Über den Familiennachzug können auch sehr enge Angehörige von Flüchtlingen ohne Asylstatus ein Visum für die Bundesrepublik Deutschland beantragen. Die Regelung gilt für sogenannte subsidiär Schutzberechtigte. Als solche gelten Menschen, die weder als Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention noch als Asylberechtigte anerkannt sind, aber im Herkunftsland bedroht sein könnten.
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00:00Über den Familiennachzug können auch sehr enge Angehörige von Flüchtlingen ohne Asylstatus ein Visum für die Bundesrepublik Deutschland beantragen.
00:10Das beinhaltet Ehegatten, minderjährige ledige Kinder und Eltern von minderjährigen Kindern.
00:17Das Bundesverwaltungsamt wählt aus den Antragstellern dann höchstens 1000 im Monat aus.
00:22Die Regelung gilt für sogenannte subsidiär Schutzberechtigte.
00:32Als solche gelten Menschen, die weder als Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention noch als Asylberechtigte anerkannt sind, aber im Herkunftsland bedroht sein könnten.
00:43Subsidiär Schutzberechtigte bekommen eine Aufenthaltserlaubnis für zunächst drei Jahre.
00:52Der Familiennachzug erfolgt über das Visumverfahren.
00:58Die Anträge müssen also in den Botschaften oder Generalkonsulaten im Ausland gestellt werden.
01:04Diese und die in Deutschland zuständige Ausländerbehörde prüfen dann, ob die Voraussetzungen erfüllt sind.
01:102016 war die Möglichkeit schon einmal für zwei Jahre vorübergehend eingestellt worden.
01:162018 wurde sie dann mit einem Kontingent von 1000 Zuzügen pro Monat wieder eingeführt.
01:23Das Kontingent von 1000 Nachzügen wurde in der Vergangenheit zumeist ausgeschöpft.
01:34Zum Stichtag 31. März 2025 lebten fast 390.000 Menschen mit einer Aufenthaltserlaubnis zum subsidiären Schutz in Deutschland.
01:44Wie viele davon durch Familiennachzug gekommen sind, ist nicht bekannt.
01:48Der ursprüngliche Gedanke beim Familiennachzug war ein humanitärer.
01:58Kinder und Eltern oder Ehepaare sollten nicht getrennt leben müssen.
02:02Die Befürworter sehen auch einen Beitrag zur Integration der Geflüchteten in Deutschland,
02:07wenn sie hier im familiären Kontext leben können.
02:11Gegner des Familiennachzugs sind der Meinung, dass die Integrationskapazitäten in Deutschland ausgeschöpft seien.
02:17Zudem halten sie das Instrument für einen sogenannten Pull-Faktor, der weitere Anreize zur Migration nach Deutschland schafft.