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  • vor 2 Monaten
+++ Halle: 84-Jährige bei Raubversuch verletzt +++ Erfurt:
Kupferkabel von E-Tankstellen gestohlen +++
Fischland-Darß-Zingst: Täter nutzen Urlaubszeit für
Einschleichdiebstähle +++ Schockanrufe von falschen Ärzten +++

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Transkript
00:00Jetzt in Kripo Live. Die Einschleichdiebe kommen. Die Täter nutzen offene Fenster und Türen, gern auch tagsüber und besonders oft in Ferienregionen.
00:16In diesem und weiteren Fällen bittet die Polizei um ihre Hinweise.
00:30Einen schönen guten Abend Ihnen. Und zuerst nach Halle. Dort sucht die Polizei eine junge Frau, die einer 84-Jährigen einen Stoffbeutel entreißen wollte.
00:39Das klingt erstmal nicht so dramatisch. Doch die Täterin ging dabei so brutal vor, dass ihr Opfer schwer verletzt wurde.
00:48Ein gebrochener Oberschenkel, Hämatome, wochenlange Schmerzen. Die Folgen eines versuchten Raubüberfalls.
00:56Mental geht es meiner Mutter den Umständen entsprechend. Sie versucht es sich nicht anmerken zu lassen, aber ich merke ihr deutlich an, dass sie sich sehr eingesperrt fühlt.
01:10Sie ist halt ein Mensch, die immer rausgegangen ist, die immer unterwegs war, die nicht groß zu Hause bleiben wollte.
01:18Wenn schönes Wetter ist, dann muss sie da raus, dann muss sie was unternehmen. Das geht seit sieben Wochen überhaupt nicht mehr.
01:25Und das merkt man eher deutlich an.
01:27Was geschehen ist. Am Freitag, dem 27. Juni, besucht Ursel C. wie so oft das Grab ihrer Eltern auf dem Gertraudenfriedhof im Norden von Halle.
01:40Anschließend fährt sie mit der Straßenbahn Linie 1 in Richtung Innenstadt.
01:44An der Haltestelle am Steintor möchte die 84-Jährige in die Linie 2 nach Halle-Neustadt umsteigen.
01:51Sie muss ein paar Minuten warten, bis ihre Bahn kommt.
01:58Es ist etwa 12.15 Uhr. Ursel C. will zusammen mit anderen Fahrgästen einsteigen.
02:05Im Gedränge zerrt plötzlich eine fremde Frau an dem Stoffbeutel, den sie trägt.
02:10Als Ursel C. nicht loslässt, versetzt ihr die Unbekannte einen kräftigen Stoß.
02:15Die Seniorin stürzt zu Boden.
02:18An der Haltestelle steht in diesem Moment auch Luise Sturig.
02:24Die Lehramtsstudentin ist für die Polizei eine wichtige Zeuge.
02:28Ich habe erstmal einen lauten Knall gehört, dass irgendwas gefallen ist, irgendjemand vielleicht auch gefallen ist.
02:35Und im Augenblick habe ich auch ein Stoßen bemerkt, wo ich aber auch erstmal noch nicht wusste, ob es eine Wehr vielleicht gestoßen wurde.
02:42Also in dem Fall ja dann eine ältere Dame.
02:44Und ja, ich habe dann nur die Täterin an mir vorbeilaufen sehen.
02:49Zusammen mit anderen Passanten eilt Luise Sturig dem Opfer zu Hilfe.
02:55Die Geschädigte lag erstmal am Boden und hatte im ersten Moment erstmal nicht ersichtlich Schmerzen.
03:02Aber da sie dann nicht aufstehen konnte von alleine, haben wir erstmal geholfen.
03:06Und dort hat sie uns dann symbolisiert, dass sie an der Hüfte und auch leicht am Handgelenk Schmerzen hatte, die aber in dem Moment noch aushaltbar waren.
03:16Also sie wollte auch noch nach Hause fahren und wollte partout auch nicht, dass wir einen Krankenwagen rufen.
03:22Eine andere Studentin vor Ort informiert deshalb zunächst die Tochter von Ursel C.
03:30Der Tatort befindet sich an der Haltestelle am Steintor.
03:33Die Täterin kam aus Richtung Norden, griff Ursel C. an der Haltestelle an und lief rasch weiter in Richtung Markt.
03:41Während die Helferinnen auf die Tochter des Opfers warten, kommt die Täterin auf der anderen Straßenseite mit einer Bierflasche in der Hand zurück.
03:53Wir waren ja primär mit der Versorgung der Dame beschäftigt, die ein bisschen abzulenken und auch ihre Verletzungen in den Blick zu nehmen.
04:01Und mir kam dann eigentlich auch nicht der Gedanke, die Täterin aufzuhalten, einfach auch um eigene Verletzungen aufgrund ihrer Aggressivität zu vermeiden.
04:10Kurz darauf trifft die Tochter des schwer verletzten Opfers am Tatort ein.
04:16Als ich dort angekommen bin, saß sie in der Straßenbahnhaltestelle auf der Bank, völlig in sich gekehrt, hat geweint und hat über große Schmerzen geklagt.
04:27Ich wollte sie ins Krankenhaus bringen und es war klar, sie kann überhaupt nicht laufen, sie konnte gar nicht alleine stehen, wir mussten sie stützen.
04:35Und neben ihr saß ein ausländischer Mann, der mitbekommen hat, der Frau geht's nicht gut, die kann gar nicht stehen.
04:43Der ist aufgestanden, hat sich vor sie gekniet, hat sie auf die Schultern genommen und hat sie zu mir ins Auto getragen. Ich hatte hinter der Haltestelle geparkt.
04:50Im Hallenser Klinikum Bergmanns-Trost wird bei Ursel C. ein Oberschenkelbruch festgestellt. Noch am gleichen Abend wird sie operiert.
05:01Luise Schurig ist es zu verdanken, dass die Polizei eine ziemlich genaue Beschreibung der Täterin hat.
05:07Im Gegensatz zu den ersten Ermittlungen, wo die Polizei in Halle davon ausgegangen ist, dass es sich um einen unbekannten Täter handelt, wurde nach jetzigen Zeugenaussagen bekannt, dass es sich um eine unbekannte Täterin handelt, die sehr burschikos wirkt.
05:22Sie ist ca. 1,65 bis 1,75 Meter groß, schlagge Gestalt, hat ein schmales, längliches Gesicht, dunkle schwarze Haare, 15 bis 20 Zentimeter lang und trug auffällig ein rotes Halstuch mit weißen Applikationen.
05:36Ausel C. und ihre Tochter hoffen sehr, dass der Überfall aufgeklärt werden kann. Vielleicht können Sie ja dabei helfen.
05:47Waren Sie am 27. Juni, einem Freitag um die Mittagszeit, hier an der Haltestelle am Steintor in Halle.
05:54Wenn Sie Hinweise zu Tat und Täterin haben, wenden Sie sich bitte an die Kripo Halle unter der Telefonnummer 0345 224 2000.
06:03Nach einem Messerangriff in Dresden bittet die Polizei dort um Zeugenhinweise.
06:10In der Straßenbahnlinie 7 sollen zwei Männer vergangene Nacht an der Haltestelle Neustädter Markt zunächst Frauen belästigt haben.
06:17Als ein 21-jähriger US-Bürger eingriff, wurde er von einem der Täter mit einem Messer verletzt.
06:22Ein 21-jähriger Syrer konnte festgenommen werden. Nach dem zweiten Mann wird weiter gesucht.
06:28Ihre Hinweise bitte an die Polizei Dresden unter der Nummer 0351 483 2233.
06:36Und jetzt nach Erfurt. Dieses Kabel gehört zu einer Ladesäule für Elektroautos.
06:42Die haben es abgeschnitten und dann am Tatort zurückgelassen. Möglicherweise, weil sie gestört wurden.
06:47An anderen Ladestationen hatten die Täter mehr Erfolg. Der Schaden, den sie dabei angerichtet haben, ist enorm.
06:53Nach Tankbetrügern, die tanken ohne zu bezahlen, fahndet die Polizei bei Kripo Live regelmäßig.
07:05Auch Tankstellenüberfälle sind immer wieder Thema.
07:08Und durch die Aufnahmen von Überwachungskameras können die Täter oft überführt werden.
07:13Mit der Entwicklung der E-Mobilität gibt es jetzt eine neue Form von Straftaten.
07:20Die Tatorte Ladesäulen für Elektrofahrzeuge.
07:25Die Täter oder Diebe, die schneiden uns diese Ladekabel ab, die zum Schnellladen eines E-Fahrzeugs eben notwendig sind.
07:34Und wir gehen davon aus, dass die Diebe das Kabel dazu verwenden, um das Kupfer, was darin enthalten ist, eben zu Geld zu machen.
07:43Benjamin Konstantin und Dennis Schuldig sind die Geschäftsführer der Mobilsparte des Energieversorgers TEAG.
07:51In den vergangenen Wochen wurden in Erfurt an zwei ihrer Ladestationen insgesamt acht Kabel abgetrennt, mitten in der Nacht.
07:59Unsere Servicetechniker, die da selber auch in der Bereitschaft tätig sind, die kriegen tatsächlich einen Anruf vom System.
08:08Also sobald hier einer, die die Flex in die Hand nimmt, anfängt zu schneiden, registriert das die Ladesäule und sendet ein Signal.
08:16Wir haben die Polizei direkt informiert, die dann vor Ort leider nur festgestellt hat, dass dort Kabel abgeschnitten wurden, dass die offensichtlich fehlen, aber keine Diebe oder Täter mehr vor Ort waren.
08:30Bei der Polizei in Erfurt ist das neue Kriminalitätsphänomen bekannt.
08:35Neben den zwei Fällen bei der TEAG Mobil ist ein weiterer Anbieter betroffen.
08:40Seit Anfang August haben wir drei Taten, bei denen unbekannte Kupferdiebe es auf Ladekabel von E-Ladestationen abgesehen haben.
08:51Die Täter haben sich also den Ladesäulen genähert und haben dann mit einem unbekannten Gegenstand die Kabel abgetrennt und sie dann gestohlen.
09:00Die Tatorte liegen verteilt im Stadtgebiet. Im Norden der Stadt beginnt die Serie.
09:05Betroffen sind die E-Ladesäulen auf einem Supermarktparkplatz an der Mainzer Straße.
09:11Tatzeit, die Nacht vom 7. auf den 8. August.
09:17Der zweite Diebstahl erfolgt südlich vom ersten Tatort an der Schlachthofstraße.
09:23Wieder geht es um Ladesäulen auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt.
09:27Der oder die Täter nutzen die Dunkelheit in den frühen Morgenstunden des 11. August.
09:33Und der jüngste Fall erneut südlich von den vorangegangenen am Binderslebener Knie.
09:41Hier werden die Ladekabel in der Nacht zum 13. August gestohlen.
09:45Am Supermarkt, in der Straße, beim bunten Mantel.
09:48Wir haben dort insgesamt 8 Kabel, die uns gestohlen wurden.
09:53Das heißt also, wenn man das alles zusammenreicht mit Umsatzausfall, ist es ein Schaden von über 30.000 bis 40.000 Euro.
09:59Das ist ärgerlich. Gerade das Laden am Supermarkt, gepaart mit dem Wocheneinkauf, macht das Ganze ja super entspannt und bequem.
10:07Ich muss also nie wieder irgendwo extra hinfahren. Ich lade einfach dort, wo ich parke.
10:11Das ist auch ein Stück weit das Kredo. Das ist natürlich unglücklich, wenn ich an dem Punkt nichts mehr vorfinde.
10:15Die Fotos zeigen die beschädigten Ladesäulen der Teagmobil.
10:20Unmittelbar nach den Diebstählen konnte die Polizei an den Tatorten Spuren sichern.
10:25Inzwischen wurde alles für mehrere 10.000 Euro repariert.
10:30In solchen Fällen werden regelmäßig auch DNA-Abriebe genommen und werden dann mit der Datenbank verglichen.
10:38Und so hoffen wir, dass wir einen Täter feststellen können, der schon mit seiner DNA bei uns einliegt.
10:45Bei einer ähnlichen Diebstahlserie in Leipzig konnte die Polizei vergangenes Jahr einen Täter ermitteln, der inzwischen verurteilt ist.
10:53Die Strafe in erster Instanz. 20 Monate Haft.
10:57Ja, und Diebstähle dieser Art häufen sich im gesamten Bundesgebiet.
11:04Wer also besonders in den Abend- und Nachtstunden verdächtige Personen im Bereich von Ladesäulen beobachtet,
11:10sollte bitte sofort die Polizei verständigen über die Notrufnummer 110.
11:15Und jetzt weitere aktuelle Fälle, in denen die Polizei um ihre Hilfe bittet.
11:19Kripo Live Kompakt.
11:20Halle. Wer erkennt diesen Mann?
11:28Er soll am Dienstag, dem 5. August, einem 13-jährigen Mädchen nachgestellt, sie angefasst und verletzt haben.
11:36Die junge Russin verließ um 14.15 Uhr einen Pennymarkt in der Hedstädter Straße, als der Unbekannte ihr auflauerte.
11:43Er verfolgte sie über den Verbindungsweg Richtung Hans-Sachs-Straße.
11:49Dort hielt er die Jugendliche fest.
11:52Dabei äußerte er sich fremdenfeindlich und bedrohte das Kind mit einem Messer.
11:57Die Schülerin konnte flüchten, wurde jedoch durch das Messer am Kopf leicht verletzt.
12:02Der Mann, der Deutsch gesprochen haben soll, ist 40 bis 50 Jahre alt, ca. 1,80 m groß, schlank und hat eine Glatze.
12:13Auffällig sind ein Buckel auf der Nase und eine Narbe rechts am Kopf.
12:18Wer erkennt den Mann?
12:19Ihre Hinweise nimmt die Polizeihalle unter der Telefonnummer 0345 224 1291 entgegen.
12:35Rheinsdorf.
12:36Am frühen Morgen des 17. Juni 2025 melden Zeugen einen Brand im Vielauerwald in der Gemeinde Rheinsdorf in Westsachsen.
12:45Unbekannte hatten zwei zuvor gestohlene Kleinbagger in Brand gesetzt und sind geflüchtet.
12:52Die zwei Bagger der Marke Hitachi brennen vollständig aus.
12:56Es entsteht ein Sachschaden von 110.000 Euro.
13:00Die Bagger waren zuvor bei einer nahegelegenen Firma gestohlen worden.
13:04Die Diebe hatten sie dann über ein Getreide und ein Maisfeld in den Vielauer Wald gebracht.
13:10Das belegen Spuren auf diesen Feldern.
13:12Vermutlich konnten die Bagger dann nicht wie geplant abtransportiert werden und wurden in Brand gesteckt, um Spuren zu verwischen.
13:21Wenn Sie Hinweise zum Diebstahl oder zur Brandstiftung haben, wenden Sie sich bitte an die Polizei Zwickau unter der Telefonnummer 0375 428 4480.
13:35Ein klassischer Einbrecher kommt bei Nacht und knackt mit der Brechstange Türen und Fenster auf.
13:46Soweit das Klischee.
13:47Doch aktuell häuft sich eine andere Diebstahlvariante.
13:50Die Polizei spricht von Einschleichdiebstählen.
13:53Die Täter suchen gezielt nach Häusern, bei denen Fenster offen stehen oder Türen nicht verschlossen sind, um dann einzusteigen.
14:00Auch tagsüber und besonders oft in beliebten Urlaubsregionen.
14:07Sommerurlaub an der Ostsee.
14:10Kilometerlange Strände, wilde Natur, Badespaß.
14:16Um das zu genießen, kommen jedes Jahr hunderttausende Menschen auf die Halbinsel Fischland-Dars-Zingst.
14:22Die Urlauber geben hier viel Geld aus.
14:26Das lockt Straftäter an.
14:29In den letzten Monaten kam es zu zahlreichen Diebstählen auf der Halbinsel.
14:34Immer nach der gleichen Masche.
14:36Durch offenstehende Fenster oder Türen schleichen sich die Täter in die Häuser ein, suchen nach Bargeld und Schmuck.
14:44Verschwinden dann nach wenigen Minuten.
14:47Opfer sind Feriengäste, aber auch Anwohner.
14:50Das Thema Einschleichdiebstähle ist jetzt gerade in diesem Jahr extrem in unserer Region im Fischland-Dars-Zingst aufgekommen.
14:58Es war so, dass wir alleine im Bereich Präbo und Zingst jetzt in den Monaten von April bis Juni zehn vollendete Taten hatten, die auch zur Anzeige gebracht wurden.
15:08Jennifer Sänger von der Polizei Stralsund schaut in Zingst bei Familie Stüwe vorbei.
15:13Die beiden wurden schon im Frühjahr Opfer eines Einschleichdiebstahls.
15:18Seitdem häufen sich die Fälle.
15:20Wie geht es Ihnen so mittlerweile?
15:23Ja, man muss sich erholt, sagen wir mal.
15:27Es ist schon ein komisches Gefühl gewesen, dass hier ein Fremder im Haus war.
15:31Monika und Klaus Stüwe vermieten eine Ferienwohnung.
15:36Im Haus liegt auch eine kleine Werkstatt für die Porzellanmalerei von Tochter Susanne.
15:41Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, wenn mal Fremde auf das Grundstück kommen und eine Frage haben.
15:48Zum Zeitpunkt des Diebstahls sind Stüwes hinterm Haus im Garten.
15:52Der Täter ist den Weg hochgekommen, hier hoch.
15:57Und die Tür war nicht verschlossen.
16:00Die war zwar geschlossen, aber nicht verschlossen.
16:02Und ist dann hier rein.
16:04Der Diebstahl wird erst später bemerkt.
16:07Ja, hier an der Garderobe hing meine Handtasche.
16:10Und Schwiegersohn hatte seine Gürteltasche auch hier verstaut.
16:14Zusätzlich zu den Jacken.
16:17Und wir bemerkten den Verlust.
16:21Und überlegten, haben wir das woanders hingelegt?
16:24Nee.
16:25Kam die Tochter, suchte ihre Gürteltasche.
16:28Die liegt auch nicht da.
16:30Da ist uns aufgefallen, hier muss jemand Fremdes drin gewesen sein.
16:34Und der Enkel, mein Kuscheltier ist nicht da.
16:38Das Kuscheltier, das habe ich mir auf der Reha gebastelt.
16:43Es fehlen knapp 800 Euro Bargeld, Geldkarten, Papiere und auch die Armbanduhr des Enkels.
16:51Diesen Weg hat der Einbrecher genommen.
16:54In meiner Schublade, wo ich alles Mögliche drin habe, hat er.
16:59Das sieht aus wie eine Brieftasche, aber es ist ein Nageletubie.
17:04Und das Gleiche habe ich mir nachbestellt, das hat er auch gestohlen.
17:08Und er hatte nicht viel Zeit nachzugucken, also hat er das gleich eingesteckt.
17:14Dann klettert der Dieb aus dem Wohnzimmerfenster, springt über den Zaun und flieht mit einem Fahrrad.
17:20Anschließend verliert sich seine Spur.
17:24Die Diebstähle auf der Halbinsel gehen weiter.
17:27Ertappt werden die Täter nur selten.
17:31Bei den Tätern ist es so, dass sie auch ein relativ hohes Risiko eingehen, erwischt zu werden.
17:35Sie verschaffen sich ja auch auf Zutritt, wenn die Anwohner oder Bewohner der Wohnung oder Häuser auch dort sind.
17:42Und dann ist es oft so, dass die Täter sich sozusagen Legenden ausdenken.
17:47In der Regel ist es so, dass sie dann sagen, sie fragen nach Pensionen oder Hotels,
17:52dass sie auf der Suche sind nach einer ganz gewissen Anschrift, vielleicht in der Nachbarschaft und so vorgeben,
17:58einfach irrtürmlich in diesem Haus gelandet zu sein und sich dann meistens auch sehr schnell entfernen.
18:03Seit Beginn des Frühjahrs ereigneten sich Einschleichdiebstähle in den Orten Dierhagen, Wustro, Arendshoop, Wieck, Prero und Zingst.
18:17Die Täter erbeuteten dabei Schmuck und Bargeld im Wert von fast 50.000 Euro.
18:25Familie Stüwe hat inzwischen eine Überwachungskamera und ein elektronisches Türschloss einbauen lassen.
18:31Sie fühlen sich jetzt sicherer, sind aber auch misstrauischer gegenüber Fremden.
18:43Also fragen Sie im Zweifel lieber genau nach, was ein unbekannter Besucher bei Ihnen will
18:49und halten Sie, auch wenn Sie nur kurz weg sind, Türen und Fenster geschlossen.
18:53Und erstatten Sie in jedem Fall Anzeige, auch wenn es nur bei einem Diebstahl Versuch bleibt.
18:58Enkeltrick und Schockanruf kennen inzwischen viele.
19:02Doch die Tricks der Betrüger, die ändern sich ständig, um Menschen am Telefon um ihr Geld zu bringen.
19:08In Thüringen wäre eine Frau jetzt fast Opfer einer besonders miesen Masche geworden.
19:12Sie erzählt uns ihre Geschichte. Aus Rücksicht haben wir aber ihren Namen geändert.
19:16Ja, hallo?
19:29Guten Tag, hier ist Dr. Schubert. Ich habe Nachrichten von Ihrer Tochter. Leider keine guten.
19:36Sie liegt hier bei uns im Uniklinikum.
19:39Solch einen Anruf erhielt Annika Schiller aus der Gegend von Schmalkalden am 12. August 2025.
19:48Derjenige meldete sich mit einem, er ist ein Oberarzt aus einer Uniklinik.
19:53Meine Tochter liegt hier und es ist eine Untersuchung geschehen mit einem bösartigen Befund, mit Metastasen am ganzen Körper und mit einer sehr geringen Lebenserwartung.
20:09Und ich habe eben gesagt, das ist nicht wahr. Sie betrügen mich.
20:14Und doch entstehen sofort dramatische Bilder im Kopf.
20:20Und da sagt der Oberarzt, nee, hören Sie zu. Die Tochter liegt neben mir, Sie können mit ihr sprechen.
20:26Und sie bestätigte eben, dass eine Untersuchung durchgeführt worden ist und dass es eben ganz schlimm ist und ich ihr helfen soll.
20:33Mit weinerlicher Stimme natürlich. Es war wirklich täuschend echt. Ich habe geglaubt, das ist mein Kind.
20:38Jetzt will Annika Schiller nur noch helfen. Dann übernimmt wieder der vermeintliche Arzt.
20:46Der Arzt sagt eben, es gibt eine Möglichkeit auf Heilung, wenn man ein Medikament aus der Schweiz einnimmt und das besorgt.
20:55Und das Medikament wird aber die Krankenkasse nicht sofort bezahlen, erst später. Sie bräuchten eben einen Vorschuss.
21:01Die geforderte Summe 150.000 Euro. Annika Schiller lässt sich immer weiter in die Situation hineinziehen.
21:11Sie überlegt, wo sie das Geld besorgen kann.
21:13Es wurde dann gefragt, wie viel wir auf dem Konto haben oder wie viel da ist zu holen.
21:19Es wurde dann nach Bargeld zu Hause gefragt oder nach Gold oder Goldbaren.
21:24Die Lage erscheint ausweglos. Im Treppenhaus begegnet Annika Schiller ihrer Schwiegermutter.
21:31Das Handy am Ohr erzählt sie ihr von der scheinbaren Notlage. Die Verwandte schaltet schnell.
21:38Und dann sagte meine Schwiegermutter, das ist Betrug. Sie hat davon gehört und ich soll auflegen.
21:45Dank der Schwiegermutter findet Annika Schiller wieder zurück in die Wirklichkeit, in der es ihrer Tochter gut geht.
21:56Wer denkt, das könnte mir nie passieren, der sollte sich nicht allzu sicher sein.
22:01Christian Pfeiffer, prominenter Kriminologe, einst Justizminister in Niedersachsen, ging im August 2022 fast selbst in die Falle.
22:11Seine Tochter scheint mit ihm zu sprechen. Völlig aufgelöst, sie hätte ein Kind totgefahren und dann Fahrerflucht begangen.
22:19Eine falsche Polizistin mahnt eine Kaution an, um eine drohende U-Haft abzuwenden. Es geht um 55.000 Euro.
22:28Sie hat mich voll im Griff gehabt, weil sie sagt, wir müssen das schaffen, Herr Pfeiffer, das kriegen wir hin.
22:35Doch durch einen technischen Defekt wird die Leitung unterbrochen. Ein Rückruf läuft ins Leere.
22:40Zum Glück. Die Folgen sind dennoch spürbar.
22:44Die drei nächsten Nächte bin ich jeweils kurz nach drei aufgewacht und hatte dieselbe Panikgefühle wie bei dem Telefonat.
22:54Das Entsetzen ist wieder zurückgekehrt als Gefühl. Und ich merkte, das kann ich selber gar nicht so schnell abschütteln.
23:01So gewaltig hat mich das erwischt. Dagegen ist niemand gefeit.
23:06Nur selten gelingt es den Behörden, solche Betrüger zu fassen.
23:11Ende Juli nimmt die polnische Polizei in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Hessen zwei mutmaßliche Telefonbetrüger in Bitgoszcz fest.
23:19Und zwar auf frischer Tat.
23:20Während der Festnahme versuchten die beiden gerade, eine Person aus Baden-Württemberg mit einem Schockanruf unter Druck zu setzen.
23:30Doch wie kann man sich vor derartigen Betrugsversuchen schützen?
23:37Legen Sie auf. Lassen Sie sich keinesfalls unter Druck setzen.
23:42Kontaktieren Sie Ihre Angehörigen, Ihre Bankmitarbeiter oder andere Leute persönlich unter den Ihnen bekannten Nummern.
23:49Polizei, Staatsanwaltschaft, Ärzte oder weitere Bankmitarbeiter fordern kein Geld von Ihnen am Telefon.
24:00Und sprechen Sie am besten mit Ihren Angehörigen über bekannte Betrugsmaschen.
24:04Oder verabreden Sie innerhalb der Familie, niemals am Telefon nach Geld zu fragen.
24:09Sondern wenn, dann direkt von Angesicht zu Angesicht.
24:12Und im Zweifel rufen Sie immer die Polizei.
24:15Das war Kripo Live für heute.
24:17Alle Infos und Telefonnummern finden Sie auf unserer Website oder im MDR-Text Seite 377.
24:23Im Namen von uns allen bei Kripo Live.
24:25Schönen Abend und gern bis nächsten Sonntag.
24:27Untertitelung des ZDF für funk, 2017

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