- vor 2 Monaten
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Kategorie
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KurzfilmeTranskript
00:00:00Nur eine Geschichte, die die Menschen im Innersten berührt, kann über zwei Jahre ein Bestseller bleiben.
00:00:08Und dienstags bei Morrie berührt einfach jeden.
00:00:11Ich glaube, wir können uns alle in Mitch hineinversetzen, dessen Leben einfach so vorüberrast, viel zu schnell.
00:00:17Und dann bekommt er die Chance, innezuhalten, indem er seinen alten Professor Morrie trifft.
00:00:21Und obwohl Morrie dem Tod geweiht ist, erzählt er uns etwas über das Leben.
00:00:25Dass es im Leben nur um Lehren und Lernen geht.
00:00:28Lehren und Lernen ist Geben und Nehmen.
00:00:31Die Welt ist voll von Morrie's. Wir müssen uns nur umsehen.
00:00:42Darf ich mal ruhig gehen, ne?
00:00:43Hallo, Professor.
00:00:45Das ist der da hinten.
00:00:47Ah, auch hier.
00:00:48Hallo.
00:00:49Na, wie geht's?
00:00:50Gut.
00:00:53Hallo.
00:00:54Hey, Daisy. Na, wie geht's?
00:00:58Eins von vielen Dingen, an denen mein alter Professor Freude hatte, war das Essen.
00:01:05Hallo, hier steckt hier an für Nacht. So was.
00:01:09Besonders gern als er Zunge. Ich sagte, Morrie, das ist ekelhaft. Er sagte, schade, dass du das so siehst.
00:01:14Ich mag auch Krautsalat. Kannst du Krautsalat zubereiten, Mitch?
00:01:21Entschuldigung.
00:01:21Ziemlich weit oben auf seiner Liste stand das Tanzen.
00:01:32Er hatte einen ganz eigenen Stil. Er tanzte Lindy Hop zu Jimi Hendrix und Jitterbug zu einer Band, die Nine Inch Nails hieß.
00:01:40Darf ich mal?
00:01:41Meißen Sie immer rein.
00:01:42Ich bin heute, Professor.
00:01:43Meißen Sie sie rein.
00:01:44Das wird allen gefallen.
00:01:45Warte doch mal. Hört erst mal hin.
00:02:04Einer seiner Lieblingstänzer war Tango. Natürlich in einer ganz eigenen Version.
00:02:09Wer weiß, wo er die her hatte.
00:02:10Komm schon, los geht's.
00:02:11In solchen Momenten wünschte er, es würde ewig so weitergehen.
00:02:30Im Sommer 1994 begann ihm einiges aufzufallen.
00:02:39Seine Kurzatmigkeit und dass die Beine ihm manchmal Probleme machten.
00:02:44Aber was erwartet man mit 77?
00:02:46Ja.
00:02:47Nein.
00:02:54Nein.
00:03:05Mit dem Tanzen war es im Sommer 94 für immer vorbei.
00:03:31Denn da erfuhr Morrie sein Todesurteil.
00:03:35Ich hatte keine Ahnung, wie es um meinen alten Professor stand.
00:03:58Ich hatte ihn seit meinem Abschluss vor 16 Jahren nicht mehr gesehen.
00:04:01Ich hatte ihn versprochen, Kontakt zu halten, war dann aber zu sehr mit mir selbst beschäftigt.
00:04:05Walter, das ist hier die reinste Irrenanstalt. Halt mir einfach den Platz frei.
00:04:08Komm schon, habe ich je zu spät abgeliefert.
00:04:10An mir kommt keiner vorbei. Haut schon ab.
00:04:12Janine, hallo.
00:04:13Bei mir passierte alles immer auf den letzten Drücken.
00:04:15Oh, hier ist die Hölle los.
00:04:16Alles.
00:04:17Du sollst nur wissen, dass ich dich liebe und dass es mir leid tut.
00:04:19Der Coach sagt, keine Medien mehr.
00:04:22Mit dem hätte er vor dem Spiel reden sollen.
00:04:24Ja, nein, ich weiß, dass wir miteinander sprechen müssen.
00:04:27Bleib mal dran, ja?
00:04:29Ich muss jetzt los. Ich liebe dich. Bis bald.
00:04:31Was ist die Niederlage?
00:04:32Hast du dich gut genug vorbereitet?
00:04:34Coach, Coach! Was erzählen Sie Ihrem Team? Ist das Wort Disziplin gefallen? Oder Erwachsensein?
00:04:45Sport ist immer ein Thema in unserem Land und ich habe überall mitgemischt.
00:04:48Ich lebte in Flugzeugen und Hotels mit meinem Laptop und meinem Handy.
00:04:52Vielleicht hätte ich das mit Maury nie erfahren, wenn ich nicht immer sechs Dinge auf einmal getan hätte.
00:04:55Janine, ich bitte dich.
00:04:57Weil ich dich jetzt schon seit sieben Jahren liebe, ist das nicht...
00:05:00Ja, aber für mich ist die Bindung dieselbe.
00:05:03Ja.
00:05:04Müssen wir das jetzt bereden? Wir streiten uns immer wieder über dasselbe Thema.
00:05:08Sieh dir an, was mit verheirateten Leuten passiert.
00:05:10Ich habe ihn nur eingeschaltet, ich sehe nicht hin.
00:05:13Sieh dir an, was mit den Leuten passiert, mit unseren verheirateten Freunden, mit unseren Geschiedenen.
00:05:17Pass auf, ich bin morgen wieder in Detroit, dann reden wir darüber, ja?
00:05:21Ich werde mir die Zeit nehmen.
00:05:22Wer ist eigentlich dieser Maury Schwartz?
00:05:27Und warum werden nach dieser Sendung so viele von Ihnen mit Ihren Gedanken bei ihm sein?
00:05:32Janine, warte eine Sekunde.
00:05:34Hier ist die ABC Nightline mit einem Bericht aus Washington.
00:05:37Ted Koppel.
00:05:40Heute Abend, Maury. Anleitung zum Leben.
00:05:44Maury wird sterben.
00:05:46Er leidet an einer Krankheit, die sich amyotropische Lateralsklerose nennt.
00:05:50Besser bekannt als Lou Gehrigs Krankheit.
00:05:53Maury Schwartz ist ein emeritierter Soziologie-Professor der Brandeis-Universität, der an ALS sterben wird.
00:06:00Maury bleibt nicht mehr viel Zeit.
00:06:02Ich habe die letzte große Reise angetreten, die uns allen irgendwann bevorsteht.
00:06:07Vielleicht kann manch einer von mir lernen, was man dafür einpacken muss.
00:06:10Janine?
00:06:10Hallo?
00:06:12Wenn wir alle etwas daraus lernen könnten, würde mein Sterben einen eigenen Wert bekommen.
00:06:18Sozusagen ein Mensch als Lehrbuch.
00:06:20Ich war mein ganzes Leben lang Lehrer.
00:06:22Glauben Sie, ich kann das lassen.
00:06:24Tim, der empfangen wird schlicht. Ich komme dann ins Büro. Ich melde mich, ja?
00:06:33Sehr gut.
00:06:33Hallo.
00:06:34Hallo.
00:06:34Mitch, die Seite von morgen.
00:06:35Oh, klasse.
00:06:36Gratuliere.
00:06:37Wie, zur Kolumne?
00:06:38Geht so.
00:06:39Bisschen runtergehauen.
00:06:39Oh, es ist offiziell, hm? Der Baseballstreik ist vorbei.
00:06:43Ja, deshalb will ich dich ins Trainingscamp nach Florida schicken. Untergehauen? Ich fand sie fantastisch.
00:06:47Nein, meine Gratulation galt deiner neuen Fernsehkarriere.
00:06:50Walter, ein Lokalsender. Eine Show der Barriere.
00:06:51Ja, aber dazu dieser Radiosender und wer weiß, was sonst noch alles. Nimm 20 Versorgung.
00:06:55Meine Kolumne hat immer gehofft.
00:06:56Ich meine, wie willst du das schaffen?
00:06:57Wenn interessiert es denn?
00:06:58Ich habe bloß Angst, dass du dich ein bisschen verzettelst.
00:07:00Ich habe keine Sorgen machen.
00:07:01Vielleicht schaffst du es ja zwischendurch mal einen Titel über den Baseballstreik zu schreiben.
00:07:04Hallo, hier ist Janine. Ich bin nicht erreicht, da bitte hinterlassen Sie eine Nachricht.
00:07:08Hallo?
00:07:09Hallo, ich bin's. Kannst du bitte rangehen?
00:07:13Janine, Janine, du musst irgendwann mit mir reden in den Hörerabend. Bitte.
00:07:20Tja, ich glaube, ich werde dich auf der Arbeit besuchen. Ich liebe dich.
00:07:25Tolle Kolumne heute. Und, haben wir den Baseball wieder oder was?
00:07:46Ich finde, jetzt sollten die Fans streiken.
00:07:48Das habe ich auch schon gesagt, Jungs.
00:07:52Wartet, hört mal auf. Das stimmt was nicht.
00:07:55Macht mal eine kurze Pause, Ladies, ja?
00:07:56Mitch, mach dich mal nützlich. Ich brauche von dir ein F.
00:07:59Ein F.
00:08:00Hallo.
00:08:10Hallo.
00:08:10Ich habe angerufen. Wirst du irgendwann mit mir reden?
00:08:14Ich habe gestern Abend mit dir geredet. Mit dir und dem Fernseher.
00:08:18Ich hatte irgendwann das Gefühl, du willst gar nicht reden.
00:08:20Da kam gerade eine schlechte Nachricht. Jemand, den ich kannte, einer meiner Lehrer vom College, ist krank. Er wird sterben.
00:08:29Oh, Mitch, das tut mir leid. Wart ihr eng befreundet?
00:08:32Ja, damals schon.
00:08:34Okay, lass uns das nochmal versuchen.
00:08:38Wir haben beide Probleme mit dem Telefonieren.
00:08:43Ich liebe dich.
00:08:45Ich liebe dich auch.
00:08:49Also gut, da steigen wir ein.
00:08:52Nicht nur, Rory. Ich habe zu keinem aus dem College Kontakt gehalten.
00:08:56Briefe schreiben, Jahrgangstreffen, wer hat dafür Zeit?
00:08:59Also, ich wäre über so einen Lehrer froh gewesen.
00:09:01Nein, er war mehr als ein Lehrer. Er war wie eine Naturgeburt.
00:09:08Bei einem Basketballspiel, ja?
00:09:10Wir haben alle gesungen, wir sind die Nummer eins. Wir sind die Nummer eins. Verstehst du?
00:09:14Ich sehe Morrie ein paar Reihen unter uns. Wir uns ins Visier nimmt.
00:09:18Plötzlich steht er auf und sagt,
00:09:20wen stört es, die Nummer zwei zu sein?
00:09:23Er wollte das ernsthaft mit uns diskutieren und das mitten im Spiel. Danke.
00:09:27Danke.
00:09:28Er hat mein Leben wirklich sehr beeinflusst und ich, ich habe mich nie bedankt.
00:09:33Hey, du sprichst über ihn, als wäre er schon tot. Du kannst ihn doch immer noch besuchen.
00:09:38In Boston? Wann habe ich Zeit, nach Boston zu fahren?
00:09:41Mach es irgendwie möglich, wenn er so wichtig für dich war.
00:09:43Du bist dein halbes Leben auf Reisen und dann schaffst du es nicht, einen Trip nach Boston zu machen?
00:09:47Was regst du dich auf?
00:09:48Was sollen diese Ausflüchte? Warum bist du unfähig, dir mal für irgendwas Zeit zu nehmen?
00:09:51Sie sind doch dieser Mitch Albom, oder?
00:09:52Ja.
00:09:53Hey, Mann, ich lese jeden Tag Ihre Kolumne.
00:09:55Ich habe da eine Idee für eine Kolumne.
00:09:56Jungs, ich bin hier mitten im Gespräch.
00:10:00Verstehe, verschieben wir es.
00:10:01Mir fällt andauernd was ein.
00:10:02Gut.
00:10:03Toll.
00:10:05Entschuldigung.
00:10:07Es ist zu spät, das ist es.
00:10:09Das ist die Wahrheit.
00:10:10In all den Jahren habe ich ihm nicht mal eine Karte geschrieben.
00:10:13Wie soll ich ihm jetzt gegenübertreten?
00:10:15Mitch, denk.
00:10:17Hey, denk doch an ihn.
00:10:19Denk daran, wie viel es ihm bedeuten würde.
00:10:23Ein Anruf ist das Mindeste.
00:10:25Gestern ging es beim Hockey um die Playoff-Qualifikation.
00:10:28Und da alle davon träumen...
00:10:29Ich war mit dem Telefon verwachsen, führte täglich unzählige Gespräche.
00:10:33Was hielt mich davon ab, einen todkranken Mann anzurufen?
00:10:36Ganz einfach, mein Schuldgefühl, aber es war mehr als das.
00:10:39Ich hatte Angst davor, ihn so zu sehen.
00:10:41Ich konnte nicht mit dem Tod umgehen.
00:10:44Da kommt mein Kumpel.
00:10:46Also, hey, du bist was Besonderes, Mitch.
00:10:49Du meldest dich, ja?
00:10:51Was musst du mir versprechen?
00:10:52Ich verspreche es.
00:10:53Ich habe es nicht gehalten.
00:10:55Ich konnte auch mit Versprechen nicht umgehen.
00:10:57Hallo?
00:10:58Hey, ich bin's.
00:10:59Hey!
00:11:00Du hattest recht, ich kann nicht arbeiten, ich kann nicht denken.
00:11:03Ich kann die Sache mit Maury nicht einfach ignorieren.
00:11:05Du willst ihn besuchen?
00:11:07Ja, ich fliege nach Boston.
00:11:08Für einen kurzen Besuch.
00:11:09Sag ihm, dass es mir leid tut und verabschiede mich.
00:11:13Spul das Band zurück und lass mich das Playback nochmal hören.
00:11:16Okay.
00:11:16Oh, verdammt!
00:11:21Nein, nein, nein, ich habe meinen Kaffee verschüttet.
00:11:23Lass mich das Playback hören.
00:11:27Nein, ich höre zu, ich höre zu.
00:11:28Klingt gut, kannst du so lassen.
00:11:31Ja, sind es denn noch viele, Dave?
00:11:32Sieben Ticks.
00:11:33Okay, dann müssen wir das auch später verschieben.
00:11:35Entschuldigung, der war runtergefallen.
00:11:51Mitch.
00:11:52Mitch Arbon.
00:11:55Ich hatte mit Ihrer Frau telefoniert.
00:11:5616 Jahre ist es her und ich werde nicht richtig gedrückt.
00:12:00Mein alter Kumpel hat doch noch den Weg zu mir gefunden.
00:12:13Lass uns essen.
00:12:20Ich sehe, ist du noch genauso gern wie früher.
00:12:22Und ob.
00:12:23Greif zu, ja, nimm dir bitte.
00:12:24Komm, setz dich, fühl dich wie zu Hause.
00:12:27Oh ja, das sieht gut aus.
00:12:28Gut siehst du aus.
00:12:39Wirklich.
00:12:41Wirklich, wie früher.
00:12:42Bory, Entschuldigung, wollen Sie rangehen?
00:12:44Nein, vielleicht können Sie den Namen notieren, Conny.
00:12:46Ich will mich mit meinem alten Freund unterhalten.
00:12:48Ich verbringe den halben Tag am Telefon.
00:12:51Seit Sie wissen, dass ich sterben werde,
00:12:52bin ich für die Leute wieder interessant.
00:12:54Du bist jetzt eine große Berühmtheit.
00:12:56Wie fühlt man sich als super Fernsehstar?
00:12:58Ich meine, du warst auch vorher interessant, aber...
00:13:01Das hoffe ich doch.
00:13:11Es gab da eine Vorlesung, Maury, weißt du noch?
00:13:13Du hast nichts gesagt.
00:13:15Erinnerst du dich?
00:13:16Du hast uns nur gemustert und...
00:13:18Wir saßen mit unseren Notizblöcken da und warteten auf deine Geistesblitze und nichts da.
00:13:23Fünf Minuten verstrichen, zehn Minuten.
00:13:26Wir gerieten in Panik, wieso sagt der Kerl nichts?
00:13:29Und schließlich nach, ich schätze mal, 20 Minuten, als wir es wirklich nicht mehr aushalten konnten,
00:13:34da sagtest du ganz gelassen...
00:13:36Was passiert hier gerade?
00:13:38Wortwörtlich, was passiert hier gerade, das waren deine Worte.
00:13:40Es ging dir um das Thema Schweigen.
00:13:43Was hat es mit dem Schweigen auf sich?
00:13:45Warum fühlen sich die Menschen dabei unwohl?
00:13:47Genau.
00:13:48Warum können sie sich nur dann entspannen, wenn ihre Worte und Sätze die Luft füllen?
00:13:53Hm?
00:13:58Hm?
00:13:59Soll ich dir sagen, wie es ist?
00:14:01Zu sterben?
00:14:03Noch so ein Thema, bei dem sich die Leute unwohl fühlen, aber das hat noch Zeit.
00:14:07Dann erst mal werde ich ein gewisses Örtchen aufsuchen.
00:14:10Meinst du, du kannst mir dabei helfen?
00:14:13Ähm, klar.
00:14:15Ach, Quatsch, ich rufe lieber Conny, dazu braucht man eine Expertin.
00:14:19Conny, würden Sie...
00:14:21Weißt du, der Tod ist nur eine Sache, die einen ziemlich traurig machen kann.
00:14:28Unglücklich zu leben, ist eine ganz andere Tragödie.
00:14:32Entschuldige mich kurz.
00:14:34Na klar.
00:14:37Und, bist du in Detroit glücklich?
00:14:45Ja.
00:14:46Für einen Sportjournalisten die beste Stadt.
00:14:48Football, Basketball, Baseball, Hockey, alles was du willst.
00:14:51Unterstützt du deine Gemeinde?
00:14:56Ich, das sind alle Sportfans, weißt du?
00:14:59Meine Kolumne ist meine Spende.
00:15:01Führst du ein Leben, das dich erfüllt?
00:15:05Ich kann mich nicht beklagen.
00:15:06Ah, was ist aus der Musik geworden? War es nicht dein Traum, ein großer Pianist zu werden?
00:15:11Ja, ja, ich hab's versucht. Und dann wurde ich erwachsen.
00:15:14Du wurdest erwachsen.
00:15:15Hast du Frau und Kinder?
00:15:19Nein.
00:15:20Es gab wohl keine, der du dein Herz schenken konntest, oder?
00:15:22Oh doch, die gibt es.
00:15:24Natürlich.
00:15:24Aber es reicht nicht, um zu heiraten.
00:15:28Nein, doch schon, aber später.
00:15:30Ich meine, wenn wir beide soweit sind.
00:15:34Wenn ihr beide soweit seid. Und, hat sie einen Namen?
00:15:37Janine.
00:15:38Janine.
00:15:39Das ist ein bezaubernder Name.
00:15:41Und Janine, sieht das mit dem Soweitsein genauso?
00:15:43Nein.
00:15:46Ah.
00:15:49Ich sehe schon, Mitch, es gibt da eine Menge Dinge, über die wir reden müssen.
00:15:53Was notierst du da?
00:15:54Ich hab noch eine Frage.
00:15:56Ja?
00:15:57Weißt du was über diese Krankheit, an der ich leide, diese Lou Garrix-Krankheit?
00:16:02Du schmissst da hin wie eine Kerze, verstehst du?
00:16:05Bei mir fing es im unteren Bereich an.
00:16:07Meine Beine waren zuerst dran.
00:16:12Bald wird es die Hände erwischen.
00:16:14Und am Ende ist der ganze Kammer betroffen.
00:16:18Weißt du was so schrecklich ist?
00:16:21Nicht mehr allzu lange und ich brauche jemanden, der mir den Hintern abwischt.
00:16:26Und ich habe trotzdem noch Glück.
00:16:30Du hast Glück?
00:16:30Ja, weil ich noch Zeit habe zu lernen.
00:16:33Zeit, mich von den Menschen, die ich liebe, zu verabschieden.
00:16:37Und Zeit, mein letztes Thema zu unterrichten.
00:16:40Du meinst das Sterben?
00:16:41Nein, ich meine nicht das Sterben.
00:16:42Ich meine das Leben.
00:16:45Erst wenn du den Tod begriffen hast, verstehst du auch das Leben.
00:16:51Nein, nein, nein, nein, nein, nein.
00:16:52So geht das doch nicht, oder?
00:16:55Lass es mich nochmal hören.
00:16:56Dave, pass auf, es ist gerade ungünstig.
00:17:02Tut mir wirklich leid.
00:17:03Langsam wird es aber knapp.
00:17:04Ja, ich fahre in fünf Minuten zum Flughafen.
00:17:05Kann ich dich aus dem Auto anrufen?
00:17:06Kein Problem, also du meldest dich wieder.
00:17:08Ja, gib mir fünf Minuten, okay?
00:17:09Ich danke dir.
00:17:10Das ist doch aus meiner Tänzerzeit.
00:17:13Hast du mich mal tanzen sehen?
00:17:14Nein, ich durfte ja einiges miterleben, aber das ist mir entgangen.
00:17:18Schade, man hat mir oft gesagt, dass es bemerkenswert war.
00:17:21Glaube ich gern.
00:17:22Du kannst es behalten.
00:17:23Oh nein, ganz sicher?
00:17:25Ja.
00:17:26Sag mal, weißt du noch, welchen Spitznamen ich von dir hatte?
00:17:30Coach, ich habe dich Coach genannt.
00:17:32Vorsicht, geht schon.
00:17:35Irgendwie konnte ich nie Professor Schwartz sagen.
00:17:37Ich fand's gut, dass du mich Coach genannt hast.
00:17:39Hat nur noch die Trinnerpfeife gefehlt.
00:17:43Was, dann musst du schon gehen?
00:17:44Ja.
00:17:45Na, du kommst ja wieder.
00:17:46Ich weiß nicht so genau, Coach.
00:17:49Es liegen 700 Meilen zwischen uns.
00:17:51Das wird ein zeitliches Problem.
00:17:52Pass auf, ich zeige dir, was Zeit bedeutet.
00:17:55Komm her, heran.
00:17:58Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, elf, zwölf.
00:18:07Ich kam letzte Woche noch bis 16.
00:18:10Ich werde so ein Junge wie du schaffst noch bis 100.
00:18:13Jeder sollte ab und zu zählen, wie viel Luft er hat.
00:18:15Du hast es gewöhnt, einem Abdinger aufzuschieben.
00:18:17Komm her.
00:18:19Ich bin immer noch dein Coach.
00:18:21Du versprichst mir, dass du wiederkommst, deinen alten Coach zu sehen.
00:18:25Ich versprach es.
00:18:26Und versuchte nicht, an das letzte Mal zu denken, als ich ihm was versprochen hatte.
00:18:30Hallo?
00:18:40Ich bist noch mal, bist du immer noch im Stress?
00:18:42Ja, nein, ich hab Zeit.
00:18:43Lass hören.
00:18:45Welches sind die wirklich bedeutsamen Fragen in unserem Leben und wo finden wir die Antworten?
00:18:49Es gibt viele Wege zur Wahrheitsfindung.
00:18:51Meiner führt mich auf die Pressekonferenz.
00:18:53In diesem bescheidenen Highschool-Stadion bekomme ich heute eine Antwort auf die Fragen der Fragen.
00:18:57Für welches College wird sich der zweifach ausgezeichnete Quarterback Sean Daly entscheiden, um seine Schullaufbahn fortzusetzen?
00:19:04Und vielleicht ein bisschen Football zu spielen?
00:19:07Alle von Ihnen, die meinen Werdegang verfolgt haben, wissen, dass ich einen Traum habe.
00:19:11Für die National Football League zu spielen.
00:19:12Ich hab mir viel Zeit gelassen, um die verschiedenen Stipendienangebote zu prüfen, um das auszuwählen, das mein Traum wahr werden lässt.
00:19:22Sean, in welchem Fach willst du deinen Abschluss machen?
00:19:25Ich bleib sowieso nur zwei Jahre da, dann geh ich ins Profil-Age.
00:19:28Ich meine, ich meine, zuerst werde ich mich natürlich in mein Studium knien und meine Bildung vorantreiben und dann weitersehen.
00:19:35In Wahrheit ist es sehr wahrscheinlich, dass dich ein Profiverein in der ersten Runde auswählt.
00:19:39Das College, das ich ausgewählt habe, ist...
00:19:42Der Moment der Wahrheit ist gekommen.
00:19:43Hier beten alle nur eins.
00:19:45Gott, lass ihn zu uns kommen.
00:19:47Ja!
00:19:47Scheint ein guter Artikel zu werden.
00:19:59Ich hab auch Hunger.
00:20:00In zwei Minuten ist Deadline.
00:20:02Dann gehen wir beide essen.
00:20:05Eine große Pressekonferenz für einen Highschool-Sportler.
00:20:08Tja, was würde Maury davon halten?
00:20:11Ich weiß es genau.
00:20:12Was für eine Botschaft ist das für die Kinder, die über ihren Büchern brüten?
00:20:15Die will es zum Umfallen büffeln und sich Stipendien erkämpfen.
00:20:17Wer hält für die eine Pressekonferenz ab?
00:20:19Mitch, ich bin bei mir zu Hause.
00:20:21Wo wollen wir essen?
00:20:24Warte, warte, warte. Wo willst du hin?
00:20:25Schon okay, mach weiter. Ich bin K.O., ich verschwinde.
00:20:27Was soll das? Wir gehen wie immer essen. Was hast du denn plötzlich?
00:20:30Nichts. Ich denke an meine Session. Ich will nach Hause.
00:20:32Du wärst hier zu Hause, wenn du nur wolltest.
00:20:34In zwei Minuten ist Deadline, ja?
00:20:35Du hast auch einen Beruf. Du weißt, was Zeitdruck ist.
00:20:37Ich bin Background-Sängerin. Das ist kein Beruf, nur ein Job.
00:20:40Du könntest Karriere machen, wenn du es nur wolltest.
00:20:41Ich weiß nicht mehr, was ich will.
00:20:43Und ich sag dir, du bist für den Background viel zu gut.
00:20:44Mitch, das ist überhaupt nicht das Thema.
00:20:47Ich kann einfach nicht mehr so weitermachen.
00:20:49Darauf warten, dass ich in dein Leben passe.
00:20:50Ich muss herausfinden, was ich will.
00:20:52Und du auch.
00:20:54Entschuldige, ich weiß, der Zeitpunkt ist schlecht.
00:20:56Ich rufe morgen früh.
00:20:57Janine, bitte geh nicht weg. Janine, warte.
00:21:01Mir ist klar, dass wir reden müssen.
00:21:04Ich weiß es. Und das werden wir auch.
00:21:05Gib mir nur eine Minute, okay?
00:21:07Bitte, ich lieb dich. Er kommt in einer Minute. Eine Minute.
00:21:11Gott. Nur noch einen Moment, bitte.
00:21:23Es ist kein guter Zeitpunkt.
00:21:25Sonst würde ich sofort sagen, klar, nimm dir ein paar Tage frei.
00:21:27Nein, das würdest du nicht.
00:21:28Wir haben die Playoffs, wir haben Tennis, das Baseball-Training.
00:21:30Ich weiß.
00:21:31Warum trittst du nicht bei deinen anderen Jobs kürzer, wenn du mehr Zeit brauchst?
00:21:34Walter.
00:21:34Sag mal, hat mir nichts zu tun?
00:21:35Ich brauche dich auf dem Schlachtfeld.
00:21:37Walter, ich kann jetzt nicht weg.
00:21:39Das ist eine Privatsache, verstehst du?
00:21:40Oh, Janine, die Sache mit dem Heiraten.
00:21:42Ich kann dir einen super Anwalt empfehlen.
00:21:44Wir sind trotzdem geschieden.
00:21:46Hör mal zu, weder ich noch die Droll können auf dich verzichten.
00:21:49Tut mir leid, dass du Probleme hast.
00:21:50Aber weißt du was?
00:21:51Die Welt da draußen schert sich nicht rum.
00:21:55Also dann.
00:21:56Nein, bitte keine Grundsatzdiskussion.
00:21:58Ich ließ Janine mit dem Versprechen zurück, dass wir alles klären würden, sobald ich wieder da wäre.
00:22:02Und in der Zwischenzeit, da hatte Walter recht, scherte sich die Welt nicht rum.
00:22:05Jungs, habt ihr Zeit für ein paar Fragen?
00:22:07Jungs, Sam, was ist im vierten Viertel passiert?
00:22:10Danny, was macht die Knieverletzung?
00:22:12Ich dachte an mein Versprechen Maury gegenüber.
00:22:14Wann würde ich Zeit haben, es zu halten?
00:22:16Beim Streik ging's nie ums Geld.
00:22:18Geld war niemals das Thema.
00:22:19Ach ja, wie kamen wir bis darauf?
00:22:22Dabei ging es um unseren Wirt als Menschen.
00:22:24Unsere Persönlichkeit wird nicht geachtet.
00:22:26Aber sie sind kein Spieler.
00:22:28Sie verstehen das nie.
00:22:31In Amerika ist die Selbsthilfe inzwischen ein Riesengeschäft.
00:22:34Bücher, Fernsehsendungen, Experten für 100 Dollar die Stunde.
00:22:37Alle haben Antworten auf die wichtigsten Fragen des Lebens.
00:22:42Wie dachte Maury wohl darüber?
00:22:44Er war nicht im Selbsthilfegeschäft.
00:22:47Er stand auf den Gleisen und hörte schon das Pfeifen der Todeslokomotive.
00:22:50Sein Verstand produzierte ein Feuerwerk an brillanten Einfällen.
00:22:53Er sah die Dinge mit einer unglaublichen Klarheit.
00:22:55Diese Klarheit wünschte ich mir.
00:22:57Ich dachte, ich hätte sie auch mal besessen.
00:22:59Wer ich war, was ich wollte.
00:23:01Was ist nur passiert?
00:23:02Letzter Aufruf für Arista Air plus 211.
00:23:04Verzeihung, entschuldigen Sie bitte.
00:23:06Entschuldigung.
00:23:06Die Trauerfeier ist fast vorbei.
00:23:36Es war Maury's Idee, eine Trauerfeier zu Lebzeiten.
00:23:39Er wollte den Leuten schon vor seinem Tod die Chance geben, nette Dinge über ihn zu sagen.
00:23:42Gehen Sie doch rein.
00:23:43A cup, a cup, a cup, a cup, a cup, a cup.
00:23:45Passt uns.
00:23:46Ja, dann warten wir das.
00:23:47I love me.
00:23:49Coffee and tea.
00:23:51I love the java java and it loves me.
00:23:55Coffee and tea and the java and me.
00:23:58A cup, a cup, a cup, a cup.
00:24:02Boah.
00:24:04Ganz fantastisch.
00:24:06Wunderbar.
00:24:08Boah, Leute, ihr habt alle so wunderbare Sachen gesagt.
00:24:11Auch wenn es euch erstaunt, jetzt will ich mal zu Wort kommen.
00:24:15Alles, was ich habe, ist eine Stimme.
00:24:17Das wissen wir, Dad.
00:24:18Nein, das ist nicht von mir.
00:24:20Das hat W.H.
00:24:21Orden geschrieben, mein Lieblingsautor.
00:24:22Das wissen wir auch, Dad.
00:24:23Oh ja, das ist gut.
00:24:25Alles, was ich habe, ist eine Stimme,
00:24:29der eine gefaltete Lüge entfalten soll.
00:24:34Die Lüge der Herrschenden,
00:24:36die turmhoch in den Himmel ragt.
00:24:39Niemand existiert für sich allein.
00:24:43Hunger lässt den Leuten auf der Straße keine Wahl,
00:24:45so wenig wie der Polizei.
00:24:48Wir müssen einander leben oder sterben.
00:24:54Wir müssen einander leben oder sterben.
00:25:06Hier, Herr Niem.
00:25:07Okay.
00:25:09Lass dich umarmen.
00:25:15Danke.
00:25:16Wir sehen uns noch.
00:25:17Das war eine sehr schöne Feier.
00:25:18Pass auf dich auf.
00:25:19Danke.
00:25:20Das ist gut.
00:25:21Ich hätte vorher anrufen sollen.
00:25:22Ich habe meinem Chef ein bisschen Zeit gestohlen.
00:25:24Du kommst zu spät zur Beerdigung.
00:25:25Na, macht nichts.
00:25:26Die nächste wird auch sehr schön.
00:25:35Danke.
00:25:36Du hast noch nicht besonders viel gesagt.
00:25:41Was stört dich am Schweigen?
00:25:44Ach, weißt du, was ich vermisse?
00:25:48Die Frühlingszeit auf dem Campus.
00:25:50Das ist immer die beste Zeit gewesen.
00:25:52Ja, für euch Professoren vielleicht.
00:25:54Für uns niedrige Studenten ging es im Frühling nur um eins.
00:25:56Für die Prüfung in Pau.
00:25:58Ach ja.
00:25:58Ein prächtiger Tag wie dieser und wir haben euch gezwungen, über Bücher zu hocken.
00:26:02Ja.
00:26:03Werft eure Bücher weg.
00:26:04Außer guten Noten habt ihr nichts zu verlieren.
00:26:06Darum geht's.
00:26:09Wünschst du dir auch nochmal jung zu sein?
00:26:11Ach, ich war jung.
00:26:13Ich weiß, wie mies es einem gehen kann, wenn man jung ist.
00:26:16Na komm, fahren wir da lang.
00:26:17Ja.
00:26:17Alter steht nicht nur für Verfall, sondern auch für Entwicklung.
00:26:21Wieso hört man da nie jemanden sagen, hey, ich wünschte ich wär alt?
00:26:24Weil unser Kulturkreis die Jugend anbetet.
00:26:27Mir war das immer suspekt.
00:26:28Ich hatte meine Zeit, in der ich 22 war.
00:26:31Jetzt ist es meine Zeit, 78 zu sein.
00:26:34Du hattest nie Angst vor dem Älterwerden?
00:26:35Oh, die Angst vor dem Alter.
00:26:37Weißt du, was sich darin widerspiegelt?
00:26:39Leben, denen man keinen Sinn gegeben hat.
00:26:42Es ist grün.
00:26:46Halt mal hier an.
00:26:49Hier habe ich immer getanzt.
00:26:52Dance free?
00:26:52Ja.
00:26:53Kein Wunder, dass Sie schließen mussten.
00:26:55Das frei ist hier anders gemeint, Mitch.
00:26:57Oh.
00:26:59Ich hätte nie gedacht, dass ich ohne zu tanzen leben könnte.
00:27:08Manchmal sehe ich mich selbst tanzen.
00:27:11Und dann denke ich, Mann, Junge, ich hab nicht ALS.
00:27:15Niemals.
00:27:16Das Ganze ist ein großer Irrtum.
00:27:19Ich verliere mich in dieser wundervollen Fantasie.
00:27:22Aber nur für eine Minute.
00:27:24Fantasie ist was Nützliches, weil man aus ihr schöpfen kann.
00:27:28Nur das hier, das ist nun mal die Wirklichkeit.
00:27:33Und ich akzeptiere sie.
00:27:34Ist das wirklich so einfach?
00:27:38Ich meine, tust du dir nicht manchmal schrecklich leid?
00:27:40Oh, großer Gott, und wie, ich kann dir sagen.
00:27:43Ganz schrecklich ist es morgens, wenn auch niemand im Haus auf den Beinen ist.
00:27:47Dann bin ich so verärgert und so verbittert.
00:27:52Ich denke, womit denn?
00:27:53Drei Teufelsnamen hab ich das verdient?
00:27:55Was ist daran gerecht, was ich will?
00:28:00Und ich weine und ich fluche, jammer.
00:28:12Und dann gehe ich auf Distanz.
00:28:14Das war's, lass es.
00:28:19Es ist vorbei.
00:28:20Hör auf.
00:28:21Ich blicke dann auf diesen Gefühlsausbruch zurück und sage,
00:28:24sieh mal, das ist Selbstmitleid.
00:28:25Das reicht eigentlich für heute.
00:28:27Du schaltest es einfach so ab?
00:28:28Ja, mehr Zeit will ich dem nicht geben.
00:28:31Ich fang an, über den neuen Tag nachzudenken.
00:28:33Die Menschen, die den Weg zu mir finden werden und ihre Geschichten
00:28:37und all das, was ich lernen werde.
00:28:40Wie von dir, Mitch.
00:28:42Von mir?
00:28:44Es gibt einen speziellen Ort, den ich jetzt aufsuchen muss.
00:28:48Ich hoffe, ich überfordere dich nicht.
00:28:55Ich fand immer das Schokomandel-Eis am besten,
00:28:58aber das hatten sie ja nicht.
00:29:00Wie geht's denn, Maury?
00:29:01Bereit für einmal durchwalken, ja?
00:29:04Ja.
00:29:05Hallo.
00:29:06Tag.
00:29:06Hey.
00:29:07Einmal durchwalken, ja?
00:29:09Na, dann wählen wir mal.
00:29:10Wenn der Eisverschluss ja nicht stimmt.
00:29:12Ja, das stimmt.
00:29:13Aber wir kriegen das auch so hin.
00:29:25Hallo.
00:29:26Hallo, Mrs. Schwarz.
00:29:28Oh, bitte.
00:29:29Nennen Sie mich Charlotte Mitch.
00:29:31Hat er zwischendurch mal aufgehört zu reden?
00:29:33Nein, aber ich wollte ihn nicht so ermüden.
00:29:36Das Wort kennt er nicht, solange er Freunde zum Reden um sich hat.
00:29:39Ich bin froh, dass Sie wiedergekommen sind.
00:29:40Sie waren einer seiner Lieblinge.
00:29:42Sie gehen noch mal zur Arbeit?
00:29:44Nur für ein paar Stunden.
00:29:48Ich hoffe, Sie kommen wieder.
00:29:49Charlotte, war das nicht eine tolle Trauerfeier heute?
00:29:52Was für eine Versammlung.
00:29:54Wie schafft er das?
00:29:55Wie kann er die ganze Zeit nur so heiter bleiben?
00:29:57Glauben Sie mir, die Nächte sind für ihn oft schlimm.
00:29:59Wirklich schlimm.
00:30:00Charlotte?
00:30:01Ich komme, Schatz.
00:30:02Immer wenn mich Aldo durchgeknetet hat, fühle ich mich, als hätte er mir ein paar zusätzliche Tage zum Geschenk gemacht.
00:30:26Wirst du gern massiert?
00:30:27Nicht wirklich, nein.
00:30:30Nein?
00:30:31Oh Mann, ich genieße das.
00:30:34Ist doch verrückt.
00:30:36Manche Menschen mögen es einfach nicht, berührt zu werden.
00:30:40Ich fand das immer merkwürdig.
00:30:42Denn als Babys leben wir davon, berührt zu werden.
00:30:46Wir möchten gehalten, von der Mutter liebkost und getröstet werden.
00:30:53Und wir bekommen nie genug davon.
00:30:56So ein starkes Bedürfnis.
00:31:00Gibst du mir ein?
00:31:01Ja.
00:31:02Geht's dir gut?
00:31:03Ja, ich weine viel.
00:31:05Ist dir vielleicht schon aufgefallen.
00:31:07Weinst du auch manchmal?
00:31:09In solchen Momenten fühlst du dich unwohl.
00:31:11Stimmst du die Sache mit dem Weinen und Berühren?
00:31:14Das schaust du lieber weg.
00:31:15Na ja, ich trage meine Gefühle eben nicht so gern nach außen.
00:31:19Du fürchtest dich davor.
00:31:21Nein, ich fürchte mich nicht.
00:31:22Ach, du fürchtest dich.
00:31:23Alles hier ist ja im höchsten Maße unheimlich.
00:31:25Der Tod, die Krankheit, das Sterben.
00:31:28Es gibt einen Grund, warum man nicht gern über diese Dinge redet.
00:31:32Einfach um Gefühle zu schonen.
00:31:33Um Gefühle zu schonen?
00:31:34Das habe ich noch nie verstanden.
00:31:36Gefühle kann man doch nicht schonen, indem man so tut, als würde es sie gar nicht geben.
00:31:39Musst du zum Flugzeug?
00:31:46Nein.
00:31:47Du bist nicht der Einzige, den es ab und zu auf das spezielle Örtchen zieht.
00:31:50An solchen Tagen hast du deine Kurse nach draußen verlegt.
00:32:02Ja, nur heute ist Dienstag und dienstags hatte ich meine Sprechzeiten.
00:32:07Ach ja, unsere Sitzungen, in denen du meine Arbeiten zerpflückt hast.
00:32:10Ja, wir haben viel geredet.
00:32:12Das haben wir.
00:32:15Außerhalb der Familie warst du der erste Erwachsene, der mit mir geredet hat.
00:32:18Und wir reden noch.
00:32:19Nur mit dem Unterschied, dass du vielleicht meinst, meine Themen würden dich nicht so betreffen.
00:32:23Weißt du, nach wem ich mich gar nicht erkundigt habe, nach deiner Freundin mit dem wunderschönen Namen.
00:32:28Janine, ja, werde ich sie jemals kennenlernen?
00:32:31Ich weiß nicht, Coach.
00:32:33Ich weiß nicht, Coach.
00:32:37Mal sehen.
00:32:38Mal sehen.
00:32:39Du kannst dich immer noch nicht gut verabschieden, oder?
00:32:42Komm her, ich zeig's dir.
00:32:45Oh, Mitch.
00:32:48Irgendwann kannst du dich nicht mehr davor drücken, mein Junge.
00:32:51Ja, ja, ja.
00:32:52Ja, ja, ja.
00:32:55Auf Wiedersehen.
00:33:04Hast du noch was auf dem Herzen?
00:33:06Wann kann ich wiederkommen?
00:33:09Die Sprechstunden sind dienstags.
00:33:11Wir sind dienstags, Menschen, Mitch.
00:33:12Er hatte ja in letzter Zeit einige Probleme mit seinem ersten Aufschlag.
00:33:34Lieben, was ist das überhaupt?
00:33:35Kann mir irgendjemand sagen, was das Wort bedeutet?
00:33:37Der temperamentvolle US-Open-Champion wird philosophisch, als er sich gegen die Affärengerüchte wehrt.
00:33:43Wir sind nicht verliebt, wir sind Freunde.
00:33:45Liebe ist das, was ich für Gott empfinde und für meine Frau.
00:33:48Ja, sind Sie denn blind?
00:33:51Jetzt geht's wieder los.
00:33:52Der Typ hat eine schlechte Woche.
00:33:55Habt ihr alle geschlafen?
00:33:59Wieso?
00:33:59Wie schlaft ihr überhaupt noch nachts, hm?
00:34:11Ich glaube, manche schlafen mit ihren Frauen.
00:34:14Das reicht, bitte raus!
00:34:16Raus!
00:34:16Raus aus meinem Leben!
00:34:17Raus!
00:34:18Und zwar alle!
00:34:19Raus mit euch!
00:34:20Raus!
00:34:20Hey, Mitch!
00:34:30Warum machst du nicht Schluss und kommst an unseren Tisch?
00:34:32Na los!
00:34:33Ich bin gleich bei euch.
00:34:34Ja?
00:34:35Du bist gleich bei euch?
00:34:37Wie alt bist du, hm?
00:34:38Ja, das findet ja nicht lustig!
00:34:50Hallo?
00:34:51Hey, hab ich dich geweckt?
00:34:52Ich wollte nur deine Stimme hören.
00:34:54Ich hätte dich auch angerufen.
00:34:55Ich hab viel nachgedacht.
00:34:57Ja, hab ich auch.
00:34:59Mitch?
00:35:00Ich finde, wir sollten uns nicht mehr sehen.
00:35:03Was?
00:35:05Warte mal kurz, einen Moment.
00:35:06Ich hab dich nicht...
00:35:07Nein, nein, nein, lass mich ausreden.
00:35:08Ich kann mir nicht länger vormachen,
00:35:09dass wir irgendwann mal ein richtiges Paar sein werden,
00:35:11denn in meinem Innersten weiß ich, dass...
00:35:12Bitte sag nicht sowas.
00:35:13Janine, ich bin...
00:35:14Mitch, das ist so schwer.
00:35:17Aber ich kann nicht mehr länger warten,
00:35:18weil wir einfach nicht dasselbe wollen.
00:35:20Das ist doch nicht wahr.
00:35:22Ich liebe dich und...
00:35:23Ich weiß, dass du mich liebst.
00:35:24Und ich liebe dich.
00:35:26Aber das reicht nicht mehr aus.
00:35:29Okay, das muss doch nicht am Telefon sein, oder?
00:35:32Ich war gleich zum Flughafen.
00:35:33Ich komm heute noch nach Hause.
00:35:34Nein, tut du nicht.
00:35:35Ich werde nicht hier sein.
00:35:36Es ist zu spät.
00:35:37Janine.
00:35:38Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.
00:35:40Tut mir leid.
00:35:43Hallo?
00:35:45Janine, hallo.
00:35:46Hey!
00:35:47Die große Unbekannte!
00:35:48Er schleicht sich mit dir raus!
00:35:49Er schleicht sich raus!
00:35:51Komm, komm, komm!
00:35:52Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?
00:36:12Komm, schnell!
00:36:25Ganz ruhig.
00:36:32Es wird alles gut.
00:36:34Ich bin hier.
00:36:35Ich bin bei dir.
00:36:35Atme tief durch
00:36:41Tada, der Mann mit dem Essen
00:36:47Ist das Mitch?
00:36:49Es muss Dienstag sein
00:36:50Es ist Mitch
00:36:51Wie geht's dir, Coach?
00:36:52Ich hoffe, du hast noch nichts gegessen, denn hier sind ein paar feine Sachen
00:36:54Ja, was bringst du mit?
00:36:56Also dann, ein Becher Hummus
00:37:00Dazu Peterbrot
00:37:02Noch ganz warm
00:37:03Hier sind Apfelkrapfen
00:37:06Und das hier
00:37:09Die Krönung
00:37:11Zunge
00:37:15Du hast es nicht vergessen
00:37:19Man kann nicht vergessen, wie jemand Zunge isst
00:37:21Nein, nein, ich hab versucht, das Bild zu verdrängen
00:37:23Aber es überfällt mich öfter, mitten in der Nacht
00:37:25Was ist das?
00:37:26Wenn du mir weiterhin so viel über den Sinn des Lebens erzählst
00:37:29Möchtest gerne festhalten, deine Stimme hören
00:37:31Wenn ich tot bin?
00:37:32Nein, wieso sagst du das?
00:37:34Mitch, ich sterbe bald
00:37:36Das ist hundertprozentig sicher
00:37:37Ja, ja
00:37:38Ist ein bombastisches Gerät
00:37:42Musst dich an Vermögen gekostet haben
00:37:43Weißt du, das war dumm und aufdränglich
00:37:46Tut mir leid, ich pack's wieder ein
00:37:48Nee, du scheinst es nicht zu verstehen
00:37:49Ich will, dass du was mitnimmst
00:37:51Und ich möchte, dass die Leute meine Geschichte hören
00:37:53Es ist ein sehr hübsches Gerät
00:37:55Pack's wieder aus
00:37:56Na los
00:37:57Na schön
00:37:58Soll ich dir was wirklich Tragisches erzählen?
00:38:04Ich darf leider keine Zunge mehr essen
00:38:06Aber ich werde sie gut aufbewahren
00:38:09Man könnte sie präparieren und neben meine Bücherwand hängen
00:38:14Also dann
00:38:19Ich hab hier als Anhaltspunkt eine kleine Themenliste
00:38:23Nur schwere Geschütze
00:38:24Tod, Liebe, Ehe, Familie
00:38:26Ah, all die Dinge, wovor du Angst hast, was?
00:38:29Ja, zu denen ich gerne deine Gedanken höre
00:38:31Und vor denen du Angst hast
00:38:33Warum schämst du dich dafür?
00:38:34Jeder hat vor sowas Angst
00:38:36Setz Furcht auf deine Liste
00:38:37Du hast offenbar keine Angst
00:38:40Wie ich schon sagte, werde ich frühmorgens davon heimgesucht
00:38:43Kanntest du jemanden, der im Sterben lag?
00:38:46Ja, ich hatte einen Onkel, Mike
00:38:48Er war jung, hätte auch mein Bruder sein können
00:38:51Test, Test
00:38:52Mike zeigte mir Football, was Musik ist und wie man Auto fährt
00:38:59Wir sind stundenlang auf einer verlassenen Baustelle rumgefahren, Sir
00:39:02Er starb mit 42 Jahren, Krebs
00:39:05Und keiner hat darüber gesprochen?
00:39:07Das war bei uns wie bei allen Leuten
00:39:08Wir haben so getan, als wäre nichts
00:39:10Damals hab ich übrigens auch die Musik aufgegeben
00:39:13Na ja, als du erwachsen wurdest
00:39:15Als ich wachgerüttelt wurde
00:39:16Ich sah, dass ich was unternehmen musste, wenn ich weiterkommen wollte
00:39:19Du hast Karriere gemacht, was mir schon immer klar war
00:39:22Aber du bist weggerannt
00:39:24Hast du je darüber nachgedacht, wovor du wegrennst?
00:39:29Also, was willst du als erstes in Angriff nehmen?
00:39:33Der Tod, die Liebe, was ist mit der Ehe? Das wär gut
00:39:36Schlagball
00:39:37Schlagball?
00:39:39Ja, hast du Schlagball gespielt?
00:39:40Äh, nein, das spielt heute kein Kind mehr
00:39:42Es gibt Baseball für Kleine
00:39:44Es wird nicht mehr gespielt?
00:39:46Oh, was für ein Jammer
00:39:46Schlagball, das haben alle Kinder im Slum gespielt
00:39:49Weißt du, da wo ich herkomme?
00:39:51Manhattan, Lower East Side
00:39:52Besenstiel und ein Gummiball
00:39:54Mehr brauchte man nicht dazu
00:39:56Dann konnte man überall spielen
00:39:57Am liebsten spielten wir allerdings vor dem Süßigkeitenladen
00:40:02Der meine Mutter für den Eigentümer führte
00:40:04Meine Mutter war erst 25, aber sie war krank, solange ich denken kann
00:40:12Ich dachte wohl, wenn ich wegsehe, verschwindet die Krankheit von ganz alleine
00:40:17Und was ist passiert?
00:40:20Sie wurde ins Krankenhaus gebracht
00:40:22Und ist er dort gestorben
00:40:25Ich sehe noch das Telegramm vor mir
00:40:32Mein Vater konnte kein Englisch lesen
00:40:35Also musste ich es übersetzen
00:40:37Leibste Rap Capitura
00:40:42Musen wir dir informieren
00:40:45Das letzte Nacht
00:40:48Froh Mini Schwarz
00:40:50Ist gestorben
00:40:53So erfuhr ich, dass meine Mutter gestorben war
00:40:59Das Telegramm habe ich heute noch
00:41:03Es ist das einzige, was mir geblieben ist
00:41:07Außer meiner Erinnerung
00:41:09Dein Vater hat sich um dich gekümmert
00:41:12Mein Vater
00:41:14Ein russischer Immigrant, ein sehr schweigsamer Mann
00:41:18Der niemals seine wahren Gefühle gezeigt hat
00:41:21Nach dem Tod seiner Frau
00:41:23Kam er von der Arbeit nach Hause
00:41:25Wenn er mal Arbeit hatte
00:41:26Kam aber nie ins Haus
00:41:28Er blieb draußen und las Zeitung
00:41:33Bis er sicher sein konnte, dass ich schlafe
00:41:36Was hat er gefühlt?
00:41:38Ich habe es nie erfahren
00:41:39Ich meine, hat es ihn geschmerzt?
00:41:41Hat er getrauert?
00:41:42Ich wusste nur eins
00:41:44Ich brauchte seine Zuwendung und Liebe
00:41:48Er sollte mich in den Arm nehmen
00:41:49Damit ich keine Angst mehr haben musste
00:41:51Er war dazu nicht fähig, ja?
00:41:54Nein
00:41:55Ich wartete vergebens
00:41:57Etwa ein Jahr später hat er wieder geheiratet
00:42:01Am Anfang habe ich sie natürlich abgelehnt
00:42:07Und stich sie weg
00:42:08Aber sie war eine wunderbare Frau
00:42:13Und als ich dann aufhörte, mich so wichtig zu machen
00:42:18Bekam ich von ihr endlich die Liebe
00:42:21Die mir so lange gefehlt hatte
00:42:23Und was war mit deinem Vater?
00:42:29Lief es zwischen euch besser?
00:42:31Er tat etwas, oh Gott
00:42:33Was ich ihm nur sehr, sehr schwer verzeihen konnte
00:42:36Er sagte, ich hätte eine neue Mutter
00:42:39Und dass ich alles vergessen sollte
00:42:42Ich durfte nicht mal über sie reden
00:42:45Über meine eigene Mutter
00:42:46Als hätte sie nie existiert
00:42:48Könntest du mir mal helfen?
00:42:55Ich glaube, wir sollten aufhören
00:42:56Nein, ich möchte, dass du zuhörst
00:42:58Mein Vater hatte nämlich Angst zu lieben
00:43:01Er konnte keine Liebe schenken
00:43:03Und er konnte keine Empfang
00:43:04Was vielleicht noch schlimmer ist
00:43:06Morrie, Morrie, lass uns lieber auf
00:43:07Nicht zulassen, dass uns jemand liebt
00:43:09Weil wir zu viel Angst haben
00:43:11Uns einem Menschen hinzugeben, den wir verlieren können
00:43:14Conny, Conny
00:43:23Conny, Conny
00:43:27Ist schon gut, ist schon gut
00:43:30Okay, ganz ruhig
00:43:34Schön weiteratmen
00:43:36Gut so
00:43:36Gut so
00:43:38Alles in Ordnung
00:43:39Alles in Ordnung
00:43:41Ich helfe
00:43:56Verflucht, wo steckst du?
00:44:00Warum bist du nicht in New York bei den Playoffs?
00:44:02Schaut, ich bin heute Abend da
00:44:03Na toll, sind dir nur die Playoffs
00:44:05Hey, was wird hier gespielt?
00:44:06Läuft da wieder irgendeine Fernsehsache?
00:44:08Wie viele Jobs hast du eigentlich?
00:44:09Das hat nichts mit der Arbeit zu tun
00:44:10Ich, ich dachte, die Kolumne geht immer vor
00:44:12Walter, es ist eine Privatangelegenheit
00:44:14Ich brauche nur ein bisschen Zeit
00:44:15Aber du hast für alle Zeit, außer für mich
00:44:17Ich habe einen Haufen Leute hier, die für die Kolumne alles geben
00:44:19Was soll denn das nun wieder bedeuten?
00:44:21Glaubst du, Detroit geht ohne dich unter?
00:44:22Ich weiß nicht, vielleicht findest du es heraus
00:44:24Du hast doch Massen von Überstunden angesammelt
00:44:26Ich würde dir dringend raten, sie jetzt zu nehmen
00:44:27Mach doch einfach, was du willst, Walter
00:44:29Darauf kannst du Gift nehmen
00:44:31Das mache ich
00:44:31Fahren wir rüber
00:44:40Ich setze wieder in ihren Sessel, ja?
00:44:45Jetzt nehmen wir die Füße hier runter
00:44:47Schön nebeneinander
00:44:49So, jetzt können wir
00:44:51Connie, Connie
00:44:52Zeigen Sie mir, wie das geht?
00:44:55Na klar
00:44:57Kommen Sie hier rüber
00:44:58Jetzt beugen Sie sich vor
00:45:01Schieben Sie die Arme unter seine
00:45:03So, als wollten Sie einen Baumstamm heben
00:45:05Sehr gut
00:45:06Er kann nicht mithelfen
00:45:07Sie müssen das ganz alleine machen
00:45:08Ich hab's
00:45:10Und jetzt aufstehen
00:45:11Vorsicht
00:45:12Entschuldige, entschuldige
00:45:14Ich hab's gleich
00:45:15Okay
00:45:15Das geht
00:45:16Sehr schön
00:45:17Ich hab dich
00:45:17Ich hab dich
00:45:18Okay
00:45:19Ja
00:45:21Okay
00:45:22Und runter
00:45:25Langsam runter
00:45:26Tut mir leid
00:45:27Ist alles in Ordnung?
00:45:29Oh, ja
00:45:30Entschuldige
00:45:32Ich lerne's bestimmt noch
00:45:33Wäre gar nicht so schlecht
00:45:35Guck nicht so traurig mit, weil ich sterben werde
00:45:42Das trifft uns alle irgendwann
00:45:44Sogar dich
00:45:45Aber die meisten wollen es nicht wahrhaben
00:45:47Die sollten einen Vogel auf der Schulter tragen
00:45:49So machen es die Buddhisten
00:45:51Stell dir vor
00:45:53Ein kleiner Vogel sitzt auf deiner Schulter
00:45:55Und du fragst ihn jeden Tag
00:45:57Ist heute der Tag gekommen, wo ich sterben werde?
00:46:00Bin ich bereit?
00:46:02Lebe ich das Leben, das ich mir wünsche?
00:46:05Bin ich der Mensch, der ich sein möchte?
00:46:10Wenn wir akzeptieren würden, dass wir jederzeit sterben können
00:46:13Und sähe unser Leben anders aus
00:46:14Also fragt man ihn jeden Tag
00:46:17Ist es heute soweit?
00:46:19Moment, Moment
00:46:20Jetzt kann's weitergehen
00:46:23Wenn dieser Vogel wirklich da säße, würde man das, was einem auf der Seele brennt, nicht länger vor sich erschieben
00:46:29Ich brauchte den Rekorder nicht mehr, um seine Stimme zu hören
00:46:32Sie war mir jetzt immer gegenwärtig
00:46:34Ich dachte an seine hilflose Schwere in meinen Armen
00:46:38An diesen gebrechlichen, immer schwächer werdenden Körper
00:46:41In dem seine Stimme, sein wacher Geist unbarmherzig eingeschlossen war
00:46:44Und die Zeit flog vorbei
00:47:02Wie der Kondensstreifen vor meinem Fenster
00:47:05Und nicht nur für Morrie
00:47:08Ich befolgte Morrie's Rat
00:47:12Ich setzte mir einen Vogel auf die Schulter
00:47:14Oh yeah
00:47:29Komm rein, Baby, das hören wir uns an
00:47:31Oh, hey Mitch, hab dich gar nicht bemerkt
00:47:35Hallo
00:47:35Na, was sagst du?
00:47:38Oh, ich konnte da draußen nichts hören
00:47:40Nein, nein, ich meine, dass sie Solo singt
00:47:41Kein Background mehr
00:47:42Hat sie dir nicht erzählt, dass wir ein paar Nummern aufnehmen?
00:47:44Ist nicht wahr
00:47:45Oh ja, Mann, die Stimme hat sie
00:47:46Sie muss es nur noch wollen
00:47:48Sehr schön, Baby
00:47:50Hören wir uns das mal an
00:47:51Hey
00:47:53Hallo
00:47:55Klingt fantastisch
00:48:08Können wir danach irgendwo hingehen?
00:48:20Ich muss dringend mit dir reden
00:48:21Mitch
00:48:22Mitch, wir haben Schluss gemacht
00:48:24Also fang nicht zu an, bitte
00:48:25Gute Nacht, Jungs
00:48:28Ich find's großartig, dass du jetzt solistisch arbeitest
00:48:30Ich will einfach singen, das reicht mir schon
00:48:32Also ich bin oft bei Morrie
00:48:35Und wie geht's ihm?
00:48:36Er ist verblüffend
00:48:36Wenn ich bei ihm bin, vergesse ich alles andere
00:48:38Ich nehme schon gar nicht mehr mein Handy mit zu ihm
00:48:40Das ist verblüffend
00:48:41Er zwingt mich, über vieles nachzudenken
00:48:44Er fragt immer nach dir
00:48:48Er würde dich gern mal kennenlernen
00:48:49Kannst du am nächsten Dienstag mitkommen?
00:48:51Es liegt mir viel daran, dass du ihn kennst
00:48:51Mitch, wie kommst du auf die Idee?
00:48:53Ich begreif's nicht
00:48:53Du stehst plötzlich da und erwartest von mir, dass ich zurückkehre, als wenn nichts passiert
00:48:57Nein, ich weiß, dass was passiert ist
00:48:59Hör zu
00:48:59Janine, ich...
00:49:01Ich hab dir was zu sagen
00:49:02Und...
00:49:03Das passt wirklich nicht hierher
00:49:05Kommst du mit zu mir?
00:49:06Bitte
00:49:07Ich kann nicht
00:49:09Tut mir leid
00:49:10Janine, komm schon
00:49:12Bitte
00:49:13Morrie scheint toll zu sein
00:49:14Er wirkt sehr positiv auf dich
00:49:16Das sehe ich
00:49:17Ich wäre ihm gern begegnet
00:49:18Aber dazu ist es zu spät
00:49:19Janine
00:49:20Janine, bitte
00:49:22Können wir nicht wenigstens reden?
00:49:37Noch vor kurzem sah der 18-jährige Sean Daly als vielumworbener College-Anwärter einer rosigen Zukunft entgegen
00:49:45Dann gestern Nacht
00:49:46Sportwagen, Alkohol, Drogen, Baum
00:49:49Ja, das alte Lied
00:49:50Wenn ich das Stipendium nicht bekomme, kann ich mein Leben vergessen
00:49:53Ich bin tot
00:49:54Na super, Sean
00:49:56Du bist 18 und absolut fit
00:49:57Weil dein Stipendium auf der Kippe steht, redest du vom Tod?
00:50:00Du hast noch dein ganzes Leben vor dir, um es zu versauen, du blöder Idiot
00:50:04Auch an diesem Abend hatte er seinen Erfolg begossen
00:50:06Auf der Fahrt nach Hause prallte Sean dann mit seinem nagelneuen GTO-Jogmobil gegen einen unschuldigen Baum
00:50:11Sean, dem es irgendwie gelang, den Uni-Aufnahmetest zu bestehen, hatte bei seinem Alkohol- und Drogentest weniger Glück
00:50:17Ohne den täglichen Abgabedruck und ohne Janine hatte ich plötzlich jede Menge Zeit
00:50:24Wie dachte jemand, der die Länge eines Atemzuges zählte über die Zeit?
00:50:28Arbeit, Geld, ehrgeizige Pläne
00:50:30Wir begraben uns selbst darunter und schaffen es nicht, uns aus einer Distanz herauszufragen
00:50:35Ist es das, was ich will?
00:50:37Es sei denn, jemand bringt es uns bei
00:50:38Wir alle brauchen Lehrer, Mitch
00:50:41Wieso bist du Lehrer geworden?
00:50:46Weil ich einen Job brauchte
00:50:47Es gibt Berufe, die besser bezahlt sind, hättest Arzt oder Anwalt werden können
00:50:50Ich kann einfach kein Blut sehen und Anwälte noch viel weniger
00:50:53Aber warum ausgerechnet Lehrer?
00:50:56Denkst du, es gibt immer nur einen Grund, wieso wir etwas tun?
00:51:00Das hatte mit meinem Vater zu tun
00:51:02Mit deinem Vater?
00:51:03Ja, er hatte...
00:51:05Ist er das?
00:51:05Ja, ja
00:51:06Ich dachte, er war nicht der Mensch, von dem man viel Zuspruch erntet
00:51:09War er auch nicht
00:51:10Er wollte, dass ich in seiner Branche anfange
00:51:12Und das hieß?
00:51:14Pelzmäntel zusammennähen, wenn er überhaupt Arbeit hatte
00:51:17Es gab da eine finstere Fabrik
00:51:20Von Ausbeutern betrieben
00:51:22In der dritten Straße, Ecke Avenue B
00:51:25Du weißt noch die Adresse?
00:51:26Diesen Ort werde ich nie vergessen
00:51:28Er hasste diese Arbeit, aber es war das Einzige, was er konnte
00:51:31Und dann solltest du da auch anfangen?
00:51:34Was blieb ihm anderes übrig?
00:51:35Wer Hunger hat, hat keine Wahl
00:51:37Ich weiß noch, wie er sich bei meiner Stiefmutter beklagte
00:51:45Dass man ihn dort beschimpft und unterdrückt
00:51:47Dass man ihn ständig drängt, mehr zu leisten
00:51:50Und den Lohn verweigert, der ihm zusteht
00:51:52So sah der Alltag meines Vaters aus
00:51:54Und es wäre auch mein Alltag geworden
00:51:56Wenn ich an diesem Tag nicht etwas herausgefunden hätte
00:51:59Dass du um nichts auf der Welt dableiben wolltest
00:52:01Nein, etwas anderes
00:52:02Ich erfuhr, dass ich Asthma hatte
00:52:05Natürlich hielten mich alle für einen kleinen Angsthasen
00:52:10Der sich nur drücken wollte
00:52:11Was mit der Angst stimmt zwar, aber es war noch etwas anderes
00:52:15Ich habe mir geschworen, nie im Leben dazu beizutragen
00:52:18Dass Leute ausgebeutet, verletzt oder degradiert werden
00:52:21Das kam für mich nicht in Frage
00:52:24Am Schweiß und Schmerz anderer zu verdienen
00:52:26Ein Grund, deinem Vater dankbar zu sein
00:52:29Ja
00:52:30Und meiner Stiefmutter
00:52:33Sie war das genaue Gegenteil
00:52:35Alles, was ich am Unterrichten liebe, habe ich von ihr gelernt
00:52:39Du weißt doch, wer der Vater unseres Landes ist
00:52:43Walsch
00:52:44Ich nenne das die Spannung der Gegensätze
00:52:48Die Spannung der...
00:52:49Gegensätze
00:52:50Das Leben zieht dich vor und zurück wie ein Gummiband
00:52:53Mal zieht es dich so lang und du denkst, das möchte ich tun
00:52:58Mal anders lang und du denkst, das muss ich tun
00:53:00Hört sich nach einem Ringkampf an
00:53:03Keine schlechte Bezeichnung fürs Leben
00:53:05Und wer gewinnt?
00:53:08Die Liebe
00:53:09Die Liebe siegt immer
00:53:11Glaubst du das nicht?
00:53:14Ich hab da meine Zweifel
00:53:15Ich meine, hörst du keine Nachrichten?
00:53:18Die Liebe steht da draußen in der Welt nicht auf dem Siegertreppchen
00:53:20Aber vielleicht ist das Spiel noch gar nicht zu Ende
00:53:23Was denn, sind wir fertig?
00:53:29Coach, ich würde dich gerne was als Freund fragen
00:53:31Ich dachte, das tust du die ganze Zeit
00:53:33Also wieso stoppst du jetzt das Band?
00:53:35Weil das, was ich jetzt...
00:53:37Ich dachte, du kannst mir vielleicht helfen
00:53:39Ich hab für Janine einen Ring gekauft
00:53:40Einen Verlobungsring
00:53:41Herzlichen Glückwunsch
00:53:42Heißt das, ich darf sie doch noch kennenlernen
00:53:44Tja
00:53:45Ich wär bereit, den Sprung zu wagen
00:53:49Ohne Kompromiss
00:53:50Ich meine Heiraten, Familie
00:53:51Alles, was dazugehört
00:53:52Und was ich bis jetzt immer von mir hergeschoben hab
00:53:54Die Sache ist
00:53:55Ich war mir ihrer immer viel zu sicher
00:53:57Schon immer, das weiß ich
00:53:58Und ich, mein Gott
00:53:58Ich weiß, was für ein egoistisches Arschloch
00:54:00Ich mit meinem chronischen Zeitmangel bin
00:54:02Aber
00:54:02Es war das, was du über die Angst gesagt hast
00:54:04Die mich nicht nur daran hindert, zu lieben
00:54:06Sondern auch Liebe anzunehmen
00:54:07Ein Teil von etwas zu werden
00:54:09Bei dem es nicht nur um mich selbst geht
00:54:10Und
00:54:10Naja, für jemand anderen zu leben
00:54:13Und
00:54:14Zu lernen, wie man gibt
00:54:16Und
00:54:16Der Ring hat dir nicht gefallen?
00:54:20Ich bin nicht mal dazu gekommen
00:54:21Ihn ihr zu geben
00:54:22Oh, aber ihr liebt euch doch, oder?
00:54:24Ja, natürlich
00:54:25Sehr sogar
00:54:25Aha
00:54:27Wenn die Liebe also immer siegt
00:54:31Wieso klappt das dann bei uns nicht?
00:54:33Ohne deine Weisheit
00:54:37Komme ich nicht weiter
00:54:38Vielleicht bist du auf meine Weisheit gar nicht angewiesen
00:54:42Stell das Gerät wieder an
00:54:46Das hier ist jetzt unsere letzte These
00:54:48Führen wir sie zu Ende
00:54:50Wir haben nicht mehr viel Zeit
00:54:53Wir glauben, dass wir die Liebe nicht verdienen
00:54:59Und dass es ein Zeichen von Schwäche ist
00:55:01Sie zuzunehmen
00:55:02Er hatte die Antworten auf die Fragen des Lebens gefolgen
00:55:04Wieso fand ich sie nicht?
00:55:06Er hat gesagt
00:55:07Zu lieben ist die einzige rationale Handlung
00:55:10Er hat gesagt
00:55:15Zu lieben ist die einzige rationale Handlung
00:55:19Was ist geschehen?
00:55:36Ich komme euch wieder
00:55:43Danke Leute
00:55:44Ich brauche nur zwei Minuten
00:55:44Ich mag keine Sportmetaphern
00:55:47Ich benutze sie nie
00:55:48Aber das war wirklich die letzte verzweifelte Offensive
00:55:51Kurz vor dem Schlusspfiff
00:55:52Ich schrieb einen Brief an Janine
00:55:58In dem stand, was ich ihr nie gesagt hatte
00:56:00Einschließlich dem Absatz
00:56:02In dem ich sie bat, mich zu heiraten
00:56:04Meine Offensive ging ins Leere
00:56:20Bis zum nächsten Dienstag hatte ich massenhaft Zeit
00:56:23Mir darüber klar zu werden
00:56:24Was für eine blöde Idee das war
00:56:26Mitch? Walter hier
00:56:34Ruf mich bitte zurück
00:56:35Ich gerate schnell in Rage
00:56:37Genau wie du
00:56:38Das liegt an unserem Job
00:56:39Naja, ich wollte dir sagen, dass
00:56:41Ich sagte am Gang
00:56:48Also geben Sie mir am Gang
00:56:49Oder ist das zu viel?
00:56:50Wieso geht denn die Klimaanlage nicht?
00:56:52Das ist nicht Sache der Fluggesellschaft
00:56:53Und Sie sind nicht dran
00:56:54Immer langsam, Spurs
00:56:55Ich habe nämlich ein Riesenproblem
00:56:56Also, wie soll es jetzt sein?
00:57:01Was gedenken Sie zu tun?
00:57:02Bitte antworten Sie
00:57:04Für ein Nein hast du dich extra auf den Weg gemacht?
00:57:11Ich weiß nicht, wie die Antwort lautet
00:57:12Und wie Maury es schafft, dass du so einen Brief schreibst
00:57:15Das muss ich mit eigenen Augen sehen
00:57:16Der Mann mit dem Essen
00:57:19Oh, hallo
00:57:20Bis bald
00:57:21Tag, wie geht es Ihnen denn heute?
00:57:22Nicht so gut
00:57:23Stellen Sie am besten die Tüte in die Küche
00:57:25Und ich hole ihn dann gleich
00:57:26Conny, Conny
00:57:28Ja?
00:57:29Ich möchte Ihnen Janine vorstellen
00:57:30Oh, hallo
00:57:31Tut mir leid, Schätzchen
00:57:32Aber hier geht es zu wie im Taubenschlag
00:57:33Da vergisst man schon mal seine Manieren
00:57:35Ich freue mich, Sie kennenzulernen
00:57:36Also wohin?
00:57:37Könntest du bitte ein paar von den Sachen vom Tisch nehmen?
00:57:39Leg sie einfach da rüber
00:57:40Alles klar?
00:57:48Ja
00:57:48Das wird schön
00:57:50Die beiden Menschen, die ich am meisten liebe
00:57:51Werden sich endlich kennenlernen
00:57:53Okay, jetzt bringe ich sie rein
00:57:57Ah, da ist mein Kumpel
00:58:10Hallo, Coach
00:58:11Wie geht es dir heute, ha?
00:58:12Ganz gut
00:58:13Was gibt es denn heute?
00:58:20Hier sind erstmal ein paar Weinblätter
00:58:22Dann haben wir Pastasalat
00:58:24Schönes warmes Peterbrot
00:58:26Ach, du bringst immer das Richtige mit, Junge
00:58:28Oh, ich habe noch was anderes mitgebracht, Coach
00:58:32Maury?
00:58:33Ja?
00:58:34Das ist Jenny
00:58:35Ja, Jenny
00:58:36Darf ich Ihnen was sagen?
00:58:39Sie sind genauso reizend wie Ihr Name
00:58:41Dankeschön
00:58:43Maury?
00:59:00Hm?
00:59:01Könntest du Jenny nochmal die Geschichte erzählen?
00:59:03Die vom Ozean
00:59:04Äh, Ozean?
00:59:06Ach, die von der kleinen Welle, meinst du?
00:59:07Ja
00:59:08Ja, das ist eine entzückende Geschichte
00:59:09Also, es war einmal eine kleine Welle
00:59:12Die hüpfte da draußen auf dem Meer hoch und runter
00:59:15Und amüsierte sich prächtig
00:59:17Sie genoss einfach nur den Sonnenschein und den Wind
00:59:20Ja, doch, dann sieht sie die anderen Wellen
00:59:22Ja, sie sieht, wie die anderen Wellen an der Küste zerschellen
00:59:25Und das jagt ihr Angst ein
00:59:27Da kommt eine andere Welle auf sie zu
00:59:29Und sie ruft, oh mein Gott
00:59:29Sie doch nur, was mir gleich passiert ist
00:59:31Lass das ihr auch nie ausreden?
00:59:32Ich bin dabei, eine Geschichte zu erzählen
00:59:33Tut mir leid
00:59:34Und die andere Welle fragt sie
00:59:36Wieso siehst du so traurig aus?
00:59:38Und die kleine Welle sagt
00:59:40Weil wir, weil wir alle zerschellen werden
00:59:42Alle Wellen lösen sich auf
00:59:44Ist dir das nicht klar?
00:59:45Und die andere Welle sagt
00:59:47Dir ist da was nicht klar
00:59:48Weil du denkst, du bist eine Welle
00:59:50Aber du bist ein Teil des Ozeans
00:59:52Ja
00:59:53Du bist ein Teil des Ozeans
00:59:59Das ist eine wunderschöne Geschichte
01:00:01Danke
01:00:03Schon gut, ich hol's dir
01:00:07Alles klar
01:00:11Gleich wird's besser
01:00:12Geht schon
01:00:17Reicht das?
01:00:19Danke
01:00:20Mitch ist mein guter Engel
01:00:23Mitch sagt, sie singen fantastisch
01:00:29Die machen das beruflich, ne?
01:00:31Ja, aber meistens singe ich Backup
01:00:32Backup
01:00:33Ja, Background
01:00:34Weißt du, das Summen und die Uhus
01:00:36Die die Solostimme erst klingen lassen
01:00:37Aber eigentlich macht sie das nicht mehr
01:00:38Uhus und das Summen gefallen die nicht mehr
01:00:41Das würde ich nicht
01:00:41Sie wird doch jetzt einfach die Frau sein, die vorne steht
01:00:42Ich singe gern, nur das zählt
01:00:45Jetzt soll eine andere für Sie summen
01:00:46Ich find nicht, dass ich die Nummer 1 sein muss
01:00:49Wen stört's, die Nummer 2 zu sein?
01:00:53Würden Sie für mich singen?
01:00:55Weißt du, Coach, das wird sie immer zugefragt
01:00:56Ich schlage vor, dass ich das nächste Mal einfach ein Band mitbringe
01:00:59Das wäre eine hübsche Idee
01:01:00Würdest du uns kurz allein lassen, Mitch?
01:01:03Ich soll...
01:01:04Ja, geh von mir aus telefonieren oder was dir sonst so einfällt, ja?
01:01:09Na gut
01:01:10Bis gleich
01:01:11Hey
01:01:33Oh, hallo
01:01:35Nein, bitte stehen Sie nicht auf
01:01:37Sie sehen erschöpft aus
01:01:39Ist das...
01:01:42Ist das so schlimm geworden?
01:01:44Ja, es geht jetzt auf die Lungen
01:01:45Ein paar Mal dachte ich schon, wir könnten ihn nicht mehr retten
01:01:48Was für ein Jammer er ist
01:01:50Ein so süßer Mann
01:01:51Das ist das so schlimm geworden ist
01:02:00The very thought of you
01:02:03And I forget to do
01:02:09The little ordinary things
01:02:16That everyone ought to do
01:02:20I see your face in every flower
01:02:27Your eyes and stars above
01:02:33It's just the thought of you
01:02:36The very thought of you
01:02:40My love
01:02:44I thought that it would come up
01:02:56With Tränen
01:02:57Mitch knows with Tränen
01:02:59Nothing to fix
01:03:00Irgendwann bringe ich es ihm bei
01:03:02Erfahre ich jemals, worüber ihr gesprochen habt?
01:03:14Er hat mir erzählt, wie sehr er es liebte zu tanzen
01:03:17Das ist alles?
01:03:23Nein
01:03:23Er hat vor allem mich reden lassen
01:03:32Ich habe dich so oft singen gehört
01:03:39Aber das war anders
01:03:41Dieser Brief an dich
01:03:51Das war wohl nicht die beste Methode
01:03:54Ich fand den Ring wirklich traumhaft schön
01:03:56Aber ich habe ihn zurückbekommen
01:04:02Falls du es nochmal versuchen willst
01:04:03Wäre es schön, wenn du ihn mir persönlich gibst
01:04:08Einverstanden
01:04:16Ich sprach jetzt fast täglich mit Charlotte
01:04:43Sie erzählte mir von den schlimmen Momenten, von denen ich dienstags selten etwas mitbekam
01:04:47Und jetzt hatte ich Angst
01:04:50Jeder Dienstag könnte unser letzter sein
01:04:53Geh
01:05:05Er kann schon länger keine feste Nahrung zu sich nehmen, Mitch.
01:05:30Tut mir leid, Charlotte.
01:05:32Ich möchte ihm irgendwas mitbringen, wissen Sie?
01:05:35Vielleicht komme ich heute wirklich ungelegen.
01:05:38Oh, ich bitte Sie, er fragt schon den ganzen Morgen nach Ihnen.
01:05:41Wo bleibt Mitch? Es ist Dienstag.
01:05:43Sie bringen ihm jedes Mal so viel mit, vielleicht mehr als Sie wissen.
01:05:46Oh, ich bin ja, ich bin ja, ich bin ja, ich bin ja.
01:05:58Oh, ich bin ja, ich bin ja, ich bin ja, ich bin ja.
01:06:09Tag, Coach.
01:06:26Hallo, Coach.
01:06:29Wie geht's dir?
01:06:30Was sagst du zu diesem Regen?
01:06:34Ich dachte gerade an die Mädchen und Jungs.
01:06:36Die sind dabei, ihre Sachen aus dem Wagen in die Schlafräume zu schaffen.
01:06:40Aber dann muss ja alles nass werden.
01:06:42Ach.
01:06:44Heutzutage bezahlen die schon jemanden, der das für sie macht.
01:06:46Und die nutzen die Zeit für einen Milchkaffee.
01:06:49Also, wie geht's dir heute, Coach?
01:06:51Ich hab wieder eine Grenze überschritten.
01:06:54Weißt du noch, wie ich gesagt hab,
01:06:55irgendwann brauche ich jemanden zum Hinternwischen.
01:06:58Da bin ich jetzt.
01:07:00Du erwartest bestimmt nicht, dass ich das tue, oder?
01:07:01Ich so nicht. Du hast möglicherweise Talent.
01:07:03Wir schämen uns dafür. So sind wir in unserer Kultur erzogen.
01:07:07Ich finde nicht, dass das ein Zeichen von Sinniperation ist.
01:07:10Moment, warte, bis ich soweit bin.
01:07:12Du fängst immer an, bevor ich soweit bin.
01:07:17Fertig.
01:07:18Alles klar?
01:07:22Ich glaube, wir lassen das heute mit dem Arbeiten.
01:07:23Du bist aus, als würdest du ins Bett gehören.
01:07:25Lass dich gehen und dein Bett ist dein Sarg.
01:07:28Das ist mein neuster Aphorismus.
01:07:29Lass uns anfangen.
01:07:31Unser Thema heißt Abhängigkeit.
01:07:34Leck los.
01:07:35Ich bin von euch anderen in fast allen Bereichen abhängig.
01:07:39Ich kann nicht allein essen, aufs Klo gehen,
01:07:41mir die Nase putzen und so weiter.
01:07:44Die Gesellschaft erwartet,
01:07:45dass ich mich schamvoll zurückziehe.
01:07:46Seit wann richtest du dich denn nach der Gesellschaft?
01:07:48Das kam noch nie in Frage.
01:07:50Von Natur aus ist der Zustand der Abhängigkeit
01:07:52nichts, wofür man sich schämen muss.
01:07:55Was hast du?
01:07:56Ach, meine Füße, die...
01:07:59Ich habe irgendwo Salbe.
01:08:00Da drüben.
01:08:02Sie sind unrauchbar, aber sie tun weh.
01:08:06Ich weiß nicht, wieso.
01:08:10Am Anfang unseres Lebens brauchen wir andere,
01:08:13um existieren zu können.
01:08:15Und am Ende unseres Lebens brauchen wir andere,
01:08:18um existieren zu können.
01:08:20Aber jetzt verrate ich dir was.
01:08:22In der Phase dazwischen brauchen wir dich anders.
01:08:24Es kann auch mehr.
01:08:27Wir müssen einander lieben oder sterben.
01:08:29Ah, Zitat Oden.
01:08:31Nein, Zitat Coach.
01:08:33Ich zitiere dich in letzter Zeit öfter.
01:08:35Erst wenn du den Tod begriffen hast,
01:08:37verstehst du auch das Leben.
01:08:38Ja, aber glaubst du das auch?
01:08:40Kannst du damit was anfangen?
01:08:43Ich weiß es nicht.
01:08:44Du wirst es dann glauben,
01:08:52wenn es dir gelingt,
01:08:53den kleinen Vogel wahrzunehmen.
01:08:55Das ist gar nicht so einfach.
01:08:57Ich komme im Alltag nicht oft dazu,
01:08:58den inneren Vogel zu befragen.
01:09:00Versuch mal in einem verschwitzten Umkleideraum
01:09:02eine spirituelle Ebene zu erreichen.
01:09:04Du hast dieses Wort, spirituell.
01:09:07Du denkst, das hat was mit Gefühlsdoseleid zu tun.
01:09:10Ich weiß nicht.
01:09:12Wahrscheinlich verstehe ich es einfach nicht.
01:09:14Wir müssen einander lieben oder sterben.
01:09:16Das ist alles.
01:09:18Das ist eine ganz einfache Lektion, Mitch.
01:09:21Ein guter Schüler wie du
01:09:22dürfte sich damit nicht allzu schwer tun.
01:09:24Worüber denkst du nach?
01:09:45Ich denke über das Bereuen nach.
01:09:49Was hast du denn zu bereuen?
01:09:51So vieles.
01:09:53Stolz, Heitelkeit,
01:09:58Hartherzigkeit.
01:10:00Wann warst du denn hartherzig?
01:10:03Ich hatte einen seltsamen Traum.
01:10:06Ich sah meinen Vater
01:10:08unter einem Baum sitzen.
01:10:11Er las wie gewöhnlich seine Zeitung.
01:10:16Und weißt du, wie ich meinen Vater verlor?
01:10:18Er starb wohl aus Todesangst.
01:10:23Wie denn das?
01:10:25Zu der Zeit war ich schon ein erwachsener Mann.
01:10:29Es passierte eines Abends,
01:10:30als er wie immer Zeitung lesend durch die Gegend lief.
01:10:34Da betrugen ihn ein paar bewaffnete Ganoven.
01:10:37Er warf seine Brieftasche hin und flüchtete.
01:10:40Er hatte in seinem Leben grässliche Dinge erlebt.
01:10:42Wieso geriet er an diesem Abend so in Panik?
01:10:47Er rannte so lange, bis sein Herz versagte.
01:10:50Ich bekam einen Anruf von der Polizei.
01:10:58Kommen Sie bitte ins Leichenschauhaus
01:11:00und identifizieren Sie ihn.
01:11:02Ich sah meinen Vater an
01:11:07und weinte nicht einmal.
01:11:10Heute habe ich für alles Tränen.
01:11:13Aber für ihn konnte ich nicht weinen.
01:11:15Ich konnte ihm nicht verzeihen.
01:11:17Nicht zu der Zeit.
01:11:19Aber später?
01:11:20Ja, zu spät.
01:11:23Ich war erst dazu in der Lage,
01:11:24als ich mit mir selbst im Reinen war.
01:11:26All die Jahre, in denen ich mich weigerte,
01:11:28etwas für ihn zu empfinden.
01:11:29Warum war ich so verbohrt?
01:11:31Ich habe nie versucht, ihn zu verstehen.
01:11:33Oh Gott, dieser arme Mann
01:11:35hatte die meiste Zeit seines Lebens Angst.
01:11:38Ich war so selbstsüchtig.
01:11:40Ich dachte nur daran,
01:11:41dass er nicht da war,
01:11:41als ich ihn gebraucht habe.
01:11:43Oh Gott, was für eine Vergeudung.
01:11:45Was für...
01:11:47Oh, vergib jedem.
01:11:49Vergib alles.
01:11:50Jetzt, nur nicht warten.
01:11:53Nicht jedem bleibt zu viel Zeit wie mir, Mitch.
01:11:59Ich sterbe ganz anders als er.
01:12:04Ich bin von Liebe umgeben.
01:12:07Von meiner Familie, meinen Freunden.
01:12:11Ich sterbe in Frieden.
01:12:14Ja, die Spannung der Gegensätze.
01:12:17Wir lernen aus den Schmerzen
01:12:20ebenso viel wie aus der Liebe.
01:12:23Ja, die Spannung.
01:12:53Alles in Ordnung?
01:13:05Geht's?
01:13:05Ja.
01:13:08Ich sehe dein Schlafzimmer zum ersten Mal.
01:13:12Sobald wirst du es auch nicht wiedersehen.
01:13:14Denn dein Bett ist dein Sarg.
01:13:16Naja, ich weiß nicht.
01:13:18Manchmal ist dein Bett auch nur zum Schlafen da, oder?
01:13:20Einmal umdrehen, Maury.
01:13:21Vorsicht.
01:13:23Wie klappt's heute mit dem Atmen?
01:13:24Mal sehen, wie viel wir frei bekommen.
01:13:29Was machen Sie denn da?
01:13:31Seine Lunge ist voll von Schleim.
01:13:34Und das hier verhindert, dass er sich festsetzt.
01:13:37Fühlen Sie das da drin, Maury?
01:13:38Fühlen Sie, wie es sich lockert?
01:13:39Ja, irgendwas lockert sich.
01:13:41Aber ich glaube, es sind die Rippen.
01:13:44Mitch, Telefon!
01:13:45Jetzt bist du aber froh, ha?
01:13:55Hallo?
01:13:56Hey, mein Junge, hier ist Walter.
01:13:58Endlich erwische ich dich mal.
01:13:59Ja, tut mir leid, ich hätte anrufen sollen.
01:14:03Janine hat mir das mit deinem Freund erzählt.
01:14:06Und du hast nie was erwähnt.
01:14:09Und wie dem auch sei, ich mach das kurz.
01:14:11Ich war im Unrecht und es tut mir leid.
01:14:14Sag, ähm...
01:14:15Sag mir nur, wie weit ich kriechen muss.
01:14:17Ach was, von mir war's auch nicht korrekt.
01:14:19Mir tut's auch leid.
01:14:20Heißt das, wir sehen uns im Büro?
01:14:23Walter, ich hab...
01:14:24Ich kann hier nicht alle hinhalten.
01:14:26Ich, ähm...
01:14:27Ich muss es irgendwann wissen.
01:14:30Ja.
01:14:31Natürlich, wir sehen uns im Büro.
01:14:38Gut.
01:14:39Gut.
01:14:41Sagen Sie mir, wie das geht?
01:14:48Sind Sie damit einverstanden?
01:14:50Ja, natürlich.
01:14:51Also, Sie müssen kräftig zuschlagen.
01:14:54Nur so schafft man es, den Schleim zu lockern.
01:14:55Und der Körper kann sich dann davon befreien.
01:14:57Verstehe.
01:15:03Ach, viel härter.
01:15:04Härter zuschlagen?
01:15:05Ja, da.
01:15:06Unter der Schulter, okay?
01:15:07Okay.
01:15:07Sehr gut.
01:15:11Noch härter.
01:15:13Gut.
01:15:14Klopfen Sie das Zeug noch.
01:15:16Klopfen Sie es noch?
01:15:17Ja.
01:15:17Ich wusste doch, dass es dir ein Vergnügen ist, mich zu schlagen.
01:15:23Das ist für die miese Note im zweiten Semester.
01:15:27Wann hast du jemals eine schlechte Note?
01:15:30Von mir küsse jetzt.
01:15:31Die wichtigen Lektionen des Lebens.
01:15:42Manchmal bekommen wir die Chance, sie zu lernen.
01:15:45Aber wer weiß, ob wir sie nicht irgendwann wieder vergessen haben.
01:15:48Ich weiß es, Mr. Elbow.
01:15:50Ich war bei Leuten, die mir helfen können und ich habe aus meinen Fehlern gelernt.
01:15:54Es kommt mir vor, als hätte ich mein Leben wieder.
01:15:55Weil die Drogensache fallen gelassen wurde.
01:15:58Ja, Sir, und ich der Stipendium nicht verloren habe.
01:16:00Hey, Danny!
01:16:01Wir brauchen dich da unten!
01:16:03Wie können wir sicher sein, dass wir es wirklich gelernt haben?
01:16:06Na, wie ich schon sagte, ich habe meine Lektion begriffen und ich vergesse sie auch nicht wieder.
01:16:10Hey, Sean!
01:16:11Sie hören es ja, Sir.
01:16:12Danke fürs Gespräch.
01:16:14Hey, Sean!
01:16:16Ich hoffe, dass du recht behältst.
01:16:17Es war schön, wieder zu schreiben.
01:16:30Auch wenn ich Walter wieder Wo bleibt die Kolumne brüllen hörte.
01:16:34Er brüllte noch lauter, als ich ihn um zwei Wochen Urlaub bat.
01:16:40Er gab mir eine Woche.
01:16:41Wir machten das Beste daraus.
01:16:47Wir riefen Morrie an.
01:16:56Er weinte, was sonst.
01:16:57Ich nahm es als Zeichen dafür, dass immer noch alles beim Alten war.
01:17:04Wieder zu Hause gab mir Walter einen weiteren Tag frei.
01:17:08Dienstag.
01:17:09Ich sagte ihm, dass ich in nächster Zeit alle Dienstage brauchen würde.
01:17:13Ich bin dabei, deine Thesen einzutippen.
01:17:15Also, das, was bis jetzt da ist.
01:17:19Vielleicht möchtest du schon mal durchlesen.
01:17:21Ja.
01:17:21Auch wenn wir noch nicht fertig sind.
01:17:23Nein.
01:17:27Ich wollte dich noch was fragen.
01:17:29Ist vielleicht verrückt.
01:17:30Warte mal, du...
01:17:31Du hast gar nicht auf Aufnahme gedrückt.
01:17:35Also dann.
01:17:36Eine verrückte Frage.
01:17:37Ja?
01:17:37Nimm mal an, eine Fee würde hier auftauchen und dir einen Tag 24 Stunden bester Gesundheit schenken.
01:17:47Wie würdest du ihn verleben?
01:17:49Das ist eine verrückte Frage.
01:17:51Das ist eine schöne Frage.
01:17:5424 Stunden.
01:18:02Würdest du sie mit der Welt teilen?
01:18:03Zuerst gibt's ein herrliches Frühstück mit süßen Brötchen und Tee.
01:18:11Dann geh ich schön schwimmen.
01:18:15Ja, und zum Mittag lad ich Freunde ein.
01:18:17Es gibt was Gutes, aber vielleicht Salat.
01:18:20Ich meine, irgendwas Einfaches.
01:18:22Dann gehen wir im Park spazieren, wo Bäume stehen, damit wir viele Vögel sehen.
01:18:27Und wir reden.
01:18:30Sprechen über die Bedeutung, die wir füreinander hatten.
01:18:35Und dann lad ich alle in mein Lieblingsrestaurant hin zum Basta-Essen.
01:18:40Oh, Mann.
01:18:42Und dann noch Ente.
01:18:43Ja, ich liebe Ente.
01:18:44Isst du gern Ente?
01:18:45Ja.
01:18:46Ja.
01:18:48Und danach wird getanzt.
01:18:50Oh, ich will mit meinen Reizen entbarmteren tanzen.
01:18:55Solange mich die Füße tragen.
01:18:59Zu Hause falle ich ins Bett und schlafe wunderbar.
01:19:02Also, das wäre dein perfekter Tag, hm?
01:19:08Ja.
01:19:09Klingt ganz unkompliziert.
01:19:13Was ist mit Charlotte und deinen Söhnen?
01:19:15Die hast du nicht erwähnt.
01:19:16Die muss ich nicht speziell erwähnen mit...
01:19:18Ich meine, ohne sie wäre es doch niemals ein perfekter Tag.
01:19:22Oh, ich habe mir den Platz für mein Grab ausgesucht.
01:19:26Zu Füßen eines Hügels, unter einem Baum, mit einem Teich.
01:19:30Herrlich, herrlich, um zu philosophieren.
01:19:35Hast du vor, dort viel zu philosophieren?
01:19:37Ich habe vor, dort tot zu sein.
01:19:41Kommst du mich besuchen?
01:19:42Erzählst du mir von deinen Problemen?
01:19:46Ich glaube, das wäre seltsam, dich nicht reden zu hören.
01:19:49Dann schlage ich dir was vor.
01:19:52Wenn ich tot bin, redest du.
01:19:54Und ich höre zu.
01:19:56Was ist, wenn...
01:19:57Also nachdem du...
01:19:59Wenn das alles nur...
01:20:04Wenn das bei mir alles nur vergeudete Zeit war...
01:20:08Hältst du das tatsächlich für möglich?
01:20:10Tja, da draußen, außerhalb dieses Zimmers, ist das alles nicht so klar.
01:20:15Deine weisen Worte und Aphorismen.
01:20:18Wenn du den Tod verstehst, verstehst du auch das Leben.
01:20:20Und wenn man ihn einfach nicht versteht?
01:20:23Was ist, wenn man vor dem Tod nur voller Panik weglaufen will?
01:20:27Was ist, wenn...
01:20:28Wenn wir wie dein Vater sind?
01:20:30Vielleicht...
01:20:30Vielleicht können wir es nicht begreifen, weil wir nicht so sind wie du.
01:20:34Ja, aber ihr seid wie ich.
01:20:35Jeder Mensch ist das.
01:20:36Niemand ist wie du.
01:20:39Und wenn dein Tod nötig war, damit ich was lerne, wäre ich wirklich lieber dumm geblieben.
01:20:42Ich würde alles, was wir besprochen haben, sofort zurückgeben.
01:20:49Wenn ich das hier damit verhindern könnte.
01:20:51Es wird aber geschehen.
01:20:52Es wird geschehen, Mensch.
01:20:54Ja, aber ich will nicht, dass es passiert.
01:20:56Ich will nicht, dass du gehst.
01:20:58Dieses Gedicht, das du immer zitierst.
01:21:00Wir müssen einander lieben oder sterben.
01:21:02Wir sterben doch sowieso, oder?
01:21:04Die, die wir lieben, verlassen uns irgendwann.
01:21:06Oder wir verlassen sie.
01:21:07Also hat dann das Lieben einen Sinn?
01:21:09Was lernen wir denn aus diesem Elend?
01:21:11Was denn?
01:21:12Halt fest.
01:21:20Tut mir leid.
01:21:23Ich kann es nicht akzeptieren.
01:21:24Ich will nicht, dass du gehst.
01:21:28In dem Kurs bin ich wohl durchgefallen.
01:21:31Der Tod ist das Ende des Lebens.
01:21:34Und nicht das Ende einer Beziehung.
01:21:38Hör mal mit.
01:21:40Du hast noch nicht gelernt, wie man lebwohl sagt.
01:21:43Sieh mich an.
01:21:49Verstehst du denn nicht?
01:21:51Du hast mich berührt.
01:21:54Stell dir vor, du hattest nicht den Weg zu mir gefunden.
01:21:57Und so nehmen wir voneinander Abschied.
01:22:04Ich liebe dich.
01:22:13Ich liebe dich.
01:22:16Ich liebe dich auch, Coach.
01:22:17Ich weiß.
01:22:19Und soll ich dir noch was verraten?
01:22:22Das bleibt bestehen.
01:22:29Also bis nächsten Dienstag, okay?
01:22:32Ja.
01:22:33Ich bring dir nie mit.
01:22:34Nächsten Dienstag.
01:22:35Ja.
01:22:46Natürlich nächsten Dienstag.
01:22:48Wir sind Dienstagsmensche.
01:22:50Tschüss.
01:22:50Tschüss.
01:22:56Morrie starb an einem Samstagmorgen.
01:22:59Der Anruf kam am gleichen Nachmittag.
01:23:02Hallo?
01:23:03Er starb einen leichten und friedlichen Tod im Kreise seiner Familie.
01:23:12Genauso wie er es wollte.
01:23:13Charlotte hielt es im kleinen Rahmen.
01:23:21Nur Familie und Freunde.
01:23:23All die, die er an seinem perfekten Tag zum Tanz eingeladen hätte.
01:23:26Heben die Hände zum Himmel.
01:23:28Natürlich ging es nicht ohne Poesie.
01:23:32Wenn er denn sterben muss, so nimm ihn und forme ihn zu kleinen Sternen.
01:23:38Und er wird das Antlitz des Himmels so schmücken, dass die Welt die Nacht lieben wird und die Verehrung der grellen Sonne vergisst.
01:23:48Wenn ich tot bin, redest du und ich höre zu.
01:23:51Es fiel mir nicht schwer, seine Stimme zu hören.
01:23:54Es war Dienstag.
01:23:55Hattet ihr jemals so einen besonderen Lehrer, der euch etwas vermitteln wollte, was ihr vielleicht noch nicht verstehen konntet und der trotzdem nie aufgab?
01:24:05Der wusste, dass man ein Leben lang lernt, um die wirklich harten Prüfungen zu bestehen.
01:24:09Die letzten Unterrichtsstunden bei meinem alten Professor fanden einmal die Woche statt, dienstags.
01:24:14Thema war der Sinn des Lebens.
01:24:19Ich lerne noch heute von ihm.
01:24:25Ich lerne noch heute von ihm.
01:24:55Kerana war der Sinn.
01:24:56Ich lerne noch heute von euch.
01:24:59Danke schön.
01:25:00Untertitelung des ZDF, 2020
01:25:30Untertitelung des ZDF, 2020
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