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Es fliegen Köpfe, es wird gerätselt, es geht durch eindrucksvolle Fantasy-Landschaften, inspiriert von der Natur Islands. Das neue Action-Adventure Echoes of the End eifert Genre-Größen wie God of War nach, wurde aber von einem vergleichsweise winzigen Indie-Team entwickelt. Das Ergebnis ist ambitioniert und schwankt zwischen beeindruckend und frustrierend. Einen genaueren Blick ist es aber auf jeden Fall wert. Und deshalb: Willkommen zum Test-Video zu Echoes of the End.

Echoes of the End gibt es ab dem 12.08. für 40 Euro auf PC, PS5 und Xbox Series.
Transkript
00:00Es fliegen Köpfe, es wird gerätselt, es geht durch eindrucksvolle Fantasylandschaften inspiriert
00:09von der Natur Islands. Das neue Action-Adventure Echoes of the End eifert Genregrößen wie God
00:15of War nach, wurde aber von einem vergleichsweise winzigen Indie-Team entwickelt. Das Ergebnis ist
00:21ambitioniert und schwank zwischen beeindruckend und frustrierend. Einen genaueren Blick ist es
00:25aber auf jeden Fall wert und deshalb Willkommen zum Testvideo zu Echoes of the End.
00:34Zwar fordert das isländische Studio Mirker Games mit seinem Debüttitel Sonys Blockbuster-Serie
00:38um Kratos und Atreus nicht gerade heraus, die Parallelen sind aber unübersehbar. So begeben
00:44wir uns als mächtige Kriegerin Rin zusammen mit unserem Gefährten Abram Finlay auf eine
00:48mystische Reise durch die wunderschöne Fantasy-Welt Ema und heizen dabei allerhand Soldaten, Monstern
00:53und Bossen sowohl mit heftigen Nahkampf-Attacken als auch mit mächtigen Zaubern ein. Was nach
00:58Blockbuster-Unterhaltung von der ersten Sekunde an klingt, braucht allerdings etwas Anlauf.
01:02Die ersten ein, zwei Stunden sind nämlich der schwächste Teil des ganzen Spiels. Am Anfang
01:08lässt sich das Action-Adventure erschreckend viel Zeit, um seine größten Probleme zu zeigen.
01:12Das ist natürlich ein Nachteil, gerade in Zeiten von Let's Plays und Streams, wo sich viele
01:17potenzielle Kunden auch einfach mal einen Eindruck vom Start eines Spiels verschaffen und dann
01:21die Kaufentscheidung treffen. Zum Glück wird Echoes of the End nach hinten raus aber immer
01:26besser. Es reicht zwar nie an die ganz großen Genre-Könige ran, hat uns im Test aber immer
01:31wieder mit spaßigen Umgebungsrätseln, tollen Locations und kuriosen Figuren überrascht.
01:35Also, auf geht's in die Welt von Aema.
01:38Gestatten, das hier ist Rin. Sie ist nicht nur unsere Heldin, sondern auch ein sogenanntes
01:54Vestigium. Als Vestigium besitzt sie von Geburt an besondere magische Fähigkeiten, die den Menschen
02:00in der Fantasy-Welt von Aema genauso rätselhaft wie mächtig erscheinen. Wir wissen zunächst
02:05nur, dass Rins Magie irgendwie mit den mysteriösen Hütern zusammenhängt. Das sind uralte und
02:11unerschütterliche Monolithen, die der Welt Stabilität verleihen.
02:14Naja, wobei so unerschütterlich sind die Hüter dann wohl doch nicht, denn bereits im Intro sehen wir,
02:32wie eine ebenfalls magiebegabte Frau in Begleitung eines Soldaten und einer Gruppe finsterer,
02:37dreinblickender Kämpfer einen Hüter korrumpiert. Nach der schicken Cutscene übernehmen wir dann auch
02:41letztendlich die Kontrolle über Rin, die zusammen mit ihrem Bruder Kor während einer Patrouille
02:45die einzelnen Hüter abgrast und kontrolliert.
02:47Schließlich kommt es, wie es kommen muss. Rin und ihr Bruder stoßen auf ihrer Patrouille auf Zara und Oric. Die beiden Fieslinge aus dem Intro haben natürlich keine guten Absichten und erweisen sich zudem noch als überaus
03:15mächtig. Zu allem Überfluss entführen sie dann auch noch Koa und machen sich aus dem Staub.
03:21Soweit die Ausgangslage nach dem ersten Level und mehr Details zur Story wollen wir hier auch nicht verraten.
03:30Wobei, einen Detail müssen wir dann doch noch ansprechen, denn Rin wird nach dem ersten Kapitel von dem mysteriösen Abram Finlay begleitet.
03:36Finlay unterstützt Rin nicht nur im Kampf und bei Rätseln, er hat auch jede Menge Kommentare, Ratschläge und andere ungefragte Hinweise auf Lager.
03:45Rin ist derweil oft angemessen genervt von ihrem unverhofften Helfer. Es gibt also ein ständiges verbales Hin und Her zwischen den beiden Helden, das viel zur Atmosphäre des Spiels beiträgt.
03:53Fortan heften wir uns jedenfalls als dynamisches Duo in insgesamt zehn Story-Kapiteln an die Fersen unserer Widersacher, decken finstere Pläne auf und finden mehr über die Rolle von Rin, ihrer Magie und über die Geschichte ihres neuen Begleiters heraus.
04:06Die Handlung ist ein wesentlicher Motivator zum Weiterspielen, naja, nur eben nicht zu Beginn.
04:20Bis auf den kleinen Film zum Anfang hält sich das Team von Murder Games mit Erklärungen zur Welt, Gesellschaft und Fraktion praktisch komplett zurück.
04:27Und das Konzept geht in unseren Augen nur bedingt auf.
04:30Was wir mit Rin ab dem Spielstart erleben, ist verständlich und ergibt Sinn.
04:34Offenbar gab es zwischen dem Volk unserer Heldin und den verfeindeten Dalgs-Männern, zu denen die Antagonisten gehören, einen brüchigen Frieden.
04:41Mit der Invasion ist der aber passé, so dass Rin nicht nur für das Leben ihres Bruders, sondern auch für ihr gesamtes Volk kämpft.
04:47Die leichte Action-Kost der Story kommt problemlos an.
04:56Anders sieht es mit der Welt von Aema und dem Verständnis für das große Ganze aus.
04:59Rin ist als klar definierter Charakter fest im Story-Universum verankert.
05:03Weil sie zum einen enormen Wissensvorsprung gegenüber uns Spielern hat und zum anderen in den ersten Kapiteln ein bisschen zu Wort kark bleibt, will der Funke zunächst nicht so richtig überspringen.
05:12Wenn wir das aber als gegeben hinnehmen und so ein paar wichtige Grundregeln wie
05:25Wir gut, die anderen böse, Magie wichtig, Bruder retten, verinnerlichen, kommen wir auch ohne viel Erklärung im Spiel an.
05:32Spätestens wenn im Laufe der Handlung der Story-Schwerpunkt mehr auf Rins persönliche Ebene wechselt,
05:36tritt das Weltliche in den Hintergrund und wir identifizieren uns mehr und mehr mit unserer Protagonistin.
05:41Zudem füllt sich unser Journal auch mit Tagebucheinträgen und gefundenen Dokumenten, die etwas mehr Kontext liefern.
05:47Dennoch wirken Situationen wie hier oft unpassend.
05:51Direkt zu Beginn stellt uns Koa eine Frage, deren Antwort wir selbst wählen.
05:55Obwohl die Antwortmöglichkeiten in solchen Situationen oft entweder in dieselbe Richtung gehen oder eben belanglos sind,
06:01wissen wir als Spieler einfach gar nichts über unsere Figur, was eine Antwort irgendwie befremdlich macht.
06:06Solche Momente kommen im Spiel immer wieder mal vor, meist mit einer positiven, negativen oder neutralen Antwortmöglichkeit.
06:12Entscheidungen wirken sich aber nur minimal auf die folgenden Dialogzeilen aus, nicht jedoch auf den größeren Handlungsverlauf.
06:18In unseren Augen hätte das Team von Mercury Games die Mechanik entweder streichen oder den Aufwand beim Storytelling erhöhen sollen.
06:25Denn nur wenn wir unsere Figur und ihre Historie besser einordnen können, ergeben solche Gesprächsentscheidungen überhaupt Sinn.
06:31Ansonsten sind sie uns einfach komplett egal.
06:34Story und Charakterentwicklung haben also ein paar Startschwierigkeiten, dafür sieht Echoes of the End aber immerhin von Anfang an sehr hübsch aus.
06:41Besonders die Landschaften können oft beeindrucken.
06:43Wir wandern zwar auf linearen Pfaden durch die von Island inspirierte Natur, links und rechts vom Wegesrand gibt's aber fast immer hübsche Umgebungen zu bestaunen.
06:51Und weil uns jedes Kapitel an einen neuen Schauplatz führt, bekommen wir auch in Sachen optischer Abwechslung einiges geboten.
06:57Wir erkunden düstere Höhlen, brennende Dörfer, staubige Wüsten, Eisregionen und heiße Vulkane.
07:09Manchmal nehmen wir sogar ein Boot zum nächsten Ankerplatz.
07:14Technisch lässt die Unreal Engine 5 hier zwar auf den ersten Blick ihre Muskeln spielen, enttäuscht aber im Detail.
07:19Das geht mit den Bewegungsanimationen los, die nie so richtig das Gewicht unserer Spielfigur vermitteln und oft sogar so aussehen,
07:26als würde die Animation die Figur immer ein bisschen zu weit durch den Level schieben, also zumindest für das, was die Grafik da wirklich zeigt.
07:33Und selbst beim Klettern, Rätseln, Erkunden und Rutschen sind die Animationen oft auffällig hakelig miteinander verknüpft.
07:40Zumal unsere Spielfigur auch einfach lächerlich hochspringen kann, sorry aber das hier sieht einfach falsch aus.
07:52Auch sonst wirkt das Spiel stellenweise unfertig.
07:56Es gibt etwa die typischen Unreal Engine 5 Traversal Ruckler, die kommen nicht super häufig vor, nerven aber oft genug.
08:02Wir haben mehr als einmal eine schwierige Sprungpassage vermasselt, weil durch den Ruckler unsere Eingabe nicht erkannt wurde.
08:08Während man sich über den Platzhaltercharakter der Menüs noch streiten kann, ist das Aufschaltsystem beim Kämpfen aktuell noch ein dickes Minus.
08:15Weil der rote Punkt nach dem ersten Aufschalten immer sichtbar ist, merken wir gar nicht, ob wir den Gegner nun fokussiert haben oder nicht.
08:21Dazu kommt, dass das Spiel gern mal willkürlich die Aufschaltung löst, was oft sehr verwirrt.
08:28Die Bosskämpfe, etwa gegen diese Riesenfrau, wirken stellenweise sehr steif.
08:34Außerdem fährt die Kamera bei großen Gegnern oft nur nach unten statt weiter raus, was total falsch ist.
08:39Sehr oft sind wir in fordernden Kämpfen zudem unterlegen, weil Rin an irgendeiner für uns nicht sichtbaren Ecke der Arena hängen bleibt.
08:46Besiegte Gegner hingegen werden aber plötzlich federleicht, wenn wir durch ihre Leichen laufen.
08:53Außerdem wollen die Flammeneffekte mancher Zauber auch nicht so recht zu ansonsten meist der schönen Beleuchtung, Landschaftsdarstellung und zu den stimmigen Charakterdetails passen.
09:05Punkten kann Echoes of the End aber mit grandiosen Panoramen, zumindest bis Wasser dabei ist.
09:11Die Wellen des blauen Nasses verschwinden am Ufer einfach in der Bodentextur, Spiegelungen sind alles andere als ideal gelöst und wenn wir durch knöcheltiefes Wasser laufen, wirbeln wir Staub statt Wasser auf.
09:24Das mag jetzt vielleicht wie willkürliches Gemecker wirken, denn schließlich ist die grundsätzliche Grafikqualität von Echoes of the End sehr hoch.
09:31Einzeln fallen die aufgezählten Punkte auch kaum ins Gewicht, doch die Probleme summieren sich so weit auf, bis fast immer irgendwas nicht so ganz stimmt.
09:39Zumal einige Fehler auch schon oft in anderen Spielen gemacht wurden, dass man nicht mehr sagen kann,
09:44Naja, die Entwickler hätten es ja unmöglich besser wissen können. Naja, doch, hätten sie.
09:51Echoes of the End strotzt vor guten Absichten, muss sich aber fehlenden Feinschliff attestieren lassen.
09:56Ein ähnliches Muster erkennen wir auch beim Gameplay.
10:06Wie in God of War oder auch Uncharted müssen wir in Echoes of the End entweder in abgesteckten Arealen alle Gegner besiegen,
10:12Kletterpartien meistern oder zahlreiche Rätsel lösen.
10:16Diese drei Aufgabentypen sind gut durchgemixt, sodass uns meist nicht langweilig wird.
10:24Nur am Anfang ziehen sich einige Szenen auffällig in die Länge, weil Rin noch nicht so viele Fähigkeiten freigeschaltet hat.
10:30Da wären wir also wieder beim Thema. Der Start ist die größte Schwäche von Echoes of the End.
10:36Aber schauen wir uns zunächst mal die Kämpfe an.
10:38Rin teilt mit ihrem Schwert im Nahkampf aus, setzt aber auch nach und nach immer mehr nützliche Zaubertricks ein.
10:43Etwa kann sie auf Knopfdruck Gegnern Lebensenergie entziehen und sich selbst damit heilen.
10:47Zauberei, aber auch besondere Angriffe wie ein schwerer Hieb kosten Mana, das wir durch einfache Angriffe wieder aufladen.
10:53Unsere Gegner sind menschliche Soldaten, Org-ähnliche Ungeheuer und eine Handvoll Fantasy-Monster wie diese Riesenkrabben
10:59oder diese widerlichen Krabbelfiecher mit ihren scharfen Zangen.
11:08Die meisten Feindtypen gibt's dann auch noch in verschiedenen Ausführungen, etwa einfache Soldaten, Fernkämpfer oder schwer gepanzerte Ritter.
11:14Warten in einem Areal alle davon auf uns, müssen wir taktisch vorgehen und am besten zuerst die Fernkämpfe ausschalten,
11:20anschließend das Fußvolk eliminieren, bevor wir mit den dicken Berserkern tanzen.
11:24Die KI überzeugt eher durch Masse und blindes Anstürmen als durch taktische Manöver, was aber trotzdem für fordernde Kämpfe sorgt.
11:31Mit Tasten für leichte, schwere und magische Angriffe arbeiten wir uns durch die Reihen, per Ausweichrolle entgehen wir Treffer,
11:37Blocken schützt uns und wenn wir im richtigen Moment parieren, verschaffen wir uns einen Vorteil.
11:41Markierungen an den Gegnern verraten uns außerdem, ob wir den folgenden Angriff parieren oder ihm nur ausweichen können.
11:47Das Kampfsystem klingt nicht nur nach klassischer Third-Person-Formel, es spielt sich auch so, aber in einer Light-Version.
11:53Wer etwa von den butterweichen Bewegungen und präzisen Ausweichrollen eines Elden Ring verwöhnt ist,
11:58wird hier wegen hakeliger Animationen den einen oder anderen Treffer einstecken.
12:02Geraten Kämpfe zu schwer, können wir aber jederzeit zwischen den drei Schwierigkeitsgraden wechseln.
12:12Echoes of the End unterstützt neben einer hakeligen Maus- und Tastatursteuerung auch Eingaben über Gamepads.
12:17Wir haben es mit dem Xbox-Controller am PC gespielt. Dort, also auf dem PC, erscheint das Spiel auf Steam.
12:22Außerdem kommt Rins Abenteuer auf die PS5 und die Xbox Series Konsolen jeweils für einen Preis von 40 Euro.
12:28Vertont ist Echoes of the End ausschließlich auf Englisch, was die Sprecher sehr ordentlich machen.
12:33Deutsche Untertitel könnt ihr zuschalten, alle Texte im Spiel sind auf Deutsch verfügbar.
12:37Insgesamt gehen die Kämpfe im Spielverlauf zwar immer fordernder, aber fair und größtenteils frustfrei von der Hand.
12:44Das liegt zum einen an der Begleiter-KI.
12:46Der gute Abram nimmt nicht nur eigenständig Feinde mit Magie aufscoren, er packt manchmal auch Widersacher,
12:51sodass wir für einen Gelegenheitsangriff freie Bahn haben.
12:54Zum anderen verbessern wir Rin mit gesammelter Erfahrung in gleich vier Talentbäumen.
13:00Mit gewonnenen Erfahrungspunkten schalten wir aktive Fähigkeiten und passive Buffs in den Kategorien Offensiv, Defensiv und Magiefrei.
13:06Im vierten Talentbaum verbessern wir die Fähigkeiten unseres Begleiters.
13:10Erfahrungen gibt es für besiegte Gegnergruppen und geplünderte Kisten.
13:14Die stehen meist etwas abseits der sehr linearen Wege und gewähren neben Bonuserfahrungen ein paar Brocken Hintergrundgeschichte.
13:20Wenn wir gerade nicht austeilen, lösen wir Rätsel und die machen einen großen Teil von Echoes of the End aus.
13:32Mit Rins Magie bewegen wir aus der Ferne Schalter, Zahnräder, Kisten, Plattformen und Co.
13:36Immer wieder stoßen wir auf abenteuerlich konstruierte Schauplätze und müssen den richtigen Weg bis zum Ausgang finden.
13:42Lösen wir am Anfang noch einfache Schieberätsel mit Kisten, müssen wir uns später aus zwei Gründen mehr anstrengen.
13:52Grund Nummer 1
13:53Die einzelnen Rätselräume werden größer und komplexer.
13:56Wenn wir etwa für den Zugang zu einem abgesperrten Bereich Figuren in einer bestimmten Reihenfolge ordnen müssen,
14:01sitzen wir mit Stift und Zettel vorm Monitor und tüfteln anhand der Hinweise an der Lösung.
14:05Oder wir müssen uns in einem verwinkelten Areal orientieren, erarbeiten uns den Weg auf verschiedene Plattformen und richten Lichtstrahlen auf Ziele aus.
14:12Grund Nummer 2
14:14Vorhin sagte ich ja, dass jedes Kapitel optische Abwechslung bietet.
14:17Das gilt auch für die spielerischen Elemente.
14:19Ha!
14:20Das ist neu!
14:21Ha!
14:22Das ist neu!
14:23In fast jedem neuen Areal kommt eine neue Form der Fortbewegung oder Magienutzung hinzu, die wir dann für neue Rätsel brauchen.
14:30Als wir hier in dieser neuen Umgebung ankommen, entdecken wir etwa erstmals formbaren Zaubersand zum Klettern.
14:36Oder hier, mitten in einem Vulkan, laufen wir in bestimmten Bereichen dank Magie an Wänden und Decke oder fliegen sogar über die Lava.
14:45Später blenden wir auf Knopfdruck eine zweite Zeitebene ein, in der etwa Brücken noch intakt sind.
14:50Oder wir beschwören ein Magie-Echo unserer Heldin an einem Ort und teleportieren uns in zeitkritischen Situationen wie mit der Portalgun schnell von einem Ort zum anderen.
15:07Wer mal partout nicht weiterkommt, erhält per Tastendruck Hilfe.
15:11Dann gibt uns entweder Abram einen Tipp oder Rin lässt uns an ihren Gedanken teilhaben.
15:15Das Problem der pausenlos die Lösung verratenen Sidekicks umschifft das Team von Mercury Games also recht elegant.
15:22Kämpfe und Rätsel haben wir uns angeschaut, bleiben noch die Kletterpassagen.
15:26Die funktionieren prinzipiell wie in Uncharted oder eben God of War.
15:30Rin springt, hangelt und klettert an vorgegebenen Stellen und verschafft sich so Zugang zu neuen Bereichen.
15:35Im Laufe des Abenteuers lernt sie neue Fähigkeiten wie den Doppelsprung oder den Sprint in der Luft, was die Klettereien analog zu den Rätseln weiterentwickelt.
15:42Weil Echoes of the End streng linear und in Kapitel unterteilt ist, gibt es kein Backtracking zu vorher verschlossenen Bereichen.
15:50Doch auch hier merken wir den fehlenden Feinschliff deutlich.
15:53Oft lässt uns das Spiel über weite Abgründe springen.
15:56Das erschließt sich uns, auch weil es keinen anderen Weg gibt.
15:59Wenn wir dann aber von der Kante abspringen, macht Rin ihren normalen Sprung und schafft es nicht annähernd auf die andere Seite.
16:04Wie gesagt, meist gibt es keinen anderen Weg, daher wissen wir, dass wir diesen Weg hier nehmen müssen.
16:10Vom Verhalten unserer Figur bekommen wir aber den Eindruck, der Sprung sei unmöglich.
16:14Was ist also die Lösung, die Echoes of the End nicht verrät?
16:17Wir müssen wie in einem Cartoon übertreten und praktisch mit dem Fuß in der Luft hinter dem Abgrund die Sprung-Taste drücken.
16:23Erst dann kommt die richtige Sprung-Animation, die plötzlich absurd viel weiter ist als bei allen vorherigen Fehlversuchen.
16:30Ihr seht das hier leider nicht, weil ich im Moment meines Geistesblitzes die Aufnahme bereits völlig frustriert beendet hatte.
16:38Stattdessen seht ihr hier eine andere Sprung-Passage, die zunächst unschaffbar schien.
16:43Tatsächlich war aber auch hier übertreten die Lösung, denn dann springt Rin wie vom Katapult geworfen.
16:49An solchen Stellen ist Echoes of the End wirklich schlecht lesbar.
16:53Klar kann man jetzt sagen, ja einfach immer übertreten und behält damit auch oft recht.
16:56In komplexeren Situationen spielt sich die Kletterei aber derart hakelig, dass wir oft zweifeln überhaupt auf dem richtigen Weg zu sein.
17:03Etwa müssen wir im letzten Spiel Drittel während eines Sprungs die Zeitebene wechseln, noch in der Luft einen Boppelsprung machen und in die dann offene Tür gelangen.
17:12Oder wie ihr hier seht, binnen weniger Sekunden das nächste Ziel für einen Megasprung anpeilen.
17:16Auf Eingaben in hektischen Momenten reagiert das Spiel aber dermaßen schwerfällig, dass wir die Richtigkeit unseres Plans anzweifeln.
17:24Es fehlt eben wieder der Feinschliff.
17:25Welcher Weg, Rin?
17:28Die Rope.
17:29Wir können diesen Weg wegziehen.
17:30Das gilt auch für die Dramaturgie.
17:33In jedem der 10 Kapitel folgen wir einem klaren Ziel.
17:36Meist müssen wir einen wichtigen Ort erreichen.
17:38Echoes of the End nutzt aber eine Sache so dermaßen häufig, dass es nervt, nämlich unnötig lange Wege.
17:45Gleich in mehreren Kapiteln machen wir ein Ziel aus, etwa einen Berg in der Ferne.
17:48Wir spielen drauf los und brauchen durchaus etwas Zeit bis zum anvisierten Punkt.
17:56Am vermeintlichen Ziel dann angekommen, treffen wir auf einen Fiesling, der uns meilenweit wegkatapultiert.
18:01Anstatt dass sich daraus eine neue Situation mit einem neuen Ziel ergibt, sagt Rin nur, ja wir müssen wieder zurück.
18:07Klar machen andere Spiele das auch, aber eben nicht so inflationär und das nervt.
18:12Von den genannten Szenen seht ihr hier aus Spoilergründen übrigens nichts, genauso wenig wie von unserem Erlebnis auf dem Weg zum Finale.
18:18Während der letzten drei Stunden unseres Durchlaufs wurden wir von dramatischer Musik durch die Level gepeitscht, während es von Rin und Abram ständig heißt,
18:26gleich sind wir da, nur noch ein bisschen, das letzte Gefecht wartet.
18:30Anstatt aber nun wirklich bald beim Finale zu sein, macht der Weg hier noch eine Schleife, gab es da noch eine unvorhersehbare Teleportion oder andere Verzögerungen,
18:39die uns eher wie eine unnötige Streckung der Spielzeit als wie ein spannend verlängertes Abenteuer vorkam.
18:44Diese ganzen kleinen Nervigkeiten ziehen Echoes of the End immer wieder runter und viele davon müssten nicht sein.
18:54Einige lassen sich in Zukunft vielleicht sogar noch schleifen.
18:57Ich weiß jetzt schon, dass ich gerne später mal eine Enhanced Edition von Echoes of the End spielen würde,
19:01denn hier stecken ein paar wirklich gute Elemente und tolle Ideen drin.
19:05Wenn man sich aber im selben Dunstkreis wie God of War bewegt, sind gute Absichten am Ende zu wenig.
19:11Lobenswert ja, aber nicht konkurrenzfähig und darum geht's hier.
19:14Schließlich ist Echoes of the End nicht nur ein künstlerisches Werk, sondern auch ein Produkt, das sich gegen deutlich bessere Spiele behaupten muss.
19:21Viele der Probleme könnte man aber vergleichsweise einfach lösen.
19:24Dass das aber bis zum Release nicht schon passiert ist, deutet aber auf fehlende Erfahrung und unfokussiertes Producing hin.
19:30Dem Spiel hätten ein paar Monate zusätzliche Entwicklungszeit und vor allem eine sehr ehrliche Feedbackrunde gut getan.
19:36Dafür sind zum Beispiel Demos und Betas da.
19:37Wenn selbst die Action-Experten von Team Ninja immer noch Alpha-Demos zu ihren Spielen raushauen, wie zuletzt zu Nioh 3,
19:45dann sollte man sich nicht zu schade sein, diesen Kommunikationskanal mit potentiellen Käufern auch mal zu nutzen.
19:50Manchmal fehlen ja nur wirklich kleine Justierungen.
19:53Am Ende ist Echoes of the End ein ambitioniertes Erstlingswerk, das sich aktuell noch ein paar zu viele Schnitzer leistet,
19:58um in einem Genre bestehen zu können, das viel besseres zu bieten hat.
20:02Und genau deshalb würde ich davon in ein, zwei Jahren gerne eine Enhanced Edition spielen wollen.
20:06Hier liegt zumindest ein kleiner Schatz begraben, er muss aber noch geborgen werden.
20:11Wenn man sich nämlich ein bisschen an die Kinderkrankheiten des Spiels gewöhnt hat, erzeugen die Story, das Setting und Monsterdesign, die Umgebungsrätsel
20:18und ja, in manchen Momenten sogar die etwas hakeligen, aber auch schön blutigen Kämpfe durchaus eine Sogwirkung, die nach dem schwachen Start immer mehr zum Weiterspielen motiviert.
20:27Das mit der Sogwirkung meine ich übrigens wörtlich.
20:30Trotz Ferienzeit und obwohl ich wusste, dass mir meine Kinder am nächsten Tag keine Verschnaufpause gönnen würden,
20:35habe ich Echoes of the End bis in die frühen Morgenstunden gespielt.
20:39Nicht, weil ich unbedingt für den Test schnell durchkommen wollte, sondern weil ich wissen wollte, was als nächstes kommt,
20:44wohin die Reise als nächstes geht, welche Rätsel und Monster mich im nächsten Gebiet erwarten und wenn ein Spiel das schafft, dann ist es auf dem richtigen Weg.
20:51Schade nur, dass es schon jetzt die Ziellinie überschritten hat, es hätte eine Bonusrunde verdient und sich dann vielleicht einen Platz auf dem Podest der Genregrößen erarbeiten können.
20:59Dafür reicht es jetzt aber noch nicht.
21:01Bis jetzt aber noch nicht.
21:03Bis jetzt aber noch nicht.
21:07Dann noch nicht.
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