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  • vor 2 Monaten
Ein Maler wird erschossen in seinem Atelier aufgefunden. Wolff und Sawatzki finden heraus, dass die Preise für die Bilder des Toten manipuliert waren, um den Marktwert zu erhöhen. (Text: Premiere)

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Transkript
00:00Josef Markierwitz, Schwerkraft. Das Werk ist im Katalog angezeigt mit 40.000 Mark.
00:06Ja bitte? 45.000. 45.000 Mark sind geboten. 45.000 Mark sind hier geboten.
00:1550.000. Ja bitte? 70.000 Mark sind geboten. 100.000 Mark.
00:27100.000 Mark sind hier geboten. 110.000 Mark. 120.000 Mark. 120.000 Mark sind hier geboten.
00:38130.000 Mark bietet der Telefonkunde. 130.000 Mark. 150.000 Mark. Haben Sie gehört? 150.000 Mark sind geboten.
00:49Telefonisch werden 160.000 Mark geboten. 170.000 Mark.
00:57Hier werden 170.000 Mark geboten. Hören Sie mich noch? 170.000 Mark sind hier geboten.
01:07180.000 Mark. 180.000 Mark werden telefonisch geboten.
01:12bietet jemand mehr als 180.000 Mark.
01:18Es gibt kein höheres Angebot.
01:22Dann rufe ich Schwerkraft von Josef Markierwitz für 180.000 Mark zum ersten, zweiten und zum dritten.
01:31Ich besuche dich im Bild.
01:47Ich besuche dich im Bild.
01:50Ich besuche dich im Bild.
01:52Ich besuche dich im Bild.
01:54Das war's.
02:24Das war's.
02:54Ist das die Tatwache?
02:56Nee, die Trommel ist noch voll.
02:58Wie viele Schüsse?
02:59Zwei.
03:00Einer in die Bauch oder einer in die Brust. Wahrscheinlich beide Tote.
03:04Weißt du auch schon wann?
03:06Gestern Abend zwischen 10 und 12.
03:08Genaueres nach der Obduktion.
03:10Der Tote muss mit einer Frau zusammen gewesen sein, als er erschossen wurde.
03:14Aber von der Frau keine Spur, hm?
03:16Spuren schon. Zwei verschiedene Zigarettenkippen, Maschenböcher, zwei Gläser.
03:22Lippenstück?
03:22Ja.
03:23Spermaspuren.
03:24Wer ist der Tote?
03:30Josef Markiewicz, Maler und Besitzer dieses Ateliers hier.
03:34Und wer hat ihn gefunden?
03:35Die Zugefrau.
03:36Ihr ist schlecht geworden, deshalb ist sie gerade auf Toilette.
03:38Ach, da kommt sie ja.
03:46Da hinten ist auch noch ein Wohntrack.
03:48Zweites Bett, eigener Kleiderschrank, eigenes WC.
03:52Ein Haufen Bücher, Menge Manuskripte liegen rum.
03:54Scheint ein Schriftsteller oder sowas zu sein, der da wohnt.
03:57Danke.
03:57Guten Tag, mein Name ist Dorf.
04:10Sagen Sie mir Ihren Namen.
04:12Martha Ratay.
04:14Sie machen hier sauber, Frau Ratay.
04:16Ich komme putzen, spülen und aufräumen.
04:20Montags, mittwochs und freitags.
04:22Und heute haben Sie hier den Toten entdeckt?
04:26Ja.
04:27Wer wohnt hier außer Josef Markiewicz?
04:31Prinz heißt er.
04:33Otto Prinz.
04:35Er ist Freund von Josef.
04:38Sie haben den Toten beim Vornamen genannt.
04:40Ja, wir sind beide Polen.
04:45Erzählen Sie mir was von Otto Prinz.
04:49Bitte.
04:51Ja.
04:53Die beiden waren Freunde.
04:55Josef und Prinz.
04:59Josef war Maler und Prinz ist Dichter.
05:04Die waren sehr, sehr gute Freunde.
05:08Wenn Prinz in Berlin war, hat er hier gewohnt.
05:12Er war nicht immer in Berlin.
05:13Nein.
05:14Er hat ein Haus in Griechenland.
05:17Auf einer Insel.
05:20Warten Sie.
05:23Hydra.
05:24Aber jetzt ist er in Berlin.
05:26Ja.
05:28Am Montag war er da.
05:29Ich glaube, er ist Sonntag gekommen.
05:32Und davor war er längere Zeit weg.
05:34Ich glaube, zwei Monate.
05:37Lebt außer den beiden niemand hier?
05:41Keine Frau?
05:43Nein.
05:44Waren die beiden Homosexuellen?
05:47Das weiß ich nicht.
05:52Der Bus ist auf Otto Prinz zugelassen.
05:55Im Handschuhfach Zulassung und Führerschein von Prinz.
05:57Und Straßenkarten.
05:59Von Jugoslawien und Griechenland.
06:01Und hier?
06:02Bilder von Markiewicz.
06:03Und hier siehst du den Abdruck eines nackten Fußes.
06:08Der Größe nach einem Männerfuß.
06:09Ja.
06:10Und da die Abdrücke von Händen und Füßen.
06:14Ich habe es mir von der anderen Seite genau angesehen.
06:17Es sieht so aus, als hätte sich jemand der Länge nach auf diese Leinwand gelegt.
06:20Nackt.
06:21Jedenfalls barfuß.
06:23Und hier hinten ein Koffer.
06:26Ich habe schon reingeguckt.
06:27Klamotten.
06:27Männersachen.
06:29Im Seidenfach des Koffers Treibler-Checks.
06:31Über 2500 Dollar.
06:34Ich werde nachprüfen, von welcher Bank sie ausgestellt sind.
06:36Ja, mach das.
06:37Sieht aus, als hätte jemand mit diesem Wagen verreisen wollen.
06:40Vielleicht in Richtung Griechenland.
06:42Mit Bildern von Markiewicz.
06:45Mit all seinen Bildern vermutlich.
06:48Die im Atelier oben sind auch schon abgenommen und verpackt.
06:51Fragt sich nur, wer verreisen wollte.
06:54Markiewicz oder Prinz.
06:55Oder beide.
07:00Das ist ja ein besonders schöner.
07:03Nett, Sie hier zu sehen, Herr Dr. Fried.
07:10Grüß Sie.
07:10Was verschaffen wir dir hier?
07:12Ein trauriges Ereignis und mein Beruf.
07:15Darf ich vorstellen?
07:16Hauptkommissar Wolf, Herr Bassermann, der Galerist.
07:19Danke.
07:21Furchtbar, ganz furchtbar.
07:22Der Tod von Markiewicz.
07:24Und dann solche Tod entsetzt mich.
07:27Sie waren befreundet, nicht wahr?
07:29Ich stelle ihn seit sechs Jahren aus.
07:31Er ist, er war, mein Gott, ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll, vielleicht einer meiner Besten.
07:38Sicher, aber der Liebste.
07:40Hat er sich, ähm, haben Sie ihn gut verkauft?
07:44Wissen Sie, das ist in unserem Geschäft ein heikler Punkt.
07:47Markiewicz gehen im Jahr für 200.000 bis 300.000 Mark, in den letzten Jahren näher bei 300.000.
07:56Wenn Sie wollen, kann ich das genau nachsehen.
07:59Aber dann ist etwas passiert und jetzt wird's interessant.
08:03Bei der letzten Auktion setzte ein Run auf seine Bilder ein.
08:10Es sind noch nie so viele Markiewicz verkauft worden und sie haben astronomische Summen erzielt.
08:16Wann war diese Auktion?
08:17Am vierten.
08:19Welche Summen wurden erzielt?
08:21200.000, 250.000 Mark für Bilder, die im Auktionskatalog mit zwischen 30.000 und 50.000 Mark angegeben waren.
08:30Wie kann so etwas passieren?
08:32Über Nacht.
08:33Ganz richtig, Herr Kommissar.
08:35Entschuldigung, Hauptkommissar.
08:36Über Nacht.
08:38Ich, die ganze Branche, am meisten Markiewicz selber, waren völlig aus dem Häuschen.
08:45Josef hat an dem Abend zwei Flaschen Wodka getrunken.
08:49Polnisch natürlich.
08:51Und wer waren die Käufer?
08:54Nun, da haben verschiedene mitgesteigert.
08:57Aber der Hauptkäufer, jedenfalls hier in Berlin war, Karl Winter.
09:01Ich nehme an, Sie kennen die.
09:03Der Bankier?
09:04Ja.
09:04Er hat allein fünf Markiewicz erworben.
09:07Und wer noch?
09:08Der oder die anderen Käufer haben per Telefon mitgesteigert.
09:12Der oder die?
09:13Ich weiß es wirklich nicht.
09:15Da müssten Sie schon den Auktionator Herrn Altmann fragen.
09:18Ja, die ersteigerten Bilder.
09:20Sie müssen doch wissen, wohin Sie die geliefert haben.
09:22Leider nein.
09:23Es kamen Leute, vermutlich Angestellte, Transporteure, die wiesen eine Quittung über den eingezahlten
09:30beziehungsweise überwiesenen Betrag vor und ich habe Ihnen die Bilder ausgehändigt.
09:35Und wie viel Geld war es im Ganzen für Markiewicz?
09:38Aber Herr Dr. Fried, ich bitte Sie, Sie wissen doch ganz gut.
09:40Sie wollten mir helfen.
09:42Er war Ihr Freund.
09:451,8 Millionen Mark.
09:48Hatte Herr Markiewicz den Betrag schon erhalten?
09:50Ja, er hat sich vorgestern gleich seinen Scheck abgeholt und wie ich aus den heutigen Bankauszügen
09:55ersehe, gleich eingelöst.
09:57Bar.
09:59Vielen Dank, Herr Bassermann.
10:01Es könnte sein, dass Sie uns etwas sehr Wichtiges geliefert haben.
10:05Das Motiv.
10:09Ich habe das Recht, Kunden, die nicht genannt sein wollen, auch nicht zu nennen.
10:14Aber Sie kennen sie?
10:15Ja, natürlich kenne ich sie.
10:16In unserer Branche geht es um Hunderttausende, manchmal um Millionen.
10:22Wie soll ich denn ein Angebot von jemandem entgegennehmen, den ich nicht kenne?
10:26Von dem ich nicht weiß, ob das gebotene Geld überhaupt zur Verfügung steht.
10:30Und dass sein Wort auch ein Wort ist.
10:32Sie stehen also mit Ihrem Namen für telefonisch gemachte Gebote?
10:35Ja.
10:36Es handelt sich um eine Vertrauenssache, verstehen Sie?
10:39Ich vertraue dem Mann am Telefon und er vertraut mir, dass ich seine Anonymität wahre.
10:46Und ich war so naiv zu glauben, dass dieses Telefonsteigern nur ein Problem der Unabkömmlichkeit ist.
10:54Der räumlichen Entfernung, der Mobilität.
10:58Wie meinen Sie das?
10:59Naja, ich dachte, dass ein Kunstliebhaber, der in München, London oder New York sitzt
11:05und an hier in Berlin versteigerten Kunstwerken interessiert ist,
11:09nur deshalb nicht nach Berlin kommt, weil er keine Zeit oder keine Lust hat, hier nach Berlin zu kommen.
11:13Ich dachte, es sei eine reine Frage der Bequemlichkeit.
11:17Aber Sie haben mich eines anderen belehrt. Ich danke Ihnen.
11:21Wieso?
11:22Sie haben mir doch eben erklärt, dass es einem solchen Käufer um Anonymität geht.
11:26Ja.
11:27Dass er nicht will, dass bekannt wird, dass er die Bilder gekauft hat.
11:31Gut, ich frage mich nur, warum will er das verheimlichen?
11:36Und vor wem?
11:38Schließlich ist doch der Kauf von Kunstwerken nichts unehrenhaftes.
11:41Richtig.
11:42Warum also?
11:44Mir fällt nur ein Grund ein.
11:46Das Geld, mit dem er die Bilder kauft, stammt aus dunklen Quellen.
11:50Drogenhandel, Waffenhandel.
11:53Wahrscheinlich ist es nicht einmal versteuernd.
11:55Was Sie da reden, ist doch kompletter Unsinn.
11:58Vielleicht.
11:59Ich verstehe nicht viel von Finanzgeschäften.
12:02Aber ich werde mich schlau machen.
12:04Wie?
12:05Ich werde die Kollegen von der Steuerfahndung fragen.
12:07Vielleicht interessieren die sich dafür.
12:09Vielleicht stellen Sie auch die viel besseren Fragen.
12:13An Sie.
12:14An Ihr Auktionshaus.
12:16Herr Hauptkommissar, Sie sollen Morde aufklären.
12:22Diesmal den Mord an einem Maler.
12:25Warum es allerdings für Ihre Arbeit hilfreich sein soll, zu erfahren, wer Bilder des ermordeten Malers ersteigert hat, ist mir unerfindlich.
12:33Entschuldigen Sie, aber jetzt muss ich mal was sagen.
12:38Bis jetzt war ich der Dumme.
12:40Und ich habe sicherlich sehr naive Fragen über den Kunsthandel gestellt.
12:45Aber wenn es darum geht, wie man einen Mord aufklärt, dann sind, glaube ich, Sie der Dumme.
12:50Wenn ich den Namen des telefonischen Käufers nenne, lassen Sie dann mich und das von mir vertretene Auktionshaus in Ruhe.
13:03Wenn es außer, dass Sie seine Bilder versteigert haben, zwischen Ihnen und Markierwitz keine Verbindung gab, dann ja.
13:09Erlauben Sie mal, ich habe Markierwitz nicht einmal in meinem Leben gesehen.
13:12Also?
13:12Der telefonische Käufer erfährt unter keinen Umständen, dass Sie seinen Namen von mir haben.
13:24Einverstanden.
13:28Der Mann heißt Konrad Kleinschmidt.
13:33Wohnhaft?
13:34Weiß ich nicht.
13:36Hier in Berlin wohnt er im Kempinski. Schon seit Monaten.
13:39Sie machen Millionengeschäfte mit einem Mann und wissen nicht einmal, wo er wohnt?
13:43Ich kenne seine Bankverbindungen und die sind in Ordnung.
14:09Spatz, du isst ja gar nichts.
14:12Ich kenne ihn ein bisschen runter, ey. Ich meine Kaffee.
14:16Was ist denn los?
14:19Mir ist kalt.
14:21Es ist ganz warm. Hast du Fieber?
14:24Ich weiß nicht.
14:27Na, sag mal.
14:30Was soll's denn? Geh wieder ins Bett.
14:32Ich muss nur in die Schule.
14:33Du gehst jetzt ins Bett und wir messen Fieber.
14:40Und ich ruf Dr. Schmitz an.
14:42Nein.
14:43Weil mir ein bisschen kalt ist und ich keinen Appetit habe im Kopfschmerzen, soll ich gleich den Doktor holen.
14:49Na, meinetwegen.
14:50Aber du gehst ins Bett und du stehst nicht auf.
14:53Ja?
14:54Und trink keine Milch.
14:55Ja.
14:56Komm.
14:56Wenn's mir schlechter geht, würde ich ein Taxifahrzeug oder das nix.
15:07Schön.
15:08Sehr schön.
15:10Aber 250.000 Mark für einen Markiewitz.
15:13Vor knapp sechs Monaten hätte es höchstens 25.000 gekostet.
15:18Der Markt ist noch unberechenbarer als seine Frau.
15:22Ein Newcomer, ja.
15:23Ein Angeber.
15:24Meinetwegen auch ein Ölscheich.
15:26Die hätten eine Viertelmillion für einen Markiewitz gezahlt.
15:28Aber Sie?
15:30Es war kein schlechtes Geschäft.
15:33Ich glaube, wenn ich Ihnen heute,
15:35besonders der Markiewitz, tot ist und keine neuen Werke mehr nachkommen,
15:38wenn ich das Bild heute verkaufen würde,
15:40wären gute 400.000 Mark zu erzielen.
15:42Um Gottes Willen sagen Sie so etwas nicht.
15:45Ich bin Staatsanwalt.
15:46Ich müsste in Ihnen und allen anderen Markiewitz-Käufern potenzielle Mörder sehen.
15:51Das meinen Sie nicht im Ernst?
15:52Theoretisch schon.
15:54Sie haben doch eben selbst gesagt,
15:56dass durch seinen Tod die Bilder erheblich einen Wert gewonnen haben.
15:59Und wie man sieht, haben Sie Ongro eingekauft.
16:02Aber nicht vor, diese Bilder zu veräußern.
16:05Diese Frauen von Markiewitz haben etwas Faszinierendes.
16:09Was meinen Sie?
16:09Ist das ein Licht, das aus dem Körper ausbricht?
16:14Ich weiß nicht, wenn Sie so wollen.
16:16Ja.
16:18Aber dieses Licht ist nicht irgendwo.
16:21Es ist genau an den Stellen, wo Frauen gewöhnlicherweise ihren Schmuck tragen.
16:25Sehen Sie hier, am Handgelenk.
16:28Und was tragen Sie am Handgelenk?
16:31Schmuck.
16:31Oder hier, am Hals.
16:40Wenn drei Menschen, ein Maler und zwei Sammler, also Käufer, sich zusammentäten,
16:49könnten Sie einen Riesenschwindel aufziehen.
16:51Die beiden Sammler überbieten sich gegenseitig auf verschiedenen Auktionen,
16:55kaufen also die Bilder ihres Malers zu höheren Preisen.
16:59Der Markt zieht mit, zieht nach,
17:01und die Bilder werden immer teurer.
17:04Das wäre nicht nur auf dem Kunstmarkt so.
17:07Richtig.
17:08Aber nur auf dem Kunstmarkt hat die Ware auch einen ideellen Wert.
17:11Hier und nur hier wäre es möglich,
17:14dass der Maler den Käufern Geld zurückgibt.
17:18Heimlich natürlich.
17:19Und der Sinn dieser ganzen Transaktionen?
17:22Sie sind oder sie stellen sich für einen Bankier reichlich naiv.
17:26Der Maler hat so die Bilder zum normalen Preis verkauft
17:29und die Käufer haben sie zum normalen Preis erworben.
17:32Und jeder hat sein Geschäft gemacht.
17:35Denn die restlichen Bilder des Künstlers
17:36sind von nun an das Fünf- bis Zehnfache wert.
17:39Und die der Sammler natürlich auch.
17:43Hat Herr Markiewicz eigentlich in diesem Haus verkehrt?
17:46Hin und wieder, ja.
17:47Er war auf Partys, auf Empfängen.
17:50Künstler schmücken, wissen Sie das nicht?
17:53Seinen Freund Otto Prinz, kannten Sie den?
17:56Nein.
17:57Sie kennen Konrad Kleinschmidt?
18:00Nein.
18:01Ach, entschuldigen Sie, Herr Winter.
18:03Ich bin ein leidenschaftlicher Klatschspaltenleser.
18:07Wahrscheinlich, weil ich gern dazugehören möchte
18:09zu den Beautiful People.
18:11Und da habe ich gelesen in der Morgenpost
18:14oder war es in der Bild-Zeitung?
18:15Also, ich bin ja ja hemmungslos.
18:18Ich lese alles.
18:19Und da habe ich gelesen,
18:21dass Kleinschmidt auf einer ihrer Partys war.
18:26Ich meine, verwechsele ich da was?
18:29Nein, nein, nein, nein.
18:30Ich bin ganz sicher.
18:31Tja, ich erinnere mich, er war wohl hier.
18:39Anna, meine Sekretärin, meine Assistentin,
18:42macht die Einladungslisten.
18:44Jemand hat mir geflüstert,
18:45Sie haben mit ihm gespeist.
18:48Im Kempinski.
18:50Mein lieber Dr. Fried,
18:50selbst wenn es so wäre,
18:53wie Sie vermuten,
18:55selbst wenn wir,
18:56Markewitz, Kleinschmidt und ich,
18:58diese Manipulation des Kunstmarktes vorgenommen hätten.
19:01Verstehst du das gegen irgendein Gesetz,
19:04Herr Staatsanwalt?
19:05Nein, Herr Winter,
19:07leider nicht.
19:09Das ist nicht wahr.
19:10Dann lüge ich also.
19:11Ja.
19:12Mein simples Polizistengehirn,
19:13Herr Kleinschmidt,
19:14ist unfähig,
19:14sich ein solches Komplott auszudenken.
19:16Ich habe es vom Staatsanwalt
19:18und der hat es von Herrn Karl Winter.
19:22Der hat nämlich gestanden.
19:24Gestanden?
19:25Was heißt gestanden?
19:27Gestehen kann man ein Verbrechen.
19:29Was wir gemacht haben,
19:30ist ein Geschäft.
19:31Ein Geschäft, verstehen Sie?
19:33Und das geht nur Winter und mich was an.
19:35Er tun,
19:35da war nämlich noch ein Dritter mit dem Geschäft
19:37und der ist tot.
19:39Genauer gesagt,
19:40er ist ermordet worden
19:40und das geht mich was an.
19:46Ein Geschäft,
19:48bei dem einer der Partner,
19:49nämlich Markiewicz,
19:51die beiden anderen,
19:52nämlich Winter und Sie,
19:52betrügen wollte.
19:54Markiewicz wollte das Geld,
19:56die Kaufpreise für seine Bilder,
19:57nicht wie verabredet zurückgeben,
19:59sondern damit ins Ausland,
20:01wahrscheinlich nach Griechenland fliehen.
20:04Winter und Sie haben davon Wind gekriegt
20:05und dem Verräter,
20:07dem Betrüger,
20:08das Geld,
20:08ihr Geld,
20:09abgenommen.
20:11Und weil Markiewicz
20:12sich das nicht gefallen lassen wollte,
20:13haben Sie ihn erschossen.
20:14Versuchen Sie mal,
20:15mit dieser Theorie vor ein Gericht zu gehen.
20:18Meine Anwälte würden Sie in der Luft zerreißen,
20:19Sie und Ihren Staatsanwalt.
20:21Wo waren Sie am Abend des Vierten
20:22zwischen 21 und 24 Uhr?
20:24Das weiß ich nicht aus dem Stehgreif.
20:26Dann bemühen Sie Ihr Gedächtnis
20:27oder Ihren Terminkalender.
20:29Oder einen Ihrer Anwälte.
20:34Na gut.
20:36Am Abend des Vierten
20:38habe ich im Grill des Kempinski gegessen.
20:41Zu viel gegessen.
20:43Deshalb habe ich mich von meinem Chauffeur
20:44an den Schlosspark fahren lassen
20:45und dort bin ich spazieren gegangen.
20:48Ungefähr von zehn bis elf.
20:51Danach bin ich an dem Platz zurückgegangen,
20:52an dem mein Chauffeur wartete
20:53und habe mich ins Hotel zurückfahren lassen.
20:55Haben Sie im Park jemanden getroffen?
20:57Ich pflege keine Bekanntschaften,
20:58in Parks zu machen.
21:00Ihr einziger Alibi-Zeuge
21:01ist dann Ihr Chauffeur?
21:02Ja.
21:04Und in der entscheidenden Stunde
21:05nicht mal der.
21:06Das sieht nicht gut aus für Sie, Herr Kleinschmidt.
21:12Aber ich lasse Sie jetzt gehen.
21:14Auf das Gerangel mit Ihren Anwälten
21:16kann ich vorläufig noch verzichten.
21:18Aber ich mache Ihnen die Auflage,
21:19Berlin nicht zu verlassen.
21:21Das habe ich auch nicht vor.
21:25War's das?
21:26Das war's.
21:27Das war's.
21:57Das war's.
22:27Das war's.
22:29Ja.
22:32Ja, ich habe geschlafen.
22:34Darum habe ich das Telefon nicht gleich gehört.
22:38Immer noch Kopfschmerzen.
22:40Aber das Fieber ist runter.
22:41Ich habe eben gemessen.
22:43Willst du nicht doch zu Dr. Schmitz fahren?
22:47Na gut, aber bleib im Bett.
22:51Wir sollten noch gar nicht so lange schwatzen.
22:53Wahrscheinlich stehst du im Hemd am Telefon
22:55und erkältest dich nur noch mehr.
22:57Und mach dir bitte einen Tee.
23:00Verena, bitte.
23:02Ja gut, dann mach dir eine heiße Zitrone.
23:05Ja.
23:06Und dann geh ins Bett und versuch zu schwitzen.
23:08Ja, bitte.
23:13Gut, Spatz.
23:15Ich versuch so bald wie möglich zu kommen.
23:19Ciao.
23:20Ciao.
23:20Ciao.
23:20Ciao.
23:20Ciao.
23:20Hallo, mein Schatz.
23:43Ich habe dir verschiedene Sachen mitgebracht.
23:48Das ist der Einzige,
23:49das hängt natürlich von der Musik ab.
23:51Das muss eine Einheit sein, eine Komposition, nicht?
23:54Das sind ja verschiedene Sachen.
23:55Da musst du dich umziehen zwischen den Nummern.
23:57Das geht doch nicht.
23:59Da sind keine Gardero mit überhaupt.
24:01Das sind Musikschuppen, wo ich da singe.
24:03Im Keller.
24:04Nicht Las Vegas.
24:05Auf einer Bühne, egal auf welcher.
24:07Es ist wichtig, was man dreht.
24:08Guten Tag.
24:33Ein Freund von Ihnen?
24:37Ich erinnere mich nicht.
24:38Ein Gast.
24:40Ich habe viele Gäste.
24:43Sie vermieten auch Zimmer.
24:45Im ersten Stock.
24:47Kann ich mich mal umsehen?
24:49Nein.
24:51Er lade Sie doch.
24:53Und Sie passen mir, oder Sie?
24:55Polizei.
24:57Machen Sie keinen Unsinn.
25:08Verspodden?
25:10Oh.
25:12Oh.
25:15Oh.
25:15Ah.
25:16Oh.
25:17Oh.
25:18Oh.
25:21Otto, hier!
25:45Astronomia, hier!
25:51Musik
26:21Musik
26:51Musik
27:21Stehenbleiben!
27:50Musik
27:50Herr Winter
27:51Sie haben einen Waffenschein
27:53für eine Smith & Wesson Pistole
27:55Kaliber 7,65
27:56Ja
27:57Dürfte ich die mal sehen?
28:00Anna
28:01Würden Sie mir bitte
28:02mal eine Pistole bringen?
28:04Sie ist an der rechten
28:04Schreibtisch geklärt
28:05Herr Markiewicz wurde
28:07mit einer Waffe
28:08dieses Kalibers getötet
28:09Verstehe
28:11Aber nicht mit meiner
28:13Das werden Ihre Ballistiker
28:15unschwer feststellen können
28:17Wie geht's, Dr. Fried?
28:20Oh, der Doktor ist traurig
28:20Er ärgert sich darüber
28:23dass er nur einen Markiewicz besitzt
28:25Er würde wohl gern noch einen kaufen
28:26aber bei den so plötzlich gestiegenen Preisen
28:28kann er sich das nicht leisten
28:30Dankeschön
28:32Das ist nicht Ihre Waffe, Herr Winter
28:39Doch
28:41Na gut, aber
28:42das ist nicht die Pistole
28:44für die Sie einen Waffenschein haben
28:45Ein Irrtum
28:48Ein Schreibfehler
28:49Ich habe die Nummer auf dem Schein
28:52nie mit der auf der Waffe verglichen
28:54Waffen sind Dinge, Herr Winter
28:55mit denen man sehr sorgsam umgehen sollte
28:56Man kann damit Menschen töten
28:57Wo waren Sie
29:00Sie beide
29:02Am Abend des Vierten
29:03Wir waren beide hier
29:05Genauer gesagt
29:07drüben in meinem Büro
29:08Haben erarbeitet
29:09Dann
29:11also gegen neun
29:12kam ein Anruf von Kleinschmidt
29:15Er hatte den Verdacht
29:17dass Markiewicz uns betrügen will
29:19dass er die Summen
29:20um die wir die Bilder zu teuer gekauft hatten
29:21nicht zurückgeben will
29:22dass er sich absetzt
29:24Ich wollte ihm nicht glauben
29:26Josef war, wie Sie wissen, mein Freund
29:29Ich konnte ihm einfach nicht glauben
29:31Ich habe mit Anna darüber gesprochen
29:33Nicht wahr?
29:34Ja, wir haben es beide nicht geglaubt
29:36Ja
29:37Kurz darauf haben wir unsere Arbeit beendet
29:40Frau Gurell ist nach Hause gegangen
29:42nehme ich an
29:43Ja
29:43Und ich bin hier geblieben
29:45Aber noch ins Fernsehen geschaut
29:48ein wenig gelesen
29:50und bin dann zu Bett gegangen
29:51Der Verdacht von Herrn Kleinschmidt
29:53dass Herr Markiewicz Sie betrügen wollte
29:54hat Sie nicht beunruhigt?
29:55Ich sagte Ihnen schon ganz richtig
29:57Ich habe Kleinschmidt nicht geglaubt
29:58Das hat Sie nicht so weit verunsichert
30:01dass Sie Ihrem Freund Markiewicz
30:03noch einen Besuch abgestattet haben?
30:04Nein
30:05Vielleicht haben Sie Ihren Freund angerufen
30:07um sich seiner Loyalität zu versichern
30:09Er hatte kein Telefon
30:10Richtig
30:11Aber dann haben Sie für die Tat Zeit
30:14die Zeit zwischen 22 und 24 Uhr
30:16gar kein Alibi
30:17Nein
30:17Sie auch nicht?
30:20Nein
30:20Wollen Sie nicht wenigstens Angaben
30:24zur Person machen
30:24Herr Prinz
30:25Name zum Beispiel
30:27Otto Prinz
30:28Stimmt das?
30:32Geburtsdatum Wohnort
30:34Daraus kann Ihnen niemand
30:35ein Strick drehen
30:36Sagen Sie uns doch einfach
30:38warum Sie die Wohnung
30:39in der Sie mit Josef Markiewicz
30:41zusammenwohnten
30:42verlassen haben
30:42Wenn Sie uns sagen
30:47dass Sie es in der Wohnung
30:48in der Ihr Freund ermordet wurde
30:50nicht mehr ausgehalten haben
30:51dann würden wir das verstehen
30:53Wir glauben gar nicht
30:58dass Sie fliehen wollten
30:58denn dann hätten Sie sich
31:00in Ihr Haus
31:01nach Griechenland abgesetzt
31:02Schönes Haus
31:03Ich habe in Ihrem Zimmer
31:05Bilder davon gefunden
31:07Er sagt nichts
31:09Er sagt einfach nichts
31:11Aber das ist bei einem
31:13Schriftsteller
31:14einem Dichter
31:15gar auch nicht nötig
31:16Seine Gabe ist zu schreiben
31:18nicht zu sprechen
31:19nicht wahr?
31:21Und das hat er ja auch getan
31:23Um sich von seinem
31:24traumatischen Erlebnis
31:25zu befreien
31:26Es war die Stunde der Liebe
31:31der Körper
31:32der Gnade
31:33des kleinen Todes
31:34Plötzlich zerbrach
31:36klirrend die Welt
31:37Die sanften Kerzen
31:39bäumten ihr Licht auf
31:40Der Geliebte seinen Körper
31:42Blut ran über weißes Leinen
31:45bedeckte die bittere Erde
31:46Noch einmal die Peitsche
31:49des jüngsten Gerichts
31:50und dann der Tod
31:51Der Geliebte flieht vom Geliebten
31:54verbirgt sich in dessen Schätzen
31:56zitternd, nackt
31:58Es kommen zwei Männer
31:59ein Soldat
32:00Sie schänden das Haus
32:02des Toten Plündernis
32:04Als sie fort sind
32:06schließt der Geliebte
32:07die Augen des Geliebten
32:08Nimmt seine Kleider
32:09und geht fort
32:10Wohin?
32:12Jenseits von Eden
32:13Wie kein
32:15Soll ich das übersetzen?
32:17In triviales Polizisten-Deutsch?
32:20Oder wollen Sie das selber tun?
32:25Na gut
32:26Sie lagen mit ihrem Geliebten
32:30Josef Mankiewicz im Bett
32:32Jemand hat das Glas
32:34des Atelierdachs zerschlagen
32:36und auf Mankiewicz geschossen
32:38Zweimal
32:39Sie sind nackt wie sie waren
32:43aus dem Zimmer gelaufen
32:44und haben sich
32:45vor Angst
32:46und vor Entsetzen
32:47im VW-Bus versteckt
32:50zwischen den Bildern von Mankiewicz
32:52den Schätzen ihres Geliebten
32:54Dann kamen zwei Männer
32:56ein Soldat
32:58vielleicht einmal in Uniform
32:59mit Schirmmütze
33:00vielleicht ein Chauffeur
33:02Die Männer sind ins Atelier gegangen
33:04und haben sich das Geld
33:05von Mankiewicz
33:06die 1,8 Millionen Mark geholt
33:08Haben das Haus
33:09wie sie es poetisch nennen
33:11geplündert
33:12Als die Männer weg waren
33:14haben sie sich ihre Kleider geholt
33:16und sind fortgelaufen
33:17Und wohin?
33:20In die griechische Taverne
33:21zu den einzig verbliebenen Freunden
33:24Jenseits von Eden
33:26Wie kein
33:26Was heißt das?
33:28Wie kein
33:29Kain war der Mörder
33:31seines Bruders Abe
33:32Malak
33:34Ich habe sie herholen lassen
33:54um ihnen zu sagen
33:54dass ich sie des Mordes
33:56an Josef Markiewicz beschuldige
33:57Was soll denn der?
33:58Halt den Mund
33:58Es gibt einen Zeugen
34:01der die schriftliche Aussage
34:02gemacht hat
34:03zwei Männer
34:05deren Beschreibung
34:05auf sie zutrifft
34:06am vierten abends
34:07am Tatort gesehen zu haben
34:09Setzen Sie bitte
34:11Ihre Mütze auf
34:12Setzen Sie die Mütze auf
34:15Der Zeuge hat
34:19einen der beiden Männer
34:20einen der beiden Männer
34:20als Soldat beschrieben
34:21Das trifft
34:23so wie Sie in Ihrer Uniform
34:25und mit Ihrer Mütze dastehen
34:26auf Sie zu
34:27Herr Zschäpern
34:27Ich bin kein Soldat
34:29und
34:29Nachdem Sie
34:30Herr Kleinschmidt
34:31das vorher mit Ihrem
34:32Komplizen Winter
34:32besprochen hatten
34:33fuhren Sie mit Ihrem
34:35Chauffeur am Abend
34:36des vierten zwischen
34:3622 und 24 Uhr
34:38zum Atelier von Markiewicz
34:39Sie haben versucht
34:40dort einzudringen
34:41aber die Tür war verschlossen
34:42Daraufhin sind Sie
34:44Herr Zschäpern
34:45aufs Dach des Ateliers
34:46geklettert
34:46Ohne Lichter
34:47ohne Seil
34:48einfach so
34:49Markiewicz hatte Sie bemerkt
34:51Er hatte eine Waffe
34:52und wollte auf Sie schießen
34:53Auf dem Glasdach
34:54des Ateliers
34:55liegend waren Sie
34:56eine gute Zielscheibe
34:56Ihnen blieb gar nichts
34:58anderes übrig
34:58als zuerst zu feuern
34:59und Markiewicz
35:00brach tot zusammen
35:01Lass ihn
35:03Er hat Fantasie
35:05Prinz verließ
35:07panikartig die Wohnung
35:09ließ aber die Tür offen
35:10Daraufhin sind Sie
35:11Herr Kleinschmidt
35:12zusammen mit Herrn Zschäpern
35:13der wieder vom Dach herunter
35:15kam in die Wohnung
35:16eingedrungen
35:16haben die 1,8 Millionen
35:18die Markiewicz
35:19im Bargeld
35:20in seinem Besitz hatte
35:21die aber in gewisser Weise
35:21Ihnen und Winter gehörten
35:23an sich genommen
35:23und im Besitz des Geldes
35:25verließen Sie wieder die Wohnung
35:27Ich nehme Sie beide
35:30hiermit vorläufig fest
35:31Führen Sie die Herren ab
35:33Wenn diese absurde Beschuldigung
35:38auf irgendeine Art
35:39in die Öffentlichkeit kommt
35:40werde ich Sie
35:41wegen Verleumdung belangen
35:42Im Übrigen verlange ich
35:44jetzt sofort
35:45bevor Sie mich
35:46in irgendeine Zelle sperren
35:47den Anwalt Dr. Frank
35:49zu sprechen
35:49Wie ich sehe
36:14hast du immer noch Fieber
36:15Und schwitzt
36:27wie ich es dir geraten habe
36:28Mach dich nur lustig
36:31Was soll ich denn machen?
36:33Dir zu deiner Krankenkomödie
36:34gratulieren?
36:36Ich habe keine Zeit
36:36in die Schule zu gehen
36:37Ich muss proben
36:39Was?
36:42Marilyn Monroe für Arme?
36:43Ich werde im Black Rock
36:46auftreten
36:47Ich werde mit der Truppe singen
36:50Und wie heißt die Truppe?
36:54Stone Cold and Crazy
36:56Verena
36:58Du bist ein schulpflichtiges Mädchen
37:00Wenn du deiner Schulpflicht
37:02nachgekommen bist
37:03dann kannst du meinetwegen singen
37:05Aber jetzt geht es
37:06erstmal in die Schule
37:06Mann, was soll ich da?
37:08Ich passte sowieso nicht auf
37:10Ich denke da an meine Lieder
37:12an meinen Auftritt
37:13Verena, so geht das nicht
37:14Du musst in die Schule gehen
37:16Ich muss gut sein
37:17Ich muss
37:19Und gut wird man nur durch Arbeit
37:22Eine wundervolle Erkenntnis
37:23Du stündest in der Schule anders da
37:25wenn du die schon früher gehabt hättest
37:26Darf ich das weiterproben?
37:30Oder
37:31Ja
37:33Korrigierst du mich, wenn ich falsch bin?
37:36Oder schlecht?
37:37Oder nicht gut aussehe?
37:38Und das alles wegen dem Sänger Mischa
37:40Ich glaube, ich will ihn nicht mehr
37:42Aber er soll wissen, was ihm entgangen ist
37:47Guten Morgen
37:55Guten Morgen
37:56Herr Winter, ich wollte Ihnen sagen
37:58dass ich Herrn Klein-Schmidt
38:00und seinen Chauffeur Fritz Scheppern
38:01festgenommen habe
38:02Der Richter hat einen Haftbefehl
38:04gegen die beiden unterschrieben
38:05Ich bin überzeugt, dass Sie auf dem falschen Weg sind
38:08aber ich kann Sie wohl nicht davon abbringen
38:09Sind Sie davon überzeugt
38:10oder wissen Sie es?
38:11Ich bin jedenfalls davon überzeugt
38:22dass Sie Herrn Klein-Schmidt Ihre Waffe
38:24die Originale, die deren Nummer
38:26auf Ihrem Waffenschein steht
38:27gegeben haben
38:28und dass Herr Klein-Schmidt
38:30mit eben dieser Waffe
38:31Josef Markierbe zerschossen hat
38:33Auch diese Annahme ist falsch
38:35Aber da die Dinge nun einmal
38:38diesen Lauf genommen haben
38:39will ich Ihnen Folgendes nicht vorenthalten
38:42Klein-Schmidt ist an der Nacht des Vierten
38:46genau gegen 1 Uhr am Morgen des Fünften
38:50zu mir gekommen, hierher
38:51und hat mir meinen Teil
38:53des in Markiewitz Bildern investierten Geldes
38:55nämlich 780.000 Mark gebracht
38:58Wie schön für Sie
38:59Ja, in der Tat
39:01Klein-Schmidt hat mir erzählt
39:03Er sei kurz vor 12 mit seinem Chauffeur
39:05zu Markiewitz Wohnung gefahren
39:07Er habe die Tür zum Atelier weit offen gefunden
39:10Er habe das Atelier betreten
39:12und Markiewitz tot auf seinem Bett liegen sehen
39:14Erschossen
39:16Er habe daraufhin das Geld gesucht
39:20unschwer gefunden
39:21und die Wohnung wieder verlassen
39:23Sie sind sicher, dass Sie nicht versuchen
39:24einen Komplizen zu decken?
39:26Ich bin sicher, dass ich bereit bin
39:27diese Aussage vor Gericht zu wiederholen
39:29und zu beeiden
39:30Herr Hauptkommissar
39:32Ich bin sicher, dass sie in der Tat
39:45also in der Tat
39:50Musik
40:20Sie verirren sich ziemlich oft hierher, Herr Kommissar.
40:34Und dieses Mal habe ich mich nicht verirrt, Frau Kuchel.
40:43Erkennen Sie, was das hier ist?
40:48Nein.
40:49Das sind Wollfusse.
40:50Rote Wollfusse von einem Kostüm oder einem Kleid,
40:54die wir auf dem Dach des Ateliers von Markiewicz gefunden haben.
40:58Auch an der Wand, über die man auf das Dach gelangt.
41:03Kleine rote Wollfusse.
41:05Ja, und? Warum zeigen Sie mir das?
41:08Ich habe hier einen Durchsuchungsbefähig für Ihre Wohnung, Frau Kuchel.
41:12Ich möchte mich in Ihrer Wohnung nach einem roten Kostüm oder Kleid umsehen.
41:15Ach, ich habe kein rotes Kostüm oder Kleid.
41:17In einem Katalog von Josef Markiewicz habe ich einen Farbdruck entdeckt.
41:25Hier. Auf dem sind Sie ganz deutlich in einem roten Kostüm zu sehen.
41:34Wie würden Sie die Farbe denn nennen? Rot, nicht wahr?
41:39Kaminrot sagt man, glaube ich, unter Galeristen.
41:43Meinetwegen können wir in meine Wohnung fahren, aber ich habe kein rotes Kostüm.
41:48Aber wo haben Sie das Kostüm denn gelassen?
41:50Das Bild ist doch gar nicht alt.
41:53Sie haben dieses hübsche Kostüm doch nicht etwa weggeworfen oder verschenkt.
41:57Ach, ich habe es an einer Second-Hand-Boutique verkauft.
42:00An welche?
42:00Das weiß ich nicht. Es gibt viele in Berlin.
42:11Entschuldigen Sie bitte.
42:17Sind Sie diese Frau?
42:22Nein.
42:22Aber die Ähnlichkeit ist verblüffend.
42:32Die Haare, die Augen, die Nase.
42:37Sehr verblüffend.
42:39Warum geben Sie es nicht zu?
42:42Es ist doch nichts dabei, dass Sie Herrn Markiewicz Modell gestanden haben.
42:47Dass Sie seine Geliebte waren.
42:49Willen Sie nicht, dass etwas zu weit ging?
42:51Herr Rolf?
42:54Josef Markiewicz hat Frau Corell gemalt.
42:58Nackt.
42:59Das heißt, ganz so nackt nun wieder nicht.
43:02Frau Corell trägt nicht nur sehr schönen, sondern auch sehr persönlichen Schmuck.
43:06Er gehört zu ihr, ist ein Teil von ihr.
43:09Der Künstler Markiewicz hat das erkannt.
43:11Und hat sie mit dem Schmuck gemalt.
43:12Das heißt, er hat dort, wo sie den Schmuck trägt,
43:15ein Leuchten, ein Glänzen, eine Lichtexplosion gemalt.
43:20Und wenn, Herr Kommissar, was beweist das?
43:27Frau Corell, Sie waren die Geliebte von Markiewicz.
43:32Er hat sie gemalt.
43:33In den letzten Wochen vor seinem Tod nur sie.
43:36Dann haben Sie am Abend des Vierten von Herrn Kleinschmidt erfahren,
43:39dass Markiewicz sich absetzen wollte.
43:41Ohne sie.
43:43Sie haben die Pistole von Herrn Winter an sich genommen und sind zu ihm gefahren.
43:46Ich weiß nicht, ob Sie ihn umbringen wollten.
43:49Vielleicht wollten Sie ihm auch nur mit Selbstmord drohen.
43:51Aber er hat sie nicht reingelassen.
43:53Deshalb sind Sie auf das Dach seines Ateliers geklettert
43:56und haben ihn von dort im Bett mit Otto Prinz gesehen.
44:00Das hat sie tief verletzt.
44:02Und verrückt vor Eifersucht haben Sie ihn erschossen.
44:06Nein.
44:06Sie wissen das.
44:11Sie haben gewusst, dass Frau Corell die Geliebte von Markiewicz war.
44:15Und Sie haben, als Sie erfuhren, dass Markiewicz ermordet worden ist,
44:19den Zusammenhang geahnt.
44:21Sie haben nach Ihrer Pistole gesehen, aber sie war verschwunden.
44:25Wo haben Sie die Tatwaffe hingeworfen, Frau Corell?
44:27Jedenfalls haben Sie, Herr Winter, um Ihre Assistentin zu schützen,
44:33diese andere Pistole besorgt.
44:36Ist das richtig?
44:40Ich habe ihn geliebt.
44:44Ich habe ihn mit Ihnen zusammengebracht, auch mit Klein Schmidt.
44:48Ich habe mir ausgedacht, wie wir seine Bilder teurer machen.
44:52Wie wir ihn reich machen.
44:57Ich habe alles für ihn getan.
45:03Und er war ein Schwein.
45:07Ein schwules.
45:13Ich würde es wieder tun.

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45:56
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