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Die Überwältigung | SOKO Leipzig Folge 501 (S26E1)
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TVTranskript
00:00Alles klar, ich bin gleich für die Auskunft.
00:06Kollegin, dann rach die Personalien auf.
00:08Danke dir.
00:10Oh.
00:16Oh.
00:18Absintheit?
00:19Macht ihr nicht gut?
00:21Auch wenn es sich reimt, das ist schon eine Weile her.
00:23Allerdings so sieht er jetzt auch nichts mehr.
00:25Und die Kopfhunde ist auch von der Flasche, ja?
00:26Das Einzige, was ich im Augenblick sagen kann, ist, dass es sich um einen Jubiläumsmord handelt, wenn es in einer war.
00:31Jubiläum? Wieso?
00:32Die Einheit. 35 Jahre. Schon vergessen?
00:35Ach so, ja.
00:37Nee, klar.
00:38Das heißt also, dass er erst nach Mitternacht gestorben ist, ja?
00:41Wahrscheinlich zwischen zwei und vier Uhr morgens.
00:45Oh, du Scheiße.
00:48Oh Mann.
00:49Ich bin ja nicht so der Kunstexperte, aber das sieht aus, als hätte einer den Eimer gute Farbe genommen,
00:54und zack über das Bild geklatscht und dann schön alles mit dem Pinsel verzwirbelt.
00:58Also, dass du kein Mann der schönen Künste bist, brauchtest du mich extra zu erwähnen,
01:01aber dass du ein derartig grubber Klotz bist, das versetzt mich dann doch in Erstaunung.
01:04Was?
01:05Ja, und sieh doch ein Schimpanse, dass das absackte Kunst ist.
01:08Guck dir mal die Farben an.
01:10Die Textur.
01:11Die ganze Energie, die Kraft, die aus dem Bild spricht.
01:13Ich wusste gar nicht, dass du dich so für Kunst interessierst.
01:16Ja.
01:17Schade dir nichts ab und zu über den Tellerrand hinaus.
01:19Ich bin beeindruckt.
01:20Kennst du Wuttke?
01:22Hm?
01:22Kennst du den?
01:24Achso, äh, nee.
01:26Also die Trennung von Werk und Künstler ist mir da wichtig, und in dem Fall spricht er die Arbeit.
01:30Das war im Grunde richtig.
01:32Aber Mike Wuttke war nicht irgendein Maler, sondern einer der bedeutendsten politischen Künstler der Nachwendezeit.
01:36Also zumindest im Bereich der Bildenden Kunst.
01:39Abstrakt hat er aber nie gemalt.
01:41Ja, was das Bild natürlich noch viel wertvoller macht.
01:44Ich fürchte, dass Jan recht hat.
01:46Wegen Schimpanzi.
01:58Kurz nach acht bin ich runter in sein Atelier.
02:00Da lag er dann einfach so da.
02:02Können Sie sagen, wie lange Sie ungefähr mit ihm alleine waren, bevor die Männer von der Spedition gekommen sind?
02:06Keine Ahnung, aber ich bin einfach bei ihm geblieben.
02:11Wir haben dann die Polizei gerufen.
02:12Woran hat Ihr Mann denn gerade gearbeitet?
02:13Ein Bild zum Jubiläum. Die Stadt hatte ihn beauftragt.
02:17Er hat schon zwei Wochen daran gearbeitet, und heute Morgen sollte es abgeholt werden.
02:21Deshalb habe ich mir ja nichts dabei gedacht, dass er die ganze Nacht unten geblieben ist.
02:25Und wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?
02:29Gestern Nachmittag, ganz kurz.
02:31Wenn er gemalt hat, dann ist er mal abgetaucht.
02:33Ich habe ihn manchmal tagelang nicht zu Gesicht bekommen.
02:36Er hat sich dann eingeschlossen und niemanden an sich herangelassen, bis er fertig war.
02:40Und jetzt war er fertig?
02:41Ja, davon bin ich ja ausgegangen.
02:43Weil die Spedition hatte sich für halb neun angemeldet.
02:46Deswegen bin ich runtergegangen, um zu sehen, ob alles für den Transport bereitsteht.
02:49Wir sind nicht nur verheiratet.
02:50Ich bin auch seit 30 Jahren seine Galeristin.
02:53Ist Ihnen irgendwas Ungewöhnliches aufgefallen, als Sie ins Atelier gegangen sind?
02:58Ja, die Vorhänge.
03:00Die waren verschlossen.
03:01Normalerweise, wenn er ein Bild fertig stellt, dann richtet er es in der Nacht in Richtung der Fenster aus.
03:06Und wartet, bis die Sonne aufgeht.
03:07Er meint immer, dass man so erkennt, ob das Bild lebt.
03:13Und die Tür war, die war offen.
03:16Ich sagte ja bereits, dass er sich immer einschloss, wenn er meint.
03:19Nein.
03:21Nein.
03:22Nein.
03:23Nein.
03:24Nein.
03:24Es wird nicht einfach mit den Spuren, nachdem die Ehefrau einmal quer durchgelatscht ist.
03:34Aber mir ist trotzdem etwas aufgefallen.
03:36Die Farbe auf dem Boden.
03:38Sieht das Ganze rot und ist auch noch feucht.
03:40Aber es gibt auch noch frische, gelbe Flecken.
03:43Ja.
03:43Und?
03:44Ja.
03:45Hier gibt es nirgendwo ein frisch gemaltes Bild in gelb.
03:47Das heißt, es wurde gestohlen?
03:49Ja, oder der Maler hat gelb gemalt und...
03:51Volga?
03:59Fantastisch.
04:04Und Sie sind sich ganz sicher, dass das Bild auf der Staffelei nicht das ist, an dem Ihr Mann gearbeitet hat?
04:08Ich bin mir ganz sicher.
04:09Aber Sie wissen nicht, was er gemalt hat?
04:10Ich weiß, dass er gemalt hat.
04:12Mein Mann war Maler.
04:13Aber das, was da im Atelier ist, das ist keine Malerei.
04:16Entschuldigung.
04:17Jan?
04:18Ist es nicht vielleicht möglich, dass er das Gefühl hatte, dass das Bild diesmal nicht lebt?
04:23Und er so unzufrieden damit war, dass er deswegen die Farbe darüber gegossen hat?
04:25Mike war nie zufrieden mit seiner Kunst.
04:28Man musste nur warten, bis sich dieser Zustand einstellt.
04:31Aber wenn er so seine Bilder alle zerstört hätte, dann gäbe es überhaupt kein Bild von ihm.
04:36Er musste einfach malen.
04:37Er konnte nicht anders.
04:38Das war sein Leben.
04:40Entschuldigen Sie, Ihr Mann hat wohl heute Nacht mit jemandem telefoniert.
04:45Sagt Ihnen der Name Plato etwas?
04:46Olaf Plato ist einer seiner ältesten Freunde.
04:48Wir haben uns neulich getroffen.
04:50Darf ich fragen, worum es da ging?
04:51Na ja, als ich Mike kennenlernte, da hatte er eine feste Clique.
04:54Die waren unzertrennlich.
04:55Das waren Mike, Olaf, Malaika und Jürgen.
04:58Malaika ist jetzt seit 25 Jahren im Ausland gewesen und jetzt wieder da.
05:01Und sie hat darum gebeten, dass wir uns wiedersehen.
05:03Also haben wir das gemacht.
05:03Also quasi so etwas wie eine private Wiedervereinigung.
05:06Mike hat das auch so genannt.
05:07Die beste Wiedervereinigung seit Jahrzehnten.
05:20Mike war nie besonders gesellig.
05:23An dem Abend mit seinen Freunden, die hatten sich so viel zu erzählen.
05:27Und Sie?
05:34Ich, ja, ich lebe seit 30 Jahren in Leipzig.
05:36Das ist hier mein Zuhause inzwischen.
05:38Aber an dem Abend, als wir zusammen waren da,
05:42habe ich mich irgendwann so gefühlt, als würde ich nicht dazugehören.
05:45Ich bin dann relativ schnell ins Bett gegangen.
05:47Das ist eigentlich schon komisch, oder?
05:48Dass das nach all den Jahren immer noch eine Rolle spielt,
05:50ob man aus dem Osten kommt oder aus dem Westen.
05:52Ja, vielleicht war das ja auch nur mein Gefühl.
05:54Aber Mike hat auf jeden Fall an diesem Abend
05:56erst so richtig zu seinem Bild gefunden.
05:58Wie meinen Sie das?
06:00Naja, als die Anfrage kam zum Jahrestag,
06:02da hatte er sich erst gefreut.
06:04Und dann hat er einfach kein Thema gefunden.
06:06Und er wollte auf gar keinen Fall die nächste Überwältigung malen.
06:11Überwältigung?
06:12Ich zeige Ihnen das.
06:13Die Überwältigung ist ein Zyklus zur Wiedervereinigung.
06:16Ein Motiv, an dem er seit 30 Jahren variiert.
06:20Schauen Sie, können auch weitermachen, wenn Sie wollen.
06:29Ihr Mann scheint kein großer Freund der Einheit gewesen zu sein.
06:33Ja, es ging nicht um die Einheit.
06:35Es ging um die Wiedervereinigung.
06:36Das Thema war die Wiedervereinigung damals.
06:39Und dieses Mal wollte er einfach ein anderes Thema malen,
06:42aber hat nichts gefunden.
06:42Und ich hatte Angst, dass er wieder in eins zu seiner schwarzen Löcher rutscht.
06:46Drogen, Alkohol, Depressionen, Angst.
06:50Das wäre nicht das erste Mal gewesen.
06:52Und dann kam der Abend mit seinen Freunden.
06:54Und er ist ja richtig aufgeblüht.
06:56Der hat alles verändert.
06:57Er hat so richtig vor Energie gestrotzt.
07:01Er war richtig glücklich.
07:02Warum lässt man jemanden zu so einem Jubiläum ein Bild malen, der das Ganze für einen heimtürkischen Überfall hält?
07:09Na, die Zeit, wo man nur Künstler beauftragt hat, die auf Linie sind, sind ja guter Zeitung vorbei.
07:11Ja, Gott sei Dank.
07:12Mir gefällt es trotzdem nicht.
07:14Wieso nicht?
07:14Ich finde es einfach extrem abgedroschen.
07:16Der Westen hat den Osten überfallen, die Oster nörgeln nur rum.
07:18Mein Gott, da könnten wir doch echt langsam ein bisschen weiter sein.
07:20Ja, könnten wir.
07:22Aber trotzdem kannst du es nicht abgedroschen nennen.
07:24Ich meine, die Konsequenzen sind ja aktuell überall spürbar.
07:27Ich meine, deswegen beschäftigt es die Leute ja auch so stark.
07:29Ich würde sogar sagen, es hat sich eher noch zugespitzt.
07:31Da bilden sich ja teilweise richtige Fronten.
07:33Das ist schon irgendwie ängstigend.
07:35Ja, weil eben mit diesem Thema in den letzten Jahrzehnten so beschissen umgegangen worden ist.
07:38Na, dann schlage ich vor, dann nehmen wir uns den Nachmittag und lösen wir alle Probleme zwischen Ost und West.
07:42Gut, da würde ich vorschlagen, das machen wir nicht.
07:44Und stattdessen beschäftigen wir uns mal mit dem Fall.
07:47Also, Frau Maron ist fest davon überzeugt, dass das rote Bild im Atelier nicht das ist, an dem ihr Mann aktuell gearbeitet hat.
07:53Ja, sie teuer genauso.
07:54Er hat frische Farbe auf dem Boden gefunden, zu der es kein Bild gibt.
07:57Ja, das heißt, das aktuelle Bild wurde entweder gestohlen oder...
07:59Ohne jemand hat eine einmal rote Farbe drüber geklebt.
08:02Okay, wir haben es verstanden.
08:05Ja, bei Kunst sieht der Kollege manchmal auch gut.
08:07Ja, wir sollten auf jeden Fall herausfinden, was unter der roten Farbe ist.
08:10Ja, erinnert dich was Bescheid.
08:12Wutkes Bilder gewinnen durch seinen Tod ja bestimmt an Wert, oder?
08:15Du meinst Motiv für seine Frau?
08:17Motiv für seinen Galeristen.
08:18Galeristin. Seine Frau.
08:20Das heißt, er ist sogar ein doppeltes Motiv.
08:22Nur leider hat sie eine verdammt gute Erklärung dafür, dass ihre Spuren über ein Amtator sind.
08:24Wir überprüfen auf jeden Fall die finanziellen Verhältnisse.
08:26Also Ehevertrag, Verkaufsprovisionen und so weiter.
08:29Äh, was ist mit dem, äh, Olaf Plato? Habt ihr den schon kontaktiert?
08:32Nee, ich hab ihm auf die Mailbox gesprochen.
08:33Holger, was gibt's?
08:35Okay, ich würde vorschlagen, wir sprechen als erstes mit den drei Personen, die vor zwei Wochen auf dieser Party waren.
08:40Wenn Wutke sich danach wirklich komplett in sein Atelier zurückgezogen hat, wie seine Frau gesagt hat,
08:43dann waren die drei neben ihr selbst vermutlich die letzten, die ihn lebend gesehen haben.
08:48Und wir müssen auch dringend seine Mutter informieren.
08:50Okay, machst du das bitte?
08:51Okay, gut.
08:52Danke, Holger.
08:53Ähm, Holger hat in der frischen Farbe einen Fußabdruck gefunden, der weder von Wutke noch von seiner Frau stammt.
08:56Das heißt, er hat den Besuch letzte Nacht in seinem Atelier.
09:13Herr Plato?
09:15Herr Plato, hier ist die Polizei. Machen Sie bitte mal auf.
09:16Mein Junge.
09:38Es tut mir sehr leid, Frau Wutke.
09:40Vielleicht ist er ja jetzt an einem besseren Ort.
09:47Das Haus hier, die Möbel, das hat er mir alles geschenkt.
09:52Ohne mich auch nur zu fragen.
09:54Mir war das alles so viel.
09:58Mal konnte so euphorisch sein, dass er von nichts und niemandem aufzuhalten war.
10:02Und dann plötzlich, völlig aus dem Nichts, kam ein schwarzes Loch.
10:10Diese Momente waren so fitster.
10:13Hat er dann professionelle Hilfe in Anspruch genommen?
10:17Er sagt immer, man ist, wer man ist.
10:21Wann haben Sie ihn denn zuletzt gesehen?
10:24Seit er den Auftrag bekommen hat, ist er völlig untergetaucht.
10:28Sie meinen das Bild zur Einheit?
10:30Ausgerechnet er, das muss man sich ja vorstellen.
10:32Ausgerechnet er, das muss man sich ja vorstellen.
11:02Herr Henrichs!
11:07Ich habe Wutke seit 29 Jahren nicht gesehen.
11:10Also bis vor Ihrem Treffen vor zwei Wochen?
11:11Ja.
11:12Drei Jahrzehnte, dann trifft man sich.
11:14Und zwei Wochen später ist er tot.
11:16Ist doch verrückt, oder?
11:18Verrückt.
11:19Wie war denn Ihr Wiedersehen so?
11:20Wenn Sie Leute so lange nicht gesehen haben, dann aber warum fragen Sie?
11:27Sie wissen von dem Auftrag, den Herr Wutke hatte.
11:29Das Bild.
11:30Ja, ich habe Ihnen ja vorgeschlagen, meinen Laden hier zu malen.
11:32Das wäre mal ein Symbol für die Wiedervereinigung, was wirklich überwältigend ist.
11:36Alles, was Sie hier draußen sehen, habe ich mir nach der Wende mit eigener Hände Arbeit aufgebaut.
11:40Wissen Sie, was die Leute nach der Wende wollten?
11:42Man kennt die blöden Witze.
11:43Nein.
11:44Wann an?
11:44Fenster und Türen.
11:45Und zwar welche, die schließen.
11:47Wirklich?
11:47Ja.
11:47Es gab ja auch endlich was zu verdienen.
11:49Und auch zu klauen.
11:51Damals, als alle in den Westen abgehauen sind, habe ich billig eine kleine Schreinerei gekauft.
11:55Ich bin Jahr für Jahr gewachsen.
11:57Später wollten die Leute dann ihr eigenes Häuschen bauen.
11:59Also habe ich noch diese ganzen Bauverschalungen hier mit dazu genommen.
12:02Das ganze Thema.
12:03Ich habe 22 Mitarbeiter heute.
12:05Und allem Pipapo, was man sich nur denken kann in der Baubranche.
12:08Ich gehe mal davon aus, dass Herr Wutke sich trotzdem nicht hat überzeugen lassen, ihren Laden zu malen, oder?
12:12Künstler.
12:13Haben eben ihren eigenen Kopf.
12:15Wissen Sie, was er stattdessen malen wollte?
12:18Tja.
12:19Er meinte nur...
12:20Das glaubst du nicht so.
12:22Leute werden stauen.
12:29Haben Sie nach der Schulzeit sonst noch mal jemanden aus der Gruppe gesehen?
12:36Ja.
12:37Ich meine, wir waren Freunde damals.
12:38Aber nach der Wende...
12:40Malaika ist zum Studium nach England.
12:42Mike und Merle ihr Kunstding.
12:44Und ich, mein Laden hier.
12:46Also nein.
12:46Nein.
12:47Bleibt Herr Plato.
12:48In den 90ern war Olaf ganz vorne mit dabei.
12:51Vor allem, wenn es darum ging, Nazis zu verprügeln.
12:53Er war unser Held.
12:55Hatte vor keinem Angst.
12:56Nicht mal, wenn die Glatzen zu zehn waren.
12:57Ich glaube, er hat es fast darauf angelegt, dass es ihn erwischt.
13:00Aber stattdessen...
13:02Stattdessen?
13:04Ja.
13:05Die Zeiten haben sich geändert.
13:06Die einen sind abgehauen, die anderen haben versucht, sich was aufzubauen.
13:10Und die Nazis haben ihre Glatzen unter Haaren versteckt.
13:12Nur Olaf ist irgendwie ohne Plan übrig geblieben.
13:14Der ist einfach langsam unsichtbar geworden.
13:17Ich glaube, er hat uns alle für Verräter gehalten.
13:19Trotzdem ist er zum Treffen gekommen.
13:21Nicht nur das.
13:22Zwei Tage später stand er bei mir im Büro.
13:23Wollte einen Job.
13:25Natürlich nichts Anstrengendes.
13:26Wollten Sie mir aber nicht geben?
13:27Setz mir doch keine Laus in Pelz.
13:30Ich habe ihm 500 Euro gegeben.
13:31Weil er mir leid getan hat, habe ich mir zumindest eingeredet.
13:34Aber ich wollte ihn einfach nur loswerden.
13:36Däumen Sie, dass Sie der Einzige sind, der noch mal eingefangen gebeten hat?
13:39Er hat Herrn Wutke letzte Nacht angerufen.
13:40Also, dass er sich mit Mike über Kunst unterhalten wollte, kann ich mir noch schwer vorstellen.
13:44Aber Sie hat er nicht versucht, noch mal zu erreichen, so zwischen zwei und vier heute Nacht.
13:47Ich habe hier gesessen mit meiner Frau.
13:50Wir haben die Steuer gemacht.
13:51Die ganze Nacht?
13:51Ja, das ist der Preis des Erfolgs.
13:54In unserer deutschen demokratischen Republik, wenn mir das nicht passiert.
14:00War es.
14:01Ich meine, hat sich Mike was angetan?
14:06Wie kommen Sie darauf, Frau Munchander?
14:07Na ja, weil er hatte immer wieder diese Phasen, in denen es ihm schlecht ging.
14:12Seelisch, meine ich.
14:13Ich fand das auch immer sehr mutig, wie er in der Öffentlichkeit damit umgegangen ist.
14:16Schlimm fand ich nur, was die Kunstszene daraus gemacht hat.
14:19Was meinen Sie damit?
14:20Mike war manisch-depressiv.
14:22Aber die Kritiker haben es seine Finsternis genannt und gefeiert.
14:27Darf ich Ihnen was vorlesen?
14:29Ja.
14:30Eine Kritik, die ich gefunden habe.
14:31Wuttke verarbeitet in seinem Werk die Wiedervereinigung mit erbarmungslosen Blick als einen gewalttätigen Akt des zum Schweigenbringens,
14:40in der letzten Konsequenz nicht nur zu einer Überwältigung, wie der Künstler selbst sein Werk nennt, sondern zum Tod führt.
14:48Ich kenne mich mit Kunst nicht aus, aber ich kannte Mike.
14:51Wenn Sie mich fragen, ging es in Mikes Bildern vor allem um Angst.
14:54Angst vor?
14:55Vor dem Leben.
14:56Frau Marot hat uns erzählt, dass Sie das Treffen angeregt haben.
15:00Warum?
15:01Vermutlich erhofft man sich von diesem Treffen immer viel zu viel.
15:05Irgendwie ist es fast so, als wäre das ein ganz anderes Leben gewesen, in dem wir uns kannten.
15:26Die Kopfwunde war definitiv Folge des Sturzes.
15:44Das heißt, er wurde nicht niedergeschlagen?
15:46Nein, er hatte 2,4 Promille und eine Überdosis Benzodiazepine im Blut.
15:50Ich vermute, er wurde bewusstlos und hat sich beim Sturz den Schädel aufgeschlagen.
15:53Aber die Kopfwunde war nicht letal. Gestorben ist er in einer Atemlähmung, infolge der Mischintoxikation.
15:58Ja, höchstwahrscheinlich hat er ja die Tabletten zusammen mit dem Alkohol konsumiert.
16:01Zumindest hat Rettig entsprechende Rückstände an den Scherben der Absinthflasche nachweisen können.
16:05Bei ihm würde ich auch einen Suizid für möglich halten.
16:08Ach ja, Jan hat gemeint, du kanntest ihn persönlich?
16:10Nein, nicht persönlich. Ich war auf ein paar Vernissagen, bei denen er anwesend war.
16:13Seine Depression war allgemein bekannt.
16:15Und dass er sehr viel getrunken hat, war nicht zu übersehen.
16:17Wenn das so bekannt war, wie du sagst, dann ist es doch nicht ganz unwahrscheinlich, dass sich das jemand zunutze gemacht hat und ihm die Benzos in den Absinth gemischt hat, um ihn zu töten.
16:25Beides denkbar.
16:26Es ist also offen, ob er den Kopf selber zusammengerührt hat oder ob das jemand anders war.
16:42Ja, genau.
16:43Und das Motiv?
16:44Liegt wahrscheinlich unter einer dicken roten Farbschicht verborgen.
16:47Okay, aber was könnte so krass sein, dass jemand um jeden Preis die Veröffentlichung verhindern will?
16:50Wenn wir bald wissen, Rettig ist dran. Wir will nicht gestört werden.
16:53Wurde gemeint, die Leute würden staunen, hat Henrys gesagt.
16:55Was ist denn jetzt mit Plato?
16:57Er war ja nicht zu Hause und ich habe jetzt gerade mit seinem Arbeitgeber gesprochen.
16:59Er arbeitet in einem Versandlager, da ist er aber wohl auch seit zwei Tagen nicht aufgetaucht.
17:02Okay, dann besorge ich den Durchsuchungsbeschluss.
17:04Ihr fahrt nochmal hin, ja? Wenn er nicht da ist, geht ihr rein.
17:06Okay.
17:17Danke. Warten Sie bitte draußen.
17:19Bitte warten.
17:21Herr Plato? Hier ist die Polizei.
17:25Ja.
17:28Scheiße.
17:31Das mit den Flaschen scheint gerade groß im Kommen zu sein.
17:37Die Tat war für das erste Einschätzung nach die Whiskyflasche.
17:41Falls er sich die selbst besorgt hat, dann hat er Henrys Geld auf jeden Fall sehr stilvoll angelegt.
17:45Es handelt sich um einen schottischen Single Malt für 127 Euro die Flasche.
17:49Da stehen zwei Whiskygläser, die...
17:50Whiskyflasche und Gläser ist alles schon im Nero.
17:53Na ja, vielleicht hat er sich jemanden eingeladen, dem es finanziell eh nicht beschissen geht und der wollte eben ein bisschen was abhaben von seinem Reichtum.
17:59Aber würde jemand, der auch so arm dran ist, so eine teure Whiskyflasche da stehen lassen?
18:02Gut, das sind jetzt alles schöne Spekulationen, aber haben wir vielleicht noch irgendwas handfestig?
18:05Nee. Also, außer, dass er schon der zweite ist, der die Wiedervereinigung offenbar nicht überlebt hat.
18:09Ich wäre nun so weit.
18:11Ach, gut.
18:21Sie waren's Röntgen.
18:22Ja. Sehen Sie, dies hier ist eine mobile Röntgenkamera und hinter dem Gemälde befindet sich der Detektor.
18:28So eine mobile Röntgenkamera wird normalerweise für die Analyse zu restaurierender Bilder verwendet.
18:32Das heißt, Sie können damit jetzt hinter die rote Farbschicht gucken?
18:35Ja. Das ist so, wie wenn Sie mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus gehen, da kann man ja auch...
18:39Ja, ich weiß, was Röntgen ist. Ich wusste nur nicht, dass man das...
18:41Ja, ich glaube, wir wissen alle, wie das funktioniert. Können wir vielleicht einfach anfangen.
18:43Sicher. Ich würde Sie nur bitten, alle jetzt das Labor zu verlassen, der Strahlung wegen.
18:47Ich weiß, wie Röntgen geht ja alle. Es ging mir nur darum, dass ich nicht wusste, dass es möglich ist.
18:51Nein, ich weiß nicht, dass es nicht möglich ist.
18:53Doch, ich frage mich.
18:53Das ist doch gut jetzt.
18:58Bereit?
18:58Mhm. Absolut.
19:12Das ist doch noch eine Überwältigung.
19:15Ja, aber diesmal ist ein Gesicht zu sehen.
19:16Geht das ein bisschen deutlicher?
19:18Ja, ich versuch's.
19:22Ja, das Gesicht ist wirklich schlecht zu erkennen.
19:25Aber was ist denn das da oben? Das ist auch ein Porträt.
19:27Ja, da klebt was.
19:28Ein Pfund?
19:30Vielleicht eine Vorlage.
19:31Die Vorlage für das Gesicht des Mannes unter der Tüte.
19:33Okay, sehen Sie zu, dass Sie die rote Farbe dann wirklich schnell runterkriegen, ja?
19:36Gute Arbeit, danke.
19:37Viel Glück.
19:37Es tut mir leid, ich habe keine Ahnung, wer das ist.
19:51Haben Sie denn irgendeine Idee, warum er diesmal dem Mann ein Gesicht gegeben hat?
19:55Ich meine, das ist ja schon ein signifikanter Unterschied zu all den Motiven, die Ihr Mann in den letzten 30 Jahren gemalt hat.
19:59Vielleicht ging es Ihnen genau darum.
20:03Das ist übrigens Original-Fotopapier aus der DDR.
20:06Ja, ich weiß.
20:07Deswegen haben wir gedacht, ob das vielleicht jemand aus der Vergangenheit Ihres Mannes sein könnte.
20:10Das kann sein.
20:11Manche Maler aus der Renaissance hatten Skizzenblöcke dabei, um Gesichter zu sammeln, die Sie toll fanden.
20:17Mike hat das auch manchmal gemacht.
20:19Frau Maron, Sie meinen also, das könnte auch einfach irgendein beliebiges Foto sein, das Ihr Mann auf einem Flohmarkt oder so gefunden hat?
20:27Sie haben schon recht, die Überwältigung, die hat es, hat so etwas Allgemeingültiges, hat eine bestimmte Größe.
20:34Mit dem Gesicht bekommt es etwas Triviales, fast obszön, voyeuristisches.
20:42Vielleicht hat er sein Bild wirklich selbst zerstört.
20:49Das ist mein zweiter Mann, Gerhard.
20:52Er ist nach der Wende aus dem Westen nach Leipzig gekommen.
20:54Waren Sie ein richtiges Wendepärchen?
20:57Das war ein verrückter Kerl.
21:00Der wollte die ganze Welt auf den Kopf stellen.
21:03Wollte sich hier was aufbauen.
21:05Wollte sich was aufbauen?
21:06Klingt, als hätte es nicht geklappt.
21:08Er hat schon viel geschafft.
21:10Als die Mauer weg war, dachten doch alle bei uns, dass sie jetzt endlich frei sind.
21:14Bis sie irgendwann gemerkt haben,
21:15dass es für diese Freiheit einen Preis gibt.
21:19Sie meinen die Arbeitslosigkeit?
21:21Ich meine die eigene Identität.
21:25Ich habe meinen Gerhard geliebt, aber für meine Nachbarn war er einer von denen, die kommen und sich alles nehmen.
21:31So ein Quatsch.
21:33Könnten Sie sich vorstellen, dass Ihr Sohn ihn deshalb für sein Bild ausgewählt hat?
21:36Mein Kack sei den Vater sehr geliebt.
21:56Er ist wenige Wochen vor der Wende gestorben.
21:58Lungenkrebs.
22:00Ich war plötzlich allein mit ihm.
22:03Mein Mann war weg.
22:04Mein Land war weg.
22:05Ich hatte keine Arbeit mehr.
22:09Ich war froh, als Gerhard aufgetaucht ist.
22:12Ich habe aber nicht gemerkt, dass das für meinen Sohn alles zu viel war.
22:15Was ist denn passiert?
22:18Er ist ausgezogen.
22:20Hat mit seinen Freunden so eine WG gegründet.
22:22Ich dachte damals, das muss so sein.
22:24Was ist aus Ihrem zweiten Mann geworden?
22:26Gerhard Süßmeier kam ursprünglich aus Hof in Bayern.
22:33Er war Kfz-Mechaniker und hat hier dann mit Gebrauchtwagen gehandelt.
22:37Gewohnt hat er bei Wutke und seiner Mutter.
22:38Am 7. Mai 96 wurde er nach einem Sturz aus großer Höhe tot in einer Fabrikhalle aufgefunden.
22:44Es gibt keine Anhaltspunkte, was damals passiert ist?
22:45Die Obduktion ergab, dass er an den Handgelenken gefesselt war.
22:49Auch wenn er, als man ihn gefunden hat, keine Fesseln mehr trug.
22:57Außerdem wurden in seiner Lunge Gewebereste gefunden.
23:00Vermutlich von einem Kartoffelsack aus Jute.
23:02Klingt für mich nach Erführung.
23:03Für mich klingt das nach Überwältigung.
23:05Und vor allem nach einem großen Zufall, dass ausgerechnet Wutkes Stiefvater auf den Bildern der Tüte über den Kopf gezogen wird.
23:10Seine Mutter hat auch angedeutet, dass er nicht gerade erfreut darüber war, dass sie seinen Vater mit Süßmeier ersetzt hat.
23:15Also dann sind die Bilder gar keine Anklage gegen den Westen, sondern die Verarbeitung eines persönlichen Traumas.
23:20Oder beides.
23:21Und Wutke hat das Schicksal seines Stiefvaters als Inspiration für seine Bilder benutzt.
23:25Gut, bei ihm ist es eine Tüte und kein Kartoffelsack, aber ich denke mal, das ist von der Kunstfreiheit gedeckt.
23:29Das wäre allerdings erstaunlich.
23:31Wieso?
23:31Weil die Info mit dem Sack von den ermittelnden Behörden als Täterwissen klassifiziert wurde.
23:36Das wurde nicht rausgegeben.
23:38Auch nicht an die Angehörigen.
23:39Das heißt, er war dabei, als der Stiefvater starb?
23:41Angeblich nicht.
23:42Sagt wer?
23:42Die Behörden haben ihn damals nach seinem Alibi in der Tatnacht befragt.
23:45Und angeblich war er mit drei Freunden unterwegs.
23:51Plato, Mutschanga und Henrich.
23:53Okay, gehen wir mal davon aus, dass Wutke, warum auch immer, damals zusammen mit Plato, Mutschanga und Henrichs den Süßmeier entführt hat.
24:03Dann haben sie ihn in dieser Fabrikhalle in den Tod gestürzt und sich geschworen, nie wieder ein Wort über die Sache zu verlieren.
24:08Woran sich alle halten, ist auf Wutke, der die Tat in seinen Bildern verarbeitet.
24:12Ja.
24:12Was nicht weiter schlimm ist, solange er Süßmeier mit einer Tüte auf dem Kopf malt.
24:15Und alle dachten, das Bild sei ein politischer Kommentar zur Wende.
24:18Aber dann kommt Wutke durch das Treffen mit seinen alten Freunden auf die Idee, Süßmeiers Gesicht zu enthüllen.
24:22Und einer der Freunde wollte das unbedingt verhindern und tötet ihn.
24:25Perfektes Motiv.
24:27Fragt sie bloß für wen?
24:29Plato hat durch Wutkes Bild nicht wirklich was zu verlieren gehabt.
24:32Aber nun, Mutschanga und Henrichs, die haben beide auf ihre Art Karriere gemacht.
24:36Henrichs hat Plato nur 500 Euro gegeben.
24:38Was wenn das gar keine Almosen war.
24:39Sondern die Bezahlung dafür, dass er Wutke den tödlichen Schlumbert rum serviert.
24:42Und danach hat Henrichs dafür gesorgt, dass Plato gar nicht erst auf die Idee kommt, aus dieser ganzen Sache noch mehr Kohle rauszuschlagen.
24:47Ja.
24:48Und wenn das wirklich so war, hat Henrichs ganze Arbeit geleistet.
24:50Ich meine, für den Mord an Wutke hat er ein Alibi.
24:52Und der Mord an Süßmeier ist nicht mehr aufzuklären.
24:55Ja, ja, vielleicht ja doch.
24:56Also, so ein Gefühl, aber Mutschanga wollte das Treffen unbedingt.
24:59Und irgendjemand muss Wutke ja auf die Idee gebracht haben, die Sache von damals öffentlich zu machen.
25:03Vielleicht war sie es ja.
25:05Über 30 Jahre bin ich von dieser Geschichte weggelaufen.
25:08Sogar meine Ehe ist daran zugrunde gegangen.
25:11Egal wie viel Gutes ich versucht habe zu tun.
25:13Egal für wie viele NGOs ich kam, aber das geht nicht mehr weg.
25:19Das heißt, Sie waren damals dabei, als Süßmeier starb?
25:21Wir waren alle dabei.
25:26Wer hat ihn umgebracht?
25:27Keiner von uns.
25:30Mike hat damals furchtbar unter seinem Stiefvater gelitten.
25:33Der war so ein arrokanntes Arschloch.
25:35Er hat sogar Mikes Mutter geschlagen.
25:37Wir wollten dem einen Schrecken annähern.
25:40Damit er versteht, dass es auch für ihn Grenzen gibt.
25:44Wir haben ihm aufgelauert auf dem Nachhauseweg von seiner Stammkneipe.
25:47Und ihm einen Sack über den Kopf gezogen.
25:49Wir haben ihn gefesselt.
25:53Und in die Fabrik gebracht.
25:59Wir können ihm doch nicht wirklich was tun.
26:00Warum haben wir dann hier hergebracht?
26:01Euren blöden Scheines.
26:03Wir wollten ihm nur Angst machen.
26:04Wir lassen ihn einfach sitzen.
26:05Irgendwann wird er sich Schatz in die Hosen machen.
26:07Dieses dumme Arsch schlägt meine Mutter.
26:09Und sie denkt, sie muss das für mich aushalten.
26:11Was ist das so vor?
26:12Was ist das so vor?
26:42Das ist das so vor.
26:57Michael hat ihm die Fessel und den Sack abgemacht.
27:01Damit es aussieht wie ein Unfall.
27:02Und Sie haben nie daran gedacht, die Wahrheit zu sein.
27:04Wir haben so lange von der Freiheit geträumt.
27:07Die konnten wir doch jetzt nicht einfach so aufgeben.
27:09Nicht für so einen.
27:10ganz schön abgeburt ich glaube die leute haben manchmal gar keine vorstellung davon was das
27:21damals für krasse zeiten waren wir haben jeden tag sachen erlebt das hätte man sich vorher gar
27:26nicht vorstellen können da war so viel gewalt und und unsicherheit und ja irgendwie war jeder
27:33ganz allein damit die klicke war damals alles was ich hatte alles was mich beschützt hat
27:40und als es damals mit meines stiefvater passiert ist da fühlte es sich was dann
27:48als wäre das normal also als müsste das passieren verstehen sie was ich meine
27:57jetzt sind sie zurückgekommen weil sie gemerkt haben dass es überhaupt nicht normal war ich
28:02wollte die anderen überreden alles zuzugeben aber die meinten das sei sinnlos und würde niemanden
28:08helfen noch mal er ihr scheißblöde schlechtes gewissen erleichtern wollte wenn sie nicht
28:14zurückgekommen wäre wäre gar nichts passiert also ich finde ja wenn man jemanden umgebracht hat und man
28:18hat überhaupt ein gewissen dann sollte das auf jeden fall schlecht sein wir haben niemanden umgebracht
28:21das war ja platto offenbar anders dieses blöde arschloch genauso ein loser weil es in dem zu
28:25nichts gebracht hat heute mein leben auch noch zu stören das heißt also die geschichte die sie
28:30mir aufgetischt haben war kompletter blödsinn platto wollte den job von ihnen und sie haben
28:34ihm auch keine almosen gegeben platto hat sie einfach nur erpresst er hat gedroht die sache von
28:38damals zugestehen er wollte lügen und erzählen wir hätten mike stiefvater ermordet er hat gelogen
28:41aber sie haben ihn trotzdem bezahlt 5000 euro eine woche später stand er wieder vor meinem
28:45büro meinte er dass mike und ich mehr als genug hätten das heißt er hat auch erpresst keine ahnung
28:51ich habe eine flasche whisky gekauft bin zu ihm ich habe wirklich gedacht ich könnte das klären
28:55also ich habe jetzt kapiert wieder kapitalismus funktioniert jetzt verstanden
29:04er wollte alles zerstören was ich mir aufgebaut habe ich wusste einfach nicht mehr was ich tun sollte
29:31wir haben da mal scheiße gebaut ja aber wir haben niemanden umgebracht oder wollte mich fertig
29:39machen wahrscheinlich hat er wurde damit auch in den tod getrieben naja rausgekommen wäre dass die
29:46überwältigung gar kein politisches bild war dann wäre als künstler ja ruiniert gewesen ja genau so
29:51muss es gewesen sein ja ja marx depression sehr wahrscheinlich hat ihnen das ja auch total
29:55fertig gemacht dass plato ihn gedroht hat depression dann verliert man natürlich schnell mal die nerven
30:01andererseits hatte ich ihnen schon gezeigt was wird gemalt hat statt ihres ladens
30:06ist das geld süßmeyer mike wutkes stiefvater wird sich nicht erpressen lassen im gegenteil er war froh dass
30:26ihn jemand dazu angestoßen hat endlich mit dem versteckspiel aufzuhören als ich seit ganzes leben mit dem was in der
30:31macht passiert ist herum gequält wird gewollte endlich einen tisch machen das hier was ein geständnis
30:37davon weiß sie nichts wissen sie ich dachte die ganze zeit sie hätten plato beauftragt das zu
30:43erledigen aber mittlerweile glaube ich das nicht mehr denn der loser für viel zu unzuverlässig gehalten
30:48deswegen haben sie selbst erledigt nein henry sie waren in der nacht im atelier oder sie wollten
30:53davon abbringen das bild zu veröffentlichen aber wirklich sich nicht davon abbringen deswegen haben sie
30:56den tödlichen cocktail verabreicht in der absintheit flasche in der sie vorher eine überdosispenzodiazepine
31:00aufgelöst hatten hat jürgen ihnen das so erzählt ich weiß dass es unglaublich hart für sie sein muss
31:09aber ihr sohn und seine freunde waren dabei als ihr zweiter mann gestorben ist das weiß ich selbst
31:14was ich wissen will hat jürgen henrichs ihnen erzählt dass er bei mike war und ihn vergiftet hat er
31:19bestreitet es aber wir gehen derzeit davon aus dass es so war
31:23mike hat mich zu sich gebeten er wollte mir etwas zeigen was soll das das weißt du doch mama das ist
31:48so von anfang an gewusst ist es gut ich will jetzt auch nicht mehr verheimlichen was redest du da
31:55ich rede von ihnen ich weiß was er dir damals angetan hat dass er dich geschlagen hat wie du
32:04unter ihm gelitten hast und das ist alles nur für mich gemacht hast ich hätte dich nicht mit
32:09ihm allein lassen dürfen aber ich war so wütend wegen papa soll den einfach gegen dieses arschloch
32:14eingetauscht hast was hast du getan gar nichts wir wollten ihm nur angst machen dann ist er nach
32:21unten abgestürzt ihr wart ihr habt ihn umgebracht haben nämlich umgebracht zwar seine schuld er hat
32:29mir nichts getan gar nichts hat er mir getan wer gibt das recht so etwas zu behaupten wie kannst du denn
32:34das leugnen du hast ja an für mich und andere zu entscheiden du weißt was war und was richtig ist
32:42ich hab das für dich getan hast nie etwas für mich getan du hast nie etwas für irgendjemand getan du tust alles
32:48nur für dich das ist keine überwältigung das ist auch kein geständnis das ist eine eine anmaßung
32:58hör auf zu heulen und nun erst hast du deine freunde damit reingezogen und jetzt jetzt willst du sie
33:04verraten ja das verzeih ich dir nie ich habe diesen mann geliebt du hast alle angelogen die ganzen jahre
33:15lang ein politischer künstler willst du sein ein jämmerlicher lügner bist du mama
33:28an
33:58und was wird jetzt noch richtig der mann der in wahrheit die mauer zum einsturz gebracht hat
34:06und ihr wisst nicht alle reden ich damit meine
34:08ich habe dieses lied abgrund
34:13der typ jetzt eigentlich die mauer zum einsturz gemacht
34:18das wissen wir gar nicht aber so war das damals
34:24ich finde es eigentlich ganz gut
34:27das hundert ich bin mal ein polonese alle runden rum wenn ich mitmach muss ich mir die runde holen
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