00:00Mein lieber Bruder, meine liebe Schwester in dem Herrn Jesus Christus,
00:04ich möchte euch heute mal so ein bisschen mit reinnehmen in die Gedanken meiner morgendlichen Andacht.
00:12Und rückblickend auf den gestrigen Tag, rückblickend auf die ganze Woche,
00:17denke ich, wie ich so manches Mal doch auch gedemütigt worden bin.
00:22Und wie doch eigentlich jede Demütigung doch richtig wehtut, nicht?
00:27Das bereitet uns doch Schmerzen.
00:30Aber bei näherem Hinsehen erkennen wir doch, dass dieser Schmerz von Gott zugelassen ist.
00:35Ja, er ist sogar notwendig, sonst würden wir ihn nicht leiden.
00:39Und er muss sein, damit wir etwas lernen, nämlich damit wir Demut lernen.
00:46Die Demut ist genau entgegengesetzt unserem Hochmut, den wir von Natur aus, von Geburt aus in uns tragen.
00:52Und deswegen, ehe ich gedemütigt war, irrte ich.
00:56Nun aber halte ich deine Gebote.
00:58Und ein alter Bruder, Clemen aus Braunschweig, legt Jakobus, interessanterweise wie feucht aus.
01:09Jakobus 4 heißt es, wohl an, die er nun sagt, heute oder morgen wollen wir gehen in die oder jene Stadt
01:15und wollen ein Jahr da liegen und hantieren und gewinnen, die er nicht wisst, was morgen sein wird.
01:22Denn was ist euer Leben?
01:24Ein Dampf ist es und eine kleine Zeit wehret, danach aber verschwindet er.
01:29Dafür ihr sagen sollt, so der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun.
01:38Nun aber rühmt ihr euch in eurem Hochmut, aber solcher Ruhm ist böse.
01:43Das sagt Jakobus, Kapitel 4.
01:45Bruder Clemen sagt nun, die Vermessenheit soll sich in Demut umwandeln.
01:52Denn was ist unser Leben eigentlich?
01:55Es ist doch nur ein Dampf, ein Schlaf, ein Gras, sagt die Schrift an anderer Stelle.
02:01Unsere Tage fliehen doch regelrecht dahin.
02:04Sie sind wie Schatten.
02:06Unser Leben wächst wie eine Blüte des Baumes und verwelkt doch irgendwann und zwar ziemlich bald.
02:14Jetzt, heute glänzt sie noch, aber morgen ist sie doch verdorrt, das wissen wir doch.
02:19Gebrechlich und hinfällig ist unser ganzes Leben.
02:23Und je länger es dauert unser Leben, desto kürzer wird es.
02:29Umso näher kommen wir dem Tode.
02:32Das ist Fakt.
02:33Alles in unserem Leben befindet sich in einem steten Wechsel.
02:39Mal lachen wir, bald weinen wir wieder.
02:42Bald sind wir stark, bald sind wir mal wieder schwach.
02:45Mal naht die Furcht mit ihrer Bangigkeit, bald Krankheit, mal Forst, bald Hitze.
02:50Und alle diese Wechsel sind nötig, damit wir lernen.
02:55Und auf alle diese Wechsel folgt nämlich ganz plötzlich der Tod.
03:00Denn es ist dem Menschen gesetzt.
03:04Es ist ein Gesetz, dass er einmal sterben muss.
03:06Und danach das Gericht.
03:08Leute, lasst uns das beherzigen.
03:10Denn keiner weiß, wann, wie oder wo er sterben wird.
03:15Niemand weiß das außer Gott.
03:17Und siehe, Herr, so groß ist unsere Armut und Gebrechlichkeit.
03:23Da führt uns der Herr nun in dieser Andacht heute Morgen hin, uns selbst zu erkennen, in unserer Armut und Gebrechlichkeit, dass unser eigener Hochmut uns stinkend wird.
03:36Und darum wollen wir zu dir, oh Gott, rufen, ehe wir vergehen, damit wir nicht vergehen, sondern in dir bleiben, und zwar ewiglich.
03:50Unser Leben ist ein Dampf, der eine kleine Zeit wehrt danach, aber verschwindet er.
03:55Richte unser ganzes Herz auf den hin, der unser wahrhaftiges Leben, unser ewiges Leben ist, dass wir ihn ergreifen und ihn anziehen in lebendigem Glauben.
04:10Jesus Christus.
04:13Die Welt vergeht mit ihrer Lust, ja.
04:17So lass uns trachten nach dem, was droben ist.
04:22Und hilf uns, lieber Herr, durch jede neue Erfahrung, durch jede neue Demütigung,
04:31unsere Vergänglichkeit zum Wandel im Himmel zu bereiten.
04:41Zerbrich in unseren Herzen allen Stolz und Eigenwillen.
04:45Demütige uns und lass uns alle Tage, auch heute, wachsen in der Demut, in der Liebe, in der völligen Hingabe,
04:58in Liebe dem Nächsten zu dienen, zu deiner Ehre.
Schreibe den ersten Kommentar