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  • vor 7 Stunden
Die Caritas warnt vor einer steigenden Armut infolge von Teuerung und Sparmaßnahmen von Bund und Ländern. Die wachsende Not vieler Menschen zeige sich an der steigenden Nachfrage bei den Lebensmittelausgabestellen der Hilfsorganisation. "Viele wissen nicht, wie sie sich den nächsten Einkauf leisten sollen", so Caritas-Wien-Direktor Klaus Schwertner am Dienstag bei einer Pressekonferenz in einer Le+O-Ausgabestelle in Wien-Favoriten.

Video: APA/kha
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Transkript
00:00Der Einkauf werde für immer mehr Menschen zur Existenzfrage.
00:04Der Andrang bei den 15 Lebensmittelausgabestellen der Caritas in Wien und Niederösterreich steige,
00:11warnte die katholische Hilfsorganisation am Dienstag.
00:15336.000 Menschen, die manifest von Armut betroffen sind in Österreich.
00:20Darunter sind 79.000 Kinder und Jugendliche.
00:23Wenn jetzt bei der Sozialhilfe gekürzt wird, ohne gleichzeitig die angekündigte Kindergrundsicherung einzuführen,
00:32dann wird Kinderarmut in Österreich nicht abnehmen, sondern steigen.
00:36Wie du bereits benannt hast, lieber Klaus, ist die Zahl unserer Gäste in den letzten drei Jahren um rund ein Viertel angestiegen.
00:4310.442 Menschen können wir aktuell unterstützen.
00:48Darunter fast 4.500 Kinder und Jugendliche.
00:51Für einen Logistikbeitrag von 4,80 Euro bekommen Einzelpersonen bei Leo Waren im Wert von mindestens 40 Euro.
01:00Das ist eine enorme Ersparnis.
01:03Für Mehrpersonenhaushalte gibt es für 7,30 Euro entsprechend mehr Ware.
01:08Mehr als 20 Tonnen gerettete und gespendete Lebensmittel gibt Leo jede Woche aus.
01:14Infolge von Teuerung und Sparmaßnahmen von Bund und Ländern wachse die Not und Armut vieler Menschen.
01:20Ein Zehntel der Bevölkerung habe laut einer Erhebung der Statistik Austria Schwierigkeiten, die laufenden Ausgaben zu decken.
01:29Zum Beispiel Kaffee, Öl, Brot ist auch nicht gerade billig geworden.
01:36Also im Grunde genommen ist eigentlich alles Obst und Gemüse auch teurer geworden.
01:41Nostet gut, nostet nicht wirklich viel, weil das ist überhaupt ganz teuer.
01:46Es ist leider eine kleine Katastrophe, kann man sagen.
01:55Die Teuerung spüre ich am meisten, die Lebensmittel sowieso, weil es gibt ja, wir leisten sie einmal die Woche Fleisch.
02:02Und da schauen wir auch wieder, da geht es schon wieder los.
02:07Wo es dann in der Politik immer gesagt wird, man muss immer schauen auf Bio und so Sachen.
02:12Das können die mir nicht leisten.
02:14Ich bin froh, dass es es gibt.
02:16Aber es gibt halt viele Leute, die trauen sich nicht herkommen.
02:19Die Strompreisbremse ist ausgelaufen.
02:22Der Klimabosus wurde ersatzlos gestrichen.
02:24Die Valorisierung von Sozialleistungen, etwa von Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld wurde ausgesetzt.
02:30Die Zuverdienstmöglichkeit für arbeitslose Menschen wurde mit wenigen Ausnahmen gestrichen.
02:35In den Winternotquartieren der Wiener Wohnungslosenhilfe wurde in den letzten Tagen bekannt, wurden die warmen Mahlzeiten gestrichen.
02:43Die können dort nicht mehr ausgegeben werden.
02:45Und wir beobachten schon jetzt, dass in Spenden finanzierten Projekten wie in der Gruft die Anzahl der Hilfesuchenden steigt.
02:52Überdurchschnittlich oft von Armut betroffen seien Haushalte mit niedrigem Einkommen, Arbeitslose und Alleinerziehende,
03:00so Vorseit-Geschäftsführer Christoph Hofinger.
03:03Eine der Folgen sei mehr soziale Isolation.
03:06Die Caritas stockt daher die Hilfe weiter auf und startet eine neue Hotline für einen rascheren Zugang zu Lebensmittelausgaben.
03:15Bei allem Verständnis dafür, dass gespart werden muss, ist diese Masse an Verschlechterungen gerade für Haushalte mit wenig Einkommen,
03:22für Mindestpensionistinnen, Mindestpensionisten, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen,
03:27Armutsbetroffenen, Familien schlicht ein Wahnsinn.
03:30Politische Entscheidungsträger im Bund und Ländern sollten sich noch einmal gut überlegen,
03:38ob sie diese Maßnahmen in dieser vollen Härte so umsetzen wollen.
03:42Für steigende Armut mit all ihren Konsequenzen verantwortlich sein wollen.
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