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  • vor 2 Tagen
Jahrelang war Peter Hochegger einer der erfolgreichsten und berüchtigtsten Unternehmensberater und Lobbyisten Österreichs. Dann kamen die Affären – Telekom, Buwog und andere – und der Absturz.

Einmal musste er bereits ins Gefängnis, bald soll es wieder so weit sein. Zuvor spricht er im STANDARD-Studio darüber, was ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist.

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Transkript
00:00Er war einer der erfolgreichsten Unternehmensberater Österreichs.
00:03Mit seinem Maserati hat er Wien unsicher gemacht,
00:06in der besten City-Lage in seinem Penthouse hat er seine Freizeit verbracht,
00:10er hat Millionen verdient und einige Verbrechen gegangen,
00:14für die er ins Gefängnis musste und wohl auch wieder muss.
00:18Die Rede ist von Peter Hochecker,
00:20der über Jahrzehnte lang die öffentliche Meinung in Österreich manipuliert hat
00:23und am Ende des Tages über seine eigene Hybris gestolpert ist.
00:28Heute ist er hier im Podcast-Studio bei Thema des Tages
00:31und wir sprechen über sein Buch, die Schattenrepublik.
00:34Dort hat er ausführlich und schonungslos seine eigenen Machenschaften aufgeschrieben.
00:44Peter Hochecker ist heute hier im Podcast-Studio.
00:47Herr Hochecker, Sie haben Millionen verdient,
00:49Sie haben die öffentliche Meinung manipuliert,
00:52Sie haben getäuscht, Sie haben sich bereichert,
00:54Sie sind dafür auch schon im Gefängnis gesessen
00:56und die nächste Haftstrafe steht vor der Tür.
00:59Doch was ich mich immer gefragt habe,
01:01wer war Peter Hochecker eigentlich?
01:03Sie kennen das sicher, wenn Sie zum Hausarzt gehen,
01:05dann müssen Sie ein Formular ausfüllen und dann müssen Sie Ihren Beruf reinschreiben.
01:08Was hätten Sie da damals reingeschrieben?
01:11Unternehmensberater.
01:12Einfach ganz normal Unternehmensberater.
01:15Das ist nämlich das, was ich gelernt habe,
01:17schon im Studium und dann habe ich eine Ausbildung dazu gemacht
01:20und letztendlich war ich immer in meiner beruflichen Tätigkeit als Berater unterwegs.
01:27Ich würde mit Ihnen gerne heute in diesem Gespräch über Ihr Leben sprechen,
01:31natürlich nicht über das Ganze,
01:32aber natürlich über Ihre Karriere und über Ihre wichtigsten Stationen.
01:35Vielleicht gleich vorweg,
01:36das Thema Buwokskandal und Telekom ist ja auch hier im Standard schon etliche Male besprochen worden.
01:43Das würde ich etwas ein bisschen ausklammern vielleicht an dieser Stelle.
01:46Mich interessiert nämlich die Person Peter Hochecker mehr.
01:48Sie haben ein Buch geschrieben, das nennt sich die Schattenrepublik.
01:51Darüber sprechen Sie über Ihr Leben und wie Sie gearbeitet haben.
01:55Und was da immer wieder vorkommt, ist die sogenannte Kunst des Schmeichelns und des Täuschens.
02:00Wann haben Sie gemerkt, Herr Hochecker, dass Sie darin durchaus begabt sind?
02:04Ich habe gemerkt, dass ich darin begabt bin schon als Schüler.
02:09Wir hatten einen Deutschprofessor, der sehr die Kunst des Redens forciert hat bei den Schülern.
02:17Da war ich in der zweiten Klasse Gymnasium und der ist mir dann wieder untergekommen in der HTL.
02:24Und er hat dann mein Talent für Reden gefördert und hat mich auch eingeweiht,
02:31wie man Reden aufbaut, These, Antithese, Synthese, auf den Gegenüber eingehen,
02:37die richtigen Fragen zu stellen.
02:40Und da habe ich natürlich auch gemerkt, dass ich für diese Dinge ein Talent habe.
02:45Ganz früh in Ihrer Karriere sind Sie mit einer Organisation in Kontakt gekommen,
02:49die heute ja einen durchaus zweifelhaften Ruf hat.
02:52Ich glaube, damals in den 70er Jahren war das einfach nicht so bekannt,
02:54nämlich über Ihren Bruder Scientology.
02:57Wenn man jetzt zurückblickt, könnte man vielleicht sagen,
02:59dass diese Begegnung durchaus schon düstere Vorzeichen für Ihre spätere Karriere waren?
03:05Ja, so kann man das sehen.
03:07Mein Bruder hat sich dieser Organisation angeschlossen.
03:12Er war ein bisschen orientierungslos, hat verschiedene Lehrberufe begonnen,
03:20ein Studium angefangen, aber nichts hat funktioniert.
03:23Und plötzlich war er verschwunden.
03:25Und irgendwann, nach einigen Monaten, meine Eltern und ich,
03:27wir haben uns schon Sorgen gemacht, kommt ein Brief.
03:30Ja, er ist jetzt in Kopenhagen, macht eine Ausbildung.
03:32Und dann hat das durchaus vernünftig geklungen, was er da so geschrieben hat.
03:37Und wieder einige Monate später, kriege ich einen Anruf.
03:42Er ist wieder in Wien und er würde mich gerne treffen.
03:45Und wir haben uns im Café Westend getroffen.
03:48Und wie er dann zu mir gekommen ist, habe ich ihn gar nicht erkannt.
03:53Also schlank, Anzug, kurze Haare.
03:56Und wir haben halt dann gesprochen und er hat mir von seinem Beruf erzählt und von tollen Kommunikationsaufgaben.
04:06Und das war für mich durchaus interessant.
04:09Mit der Organisation Scientology konnte ich nichts anfangen.
04:13Und wir haben uns dann immer wieder getroffen.
04:16Und dann wollte er mich natürlich auch dafür begeistern, dass ich dort Kurse mache.
04:21Er hat gesagt, du, ich brauche das alles nicht.
04:23Wir machen das in unserem Studium.
04:25Ich weiß, wie Kommunikation funktioniert.
04:28Und dann hat er einen Moment abgewartet, wo es mir emotional nicht so gut gegangen ist.
04:33Ich habe mich gerade von meiner Freundin getrennt.
04:35Und er hat gesagt, Peter, komm, mach einen Kurs, wie man Kommunikation und Emotionen,
04:41wie man damit richtig umgeht.
04:42Und du wirst sehen, in zwei Wochen hast du das alles vergessen.
04:46Und so war es dann auch.
04:49Dann bin ich nach Südafrika gefahren.
04:51Ich habe dort für ein Reisebüro gearbeitet.
04:53Und nach meiner Rückkehr sagt mein Bruder, du, ich arbeite jetzt in einer Unternehmensberatung.
05:00Das gehört zu Eindologen.
05:01Und wenn du willst, kannst du bei uns mitmachen.
05:03Ich bin dort hingekommen, habe mir die Leute angehört, habe gleich bemerkt, da wird
05:09heiße Luft verkauft und wenig dahinter.
05:11Und die suchen jemanden, der ihnen sozusagen Beratungen verkauft und habe das dankend
05:16abgelehnt.
05:17Und wieder einige Monate später sagt mein Bruder zu mir, Peter, ich habe die Firma übernommen.
05:24Sag ich, wie, was?
05:24Sag der, ja, ich habe dann mal genau nachgeschaut, habe gemerkt, dass der Geschäftsführer sich
05:32ständig aus der Kasse Geld herausgenommen hat.
05:35Und ich habe den Verdacht gehabt, der hat es im Casino verspielt, habe ihm das auf den
05:39Kopf zugesagt.
05:41Das hat gestimmt.
05:42Dann habe ich ihm einen Wechsel hingelegt.
05:46Der hat ihn unterschrieben.
05:47Den Wechsel habe ich dann dem Eigentümer gegeben.
05:49Und der Eigentümer war so enttäuscht und wollte mit der Sache nichts mehr zu tun haben,
05:55hat er mich gefragt, willst du die Firma übernehmen?
05:57Und ich habe gesagt, ja, ich mache das.
06:00Und dann hat er zu mir gesagt, Peter, du kannst ja den Gewerbeschein als Unternehmensberater
06:06beantragen.
06:06Du hast genug Praxis.
06:08Du hast dann ein abgeschlossenes Studium.
06:09Und ich war da noch ein bisschen, sozusagen, reserviert.
06:14Und mein Bruder hat das gemerkt, gesagt, okay, wenn du das nicht machen willst, dann mach
06:19den Gewerbeschein und vermiete mir den Gewerbeschein und dann hast du ein arbeitsloses Einkommen.
06:24Und irgendwann hat mich das dann aber doch interessiert.
06:28Und wir haben gemeinsam diese Firma übernommen.
06:32Dann umfirmiert auf ein Einzelunternehmen, auf meinen Namen.
06:37Aber es waren vier oder fünf Kunden da.
06:42Alles Scientologen, die als Unternehmer tätig waren.
06:45Und die haben wir dann einmal beraten.
06:47Ich finde das sehr interessant.
06:49Ich glaube, einen Ihrer ersten Scoops, könnte man sagen, haben Sie gelandet mit einem Nationalratsabgeordneten.
06:54Bei Scientology geht es ja sehr viel um diese sogenannte psychologische Betreuung.
06:58Das sind so Pseudo-Psychiater-Termine.
07:02Ich glaube, da ist sehr viel darüber berichtet worden, was hinter Scientology genau steckt.
07:05Und da schreiben Sie in Ihrem Buch, dass Sie einem Nationalratsabgeordneten lobbyiert haben.
07:10Und Scientology sei in diesem Gespräch gar nicht vorgekommen.
07:13Da ging es darum, dieses Monopol der Psychiater zu lockern, damit Scientology auch ihre Kurse in Österreich anbieten kann.
07:18Das war ja bis dahin gesetzlich einfach nicht möglich.
07:21War das der erste Vorstoß ins sogenannte Tarnen und Täuschen?
07:24Sicher war das ein Vorstoß ins Tarnen und Täuschen, weil ich natürlich sozusagen den Hintergrund meiner Tätigkeit oder die Absicht nicht bekannt gegeben habe.
07:34Ich habe ein sogenanntes gutes Cover gehabt als Unternehmensberater und konnte dem Abgeordneten sehr plausibel darlegen,
07:42dass das auch im Sinne der Unternehmensberater ist, wenn dieses Gesetz sozusagen entsprechend aufgelockert wird.
07:47Und da habe ich auch gemerkt, dass es für Abgeordneten sehr interessant ist, wenn sie schon fix vorgefertigte Anfragen bekommen
07:59oder formulierte Verordnungen oder Gesetze, weil das ihre Arbeit erleichtert. Und so war es damals auch.
08:06Das sind also ganz spezifische Hebel, die Sie hier gedrückt haben bei Personen, um sie auch für sich zu gewinnen.
08:12Eben Arbeitserleichterung, Schmeicheleien etc.
08:14Da geht es um Win-Win-Situationen. Das heißt, ich stifte einen Nutzen, der Abgeordnete hat eine Arbeitserleichterung
08:25und ich habe sozusagen das Ziel erreicht, ein bestimmtes Thema in Verordnungen oder Gesetze zu gießen.
08:34Und den Schaden hat die Republik? Win-win für Sie, Schaden für die Republik?
08:37Den Schaden hat die Republik oder auch andere. Das hängt immer davon ab, um was es konkret geht.
08:44Wenn man in Ihrer Karriere ein bisschen weiterblickt, einer Ihrer ersten Aufträge, und das finde ich auch sehr interessant, war für Ovo Maltine,
08:52diese Alternative zum Kakao. Ich glaube, man kennt es vielleicht aus der Werbung oder hat es auch vielleicht daheim stehen.
08:57Und da ging es darum, dass Sie dieses Produkt als die gesündere Alternative verkaufen mussten zum Kakao,
09:03wo viel Zucker drin ist, was vielleicht nicht so natürlich gesund ist für Kinder in der Früh.
09:06Und das haben Sie gemacht, ohne aber wirklich selbst in Erscheinung zu treten, nämlich über andere Personen.
09:12Schildern Sie uns vielleicht ein bisschen, wie Sie das damals gemacht haben, weil das zieht sich ja dann durch Ihre Karriere durch.
09:16Na, bevor wir so richtig in die Kommunikation eingestiegen sind, haben wir auch eine Analyse gemacht,
09:23wie schaut das Umfeld aus, welche Themen, welche Botschaften brauche ich.
09:28Und was uns klar war, ist, dass es immer wieder gesellschaftliche Entwicklungen gibt, in die ich dann Produktnutzen hineinpositionieren kann.
09:38Das war damals zum Beispiel schon die Gesundheitsbewegung, die Umweltbewegung. Das war das eine.
09:43Und das andere war, dass man geschaut hat, wie müssen Geschichten konzipiert sein und wie kommt man in die Medien hinein.
09:50Und dann im Englischen war das Sex, Crime, Money, Big Names and Conflicts und natürlich auch Angstmache.
10:00Und wenn man dann sozusagen aus diesen Möglichkeiten etwas zusammenzimmert und dann mit einem Produktnutzen verknüpft,
10:09dann hat man eine hohe Garantie, in Medien hineinzukommen.
10:12Und was uns auch klar war, dass sehr viel mit Testimonials gearbeitet wurde, die sozusagen die Leute motivieren, etwas zu tun.
10:24Und das haben wir auch gemacht. Wir haben nämlich mit Experten und mit Fachleuten gearbeitet.
10:28Und bei Obermaltinie war es so, da gab es einen neuen Geschäftsführer, einen Schweizer, der nach Österreich gekommen ist.
10:36Und der war konfrontiert mit einem Umsatzrückgang und mit Problemen der Produktkonsistenz.
10:43Und wir haben eine Aussendung gemacht, die hat geheißen Erfolg trotz Krise.
10:48Wir haben uns erwartet, dass da ein hoher Rücklauf kommt.
10:53Ein einziger hat sich gemeldet, das war eben dieser Geschäftsführer von Obermaltinie.
10:58Das haben Sie quasi ausgeschickt an Unternehmen damals, oder?
11:00Richtig, ja genau.
11:01Und dann war einmal die Frage, okay, wie schaut Ihr Produkt aus?
11:07Wie differenziert es sich von anderen?
11:09Und er hat uns halt erzählt, ja, da gibt es die Konkurrenten, Nesquik, Sigi, Benko.
11:14Dann haben wir gefragt, wo gibt es den Unterschied?
11:16Sagt er, ja, das bestehen aus Kakao und Zucker und wir haben halt doch Malz und Vitamine und Honig drinnen.
11:24Und da war für uns schon klar, das ist das Differenzierungsmerkmal.
11:28Und wie kann man das machen?
11:32Wir haben einen Verein gegründet, der hat sich genannt, Vorrang für Volksgesundheit.
11:38Da haben wir schnell Leute gefunden, eine Obfrau, einen Wissenschaftler,
11:44der sich mit der Auswirkung von zu viel Zuckerkonsum beschäftigt hat.
11:49Und über diesen Verein haben wir dann das Projekt aufgesetzt.
11:53Also wer trinkt Kakao? Meistens Kinder.
11:57Und dann war auch sozusagen die Frage, an welcher Zielgruppe hängen wir auf?
12:03Das waren halt die jungen Leute, Schüler.
12:05Dann ist es uns gelungen, über diesen Verein in Schulen hineinzukommen,
12:09um Fragen zu machen über das Kinderfrühstück.
12:11Da haben wir 700 Fragebögen ausgefüllte bekommen.
12:16Und die Auswertung war, wie wir uns das erwartet haben, ein extrem ungesundes Frühstück von Kindern.
12:23Und natürlich haben viele auch Kakao getrunken, aber keine Obermaldine.
12:27Und wir haben damals mit einem echten Profi zusammengearbeitet.
12:31Der hat das in einen Satz gegossen, Kinderfrühstück, Doppelpunkt,
12:36also ungesundes Kinderfrühstück, Doppelpunkt, Zuckerbombe mit Kakaogeschmack.
12:41Und mit dieser Studie ist ein Vereinsregier zu einer großen Tageszeitung gegangen.
12:47Und der Text war schon aufbereitet.
12:50Dann ist drinnen gestanden, einzige Ausnahme Obermaldine.
12:53Und so ist das auch in der Zeitung gestanden.
12:58Und das war ein unglaublicher Hebel für Obermaldine.
13:03Was mich daran interessieren würde, ist dieser Verein, diese Mitglieder, diese Vereinschefin,
13:07ich glaube, da ging es um eine Besitzerin eines Bioladens, wenn ich es noch richtig im Kopf habe,
13:10aber auch dieser Wissenschaftler.
13:12Wussten die zu diesem Zeitpunkt, dass sie mehr oder weniger eigentlich Testimonials für Obermaldine sind?
13:17Nein, die haben das nicht gewusst.
13:18Die haben halt ihre eigenen Interessen verfolgt.
13:21Der Wissenschaftler hat einige Bücher geschrieben, wo er heute über den Zuckerkonsum informiert hat.
13:28Die Besitzerin des Bioladens, der war wichtig, dass sie sozusagen erfolgreich mit ihrem Geschäft ist.
13:34Und natürlich war der Verein für sie sozusagen ein zusätzliches Momentum, auf ihre Interessen hinzuweisen.
13:43Also auch wieder Tarnen und Täuschen.
13:46Tarnen und Täuschen und Win-Win-Situationen.
13:49Das zieht sich ja gerade in ihren ersten Aufträgen immer wieder durch.
13:52Auch diese Anwendung von eigenen Vereinen oder auch NGOs, die sie quasi für ihre Zwecke eingespannt haben.
13:58Aber natürlich, was da auch dazu gehört in diesem ganzen Biotop, sind Journalistinnen und Journalisten.
14:03Da gibt es eine Geschichte, da ging es um Asbest.
14:06Ich glaube, da müssen wir jetzt nicht groß ins Detail gehen.
14:07Aber da haben sie eine Journalistin des ORF-Reports quasi dafür verwendet, einen Beitrag zu machen gegen Asbest, gesundheitliche Gründe, Umweltgründe etc.
14:17Und da schreiben sie, der Schlüssel zum Erfolg war, dass nichts manipuliert aussah.
14:22Und Journalisten müssen stets das Gefühl haben, eigenmächtig zu agieren.
14:26Und Journalisten also quasi als Zweck für ihre Mittel?
14:32Das hat natürlich alles zwei Seiten.
14:35Aber wie war das?
14:36Ich habe die Journalistin bei einer Veranstaltung getroffen und wir haben halt so geplaudert.
14:41Und dann habe ich das Thema Asbest angesprochen und sie hat aufmerksam zugehört.
14:46Und dann habe ich einen Satz in den Raum gestellt, der Tod lauert auf Österreichs Dächern.
14:52Und das war sozusagen ein Türöffner für sie.
14:54Und da ist sie richtig angesprungen.
14:58Und dann habe ich ihr verschiedene Experten genannt, wo sie recherchieren konnte.
15:04Unterschiedliche Quellen.
15:06Und das hat sozusagen auch den Eindruck geliefert, naja, das ist eine unabhängige Geschichte.
15:12Und sie hat dann einen Beitrag gemacht, der war sensationell.
15:17Genau, ich mich auch mit diesem Satz, glaube ich, drin, der Tod lauert auf den Dächern.
15:20Und da gibt es ja noch mehrere Aufträge.
15:22Da gibt es beispielsweise Impfkampagnen gegen FSME, die Sie gepusht haben.
15:27Aber gab es auch Aufträge damals in der Zeit, wo Sie gesagt haben, das ist ethisch nicht vereinbar, das kann ich nicht machen?
15:32Natürlich gab es die auch.
15:35Wir waren ja Teil eines internationalen Public Relation Netzwerkes.
15:40Und da ist eines Tages ein Vertreter der Firma Monsanto aufgetaucht und wollte, dass wir dieses Vitamin für die Turbo-Kuh entsprechend vermarkten.
15:52Das hat dazu geführt, dass Kühe am Tag dann um vier, fünf Liter mehr Milch gegeben haben.
15:59Und da kann ich mich noch erinnern, habe ich den Mann gefragt, habe gesagt, na, was sagt denn Ihre Frau dazu?
16:03Hat er gesagt, naja, die findet das auch furchtbar.
16:05Habe gesagt, sehen Sie und deswegen machen wir das nicht.
16:07Ich habe da beim Lesen der Lektüre ein Beispiel gefunden, wo ich mir gedacht habe, ob das ethisch wirklich nicht vielleicht auch so etwas gewesen wäre, was man ablehnt.
16:16Nämlich der Fall Tschernobyl, als das Atomkraftwerk in die Luft geflogen ist, haben Sie Werbung gemacht für Mineralwasserhersteller und quasi Angst verbreitet vor Leitungswasser, das ja theoretisch kontaminiert sein könnte.
16:27War das nicht etwas, wo man sich gedacht hat, geht man da nicht ein bisschen zu weit?
16:30In diesen Momenten denkt man an diese Dinge nicht, wie war es?
16:35Wir hatten einen Kunden, das war die Mineralwasserfirma Jovina, die hatten zwölf Prozent Marktanteil.
16:43Und eines Tages saß ich beim Geschäftsführer und der fragt mich, Herr Hochrecker, können wir das nicht irgendwie verwenden, diesen Unfall in Tschernobyl?
16:52Unsere Quellen liegen doch so tief, das kann nicht kontaminiert werden.
16:56Und dann habe ich gesagt, Sie haben zwölf Prozent Marktanteil, also was immer man in diese Richtung macht, das nützt den anderen.
17:04Und dann habe ich kurz überlegt und habe gesagt, na haben Sie was dagegen, wenn ich mit den anderen spreche?
17:09Ich sagte, nein, nein, ganz im Gegenteil.
17:11Und dann habe ich mit Vösslauer und mit Römer gesprochen und habe gesagt, können Sie sich vorstellen, hier sozusagen eine Kampagne zu unterstützen?
17:20Und die waren natürlich auch Feuer und Flamme.
17:22Das Ganze war ungefähr eine Million Schilling, jeder hat ein Drittel bezahlt.
17:26Und warum ist es dabei gegangen?
17:28Nur darauf hinzuweisen, dass die tief liegenden Mineralwasserquellen geschützt sind.
17:35Es gibt kein kontaminiertes Wasser.
17:38Und dann haben wir einen Wissenschaftler gefunden, der darauf hingewiesen hat.
17:42Und das war das beste Umsatzjahr für die Mineralwässer.
17:46Und natürlich sind solche Dinge nicht in Ordnung, weil man die Menschen verängstigt und sie in eine bestimmte Richtung drängt.
17:53Das finde ich auch einen interessanten Punkt, weil gerade Ihre ersten Arbeiten, die drehen sich sehr viel, auch um das Thema Gesundheit, Natur, wo ja immer ein bisschen Angst dabei schwingt.
18:03Eben Frühstück für Kinder, Ernährung, Übergewicht.
18:06Da gab es auch verschiedene Hersteller.
18:08Ich glaube für den Milchhersteller haben sie, glaube ich, so eine Light-Diät-Kampagne gemacht.
18:13Aber es ist sehr viel, was quasi in den höchstpersönlichen Lebensbereich der Leute reingeht, nämlich die eigene Gesundheit und die Umwelt etc.
18:19Ist das ein Punkt, wo man bei Menschen einfach besonders gut ansetzen kann, weil da auch eine gewisse Angst im Spiel ist?
18:25Also ich habe das ja vorher erwähnt, Angst ist immer ein Motivator.
18:29Und ich versuche ja auch bei meinen Auftritten jetzt die Besucher in der Kulisse zu sensibilisieren,
18:37dass sie einfach hinter die Kulissen schauen und hinter die Produktbotschaften.
18:42Und das, was wir damals gemacht haben, das wird immer noch so gemacht.
18:46Das sind Mechanismen, die einfach Umsätze pushen.
18:51Anfang der 2000er sind Sie wahnsinnig erfolgreich gewesen.
18:55Wie gesagt, da gab es die Zusammenarbeit mit Maischberger und Grasser natürlich.
18:59Was mich daran aber interessieren würde, ist, sehr viele dieser Karrieren scheinen Anfang der 2000er entstanden zu sein.
19:05Vielleicht aufgrund der Liberalisierung.
19:07Wo sind Sie denn Grund, René Benko beispielsweise, diese ganzen Hochzeiten, die haben sich um diesen Jahrtausendwechsel sehr viel abgespielt.
19:14War das einfach die Zeit des ungebremsten Kapitalismus, wo man alles machen konnte?
19:19Also diese Analyse traue ich mir nicht zu.
19:23Natürlich, wenn es einen wirtschaftlichen Aufschwung gibt und wenn es Wachstum gibt, dann sind solche Karrieren möglich.
19:31Und das ist immer wieder zu erkennen, also in Zeiten eines wirtschaftlichen Aufschwunges, dann gibt es halt viele Ideen und Menschen, die sich dabei verwirklichen wollen oder Geld verdienen wollen.
19:47Ich frage mich deswegen, Sie schreiben in Ihrem Buch, dass Ende der 90er waren Sie bereits auf einem Höhepunkt Ihrer Karriere.
19:52Ich glaube, Sie haben ziemlich gut verdient.
19:54Ich weiß nicht, wie schwer Sie eigentlich finanziell tatsächlich waren.
19:57Kann man das irgendwie beziffern?
19:58Also wir haben als Agentur gut verdient.
20:03Wir sind auch enorm gewachsen.
20:05Und was ich gemacht habe, ich habe den Großteil der Gewinne in die Expansion gesteckt.
20:12Also wir haben ein Netzwerk aufgebaut in Osteuropa.
20:16Wir haben in andere Firmen investiert.
20:18Und natürlich habe ich auch gut gelebt.
20:20Also mir ist nichts abgegangen.
20:22Aber was Sie da nämlich eben schreiben, ist, dass es immer noch dieses Bedürfnis gab, dass einfach irgendwas gefehlt hat.
20:28Es musste immer irgendwie mehr sein.
20:31Man war noch nicht irgendwie ganz erfüllt.
20:33Führt dieses Stadium, dieses mentale Stadium auch dazu, Kipppunkte zu erreichen, wo man wirklich irgendwann völlig außer Acht lässt, was rechtens ist und was nicht?
20:41Weil das ist Ihnen ja dann auch passiert.
20:43Ich habe das in meinem Buch mit der Metapher des Frosches im lauwarmen Wasser verglichen.
20:49Man sitzt im lauwarmen Wasser, man fühlt sich wohl, es wird ein bisschen wärmer, es wird noch wärmer.
20:54Und man übersieht das, bis man verbrennt.
20:57Und mir ist es genauso gegangen.
20:59Ich war im System gefangen.
21:01Ich war sozusagen ein Gefangener meiner Gier, meiner Begierden.
21:05Und war dabei tot, unglücklich und habe es aber nicht gemerkt.
21:09Sie haben es nicht gemerkt? Wie kann man das nicht merken?
21:13Wenn man einmal in so einer Situation ist und in einem System drinnen steckt, das ist wie bei einem Drogenabhängigen.
21:21Der konsumiert was, das ist gut, dann ein bisschen mehr und ein bisschen mehr und bis es dann sozusagen zur Explosion kommt.
21:29Also Geld, Einfluss, Erfolg, das war Ihre Droge?
21:33Ja, wir sind ja als Menschen gefährdet von verschiedenen Süchten.
21:38Ob das jetzt die Drogenalkoholsucht, die Kaufsucht, die Esssucht und die Herausforderung im Leben liegt darin, sozusagen eine Balance und ein Mittelmaß zu finden.
21:49Als 2009 dann die ganze Buwo-Affäre aufkommt, Sie, glaube ich, bei einem Auslandsaufenthalt ein Telefonat erreicht oder ein Anruf eines bekannten Investigativjournalisten, der Kollege ist inzwischen beim Kurier.
22:03Da bricht für Sie eine Welt zusammen, schreiben Sie in diesem Buch.
22:06Haben Sie davor jemals das Gefühl gehabt, das könnte mich einholen, da habe ich etwas Falsches getan?
22:12War das überhaupt auf Ihrem Schirm?
22:13Es war nicht auf meinem Schirm, weil ich habe einen sehr guten Verdrängungsmechanismus entwickelt, aber es gab schon Anzeichen.
22:23Ich habe zwei Jahre, bevor das hochgeflogen ist, schon einmal einen Albtraum gehabt und geträumt, ich habe alles verloren.
22:30Ich bin in der Früh aufgewacht, schweißgebadet und dann habe ich mir gedacht, so ein Blödsinn.
22:35Und etwas später hat mir irgendwann einmal meine damalige Frau gesagt, Peter, du wirst sehen, irgendwann wirst du abstürzen.
22:43Und das hat sie auch deswegen gesagt, weil sie gemerkt hat, ich bin so überheblich und keiner Kritik mehr zugänglich.
22:51Und auch das wollte ich nicht wahrhaben.
22:53Und in der Sekunde, wo ich die Mobilbox abgehört habe und wo der Herr Kollege, der Kitt Möchl, gesagt hat,
23:00Herr Horika, wir schreiben eine Geschichte über die Bubok, wir wissen, dass sie involviert waren und wenn sie wollen, können sie uns noch ein Zitat geben.
23:08Ein Zitat.
23:09Also da war für mich klar, alles ist öffentlich und mein Leben wird sich radikal verändern.
23:16Sie sind ja auch tatsächlich ins Gefängnis gegangen, Anfang der 2010er Jahre,
23:21und schreiben in Ihrem Buch auch, dass sie sich eigentlich keiner Schuld bewusst waren und im Gefängnis über einen Gefängnisinsassen,
23:28einen Kollegen, dann quasi motiviert worden sind, tatsächlich ein Geständnis abzulegen.
23:33Erzählen Sie uns ein bisschen etwas über diesen Gefängnisaufenthalt. Wie war das?
23:36Der Gefängnisaufenthalt war 2016.
23:39Die Verurteilung war schon 2013, aber der Aufenthalt war dann 2016.
23:43Drei Jahre später, stimmt ja, richtig.
23:44Und ich bin ja deswegen verhaftet worden, weil ich nicht zur Verhandlung gekommen bin.
23:50Und das war in der Josefstadt.
23:53Die Verhandlung war am Dienstag und am Wochenende ist sozusagen Einschluss.
23:57Da bist du von Samstag zu Mittag bis Montag in der Früh in der Zelle, dann kommst du nicht raus.
24:03Und der Kollege hat zu mir gesagt, Peter, du hast am Dienstag die Verhandlung, mach ein Geständnis,
24:08dann kriegst du vielleicht nur eine bedingte Strafe.
24:10Dann habe ich zu ihm gesagt, Tom, ich bin da völlig zu Unrecht verurteilt worden, ich habe nichts zu gestehen.
24:17Sagt er, ja Peter, 90 Prozent der Leute, die da sind, haben nichts gemacht, setzte hin und schreibe Geständnis.
24:23Dann hat er mir ein paar Blätter Papier und einen Kugelschreiber hingelegt.
24:27Er hat ein Mittagsschläfchen gemacht und da bin ich gesessen.
24:30Da habe ich begonnen nachzudenken, wie werde ich wahrgenommen von den Staatsanwälten?
24:35Wie habe ich agiert? Wie war damals die Situation, als mich der Telekom-Vorstand gefragt hat,
24:41da war der Gorbach bei uns und wollte, dass wir seinen Wahlkampf finanzieren.
24:47Und dann ist mir eigentlich meine Rolle klar geworden.
24:50Meine Rolle in diesem System der Schattenrepublik, die funktioniert nämlich nur,
24:55wenn es so Menschen gibt wie mich als Verbindungsglied zwischen Wirtschaft und Politik
24:59und die mithilft, dann solche schmutzige Deals aufzusetzen.
25:05War es ein Fehler auch, Sie waren ja nie, also Sie waren, glaube ich, bei mehreren Parteien,
25:09Sie waren mal bei der SPÖ, Sie waren mal bei der FPÖ, aber nie aktiv quasi als Politiker.
25:13Aber war es ein Fehler, diese Kommunikationsarbeit auch in die Politik zu heben?
25:17Hätten Sie sich da nicht doch vielleicht einiges erspart, wenn Sie das nicht gemacht hätten?
25:20Naja, das ist ja nicht abhängig von einer Entscheidung, wo man in der Früh aufwacht und sagt,
25:26so, jetzt bitte ich meine Leistung in der Politik an, sondern ich bin ja da hineingewachsen durch meine Kunden.
25:33Dadurch, dass wir so viele große Unternehmen hatten, die staatsnah waren oder die von der Politik beeinflusst wurden,
25:42haben sich automatisch auch dann die Schnittstellen zur Politik ergeben,
25:45weil diese Unternehmen wollten was von der Politik und umgekehrt wollte die Politik etwas von diesen Unternehmen.
25:52Und da kommt man einfach immer noch nicht mehr raus wahrscheinlich, oder?
25:55Da kommt man nicht mehr raus.
25:56Aber man will auch nicht, sie wollten ja auch nicht, muss man dazu sagen.
25:58Natürlich, man kann jeden Tag sagen, nein, das mache ich nicht, habe ich aber nicht gemacht.
26:03Wie war das, als die ganze Sache aufgeflogen ist?
26:06Sie waren bekannt mit dem Who is Who der österreichischen Politik und Wirtschaftsszene,
26:11Sie waren weltweit vernetzt, Sie haben sehr viel Geld verdient, Sie sind in einen Maserati gefahren,
26:15ich glaube eine Penthouse-Wohnung mit, korrigieren Sie mich, ich glaube 260 Quadratmeter in der Wiener Innenstadt.
26:20Also Sie hatten eigentlich alles, was sich ein Mensch wünschen kann und auf einmal bricht diese Welt zusammen.
26:25Waren die Freunde noch da? Waren die Bekannten noch da? Gab es noch so etwas wie Familienbeziehungen? Wie war das?
26:30Also Gott sei Dank hat die Familie gehalten, auch meine Ex-Frau, ich war damals schon geschieden,
26:36also die Familie hat mich wirklich toll unterstützt und auch einige Freunde.
26:41Und die Freunde, die sich dann sozusagen verloren haben, das waren reine Zweckfreundschaften,
26:47wo der eine vom anderen profitiert hat und da gab es dann einfach keine Grundlage mehr.
26:51Aber ohne Freunde und ohne Familie hätte ich das nicht durchgestanden.
26:56Es zieht dann ein bisschen Zeit ins Land, es kommen die weiteren Prozesse, Sie sind jetzt wieder verurteilt.
27:03Ich glaube, Sie beantragen die Fußfessel, Sie wollen, wenn ich es richtig gelesen habe,
27:09Nachtportier in dem Hotel eines befreundeten Kollegen arbeiten, quasi mit der Fußfessel.
27:14Noch einmal dieser Vergleich zu früher, eben vom Maserati zum Nachtportier im Hotel.
27:18Wenn Sie auf Ihr Leben zurückblicken, was denken Sie sich da?
27:21Ich war ja im Gefängnis fünfeinhalb Monate und hatte viel Zeit zum Nachdenken und mein Leben zu reflektieren.
27:30Und da konnte ich auch sozusagen zurückschauen, wie habe ich mich gefühlt, dass ich alle diese materiellen Dinge hatte.
27:38Und ich war nicht glücklich.
27:40Das war eine Belastung, es war ein Zwang, das immer mehr und immer wichtiger und immer größer.
27:47Und dann im Gefängnis ist mir klar geworden, so erst wenn du einmal nichts hast, dann hast du eigentlich alles,
27:54weil dann bist du von nichts mehr abhängig.
27:56Und es gibt ja das Sprichwort Besitz belastet und ich habe nichts mehr gehabt, das mich belastet hat.
28:01Und ich habe dann gelernt, einfach mit den wesentlichen Dingen des Lebens mich daran zu erfreuen.
28:07Das sind eben die Freunde, das ist die Familie, das ist, wenn man gesund ist, wenn man in die Natur hinaus kann.
28:16Und alle diese Dinge, die kosten nicht viel Geld.
28:19Was sagen Sie Kritikern, die sagen Ihr Buch, Die Schattenrepublik, wo Sie auch sehr viel eben, was wir jetzt besprochen haben,
28:25und noch viel mehr, wie gesagt, wir haben auch nicht die Zeit, alle 290 Seiten durchzubesprechen.
28:29Wenn Ihnen Kritiker sagen, Sie wollen sich mit diesem Werk eigentlich nur reinwaschen.
28:35Natürlich, ich akzeptiere jede Kritik und zwar, wenn jemand etwas von sich gibt, dann ist das seine Wahrnehmung und sein Standpunkt.
28:42Und das ist zu akzeptieren.
28:45Ich glaube aber schon, dass dieses Buch so konzipiert ist und darauf hat ja auch der Verlag Wert gelegt,
28:51dass das keine Reinwaschung ist, sondern es ist ein Blick hinter die Kulissen.
28:55Und ich sehe das ja auch bei den Veranstaltungen in der Kulisse.
28:59Menschen kommen zu mir und sagen, danke, Herr Hochrecker, dass Sie uns die Chance geben,
29:03hier einen Blick hinter die Bühne zu werfen, hinter diese Inszenierungsgesellschaft.
29:09Und darum geht es eigentlich.
29:12Vielleicht nur ganz kurz als Information, weil Sie die Kulisse angesprochen haben.
29:15Ich glaube, ich weiß nicht, ob jeder weiß, um was es hier geht.
29:17Sie haben Live-Auftritte mit Ihrem Buch, gemeinsam mit dem Kollegen Stefan Kaltenbrunn und Michael Nickbasch,
29:21in der Kulisse Wien, also eine Veranstaltungslocation, wo Sie eben auf der Bühne dieses Buch besprechen.
29:27Das nur am Rande, weil Sie jetzt schon gesagt haben...
29:30Am 1. November gibt es noch eine Veranstaltung, wo Karten zu bekommen sind.
29:33Gut, die Werbung sei Ihnen an dieser Stelle gestattet, solange ich nichts sagen muss.
29:38Sie haben jetzt vorher schon gesagt, die Kritik sei berechtigt, kann jeder sagen, was er will.
29:43Deswegen mache ich das einfach jetzt an dieser Stelle, weil Sie haben in Ihrem Leben sehr oft
29:47Journalisten für ihre Zwecke eingespannt. Spannen Sie mich gerade ein?
29:49Da die Anfrage von Ihnen gekommen ist, würde ich sagen, Sie spannen mich ein.
29:55Gut, vielleicht abschließend, Herr Hochrecker, ich glaube, Sie haben Maschinenbau auf der HTL gelernt.
30:00Sie waren technisch der Zeichner im Ferialjob, glaube ich, also so Ihre ersten Berufserfahrungen.
30:07Wäre die Republik heute eine bessere, wenn ein Peter Hochrecker gesagt hat,
30:11na gut, Schuster, bleib bei deinen Leisten, ich mache irgendwas mit Maschinenbau?
30:15Werkzeug- und Vorrichtungsbau. Ich habe als Konstrukteur gearbeitet.
30:19Das war aber nicht sozusagen meine Berufung. Ich habe dann Betriebswirtschaft auf der WU studiert
30:25und für mich war immer klar, ich will in einem kaufmännischen Beruf mich verwirklichen
30:30und vor allem als Berater. Wäre die Republik besser?
30:34Ich würde sagen, nein, es gibt immer wieder Menschen, die das machen, was ich auch gemacht habe.
30:40Und es hängt von uns selbst ab, ob wir uns ändern oder nicht.
30:45Und es gibt ein schönes Sprichwort, wenn du dich änderst, ändert sich die Welt um dich herum.
30:49Und es liegt an jedem Einzelnen von uns, nicht nur seine eigenen egoistischen Ziele zu verfolgen,
30:55sondern auch darüber nachzudenken, was kann ich mit meinen Talenten und Fähigkeiten tun,
31:00um auch zum Wohle aller zu agieren.
31:02Wären Sie heute glücklicher, wenn Sie einen anderen Beruf eingeschlagen haben? Was glauben Sie?
31:06Natürlich würde ich die Fehler, die ich gemacht habe, nicht mehr machen,
31:10weil da wäre ich ja dumm und nicht lernfähig.
31:13Aber auf der anderen Seite bin ich dankbar, weil es gibt ein Sprichwort,
31:17das sagt, die Schicksalsschläge oder die schwierigsten Situationen im Leben
31:21sind unsere besten Professoren. Und warum geht es letztendlich?
31:25Es geht darum herauszufinden, wie finde ich meinen inneren Frieden und was macht mich glücklich
31:30und zu erkennen, dass das nicht die materiellen Dinge sind, sondern Dinge,
31:36die ich vorher schon erwähnt habe. Familie, Freunde, Gesundheit.
31:41Aber schmerzt es, wenn Ihnen ein Kritiker vorwirft oder zu Ihnen sagt, Sie sind ein Verbrecher?
31:47Nein, weil ich habe Dinge falsch gemacht, Verbrechen, bin dafür auch verurteilt worden und so ist es.
31:56Herr Hochrecker, vielen Dank.
31:57Danke gerne.
32:00Danke.
32:01Danke.
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