00:00Ja, leider müssen wir auch heute über dieses Thema sprechen, denn der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg schockt ganz Deutschland nach wie vor.
00:08Fünf Menschen sind mittlerweile dabei ums Leben gekommen. Mehr als 200 sind teilweise schwer verletzt. Darunter, ja, eben viele schwer.
00:16Unser Reporter Bernd Wiesert war seit Freitagabend für uns in Magdeburg, hat mit den Menschen vor Ort gesprochen.
00:22Jetzt ist er bei uns im Studio und berichtet über seinen wirklich sehr emotionalen Einsatz. Guten Morgen erstmal, Bernd.
00:28Guten Morgen. Wie hast du die Stimmung vor Ort in Magdeburg empfunden?
00:32Ganz außergewöhnlich. Ich mache diesen Shop jetzt seit 30 Jahren und man muss sagen, so viele Emotionen habe ich noch nie gesehen.
00:39Also Leute umarmen sich, die gehen auf die Straße, die gehen zu diesem ganz großen Blumenmeer, weinen, gehen wieder weiter, kriegen Weinkrämpfe.
00:49Dann kommen ganz wildfremde Menschen her, umarmen sie, drücken sie, streicheln sie, also unterhalten sich mit denen.
00:55Brauchst du etwas? Gerade Menschen, die sich gar nicht untereinander kennen.
00:59Ja, also das fällt uns Reporter auf und war wirklich sehr bewundernswert.
01:04Es war wirklich ein unfassbares Attentat, eine unglaubliche Todesfahrt.
01:07Fünf tote Menschen, viele ja auch schwer verletzt. Es ist ja eine kleine Stadt.
01:10Ich kann mir auch vorstellen, dass ganz viele Menschen natürlich irgendjemanden kennen, der dann in Mitleidenschaft gezogen wurde.
01:16Das ist richtig. Und ganz viele Menschen bieten jetzt auch ihre Hilfe an. Das merkt man, wenn man in sozialen Netzwerken unterwegs ist.
01:26Da gibt es zum Beispiel Taxifahrer, die sagen, ich war auf diesem Weihnachtsmarkt ein paar Tage davor, ich möchte jetzt meine Hilfe anbieten.
01:34Ich möchte irgendwas zurückgeben. Ich lebe. Mir ist nichts passiert.
01:38Und bieten jetzt also freie Fahrten an für Menschen, die im Krankenhaus sind.
01:43Es gibt Tierpflegeheime, die sagen, bringt uns die gesamten Haustiere.
01:47Ihr braucht nichts zu bezahlen, während ihr im Krankenhaus seid.
01:53Ich war in einem Hotel, da sind die Toiletten geöffnet worden.
01:55Man muss sich mal vorstellen, es waren ja am ersten Tag über 500 Einsatzkräfte.
01:59Die müssen ja auch mal auf die Toilette gehen.
02:02Dann hatten die Hotels gesagt und Privatpersonen, kommt rein, nutzt die Toiletten, stellen Snacks hin.
02:07Also es war wirklich sehr bewegend.
02:08Eine Ärztin verteilt morgen Plüschtiere an die Kinder, die beteiligt waren.
02:16Also es ist ganz, ganz rührend, was da abging.
02:18Und auch so Dinge, über die man eben von außen manchmal gar nicht so nachdenkt und die dann eben so viel Ruhe und Hilfe spenden können.
02:24Du hast ein sehr ergreifendes Gespräch auch mit einer Frau gehabt, die am Unglücksort getrauert hat.
02:30Wir hören da erstmal kurz rein.
02:33Ich fand das alles sehr bewegend und ich finde es ganz toll, dass auch den Leuten gedankt wurde.
02:38Es geht jetzt alles so ein bisschen runter, habe ich das Gefühl.
02:42Sie sind auch ganz fertig, ja.
02:45Die haben wirklich viel Arbeit geleistet.
02:47Auf jeden Fall, auf jeden Fall.
02:49Und wie schnell auch alle veröffent waren und jeder wusste, was er zu tun hat.
02:54Also es war wirklich, bis gestern, wunderschön, dass das alles so geklappt hat.
03:01Ich finde, das macht auch nochmal deutlich, unter welchem Schock die Menschen da stehen.
03:05Und gleichzeitig, wie viel Dankbarkeit ja auch in diesen Menschen ist, wie das gerade abläuft.
03:08Und was diese Frau gerade gesagt hat, war überall auf der Straße, ja.
03:12Man muss sich das so vorstellen, die Feuerwehrleute sind dann gestern eingezogen bei diesen riesen Blumenmeer.
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