nett zu formulieren.
00:35Die Early Access-Version hatte bereits große Hoffnungen geweckt, allerdings fehlte vor allem
00:40noch eine richtige Kampagne. Die gibt's jetzt endlich, aber ob sie auch was taugt und wie gut
00:45Pioneers of Pagonia nun tatsächlich geworden ist, das verraten wir euch im Testvideo.
00:50Noch ein kleiner Hinweis vorab, in unserer Testversion für dieses Video, die wir rund zwei Wochen vor
00:55Release bekommen haben, sind einige Texte noch auf Englisch. Die Release-Version selber ist
00:59aber komplett übersetzt.
01:07Das Spielprinzip ist ganz ähnlich wie beim klassischen Siedler von 1993. Ihr baut Siedlungen,
01:13kümmert euch um Waren, Ketten und Transport, ihr expandiert und kämpft. Ihr könnt Solo spielen
01:18oder im Koop mit bis zu vier Leuten auf derselben Insel. Seit dem Start in den Early Access und vor allem
01:23seit dem Economy Update vom Juli 2025 ist Pioneers of Pagonia deutlich zugänglicher geworden.
01:30Statt von Beginn an mit Rohstoffen und Gebäudetypen zugeworfen zu werden, fühle ich mich jetzt
01:35mehr wie ein echter Pionier. Meine Leute klauben herumliegende Äste auf, planieren erste Baugrundstücke,
01:41errichten einfache Holzgebäude. Diese ungelernten Pagonia, also die namensgebenden Pioniere,
01:47beherrschen allerdings erstmal nur solche simplen Tätigkeiten. Ein ordentliches Handwerk erlernt ein
01:53Pionier erst, wenn ich zum Beispiel eine Holzfällerhütte oder einen Steinbruch errichte. Dann holt sich der
01:59Pionier eine Axt bzw. einen Hammer aus der Werkstatt und tritt seinen neuen Job an. Die Werkstatt
02:05wiederum wird noch von unausgebildeten Pionieren betrieben, die aus Holz und Kupfer die Basiswerkzeuge
02:10basteln. Neue Bauoptionen schalte ich jetzt erst nach und nach frei. Zur Werkstatt gesellt sich die
02:15richtige Werkzeugschmiede. Ich muss dann aus Eisenerz und Kohle Eisenbarren schmelzen, die ich für bessere
02:20Werkzeuge, Waffen, Schilde und Rüstungen brauche. Dazu komme ich später noch. Ein übersichtlicher,
02:26separater Bildschirm zeigt meinen technologischen Siedlungsfortschritt an. Was muss ich erledigen,
02:32um etwa die Silberstufe freizuschalten, um das Edelmetall abzubauen, zu Barren zu gießen und dann zu
02:37Münzen oder Waffen zu dengeln? Oder wie schalte ich die höchste Baustufe frei und damit die
02:42Zementgebäude wie das große Wohnhaus und die Festung? Solche Meilensteine motivieren viel stärker,
02:48als wenn ich alles sofort bauen kann, wie noch bei Beginn der Early Access Phase vor gut zwei Jahren.
02:54Denn kurioserweise ist dieses kleine Brötchenbacken gleichermaßen sowohl für Einsteiger als auch für
02:59Siedlerveteranen wie mich geeignet. Denn Einsteiger werden nicht gleich mit zu vielen Möglichkeiten auf
03:04einmal erschlagen und erfahrene Siedlerspieler feilen daran, wie sie aus wenig Startmaterial und
03:09einer kleinen Truppe eine Inselbevölkerung von bis zu 3000 Pagoniern hochziehen. Ach ja,
03:15das Brötchenbacken lernt ihr auch erst recht spät. Die größte Neuerung kommt jetzt aber mit dem
03:211.0 Release ins Spiel, nämlich die Kampagne. Die hat zwar nur sieben Kapitel auf jeweils einer
03:27frischen Insel, sie kommt aber trotzdem auf rund 30 Stunden Spielzeit. Vor allem die ersten drei
03:33Missionen haben auch viel Tutorial-Charakter. Zum einen bekommt ihr ausführliche Videofenster
03:38eingeblendet, die euch Aspekte des Spiels näher bringen, etwa wie ihr Gebiete annektiert oder
03:43bestimmte Gegnertypen am besten bekämpft. Zum anderen zeigt euch rechts eine ausführliche To-Do-Liste zum
03:48Beispiel, welche Gebäude ihr als nächstes bauen solltet oder wie viele Pioniere ihr idealerweise zu
03:54Soldaten ausbildet. Wer nicht so an die Hand genommen werden will, der blendet die Jobliste
03:59einfach aus. Die lange Spielzeit trotz nur sieben Missionen liegt aber auch daran, dass schon die
04:04ersten Inseln echt groß sind und das bei einem ohnehin gemächlichen Spieltempo. Falls mal Leerlauf
04:10herrscht, lässt sich das Tempo aber wie im freien Spiel stufenweise aufs Fünffache beschleunigen.
04:15Trotzdem gibt es zwischendrin immer mal wieder langwierige Phasen, etwa wenn ich das Geröll einer
04:20Steinlawine beseitigen muss oder mehrfach hintereinander feindliche Lager zerstören soll.
04:25Viel zu Geschichte wollen wir hier nicht verraten, aber die Kampagnen-Story dreht sich um einen
04:30Schiffsnavigator, der mit seinem magischen Kompass den garstigen Wabernebel lüften kann,
04:35der die Inselwelten von Pagonia befallen hat. Doch dann geht alles schief, das Expeditionsschiff läuft
04:41auf Grund, der Kapitän samt Kompass gehen über Bord. Auf unserer Suche nach den beiden stoßen wir auf
04:47potenzielle Freunde und fiese Feinde. Jede der sieben Missionen spielt auf einer neuen Insel.
04:53Fast jede bringt neue Mechaniken, Gebäude und Produktionsketten ins Spiel. Ich lerne zum Beispiel
04:58mit anderen Dörfern anderer Pagonia zu handeln. Ich führe die ersten Kämpfe gegen Diebe, die als
05:04Träger verkleidet meine Waren mobsen und stelle fest, dass ich mal was gegen Wildschweine unternehmen
05:08sollte. Am besten mit Jägern, da bekomme ich auch lecker Fleisch. Ich stoße auch auf eine Geisterstadt,
05:14die aus irgendwelchen Gründen von ihren Bewohnern zurückgelassen wurde. Der Moment, in dem ich mein
05:19Gebiet bis an die Grenze dieser verlassenen Stadt ausweite und Dutzende meiner Pioniere in das alte
05:24Dorf strömen und emsig die Arbeit aufnehmen, ist richtig klasse. Denn schlagartig bekomme ich viele
05:29neue Baumöglichkeiten dazu, vor allem aber den Bauplatz dafür. Doch erst muss ich alles wieder auf
05:34Vordermann bringen, indem ich das kaputte Wegenetz zusammenflicke, Wohnhausruinen abreiße und so seltene
05:41Steine für Neubautengewinne. Aber viele der verlassenen Bauwerke kann ich weiterhin nutzen,
05:46darunter bisher unbekannte wie der Hochofen, dessen Besitzer ich aber erstmal finden muss. Und das ist
05:51erst der Anfang eines wirklich abwechslungsreichen Kampagnenkapitels. Das Drumherum der Kampagne
05:57ist allerdings sehr spartanisch präsentiert. Die Story wird lediglich mit simplen gezeichneten
06:03Charakterporträts erzählt, wobei erzählt etwas übertrieben ist, denn die Texte sind nur mit
06:08Grundsgrummel-Lauten vertont, die sich wie schlecht gelaunte Sims anhören.
06:16Hier wäre mit guten Kamerafahrten viel mehr drin gewesen, schließlich ist das Spiel selbst
06:22richtig schön. Arc negativ fallen diese simpel Dialoge aber nicht ins Gewicht, denn sie machen
06:27nur einen kleinen Bruchteil eurer Spielzeit aus. Viel zeitaufwendiger sind da die Bosskämpfe am Ende
06:33einiger Kapitel, denn hier müsst ihr teils massenweise passende Truppen ausheben. Was genau
06:39passend bedeutet, erkläre ich gleich, bleiben wir noch bei den Bossen. Die stecken zum einen sehr viel
06:44ein, schon der erste Boss hier, ein gut gerüsteter Scavenger, hat mal eben 4000 Hitpoints und 40
06:50Angriffskraft. Während ich ihm vielleicht 5 bis 10 Hitpoints mit einem Treffer abknapse, haut der Boss
06:56mit einem Schlag gleich mehrere meiner Kämpfer weg. Erst nachdem Dutzende meiner Truppen ins
07:01Steppengras gebissen haben, lege ich den fiesen Kerl endlich um.
07:09Diese Bosskämpfe dauern aber auch deswegen so lange, weil die Anführer oft von vielen
07:14Standardausführungen desselben Truppentyps umbringend sind, die ihr erst nach und nach
07:18ausschalten müsst. So kann sich ein Showdown locker eine Stunde und länger hinziehen, das hängt aber auch
07:24stark davon ab, wie gut eure Rüstungsindustrie aufgestellt ist und wie weit sie vom finalen
07:28Schlachtwelt entfernt steht. Aber was heißt denn nun passende Truppentypen? Nun, für jeden Gegnertyp
07:35habt ihr einen entsprechenden Angstgegner auf eurer Seite. Die dick gerüsteten Scavengers von eben
07:41bekämpft ihr am besten mit Klingentänzern, denn die agilen Kapuzenträger kämpfen in leichter Rüstung
07:46mit flinken Eisenbolchen, die in die Schwachstellen der Metallrüstung pieksen. Banditen hingegen, die gerne
07:52in Gruppen über eure Siedlung herfallen und wild plündern, bekämpft ihr mit normalen Soldaten,
07:57die Schwert und Schild tragen. Gegen Wehrwölfe sollten es Silberdegen schwingende Draufgänger sein und
08:03Geisterwesen Schemen kontert ihr mit Hexern. Diese Schemen sind übrigens echt fies, denn sie erschrecken
08:08meine Leute, die dann fliehen und ihre Ausrüstung verlieren. Es ist kein Muss, mit genau den passenden
08:14Truppen gegen einen bestimmten Gegnertyp anzutreten, empfiehlt sich aber dringend. Das habe ich hier auf die
08:19brutale Art gelernt, als eine Bande Banditen über meine frisch rekrutierten Zauberlehrlinge hergefallen ist,
08:24die ich gerade auf Schemengeister hetzen wollte. Was für ein Massaker unter meinen armen Harry Potters.
08:31Oh, und jeder Truppentyp kommt noch in mehreren Qualitätsstufen daher. Je weiter ihr technologisch
08:37fortschreitet, desto bessere Waffen und Rüstungen stellt ihr her und damit rekrutiert ihr dann auch
08:42stärkere Kämpfer, vorausgesetzt ihr findet auch die begehrten Bodenschätze. Oberflächenerze findet ihr mit
08:48bloßem Auge, doch unterirdisches Gold, Silber, Nickel und andere Bodenschätze stöbert ihr mit guten,
08:54alten Bekannten auf, nämlich mit den Geologen inklusive ikonischem Jubelschrei.
09:00Die Kerlchen stellen dann wie ganz früher Schilder auf, wenn sie auf unterirdische Vorkommen stoßen,
09:05hier zum Beispiel auf Gold. Auch die Münzprägerei ist wieder dabei, sie produziert aus Kupferbrocken,
09:11Silberbarren und Goldbarren entsprechende Münzen. Die lagert ihr in eurer Schatzkammer ein,
09:15um euren Reichtum zu steigern und damit die Kampfkraft eurer Recken. Aber das geht auch noch anders und das
09:21finde ich echt motivierend. Besonders spannend finde ich nämlich die Schatzsuche. Auf den Maps stoßt ihr
09:28immer wieder mal auf Ruinen und wenn ihr Schatzsucher dorthin schickt, buddeln sie gute Waffen,
09:32Edelmetalle oder andere Preziosen aus. Manchmal entdecken sie sogar Schatzkarten, die wiederum
09:38besonders gute Fundstellen markieren. Ihre Funde stapeln die Schatzsucher vor ihrem Gebäude,
09:42hier liegen gerade zwei rote Zauberbücher auf den Stufen. Daneben warten Proviantbeutel,
09:47die eure Schatzsucher für unterwegs brauchen. Und wenn ihr solche Zauberbücher von Trägern in die
09:52Schatzkammer bringen lasst, dann steigern sie die Kampfkraft eurer Zauberer. Die Schatzkammer
09:57zu füllen macht wirklich Laune, vor allem in Verbindung mit der Schatzsuche. Trotz der größeren
10:02Truppenvielfalt funktionieren die Kämpfe selbst fast genauso wie im allerersten Die Siedler,
10:07nämlich konsequent indirekt. Ihr steuert eure Truppen also nicht wie in einem Echtzeitstrategiespiel
10:12oder in die Siedler 8, sondern ihr errichtet Türme unterschiedlicher Größe und füllt sie mit
10:17Truppen. Hier zum Beispiel eine Garnison, das ist die drittgrößte der vier Stationierungsgebäude,
10:23es fasst 25 Einheiten. Wie genau ihr die Besatzung zusammenstellt, das entscheidet ihr selbst. Ihr
10:28dürft zum Beispiel alles voller Klingentänzers stopfen oder eine große Bandbreite an Truppentypen
10:33dort parken. Allerdings können nur Wächter auch euer Gebiet vergrößern, indem sie Steine verlegen.
10:38Sorgt also unbedingt für einen Steinbruch in der Nähe oder packt Steine in ein nahes Lager,
10:43denn sonst dauert es teilweise echt ewig lange, bis ihr euch ausbreitet, da ist viel Geduld gefragt.
10:49Wenn ihr so einen Wachbau anwählt, könnt ihr die komplette Besatzung in ein Zielgebiet schicken,
10:53entweder defensiv oder offensiv. Falls ihr dann auf Gegner prallt, hilft nur noch Daumen drücken,
10:58ihr könnt nicht mehr eingreifen, sondern euch höchstens zurückziehen. Die Gefechte werden grundsätzlich
11:04zwar meist in Einzelbuellen ausgetragen, aber immer wieder knöpfen sich auch mehrere
11:08Streiter mal einen einzelnen Gegner vor. Es gibt auch keine Fernkämpfer oder Formationen,
11:14Pioneers of Pagonia setzt vor allem auf das Steinschere-Papier-Prinzip.
11:18Ein wichtiger Tipp, für bessere Siegchancen setze ich meinen Angriffsmarker immer erst an den
11:23Rand einer feindlichen Truppenansammlung, um einzelne Gegner rauszuziehen und auszuknipsen.
11:28Das ist zwar etwas fummelig, aber effektiv. Und noch ein ganz wichtiger Tipp, speichert eure
11:34Türmen und Garnisonen am besten per Steuerung und Zifferntaste, um ihre Besatzung schnell
11:39auszuwählen. Sonst müsst ihr nicht umständlich zu jedem Turm scrollen und verliert wertvolle Zeit.
11:45Doch die dicksten Festungen bringen euch nichts, wenn ihr mangels Ressourcen nur wenige schwache
11:50Einheiten ausheben könnt. Denn auch hier liegt Pioneers of Pagonia den Schwerpunkt auf Aufbauspiel.
11:56Ich muss mich zum Beispiel um Nahrung für die Minenarbeiter kümmern, denn die wollen keine
12:00einzelnen Pilze oder Wildschwein haxen, sondern stärkende Mahlzeiten. Die bekommen sie in der
12:05Taverne, direkt an der Theke, schließlich müssen sie gleich weiter malochen. Etwas gemütlicher
12:10haben es da eure Träger. Die bekommen nämlich Genussmahlzeiten, die sie an ordentlichen Tischen
12:15futtern. Der große Unterschied, wenn sie schön satt sind und genug Wohnraum haben, vermehren sie sich
12:20brav. Liebe geht halt auch hier durch den Magen. Die Verzahnung aus Mampf und Kampf, aus Aufbau und
12:27Logistik, die funktioniert gut, die Elemente greifen hier sinnvoll ineinander. Ganz pfiffig ist auch die
12:32Landwirtschaft gelöst. Es gibt zwar nur einen Gemüsefarmtyp, aber der kann unterschiedliche
12:38Nahrungsmittel wie Kürbisse und Mais anbauen. Was genau da wächst, wird durch den Boden festgelegt.
12:44Auf Grasland gedeihen Kürbisse am besten, in der Steppe blüht Mais auf. Das Bodensystem erweitert den
12:49Puzzle-Faktor dadurch nochmal extra, vor allem für Effizienzoptimierer. Denn wenn ich zum Beispiel partout
12:55Weizen für die Brotproduktion anbauen will, muss ich Gebiete mit passendem Boden einnehmen und
13:00brauche vor allem Bauplatz, um die maximale Feldermenge reinzupacken, plus Brunnen, Mühle
13:05und Bäckerei. Das gleiche gilt für den Flaxanbau, der meine Webereien und danach die Schneider versorgt.
13:12Was genau und in welchen Mengen produziert wird, legt ihr in jeder Produktionsstätte fest. Wer es bequem
13:18mag, lässt vieles auf Automatik, dann produziert zum Beispiel die Holzwerkstatt erst dann Flitzebögen,
13:23wenn ihr eine Jagdhütte fertig habt und Jäger einziehen. Wer hingegen alles genau regeln mag,
13:29der legt Vorräte an, bestimmt Mindestmengen oder Prioritäten. Auch hier ist das Spiel für
13:35Einsteiger und Profis gleichermaßen ausgelegt. Ihr könnt viel fein justieren, müsst es aber auch
13:40nicht zwingend, solange ihr keine Produktionskette komplett schleifen lasst. Es steckt aber auch viel
13:45Logistik in Pioneers of Pagonia. Weil der Warentransport ja indirekt abläuft, ich also keinem Träger
13:52befehlen kann, Ware X von A nach B zu schleppen, muss sich mit Prioritäten und Lagerhaltung
13:57hantieren. Jeder Betrieb hat ein integriertes Lager für je 16 Einheiten seiner Produkte. Wenn
14:03das Nickelbergwerk also 16 Körbe vor der Tür gestapelt hat, machen die Bergleute Feierabend.
14:08Das geht natürlich gar nicht. Darum gibt es zwei Lagertypen, das kleine fasst bis zu 64 Einheiten
14:14einer bestimmten Ware, also hier Eisenerz und Silbererz. Das große Lager hingegen stapelt
14:20acht verschiedene Güter, jeweils bis zu 64 Einheiten. Ich kann genau festlegen, was rein
14:25soll, zum Beispiel nur tierische Produkte oder Waffen oder genaue Produkte wie Heringe
14:30und Eisenlanzen. Aber Vorsicht, wenn ihr hier nichts einstellt, stopfen euch die Träger
14:35alles rein, was nicht bei drei von den Bäumen ist. Weil es aber über 100 Rohstoffe zwischen
14:41Produkte und Fertigwaren im Spiel gibt, ist das Feintuning der Lagerhaltung etwas tricky
14:46und ruckzuck ist ein Lager voll mit Zeugs, das ihr ganz woanders braucht oder ein ganz
14:51kleiner Stau bildet sich. Warentransport und das Einlagern sind immer sehr gut lesbar.
14:57Ich sehe mit einem Blick, wo gerade welche Ware unterwegs ist oder eingelagert wird, denn
15:01eure Träger schleppen alle Güter sichtbar in den Händen und alle Lagertypen sind offen,
15:06ihr müsst also kein Dach wegklappen oder eine Statistik bemühen. Ausführliche Statistiken
15:11gibt es aber trotzdem. Am oberen Bildschirmrand könnt ihr genau einstellen, welche Waren ihr
15:16angezeigt bekommen möchtet. Hier stehen auch kleine Warenhinweise, wenn eine Ware langsam
15:20ausgeht und per Mouse-Over auf ein Boot ploppt eine genaue Auswertung samt Kurve auf, wie viel
15:26ihr gerade produziert und für die Weiterverarbeitung oder zum Truppenausstaffieren verbratet. Die
15:32Warnungen könnten allerdings etwas deutlicher sein, man muss schon sehr dezidiert auf die
15:36kleinen Zahlen schielen, um zu merken, dass eine Kohlekrise droht. Auf der zoombaren Minimap
15:42lassen sich aber per Filter auch kriselnde Gebäude rot hervorheben, macht das unbedingt
15:46regelmäßig, denn ein Eisentagebau, der das ganze Erz in Reichweite abgebaut hat, ist
15:52nicht mehr ganz so sinnvoll. Die Maps selbst bieten jede Menge Platz zum Ausbreiten. Im freien
15:58Spiel, zu dem Thema komme ich gleich noch, sind sie bis zu 1150 x 1150 Meter groß, also einen
16:05guten Quadratkilometer. Diese Fläche mag etwa im Vergleich mit einem Transport Fever 3 nicht nach
16:11viel klingen. Aber in Pioneers of Pagonia wird ja alles von Hand getragen und da zählt
16:16jeder Meter. Und Platz zum Bauen habt ihr wirklich genug. Die durchschnittliche Laufgeschwindigkeit
16:21eines Pagonias beträgt übrigens 7,2 Kilometer pro Stunde. Das ist ganz schön flott. Schnappt
16:27euch einfach mal selbst ein paar Felsbrocken und probiert es aus. Die großen Karten bedeuten
16:32auch, dass ihr meist nicht nur eine große Siedlung baut, sondern auch kleinere Vorposten und Industriegebiete
16:37mit eigenen Lagern und Wohnhäusern. Das Spiel zwingt euch aber nicht dazu. Ihr könnt eure
16:42Hauptsiedlung gerne völlig überdehnen und eure Träger ewig weit laufen lassen. Das geht
16:47alles, es dauert halt länger. Neben der langen Kampagne könnt ihr euch in prozedural generierte
16:52Karten werfen oder vorgefertigte Maps der Entwickler und Community spielen. Die Einstellmöglichkeiten
16:58sind schön vielfältig, denn ihr habt schon die grundsätzliche Wahl vom Sandbox-Modus ganz ohne
17:04Aufgaben und ohne Gegner bis hin zu einer Partie voller feindlicher Lager. Wer mag,
17:09kann auch komplett friedlich spielen und zum Beispiel mit anderen Dörfern auf derselben
17:13Insel handeln und Aufgaben für sie erfüllen, um euren Ruf zu steigern. Dazu kommen umfangreiche
17:19Optionen zur Inselgröße, Rohstoffvorkommen, Topografie bis hin zur Lichtstimmung. Ihr könnt
17:24mit einem kleinen Trupp aus 50 völlig unwissenden Pionieren loslegen oder gleich das große Orchester
17:30auspacken und mit 300 Leuten und Technologie auf Eisenstufe. Ein Koop-Modus ist auch dabei,
17:35dann besiedelt ihr mit bis zu vier Spielern eine gemeinsame Insel. Das ist echt alles zusammen
17:40viel Umfang für einen guten Preis von 35 Euro zum Release. Unser Testfazit? Die zwei Jahre im Early
17:49Access haben dem ohnehin guten Pionierspiel nochmal richtig gut getan. Beim EA Start im Dezember 2023 hat
17:57mich die gelungene Mischung aus Entdecken, Expandieren, Bauen und Transport optimieren
18:01zwar auch schon gepackt, aber streckenweise war schlicht zu viel auf einmal drin, etwa das schon
18:06sehr früh sehr wichtige Taverne, Marktstände, Tische-System oder verschiedene Holzarten. Das
18:12hat einen am Anfang echt erschlagen. Durch die Siedlungsstufen ist das Spiel jetzt zugänglicher
18:17und flüssiger, ohne ins Seichte zu warten. Ich mag es, klein anzufangen, niedliche Hasen zu
18:22erschießen und meine Insel schrittweise zu entwickeln und die Kampagne ist genau der
18:27richtige Start dafür. Die ist zwar relativ simpel präsentiert, aber schön lang und echt
18:32abwechslungsreich und für Durststrecken gibt's ja den Fünffach-Turbo. Klar, manchmal macht einen
18:37die indirekte Steuerung wahnsinnig, etwa wenn meine Planierer mit einem Baugrundstück fertig sind und
18:42dann nach Hause trotten, vorbei an der direkt daneben liegenden nächsten Baustelle. Oder wenn ich ein
18:48vollgestopftes Lager wieder leeren lassen muss, weil die Kerle da alles Mögliche reingepackt haben,
18:52nur keine Steine. Aber meistens habe ich ja selbst nicht aufgepasst und mache es beim nächsten Mal
18:57besser, positioniere das Bauarbeiterlager einfach näher am Neubaugebiet und schalte das Lager auf
19:02Sorry, hier kommen nur Steine rein. Wenn ihr also mit der indirekten Steuerung klarkommt und wieder
19:07gemütlich sieden wollt wie damals, dann ist Pioneers of Bagonia ein echtes Goldstück für euch.
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