- vor 6 Wochen
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KurzfilmeTranskript
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00:01:30Ich habe meinen Großvater mal gefragt, ob der Staub einen zum Niesen bringt.
00:01:53Und er hat geantwortet, ja, aber dem Staub verdanken wir auch die schönen Sonnenuntergänge.
00:01:58Ich glaube, es verging kein Tag, an dem mein Großvater nicht irgendetwas sagte, von dem ich schon damals wusste, ich würde es nie vergessen.
00:02:07An diesem Morgen wachte ich auf und dachte, das wird der La Paloma Tag.
00:02:12So nannte ich ihn später.
00:02:15Ich hätte diesem Tag viele Namen geben können, denn an diesem einen Tag erlebte ich ganz besonders viele Dinge.
00:02:21Entfliehen Sie der Hitze und vergessen Sie die Wirtschaftskrise.
00:02:24Kommen Sie ins La Paloma. Philadelphias festes Kino. Das erste Kino, das nach dem Börsentag wieder eröffnet.
00:02:31Besuchen Sie das La Paloma. Es ist ganz neu reguliert. Neue Sitze, neue Teppiche, neue Platzanweiser.
00:02:38Haha, voll klimatisiert. Kommen Sie ins La Paloma für nur 25 Cent bis 8 um 6.
00:02:44Und nur heute gibt es eine Mitternacht-Sondervorstellung.
00:02:47Damals war ich fast ein Teenager. Jetzt bin ich fast im besten Alter.
00:02:53Der La Paloma Tag war ein Samstag. Samstag, der 26. August 1933.
00:02:58Mir zu jedem Ereignis das genaue Datum zu merken, habe ich von meinem Großvater.
00:03:02Die Milch ist alle!
00:03:03Ich habe viele seiner Angewohnheiten übernommen und wie meine Mutter behauptete, nur die schlechten.
00:03:08Doch er hatte keine schlechten Angewohnheiten. Niemand hatte sie. Wie denn auch?
00:03:14Ist Gennaro schon wach?
00:03:15Wir waren mitten in der Wirtschaftskrise.
00:03:18Sag ihm, dass ich ihn sehen will.
00:03:19Die Milch ist alle!
00:03:23Dein Großvater will dich sehen.
00:03:26Der Eischrank ist ausgelaufen.
00:03:28Ich habe dir doch gestern Abend gesagt, dass du ihn sauber machen sollst.
00:03:32Bring deine Milch.
00:03:33Den schling nicht so.
00:03:35Na, wieso willst du nie den Staub unter meinen Wettel?
00:03:38Geh lieber und sieh, was dein Großvater von mir sieht.
00:03:41Und ja, auf rum zu nerveln. Ich bin in den Wechseljahren.
00:03:44Sie ist immer in den Wechseljahren. Aber irgendwie ändert sich gar nichts.
00:03:49Möchtest du deinen Viertel Dollar sehen?
00:03:51Ich habe ihn gestern gesehen.
00:03:53Na und?
00:03:55Seit dem Börsenkrach habe ich ihn jeden Tag gesehen.
00:03:58Ich glaube, heute bekommst du ihn endgültig.
00:04:01Das sagst du jetzt schon seit zwei Wochen.
00:04:03Naja, Sonntagnacht war es fast soweit.
00:04:08Hast du vergessen?
00:04:09Sogar Pater Edmund war hier und hat mir die letzte Ölung gegeben.
00:04:13Ich muss jetzt gehen.
00:04:14Wohin gehst du?
00:04:15Das weiß ich erst, wenn ich da bin.
00:04:16Überleg es dir gut, mein Lieber. Heute ist der Tag.
00:04:22Richte dich darauf ein.
00:04:25Beweis es.
00:04:25Ah.
00:04:27Wie soll ich denn das beweisen?
00:04:29Ganz einfach.
00:04:30Gib mir den Viertel Dollar.
00:04:32Naja, wenn ich dir den Viertel Dollar jetzt gebe.
00:04:36Was soll ich dir dann hinterlassen?
00:04:37Wenn ich wirklich abtrete.
00:04:39Ich könnte meinem einzigen Enkel nichts hinterlassen.
00:04:41Also, wenn der Tag gekommen ist, kriege ich ihn.
00:04:44Ja.
00:04:45Naja, und wenn du heute stirbst, dann gib ihn mir einfach.
00:04:48Ich weiß nicht, wann ich heute sterbe.
00:04:50Ach, du bist nicht sicher, dass heute der Tag ist.
00:04:53Sonst würdest du ihn mir geben.
00:04:53Was ist das denn für ein dauerndes Gestreit um den Viertel Dollar?
00:04:56Ma, wenn Großvater heute wirklich stirbt, dann könnte ihm wieder...
00:04:59Oh Gott, bewahre.
00:05:01Was redest du denn da?
00:05:02Das hat er gesagt.
00:05:04Ich gehe jetzt.
00:05:05Sucht mich, wenn er stirbt.
00:05:09Ach, wieso unterhältst du dich mit dem Jungen darüber, hm?
00:05:13Mit wem kann ich denn sonst über den Tod reden?
00:05:17Wenn ich jetzt darüber nachdenke, weiß ich, dass nur ein kleiner, dummer Junge sich einbilden kann.
00:05:21Er würde ein gutes Geschäft machen, wenn er beim Tod seines Großvaters ein Viertel Dollar bekommen würde.
00:05:26Aber schon damals wusste ich, ich würde den Viertel Dollar nie bekommen.
00:05:30Da Großvater nie sterben würde.
00:05:32Machen wir was zusammen?
00:05:46Ich muss mit meiner Mutter ins Krankenhaus.
00:05:48Ihr werden alle Zähne gezogen.
00:05:50Sie hat Paroflexose oder irgend sowas.
00:05:52Oh je.
00:05:53Mein Vater sagt, sie wird wie eine Kartoffel aussehen.
00:05:55Er hat dieses Jahr kein Geld für falsche Zähne.
00:05:59Wann gehst du mit ihr da hin?
00:06:01Heute Nachmittag.
00:06:02Dann haben wir doch noch eine Menge Zeit.
00:06:05Wollen wir mal zur Kirche gehen?
00:06:06Eine Hochzeit?
00:06:07Beerdigung.
00:06:08Vielleicht gibt es bei uns auch bald eine Beerdigung.
00:06:11Großvater sagt, heute ist es soweit.
00:06:12Hast du den Viertel Dollar?
00:06:13Wenn ich ihn hätte, wäre ich garantiert nicht hier, blöd Mann.
00:06:17Willst du auf der Baustelle spielen?
00:06:19Zu heiß.
00:06:20Ich würde am liebsten ins Kino gehen.
00:06:22In der Kirche ist es schön kühl.
00:06:23Das sieht doch wie eine Hochzeit aus.
00:06:41Nein, meine Mutter sagt, dass die Nichte unserer Nachbarn heute hier beerdigt wird.
00:06:44Danke.
00:06:48Dankeschön.
00:06:52Siehst du?
00:06:54Sich in den Straßen von Philadelphia rumzutreiben, war fast so aufregend wie ein Film.
00:06:57Von unserem Platz vor der Kirche konnten wir sozusagen ein Doppelprogramm sehen.
00:07:02Eine Hochzeit und eine Beerdigung.
00:07:04Und noch bevor das Auto auftauchte, hörte ich in meinem Kopf schon die Stimme,
00:07:07Entfliehen Sie der Hitze, vergessen Sie die Wirtschaftskrise und besuchen Sie das La Paloma.
00:07:13Aber im Moment brauchten wir das nicht, denn vor unseren Augen spielte sich ein unglaublicher Film ab.
00:07:31Nichts für ungut, lieber Vutiva, aber Sie sind hier bei der falschen Kirche.
00:07:35Mein Nachbar Victor Scolucci heiratet in wenigen Minuten in dieser Kirche.
00:07:42Bitte machen Sie Platz.
00:07:44Gestatten Sie der Familie der Verstorbenen ihren Verlust im privaten Kreise zu betrauern.
00:08:05Es sind hier bei der Kirche.
00:08:16Wie gut ist es?
00:08:23Schöne 5-land-Detts olabilir.
00:08:25Papa, einsack! Sieh nur!
00:08:43Das ist doch hoffentlich ein schlechter Scherz, was?
00:08:46Macht den Weg frei und nehmt das Ding weg!
00:08:48Nein, das muss ein Ehrtum sein, ganz bestimmt.
00:08:50Papa, Sie müssen ihn wegbringen, das bringt Unglück, das ist ein schlechtes Zeichen.
00:08:54Wo, Tima? Wie können Sie das meiner Tochter antun? Das ist der glücklichste Tag meines Lebens.
00:08:58Die Termine müssen durcheinandergekommen sein.
00:09:01Wir haben die Kirche und Pater Roboliner für heute Vormittag gebucht, und zwar für genau 10 Uhr.
00:09:06Ja, das haben wir auch, nur dass die Trauung Pater Edmund vorhat.
00:09:09Oh, das bringt Unglück! Ich werde doch zur Witwe, bevor ich seine Frau bin.
00:09:13Victor, wo ist mein Victor?
00:09:14Halt den Mund, Leder! Hast du denn keinen Respekt vor einem Toten? Schafft endlich das verdammte Ding hier weg!
00:09:24Was soll denn das?
00:09:35Victor, es ist ein Zeichen! Du wirst sterben!
00:09:39Moment, es ist doch deine Hochzeit! Wissen Sie nicht, dass Särger auf Hochzeiten Unglück bringen?
00:09:43Es ist doch nicht mein Sack!
00:09:44Na gut! Machen Sie schon! Bringen Sie den Kasten von hier weg, aber schnell!
00:09:52Kommt, Jungs, wir bringen ihn aus der Sichtweite!
00:09:53Kommt, Jungs!
00:10:14Fliegen Sie der Hitze und vergessen Sie die Wirtschaftsrise!
00:10:17Kommen Sie ins La Paloma!
00:10:19Wieder hält das beste Kino!
00:10:21Das erste Kino, das macht!
00:10:23Das ist der erste Kino!
00:10:27Ganz neu!
00:10:28Neu!
00:10:29Das ist die neue Saison!
00:10:30Und das ist der neue Wachsabe!
00:10:32Das ist der Kino!
00:10:33Kommt, Jungs, wir bringen ihn aus!
00:10:34Kommen Sie ins La Paloma!
00:10:36Und 20 Sektor!
00:10:38Mit 28 Sektor!
00:10:40Und heute gibt es eine Mitgalapensonderpflichtung!
00:10:43Fliegen Sie der Hitze und vergessen Sie die Wirtschaftsrise!
00:10:46Kommen Sie ins La Paloma!
00:10:48Hey, Gennaro.
00:11:10Hallo, Onkel Joe.
00:11:11Wie geht's deinem Großvater?
00:11:12Wieso lässt du den alten Klapper nicht Seife verarbeiten?
00:11:15Hey, ist deine Verarbeitung?
00:11:16Hey, hey, hey.
00:11:23Glaubst du lieber ein Pferd?
00:11:27Na, komm schon.
00:11:28Drink was.
00:11:30Ich kann immer können ticken.
00:11:32Ja, normal, normal.
00:11:35Ja, schön.
00:11:37Ja, schön.
00:11:40Ja, schön.
00:11:41Ja, super.
00:11:44Ja, normal, normal.
00:11:46Ja, normal.
00:11:49Geht doch mal ruhig.
00:11:52Schön.
00:11:59Um wie viel Uhr wird geöffnet?
00:12:01Um zwölf.
00:12:04Um zwölf Uhr mittags?
00:12:06Ja, mittags.
00:12:08Ja, mittags.
00:12:22Vielleicht lag es an dem kalten Wasser, das mir ins Gesicht spritzte.
00:12:24Aber plötzlich hatte ich die Vorstellung, oder war es nur ein Traum, dass ich nach Hause kommen würde
00:12:29und Großvater würde im Hof stehen und die Pflanzen gießen und meine Mutter würde mir ein Viertel Dollar geben.
00:12:34Aber als ich nach Hause kam, war natürlich alles so wie immer.
00:12:36Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit mit meinem Großvater verbracht, aber irgendwie war ich immer unterwegs und vergeudete meine Zeit.
00:12:49Ich wünschte, ich hätte mir manchmal Zeit genommen, um ihm zu sagen, ich hab dich lieb, Großvater, denn ich hab ihn wirklich geliebt.
00:12:56Nein.
00:13:14Nein, was, Ma?
00:13:15Nein, Gennaro, ich hab kein Geld.
00:13:19Weißt du nicht, dass wir eine Wirtschaftskrise haben?
00:13:21Woher soll ich denn sonst ein Viertel Dollar kriegen?
00:13:23Ich musste heute früh schon das Brot und die Milch anschreiben lassen.
00:13:27Das war peinlich.
00:13:29Als letzte Woche die Frau von der Wohlfahrt da war, hab ich zu ihr gesagt,
00:13:32bitte, können wir nicht ein paar Dollar mehr kriegen, sodass der wöchentliche Scheck wenigstens von einer Woche bis zur nächsten reicht?
00:13:37Sie sah mich mit diesem gewissen Blick an und sagte, Miss Spirito,
00:13:42viele nehmen den Scheck, um Lotto zu spielen.
00:13:45Sie benutzen ihn, um an die Küste zu fahren.
00:13:47Oder um ins Kino zu gehen, so wie du.
00:13:48Sie sagte, die Behörde wäre darüber so erbußt, dass man erwägen würde, die wöchentlichen Schecks zu kürzen.
00:13:54Das ist genau das, was wir brauchen.
00:13:55Ausgezeichnet, sagte ich.
00:13:57Wenn wir weniger Geld kriegen, verhungern wir alle auf einmal anstatt einer nach dem anderen.
00:14:02Da hat sie gelacht.
00:14:05Sie ist keine böse Frau.
00:14:07Kann ich nicht irgendwas verkaufen?
00:14:10Mach mich nicht wütend, okay?
00:14:12Sind im Keller nicht noch die alten Zeitungen?
00:14:14Schon verkauft.
00:14:15Denkst du, ich krieg irgendwo einen Job?
00:14:16Wie viel würde es so, wie wir so viel Ohrenschmalz kriegen?
00:14:43Ich dachte, du schläfst.
00:14:46Ich hab nur ein bisschen gedöst.
00:14:49Großvater.
00:14:50Was ist?
00:14:52Wie soll ich dir sagen, was ich mit dem Viertel Dollar gemacht habe?
00:14:55Ich kann dir doch nur sagen, was ich damit gemacht habe, wenn du noch lebst.
00:14:59Wenn ich tot bin, kannst du mit dem Geld tun und lassen, was du willst.
00:15:03Ich weiß nicht, Großvater.
00:15:04Ich find das irgendwie nicht richtig.
00:15:06Was denn?
00:15:07Dass ich nur ins Kino gehen kann, wenn du stirbst.
00:15:10Wer sagt, dass ich sterben muss, damit du ins Kino gehen kannst?
00:15:13Das hat niemand gesagt oder gedacht.
00:15:18Auch wenn es um eine große Eröffnungsvorstellung geht, willst du nicht, dass ich sterbe.
00:15:24Was ist plötzlich?
00:15:26Hast du Angst, dass du keinen mehr hast, der dir die Knoten aus den Schuhbändern macht, wenn ich tot bin?
00:15:32Sollte ich heute sterben, gehst du ins Kino, hörst du?
00:15:37Was ist dein Befehl?
00:15:38Mein Vater ist tot.
00:15:42Ich weiß.
00:15:43Ich war zwei Jahre, vier Monate, eine Woche, drei Tage, sechs Stunden, zwölf Minuten und sieben Sekunden alt, als er starb.
00:15:48Mom hat mir dabei geholfen, das auszurechnen.
00:15:51Bitte, verspar ihr die Rechnerreihe, wenn ich tot bin, ja?
00:15:55Tut es weh?
00:15:56Was?
00:15:57Sterben.
00:15:58Mom sagt, manche müssen nicht leiden.
00:16:00Ich denke, sie meint damit alte Leute.
00:16:01Glaubst du, du musst leiden?
00:16:02Ah, ich habe genug gelitten, ohne zu sterben.
00:16:06Vielleicht sterbe ich dann ja ohne zu leiden.
00:16:09Wenn du nicht leidest, kannst du dann trotzdem in den Himmel kommen?
00:16:15Ich komme in den Himmel, falls es einem gibt.
00:16:19Wie es da wohl ist?
00:16:21Es ist so, wie du es dir vorstellst und nicht anders.
00:16:24Bisher ist das jedenfalls alles, was wir wissen.
00:16:28Ich kann es mir nicht vorstellen.
00:16:30Na gut, heute Nacht schicke ich dir eine Post.
00:16:35Hey, gerade konnte ich mir vorstellen, wie es aussieht.
00:16:37Ja.
00:16:40Gut, Gott segne dich.
00:16:42Es ist wunderschön.
00:16:43Hab keine Angst, Großvater, es wird dir gefallen.
00:16:47Kannst du mein Haus sehen?
00:16:50Hä?
00:16:52Das Haus, das Gott für mich baut, ist das schon fertig?
00:16:56Ich würde nicht sagen, dass es ein Haus ist, Großvater.
00:17:00Es ist eher ein Palast.
00:17:01Ah, tatsächlich.
00:17:03Woraus ist es gebaut?
00:17:06Aus purem Gold.
00:17:07Nein.
00:17:09Bestimmt aus Ziegelstein.
00:17:11Weißt du, wenn du geboren wirst,
00:17:13fängt Gott an, im Himmel ein Haus für dich zu bauen.
00:17:17Und jedes Mal, wenn du was Gutes tust,
00:17:19kommt ein Ziegelstein hinzu.
00:17:21Jedes Mal, wenn du was Schlechtes tust,
00:17:23nimmt deinen Ziegelstein weg.
00:17:24Und da ich im Leben mehr Gutes als Schlechtes getan habe,
00:17:29denke ich, dass mein Haus vielleicht schon fertig ist.
00:17:33Ja, genau.
00:17:34Ich kann es jetzt schon richtig gut sehen.
00:17:39Keine Angst, Großvater, es wird dir sicher gefallen.
00:17:42Weißt du, ich habe eigentlich keine Angst,
00:17:44aber du hast Angst.
00:17:45Was hast du?
00:17:46Auf einmal willst du mich ins Grab befördern
00:17:48wegen eines lausigen Viertel Ballers?
00:17:50Nein.
00:17:51Nein, so habe ich das nicht gemeint.
00:17:53Ehrlich, Großvater.
00:17:53Großes Ehrenwort.
00:17:55Nein, ich weiß, du sitzt gerade so nah.
00:17:59Kratz da mal.
00:18:02Irgendwoher kriege ich ein Viertel Dollar.
00:18:06Na gut.
00:18:07Großvater wusste, dass ich nicht locker ließ,
00:18:16wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte.
00:18:18Und genauso war es auch.
00:18:20Aber ich glaube, in der ganzen Stadt
00:18:22gab es keinen Jungen, der weniger Ahnung
00:18:24vom Geld verdienen hatte als ich.
00:18:25Die Stimme ist ein Viertel Dollar.
00:18:26Und da ist ein Viertel Dollar.
00:18:30Musik
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00:19:30Hallo Tante Carmela, willst du zu uns?
00:19:35Was soll das, dass du hier auf der Straße stehst und singst?
00:19:38Ich verdiene Geld
00:19:39Gott, vergib ich mir, bettel
00:19:41Nein, ich bettel nicht, ich mach's wie die Red Hats, ich unterhalte die Leute
00:19:44Nenn es unterhalten oder betteln, du machst dem Namen deiner Mutter Schande
00:19:48Keiner hat nach Mutters Namen gefragt
00:19:49In unserer Familie gab es noch nie einen Bettler
00:19:52Wie viel hast du verdient?
00:19:55Drei Cent
00:19:55Gib her
00:19:56Nein
00:19:56Gib her
00:19:57Ich muss bis sechs Uhr ein Viertel Dollar verdienen
00:20:00Das ist gemein, Carmela
00:20:01Gib her, vielleicht verzeiht dir Gott, wenn ich für drei Pennys Kerzen anzünde
00:20:04Das sind nur zwei
00:20:10Gott segne dich, du bist ganz schön gewachsen
00:20:19Wie geht's deiner Mutter?
00:20:22Wie immer
00:20:22Sag deinem Großvater, ich weiß zwar, dass er ihn nicht ist
00:20:26Aber ich bring ihm selbstgemachten Macaroni-Salat nach der Abendandacht
00:20:28So ein Mist
00:20:30Mein Großvater sagte immer, in einer Wirtschaftskrise verlieren starke Menschen nur ihre Arbeit
00:20:50Die anderen ihren Verstand
00:20:52Am La Paloma Tag wurde mir zum ersten Mal klar, wie recht er damit hatte
00:20:57Ich schreibe heute nichts an
00:21:11Ich suche einen Job
00:21:12Ich will nichts anschreiben lassen, ich will arbeiten
00:21:21Es gibt schon Leute
00:21:24Die begehen ein Verbrechen, weil es besser ist, im Gefängnis zu schlafen
00:21:29Als in einer Blechhütte oder in einem leer stehenden Haus
00:21:31Es gibt sogar Kinder in deinem Alter
00:21:34In deinem Alter, die von ihren Eltern rausgeworfen werden und dann durch die Straßen stromern wie diese Typhus, Mary
00:21:39Der ganze Tag für ein Viertel Dollar
00:21:40Bis Viertel vor sechs
00:21:42Ich würde sagen, der ganze Tag heißt bei mir, bis geschlossen wird
00:21:46Wann schließen sie denn?
00:21:48Tu nicht so, als wären wir schon einig, verschwinde
00:21:50Hier, bitte
00:21:57Äh, diese Seifensorte führen wir nicht
00:22:01Das ist mein Scheck von der Fürsorge
00:22:03Das liegt an der Hitze
00:22:04Lösen sie ihn ein
00:22:06Hier, hör dir das an
00:22:11Das ist ein Gutschein und darauf steht
00:22:13Für diesen Gutschein und zehn Cent kriegen sie ein Stück Seife
00:22:16Und ein Bild von ihrem Lieblingsstar
00:22:17Sie will ihn wie ein Scheck von der Fürsorge einlösen
00:22:19Können sie nicht lesen?
00:22:21Es ist mein Scheck von der Fürsorge
00:22:22Den haben sie Samstag schon eingelöst
00:22:24Tun sie es, bitte
00:22:26Es ist aber kein Scheck von der Fürsorge
00:22:29Meine Kinder starren wie versteinert aus dem Fenster, weil sie seit vorgestern nichts gegessen haben
00:22:33Oh Gott, sie schafft es wirklich, mir ein schlechtes Gewissen zu machen
00:22:36Nur, weil meine Kinder regelmäßig zu essen kriegen
00:22:38Aber wie soll ich einen Filmstar-Seifengutschein einlösen, wenn ich nicht mal einen Kredit geben kann?
00:22:43Vielleicht
00:22:51Vielleicht finden wir ja eine Lösung
00:22:55Schicken Sie mir Ihren Mann vorbei, damit wir darüber reden
00:22:57Er ist spazieren gegangen
00:22:59Ähm, wenn er zurückkommt
00:23:00Das war schon vor vier Tagen
00:23:02Du willst deinen Job?
00:23:08Dann bring sie nach Hause
00:23:09Pass auf, dass sie nicht aufspazieren geht
00:23:10Wie soll sie mich bezahlen?
00:23:12Ich bezahle dich
00:23:13Ein Viertel Dollar?
00:23:14Fünf
00:23:14Zehn, Mister
00:23:15Fünf
00:23:17Wo wohnen sie?
00:23:29Sie starren aus dem Fenster
00:23:30Ja, aber zu welcher Straße geht das Fenster?
00:23:33Hey, hey, lass sie
00:23:41Lass sie
00:23:42Wenigstens geht sie nach Hause
00:23:49Irgendwann wird sie nachts weinend aufwachen, weil sie für zehn Cent Kartoffeln gestohlen hat
00:23:59Heute Morgen war eine dicke Frau in einem roten Kostüm bei mir
00:24:06Und hat ein Paket Reis gestohlen
00:24:08Ich hab sie gehen lassen
00:24:10Ich kann's nicht mit ansehen, wenn dicke Frauen hungern
00:24:15Behalt ihn, du kleiner Dummkopf
00:24:23Es könnte viel schlechter sein, Mr. Sabatoni
00:24:49Viel schlechter
00:24:50Lassen Sie mal sehen
00:24:51Nehmen Sie den Kopf ein bisschen
00:24:52Ja, so ist es gut
00:24:54Sehr gut
00:24:55Auch wenn Sie Ihrer Tochter erzählt haben, die Hitze war schuld daran, dass Sie umgefallen sind
00:24:58Wissen wir beide doch, dass es nicht der Grund war, hm?
00:25:01Ja, ja
00:25:01Hilfen Sie mir, aufstehen
00:25:02Wieso?
00:25:03Wieso?
00:25:04Ja
00:25:04Weil ich mich hier auf den Boden legen will
00:25:07Wo die Katzen schon, wer weiß was
00:25:09Ich hätte Sie schon vor einer Woche ins Krankenhaus einweisen sollen, das wissen Sie
00:25:12Ich will, ich will wieder auf meinen Stuhl
00:25:14Hilfen Sie mir
00:25:15Einen Moment müssen Sie noch stillhalten, Mr. Sabatoni
00:25:17Ich bin noch nicht fertig
00:25:18Ich bin noch nicht fertig
00:25:20Jetzt tief einatmen und nicht schrägen
00:25:24Ich verstehe das nicht, Sie waren doch früher nicht so penetrant
00:25:26Und jetzt tief atmen, nochmal, so ist gut
00:25:29Jetzt, wo keiner ihn mehr braucht, kommt er
00:25:35Großvater?
00:25:40Gennarino
00:25:48Diesmal hätt's mich fast erwischt
00:25:50Komm, hilf mir hoch in den Stuhl
00:25:52Lass ihn da sitzen, ich rufe das Krankenhaus an, damit Sie uns eine Trage schicken, um ihn ins Bett zu bringen
00:25:56Mr. Sabatoni, Sie sind stur wie ein Esel, Sie wollen einfach nicht vernünftig sein
00:26:00Ich weiß nicht, was ich im Bett sollte
00:26:01Ja, wirklich stur wie ein Esel
00:26:03Also dann setzen Sie sich
00:26:04Ja, ja, ja, gut
00:26:07Ich sterbe lieber draußen, wo Gott mich sehen kann
00:26:11Was soll dieses Gerede von einem Krankenhaus, das wollen Sie mir antun?
00:26:16Und dabei war ich auf demselben Einwandererschiff wie Ihr Onkel
00:26:18Lassen Sie das
00:26:19Ihr Onkel hat für Männer wie Sie gearbeitet
00:26:20Hören Sie mich wieder davon an
00:26:21Sie denken, ich bin verrückt
00:26:22Gib mir meinen Hut
00:26:24Oh, Gennarino, Gennarino
00:26:31Gennarino
00:26:33Weißt du, was ich gesehen hab, als ich da lag?
00:26:38Weißt du, was ich sah?
00:26:40Ich hab den Himmel gesehen
00:26:42Wirklich?
00:26:43Oh ja
00:26:44Oh ja
00:26:46Ich will nicht mal einen halben Block von ihm entsinnt
00:26:49Und weißt du, wie ist der aus?
00:26:54Besser
00:26:55So aus
00:26:57Wie das neue
00:26:59La Paloma
00:27:01Der Mann ist erstaunlich
00:27:06In seinem Zustand lacht er noch
00:27:07Wie soll so jemand auf das hören, was ich sage, Mrs. Spirito?
00:27:11Vielleicht haben Sie mehr Glück
00:27:12Meine Ratschläge will er jedenfalls nicht befolgen
00:27:14Was meinen Sie damit in seinem Zustand?
00:27:18Er wird doch wieder gesund, oder?
00:27:21Er soll das Bett nicht verlassen
00:27:22Und das ist alles?
00:27:24Ja, das ist alles
00:27:25Das ist alles
00:27:25Heutzutage bezahlen wir Ärzte dafür, dass sie uns sagen, wir sollen im Bett bleiben
00:27:29Können Sie ihm nicht wenigstens zum Schein eine Medizin verschreiben?
00:27:33Wissen Sie, Dr. Bruner, Sie können die Medizin verschreiben
00:27:37Ich sorg dafür, dass er sie schluckt
00:27:39Dafür sorg ich und vielleicht hilft es ja auch
00:27:42Medizin hilft nie
00:27:43Nein, aber vielleicht hilft es ja doch
00:27:46Die Hauptsache ist, Sie behalten ihn schön im Bett
00:27:53Oh, aber es müssen Tabletten sein
00:27:58Tropfen sind sinnlos
00:28:00Ah, ich weiß nicht
00:28:09Er sagt, er hat den Himmel gesehen
00:28:22Ich habe das heute früh nur auf Spaß gesagt
00:28:24Aber ich glaube, er hat ihn wirklich gesehen
00:28:26Ich verstehe nicht, wieso er nicht schon längst dort ist
00:28:29Bitte leg sie so hin, dass deine Mutter sie findet, okay?
00:28:35Soll ich es mal versuchen?
00:28:36Nein, das geht schon
00:28:37So
00:28:39Müssen Sie jetzt noch viele Hausbesuche machen?
00:28:42Es sterben viele Leute
00:28:43Wie wäre es, wenn ich von jetzt bis Viertel vor sechs überall hin mitgehe und in die Tasche trage?
00:28:50Kriege ich dann von Ihnen 20 Cent?
00:28:52Ich kann selber meine Tasche tragen
00:28:54Und das in der Hitze? Ich brauche 20 Cent, das ist alles
00:28:57Wer so ein Gesicht hat, dem gibt das Leben genug
00:29:01Du brauchst nichts
00:29:02Doch, ich brauche sie, das schwöre ich Ihnen, bitte
00:29:04Lass das
00:29:04Er hat gesagt, du sollst ins Bett
00:29:26Stell den Stuhl hin
00:29:28Was soll denn das?
00:29:32Hey, Genaro, lass den Unsinn
00:29:34Hier sitzen Leute
00:29:35Mein Enkel ist so recht, dass er mit fünf Cent stecken wird
00:29:39Dem Jungen fehlt eine strenge Hand
00:29:55Das ist das Alte, da sind alle Kinder so
00:29:57Oh, Genaro
00:30:04Es tut mir so leid, Genaro
00:30:06Was denn?
00:30:07Naja, ich kann mir keinen Helfer leisten
00:30:09Keiner meiner Patienten hat im Lotto gewonnen
00:30:11Ach, schon gut
00:30:12Vielleicht, äh
00:30:19Kannst du dir 10 Cent verdienen, wenn du nichts dagegen hast, dich schmutzig zu machen?
00:30:23Ich würde alles tun
00:30:24Nein, sag das nicht
00:30:25Sag das nie wieder
00:30:27Ganz egal, um wie viel Geld es geht
00:30:28Sagen Sie mir, was ich tun soll
00:30:30Der Ofen in meinem Keller ist noch voller Asche vom letzten Winter, wo ich wohne, weißt du
00:30:36Da, wo die Praxis ist?
00:30:37Ja, die Tür ist offen, du kletterst aber durch das Kellerfenster, um meine Frau nicht zu stören
00:30:41Da stehen Körbe
00:30:42Und leg in die Körbe Zeitungspapier, bevor du die Asche einfüllst
00:30:45Stell die Körbe unters Fenster und ich werde sie dann für die Müllabfuhr rausstellen
00:30:49Hast du verstanden?
00:30:53Oh
00:30:54Du wartest auf dein Geld, stimmt's?
00:30:58Da hast du es
00:30:59Einige Jungs in der Nachbarschaft mochten Dr. Bruner nicht
00:31:04Sie sagten, er wäre komisch
00:31:06Bis zu jenem Tag wusste ich nicht, was sie damit meinten
00:31:10Du wartest auf dein Geld, was sie damit meinten
00:31:40Du wartest auf dein Geld, was sie damit meinten
00:32:09Bruner hat mich bezahlt, damit ich den Ofen leere
00:32:11Wer bist du?
00:32:14Gennaro
00:32:14Gennaro?
00:32:17Das ist ein sehr starker Name
00:32:19Ist das dein Vor- oder Nachname?
00:32:22So heiße ich, mein Nachname ist Spirito
00:32:23Wie Geist
00:32:25Hm?
00:32:26Sprichst du kein Italienisch?
00:32:28Nur mit Großvater, wenn er betrunken ist
00:32:30Ha ha ha ha ha
00:32:31Der Name passt zu dir
00:32:34Ja, vielleicht
00:32:36Gehen Sie rauf
00:32:38Ich muss mich beeilen
00:32:39Es wird ganz schön staubig
00:32:41Wenn man das in die Nase kriegt, wird beim Schnauben das Taschentuch ganz schmutzig
00:32:44Er hatte meist etwas ältere Jungs, um mal diese kleinen Dienste für ihn auszuführen
00:32:49Ich bin alt genug, ich bin zwölf
00:32:51Ist zwölf alt genug?
00:32:55Also
00:32:56Ich hab nicht viel Zeit
00:32:58Wenn, wenn sie so freundlich wären und
00:33:00Hast du keine Angst, dass du Blasen an den Händen kriegst?
00:33:04Ich hab kräftige Hände
00:33:05Ja, kräftig, aber nicht schön
00:33:07Ich bin ein Junge, das ist normal
00:33:09Hast du dir Dr. Brunas Hände mal angesehen?
00:33:12Ja, die schönsten Hände der Welt
00:33:14Ja
00:33:15Er soll ein guter Arzt sein
00:33:18Diese wunderschönen Hände haben mich nie berührt
00:33:21Keinmal
00:33:22Nirgends
00:33:24Vielleicht sollten sie schwer krank werden
00:33:27Dann müsste er es tun
00:33:28Ich muss jetzt anfangen, damit ich rechtzeitig fertig werde
00:33:35Nach 18 Uhr kostet es mehr
00:33:37Als er mich nicht angefasst hat, war nicht das Schlimmste
00:33:41Das Schlimmste war, dass er mir erzählte, wieso
00:33:43Er hätte so etwas nie zugeben dürfen
00:33:46So eine Krankheit
00:33:49Ich muss noch 10 Cent verdienen, wenn ich hier fertig bin
00:33:55Ich hab erst 15 Cent
00:33:57Du brauchst 10 Cent
00:33:58Ich hab 10 Cent in meinem Büro
00:34:04Willst du, dass ich sie dir gebe?
00:34:07Was soll ich dafür tun?
00:34:15Schnell verschwinde
00:34:16Schnell geh jetzt, bitte
00:34:19Das geht nicht
00:34:20Ich muss den Ofen ausleeren
00:34:21Er hat mich dafür schon bezahlt
00:34:23Nein
00:34:27Lauf nicht weg
00:34:30Komm mit mir nach oben
00:34:31Bitte
00:34:32Ich bin gel
00:34:50Untertitelung des ZDF, 2020
00:35:20Ach, Tulio, manchmal nervst du ganz schön.
00:35:32Hast du mal was mit Mädchen gemacht?
00:35:34Sie wollen immer rumkommandieren.
00:35:36Nein, ich meine rummachen.
00:35:39Oh.
00:35:40Und, hast du?
00:35:42Ja.
00:35:43War es mehr als angucken?
00:35:44Nein, ich habe nur geguckt.
00:35:46Seit wann interessierst du dich denn für Mädchen?
00:35:48Tue ich nicht, aber was würdest du tun, wenn eine Frau sagt, sie gibt dir 10 Cent?
00:35:52Und wofür?
00:35:53Du weißt schon.
00:35:53Wirklich? Sie hat gesagt, sie würde dir 10 Cent geben?
00:35:56Eine Sünde ist eine Sünde, ob man dafür bezahlt wird oder nicht.
00:35:58Wer sollte es denn erfahren?
00:35:59Ja, außerdem könnte ich ja so nahm zur Beichte gehen.
00:36:02Lass sie doch zur Beichte gehen. Ich glaube nicht, dass eine Sünde zweimal gebeichtet werden muss.
00:36:05Weißt du, Tulio, das Problem ist, ich weiß nicht, was ich tun muss.
00:36:09Du willst, dass ich mitkomme, hä?
00:36:11Würdest du?
00:36:12Eine Frau?
00:36:13Ja.
00:36:13Und wie alt ist sie?
00:36:15So alt, wie Frauen eben sind.
00:36:17Ist sie die Mutter von irgendjemandem?
00:36:19Sie hat keine Kinder. Ich glaube, ihr Mann will sich nicht die Hände verletzen oder so.
00:36:22Es hat keinen Sinn, darüber zu reden.
00:36:24Sie wollte nur sehen, ob ich die 10 Cent wirklich haben will.
00:36:27Wenn ich mitgehen würde?
00:36:29Ja?
00:36:29Dann müssten wir uns doch die 10 Cent auch teilen.
00:36:31Was? Teilen? Ich brauche noch 10 Cent und nicht 5.
00:36:34Für die Hälfte der Sünde kriege ich auch die Hälfte des Geldes.
00:36:37Wofür war das denn?
00:36:38Ich weiß nicht. Für irgendwas vom letzten Sommer.
00:36:40Okay, wir teilen.
00:36:43Gennaro, warte.
00:37:06Komm her.
00:37:08Wieso können wir nicht?
00:37:09Komm schon.
00:37:10Mach schon.
00:37:34Ruf sie.
00:37:35Erst machen wir den Ofen leer.
00:37:37Ich habe nicht gesagt, dass ich...
00:37:38Das macht doch Krach, du Blödmann. Wenn sie den hört, kommt sie runter.
00:37:41Oh Mann, verstehe. Gott sei sehen, dass nicht du der bist, der sündigt.
00:37:44Es tut mir schon fast leid, dass ich dich mitgenommen habe, Tujo.
00:37:46Du hast mich mitgenommen?
00:37:47Los, mach mal das Licht an, da vorne an der Wand, wo die Treppe ist.
00:37:51Komm lieber mit.
00:37:53Du Angsthase.
00:37:54Das war so.
00:38:07Was denn?
00:38:07Was?
00:38:08Was?
00:38:08Help!
00:38:09Ah!
00:38:09Ah!
00:38:10Nein!
00:38:10Was?
00:38:11Stopp!
00:38:23Leon, bleibst du den Witz, ich komme gleich.
00:38:31Hey! Hey!
00:38:32Eigentlich wollte ich meinem Großvater nichts davon erzählen, wegen seines schwachen Herzens.
00:38:43Aber meine Mutter war nicht da. Er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt.
00:38:47Er gab mir das Gefühl in Sicherheit zu sein, so ähnlich wie in einem Beichtstuhl.
00:38:50Und er sagte, mich treffe keine Schuld an dem, was passiert ist.
00:38:53Und das wiederholte er immer und immer wieder.
00:39:02So genau!
00:39:22Weißt du, was ich Großvater erzählt habe?
00:39:24Ja.
00:39:27Ehrlich, Mann. Ich wollte nur den Ofen ausfegen.
00:39:33Nein, nicht nur.
00:39:38Schlaf weiter, Liebe.
00:39:42Ich sag Großvater, dass alles in Ordnung ist.
00:40:02Ma, hat Großvater wieder meine Turnschuhe?
00:40:18Was ist mit dir, Ma?
00:40:22Den ganzen Morgen sitzt er in der Sonne, jeden Tag.
00:40:24Da müsste er doch eigentlich Sonnenbrand kriegen oder wenigstens Farbe.
00:40:30Doch wenn er im Schatten sitzt, sieht man, dass sein Gesicht von Tag zu Tag bleicher wird.
00:40:37Als würde die Sonne gar keine Notiz von ihm nehmen.
00:40:40Was für eine Welt ist das, in der jemand, den man liebt in der Sonne sitzen kann und kein bisschen Farbe kriegt.
00:40:44Ma?
00:40:45Und ich habe mir letzten Monat seine Versicherung auszahlen lassen.
00:40:48Ja?
00:40:49Nein.
00:40:50Was willst du damit sagen, Ma?
00:40:51Dass von der Versicherungssumme nicht mal ein Viertel Dollar übrig ist, den ich dir geben könnte.
00:40:53Ich will kein Viertel Dollar.
00:40:54Oh, doch.
00:40:55Ja, ja, diesmal hast du dich geirrt.
00:40:56Ich hab mich nicht geirrt.
00:40:57Du willst ins Kino gehen, das ist das einzige, was für dich zählt.
00:40:58Es ist dir egal, ob wir pleite sind, der Schreck nicht reicht oder irgendwelche verrückten Frauen kleine Kinder fast um den Verstand bringen.
00:41:02Wenn du dir was in den Kopf gesetzt hast, ist dir alles andere egal.
00:41:04Selbst wenn die Welt über dir zusammenbrechen würde, würdest du es nicht mal bemerken.
00:41:06Du denkst nur an eins. Ich will, ich will, ich will.
00:41:08Und das einzige, was dir Sorgen bereitet ist, dass niemand dir das Geld geben kann.
00:41:11Ja, ja, ja.
00:41:12Ich will kein Viertel Dollar.
00:41:13Ich will kein Viertel Dollar.
00:41:14Oh, doch.
00:41:15Ja, ja, ja.
00:41:16Diesmal hast du dich geirrt.
00:41:17Ich hab mich nicht geirrt.
00:41:18Du willst ins Kino gehen, das ist das einzige, was für dich zählt.
00:41:21Es ist dir egal, ob wir pleite sind, der Schreck nicht reicht oder irgendwelche verrückten Frauen, kleine Kinder fast um den Verstand bringen.
00:41:27Wenn du dir was in den Kopf gesetzt hast, ist dir alles andere egal.
00:41:30Gib mir das Spürtuch.
00:41:33Kannst du nicht wütend werden, ohne zu weinen?
00:41:36Eigentlich bist du der, der weinen sollte.
00:41:39Was soll das bedeuten? Du willst keinen Viertel Dollar.
00:41:42Wieso nicht?
00:41:43Weil du ihn nicht kriegen kannst?
00:41:45Das ist doch nicht zu fassen, darüber könnte ich mein ganzes Leben weinen.
00:41:48Ich hab meine Mutter noch nie so reden hören.
00:41:50Mama, jetzt glaub ich wirklich, dass du in den Wechseljahren bist.
00:41:53Na los, komm her.
00:41:56Weißt du, was ich damit sagen wollte?
00:41:59Nein.
00:42:00Ich wollte sagen, ich hab keinen Viertel Dollar.
00:42:05Verstehst du, also kann ich ihn dir auch nicht geben.
00:42:08Aber ich weiß, dass du das willst.
00:42:10Wer sagt das?
00:42:11Das sagt deine Mutter und die weiß es.
00:42:12Ach, du hältst dich wohl für besonders schlau.
00:42:14Na geh schon.
00:42:16Und ich bin nicht schlau.
00:42:19Nicht mal dein Vater hat gesagt, dass ich schlau bin.
00:42:22Dann, wenn ich's wäre, hätte er's mir gesagt, weil ...
00:42:25... weil ihm nichts entgangen ist.
00:42:34Bringst du mir bitte ein Glas Wasser?
00:42:36Nachdem wir ihn begraben hatten, war ich so traurig, dass ich wochenlang weinte.
00:42:50Ich saß einfach da und weinte lautlos vor mich hin.
00:42:52So, als ob ich taubstumm wäre.
00:42:55Ich gab kein Laut von mir.
00:42:57Und alle sagten, du hast ein Kind, für das du sorgen musst.
00:43:00Reiß dich zusammen.
00:43:02Doch ich sagte, ich kann nichts dagegen tun.
00:43:05Ich will meinen Mann wieder haben.
00:43:07Ich möchte einfach, dass die Tür aufgeht.
00:43:10Und er mich ...
00:43:14Und dann hatte ich immer diesen Traum.
00:43:17In dem Traum kam er nach Hause und ich saß heulend wie eine dumme Kuh ganz und schwarz da.
00:43:21Und er sagte, er sagte, hey, wieso sitzt du da und weinst? Ich bin nicht tot.
00:43:25Das war nur Spaß.
00:43:26Ich war in Atlantic City und hab meine reichen Landsleute besucht.
00:43:29Und wir lachten und lachten und ...
00:43:31Gott.
00:43:32Ich wünschte, dass dieser Traum Wirklichkeit wurde.
00:43:37Gott, wie sehr ich es mir wünschte.
00:43:41Aber nach und nach ...
00:43:43Weißt du, piano, piano, brachten sie mich wieder zur Vernunft und erklärten mir,
00:43:46dass es Zeitverschwendung wäre, etwas zu wollen, das unmöglich ist.
00:43:48Und vielleicht war es ja auch das Beste, ich weiß nicht, aber ...
00:43:52Als ich endlich sagte, gut, es ist unmöglich ...
00:43:56Weißt du, was passierte?
00:43:59Ich habe nie wieder diesen wunderbaren Traum gehabt.
00:44:02Von diesem Tag an ...
00:44:07Selbst wenn ich Gott vor dem Schlafengehen auf Knien anflehte ...
00:44:12... hatte ich nie mehr diesen Traum.
00:44:19Ich hatte nie mehr diesen Traum.
00:44:21Wenn du mich ausreden lassen würdest, bevor du anfängst zu schreien, wüsstest du, dass ich den Viertel Dollar nicht will, weil ich ihn nicht mehr brauche.
00:44:31Es fehlen mir nur noch 10 Cent.
00:44:32Du hast schon 15 Cent.
00:44:34Dann kauf mir eine Büchse Tomaten.
00:44:37Ma, ich weiß, du hast irgendwo ein Viertel Dollar versteckt.
00:44:40Es wäre besser, die Kinder würden im Sommer in die Schule gehen und im Winter zu Hause bleiben, denn im Sommer treiben sie ihre Eltern zum Wahnsinn.
00:44:48Was ist los?
00:44:50Kriege ich noch nicht mal mehr ein Glas Wasser?
00:44:53Hey, und kommt denn keiner mal her, um sich mit mir zu unterhalten?
00:44:57Schon gut, Paar, du hast geschlafen.
00:44:59Pass bloß auf, das ist noch nicht das letzte Glas Wasser, das man mir bringen muss.
00:45:04Bring ihm das Wasser und unterhalte dich ein bisschen mit ihm.
00:45:07Oh, Ma, es ist schon fünf, nur noch eine Stunde um 10 Cent zu verdienen.
00:45:10Du gehst raus und unterhältst dich mit deinem Großvater, und zwar sehr freundlich.
00:45:14Dann kriegst du die 10 Cent, die ich versteckt habe.
00:45:16Das verspreche ich.
00:45:18Ja, natürlich.
00:45:19Habe ich hier ein Versprechen gebrochen?
00:45:21Ja.
00:45:22Wieso auch nicht?
00:45:23Das tun alle Mütter.
00:45:24Wir schon.
00:45:25Na los.
00:45:27Dein Wasser kommt, Paar.
00:45:34Gut, wie stellst du ihn?
00:45:42Willst du nicht reden?
00:45:44Ich werde mir erstmal meine Turnschuhe anziehen, okay?
00:45:46Nein, nein.
00:45:47Deine Mutter hat gesagt, du sollst dich mit mir ein bisschen unterhalten.
00:45:51Und nicht nur, bis du deine Turnschuhe an hast.
00:45:54Du hast aber wirklich alles, hm?
00:45:56Ja, und ich weiß, wenn ich in fünf Minuten sterben würde, würdest du
00:46:00deinen Viertel Dollar nicht bekommen.
00:46:03Hä? Wieso nicht?
00:46:05Weil du, du mir nicht deinen letzten kleinen Gefallen tun würdest.
00:46:10Was für einen?
00:46:12Würdest du's tun?
00:46:13Was? Ich meine natürlich, aber was?
00:46:17Ich sitz schon den ganzen Tag hier und denke,
00:46:20ich brauche jemanden, der mir eingefallen tut.
00:46:23Denn ich weiß, das ist mein letzter Tag.
00:46:26Ich kann deine Mutter nicht bitten, sie würde
00:46:28sie den Schock nicht überstehen.
00:46:30Also muss ich dich darum bitten,
00:46:31einen zwölfjährigen Jungen.
00:46:32Also, warum geht's?
00:46:34Sei dir nicht so sicher, es ist nicht so einfach.
00:46:37Woher soll ich das wissen, wenn du nichts sagst?
00:46:38Ja, das ist eben nicht so leicht.
00:46:41Na gut, komm her. Setz dich.
00:46:44Komm her. Setz dich.
00:46:45Als ich noch ein junger Mann war, gerade siebzehn, da kam ich in dieses Land zusammen mit meiner Frau.
00:47:06Ja, ich weiß.
00:47:07Damals war sie noch nicht meine Frau.
00:47:09Sie war, sie war ein Mädchen, das ich auf dem Schiff getroffen hatte.
00:47:13Aber wenn du ein Mädchen heiratest, dann nennst du sie deine Frau, auch wenn du von der Zeit vor der Heirat sprichst.
00:47:18Und?
00:47:19Also, in den Abrotzen gab es eine Redewendung, die lautet,
00:47:26Seonomo e Vergine, la prima note di matrimonio, e Vergine tutta la vita.
00:47:32Das bedeutet, wenn ein Mann in der Hochzeitsnacht noch jungfrau ist, dann bleibt er für den Reis seines Lebens, Jungfrau.
00:47:43Ach, Männer können auch Jungfrau sein?
00:47:44Na, na. Wenn du mich unterbrechst, wie soll ich da erzählen?
00:47:48Gut, Walter.
00:47:49Also, als die Hochzeitsnacht näher und immer näher rückte, musste ich an diese Redensart denken.
00:47:58Sie ging mir nicht aus dem Kopf und ich wusste, ich konnte es nicht mit deiner Großmutter tun, denn...
00:48:03Ich wollte, dass deine Großmutter noch Jungfrau wäre, wenn sie mit mir vor den Altar treten würde, aber...
00:48:08Ich war noch Jungfrau und das musste sich ändern.
00:48:11Ich fing also an, mich umzusehen, zum Roll deiner Großmutter und...
00:48:17Und da bemerkte ich dieses Mädchen, Gwendolina.
00:48:22Gwendolina war ein paar Jahre älter als ich, aber klein, klein, klein und zierlich wie eine kleine Schaufensterpuppe.
00:48:29Jedenfalls.
00:48:30Ich mach es lieber kurz.
00:48:31Ähm...
00:48:32Ich erzähl dir nicht, dass ich schon verlob war.
00:48:36Ich gab ihr das Gefühl, dass, wenn sie mich erhören würde, ich sie vielleicht heiraten würde.
00:48:51Sie gab sich mir bereit für dich hin.
00:48:53Verstehst du?
00:48:54Dann ließ ich sie sitzen und heiratete deine Großmutter.
00:48:58Das ist eine schlimme Sache.
00:49:00Das ist die einzige Sende, die ich begangen habe und nicht vergessen konnte.
00:49:05Hast du es nicht irgendwann gebeichtet?
00:49:07Beichten? Was hätte ich dann beichten sollen?
00:49:09Ich hab mich...
00:49:11Ein Gwendolina versündigt.
00:49:12Nicht anlagen deinem Priester.
00:49:13Ein Priester vergibt einem immer, das ist sein Job.
00:49:16Aber Gwendolina...
00:49:18Naja, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mir hier vergeben hat.
00:49:23Hast du sie schon mal gefragt?
00:49:25Ja, genau.
00:49:27Darum wollte ich...
00:49:29Dich bitten, bevor ich sterbe.
00:49:32Darum wollte ich dich bitten.
00:49:33Was? Mich?
00:49:35Sie und...
00:49:36Sechs...
00:49:38Vier...
00:49:39Drei...
00:49:40Norwood Street.
00:49:41Mit dir und zwei Söhnen.
00:49:43Vielleicht ist sie inzwischen umgezogen.
00:49:45Sie ist nicht umgezogen.
00:49:47Ich habe...
00:49:49sehr oft...
00:49:50daran gedacht, selbst hinzugehen, aber...
00:49:52Ich hatte nie den Mut dazu.
00:49:54Und jetzt kann ich es nicht.
00:49:55Ich schaffe es nicht mal bis zur Straße.
00:49:58Ich möchte, dass du hingehst.
00:50:00Was ist...
00:50:01Tust du das für mich?
00:50:02Auf keinen Fall.
00:50:04General, komm schon.
00:50:06Lass mich nicht mit dieser Schuld auf der Seele sterben.
00:50:09General, hör mal.
00:50:10Es ist ganz einfach.
00:50:11Ach...
00:50:12Du musst nur hingehen...
00:50:13und zu ihr sagen...
00:50:14Ich bin Gaidanos Enkel.
00:50:18Und...
00:50:19Er schickt mich um ihn zu sagen.
00:50:21Es tut ihm leid, was er getan hat.
00:50:23Sie...
00:50:24Bestimmt erinnert sie sich überhaupt nicht mehr an dich.
00:50:26Doch, ich bin sicher, sie erinnert sich an mich.
00:50:29Sie hat meinetwegen...
00:50:31viel durchgemacht.
00:50:32Wieso, was denn?
00:50:33Ach...
00:50:34Dafür bist du noch zu jung, das verstehst du.
00:50:35Na gut.
00:50:36Wohin gehst du?
00:50:37Ich geh nicht zu Gwendolina.
00:50:38Ach komm schon.
00:50:39Gennaro, Gennarino, bitte.
00:50:41Dann sag mir, was passiert ist.
00:50:44Komm her.
00:50:45Na schön.
00:50:46Ein paar Jahre nach dieser Geschichte...
00:50:58hatte Gwendolina...
00:51:01die Enttäuschung überwunden und...
00:51:04hat geheiratet.
00:51:07Nun...
00:51:09Natürlich...
00:51:11dachte der Mann, der sie geheiratete, sie wäre noch Jungfrau.
00:51:17Und erst...
00:51:19in der Hochzeitsnacht merkte er, dass es nicht so war.
00:51:23Wer hat ihm das erzählt, ich meine?
00:51:27Das spielt keine Rolle, das muss einem Mann nicht erst gesagt werden.
00:51:33Er schlug sie, verprügelte sie.
00:51:36Er verprügelte sie so, dass er ihr alle vor der Zähne ausschlug
00:51:39und sie hat sich wohl nie neue machen lassen.
00:51:41Sie muss wie eine Kartoffel aussehen.
00:51:43Ja.
00:51:44Okay.
00:51:45Und jetzt geht es.
00:51:46Es wird spät.
00:51:47Okay, ich sag nur, ich bin Gaitanos Enkel und er lässt ihn ausrichten.
00:51:51Es tut ihm leid.
00:51:52Ja.
00:51:53Was er Ihnen angetan hat...
00:51:54Was er Ihnen angetan hat.
00:51:55Bitte verzeihen Sie.
00:51:56Ich bin Gaitanos.
00:51:57Warte, warte, warte mal.
00:52:01Du hast recht.
00:52:03Du hast recht.
00:52:05Ich sollte selbst hingehen.
00:52:06Wieso?
00:52:07Das habe ich doch gar nicht gesagt.
00:52:08Ich sollte...
00:52:10Den ganzen Weg bis zur Norwood, das ist viel zu weit.
00:52:13Nein.
00:52:14Ich werde mich auf dich stützen.
00:52:15Das wird schon gehen.
00:52:18Ich komme aber nicht mit rein.
00:52:19Ja, nur bis zur Tür.
00:52:21Ich glaube, das wird nichts, Großvater.
00:52:23Setz dich noch mal hin und komm zu atmen.
00:52:25Warte.
00:52:28Ja, nur einen Moment und dann...
00:52:34Vielleicht gibt es ja Gott und ich kriege ein Ziegelstein für mein Haus.
00:52:46Luisa.
00:52:47Was ist, Pa?
00:52:48Hör auf, dieses Lied zu singen.
00:52:52Welches Lied, Pa? Ich singe doch gar nicht.
00:52:54La Golondrina.
00:52:57Ich kenne La Golondrina gar nicht.
00:53:00Da spricht mir das Herz.
00:53:19Das war also das Geheimnis, das immer auf Großvaters Seele gedrückt hatte.
00:53:22Es war schon nach fünf, aber das La Paloma musste warten.
00:53:25Es schien mir keine große Sache zu sein, denn ich hatte ja nichts weiter zu tun, als zu sagen, dass es ihm leid täte.
00:53:29Wohnt hier Signora Gwendolina?
00:53:30Aha.
00:53:31Und nur aus einem Grund, um ihren Nachbarn das Leben zur Hölle zu machen.
00:53:36Ich hoffe, du hast einen verdammt guten Grund zu klingeln.
00:53:37Mein Großvater schickt mich.
00:53:38Ah, das ist natürlich was anderes.
00:53:39Ich hoffe, dein Großvater ist der Papst.
00:53:40Ich hoffe, dein Großvater ist der Papst.
00:53:41Ich hoffe, dein Großvater ist der Papst.
00:53:43Ich hoffe, du hast einen verdammt guten Grund zu klingeln.
00:53:44Mein Großvater schickt mich.
00:53:45Wohnt hier Signora Gwendolina?
00:53:48Aha.
00:53:49Und nur aus einem Grund, um ihren Nachbarn das Leben zur Hölle zu machen.
00:53:56Ich hoffe, du hast einen verdammt guten Grund zu klingeln.
00:53:59Mein Großvater schickt mich.
00:54:00Ah, das ist natürlich was anderes.
00:54:02Ich hoffe, dein Großvater ist der Papst.
00:54:19Ich möchte zu Gwendolina.
00:54:22Ich habe etwas für sie.
00:54:24Was? Ich gebe es ihr.
00:54:26Das muss ich selbst machen. Ich muss ihr was ausrichten.
00:54:29Meine Mutter liebt es nicht, beim Abendbrot gestört zu werden.
00:54:31Bitte nur einen Moment und mein Großvater kann dann zufrieden sterben.
00:54:34Ich habe ihm versprochen, es ihr zu sagen.
00:54:37Hey!
00:54:42Ich habe ihn nicht reingelassen.
00:54:45Setz dich und füttere Mom.
00:54:49Was willst du?
00:54:50Wer bist du?
00:55:00Wer bist du?
00:55:02Ich bin Gaetanos Enkel.
00:55:04Es tut ihm leid, was er ihn angetan hat.
00:55:06Oh, und bitte vergeben Sie ihm.
00:55:11Komm mal her.
00:55:12Ich bin Gaetanos Enkel.
00:55:13Ich bin Gaetanos Enkel.
00:55:15Ich bin Gaetanos Enkel.
00:55:16Ich bin Gaetano Enkel.
00:55:17Beis.
00:55:18Biss.
00:55:42Er wird mich füttern.
00:55:45Was?
00:55:46Ja, du, Gaetano Savatonis Enkel.
00:55:51Das geht nicht, ich bin spät dran, bitte.
00:55:55Ich will ihn halb voll.
00:55:57Wenn du ihn zu voll machst, spuck ich alles aus.
00:56:12Was hat er gesagt, sollst du mir sagen?
00:56:15Was er getan hat, tut ihm leid, bitte vergeben Sie ihm.
00:56:18Ehrlich, es ist schon fast sechs und die Preise steigen.
00:56:21Ich will Großvater noch sagen, dass sie ihm vergeben und muss die zehn Cent holen.
00:56:25Weißt du, was er getan hat?
00:56:29Eines Tages wirst du dasselbe tun.
00:56:32Männer wissen von Geburt an, wie man Frauen verletzt.
00:56:38Ma, lass ihn gehen.
00:56:43Oh, der Löffel ist viel zu voll.
00:56:46Nein, das ist zu wenig.
00:57:03Jungs sind von Geburt an verdorben.
00:57:06Ich weiß nicht.
00:57:06Du bist verdorben, hä?
00:57:09Mom, lass ihn in Ruhe.
00:57:10Löser, kein Streit an.
00:57:17Gib Gitanos Enkel einen Teller und etwas zu essen.
00:57:21Nein, nein, wirklich, ich hab keine Zeit.
00:57:23Sagen Sie mir nur, ob Sie ihm vergeben.
00:57:25Ja oder nein, bevor es zu spät ist.
00:57:26Er stirbt.
00:57:31Ich meinte für mich.
00:57:38Küss mich.
00:57:42Dann vergebe ich ihm.
00:57:56Mom, gib mir endlich die zehn Cent.
00:58:17Erst wenn du mir sagst, wo du warst.
00:58:18Das geht nicht.
00:58:20Na gut, das ist eine Sache zwischen dir und Großvater.
00:58:24Hier sind die zehn Cent.
00:58:26Sie hat ihr vergeben, Großvater.
00:58:30In meinem Kopf hörte ich die ganze Zeit diese Lautsprecherstimme.
00:59:00Entkommen Sie der Hitze.
00:59:02Vergessen Sie die Wirtschaftskrise.
00:59:03Besuchen Sie Philadelphias neuestes Kino.
00:59:05Neue Sitze, neue Teppiche, voll klimatisiert.
00:59:07Und ich wollte so schnell ich konnte dorthin.
00:59:09Und nichts konnte mich mehr aufhalten.
00:59:12Da war es.
00:59:13Geillich.
00:59:14Aber es war es.
00:59:28Untertitelung des ZDF, 2020
00:59:58Nach allem, was an diesem Tag schon passiert war, hatte ich keine Lust mehr, etwas zu unternehmen.
01:00:15Vielleicht hatte meine Mutter ja recht.
01:00:16Wenn ich nicht bekam, was ich wollte, interessierte mich alles andere auch nicht.
01:00:20Aber das Kino hatte etwas an sich, das mich nicht wieder losließ.
01:00:23Also ging ich wieder zurück und starrte das Kino an.
01:00:29Aber auf einmal schien es mir sehr weit weg zu sein.
01:00:31Musik
01:00:36Musik
01:00:41Musik
01:00:46Großvater
01:01:13Musik
01:01:18Der Arzt ist gut.
01:01:48Der Arzt ist gut.
01:02:18Der Arzt ist gut.
01:02:48Der Arzt ist gut.
01:03:18Der Arzt ist gut.
01:03:48Der Arzt ist gut.
01:03:50Der Arzt ist gut.
01:03:52Der Arzt ist gut.
01:03:54Der Arzt ist gut.
01:03:56Der Arzt ist gut.
01:03:58Der Arzt ist gut.
01:04:00Der Arzt ist gut.
01:04:02Der Arzt ist gut.
01:04:04Der Arzt ist gut.
01:04:06Der Arzt ist gut.
01:04:08Der Arzt ist gut.
01:04:10Der Arzt ist gut.
01:04:12Der Arzt ist gut.
01:04:14Und was hast du gestohlen?
01:04:16Der Arzt ist gut.
01:04:18Der Arzt ist gut.
01:04:20Ich hab dich lieb, Großvater.
01:04:22Dann nimm diese verdammte Decke weg.
01:04:27Ich ersticke sonst noch.
01:04:28Wieso hörst du nicht auf den Arzt?
01:04:30Wieso hörst du nicht auf den Arzt?
01:04:32Ich hör nicht auf meinen Hausarzt.
01:04:34Wieso soll ich dann auf ihn hören?
01:04:36Der ist doch nur hier, weil die Frau unseres Arztes...
01:04:40Die Frau ist gut.
01:04:44Wo ist deine Mutter?
01:04:46Im Wohnzimmer. Sie weint.
01:04:48Geh rein und frag sie.
01:04:50Ob sie mit dem Wein mal aufhören können,
01:04:52um mir einen Kaffee zu kochen.
01:04:58Er und sein Freund haben die Frau dahin gesehen.
01:05:04Sie haben sie gefunden.
01:05:06Er hört sich so erschrocken.
01:05:10Er weiß gar nicht, wie tief der Schock sitzt.
01:05:12Aber langsam wird er einem Fleischer,
01:05:16einem Hammel im Fenster hängen sehen und sich übergeben.
01:05:20Und alle, die drumrum stehen, werden sich fragen,
01:05:22was hat er denn plötzlich? Warum übergibt er sich?
01:05:24Na siehst du, ich hab's doch gewusst.
01:05:28Pa?
01:05:30Pa, du willst Kaffee?
01:05:32Ja, ja.
01:05:34Oh, wie schön. Du willst wirklich Kaffee hier?
01:05:36Wenn es ihm so gut geht, dass er Kaffee trinken kann,
01:05:38können wir ihn auch ins Bett bringen.
01:05:40Wir können sie doch nicht die ganze Nacht hier liegen lassen.
01:05:42Nein, kein Bett.
01:05:43Nein, bitte lassen Sie mich doch hier liegen.
01:05:45Ach, das würde ihm doch gefallen,
01:05:46wenn wir alle mit Riedschirmen herumstehen müssten.
01:05:48Carmela!
01:05:49Ja, hier bin ich.
01:05:50Komm her.
01:05:52Ich möchte mich entschuldigen.
01:05:53Wofür?
01:05:54Wofür, dass ich vielleicht auch Schuld dran habe,
01:05:55dass sich deine Frau wie eine böse alte Jungfrau benimmt?
01:05:58Spricht ein Vater auf dem toten Bett so von seinen Kindern?
01:06:00Tut mir leid.
01:06:01Komm her, Carmela.
01:06:02Gib mir einen Kuss.
01:06:03Sie müssen sich aufsetzen.
01:06:04Ja, das ist gut.
01:06:05Setzen Sie ihn auf.
01:06:06Na, komm zu dir reden.
01:06:07Wo ist das nächste Telefon?
01:06:09Carmela.
01:06:10Ich bitte dich, Paar.
01:06:11Ich will doch nur, dass Sie mit der Bar in ihr zuhören.
01:06:13Ich will doch nur, dass Sie mit der Bar in ihr zuhören.
01:06:15Schon gut, schon gut.
01:06:17Sie müssen gut.
01:06:18Gehen Sie endlich, Dr. Wilson.
01:06:19Wenn Vater etwas von uns verlangt, dann gehorchen wir.
01:06:21Er weiß selbst, was das Beste für ihn ist.
01:06:23Legt ihm noch ein paar Kissen unter den Kopf
01:06:25und dann werden wir abwechselnd beim Sitzen,
01:06:27falls er heute Nacht mit jemandem reden möchte.
01:06:28Jetzt geh in die Küche und koch Kaffee.
01:06:30So, versuch einen Stuhl aufzutreiben, der nicht gleich zusammenbricht,
01:06:32wenn man sich draufsetzt.
01:06:33Und du geh nach Hause.
01:06:34Ach so, das...
01:06:35Und du, du gehst zu uns rüber und sagst deinen Cousins und Cousinen,
01:06:39dass mein Vater und ich heute Nacht hier bleiben und sie allein ins Bett gehen müssen.
01:06:42Das habt ihr gut gemacht.
01:06:43Mama.
01:06:44Eine언ter.
01:06:45Deutsche M Hause,
01:06:47viele creier,
01:06:49dass er Jesus ist.
01:06:50Und du schwibst dich,
01:06:51dass er Geräusch ist.
01:06:52Und du bist.
01:06:53Und du bist.
01:06:54Du bist.
01:06:55Deine Kaffee.
01:06:56Du bist.
01:06:57Du bist.
01:06:58Du bist.
01:06:59Du bist.
01:07:00Du bist.
01:07:01Du bist.
01:07:02Du bist.
01:07:03Du bist.
01:07:05Du bist.
01:07:06Du bist.
01:07:07Du bist.
01:07:09Du bist.
01:07:10Du bist.
01:07:11Du bist.
01:07:12Du bist.
01:07:13Zwei Tino, eins, zwei, eins und eins.
01:07:35Okay, Genaro.
01:07:37Willst du?
01:07:39Nein, vielen Dank.
01:07:43Wir haben ihn!
01:08:13Untertitelung des ZDF, 2020
01:08:43Untertitelung des ZDF, 2020
01:09:13Untertitelung des ZDF, 2020
01:09:43Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Wille geschehe.
01:09:49Ich meine, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.
01:09:53Untertitelung des ZDF, 2020
01:10:23Großvater?
01:10:35Hallo.
01:10:36Sie wollten aufpassen, dass ich nicht die Augen zumal.
01:10:45Siehst du, wenn sie erwacken sind, kannst du ihnen nicht mehr trauen.
01:10:51Bleibst du bei mir, Gennarino?
01:10:52Pass auf, lass mir nicht die Augen zufallen. Versprichst du es?
01:10:58Natürlich, Großvater.
01:11:00Wenn sie mir zufallen, schütze sie mich.
01:11:04Ja gut.
01:11:05Aber nicht so fest. Du weißt ja, ich bin nicht mehr der Jüngste.
01:11:09Großvater?
01:11:11Ja, was ist?
01:11:12Können nur Menschen sterben?
01:11:15Na, Runde und Katzen sterben auch?
01:11:19Ich meine keine Tiere.
01:11:23Glühbirnen sterben auch?
01:11:25Ich meine andere Sachen. Das, was in uns drin ist.
01:11:27Du meinst solche Sachen, wie die Gefühle, die wir in uns haben?
01:11:32Ja, die sterben auch.
01:11:33Sag das nicht. Nur Menschen sterben.
01:11:37Oh, Madonna.
01:11:39Du fragst mich etwas, weil du keine Antwort drauf hast.
01:11:42Und dann beantwortest du selbst die Frage.
01:11:45Als hätte ich dir die Frage gestellt, Gennarino.
01:11:48Tut mir leid, Großvater. Die Gefühle in uns sterben auch.
01:11:51Woher weißt du das?
01:11:54Glaubst du, nur weil ich sterbe, ist alles, was ich sage, richtig?
01:11:57Nein, ich wusste es schon vorher.
01:12:00Bitte.
01:12:02Bring mich nicht noch zum Weinen.
01:12:05Darf ich heute Nacht hier schlafen?
01:12:08Neben dir?
01:12:09Was ist mit dir?
01:12:10Hast du um dein Viertel doller Angst?
01:12:12Ich brauche ihn nicht mehr, Großvater.
01:12:15Nein.
01:12:16Wieso sagst du das?
01:12:17Ehrlich, ich brauche ihn nicht mehr.
01:12:22Wieso?
01:12:23Hä?
01:12:24Wieso brauchst du ihn nicht mehr?
01:12:26Weil ich nicht mehr ins Kino gehen will.
01:12:29Oh.
01:12:30Du brauchst ihn schon noch.
01:12:33Nur willst du nicht.
01:12:35Was ist denn der Unterschied?
01:12:36Was ist der größte Unterschied, den es gibt?
01:12:41Dein Magen braucht etwas.
01:12:45Und dein Herz will etwas.
01:12:46Das ist der Unterschied.
01:12:51Was ist mit dir, Gennaro?
01:12:54Du hast nicht mehr Probleme als alle anderen.
01:12:57Du bist ein zwölfjähriger Junge.
01:13:00Du kannst vor den düsteren Wolken davonlaufen.
01:13:05Ich tatsache, als ich in deinem Alter war.
01:13:08Ja.
01:13:09Ich wollte, ich wollte unbedingt in dieses Land auswandern.
01:13:13Alle Verwandten sagten, nein, das geht nicht, das ist unmöglich, nein.
01:13:19Aber hier bin ich.
01:13:23Was für eine Welt.
01:13:25Ich meine, heutzutage einer muss nur andeuten, dass irgendwas unmöglich ist.
01:13:32Und schon will es keiner mehr.
01:13:33Als wenn schon der Wunsch nach etwas Unmöglichen unmöglich wäre.
01:13:43Du darfst nicht die Augen zumachen.
01:13:46Ich hab's dir versprochen.
01:13:47Ja.
01:13:51Versprich mir noch was.
01:13:53Noch eine Sache.
01:13:53Wirst du das tun?
01:13:56Von mir aus gut.
01:13:59Wollen.
01:14:01Hä?
01:14:04Du musst wollen.
01:14:06Was wollen Großvater?
01:14:09Mach die Augen auf Großvater.
01:14:11Sonst hau ich dich.
01:14:21Großvater?
01:14:23Ich hau dich wirklich doll.
01:14:27Großvater.
01:14:30Was ist los?
01:14:34Was hat er gemeint, Ma?
01:14:35Ich hab Großvater noch was versprochen, aber ich weiß nicht, wie er es gemeint hat.
01:14:39Komm schon, Pa.
01:14:39Mach die Augen auf.
01:14:41Mach die Augen auf.
01:14:49Pa, bitte.
01:15:03Oh, mein Gott.
01:15:09Komm schon, Pa, bitte.
01:15:10Nein, nein, nein.
01:15:40Das ist nichts für dich, Gennaro.
01:15:45In deinem Alter vergisst man sowas nicht so schnell.
01:15:49Geh zu uns nach Hause.
01:15:55Danke, Großvater.
01:16:10Geh zu uns nach Hause.
01:16:40Hey, Gennaro.
01:16:45Weißt du, wie es hier oben aussieht?
01:16:48Es sieht aus wie la Paloma.
01:16:50Geh zu uns nach Hause.
01:16:58Geh zu uns nach Hause.
01:17:08Geh zu uns nach Hause.
01:17:16Geh zu uns nach Hause.
01:17:18Geh zu uns nach Hause.
01:17:20Geh zu uns nach Hause.
01:17:29Geh zu uns nach Hause.
01:17:29Geh zu uns nach Hause.
01:17:30Untertitelung des ZDF, 2020
01:18:00Untertitelung des ZDF, 2020
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