00:01So, wir sprechen gleich mit, wir nennen ihn nicht Dr. Schniedl, obwohl es in seiner Vergangenheit schon stattgefunden hat, dass er so genannt wird.
00:08Nein, Rolf Schmiel ist bei uns und wir sprechen darüber, was es eigentlich für Ursachen hat, dass manche Menschen übermäßig permanent anderen helfen wollen.
00:17Anderen zu helfen ist erstmal eine gute Sache. Wir brauchen einander, wir Menschen, aber manchmal kann das Helfen zum Problem werden.
00:23Wer sich nämlich ständig verantwortlich fühlt, für andere da zu sein und eine Lösung für ein Problem zu finden, wird selber irgendwann Hilfe brauchen und es kann sogar richtig krankhaft sein.
00:33Wir sprechen über das sogenannte Helfersyndrom und welche Ausprägungen das Ganze hat und bei uns ist Rolf Schmiel.
00:41Schön, erfahre ich doch noch mal nach so vielen Jahren was Neues, dass du nicht Dr. Schmiel, sondern Dr. Schniedl warst.
00:48Jetzt bist du unser Psychologe, nämlich zu dem Thema Helfen. Helfen ist ja eigentlich was Schönes.
00:53Wir Menschen helfen einander, wenn andere Hilfe brauchen. Viele übertreiben es aber und schaden sich auch selber. Was ist übertrieben helfend?
01:03Also ganz viele, die unterm Helfersyndrom leiden, brauchen Hilfe, weil es auf Dauer sie selber immer unglücklich macht und immer kaputt macht.
01:12Weil dadurch, dass sie so viel helfen, erwarten sie gleichzeitig viel Wertschätzung und Aufmerksamkeit.
01:18Das kennt man gerade Menschen, die häufig viel jammern, weil sie viel machen. Das sind die, die sie an diesem Kippmoment sind.
01:25Die sagen, ich muss immer für alle da sein und dann habe ich noch dieses und jenes. Das sind diejenigen, die tatsächlich drohen, in dieser Helfersyndrom-Falle hinein zu geraten.
01:33Und wenn man erstmal da drin sitzt, dann ist die Gefahr, dass man Depression erkrankt, dass man körperlich erkrankt und wirklich unglücklich wird.
01:40Deshalb ist es so wichtig heute Morgen, dass wir darüber sprechen.
01:42Und zu den extremen Beispielen kommen wir auch gleich. Ich würde mal gerne bei mir selber anfangen.
01:46Ich bin Mutter von zwei mittlerweile fast erwachsenen Kindern, zumindest auf dem Papier.
01:51Und die machen das auch eigentlich ganz toll. Aber ich komme aus meiner Mutterrolle noch gar nicht so richtig raus und ertappe mich dabei,
01:56wie ich ständig irgendwie Lösungsvorschläge dann noch schnell mitgeben will, weil ich natürlich möchte, dass es meinen Kindern immer gut geht.
02:02Und ich weiß, ich müsste viel, viel mehr loslassen schon.
02:06Wo ist da sozusagen schon irgendwas falsch und wo ist halt typisch Mutter?
02:11Also kann ich dich erstmal beruhigen. Herzlich willkommen auf meiner Couch, Marlene.
02:15Dir geht's gut. Das heißt, du bist noch in einer Entwicklung.
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