Die Kundgebung findet nur eine Woche vor den Parlamentswahlen am 26. Oktober statt, die weithin als Indikator dafür gelten, ob Georgien in die russische Umlaufbahn zurückkehrt oder seinen pro-europäischen Kurs fortsetzt.
00:00Zehntausende Georgier sind durch Tiflis marschiert, um für den Beitritt ihres Landes zur Europäischen Union zu demonstrieren.
00:06Die Kundgebung fand nur eine Woche vor den Parlamentswahlen am 26. Oktober statt.
00:11Die Wahl wird weiterhin als Test dafür angesehen, ob Georgien in die russische Umlaufbahn zurückkehrt oder seinen proeuropäischen Weg fortsetzt.
00:19Letztes Jahr hatte die EU Georgien den Status eines Beitrittskandidaten zu erkannt.
00:24Seither argumentieren Anhänger der Opposition allerdings, dass die regierende Partei Georgischer Traum die Chancen des Landes auf einen EU-Beitritt zunichte gemacht hat.
00:33Insbesondere zwei kürzlich verabschiedete Rechtsvorschriften haben in Brüssel für Aufsehen gesorgt.
00:38Anfang des Monats unterzeichnete der Sprecher des Georgischen Parlaments ein umstrittenes Gesetz gegen LGBTQ-Plus-Rechte.
00:45Dazu gehören Verbote von gleichgeschlechtlichen Ehen, Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Paare und Einschränkungen bei der Darstellung von LGBTQ-Plus-Paaren in den Medien.
00:56Im Mai verabschiedete das Parlament zudem ein umstrittenes Gesetz, das Medienorganisationen und NGOs verpflichtet, sich als ausländische Agenten registrieren zu lassen, wenn sie mindestens 20 Prozent ihrer Mittel aus dem Ausland erhalten.
01:09Laut der regierenden Partei Georgischer Traum dämmt dieser Gesetzentwurf angebliche ausländische Versuche, die Innenpolitik zu beeinflussen, ein.
01:17Kritiker aber nennen es das russische Gesetz, weil es ihrer Meinung nach ähnliche Gesetze des Kreml widerspiegelt, mit denen politische Gegner ins Visier genommen, diskriminiert und schließlich verboten werden.
01:27Die proeuropäische Präsidentin Salome Sorabichvili weigerte sich, beide Gesetze zu unterzeichnen.
01:33Die Gesetze wurden von der Europäischen Union heftig kritisiert und führten dazu, dass der Beitrittsprozess Georgiens eingefroren wurde.
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