S1E01 Loriot
Episode 01 von 14 🍿🍿
Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns
Loriot: Ehe-Chaos & Erinnerungen! Die legendärsten Sketche über die Liebe.
✍️ Serien-/Sendungsbeschreibung
Loriot: Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns – Ein zeitloser Klassiker
Die Sendung "Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns" ist ein brillantes Kompendium des deutschen Humors, in dem Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, das alltägliche Chaos menschlicher Beziehungen seziert. Anstatt einer fortlaufenden Handlung präsentiert diese Zusammenstellung eine Auswahl seiner ikonischsten Sketche, die sich allesamt um die Tücken und Missverständnisse des Zusammenlebens drehen – von der ersten Verliebtheit über die Trostlosigkeit des Ehealltags bis hin zu den Schwierigkeiten des gemeinsamen Erinnerns.
Loriot beleuchtet mit chirurgischer Präzision die Kommunikationsstörungen, die sich hinter bürgerlicher Fassade verbergen. Wir erleben das legendäre Ehepaar Hoppenstedt bei der nervenaufreibenden Suche nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk ("Der Vertreterbesuch"), die hilflosen Versuche, ein harmonisches Frühstück zu zelebrieren ("Das Frühstücksei"), oder die verzweifelten Bemühungen, im Urlaub Entspannung zu finden ("Herren im Bad"). Der scheinbar belanglose Smalltalk eskaliert hier regelmäßig in grandiose, stillschweigende Katastrophen.
Jeder Sketch ist ein Meisterwerk der Beobachtung, das aufzeigt, wie Menschen sich in Konventionen verstricken und an ihrer eigenen Höflichkeit scheitern. Loriot selbst, oft in Begleitung seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann, spielt Charaktere, deren unerschütterliche Ernsthaftigkeit im Angesicht absurder Situationen den Humor erst entfaltet.
"Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns" ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Witzen. Es ist eine tiefgründige und liebevolle Hommage an die menschliche Unvollkommenheit und ein zeitloses Zeugnis von Loriots Fähigkeit, das Komische im Tragischen und das Tragische im Komischen des Ehelebens zu finden. Ein Muss für jeden Fan des subtilen, intelligenten Humors
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Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns
Loriot: Ehe-Chaos & Erinnerungen! Die legendärsten Sketche über die Liebe.
✍️ Serien-/Sendungsbeschreibung
Loriot: Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns – Ein zeitloser Klassiker
Die Sendung "Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns" ist ein brillantes Kompendium des deutschen Humors, in dem Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, das alltägliche Chaos menschlicher Beziehungen seziert. Anstatt einer fortlaufenden Handlung präsentiert diese Zusammenstellung eine Auswahl seiner ikonischsten Sketche, die sich allesamt um die Tücken und Missverständnisse des Zusammenlebens drehen – von der ersten Verliebtheit über die Trostlosigkeit des Ehealltags bis hin zu den Schwierigkeiten des gemeinsamen Erinnerns.
Loriot beleuchtet mit chirurgischer Präzision die Kommunikationsstörungen, die sich hinter bürgerlicher Fassade verbergen. Wir erleben das legendäre Ehepaar Hoppenstedt bei der nervenaufreibenden Suche nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk ("Der Vertreterbesuch"), die hilflosen Versuche, ein harmonisches Frühstück zu zelebrieren ("Das Frühstücksei"), oder die verzweifelten Bemühungen, im Urlaub Entspannung zu finden ("Herren im Bad"). Der scheinbar belanglose Smalltalk eskaliert hier regelmäßig in grandiose, stillschweigende Katastrophen.
Jeder Sketch ist ein Meisterwerk der Beobachtung, das aufzeigt, wie Menschen sich in Konventionen verstricken und an ihrer eigenen Höflichkeit scheitern. Loriot selbst, oft in Begleitung seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann, spielt Charaktere, deren unerschütterliche Ernsthaftigkeit im Angesicht absurder Situationen den Humor erst entfaltet.
"Vom Glück der Liebe, der Ehe und des Erinnerns" ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Witzen. Es ist eine tiefgründige und liebevolle Hommage an die menschliche Unvollkommenheit und ein zeitloses Zeugnis von Loriots Fähigkeit, das Komische im Tragischen und das Tragische im Komischen des Ehelebens zu finden. Ein Muss für jeden Fan des subtilen, intelligenten Humors
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Kategorie
😹
SpaßTranskript
00:00Es ist kein Geheimnis, dass die Institution der Ehe heute mehr gefährdet ist als je zuvor.
00:16Wir müssen daher dankbar sein, dass die moderne Psychotherapie Behandlungsmethoden entwickelt hat,
00:21die auch Partnern in einer scheinbar sinnentleerten Beziehung neue Hoffnung geben.
00:26Herr und Frau Blöhmann, bitte nehmen Sie doch Platz.
00:37Mein Institut ist bemüht, den Ehegatten bei der Überwindung einer kritischen Phase auf psychologischem Wege behilflich zu sein
00:42und körperliche oder geistige Kontaktschwächen auszugleichen.
00:47Wunder vollbringen wir nicht.
00:49Ach, wo liegen Ihre Schwierigkeiten? Schwerpunktmäßig.
00:52Na, wenn Sie das nicht wissen.
00:53Wir hatten eigentlich gedacht, dass wir von Ihnen da irgendwas... Wir kommen immerhin von auswärts.
00:59Und Ihre Lieblingsfarbe?
01:00Weiß. Schaumolweiß. Das ist noch etwas weißer als weiß.
01:05Und Herr Blöhmann, Ihre Lieblingsfarbe?
01:08Grau. Aber nicht so grau. Mehr grüngrau. Insbräunliche.
01:15Eine Art Braungrau mit Grün.
01:18Ein... ein... ein... braun-grün-grau.
01:23Braun-grün-grau.
01:26Es schadet auch nichts, wenn es ein bisschen ins Bläuliche hinüberspielt. Hauptsache es ist grau.
01:31Danke.
01:32Braun-grau.
01:33Vielen Dank, Herr Blöhmann.
01:35Es könnte auch etwas Rot mit anklingen.
01:38Das genügt, Herr Blöhmann.
01:39Ein Braun-Rot, aber im Ganzen Grau.
01:42Ja, ja.
01:44Also ein grünlich-blaues, braun-rot-grau.
01:47Es kommt nicht so genau darauf an, Herr Blöhmann.
01:49Doch, doch. Sie sehen nachher in so einer Tabelle nach und da steht dann bei Grau,
01:53Herr Blöhmann schlägt seine Gattin oder etwas Ähnliches.
01:56Herr Blöhmann, ich versichere Ihnen...
01:58Nein, nein, ich kenne diese modernen psychologischen Tricks.
02:00Herr Blöhmann.
02:00Man sagt irgendeine Farbe und schon wird man schuldig geschieden.
02:04Ich möchte zunächst nur...
02:05Aber haben Sie bemerkt, wie oft meine Gattin Ihre Handtasche auf und zu knipst und hineinguckt?
02:09Haben Sie das bemerkt? Ja? Wie? Was? Nein.
02:12Natürlich nicht.
02:13Ich hätte...
02:14Herr Blöhmann, Ihre Gattin kann Ihre Handtasche auf und zu knipsen und hineinsehen, so oft sie will.
02:20Siehste?
02:21Aber nicht achtmal in sechs Minuten.
02:23Siehste, siehste.
02:24Das sind im Jahr fast 350.000 Mal geknipst und geguckt.
02:27Herr Blöhmann, vielleicht, dass Sie bei sich auch öfter mal irgendwas auf und zu machen, gell?
02:32Ja, ja, aber ich gucke nicht jedes Mal hinein, nicht wahr?
02:35Darf ich jetzt in der Untersuchung fortfahren?
02:38Bitte sehr.
02:39Ach, ich zeige Ihnen jetzt...
02:41Frau Blöhmann, würden Sie jetzt einmal das Knipsten und Gucken unterlassen.
02:45Ich zeige Ihnen jetzt ein Bild und Sie sagen mir, was es darstellt.
02:48Zuerst Herr Blöhmann, bitte.
02:56Tja.
02:57Was sagt Ihnen das Bild? Ganz kurz.
03:00Reiter. Zwei Reiter. Und Pferde.
03:03Sonst nichts?
03:05Nein.
03:06Ah ja, zwei Damen.
03:07Reiten die auch?
03:10Nein.
03:11Ihr Gesamteindruck?
03:13Zwei Herren geben zwei Damen Reitunterricht.
03:17Und Frau Blöhmann, sind Sie anderer Meinung?
03:19Ja, das ist mehr so Urlaub. Mit Reiten und so.
03:23Die Herren sind den Damen irgendwie behilflich.
03:25Herr Blöhmann, helfen Sie Ihrer Gattin gelegentlich?
03:27Wir reiten nicht.
03:28Wir haben einen Wellensittich. Ich glaube, ich habe das Farbfoto mit.
03:32Frau Blöhmann, Sie lassen jetzt Ihre Tasche zu.
03:34Wie reden Sie denn mit meiner Gattin?
03:36Ihr Wellensittich interessiert jetzt nicht.
03:38Ach was?
03:39Die gibt mir jeden Morgen einen Kuss.
03:41Herr Blöhmann, küssen Sie Ihre Gattin gelegentlich?
03:43Weniger.
03:44Warum nicht?
03:45Es ist zeitlich immer etwas ungünstig.
03:48Und Sie, Frau Blöhmann?
03:49Oh mein Gott, ich habe auch meinen Haushalt.
03:52Ah ja.
03:53Herr Blöhmann, darf ich Sie bitten, Ihre Gattin zu küssen?
03:56Was ist los?
03:57Der Kuss als Ausdruck menschlich-ehelicher Beziehung
04:00ist zur Behebung einer chronischen Kontaktschwäche von großer Bedeutung.
04:03Bitte küssen Sie jetzt Ihre Gattin.
04:05Wohin?
04:05Wo Sie wollen.
04:07Nein.
04:08Nein, nein.
04:09Dann müssen wir die Grundformen des Kusses ganz neu erarbeiten.
04:13Sie nähern sich dem Partnermodell auf etwa acht bis zwölf Zentimeter
04:16und sagen Hallo, Schatz.
04:18Dann berühren Sie mit den Lippen die Mundpartie.
04:23Hallo, Schatz.
04:24Mehrmals bitte.
04:30Frau Blöhmann, Sie sollten Ihren Gatten öfter mal mit einer hübschen Bluse überraschen,
04:34einem anderen Lippenstift oder mit einer neuen Frisur.
04:37Das genügt, Herr Blöhmann.
04:39Bitte, Frau Blöhmann.
04:41Auf den Mund?
04:42Sie verhalten sich ganz passiv.
04:44Sie lassen sich küssen, gell?
04:46Was kostet denn so ein Gerät?
04:50Das ist im freien Handel nicht erhältlich.
04:52Auch nicht gebraucht?
04:53Nein.
04:54Ach.
04:55So, für heute ist es genug.
04:58Und nun üben Sie daheim weiter.
05:00Der leichte Kuss aus der Grundhaltung.
05:02Aneinander, miteinander.
05:04Täglich drei Mal, gell?
05:05Vor oder nach den Mahlzeiten.
05:07Komm, jetzt.
05:26Bertha.
05:27Ja?
05:28Das Ei ist hart.
05:32Das Ei ist hart.
05:35Ich habe es gehört.
05:37Wie lange hat das Ei denn gekocht?
05:40Zu viele Eier sind gar nicht gesund.
05:43Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat.
05:46Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben.
05:49Das weiß ich.
05:51Was fragst du denn dann?
05:52Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht haben kann.
05:56Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten.
06:00Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich?
06:03Ich weiß es nicht.
06:04Ich bin kein Huhn.
06:06Ach.
06:08Und woher weißt du, wann das Ei gut ist?
06:11Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott.
06:15Nach der Uhr oder wie?
06:17Nach Gefühl.
06:18Eine Hausfrau hat das im Gefühl.
06:20Im Gefühl?
06:21Was hast du im Gefühl?
06:23Ich habe es im Gefühl, wenn das Ei weich ist.
06:27Aber es ist hart.
06:29Vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht.
06:31Mit meinem Gefühl stimmt was nicht.
06:34Ich stehe den ganzen Tag in der Küche, mache die Wäsche, bringe deine Sachen in Ordnung,
06:40mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich mit den Kindern rum und du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht.
06:45Wenn ein Ei nach Gefühl kocht, dann kocht es eben nur zufällig genau viereinhalb Minuten.
06:52Es kann dir doch ganz egal sein, ob das Ei zufällig viereinhalb Minuten kocht.
06:58Hauptsache, es kocht viereinhalb Minuten.
07:00Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein zufällig weiches Ei.
07:05Es ist mir egal, wie lange es kocht.
07:08Aha, das ist dir egal.
07:10Es ist dir also egal, ob ich viereinhalb Minuten in der Küche schufte.
07:14Nein, nein.
07:15Aber es ist nicht egal.
07:17Das Ei muss nämlich viereinhalb Minuten kochen.
07:20Das habe ich doch gesagt.
07:21Aber eben hast du doch gesagt, es ist dir egal.
07:24Ich hätte nur gern ein weiches Ei.
07:27Gott, was sind Männer primitiv.
07:30Ich bringe sie um.
07:34Morgen bringe ich sie um.
07:37Oft ist es ein Zeichen charakterlicher Stärke,
07:40wenn ein Mann sich über lange Jahre das Leibes- und Liebesglück versagt,
07:44um seine Kräfte aufzusparen für den Herbst des Lebens,
07:48für seine Reifezeit.
07:50Durch seine Erfahrung und seine frische Männlichkeit
07:53wird er dann zu einem Partner, von dem die Frauen träumen.
08:00Frau Lein Dinkel?
08:20Frau Lein Dinkel!
08:21Sie haben gerufen?
08:23Ja.
08:26Bitte schön.
08:31Heute sind es auf den Tag genau 15 Jahre.
08:34Tag genau 15 Jahre?
08:37Nicht mitschreiben.
08:39Heute sind es auf den Tag genau 15 Jahre,
08:43dass Sie für mich tätig sind.
08:44Korrespondenz, Ablage, Sekretariat.
08:47Dass Sie daran gedacht haben.
08:4815 Jahre.
08:51Und darum erlaube ich mir, aus diesem Anlass,
08:54darum würden Sie meine Freude machen,
08:56darauf mit Ihnen anzustoßen.
08:58Nein, dass Sie daran gedacht haben, Herr Direktor.
09:02Wohlsein.
09:03Wohlsein.
09:04Ein bisschen Musik?
09:10Ich muss noch die Post fertig machen.
09:13Bitte, bitte treten Sie doch mal zu mir herüber.
09:17Nun setzen Sie sich mal dahin.
09:19In Ihrem Sessel?
09:21Sie machen mich ganz verlegen, Herr Melzer.
09:24Ich habe da auch noch eine Kleinigkeit für Sie.
09:28Ach, wie entzückend.
09:30Aber das ist doch nicht nötig, Herr Melzer.
09:32Doch, Fräulein Dinkel, das ist nötig.
09:3615 Jahre.
09:38Sie sind sehr freundlich, Herr Melzer.
09:41Sagen Sie Karl-Heinz zu mir.
09:43Karl-Heinz.
09:46Wie heißen Sie mit Vornamen?
09:48Renate.
09:50Und weiter?
09:52Dinkel.
09:54Ach ja, natürlich.
09:55Renate?
09:57Ja?
09:58Würden Sie für mich Ihr Haar lösen?
10:00Herr Melzer.
10:01Bitte.
10:02Ist eigentlich das Schreiben an die Firma Plötzmann raus?
10:10Ja, zusammen mit der Rechnung und drei Durchschlägen.
10:13Renate?
10:14Ja?
10:15Darf ich Sie küssen?
10:16Sie machen mich ganz verrückt, Herr Melzer.
10:19Darf ich die Brille abnehmen?
10:21Oh ja, gewiss, natürlich.
10:23Sie haben da schon Übung, was?
10:26Hier.
10:27Wo?
10:28Hier bin ich.
10:30Vielleicht sollten wir es doch lieber nebeneinander.
10:33Lassen Sie nur, ich mach das schon.
10:34Da unten muss ein kleiner Knopf sein.
10:47Wo?
10:48Hinten unten.
10:50Warten Sie.
10:52Ich hab es gleich.
10:53Da, sehen Sie?
10:56Sie machen mich ganz verrückt, Herr Melzer.
10:58Sie waren mir noch nie so nah, Renate.
11:01Wieso läutet es hier und nicht im Vorzimmer?
11:03Ich habe auf Ihren Apparat umgeschaltet.
11:05Ja, dann heben Sie doch ab, mein Gott.
11:09Vereinigte Europa-Trikotagen GmbH Melzer und Co. Vertriebsleitung.
11:12Guten Tag.
11:12Ich will versuchen, ob ich Herrn Direktor Melzer noch erreiche.
11:16Wen darf ich melden?
11:18Herr Kröger von der IFAK Mannheim.
11:20Moment, Herr Kröger, ich verbinde.
11:26Melzer?
11:28Nein.
11:30Herr Kröger, der Auftrag der IFAK Mannheim ist bisher nicht eingegangen.
11:34Nein.
11:35Aber die Konditionen sind uns ja bekannt.
11:37400 Arosa Schlitz verstärkt mit kurzem Arm.
11:40Selbstverständlich.
11:41Guten Tag.
11:42Renate.
11:45Meine Hand schläft ein.
11:46Stehen Sie auf, Renate.
11:48Sie machen mich ganz verrückt.
11:50Moment, Herr.
11:51Machen Sie Ihr linkes Ohr frei.
11:54Seit 15 Jahren, Renate.
11:57Jetzt die Blasen mir ins Ohr.
11:59Bleiben Sie ganz ruhig.
12:01Küssen Sie mich.
12:03Ja, aber es geht nicht, wenn Sie den Kopf so weit zurücknehmen.
12:05Ich habe nicht so viel Übung wie Sie.
12:07Renate, lassen Sie uns zur Sitzgruppe gehen.
12:10Ja.
12:12Nehmen Sie schon mal Platz.
12:17Ich bin doch nur ein Abenteuer für Sie.
12:20Legen Sie die Füße hoch.
12:22Und ich komme dann ganz gemütlich zu Ihnen.
12:25Sie machen mich noch ganz verrückt, Herr Melzer.
12:27Sie können mit Frauen umgehen.
12:31Küssen Sie mich.
12:33Es geht nicht.
12:35Aber es muss gehen.
12:36Andere machen es doch auch.
12:39Drehen Sie doch Ihren Kopf ein bisschen.
12:42Nein.
12:43Nein.
12:44Nein, so geht es nicht.
12:44Kommen Sie.
12:47Geben Sie mir ja einen Brenner.
12:49Kommen Sie.
12:50Kommen Sie hier.
12:51Da.
12:52Hier her.
12:53Da.
12:54Auf die Ausliebeware.
12:57Karl-Heinz.
12:58Was ist denn das?
13:04Was?
13:04Da ist ja das Schreiben von der IFAG Mannheim.
13:08Auf dieses Schreiben warten wir seit 14 Tagen.
13:10Und wo liegt es?
13:11Unter meinem Schreibtisch.
13:13Bitte.
13:13400er rosa Schlitz verstärkt mit kurzem Arm.
13:16Aber ich habe...
13:16Als führendes Unternehmen der Trikotagenbranche können wir uns Unkorrektheiten dieser Art nicht leisten.
13:21Karl-Heinz.
13:22Sagen Sie nicht Karl-Heinz zu mir.
13:28Der Mensch hat keine Veranlassung, besonders stolz zu sein auf die Rolle, die er im Verlauf der letzten 10.000 Jahre auf unserem Planeten gespielt hat.
13:36Schon die katastrophalen Veränderungen seiner Umwelt disqualifizieren ihn als brauchbares Mitglied einer natürlichen Lebensgemeinschaft.
13:44Am schlimmsten aber zeigt sich sein mangelndes Verantwortungsgefühl in der Schamlosigkeit, in der er die äußeren Körpermerkmale ganzer Tiergattungen umzüchtete und sie damit ihrer natürlichen Lebensfunktionen beraubte.
13:59Ein eindrucksvolles Beispiel liefert hierfür der sogenannte Mops.
14:03Er genießt heute einen zweifelhaften Ruf als ringelschwänziges Schoßtier.
14:08Das war nicht immer so.
14:09Rekonstruktionen nach jüngsten Knochenfunden beweisen, dass der Mops durch blinden Züchter-Ehrgeiz in den letzten 500 Jahren nicht nur seine Nase völlig eingebüßt hat.
14:19Wenn wir die Entwicklung einmal zurückverfolgen, stoßen wir schon im 16. Jahrhundert auf einen Mops, dessen edler Körperbau das Herz des Tierfreundes höher schlagen lässt.
14:30Als Herr des Waldes durchstreifte der Mops einst Europa zwischen Ural und Fichtelbürge.
14:35Ende des 16. Jahrhunderts galten die mächtigen Mops-Schaufeln noch als beliebte Jagdtrophäe.
14:42Im Laufe des 17. Jahrhunderts hat man sie jedoch rücksichtslos zurückgezüchtet, da sich 14 Änder im Schoße älterer Damen als hinderlich erwiesen hatten.
14:53Der Mops wurde gefahrlos und damit konsumgerecht.
14:57In Deutschland hat lediglich der scheue Waldmops die freiheitliche Würde seiner Vorfahren bewahrt.
15:02Er führt zwar ein zurückgezogenes Höhlen-Dasein, richtet jedoch im deutschen Wald jährlich pro Kopf einen Schaden von rund 40.000 D-Mark an.
15:13Auf Nahrungssuche verwüstet er Quadratkilometer wertvollen Waldbestandes, nimmt Vogelnester aus, reißt Rotwild und stellt Sinkvögel nach,
15:23wobei ihm sein kurzes, aber kräftiges Gehirn wertvolle Dienste leistet.
15:27Nicht nur die Beobachtung von Tieren, auch der Blick in die Vergangenheit eines Prominenten gehört immer wieder zu den beliebtesten Sendungen des deutschen Fernsehens.
15:37Vorausgesetzt, dass bei der Recherche ganze Arbeit geleistet wurde.
15:40Guten Abend, meine Damen und Herren.
15:45Wir begrüßen Sie zur 28. Folge Das ist Ihr Leben.
15:50Wieder einmal liegt das Leben eines Prominenten vor uns wie ein aufgeschlagenes Buch
15:54und wir wollen es gemeinsam mit unserem Ehrengast betrachten.
15:58Er selbst wird in wenigen Augenblicken durch diese Tür kommen.
16:01Er weiß überhaupt noch nicht, was ihn hier erwartet.
16:03Aber da ist er schon, Thomas Traunkötter, weltberühmt unter dem Namen Ted Braun, einer unserer populärsten Schauspieler und Regisseure.
16:14Was?
16:14Millionen Zuschauer begrüßen Sie als Ehrengast der 28. Folge von Das ist Ihr Leben.
16:20Ach, am 16. Februar 1919 wurden Sie in der zweiten Etage dieses Berliner Mietshauses geboren.
16:28Toll.
16:28Sie erhielten den Namen Thomas Theodor und fielen schon im ersten Lebensjahr auf durch jenen eigenartig frühreifen Gesichtsausdruck,
16:36durch den Sie 30 Jahre später als arrivierter Schauspieler und Darsteller vorwiegend tragischer Rollen berühmt geworden sind.
16:43Aber zunächst einmal besuchten Sie mit durchschnittlichem Erfolg die Grundschule.
16:47Leider sind alle überlebenden Klassenkameraden von damals, heute verhindert.
16:52Aber wir stießen auf einen etwa gleichaltrigen Herrn, auch ein ehemaliger Grundschüler, allerdings seinerzeit in Köln, der heute in Chicago lebt.
17:01Er ist Ihnen daher völlig unbekannt.
17:03Trotzdem ist er gestern Nacht für unsere Sendung für Sie herübergeflogen.
17:08Hermann Bilz.
17:09Und sein Bruder Klaus Bilz aus Wernigerode und Vater Bilz aus Elberfeld mit Gattin Erika und Schwägerin Gertrud Hammelmeier.
17:23Gertrud Hammelmeier.
17:24Wer, ich?
17:25Ja.
17:26Ach so, ja.
17:26In diesem Haus verlebten Sie Ihre Kindheit, bis Sie nach Bremen verzogen.
17:35Ja, mein Vater war stellvertretender kaufmännischer Angestellter und die Wohnung war etwas klein, drei Zimmer, Küche und Bad.
17:43Und da wurde ihm in Bremen eine Stellung als Hauptstellenvertreter angeboten und da sind wir nach Bremen.
17:49Da haben wir dreieinhalb Zimmer mit Bad.
17:51Wir hätten eventuell auch vier Zimmer mit Bad bekommen, aber die Wohnung lag etwas außerhalb.
17:55Und da sind Sie in die dreieinhalb Zimmer Wohnung gezogen und nicht in die vier Zimmer Wohnung.
18:00Ja.
18:01Und wer ist dann zwölf Jahre später in die vier Zimmer Wohnung gezogen?
18:04Das weiß ich nicht.
18:06Fräulein Emmy Wesemann.
18:08Da ist sie.
18:11Fräulein Wesemann, Sie wohnen seit dem in der vier...
18:13Entschuldigen Sie, können wir jetzt gehen?
18:15Moment.
18:16Fräulein Wesemann, Sie wohnen seit acht Jahren in diesem Haus.
18:20Und wer ist Ihnen dort niemals begegnet?
18:23Ted Braun.
18:24Er ist heute Abend unter uns.
18:27Das ist Ihr Leben.
18:30In jenen Tagen des Jahres 1939 wurden Sie linke Verteidiger der Fußballmannschaft Eintracht-Wilmersdorf.
18:37Und da kommt sie auch schon.
18:41Wo ist er?
18:42Ich habe nie in meinem Leben Fußball gespielt.
18:45Aber Herr Braunkötter.
18:47Unser linker Verteidiger hieß Brunkipper.
18:49Brunkipper!
18:52Gleich nach der Schauspielschule spielten Sie große Rollen an den bedeutendsten deutschen Bühnen.
18:57Hamlet, Richard III., der Hauptmann von Köpenick, Per Günd, Mephisto, Wallenstein.
19:04Und dann gaben Sie Ihr Können weiter an die Jugend.
19:07Sie gründeten nach dem Kriege Ihre eigene Schauspielschule, das Ted-Braun-Institut, aus dem so berühmte Film- und Bühnenstase vorgingen wie Elke Sommer, Marlon Brando, Walter Giller, Martin Heldt, Romy Schneider und Marianne Koch.
19:20Wie war dein Name?
19:26Koch.
19:27Bitte?
19:28Koch.
19:29Ah ja.
19:30Haben Sie dann weitergemacht nach der Schauspielschule?
19:33Ja.
19:34Theater, Film.
19:35Auch schon mal im Fernsehen?
19:37Ja, auch.
19:38Eine größere Rolle?
19:39Doch, schon.
19:40Vielen Dank, Marianne.
19:44Ploch?
19:45Koch.
19:46Das war Ihr Leben.
19:47Viele empfinden erst das Leben zu zweit als eigentliche Erfüllung.
19:52Die Jahre des Zusammenwachsens, das gemeinsame Älterwerden und den gewohnten abendlichen Gedankenaustausch.
20:04Hermann?
20:05Ja?
20:06Was machst du da?
20:08Nichts.
20:09Nichts?
20:10Wieso nichts?
20:11Ich mache nichts.
20:15Gar nichts?
20:16Nein.
20:17Überhaupt nichts?
20:22Nein.
20:22Ich sitze hier.
20:25Du sitzt da?
20:27Ja.
20:28Aber irgendwas machst du doch.
20:31Nein.
20:35Denkst du irgendwas?
20:38Nichts Besonderes.
20:39Es könnte ja nicht schaden, wenn du mal etwas spazieren gingest.
20:46Nein, nein.
20:47Ich bringe dir deinen Mantel.
20:49Nein, danke.
20:50Aber es ist zu kalt ohne Mantel.
20:53Ich gehe ja nicht spazieren.
20:53Ich gehe ja nicht spazieren.
20:55Aber eben wolltest du doch noch.
20:57Nein.
20:58Du wolltest, dass ich spazieren gehe.
21:01Ich?
21:02Mir ist es doch völlig egal, ob du spazieren gehst.
21:06Gut.
21:06Ich meine nur, es könnte dir nicht schaden, wenn du mal spazieren gehen würdest.
21:13Nein, schaden könnte es nicht.
21:16Also, was willst du denn nun?
21:18Ich möchte hier sitzen.
21:21Du kannst einen ja wahnsinnig machen.
21:25Ach.
21:26Erst willst du spazieren gehen, dann wieder nicht.
21:29Dann soll ich deinen Mantel holen, dann wieder nicht.
21:32Was denn nun?
21:34Ich möchte hier sitzen.
21:35Und jetzt möchtest du plötzlich da sitzen?
21:38Gar nicht plötzlich.
21:40Ich wollte immer nur hier sitzen.
21:43Sitzen?
21:44Ich möchte hier sitzen und mich entspannen.
21:48Wenn du dich wirklich entspannen wolltest, würdest du nicht dauernd auf mich einreden.
21:53Ich sag ja nichts mehr.
21:58Jetzt hättest du doch mal Zeit, irgendwas zu tun, was dir Spaß macht.
22:03Ja.
22:05Liest du was?
22:11Im Moment nicht.
22:12Dann lies doch mal was.
22:15Nachher.
22:16Nachher vielleicht.
22:19Hol dir doch die Illustrierten.
22:22Ich möchte erst noch etwas hier sitzen.
22:25Soll ich sie dir holen?
22:27Nein, nein.
22:28Vielen Dank.
22:30Will der Herr sich auch noch bedienen lassen, was?
22:33Ich renne den ganzen Tag hin und her.
22:38Du könntest wohl einmal aufstehen und dir die Illustrierten holen.
22:42Ich möchte jetzt nicht lesen.
22:45Mal möchtest du lesen, mal nicht.
22:48Ich möchte einfach hier sitzen.
22:50Du kannst doch tun, was dir Spaß macht.
22:53Das tue ich ja.
22:55Dann quengel doch nicht dauernd so rum.
22:58Hermann?
23:05Bist du taub?
23:07Nein, nein.
23:07Du tust eben nicht, was dir Spaß macht.
23:11Stattdessen sitzt du da.
23:13Ich sitze hier, weil es mir Spaß macht.
23:16Sei doch nicht gleich so aggressiv.
23:18Ich bin doch nicht aggressiv.
23:21Warum schreist du mich dann so an?
23:25Ich schreie dich nicht an!
23:27Halt, halt, halt, halt, halt, halt.
23:46Was denn?
23:47Was denn?
23:47Nichts, gar nichts.
23:48Ich schreie dich nicht an!
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