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Radiomoderatorin Sandra Werner ist geschockt: Als sie nach Hause kommt, findet sie ihren Freund ermordet im Schlafzimmer. Hauptkommissar Siska glaubt, dass ein merkwürdiger Vorfall während der nächtlichen Radiosendung mit dem Mord in Zusammenhang steht. (Text: Premiere)
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TVTranskript
00:00Musik
00:30So, ich hoffe, das ist euch heiß genug.
00:40Also hier im Studio dampft schon alles.
00:43Gleich ist die Leitung wieder offen.
00:45Ihr habt Wünsche frei.
00:46Ich bin Sandra Werner und das ist Musik rund um Mitternacht bei Radio 98,0.
00:55Wir freuen uns über eure Wünsche, denn schließlich machen sie die Sendung für euch.
01:00Und was liegt da näher, als eure Wünsche zu erfüllen?
01:03Ganz schön spät heute, Herr Doktor.
01:04Was soll ich machen? Die Arbeit schläft nie.
01:08Ist das Sandra's Sender?
01:10Ja, das macht sie richtig toll.
01:12Ja.
01:15Aber von mir hört sie das nicht.
01:17Schon eher von ihrer Mutter, die war genauso.
01:21Gedacht.
01:21Nacht, Herr Doktor.
01:22Also, wie gesagt, die Leitung ist frei.
01:31Ab jetzt.
01:38Aber nicht gleich so drängeln.
01:40Hallo, Musik rund um Mitternacht.
01:51Hallo, hier ist Peter.
01:54Hallo, Peter.
01:56Und, wie gefällt dir unsere Musik?
01:59Ach, weißt du, mir gefällt jede Musik, solange sie von dir kommt, Sandra.
02:03Danke, Peter.
02:05Aber sag mal, was machst du denn so?
02:06Warum bist du denn noch nicht im Bett, Peter?
02:09Weil ich dir zuhöre.
02:12Wie?
02:13Du bleibst eigens auf, um mir zuzuhören?
02:17Klar.
02:17Du machst mich heiß.
02:21Du machst mich so richtig heiß.
02:24Das liegt wohl eher an der Musik.
02:26Also, welche...
02:26Was machst du nachher?
02:28Nach der Sendung?
02:30Nachher?
02:31Dann gehe ich schlafen.
02:33Allein.
02:35Na, na, na, Peter.
02:36Also, welche Musik hättest du gern?
02:38Wie groß ist dein Bett?
02:41Hast du Spiegel?
02:43Ich liebe Spiegel.
02:46Da kann man sich so wunderbar drin betrachten.
02:50Weißt du was, Peter?
02:52Ich schlage vor, wir sagen jetzt Ciao zueinander.
02:55Ist gut.
02:57Aber nicht für lang.
02:59Ich warte.
03:01Auf was wartest du denn?
03:02Bis ich dich hab.
03:05Ganz für mich allein.
03:07Ich brauch dich.
03:10Du bist genau mein Typ.
03:13Jetzt pass mal auf, Peter.
03:15Oder wie auch immer du heißen magst.
03:17Nein, ich geh nicht alleine schlafen.
03:20Ich habe einen Freund.
03:22Einen sehr, sehr guten Freund.
03:26Das denkst du.
03:29Das gibt's doch nicht.
03:31Also, wir spielen jetzt wieder Musik.
03:32Ich bin jetzt wieder Musik.
03:37Bis zum nächsten Mal.
03:50Dirk?
03:51Ja?
03:55Du hast das Radio nicht an.
03:57Nein, sollte ich?
03:59Deine Schwester ist auf Sendung.
04:02Immerhin.
04:02Da hat gerade jemand angerufen
04:08Ich glaube, der war nicht ganz richtig im Kopf
04:13Du weißt doch, Sandra hat hier ganz persönliches Publikum
04:17Nein, nein, nein, nein
04:18Es hat sich angehört, als wäre er
04:21Als wäre er manisch-obsessiv
04:27Wieso, was hat er denn gesagt?
04:29Wenn du es nicht angehört hast, dann muss ich auch nicht ins Detail gehen
04:34Fabian, alles klar?
04:57Ja, ja, sicher
04:58Sicher?
05:01Ich kann nur nicht schlafen, das ist alles
05:03Ich komme gleich
05:04Musst du das hören?
05:08Es beruhigt mich
05:09Mich nicht
05:11Geh zurück ins Bett, ich bring dir gleich einen Tee
05:14Danke
05:15Na ja, das lief doch ganz passabel heute
05:24Ja, mit Ausnahme von diesem Spinner
05:26Ach, das gehört zum Beruf
05:28Ja
05:28Also, gute Nacht, bis morgen
05:30Gute Nacht
05:30Komm, gut nach Hause
05:31Schlaf, du auch
05:31Ja, tschau
05:32Wo bleibt er denn?
05:41Rainer?
05:42Ja
05:42Sonst ist er doch immer schon da
05:44Ausgeschaltet
05:49Na ja, ich ruf mir ein Taxi
05:50Ich geh nochmal rein
05:51Ach
05:52Du, ich bring mich nach Hause
05:54Sag mal, ihr habt euch nicht vielleicht doch gestritten, Rainer und du
06:16Woher denn?
06:18Streiten ist doch ein bisschen Stil
06:19Ach, das stimmt
06:20Soll ich doch mit reinkommen?
06:23Jetzt hör aber auf
06:24Also gut
06:28Komm mit
06:28Ist ja alles dunkel
06:38Ja, vielleicht schläft er schon
06:58Ich geh da nicht rein
07:00Ja, in dem Schloss hat jedenfalls keiner rumgemacht
07:02Da ist nichts dran kaputt
07:02Rainer?
07:28Ja, vielleicht schläft er schon
07:58Rainer?
08:28Musik
08:58Morgen.
09:03Morgen.
09:04Morgen.
09:06Ein einziger Schlag?
09:08Aber mit voller Wucht und zwar präzise.
09:11Wann?
09:13Puh, ist noch gar nicht lange her, so vor zweieinhalb bis drei Stunden.
09:16Also zwischen Mitternacht und halb eins.
09:19Ja.
09:20Morgen.
09:21Morgen.
09:24Ich kann mir nicht helfen. Ich habe das Gefühl, ich kenne den Mann.
09:26Das Gefühl hat hier jeder.
09:28Ja, und zwar deshalb. Diese Dinger stecken ja in jedem Briefkasten.
09:31Ja, das ist dieser Elektronikladen.
09:34Und das hier ist einer der Teilhaber, einer Stuck, beziehungsweise Was.
09:39Lässt sich schon was über den Tathergang sagen?
09:42Der Täter stieg durch das Fenster ein, begann in der Wäsche zu wühlen und wurde dann von dem Opfer überrascht.
09:47Er schlug mir der Vase zu und flüchtete durch die Wohnungstür.
09:52Und als der Tote gefunden wurde, war da das Licht an oder aus? Wissen Sie das?
09:56Dunkel. Da war es dunkel.
09:58Wem gehört die Wäsche?
09:59Sandra Werner, seine Freundin.
10:01Die war nicht hier?
10:02Nein, die war in der Arbeit.
10:04Die Arbeit? Um die Zeit, wo macht die denn?
10:06Die ist bei einem Radiosender moderierten Nachtprogramm.
10:09Die ist übrigens oben.
10:10Ich wollte mich hier im Haus ein bisschen umhören.
10:21Aber das Ehepaar ist im Erdgeschoss.
10:23Die machen gerade in Segeltörn um die Azoren.
10:26Der Herr oben rechts ist gerade auf Dienstreise, nur die Dame um links, die war da.
10:29Und die hat mir erzählt, dass um die Tatzeit hier in der Wohnung Licht brannte.
10:34Das ist die Freundin?
10:35Ja, steht ziemlich unter Schock.
10:38Sie möchte so schnell wie möglich nach Hause.
10:40Wie nach Hause? Ich denke, die wohnt hier.
10:42Ja, das ist ja richtig, aber sie möchte zu ihren Eltern nach Hause.
10:45Dort ist sie erst vor ein paar Wochen ausgezogen.
10:47Gut, dann bringen wir sie nachher da hin, ja?
10:48Wer ist die andere?
10:49Das ist Astan Lohwak, eine Kollegin von ihr. Die hat sie heute ab nach Hause gebracht.
10:57Frau Berner, Sie haben vorhin gesagt, dass der Anruf gegen 23.30 Uhr kam.
11:03Anonym?
11:05Keine Nummer vor mir auf dem Display.
11:09Können Sie die Stimme beschreiben?
11:12Das ist es ja. Die Stimme stimmte nicht.
11:16Inwiefern?
11:17Die hörte sich an, als wäre sie nicht echt.
11:21Glauben Sie, dass sie künstlich verzerrt waren?
11:24Ich würde eher sagen, verfremdet.
11:28Was ist da der Unterschied?
11:31Einen handelsüblichen Verzehrer erkenne ich sofort.
11:35Das klingt nach billigem Blech, aber das war irgendwie anders.
11:39Da muss einer dran gewesen sein, der sich auskennt mit sowas.
11:44Oh Gott.
11:46Was ist?
11:47Ich denke gerade an das Letzte, was er sagte, bevor er aufliegte.
11:53Sandra sagte, ich habe einen Freund.
11:56Und er sagte drauf, das denkst du.
11:59Das heißt doch, er hat ihn gerade umgebracht.
12:04Danke.
12:05Wenn Sie noch einen kleinen Moment warten würden.
12:07Er hat ihn natürlich nicht gerade umgebracht.
12:19Der Anruf kam um 23.30 Uhr.
12:21Der Mord geschah kurz nach Mitternacht.
12:23Der Täter muss sehr schlank und beweglich gewesen sein, um da durchzupassen.
12:27Ich weiß nicht, irgendwie ist die ganze Sache komisch.
12:32Aber gut, einen Lichtblick gibt es ja.
12:37Sandra Werner arbeitet bei einem Lokalsender.
12:40Und der hat nur eine begrenzte Reichweite.
12:42Das heißt für uns, dass wir den Täter in der Stadt suchen müssen, beziehungsweise im näheren Umland.
12:46Können Sie auch noch irgendwas anderes sagen, außer...
12:52Doch, klar.
12:55Klar, mir fällt gerade nur auf, dass Sie ausgerechnet das, was mir am meisten zu denken gibt, nicht erwähnt haben.
13:00Na ja.
13:00Und das wäre?
13:01Ach, da kommen Sie schon noch selber rauf, Kollege.
13:03Ich liebe diese Spielchen.
13:05Mhm.
13:10Sandra, komm jetzt.
13:16Es ist gar kein Kieperwünchen, mein Kollege Wiegert.
13:20Ich gebe Ihnen ein Beruhigungsmittel.
13:23Danke.
13:29Erschlagen.
13:31Mit einer Blumenvase.
13:33Ach, wie fein sie nicht.
13:35Äh, was denn für Blumen?
13:38Rosen.
13:39Rote Rosen.
13:41Finden Sie das wichtig?
13:42Ach, wissen Sie, ich studiere Psychologie und schreibe gerade meine Doktorarbeit.
13:45Schwerpunkt Triebverbrechen.
13:47Ja, bestens.
13:47Da kommen Sie uns ja wie gerufen.
13:50Sind Sie mit dem Umfeld Ihrer Schwester eigentlich nicht vertraut?
13:54Ach, vertraut würde ich das nicht nennen.
13:56Ich war ein-, zweimal auf Partys in Ihrem Kollegenkreis dabei.
13:59Es ist ein sehr interessantes Milieu.
14:01Hervorragender Nährboden für neue Rosen.
14:03Und ist Ihnen auf diesen Partys vielleicht irgendetwas aufgefallen?
14:07Zum Beispiel aufdringliche Verehrer?
14:10Nein, mir ist nichts aufgefallen.
14:12Und wenn ich Ihnen einen Tipp geben darf,
14:14im direkten Umfeld meiner Schwester würde ich auch gar nicht ersuchen.
14:17Wenn Sandra einen Verehrer hat, dann ist es bestimmt niemand, der sie näher kennt.
14:20Sie schläft jetzt.
14:25Hat sie Ihnen erzählt, was passiert ist?
14:28Ja.
14:28Kannte Ihre Tochter Rainer Stuck schon lang?
14:34Ein halbes Jahr, denke ich mal.
14:36Und wie haben Sie sich kennengelernt?
14:38Beim Einkaufen.
14:40Ihm gehört ein Elektro-Großhandel.
14:42Aber ich gehe davon aus, dass Sie beide das schon wissen.
14:44Ja, das war sehr lustig.
14:45Er hat ja eine Stereoanlage angedreht, völlig überteuert.
14:48Und bei der Gelegenheit auch noch gleich sich selber.
14:49Also bitte, das ist doch schäbig.
14:54Er war höflich, hatte gute Manieren.
14:57Was heutzutage wirklich nicht die Regel ist.
15:03Ich hatte bei ihm schon das Gefühl, dass er gut auf Sandra aufpasst.
15:06Und das hat er auch getan.
15:09Bis heute.
15:11Ich meine, wir müssen doch davon ausgehen,
15:15dass der Täter hinter Sandra her ist.
15:18Oder?
15:20Und dass Rainer dabei, wie soll ich sagen, lediglich im Wege stand.
15:26Im Augenblick müssen wir noch von allem ausgehen.
15:31Ich habe gerade noch mal darüber nachgedacht, was Sie vorhin gesagt haben.
15:34Ich glaube, ich weiß jetzt, was Sie meinen.
15:37Dieser Punkt, der Sie so beschäftigt hat.
15:40Nicht wahr.
15:41Na doch.
15:43Der Täter muss gewusst haben, dass Sandra Werner einen Freund hat.
15:46Und der konnte davon ausgehen, dass dieser zu Hause ist.
15:49Und trotzdem ist er eingestiegen.
15:55Das heißt doch, dass er das ganz bewusst auf eine Konfrontation angelegt hat.
15:59Vielleicht wollte er Stuck sogar umbringen, weil er ihn als Rivalen angesehen hat.
16:05Aber es gibt doch noch eine andere Folgerung.
16:17Eine ganz simple.
16:18Gut.
16:18Ein paar Mauer, hm?
16:20Ein Rivalen.
16:21Ja, ich denke, wir sollten Stucks Geschäftspartner verständigen.
16:25Finden Sie nicht?
16:26Hat es nicht noch Zeit?
16:27Wie, dann muss ich jetzt darauf antworten?
16:29Nee.
16:30Zahlen, bitte!
16:31Morgen!
16:44Morgen!
16:46Morgen!
16:46Sag mal, was war denn das für ein Tee?
16:48Baldrian, Johannes Kraut.
16:52Ich weiß nicht, was sonst noch in der Packung war.
16:54Warum?
16:55Ich hab ganz schön tief geschlafen.
16:58Ist doch wunderbar.
17:00Ist doch genau das, was du brauchtest.
17:06Bisschen früh für den Briefträger.
17:07Na, ich schau mal.
17:14Morgen.
17:15Wir möchten gerne in Hesse sprechen.
17:18Das sind Herren von der Mordkommission.
17:21Rainer ist tot.
17:23Tot?
17:24Das ist unmöglich, wir haben um halb elf gemeinsam einen Termin.
17:27Guten Morgen.
17:29Morgen, Rie.
17:32Entschuldigung, das kommt jetzt ein bisschen plötzlich.
17:37Was ist passiert?
17:41Ich meine, können Sie mir irgendwas erzählen?
17:43Er wurde ermordet.
17:50Wie?
17:52Was war denn Ihr Partner für ein Mensch?
17:55Rainer.
17:56Rainer.
17:58Der war Verkäufer durch und durch.
17:59Der konnte jedem alles verkaufen.
18:01Das war sein Leben.
18:04Das war auch sein Leben.
18:07Wie lange haben Sie sich gekannt?
18:11Ziemlich lange.
18:11Wir waren mal Nachbarn.
18:14Wir fanden, wir passen sehr gut zusammen, wissen Sie.
18:16Er als Verkäufer, ich als Techniker.
18:19Und hatten Sie auch Privatkontakt?
18:23Ja, früher mehr.
18:24Seit ich verheiratet bin, bin ich eher häuslich.
18:30Jeder hat sich um seinen Bereich gekümmert, wissen Sie.
18:32Das lief am besten.
18:32Ich frage mich, wie es jetzt weitergeht.
18:39Ja, gut.
18:41Das war es auch schon fürs Erste.
18:43Auf Wiederschauen.
18:47Auf Wiederschauen.
18:48Na, das hat Sie jetzt gebracht, oder?
18:57Haben wir denn nichts Wichtigeres zu tun?
18:59Zum Beispiel?
19:00Ja, wir sollten herausfinden, wie der Anrufer seine Stimme verstellt hat.
19:03Wenn das Gerät wirklich so kompliziert ist, dann schränkt es ja den Kreis erheblich ein.
19:07Ja, nur zu.
19:08Hätten Sie doch gleich da anfangen können.
19:09Der Mann ist Techniker, hat er selbst gesagt.
19:11So, ich fahre mal zu diesem Hestum-Markt und rede mit seinen Angestellten.
19:16Und worüber?
19:17Über Ihren toten Chef.
19:20Es geht um ihn.
19:21Vergessen Sie das nicht.
19:23Er ist es, der umgebracht wurde.
19:24Niemand sonst.
19:30Ja, gut.
19:32In der nächsten Stunde kommt jemand von uns vorbei.
19:34Wo kann er Sie treffen?
19:36Mhm.
19:37Ah, ja.
19:39Alles klar.
19:41Danke.
19:45Morgen.
19:46Morgen.
19:48Na, wie geht's dir?
19:49Danke.
19:50Gut.
19:50Aber nicht mehr lange.
19:51Die ersten Zeitungen sind heraus.
19:53Die ersten Hinweise kommen.
19:54Eine Frau hat mich gerade angerufen.
19:57Sie hat uns etwas Wichtiges zu sagen.
19:58Eine gewisse Nina.
20:01Nina?
20:03Ja, wie, was?
20:03Einfach nur Nina?
20:04Hm?
20:04Wenn ich mir die Adresse ansehe, dann kann ich mir denken, warum.
20:07Ach so.
20:10Na, dann wollen wir mal.
20:28Hallo?
20:30Hallo?
20:31Hallo?
20:34Nina?
20:38Ich bin Nina.
20:40Mich nennt man Nina.
20:42Ach.
20:43Ich mach gern mal auf Nina.
20:45Jederzeit.
20:46Alles klar.
20:48Kripo München, die Dame.
20:55Wegen dem Anruf?
20:56Ja.
20:57Gibt's Belohnung für Hinweise?
20:59Ich möchte nein.
21:01Es war Mord.
21:02Da muss man doch was kriegen.
21:03Tut mir leid.
21:05Scheiße.
21:06Und wegen sowas verpasse ich jetzt Kundschaft.
21:08Tja.
21:10Wollen wir nicht trotzdem reingehen?
21:11Vor ein paar Wochen hatte ich mal einen, der war irgendwie komisch.
21:25Ein Kunden?
21:26Ja.
21:28Kommt da her, glotzt mich an wie nochmal was und sagt, weißt, dass du ausschust wie die Sandra?
21:33Sandra Werner, die aus dem Radio.
21:34Und sind Sie mit dem Herrn ins Geschäft gekommen?
21:41Ja.
21:43Können Sie beschreiben?
21:45Er hat dauernd nur Sandra gesagt.
21:48Zu mir.
21:50Und ich hab genau gemerkt, dass er an eine andere denkt.
21:53Können Sie den Mann beschreiben?
21:54Ja, könnte ich schon.
21:58Aber vielleicht reicht's ja auch, wenn ich einfach nur sage, wer er ist.
22:02Hat er seinen Namen genannt?
22:04Nee.
22:05Das nicht, aber...
22:06Ich mein, natürlich hat er einen Namen genannt.
22:08Einen Namen nennen sie alle, aber...
22:10Ich weiß seinen richtigen.
22:13Nachher ist mir nämlich eingefallen, wo ich ihn schon mal gesehen hab.
22:17Na nun, machen Sie es nicht so spannend.
22:20Wo denn?
22:20Der Kleine.
22:29Ah, das ist ein Ding.
22:32Na, ich hab gehofft, er würde wiederkommen.
22:34Ich könnte billig was brauchen.
22:37Ja, wer nicht.
22:45Morgen, Hanne!
22:47Ja, nun schauen Sie mal nicht so bedeutend.
22:48Ich hab meine Zeit sehr sinnvoll verbracht.
22:50Ich hab nämlich rausgefunden, dass der Rainer Stuck ein sehr unbeliebter Chef war.
22:54Er wurde von den Seinen immer nur der Schnüffler genannt, wegen seiner penetranten Neugier.
22:57Na schön, aber ist das nicht zweitrangig?
22:59Ich habe Ihnen hier ein bisschen Literatur zusammengestellt, Übertriebtäter zum Auffrischen.
23:04Ja, oh ne, Hanne, da muss ich Sie jetzt aber leider enttäuschen.
23:07Ich glaub, das kann ich mir sparen.
23:08Ich denke, da nehme ich mich in eine andere Richtung.
23:10Ja, das hab ich mir gedacht.
23:11Aber Sie sollten trotzdem...
23:14Telefon.
23:18Ja?
23:19Wer ist Bruno Werner, der Vater von Sandra Werner?
23:23Ja.
23:24Er ist auf dem Weg hier rauf und ziemlich aufgeregt.
23:27Sie müssen es verhindern.
23:29Was? Was verhindern?
23:31Dass meine Tochter heute Nacht wieder auf Sendung geht.
23:33Wer verlangt denn das von ihr? Die Sendeleitung?
23:35Nein, nein. Sie ist selber die Sendeleitung. Sie ist am Sender beteiligt.
23:39Sie kann alles nach eigenen Ermessen entscheiden.
23:41Ja, und? Sie hat entschieden, dass sie auf Sendung geht.
23:44Sie ist aufgewacht und sie meinte, sie wird ihr verrückt, wenn sie nichts tut.
23:49Ja.
23:50Ja gut, was spricht dagegen?
23:51Das verstehe ich jetzt wirklich nicht. Wie können Sie denn sowas fragen?
23:55Ein Irrer ist hinterher hierher.
23:58Er bringt Leute um.
24:00Sie müssen es verbieten.
24:01Herr Dr. Werner, Ihre Sorge in allen Ehren.
24:05Aber...
24:05Ihr glaubt ja nicht, was ich da eben erfahren habe.
24:08Dieser Fabian Hesse ist heimlich scharf auf Sandra Werner.
24:13Hesse?
24:16Dazu können wir jetzt nichts sagen.
24:18Ich muss mir mal schnell was aufschreiben.
24:20Ja, tun Sie das.
24:21Noch mal zurück zu Ihrer Tochter, Herr Dr. Werner.
24:24Sie ist erwachsen. Wenn sie diese Sendung machen will, dann soll sie diese Sendung machen.
24:27Könnten Sie sie nicht in Schutzhaft nehmen? Ich meine, Sie haben doch alle Möglichkeiten.
24:32Es ist Gefahr ein Verzug.
24:34Ich fürchte, da überschätzen Sie unsere Möglichkeiten.
24:37Und wenn Sie meine ganz persönliche Meinung hören wollen, ich glaube nicht, dass Ihre Tochter noch in Gefahr ist.
24:42Ach.
24:43Sie glauben das nicht?
24:46Nein.
24:48Könnten Sie nicht vielleicht, wie soll ich das sagen,
24:51könnten Sie nicht jemanden abstellen, der auf Sie aufpasst?
24:53Sehen Sie, an so etwas habe ich da zum Beispiel schon eher gedacht.
24:57Und ich denke da auch schon an einen ganz bestimmten Beamten.
24:59Ja, mein Gott, er stand im toten Winkel.
25:16Aber die Tekt ist schuld.
25:17Deshalb ist das ja auch eine Belohnung.
25:19Du darfst die ganze Nacht in einem richtigen Sendestudio sitzen.
25:23Andere gewinnen so etwas in einem Preisausschreiben.
25:25Und was soll ich machen, wenn wieder so ein Anruf kommt?
25:30Es kommt keiner.
25:32Ach, Sie sind sicher, aber ganz schön sicher.
25:35Wenn tatsächlich noch mal so ein Anruf kommen sollte, ja, dann spendiere ich Ihnen eine Flasche Shampoos.
25:41Gut, aber ich suche die Marke aus.
25:44Abgemacht.
25:45So, und jetzt sagen Sie uns bitte, was Sie da vorhin über den Hesse rausgefunden haben.
25:49Das muss aber noch unterstehen werden.
25:54Es ist Zeit.
25:58Ja, es ist richtig.
25:59Ich hatte vor ein paar Wochen so eine Begegnung.
26:04Mit einer Frau, die aussah wie Sandra Werner?
26:08Oberflächlich, wirklich ganz oberflächlich.
26:09Ja, aber die Dame meinte, dass Sie sie genau wegen dieser Ähnlichkeit ausgesucht hätten.
26:14Nein, nein, das kann man so wirklich nicht sagen.
26:16Das war reiner Zufall.
26:18Hier ist der Teufel los.
26:21Ich kann wirklich nicht den ganzen Vormittag mit Ihnen über meine Freizeitgestaltung reden.
26:24Wie ist Ihr Verhältnis zu Sandra Werner?
26:26Verhältnis? Es gibt kein Verhältnis.
26:28Jetzt hören Sie doch auf.
26:30Sie ist die Freundin Ihres Geschäftspartners.
26:32Da werden Sie doch privat irgendwas mit ihr zu tun gehabt haben.
26:34Man sieht sich zu den üblichen Gelegenheiten.
26:38Näher kenne ich Sie wirklich nicht.
26:41Wie gesagt, ich bin eher häuslich.
26:43Ja, na wunderbar.
26:44Im Bordell oder wo?
26:46Also gut, angenommen, es wäre so.
26:48Wo waren Sie denn gestern Nacht zwischen zwölf und eins?
26:50Zu Hause, wo sonst?
26:51Ihre Frau kann das bestätigen?
26:52Herr Hesse, können Sie mal bitte kommen?
26:54Sekunde.
26:56Muss sie das bestätigen?
26:58Nötigenfalls ja. Kann sie?
26:59Sicher.
27:01Aber ich denke, sie hat geschlafen.
27:03Ach, nein, Sie nicht?
27:03Doch, sicher, ich auch.
27:06Danke, das war's fürs Erste.
27:09Kommst du auch bitte mal mit, wir haben so ein Problem.
27:11Ja.
27:12So, jetzt machen wir aber endlich Feierabend.
27:14Endlich Feierabend, genau.
27:15Aber leider nicht für jeden von uns.
27:17So, den Weg zu Werners kennen Sie ja, ne?
27:25Ich darf nicht einfach nur rumsitzen.
27:28Gerade jetzt nicht.
27:30Ich muss zeigen, dass man mich nicht einschüchtern kann.
27:32Verstehst du das nicht?
27:37Ich versuche es.
27:41Viel Glück.
27:43Ihr wird schon nichts passieren, Papa.
27:45Sie hat ja genug Männer dabei.
27:47Wollen Sie mitkommen?
27:48Wenn der Schwester geht's nicht gut,
27:49dann werde ich ja wohl kaum hierbleiben.
27:51Ich wette mit Ihnen, dass dieser Kerl nochmal anruft.
27:52Du kommst spät.
28:06Was glaubst du, was für ein Chaos herrscht in der Firma ohne Rainer?
28:10Dafür habe ich jede Menge Zeit gehabt zum Zeitunglesen.
28:14Es war doch Sandras Sendung, die du gestern gehört hast, oder?
28:16Ja, schon.
28:17Und das mit dem Anruf, das muss gewesen sein, kurz bevor ich bei dir im Wohnzimmer war.
28:25Und?
28:26Du hast es mit keinem Wort erwähnt.
28:31Ich hab's nicht für wichtig gehalten.
28:33Was hast du nicht für wichtig gehalten?
28:35Die Sache an sich?
28:37Oder findest du, ich bin nicht wichtig genug für dich?
28:40Findest du, ich bin nicht wichtig genug für dich, dass du mit mir über sowas redest?
28:42Wer bin ich?
28:49Wer bin ich für dich?
28:51Meine Frau, du bist meine Frau.
28:53Ich weiß, auf dem Papier.
28:54Ich hab's mit unterschrieben.
28:56Aber ich bin's nicht wirklich.
28:58Glaubst du, ich merk's sowas nicht?
29:00Ich weiß, wie du mich anschaust.
29:02Und ich weiß, wie du andere anschaust.
29:05Und du weißt, welche andere ich meine.
29:08Das ist wirklich eine sehr komische Einbildung.
29:09Nein, Fabian.
29:12Ich hab Verstand.
29:14Und zwar mehr, als du denkst.
29:32Hier, Radio 98, Musik rund um Mitternacht.
29:34Hallo, hier ist Petra.
29:35Eure Musik ist echt super.
29:37Besonders Ding mit Why Don't You Answer.
29:39Danke.
29:40Danke, Petra.
29:40Ich hab vorhin grad die Zeitung gelesen.
29:42Und ich muss sagen, ich find dich wahnsinnig tapfer.
29:45Ja, man tut, was man kann.
29:47Danke für deinen Anruf.
29:48Hast du noch einen Musikwunsch?
29:49Spiel die Nummer von Sting einfach weiter.
29:52Dann wünsche ich dir eine wunderschöne gute Nacht.
29:58Das war die Petra.
29:59Und bei uns geht's weiter mit Musik.
30:01Merken Sie, wie gekonnt Sie das alles verdrängt?
30:15Merken Sie, wie gekonnt Sie das alles verdrängt?
30:29Sch, die Leute, die arbeiten.
30:31Das war schon immer ihre Stärke.
30:36Ist doch einfach immer noch die interessanteste Spezies.
30:39Der Mensch.
30:39Hallo, Musik rund um Mitternacht.
30:51Hallo, Sandra.
30:58Hallo.
30:59Peter war der Name Sandra.
31:02Einfach nur Peter.
31:04Schön, dass wir endlich Nacht haben und ich mit dir reden kann.
31:14Über was willst du denn reden, Peter?
31:17Über uns natürlich, liebe Sandra.
31:22Über uns.
31:24Ich denke nicht, dass es da viel zu reden gibt.
31:27Ich will dich haben, Sandra.
31:31Ich will dich haben.
31:34Ich will nicht zu haben.
31:36Man kann alles haben.
31:40Man muss nur warten können.
31:44Ich hab dich bald, Sandra.
31:47Wenn du erst mal tot bist.
31:52Sag dir diese Nummer was?
31:57Sag dir diese Nummer was?
32:01Ja.
32:04Sag dir das?
32:16Sag dir das?
32:27Sag dir das?
32:29Sag dir diese Nummer mal.
32:29Sag dir die Nummer was?
32:29Sag dir das?
32:31Sag dir das?
32:31Sag dir die Nummer sofort vermme.
32:32Alles in Ordnung. Keiner da.
32:54Ja, der Anruf kam von hier.
32:57So, ab jetzt wird die Wohnung überwacht und zwar rund um die Uhr.
32:59Ja, Hannes, sind Sie sicher, dass Sie gestern richtig abgeschlossen haben?
33:03Ach so.
33:04Ich frage doch nur, der Form halber.
33:06Ja, und über die Flasche Champagner reden wir auch später, der Form halber.
33:11Was ist?
33:12Denken Sie immer noch in eine andere Richtung?
33:14Ja, und ich glaube, dass meine Richtung stimmt.
33:18Ich habe nur noch nicht weit genug gedacht.
33:23Faszinierend.
33:24Das war ja die aus dem Lehrbuch, ne?
33:26Sie waren sich ja ziemlich sicher, dass noch mal so ein Anruf kommt.
33:29Na, was soll ich machen?
33:31Ich bin einfach gut.
33:33Sandra.
33:34Komm, komm her.
33:40Sie ist nicht in Gefahr, was?
33:42Sagen Sie Ihrem Chef, er ist für mich ein...
33:45Sagen Sie ihm das nächste psychiatrische Gutachten von ihm erstelle ich.
33:50Kann mir gehen.
33:52Und dann ist er mit ihr auf und davon.
33:54Gerade jetzt hätte ich liebend gerne mit ihr gesprochen.
33:59Tja.
34:02Sie wissen ja, dass ich eigentlich nicht schadenfroh bin, aber...
34:04Ja, ja, ja.
34:06Ja, warum waren Sie sich denn so sicher, dass kein Anruf kommt?
34:11Haben Sie noch die Aussage von den beiden Frauen im Kopf, wie Sie die Wohnung vorgefunden haben?
34:14Klar.
34:17Dann stellen Sie sich jetzt mal bitte vor, Sie wären ein Triebverbrecher.
34:21Muss das sein.
34:23Gut, dann stellen Sie sich vor, Sie wären ein Verbrecher in Panik.
34:27Hm?
34:28Geht das?
34:29Mhm.
34:30Das geht schon eher.
34:31Gut.
34:31Also, Sie haben die Wäsche durchwühlt, wurden dabei erwischt und haben daraufhin den Hausherrn erschlagen.
34:38Was machen Sie?
34:41Weglaufen.
34:45Und zwar so, dass Sie in der Eile vergessen, die Tür zuzumachen.
34:48Höchstwahrscheinlich.
34:50Hm.
34:51Was vergessen Sie noch?
34:54Das Licht auszumachen.
34:56Genau.
34:57Genau.
34:59Ja, aber das Licht war aus.
35:01Ja, obwohl die Nachbarin gesagt hatte, dass zur Tatzeit das Licht brannte.
35:08Und dann war es aus.
35:10Eben.
35:12Das Licht war aus.
35:15Der Täter hat zwar nicht vergessen, die Tür offen stehen zu lassen,
35:19aber er hat in jedem Zimmer ganz brav das Licht ausgemacht.
35:23Und was sagt uns das jetzt?
35:25Dass er uns ein falsches Bild vermitteln wollte.
35:28Er hat nur die Details nicht ganz richtig hingekriegt.
35:30Jetzt verstehe ich.
35:33War das Ihre Folgerung von gestern?
35:36Also in Wirklichkeit sollte Stuck von Anfang an umgebracht werden.
35:41Und diese ganze Triebtäter-Geschichte war einfach nur vorgetäuscht.
35:44Das war die Folgerung.
35:48Wieso?
35:48Ist er das jetzt nicht mehr?
35:51Ich denke nur mal neu drüber nach.
35:57Ja, Wiegern?
35:59Ach der Herr Hane.
36:00Sag mal, wo bist du denn?
36:01Liegst du noch im Bett oder was?
36:02Nein, Quatsch, ich lieg nicht im Bett.
36:06Ich suche was unter meinen Büchern.
36:09Ja, das hat schon seinen Grund.
36:11Einen sehr wichtigen sogar.
36:14Ja.
36:14Der Herr Kollege lässt sich entschuldigen.
36:20Er kommt heute später.
36:22Gut.
36:23Dann vertreiben wir uns mal die Zeit,
36:24bis diese Sandra Werner wieder ansprechbar ist.
36:28Einer schreibt einen Bericht.
36:31Und der andere macht einen Käffchen.
36:36Aber einen richtigen.
36:37Morgen.
36:50Guten Morgen.
36:51Schläft sie noch?
36:52Ja.
36:53Gehst du bitte wieder rauf zu ihr?
36:55Ich möchte, dass ständig jemand bei ihr bleibt.
36:57Ich hole mir noch schnell was zu trinken, ja?
37:00Du bist dann in der Klinik?
37:02Ja.
37:04Ich mache vorher nur noch schnell einen Hausbesuch.
37:07Ja, Wiegand.
37:30Ja.
37:32Ja.
37:33Ja, wir sind unterwegs.
37:34Sie haben doch angewiesen,
37:36dass die Wohnung von Sandra Werner überwacht wird.
37:39Mhm.
37:39Habe ich gut gemacht, ne?
37:40Ja, genau.
37:41Da streckt gerade jemand ein.
37:43Wieso passiert bei diesem Fall immer etwas,
37:45womit ich nicht rechne?
37:46Ich muss sagen, dass wir langsam kennen.
37:58Ich kenne mich in der Gegend ganz cool aus hier.
38:00Ja, es sind jeder Tages- und Nachtzeit, was?
38:02Morgen, Kollege.
38:03Morgen.
38:04Ist die Person noch drin?
38:05Ja.
38:06Gibt's einen zweiten Ausgang?
38:07Nee.
38:08Gut.
38:08Soll ich reingehen?
38:14Wer da drin ist, der kommt schon von selber wieder raus.
38:16Ja?
38:33Ich bin Dr. Werner, der Vater von Sandra.
38:38Ja.
38:39Und?
38:40Ich möchte gerne reinkommen.
38:41Worum geht's?
38:52Ich weiß Bescheid.
38:55Worüber?
38:56Darüber, wie Sie zu meiner Tochter stehen.
38:58Sagen Sie was?
39:00Ich habe überhaupt keine Ahnung, was Sie damit sagen wollen.
39:02Ich kenne Ihre Tochter nur ganz oberflächlich.
39:06Und das hat offensichtlich bei Ihnen etwas ausgelöst.
39:09Sonst würden Sie nicht solche Anrufe machen.
39:11Ich habe nie in meinem Leben mit Ihrer Tochter telefoniert.
39:17Herr Hesse.
39:20Mir ist immer noch nicht klar, was Sie eigentlich von mir wollen.
39:23Ihnen klar machen, dass es Menschen gibt, die aufpassen.
39:27Und die nicht zulassen, dass Sandra irgendetwas zustößt.
39:31Hören Sie.
39:33Glauben Sie es.
39:35Oder glauben Sie es nicht.
39:36Es ist mir egal.
39:39Es gibt die Polizei, ja, ja.
39:41Es gibt auch Gerichte, ja.
39:51Und es gibt mich.
39:54Darauf haben Sie mein Wort.
39:55Dann.
40:06Dann.
40:10Dann.
40:13Dann.
40:14Ja, Frau Nowak.
40:36Schön, Sie zu treffen.
40:36Wie wär's denn mit ein paar Fragen aus gegebenem Anlass?
40:39Zum Beispiel, was machen Sie hier?
40:40Ich hab nur was gesucht.
40:42Na ja, sagen Sie uns auch was?
40:43Mein Tagebuch.
40:45Schön, da schlage ich vor, da gehen wir mal in die warme Stube,
40:47da können Sie uns alles erzählen von Ihrem Tagebuch.
40:52Ich fand's unter seinem Bußgeld bescheiden.
40:54Er dachte wohl, er wär's sicher.
40:56Was steht drin?
40:58Alles.
40:59Über jeden in meinem Bekanntenkreis.
41:02Dirk, der Bruder von Sandra, hatte mir empfohlen,
41:03mir alles von der Seele zu schreiben, was mich belastet.
41:06Als Therapie.
41:07Na ja, ich hab's getan.
41:09Ich hab aufgeschrieben, was ich über jeden denke.
41:11Bei Sandra angefangen.
41:13Wo hat der das her?
41:15Geklaut hat er's mir.
41:17Der war ein übler Schnüffler und ich meine wirklich übel.
41:21Vor ein paar Monaten hatte ich ne Party bei mir zu Hause.
41:23Mit Leuten vom Sender und deren Freunden.
41:25Sandra war natürlich auch eingeladen mit Rainer.
41:29Und dabei hab ich dann gemerkt,
41:29dass er überhaupt nicht so nett war, wie er mal tat.
41:32Wenn die anderen gefeiert haben, hat der heimlich herumgestöbert.
41:34Und dabei das Tagebuch mitgehen lassen.
41:37Was wollte er denn damit?
41:40Na was wohl?
41:42Hat er sie erpresst?
41:44Ja, sozusagen.
41:44Wie, so zu sagen?
41:47Sandra war ihm manchmal zu sanft.
41:49Er brauchte ein Kontrastprogramm.
41:51Und dafür war dann ich zuständig.
41:54Ach so.
41:55Ich verstehe.
41:57Ich liebe meinen Job.
41:59Und wenn Sandra das Buch gefunden hätte
42:00oder es irgendwie im Sender gelandet wäre,
42:02dann wäre meine Laufbahn beendet.
42:03Ja, endlich.
42:12Du bist vielleicht gut.
42:13Du kommst zwei Stunden später
42:14und zu uns sagst du, na endlich.
42:16Ich hab etwas gesucht und ich hab es gefunden.
42:18Hier.
42:20Der Terror kam per Draht?
42:22Ja, das war der Stil der Zeit damals.
42:25Hier, das ist ein authentischer Bericht aus den 50er Jahren.
42:28Ein anonymer Anrufer hat damals junge Frauen
42:30mit Morddrohungen belästigt.
42:32Und diese Sätze gestern Nacht am Telefon,
42:35die kamen mir bekannt vor.
42:38Hier, lies mal das Angestrichene.
42:44Man kann alles haben, man muss bloß warten können.
42:47Ich hab dich bald, wenn du erst mal tot bist.
42:52Wurde der Täter damals gefasst?
42:54Ja, mein braver Buchhalter
42:56mit einem stark gestörten Seelenleben.
42:59Gibt's den noch?
42:59Wenn, dann ist der jetzt 93.
43:03Da steigt man nicht mehr so gern durch fremde Fenster.
43:06Aber eins steht fest, Zufall ist das keiner.
43:09Den Fall kennt garantiert nicht jeder.
43:14Außer,
43:14außer man studiert ist.
43:17Guten Tag.
43:22Guten Tag.
43:23Ach, das tut mir leid.
43:23Meine Schwester schläft noch
43:24und mein Vater ist schon in der Klinik.
43:26Na, umso besser,
43:26dann können wir uns ja jetzt endlich mal in Ruhe unterhalten.
43:30Worüber?
43:31Über Ihre Schwester natürlich.
43:33Das Thema dürfte Ihnen ja wohl liegen.
43:36Ja gut, dann gehen wir doch hoch auf mein Zimmer.
43:38Wissen Sie, bei Fällen dieser Art versuchen wir nicht nur etwas über die Psyche des Täters herauszufinden,
43:49Dankeschön,
43:50sondern und vor allem über die Psyche des Opfers.
43:53Manchmal lassen sich daraus interessante Rückschlüsse ziehen.
43:56Tja, und wenn uns jemand einen tiefen Einblick in die Seelenstruktur Ihrer Schwester geben kann,
43:59dann sind das ja wohl Sie.
44:00Ja, allerdings.
44:03Ich kenne Sandra.
44:05Und Ihre Persönlichkeit, das ganze bisschen Persönlichkeit.
44:09Ja, dann versuchen Sie das mal zu beschreiben, das ganze bisschen Persönlichkeit.
44:13Wissen Sie,
44:14Sandra ist ein Mensch, bei dem läuft grundsätzlich alles über das Gefühl,
44:18nicht über den Verstand.
44:21Sie ist immer so,
44:22so lieb,
44:23immer so sanft,
44:24immer so hilflos.
44:26Das setzt sie ganz bewusst ein.
44:28Und dagegen können sie nicht anstehen.
44:30Selbst dann nicht, wenn Sie die höhere Intelligenz haben
44:34und die besseren Noten und den größeren Ehrgeiz.
44:37Na gut, das ist jetzt wieder ein anderes Thema.
44:38Rivalität unter Geschwistern.
44:41Ja, ich gestehe, ich lasse mich da manchmal etwas reinfallen.
44:44Angewandte Theorie wahrscheinlich.
44:46Versuchen Sie eigentlich was Bestimmtes?
44:48Jetzt nicht mehr.
44:53Sie haben hier eine ziemlich interessante Auswahl an Fachliteratur.
44:58Ach, das war's natürlich.
44:59Bitte, das war was?
45:02Da hatte er seine Sätze her, der Anrufer gestern Abend.
45:05Das kam mir gleich so bekannt vor.
45:07Und das fällt Ihnen jetzt erst ein?
45:09Ja.
45:10Jetzt in dem Moment, wo ich das Heft sehe.
45:15Moment, Sie glauben doch nicht etwa, ich hätte das die ganze Zeit gewusst.
45:20Herr Werner, wir stellen nur fest,
45:21dass Sie dieses seltene Exemplar bei sich im Regal stehen haben.
45:23Das ist alles.
45:25Ich kann mit der Sache gar nichts zu tun haben.
45:28Oder muss ich Sie an die kleine, unwesentliche Tatsache erinnern,
45:30dass ich im Studio dabei war, als der Anruf kam?
45:32Nein, danke. Das müssen Sie nicht.
45:34Wissen Sie, kleine, unwesentliche Tatsachen merke ich mir ganz gut.
45:37Können Sie mal nachsehen, ob Ihre Schwester noch schläft?
45:38Sandra?
45:53Sandra?
45:57Sie muss vorhin abgehauen sein, als ich Zeitung holen war.
46:05Karne?
46:06Ja, die Sandra Werner ist verschwunden.
46:08Nein, ist sie nicht. Diesmal weiß ich es besser.
46:13Bitte kommen Sie.
46:18Guten Tag.
46:22Ich denke, ich muss Ihnen was sagen.
46:28Ja, und ich denke, Sie hätten uns schon gestern etwas sagen müssen.
46:34Dieser erste Anruf vorgestern Nacht.
46:38Das war doch Ihr Freund, oder?
46:43Dieser Rainer Stuck.
46:48Rainer.
46:52Wie soll ich sagen?
46:53Er hat einen starken Sinn für's Kaufmanager.
47:00Der Sender läuft noch nicht so gut.
47:03Er fand, wir sollten anschieben.
47:04Was machen das für Schlagzeilen sorgt?
47:06Was?
47:07Ein Publicity-Gag?
47:08Dieser erste Anruf war ein Publicity-Gag?
47:11Wir haben es genau geprobt.
47:14Wir haben es genau geprobt.
47:15Jeden Satz.
47:18Sogar diesen hilflosen Blick hat er mir beigebracht, den ich erst darüber werfen sollte.
47:23Ich denke, ich habe das ganz gut hingekriegt.
47:25Und was war weiter geplant?
47:31Noch mehr Anrufe im Laufe der Zeit.
47:34Damit die Sendung endlich bekannt wird.
47:38Und warum haben Sie uns das nicht gleich erzählt?
47:41Gleich nach dem Mord?
47:42Da wusste ich nicht, was ich denken soll.
47:43Und dann habe ich gedacht, vielleicht bleibt es besser mein Geheimnis, weil irgendwie hat's ja auch geklappt, oder?
47:59Der Name des Senders steht in der Zeitung so groß wie noch nie.
48:07Und weil seine Stimme im Sender zu bekannt war, brauchte er diesen speziellen Verzerrer.
48:11Ja, den hat er sich bauen lassen.
48:15Das war so ein Ding, was man auf die Sprechmuschel aufstecken kann.
48:18Mit so einem Schipsatz drin.
48:21Und der Anrufer letzte Nacht, der muss es gehabt haben.
48:26Von wem hat er sich das bauen lassen?
48:29Von seinem Geschäftspartner.
48:30Fabian Hesse.
48:32Ich weiß noch, was Rainer sagte.
48:35Das geht mir jetzt auch nicht mehr aus dem Kopf.
48:38Er sagte,
48:39Wenn Fabian weiß, dass es für dich ist,
48:45dann macht er alles.
48:48Ja, und dann ging er wieder.
49:05Aber sowas macht man ja nicht ohne Grund.
49:08Irgendwas muss ihn auf den Verdacht gebracht haben.
49:10Ja.
49:12Ja, ich habe so ein Gerät zusammengebastelt.
49:15Für Rainer als Freundschaftsdienst.
49:17Ich konnte doch nicht ahnen, was er damit vorhat.
49:19Herr Hesse, wo waren Sie letzte Nacht, zu der Zeit, als die Sendung lief?
49:24Ich bin durch die Gegend gefahren mit meinem Wagen.
49:27Einfach so rumgefahren?
49:28Ja, ich brauch das manchmal.
49:30Herr Hesse, ich habe einen Blick in die Finanzen Ihrer Firma genommen.
49:34Ach.
49:36Ja, und?
49:38Die stehen gut.
49:39Oh ja, richtig.
49:41Aber hauptsächlich, weil Ihre Frau viel Geld eingebracht hat.
49:44Sehr viel Geld.
49:46Was wollen Sie jetzt damit sagen?
49:49Dass Sie sie vielleicht vor allem deswegen geheiratet haben.
49:52Das war Reinhard's Idee.
50:00Der ewige Verkäufer.
50:03Greif zu, hat er gesagt.
50:05Die sichert unsere Zukunft.
50:09Ja, und plötzlich saß ich da mit einer wie Kerstin.
50:11Und er konnte sich weiterhin jeder aussuchen.
50:16Herr Harning, kommen Sie mal bitte.
50:19Sagen Sie, was genau suchen Sie eigentlich?
50:22Das war's doch schon.
50:46Wiederschauen.
50:52Ja, das war's dann.
50:55Fehlanzeige.
50:57Nein, das war's natürlich noch nicht.
51:00Wer wartet?
51:02Herr Harning, für Sie habe ich eine andere Aufgabe.
51:04Ich werde in der Eimertif sage.
51:13ft.
51:14Uf, da ist eine andere andere Aufgabe.
51:16Untertitelung des ZDF, 2020
51:46Darf ich?
52:16Wo haben Sie das her?
52:18Ich fand's heute Mittag in Fabians Jacke.
52:20Und Sie hatten es während der Haus durchzuhuhen, die ganze Zeit bei sich.
52:24Ich kann's einfach nicht glauben, dass das war. Ich glaub's einfach nicht.
52:27Frau Hesse, ich glaub's doch auch nicht.
52:29Nein?
52:31Nein. Ich denke, dass dieses Ding ihn auf eine andere Art in seine Tasche gekommen ist.
52:35Sie meinen, er war's nicht?
52:37Genau das meine ich.
52:41Was hilft's? Er liebt mich trotzdem nicht.
52:45Wahrscheinlich weiß er nur noch nicht, was er an Ihnen hat.
52:48Aber ich denke, selbst er wird es irgendwann mal begreifen.
52:50Kopf hoch.
53:10Also ich versteh nicht, warum er die nicht festgenommen haben.
53:12Ich glaub nicht, dass die Hesse es was mit dem Mord zu tun haben.
53:15Na, trotz des Beweisstücks.
53:16Trotz des Beweisstückes.
53:19Na gut, dann bleibt da niemand weiter übrig, außer...
53:23Ja.
53:24Außer.
53:26Und jetzt rufen Sie bitte den Hahn an, er soll mit ein paar Kollegen nachkommen.
53:28Sie, mit Ihnen rede ich nicht.
53:43Ich bitte Sie, jetzt hören Sie doch auf mit diesen Spielchen.
53:46Sie wissen doch genau, dass Ihre Tochter nicht in Gefahr war.
53:49Wenn es einer weiß, dann Sie.
53:54Ich halte Sie in der Tiefe Ihres Herzens für einen Menschen mit Anstand.
53:58Aber dieses Spiel hat doch keine Würde mehr.
54:02Oder wollen Sie wirklich so weitermachen?
54:06Kommen Sie in mein Büro.
54:21Der Freund, Ihre Tochter, hat Sie gepresst, nicht wahr?
54:24Womit sollte man mich erpressen?
54:30Ja, genau das hat mein Kollege heute versucht herauszufinden.
54:34Und das war gar nicht mal so schwer.
54:37Nein?
54:38Nein.
54:39Wo haben Sie promoviert, Herr Dr. Werner?
54:43Seit 30 Jahren beweise ich, was ich kann.
54:46Wer sollte danach fragen?
54:48Der Rainer Stuck hat offenbar danach gefragt, neugierig, wie er war.
54:52Und herausgefunden, dass Sie nicht mal das dritte, entscheidende Staatsexamen gemacht haben.
54:57Na und?
54:58Ich bin besser als die meisten meiner sogenannten Kollegen.
55:01Ja, das mag sein, aber Sie sind kein echter Arzt.
55:05Und mit diesem Wissen hat Rainer Stuck Ihre Existenz bedroht.
55:08Nicht nur das.
55:13Er hat mir meine Tochter weggenommen.
55:16Sie wurde schon wie er.
55:19Berechnend und ehrgeizig.
55:24Und ich war machtlos.
55:26Er hatte mich in der Hand.
55:27Und als Sie dann vorgestern Nacht die Sendung Ihrer Tochter im Radio hörten
55:35und ein Zuhörer anrief, der offenbar nicht ganz richtig im Kopf war,
55:40haben Sie diese Gelegenheit genutzt.
55:42Sie sind zu Stuck gefahren.
55:44Der hat Sie natürlich reingelassen, nichts ahnend.
55:47Und dann haben Sie ihn ermordet.
55:50Und erst danach haben Sie das Fenster von außen eingedrückt,
55:53die Wäsche zerwühlt, damit es so aussah, als wäre es die Tat eines Psychopathen.
55:57Und dabei fanden Sie den Verzerrer.
55:59Sie begriffen, dass Stuck der Anrufer war und nahmen das Ding an sich.
56:07Wissen Sie was?
56:12Es tut mir noch nicht mal leid.
56:16Und das, was Sie gestern Nacht taten, tut Ihnen das auch nicht leid?
56:20Doch.
56:21Das schon.
56:23Ja.
56:23Sie haben gestern im Präsidium mitbekommen, dass ich nicht an die Theorie des Triebtäters glaube.
56:32Und als Ihre Tochter dann gegen Ihren Willen wieder auf Sendung ging,
56:35da beschlossen Sie, das Spiel weiterzutreiben.
56:38Mit so einem Mord geht man über eine Schwelle.
56:45Und auf einmal kann man alles, alles Böse.
56:49Sie fuhren wieder zur Wohnung Ihrer Tochter.
56:53Den Schlüssel hatten Sie ja.
56:56Und dann machten Sie den zweiten Anruf.
56:58Mit ein paar Sätzen aus einem Buch, das Ihrem Sohn gehört.
57:03Und nicht genug damit.
57:04Heute Morgen kreuzen Sie dann bei Hesse auf, um ihm den Verzerrer unterzuschieben.
57:08Und somit den Verdacht auf ihn zu lenken.
57:10Ich wusste nie, wann ich aufhören sollte.
57:16Das war schon immer mein Fehler.
57:19Tja.
57:21Diese Entscheidung können wir Ihnen heute ja wohl abnehmen.
57:27Ich darf Sie bitten, mitzukommen?
57:28Ich darf Sie bitten, mitzukommen.
57:58Ich darf Sie bitten, mitzukommen.
58:28Ich darf Sie bitten, mitzukommen.
58:40Ich darf Sie bitten, mitzukommen.
58:42Ich darf Sie in Auntie o tienes.
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