This documentary shows the planned route of the Bremerhaven Bremen Oyten freeway and its connection to the other Reichsautobahnen (national motorways).
01:00Vom Dom zu St. Peter überragt, liegt an den Ufern der Weser die alte, freie Hansestadt Bremen.
01:30Im 8. Jahrhundert auf den Resten eines Dünenzuges gegründet.
01:35Seit Jahrtausenden umschließt den Nordrand der Stadt ein breiter, durch Meereseinbrüche hervorgerufener Moorlandgürtel.
01:55Heute dehnen sich Grünlandflächen darauf, von Wasseradern durchzogen.
02:00Noch immer aber ist der Boden dieses sogenannten Blocklands trügerisch und der Fuß des Wanderers verspürt ein Schwanken, wenn er darüber schreitet.
02:09Im Frühling des Jahres 1934 begannen Pflüge einen breiten Streifen dieser Moorlandschaft aufzulockern.
02:18Die Zubringerlinie Bremerhaven-Bremen-Euthen des künftigen Reichsautobahnnetzes wurde in Angriff genommen.
02:27Sie soll später das Bremer Gebiet an das nordwestdeutsche von den Städten Hamburg, Hannover und Münster begrenzte Hauptnetz der Autobahnen anschließen.
02:39Damit dringt das gigantische Verkehrsförderungswerk des Führers in einen Landstrich vor, dessen Bodenbeschaffenheit dem Straßenbau zunächst besonderen Widerstand entgegenzusetzen schien.
02:54Völlig neue Arbeitsvorgänge mussten Platz greifen, um das Moor zu bezwingen.
03:00Zunächst wurde die Grasnarbe abgestochen, geschichtet und mit Ätzkalk versetzt, weil man sie später zur Anlage neuer Nutzungsflächen zu Seiten der Autobahn verwenden will.
03:13Dann drang man Spatenstich um Spatenstich in den Moorboden ein.
03:19Rund zwei Drittel der 25 Kilometer langen Strecke führen durch Moorgelände von einem bis fünfeinhalb Metern Tiefe.
03:30Um eine setzungsfreie Fahrbahn von 15 Metern vorgesehener Breite zu erzielen, muss das Moor in einer Breite von rund 27 Metern bis auf die darunter liegende feste Grundschicht ausgehoben werden.
04:17Mancher Baumstamm, der einst ins Moor sank, obliegt nun das Tageslicht von Neuem.
04:23Wie ein Fabelwesen aus Urzeittagen steht so ein Bagger in der Landschaft.
04:28Unermüdlich streckt sich sein langer Hals auf und nieder.
04:42Mit erstaunlicher Treffsicherheit stößt er das weit geöffnete Maul des Greiferkorps herab.
04:49Es wühlt sich ein, schließt sich und trägt seine Beute von dannen.
04:55Ist in Reichweite des Backers die Ausschachtung beendet, so bewegt er sich aus eigener Kraft vorwärts zum nächsten Arbeitsabschnitt,
05:19indem er die schweren Matratzen, die ihn vor dem Einsinken bewahren, selbsttätig vor sich ausbreitet.
05:26Den ausgebackerten Raum füllt man mit Sand auf.
05:50Unablässig treibt die Meeresblut große Sandmassen Weser aufwärts.
05:57Um die Schifffahrtsstraße freizuhalten, wird dieser Sand seit Jahren zum Weserufer künstlich aufgespült.
06:05So entstand der Riespott.
06:08Eine gewaltige Sandablagerung.
06:12Hier entnimmt man die für den Bahnbau notwendigen Sandmengen.
06:17Etwa 500.000 Schaufeln Sand werden täglich verladen.
06:23Zwischen dem Riespott und der Baustelle wurde eine eigene Verbindungsbahn für den Förderverkehr erbaut.
06:51Sie hat eine Länge von 5 Kilometern.
06:55Nach genauem Fahrplan verlassen täglich 25 bis 30 Förderzüge den für Bekohlung, Wasserversorgung und Reparaturen eingerichteten Betriebsbahnhof.
07:08Auf der Baustelle angelangt, führt die Förderbahn ihre Wagen bis unmittelbar an die Ausschachtung heran.
07:33In genau abgepasster Reihenfolge kippt ein Wagen nach dem anderen seine Sandlast aus.
07:46Untertitelung des ZDF, 2020
08:16Bei der Rückfahrt sorgt ein Sandflug für die gleichmäßige Verteilung der Massen.
08:24Je weiter der Bau voranschreitet, umso ausgedehnter wird die Gleisanlage.
08:47Der Materialzug bringt Schwellen und Schienen heran.
08:52Kräftige Männerfäuste packen zu.
09:15In Gemeinschaftsarbeit wird die Strecke, Schwelle um Schwelle, Schiene um Schiene vorgestreckt.
09:22Die gleiche, oft nicht leichte Gemeinschaftsarbeit ist zu leisten,
09:52wenn die Gleise seitwärts verlegt werden müssen, damit nach und nach von rechts nach links
09:58die ganze Breite des ausgeschachteten Raumes mit Sand angefüllt wird.
10:03Wieder schnauft dann die Förderbahn heran.
10:19Diesmal ist es einer der Großraumzüge.
10:21Fast der Kleanzug schon 20 Wagen mit je 5 Kubikmeter Inhalt, so wirft jeder dieser Großraumwagen auf einen einzigen Hebeldruck über das Dreifache an Sandmenge aus.
10:35Ist ein größerer Bauabschnitt völlig mit Sand ausgefüllt, so folgen die ersten Vorarbeiten zur Gestaltung der späteren Straßendecke, der Sand wird mit Wasser eingeschlemmt.
10:50Dann bearbeitet ihn ein weiteres Maschinenungetüm.
11:04Schwer wuchtet die 2 Tonnen wiegende Rammplatte aus 2 Meter Fallhöhe nieder.
11:09Durch Druck und Erschütterung festigt sie den lose aufgehäuften Grund.
11:14Ist dann zu beiden Seiten der überhöhten Sandbahn die Moorerde wieder angeschüttet worden.
11:19So zieht sich erstmals das Profil der künftigen Autobahn gleich einem weißen Band, schnurgerade durch das bezwungene Moor.
11:35Noch aber bleibt viel zu tun.
11:38Jeden Abend kehren die Arbeitskameraden heim ins Kameradschaftslager, wo alle hygienischen Einrichtungen vorhanden sind,
11:45um unter der warmen und kalten Brause die Spur der Arbeit in Moor und Schlamm und Sand gründlich abzuschwemmen.
11:52Jeder neue Morgen aber einzieht zum Werk an den Straßen Adolf Hitlers,
11:57die das gewaltige Denkmal unserer Zeit und unseres Volkes sind.
12:02Tausenden unserer Volksgenossen geben sie Brunt und Arbeit.
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