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00:00Ehrlich, Kinder? Zu einem schönen Abend gehört ein schöner Mann. Hier bin ich.
00:30Ich frage euch nur kurz und zackig, Freunde. Ist die Stimmung gut?
00:36Ja!
00:37Stark, wird sich das ändern.
00:41Ganz ehrlich. So, Freunde.
00:43Über Politik, ich komme ja eben an, das war der eine zum anderen.
00:45Kennt ihr den Unterschied zwischen Fips Asmus und einem Politiker?
00:47So, den kenne ich nicht. Fips Asmus und weiß, dass er dummes Zeug redet.
00:51So, an der Stelle habe ich sonst immer mehr Applaus.
00:55Aber das ist eben, ja, Kinder.
00:57Ich bin ein waschreicher Hamburger Jung von einer sagenhaften Alimentalität.
01:03Ich bin meiner Eltern Sonnenschein, ich habe Abitur.
01:05Und ich lebe nach dem Motto, gelebt, geliebt, geraucht, gesoffen und dann auf Herzverpflanzung hoffen.
01:09So, das war das.
01:13Ja, was habe ich sonst gemacht?
01:15Bei der Autobahnmeisterei habe ich gearbeitet.
01:19Da habe ich auf der Autobahn den weißen Mittelstreifen gezogen.
01:22Am ersten Tag drei Kilometer, am zweiten zwei, am dritten noch einen.
01:24Da hat der Chef gesagt, wie kommt denn das?
01:25Ich so, Chef, der weht zum Farbtopf, wird immer länger.
01:28Ja.
01:32Es kommen auch die Jahre, ich weiß nicht, ob einige Männer mitfühlen.
01:36Es geht nicht.
01:36Ich werde neuerdings immer schnell müde und es geht alles.
01:40Man wird auch komisch, man wird empfindlich.
01:42Gestern Fax losgeschickt, eine Briefmarke draufgeklebt.
01:44Das sind alles so Sachen.
01:45Ja.
01:47Heute Morgen bin ich mir eine Zerrung zugezogen.
01:48Ich wollte eine Beefy aufreißen.
01:50Und alles solche Sachen.
01:52Ja.
01:52Ehrlich.
01:54Man wird empfindlich.
01:54Man wird komisch.
01:56Nicht?
01:56Wenn ich zu Hause den Kühlschrank aufmache, hole ich mir die Lungen entzündet.
01:58Das geht schnell.
01:59Das geht ganz schnell, Kinder.
02:01Ja.
02:02Neulich habe ich bei Edeka vor dem Regal gestanden, habe versucht, den Fruchtzwerger sprechen beizubringen.
02:06Also, alles solche Sachen.
02:07Ne?
02:07Ja.
02:08Im Moment ist es fürchterlich.
02:11Freunde, ich könnte mich heute Abend totquasseln.
02:13Und wenn man mich lässt, viele wissen es von meinen Fans, wenn man mich lässt, kann ich verdammt lange.
02:18Wenn man mich lässt.
02:19Man muss mich lassen.
02:21Aber ich möchte nicht mehr so lange.
02:22Ich sage erst mal ganz kurz, ich bin klein.
02:25Mein Herz ist schmutzig.
02:26Ich könnte schon wieder.
02:27Ist das nicht putzig?
02:29Applaus darf einsetzen.
02:30Applaus
02:31Typisch Phipps Asmussen.
02:42Vor allem sein augenzwinkerndes Schmunzeln.
02:46Er nimmt sich bei Auftritten ständig selbst auf die Schippe und versteht es, Sprache und Mimik erfolgreich einzusetzen.
02:54Und er weiß, dass Klappern zum Handwerk gehört.
02:56Ganz besonders dem harten Showgeschäft.
02:58So lässt die Fotogalerie in seinem Haus nicht nur Erinnerungen wach werden.
03:06Sie lässt auch erkennen, dass ihm die Nähe zu prominenten Künstlern und bekannten Mediengrößen durchaus angenehm war und ist.
03:16Privat gibt sich Phipps überhaupt nicht witzig.
03:40Eher perfektionistisch, hausmännlich.
03:46Seit Anfang der 90er Jahre ist Phipps Asmussen in der Lessingstadt Wolfenbüttel zu Hause, wo er gerne lebt und seine Arbeit intensiv vorbereitet.
03:56Gestern verkaufe ich mein Auto.
04:01Heute finde ich einen Fahrplatz.
04:06Sein Auto ist wohl ein klein wenig auch sein Prestigeobjekt.
04:15Und das sicher nicht nur wegen des von ihm hervorgehobenen Sitz- und Fahrkomforts.
04:20Immerhin ist er häufig lange Strecken unterwegs.
04:23Allerdings fährt Phipps mit dem heißen Ofen bewusst defensiv.
04:27Und wenn ihm danach ist, dreht er gern auch eine Kurve in Richtung Stammkneipe.
04:31Hier im Prösterchen hat der Wirt offensichtlich von Anfang an Verständnis und das richtige Feeling für die private Sphäre des Humoristen gehabt.
04:43So, guten Tag. Oh, hallo Phipps, lange nicht gesehen.
04:47Sag mal, du hast hier noch zehn Bier stehen.
04:49Ach, kiff sie weg, die schmecken doch nicht mehr, Alter.
04:51Nun sag mal, wie geht's denn?
04:53Frag mich nicht.
04:54Ach, dann muss ich dich fragen, wie es dir geht.
04:56Sag mal, sag mal.
04:56Das interessiert mich überhaupt nicht.
04:58Sag mal, du hast ja ganz weißes Ohr.
04:59Ja, ich hab meine Mailbox abgehört.
05:01So, was aber.
05:01So, du mach mal schnell hier.
05:02Ja, lass die Luft aus dem Bläser.
05:04Ja, ja, komm mal her.
05:04So, du hast ja dein Bier.
05:06Endlich, wenn es ist richtig, so hab ich das gern.
05:07Das Prüsterchen ist zur Stammkneipe von Phipps Asmussen avanciert.
05:16Wie war das für Henning, als Phipps das erste Mal reinschaute?
05:21Ja, Phipps kam hier rein und ich wusste zwar, wer er war, aber ich hab keine Notiz von ihm genommen,
05:27hab ihn bedient für jeden anderen Gast auch, nicht?
05:30Und im Laufe der Zeit, da kam er öfter, dann haben wir uns ein bisschen angefreundet, nicht?
05:35Und dann, er kommt hierher und will sich vollkommen entspannen, will nichts mit seinem Beruf zu tun haben,
05:40will auch keinen Witz zu hören, will auch nichts zu hören.
05:43Wenn ich mal irgendwas sage, sag ich, sag du, den kenn ich schon, oder nicht?
05:47Aber wie gesagt, er ist ganz, ganz normal ohne Stahl, Lüren oder sonst irgendwas.
05:53Er trinkt ja sein Bier und will seine Ruhe haben.
05:58Abschalten, ausspannen, unter Freunden nicht ständig aufdrehen müssen.
06:02Nur für ganz wenige Ausnahmen hat Phipps Asmussen dieses Tabu im Prösterchen durchbrochen.
06:10So, und dieses Mal für uns.
06:14Ob hier in Ihrer Stammkneipe, im Prösterchen oder in Riesenseelen mit Hunderten von Menschen,
06:21Sie bringen die Leute zum Lachen.
06:22Wann haben Sie zum ersten Mal so von dieser Begabung gemerkt?
06:25Wie soll ich das formulieren?
06:27Eigentlich war es zum ersten Mal mein Schnuller verschluckte.
06:29Nein, aber Spaß beiseite. Es ging eigentlich schon, das kommt ja nicht von heute auf morgen.
06:34Das spürt man nach und nach.
06:36In der Schulzeit Blödsinn gemacht.
06:38Da wurde nicht über mich gelacht. Die Lehrer waren böse.
06:41Und als die Schulzeit nachher vorbei war, da fing es dann langsam an.
06:46Wann war Ihnen klar, dass Sie in diese Branche wollen?
06:48Das war eigentlich in der Zeit, als die Bundeswehr zu mir sagte, wir wollen dich nicht haben.
06:57Du bist Stufe 3, du hast formfernete Füße, Junge.
07:01Wir haben genug Gesunde.
07:03Und da habe ich dreimal auf Holz geklappt.
07:04Ich sagte, Junge, jetzt geht es los, jetzt machst du das, was dir im Leben später mal Spaß machen wird.
07:09Und das war so.
07:10Neben meinem Beruf habe ich nebenbei immer getingelt und so für 50 Mark mal irgendwo ein paar Liedchen gesungen.
07:16Aber nie gesprochen. Nie gesprochen.
07:18Mit welchem Namen hat Sie denn Ihr Lehrer gerufen?
07:23Oh, das weiß ich gar nicht mehr.
07:25Das ist ein Betriebsgeheimnis.
07:27Sie reden ja nicht gerne über Ihr Privatleben.
07:29Nee, gar nicht.
07:30Sie sind Fips Asmussen.
07:31Richtig.
07:31Nur, Sie sind niemals geboren als Fips Asmussen.
07:34Das ist auch richtig.
07:35Wie kam es zu dem Namen?
07:37Ich habe mir eines Tages erlebt, ein bürgerlicher Name.
07:40Der ist nichts für einen Auftritt, für die Bühnenarbeit, für alles, was dazu kommt.
07:44Und da habe ich mir überlegt, es müsste ein witziger Name sein, es müsste ein norddeutscher Name sein und er muss klingen.
07:52Und nach langem Hin und Her bin ich dann auf den Namen Fips Asmussen gekommen.
07:56Und heute identifiziere ich mich sogar damit.
07:59Ich fühle mich bei dem Namen wohl.
08:01Denn meinen bürgerlichen Namen, den kennt, glaube ich, nur die Polizei und das Finanzamt.
08:08Und das ist mir scheißegal.
08:09Wie ist das so mit dem Entertainment?
08:11War der Einstieg schwer?
08:13Der Einstieg ist schwer.
08:15Man braucht Leute, die einem helfen.
08:16Man braucht sehr viel Glück.
08:18Man muss wissen, wie wird man vermittelt.
08:20Das ist ja alles wichtig.
08:21Man weiß, wo geht man hin.
08:23Gibt es Künstlerdienst oder irgendwas?
08:25Wie sagt man?
08:26Man muss natürlich dann ein bisschen, wie sagt man, Klinken putzen.
08:31Fips merkte schnell, worauf es ankommt.
08:33Nach der Namensänderung ging es flott weiter auf der künstlerischen Erfolgsleiter.
08:39Ob mit oder ohne Gitarre, er verstand es, sich in Eigenregie zu vermarkten.
08:45Haben Sie eigentlich eine spezielle Ausbildung absolviert, um ins Entertainment einzusteigen?
08:51Ja, auf der einen Seite habe ich Gitarre studiert eine ganze Zeit lang.
08:56Ich kann also einigermaßen Gitarre spielen.
08:58Das ist ein sehr schwieriges Instrument.
08:59Und dann habe ich Gesangsunterricht genommen, weil ich geahnt habe, das brauchst du immer.
09:04Richtiges Atmen, richtiges Sprechen, vokale Formen und so weiter und so weiter.
09:09Und das Sprechen habe ich, wie gesagt, gelernt, weil ich eines Tages ein Kabarett eröffnet habe,
09:15ein literarisches Kabarett, wo ich als Wirt hinterm Tresen stehe, mit einem Mikrofon,
09:21hatte gegenüber einen Keyboarder, der mich begleitet hat und hat alte Chansons gesungen,
09:24Gedichte Tucholsky, Kästner, Enricard, Eugen Roth, alles Friedrich Holländer, alte Chansons gesungen,
09:31die heute noch die Bedeutung haben, genau wie früher.
09:34Und das hat mich in dieser Branche echt geschult.
09:37Ja, ja, so ist das im Leben, Freunde. Man kann nicht alles haben. Etwas ist immer.
09:47Das hat Kurt Tucholsky 1928 in einem seiner Gedichte mal verfasst, als er sagte,
09:53Na, das möchtest du. Ne Villa im Grün mit großer Terrasse, vorne der Ostsee, hinten der Friedrichstraße.
10:00Mit schöner Aussicht, ländlich, mondän. Vons Badezimmer aus kannst du die Zugspitze sehen.
10:07Abends zum Kino hast du es nicht weit, das Ganze schlicht voller Bescheidenheit.
10:10Neun Zimmer. Nee, doch lieber zehn.
10:13Im Dachjarten, wo der Eichen draufstehen. Radiozentralheizung, Vakuum.
10:18Ne Dienerschaft, gut erzogen und stumm. Ne süße Frau, voller Rasse und Werbe.
10:24Eine fürs Wochenende zur Reserve. Bibliothek und drumherum. Einsamkeit und Hummelgesommen.
10:30Im Stall zwei Bonnys, vier Vollbluthengste, acht Autos, Motorrad.
10:34Alles längst du natürlich selbst, wär ja gelacht. Zwischendurch gehst du auf Hochfeldjacht.
10:38Hm, hab ich ganz vergessen. Prima Küche, erstes Essen, alte Weine aus dem schönen Pokal
10:44und egal wer bleibt, so dünn wie ein Aal. Und Geld und Schmuck.
10:47Eine richtige Portion und noch eine Million und noch eine Million.
10:50Reisend, fröhliche Lebensbundheit, famose Kinder, ewige Gesundheit.
10:55Tja, das möchtest du. Hm? Aber wie das so ist, Zeniden?
10:58Immer schallt so, als sei es beschieden nur pü a pü, das irdische Glück.
11:01Immer fehlt dir irgendein Stück. Hast du Geld, hast du nicht Käten, hast du die Frau,
11:06fehlende Moneten, hast du die Gescha, stört dich der Fächer.
11:09Mal fehlt es am Wein, mal fehlt es am Becher.
11:11Etwas ist immer. Tröste dich. Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
11:18Man möchte so viel haben, sein und gelten, dass einer alles hat, Freunde, ist Gott sei Dank selten.
11:24Am Anfang haben sie es ja dann auch mit dem Humor nach Noten versucht.
11:37Zum Beispiel waren sie häufiger Gast in der Haifischbar.
11:40Fips Asmussen, der singende Entertainer. Ich denke, das schauen wir uns mal an.
11:44Es gibt Leute, die haben so viele Goldblomben im Mund, die schlafen nachts mit dem Kopf im Tresor.
11:56Es gibt Leute, die lassen ihre Frau ins Gras beißen, nur um den Rasenmäher zu schonen.
12:03Es gibt Leute, die sagen, wozu brauchen wir Sonne?
12:06Ich denke, nachts scheint sie nicht, am Tag ist es sowieso hell.
12:09Es gibt Leute, die kaufen sich ein halbes Schwein. Was ein Quatsch, das fällt doch immer um.
12:14Es gibt Leute, nein, es gibt Leute, die sind unter uns sogar noch heute.
12:23Es gibt Leute, nein, es gibt Leute, die sind des Trüben Wahnsinnskesselbeuten.
12:32Es gibt Leute, die fressen ihre Badetabletten und dann wundert sich, dass sie nicht sauber werden.
12:38Es gibt Leute, die heiraten immer wieder, nur weil ihnen die Hochzeitsnacht so gut gefallen hat.
12:45Es gibt Leute, die kaufen ihren Kinderwagen auf Raden. Was ist der Erfolg? Das Kind stottert.
12:51Es gibt Leute, die schielen so stark. Die können ihre Rente an zwei Schaltern abholen.
12:57Es gibt Leute, nein, es gibt Leute, die sind unter uns sogar noch heute.
13:06Es gibt Leute, nein, es gibt Leute, die sind des Trüben Wahnsinnskesselbeuten.
13:13Das, was wir eben gesehen haben, war ja alles so in den 70er Jahren. Und erstaunlicherweise erreichen sie ja ihr Publikum bis heute.
13:24Was hat sich denn so in den 25 Jahren ihrer Bühnenlaufbahn geändert? Der Zeitgeist, die Menschen oder Sie selbst auch?
13:32Wenn ich früher an die Haifischbar denke, das war eine Kneipe, dass die Leute, die nach Hamburg kamen und sagten, wo gibt es die Haifischbar hier in Hamburg?
13:41So original war die Nacht gebaut und die Atmosphäre war auch eine Kneipenatmosphäre.
13:46Während ein Sketch gespielt wurde, drumherum tanzten die Leute oder sangen oder erzählten sich was oder so.
13:54Heute sitzen zwei Leute am Tresen und einer trägt ein Gedicht vor und die anderen Leute sitzen wie auf der Konfirmation.
14:01Das ist etwas, was sich gewandelt hat. Diese Natürlichkeit.
14:05Und der ganze Humor hat sich natürlich auch gewandelt.
14:08Deshalb gibt es Leute wie unser, eins wie ich zum Beispiel.
14:11Ich mache das schon so viele Jahre und bin immer ein kleines Endhumor, Endart ein bisschen mitgegangen.
14:18Aber wenn es die ganzen Comedians heute gibt, die ich sehe auf dem Bildschirm, die machen sich nur über das Fernsehprogramm lustig.
14:24Sonst haben sie keine anderen Themen.
14:26Und das finde ich schade.
14:28Ein guter Humorist, der hat Themen aus dem Leben und zieht nicht nur über Fernsehsendungen her, über Feldbusch oder Nattel oder was es da auch immer gibt,
14:38sondern muss mal was aus dem Leben bringen.
14:40Und das finde ich, das fehlt heute an vielen Ecken und Kanten.
14:43Und das ist wahrscheinlich das, was mich eigentlich innerlich stark macht, dass ich ein Repertoire habe, was auf die Leute eingeht.
14:50Nochmal ein kurzer Blick zurück.
14:52Sie waren auch immer wieder gern gesehener Gast in der aktuellen Schaubude.
14:56Ich darf Ihnen jetzt einen Künstler ansagen, mit dem hat er seine ganz besondere Bewandtnis.
15:05Immer dann, wenn er auftritt, dann ist Hochstimmung angesagt.
15:08Er ist immer lustig, immer froh.
15:10Kunststück.
15:10Er hat zwei Millionen Platten verkauft.
15:12Ist also zwei Millionenfacher Plattenmillionär.
15:15Gar nicht schlecht, nicht?
15:16Viel Vergnügen Ihnen und uns hier im Bremer Brauhaus mit Fips Asmussen.
15:22Fahrt aufs Land.
15:24Auf Lande.
15:25Bei uns haben die Bauern jetzt, Bauern nennt man ja Furchenphilosophen, nicht?
15:29Oder Salatingenieure, nicht?
15:31Die haben da, ja.
15:31Die haben da damals einen Leistungswettbewerb für Kühe veranstaltet.
15:37Und eine Kuh ist aus dem Stamm, und ihr glaubt oder nicht, fünf Meter hochgesprungen.
15:40Den Rekord hat die Jury nicht anerkannt.
15:42War am Kurzschluss in der Melkmaschine.
15:46Fahrt mal aufs Land, gerade als Großstädter.
15:48Es ist herrlich, Kinder.
15:49Ihr glaubt es nicht.
15:50Wie morgens der Hahn übern Hoch hüpft und immer sagt, ich hab mich geirrt, ich hab mich geirrt.
15:54Hinterher war schon eine Ente, die sagt, das macht doch nix, das macht doch nix.
16:01Ich war im Urlaub dieses Jahr, in Westerland, auf Sylt.
16:14Da wurde dann mein Wissensdurst auf Rocken schnell gestillt.
16:18Und so ein alter Mann mit langen Bart, mit Vornamen, hieß er Geert.
16:23Der hat mich über Rocken erst mal richtig aufgequert.
16:29Und nun hört mal ganz genau zu, was der mir erzählt hat.
16:33Wenn Robben hinter Robben, Robben, ja dann Robben, viele Robben, anderen Robben, einfach hinterher.
16:43Und wenn die Robben weiter Robben, ja dann Robben diese Robben, von der Sandbank, die rennen in das Meer.
16:52Einmal hin und einmal her, richtig Robben fällt ne Robbe gar nicht schwer.
17:09Im Grunde genommen halten Sie ja die Menschen einen Spiegel vor.
17:13Sie haben Szenen aus dem Alltag, Ehe, alles die kleinen Anliegen in Anführungszeichen des kleinen Mannes.
17:20Ist das so?
17:21Die Leute wollen es auch.
17:24Also ich erzähle diese Geschichten, die ich geschrieben habe, ja nie in mir selbst.
17:30Ich versuche mich immer in die Lage der anderen Leute zu versetzen.
17:32Was wollen sie eigentlich hören?
17:34Und das ist für mich immer das Entscheidende, auf die Leute zuzugehen und realitätsbezogene Sachen ihnen zu erzählen.
17:41Mit Gags, mit Wortspielereien natürlich logisch.
17:43In jeder Zeile passiert also irgendwo ein Gag.
17:45Da gibt es tausend Beispiele, die ich beim Auftritt immer wieder über die Rampe bringe.
17:51Da gibt es den Unterschied, arbeitet man in der Großstadt oder arbeitet man auf dem Lande.
17:56Es ist doch ein anderer Geschmack.
17:58Der auf dem Lande ist etwas einfacher, natürlicher, während in der Stadt ist es ein klein bisschen eckiger und kantiger.
18:05Da kann man sich, wenn man Erfahrung hat, sehr, sehr gut drauf einstellen.
18:08Und man kriegt die Leute.
18:09Mit guten Gags kriegt man die Leute sofort.
18:11Wenn sie wissen, da oben passiert was, dann hat man sie.
18:15Viele von Ihnen mögen den Hamburger Humor, den Ihnen jetzt Phipps Asmussen servieren wird.
18:26Hier, Hamburger Hafen, wenn hier einer pünktlich die Miete bezahlt, kommt gleich die Polizei und fragt, woher er das Geld hat.
18:31Ehrlich.
18:32Die wurde neulich sogar demonstriert.
18:34Und die demonstrierten gegen alles.
18:36Wir protestieren in den Separismus.
18:38Wir protestieren in den Anarchismus.
18:40Wir protestieren in den Kommunismus.
18:41Da steht ein altes Mütterchen am Straßenrand und sagt, hey, sieh, junger Mann, vergesst Sie den Rheumatismus nicht.
18:48Das ist, Kinder, das ist, ja, ich sage, Kinder, bitte, Spaß, ich sage immer, wenn man heute einen alten Menschen trifft, glaubt mir, der ist von früher, da ist was dran.
19:00Denk, Kinder, denk doch an die beiden Rentner, die alten Rentner, die am Hamburger Hafen, so an der Bank sitzen, schlendert so ein Teenager vorbei, so mit wiegenden Hüften.
19:09Sagt der eine, wenn ich das sehe, du wirst mir ganz warm ums Herz.
19:13Bei der möchte ich Nummer 20 sein.
19:15Sagt der eine, bist du verrückt, wegen der 5 Minuten nochmal 45 Jahre arbeiten mit SS-Kinder.
19:20Ja, ja, ne, Typen von der Vodakant vom Hamburger Hafen, mein Nachbar zum Beispiel, über den kann, habt ihr noch die Zeit, also über den kann ich plaudern.
19:30Also ein, wie soll ich ihn, pass auf, pass auf, er hat irgendwie, wie soll ich sagen, ein Leck im Chassis.
19:36Also was der beruflich alles gemacht hat, Kinder, im Kaufhaus hat er gearbeitet, in der Spiegelwarenabteilung hat er Schaukelpferde eingeritten.
19:43Also was der, ja, in der Fischfabrik hat er gearbeitet, er hat den Ölser, die in die Augen zugedrückt, bevor sie in die Dose kommen.
19:49Was der alles, ne?
19:52Beamte, Beamte ist er gewesen, hat er R gekriegt, im Hamburger Hauptbahnhof, die Schließfächer als Hotelzimmer, Lilliputaner vermietet.
19:59Der wollte sogar mal Lokführer werden.
20:01Und da hat der Prüfer gesagt, Kandidat, Sie wollen einen Triebwagen fahren, was machen Sie, wenn Sie losfahren wollen?
20:06Sagt er, werfe ich ein Brikett auf.
20:08Sagt er, gut, Sie wollen schneller fahren, was machen Sie? Werfe ich ein Brikett nach.
20:11Sagt er, gut, andere Frage, Sie stehen, Sie wollen Rückmachsfahren, was machen Sie?
20:14Dreh ich die Briketts rum.
20:15Ne, es ist ja, Kinder, ehrlich, Kinder, ich könnte, Kinder, ehrlich, ich könnte noch stundenlang mit euch plaudern.
20:25Ich sage jetzt nur, NZD nicht zu danken, I wish you was, bis vorgestern Applaus darf einsetzen.
20:31Ja, du, oh!
20:34Fips, es gehört ein ungeheures Gespür dazu, zu merken, was ist hier los im Saal, wenn Sie in so eine Riesenhalle kommen.
20:45Wie kriegen Sie das hin, dieses Gespür? Welcher Humor kommt an?
20:49Äh, das ist natürlich ganz unterschiedlich, das muss man also ganz anders sehen.
20:54Es gibt viele Veranstaltungen, da bin ich Solist, da bin ich ganz allein im Programm, da bin ich angekündigt, mit Plakaten, mit Anzeigen.
21:02Meine Fans kommen, dann sitzen da drei, vier, fünfhundert Leute im Saal, im Theater, Kulturhäuser.
21:08Die sind meinetwegen gekommen, das ist relativ einfach, die sind meinetwegen da.
21:13Da werde ich nicht angesagt, gar nicht gesagt, gehe ich einfach ins Publikum, ich gehe auch unter die Leute, ich begrüße sie per Handschlag, das mögen die Leute.
21:22Nach dem Motto, Kinder, ich bin einer von euch, ich habe nie gesagt Ossi und Wessi, ich bin ein Nordi, solche kleinen Sachen.
21:30Und dann muss man die Bühne suchen, das Mikrofon suchen und sich vorstellen und dann geht es auch ganz gut.
21:35Ich mache im Repertoire, ich habe ja nur zweieinhalb Stunden Repertoire, mache ich riesen Sprünge, lasse kurzfristig Gags weg, nehme etwas nach vorne, nach hinten.
21:45Da geht mein Computer unheimlich oben, aber man merkt mir das nicht an.
21:49Sie fahren ja jetzt auch viel in die neuen Bundesländer. Gibt es da Unterschiede zwischen Ost und West?
21:54Manchmal erscheint mir der Westen so ein bisschen satt zu sein, während in den neuen Bundesländern ist immer noch ein klein bisschen, kann man ganz kurz formulieren, ein bisschen Nachholbedarf da.
22:03Aber es sind unheimlich willige Zuhörer, die furchtbar gern lachen mögen.
22:09Ich habe gehört, Ihre Kassetten sind früher deutsch-schwarz gezogen worden.
22:13Ja, ich war ja früher, die Kassetten durften nicht verkauft werden, weil ich ein Staatsfeind war.
22:17Es gab ja ein Gesetz, wer schlecht über die DDR, über das System redet, darf nicht rein.
22:22Ich durfte auch nie rein. Ich bin immer nur geflogen nach Berlin oder so, war mir zu riskant.
22:26Aber es gab immer wieder Leute, die haben irgendwelche Platten oder Kassetten, zuerst gab es ja nur Schallplatten von mir, diese großen Dinger.
22:33Da hat man die reingeschmuggelt in eine Hülle von Peter Schreier, von dem berühmten Tenor.
22:38Hat man reingetan, haben die an der Grenze rausgeholt, eingesackt.
22:41Und ich durfte nicht rein. Aber es gab immer Leute, die keine Kassetten nachher mitgenommen haben.
22:45Die wurden überspielt auf den Kassetten. Die Qualität, haben mir die Leute erzählt, war so schlecht, wir konnten sie nicht mehr hören.
22:50Und heute sind Sie dankbar, dass Sie den Typ, den Sie in den 80er Jahren und so auf Kassette gehört haben, zu Hause, heimlich, schlechte Qualität.
22:59Heute kommt er zu uns, nach Leipzig, nach Rostock, nach Greifswald oder nach Dresden, überall hin und tritt dort live auf.
23:06Und dann sind wir neugierig, den Typ wollen wir mal live erleben. Und das macht Spaß.
23:11Seit der Wende ist Phipps Asmussen vor allem in den neuen Bundesländern unterwegs.
23:19Diesmal geht's in die Hansestadt Rostock.
23:23Natürlich plant Phipps seine Auftritte hier ausgesprochen gern, weil sich die Menschen auf den Mann freuen,
23:30den sie aus Funk und Fernsehen schon so lange kennen.
23:33Der Humorist von der Bauterkant fühlt sich wohl im Norden, wo er endlich wieder einmal Seeluft schnuppern kann.
23:42Sein Auftritt dieses Mal direkt im Wohngebiet Rostock-Reutershagen, in dieser äußerlich eher unscheinbar wirkenden Brasserie.
23:51Doch die zielgruppenorientierten Angebote stimmen, zum Beispiel Alten- und Kinderaktivitäten, Livemusik, Nachtshows, Kabarett.
23:59Und das alles ganz bewusst mitten in einer Wohngegend, wo neben einer guten deutschen Küche auch Kulturelles vom Team Reuters angeboten wird.
24:09Der inzwischen fast zu einem kultlokal avancierte Treffpunkt ist an diesem Abend ausverkauft.
24:14Was ich mag, ist ein scharfsinniger Witz.
24:18Und den habe ich oftmals über das Radio gehört, auf NDR, den bekam man ja auch hier im Osten.
24:25Und dann wurde man eigentlich auch aufmerksam auf ihn.
24:29Und Freunde hat man dann gefragt, die zu See fahren.
24:34Und die haben uns dann Kassetten mitgebracht.
24:37Und die wurden dann überspielt.
24:39Und so hat man sich im Laufe der Jahre eine kleine Sammlung angelegt.
24:44Ungeschicktheiten, die einem jeden Tag passieren.
24:47Missverständnisse, die jeden Tag passieren.
24:49Ja, das verpackt er ganz einfach.
24:50Und dann schauen wir mal, ob wir das so wieder erleben, wie wir es gehört haben in seiner Zeit.
24:55Also ich mag Fritz Asthmus schon seit vor der Wende.
25:00Und habe auch im Rundfunk dann häufig die Sendung gehört und verfolgt.
25:05Und ich habe Spaß dran.
25:08Ja, den kenne ich schon zig Jahre.
25:10Da war ich in der Jugend und habe schon die Kassetten von ihm gehört und viel gelacht.
25:14Und jetzt haben wir gedacht, das hören wir uns einfach nochmal wieder an.
25:18Und wollen uns einen netten Abend machen, lustigen.
25:22Dankeschön, danke.
25:24Herrlich.
25:25Darf ich mal kurz klopfen?
25:27Ihr sitzt nicht wie auf der Konfirmation, Mensch.
25:29Das ist ja herrlich.
25:30Ich wusste gar nicht, dass Reutershagen so viele Einwohner hat, Mensch.
25:34Das ist ja herrlich.
25:35Nein, Freunde, über Politik wollen wir nicht so viel reden heute Abend.
25:40Ich wollte auch früher in die Politik gehen, weil ich für richtige Arbeit zu alt bin.
25:46Aber lach nicht so laut.
25:49Du störst dich hinten beim Nachdenken.
25:50Das kannst du nicht machen.
25:51Da musst du ganz vorsichtig sein.
25:55Nein, Politik soll nicht unser Thema sein.
25:56Es ist einfach zu viel passiert in den letzten Jahren.
25:58Ich weiß nicht, ob das heute noch zutrifft.
25:59Aber wisst ihr, damals die Ostmarkt wurde abgeschafft.
26:01Jetzt haben wir sie wieder als Euro.
26:04Kennst du das?
26:07Die Bundestagswahlen sind auch vorbei.
26:10Wer hat Schröder gewählt?
26:12Kein Arsch.
26:18Das habe ich geahnt.
26:21Nein, nein, nein.
26:22Die Wahlen sind vorbei.
26:23Wie gesagt, wir haben unseren alten Kanzler.
26:26Mr. Ungetönt.
26:28Nun lach doch mal, Alter.
26:29Meine Güte.
26:32Den kriegen wir doch hin heute Abend.
26:40Ach, Gott.
26:41Nein, ich wollte über Politik gar nicht so viel reden.
26:43Aber Politiker, irgendwie sind für mich immer, wie soll ich sagen, Politiker sind für mich immer irgendwie wie Krokodile.
26:49Bis zum Hals im Dreck, aber das Maul aufreißen.
26:51Ist das nicht so?
26:53Ja, guck mal, er gibt mir recht.
26:54Das ist aber auch ein schicker Pulli, den du anhörst.
26:56Du, der war sicherlich sehr teuer, als er noch modern war, nicht?
26:59Oder?
27:00Ja.
27:05Ach, ja.
27:06Nein, Freunde, ihr gebt mir doch recht unter uns.
27:09Mit der rot-grünen Regierung haben wir uns ein paar Vögel eingehandelt, nicht?
27:12Oder?
27:13Die Grünen will man in Zukunft nicht mehr beerdigen, will man kompostieren.
27:20Tja.
27:21Und ich habe noch eine Frage, Mutti.
27:23Du hast noch zwei Joker, das weißt du.
27:26Wie heißt zum Beispiel die Agrarministerin?
27:30Na?
27:31Ja.
27:32Richtig, Renate Künast, jawohl.
27:36Renatchen, unser Pumuckel.
27:40Ja, trägt ausschließende Seidenunterwäsche von freilaufenden Raupen.
27:45Das ist Renate Künast.
27:48Der wollte sich jetzt im Reichstast das Bundesverdiensthaus an die Brust helfen.
27:51Und das war ein Gesuche, kann ich euch sagen, du.
27:57Renate Künast.
27:59Sieht immer so aus, er ist in der Nacht mit Jürgen Trittin verbracht, nicht?
28:02Ist das nicht so?
28:03Sag mal, den kennst du, Jürgen Trittin?
28:07Unser Dosenminister, den kennst du.
28:09Den kennst du, nicht?
28:11Das ist der Umweltminister.
28:12Jawohl.
28:13Wisst ihr, was er jetzt fordert?
28:14Tempo 30 in der Formel 1.
28:20Er ist auch gegen Rasen auf der Autobahn.
28:23Ich auch.
28:24Asphalt ist mir lieber.
28:31Jürgen Trittin.
28:32Ich habe es eben angedeutet.
28:33Für mich nach wie vor der Boomer der Nation.
28:35Viele haben es schon vergessen.
28:36Vor viereinhalb Jahren, vor der anderen Wahl.
28:38Was wollte der Verein Lieder Benzin haben?
28:41Fünf Mark, jawohl.
28:44Wir sind fast soweit.
28:47Da kriegt das Wort Autoschieber eine völlig neue Bedeutung.
28:55Wir fragen uns doch heute immer wieder,
28:56Volltank oder ein neues Auto kaufen?
28:58Das ist die Frage.
29:03Lach nicht.
29:04Jeder Tropfen Benzin ist kostbar.
29:08Beobacht doch mal Männer in der Zapfsäule.
29:09Die Schönen sind schon viel intensiver als zu Hause auf der Toilette.
29:14Das ist Jürgen Trittin.
29:20Mutti, wie heißt der Außenminister?
29:22Den kennst du.
29:24Heißt du Mutti?
29:28Seit wann das denn?
29:29Joschka Fischer, jawohl.
29:36Da haben wir einen Marathonläufer zum Außenminister gemacht.
29:39Was sagt die Opposition jetzt?
29:40Dumm gelaufen.
29:44Hab mir heute Morgen eine kleine Mitteilung in der Zeitung gelesen.
29:46Drei Zeilen, ganz unten.
29:48Joschka Fischer wird Vater.
29:51Angela Merkel ist schwanger.
29:53Angie, ich mag sie.
30:00Ach, Angela Merkel.
30:03Die deutsche Antwort auf Miss Marple.
30:11Angie, sieht immer so aus, als wäre sie auf dem Weg zum Friseur auf der Parkbank eingeschlafen, weißt du.
30:16Und ihren Friseur würde man jetzt verklagen wegen unterlassener Hilfeleistung.
30:24Und nein, Angela.
30:25Wisst ihr, was Angela Merkel mit ihren alten Klamotten macht?
30:29Sie trägt sie.
30:30Für mich haben diese Politiker von heute zu wenig Ausstrahlung.
30:37Die von früher, da gab es so Politiker, die hatten wirklich Charisma.
30:43Wisst ihr, was ist, ich hab's neulich mal gehabt, tut überhaupt nicht weh, aber es ist, das ist, ja, das ist, die haben das, die von früher, die aber da waren, aber wenn wir da irgendwelche rausholen,
30:53ich will nicht wieder fragen, Mutti, aber erinnert ihr euch noch an unseren Big Mac aus Rheinland-Pfalz, kennt ihr ihn noch?
31:00Unser Saumagen-Travolta aus Ockersheim, kennt ihr ihn noch?
31:04Dr. Helmut Kohl ist jetzt zum Buddhismus übergetreten, der droht mit Wiedergeburt.
31:10Das ist ja.
31:14Irgendwie vergehen für mich die Jahre zu schnell.
31:17Ich komm mir früher an und sag, der Chef des Hauses zu mir, 50 ist heute Abend gut aus.
31:21Erinnerst du dich an die Geburt von Inge Meisel?
31:27Ich meine, ich kenne irgendwo, hörst du auf, oder nicht?
31:34Ich persönlich, ich wär schon längst von zu Hause abgehauen, wenn ich wüsste, wie mein Koffer packt.
31:38Aber es ist, ich hab mich auch in den letzten Jahren so ein bisschen beobachtet, hab zu mir so, Alter, irgendwie bist du ein Hausmann geworden.
31:46Viele Sachen macht man selbst, nicht?
31:47Ich merk das an gewissen Szenen, wenn sie, wenn sie zum Beispiel heute, eine Frau vor mir auszieht,
31:53dann fang ich immer sofort an, die Klobotten nach Koch und Feinwäsche zu sortieren, weißt du?
31:57Ja.
31:57Ich habe nichts gegen Frauenbewegung, nur schön rhythmisch müssen sie sein.
32:08Männer, fahrt ihr doch mal los mit eurer Blechschleuder, mit eurer Auto und irgendeinem Parkhaus.
32:13Habt ihr das mal erlebt?
32:15So ein Hochsechsstockwerk in Beton, hast du mal erlebt?
32:18Du findest keinen Platz, rauf und runter, hin und her, plötzlich eine Lücke.
32:22Und was steht da groß an der Wand?
32:25Frauenparkplatz, jawohl!
32:27Und was ist das?
32:28Was ist das?
32:29Kann man sein Alter da nass kostenlos abstellen, oder was?
32:35Von Auto steht da nichts!
32:39Frauenparkplatz, ich kann doch lesen, oder nicht?
32:40Inzwischen ist Phipps Asmussen in den Ländern zwischen Ostsee und Erzgebirge schon recht heimisch geworden.
33:03Und am Meer, wie hier in Warnemünde bei Rostock, kann der Humorist Abstand gewinnen vom harten Showgeschäft.
33:09Ganz im Sinne seiner Fans arbeitet er bereits an seinem 30. Bühnenjubiläum.
33:15Sein Programm ist noch erweitert, ohne Altbewährtes aufzugeben.
33:21Dein Outfit ist immer dasselbe geblieben.
33:23Bist du irgendwie sowas wie eine Kultfigur geworden?
33:26Das haben mir viele bestätigt, ja, und ich hab das jetzt auch angenommen.
33:29Ich bin auch ein bisschen Kult, weil ich keine Konkurrenz habe.
33:31Es gibt niemanden, der das so macht wie ich.
33:33Wenn heute ich zweieinhalb Stunden auf der Bühne stehe, das macht mir keiner nach.
33:36Nur mit einem gesprochenen Wort.
33:37Andere füllen ihr Repertoire auf mit Gesang, singen dies, singen das, nur um die Zeit totzuschlagen.
33:43Das mache ich nicht.
33:44Gesang wollen die Leute von mir gar nicht hören.
33:45Die wollen Gag auf Gag hören.
33:47Wie machst du das, den Zeitgeist irgendwo doch noch zu erfassen?
33:51Man merkt zum Beispiel bei der Politik.
33:53Da muss man mit offenen Ohren und mit offenen Augen durch die Welt laufen.
33:57Da gibt es so viele Dinge, weil die Politik ja immer rauf und runter geht.
34:00Das ist also überhaupt kein Problem.
34:02Da braucht man nur in die Zeitung zu gucken, die Überschriften zu lesen.
34:04Da macht man sich seinen Reim drauf.
34:06Da passiert schon eine ganze Menge.
34:08Wie sagt man doch heute so schön neudeutsch?
34:10Wie ist das mit dem Feedback der Fans?
34:13Wie rühren die sich?
34:14Läuft das heute noch?
34:16Hat sich da was geändert in Bezug auf das Publikum?
34:18Was meinst du jetzt mit Feedback?
34:22Resonanzen.
34:23Resonanzen.
34:23Guck mal, das verstehe ich.
34:24Latein kann ich, aber Englisch ist bei mir ein bisschen schwierig.
34:28Aber das mit dem Feedback, das spürt man natürlich automatisch durch die Dinge, die es heute in jedem Büro gibt.
34:33Habe ich auch.
34:34Ich habe einen Computer.
34:36In dem Computer ist ein Internet.
34:39Und da habe ich eine E-Mail.
34:40Und da wird natürlich viel gemailt.
34:42Und die Leute schreiben mir und gehen in die Internetseite.
34:46Man weiß sofort, wie viele Besucher hat man.
34:48Wie beim Fernsehen.
34:49Da guckt man nach, wie hoch ist die Quote.
34:51So guckt man morgens in sein Internet rein und sagt, Mensch, heute hatte ich wieder 200 Besucher drin.
34:56Und die e-Mailen dann auch und sagen, Fips, für uns bist du der Größte.
35:01So groß bin ich gar nicht.
35:02Aber sie sagen es, sie behaupten es.
35:04Und das geht natürlich runter wie Öl.
35:07Ja, und zum 30-jährigen Jubiläum haben wir uns natürlich ein bisschen was einfallen lassen.
35:11Wir haben ein kleines Paket gemacht mit einer ganz neuen CD, auf die die Fans warten.
35:15Ein schönes, sehr schönes Video.
35:17Und dieses kleine Buch.
35:18Das heißt einfach, Fips Asmussen, das Buch, 30 Jahre vom Feinsten.
35:22Es sind so kleine, nette Gags drin, die sich jeder schnell merken kann.
35:26Groß geschrieben.
35:28Wo nichts läuft, läuft der Fernseher.
35:30Oder doof bleibt doof, da helfen keine Quoten.
35:32Also alles so kleine Gags aus dem Leben.
35:34Ich glaube, das ist ganz interessant zu lesen oder zum Durchblättern.
35:38Reicht schon, vollkommen.
35:39So habe ich das Buch eigentlich aufgebaut, dass man nicht endlos lange Storys klein lesen muss.
35:44Wollen die Leute nicht.
35:45Kurze, knackige Gags.
35:47Und das ist eigentlich dieses ganze Paket, auf das ich eigentlich sehr stolz bin, zum 30-jährigen Jubiläum.
35:52Ist das nicht schön?
35:5330 Jahre.
35:54Gibt das auch einen Blick zurück im Zorn?
35:56Oder wie denkst du dran zurück?
35:58Also in diesem Beruf gibt es überhaupt keinen Blick zurück im Zorn.
36:02Denn für mich ist das der schönste Beruf, den es überhaupt gibt.
36:05Ich bin ewig unter Menschen.
36:06Ich lerne immer neue Menschen kennen.
36:09Ich lerne euch jetzt kennen vom NDR.
36:12Wunderbar.
36:12Eine dufte Crew.
36:13Es hat mir richtig Spaß gemacht mit euch.
36:18Auch tiefsinnig Literarisches liegt Ihnen.
36:22Ja, ich habe ein kleines Gedicht.
36:24Er hat eine Empfehlung an die anscheinend gut verheirateten Frauen.
36:29Kurt Lucholska hat dieses kleine Gedicht im Jahre 1928 geschrieben.
36:33Und es passt in die heutige Zeit wie die Faust aufs Auge.
36:36Er nannte dieses kleine Gedicht Der andere Mann.
36:40Du lernst ihn in einer Gesellschaft kennen.
36:43Er plaudert.
36:44Er ist zu dir nett.
36:45Er kann dir alle Tenniskrecks nennen.
36:46Er sieht gut aus ohne Fett.
36:48Er tanzt ausgezeichnet.
36:50Du siehst ihn dir an.
36:51Dann tritt zu euch beiden dein Mann.
36:57Und du vergleichst sie in deinem Gemüte.
37:00Dein Mann kommt nicht gut dabei weg.
37:02Wie der schon dasteht, du liebe Güte.
37:05Und hinten am Hals der Speck.
37:08Und du sagst zu dir so eigentlich der da.
37:11Das wäre ein Mann für mich.
37:13Ach, gnädige Frau.
37:14Hör auf einen wahren und guten alten Papa.
37:16In ein, zwei Jahren ständest du ebenso da.
37:19Dann kennst du seine Nuancen beim Kosen.
37:20Dann kennst du ihn in den Unterhosen.
37:22Dann kennst du alle seine Witze.
37:24Dann wird er satt in deinem Besitze.
37:26Dann siehst du ihn in Schmerz und Zorn von oben und unten und hinten und vorn.
37:30Glaub mir, wenn man uns näher kennt, gibt sich das mit dem Happy End.
37:35Wir sind manchmal reizend auf einer Feier.
37:37Den Rest des Tages ganz wie Herr Mayer.
37:40Beurteile uns nie nach den besten Stunden.
37:42Und hast du einen Kerl gefunden, mit dem du einigermaßen auskommen kannst.
37:47Dann bleib bei dem eigenen Mann.
37:49Fipps Asmussen ist eben nicht nur der Spaßmacher mit Gags am laufenden Band.
38:04Wer ihn etwas näher kennt, weiß in seine durchaus lorisch-nachdenkliche Seite.
38:09Fipps hält sich gern an der Küste auf.
38:11Nicht ohne Grund hatte er zu Beginn seiner Bühnenlaufbahn viel Maritimes in seinem Repertoire.
38:20Auch deshalb gefällt es ihm so gut in Warnemünde, dem Ostseebad, mit seinem ganz eigenen Charme.
38:26Abschalten, das ist offenbar eine wichtige Voraussetzung für gute Unterhaltung.
38:38Immerhin eines der schwersten Genres im Showbusiness.
38:41Wahrscheinlich sind solche Atempausen für den aktiven Entertainer notwendig,
38:56um für sein hochtouriges zweieinhalb Stunden Live-Programm fit zu sein.
39:01Das sind fast fitting Ovations hier bei euch. Das ist riesig.
39:12Ich freue mich. Alle noch da? Schön.
39:14Deshalb trete ich am liebsten auf Schiffen auf, da können die Leute nicht weglaufen, weißt du.
39:19Ich komme rum im Moment, du. Ehrlich.
39:21Ich kann es ganz ehrlich sagen.
39:22Gestern Abend hatte ich einen Presseball.
39:25Heute Abend schon ein gutes Publikum.
39:26Ich kann euch sagen, das war Presseball, du.
39:36Die hatten aber aufgefahren da gestern, du.
39:39Das war Benefiz, kennst du was?
39:41Eine Wohltätigkeitsveranstaltung.
39:42Da haben sie immer die Reichen zugunsten der Armen richtig satt gegessen, weißt du.
39:46Kennst du das?
39:48Die hatten aber aufgefahren, Alter, aber du.
39:50Aber vom Feinsten fünf Tanzkapellen.
39:52Fünf Tanzkapellen, du.
39:54Eine Damen-Blaskapelle, die fünf Lewinskis.
39:57Also da ging es.
39:58Aber ich will damit sagen, Freunde, fahrt mal nach Berlin.
40:03Ich war, also Berlin ist ein Suffegegend.
40:06Und nachts, Berlin ist rund um die Uhr geöffnet.
40:08Ich nachts um drei drin in so einem Pressluftschuppen.
40:11Kennt ihr die Apparate?
40:12Diskothek.
40:13Wenn du da rein willst, dann musst du anders reden.
40:15Ich am Türsteher vorbei, sagt der zu mir, na, Opa, auch hier brennt das Altersheim oder was?
40:21Ja.
40:22Ja, ihr lacht.
40:25Früher war das natürlich anders.
40:27Ich spreche dich mal an, Alter.
40:28Na, was haben wir früher denn gesagt, wenn wir uns was Schluckeliges aufgegabelt hatten?
40:32Hä?
40:33Na, wir haben gesagt, na, darf ich dir meine Briefmachensammlung zeigen?
40:36Tässchen Tee in die mir blühte Bude.
40:38So war es früher.
40:38Heute musst du rangehen.
40:40Hier, ich habe die Kraft der zwei Herzen.
40:44Wollen wir noch im Internet rumsurfen?
40:46Darf ich dir meine Festplatte zeigen?
40:47So musst du rangehen heute.
40:48Und dann tust du dir vorhin in Viagra rein und sagst, gnädige Frau, wenn sie was an den Beinen, meine Wünschenrute schlägt aus.
40:55Es ist ja nun...
40:56Ihr braucht nur zu lachen, aber kommt mal auf den ganzen Scheiß auch nicht so ein.
41:05Doch immerhin hat ihm seine Art von Humor drei Goldene und eine Platinschallplatte eingebracht.
41:13Über sieben Millionen Tonträger wurden inzwischen verkauft.
41:17Wie hat man als Humorist einen solchen Erfolg?
41:20Ich habe mir ein Prinzip gesetzt, früher aus der Werbung hieß es, und das Prinzip zählt heute noch, anders sein als andere.
41:27Und wenn man das geschafft hat, das ist ein hartes Stück Arbeit, einen eigenen Stil zu finden, die Stimme gehört dazu, das Aussehen und die Art und alles, was dazu kommt.
41:37Das ist im Groben gesagt, was ich so meine, was einen guten Humoristen...
41:42Ich bin ja kein Komiker, ein Komiker, der tollt auf der Bühne wie ein blöder Rum.
41:45Ich lebe mehr vom Wort, und das ist mehr ein Humorist.
41:47Ich gehe auch heutzutage schon sehr stark bei meinen Soloabenden Kabarettistische über.
41:51Es muss realitätsbezogen sein. Sie müssen sich damit identifizieren, die Leute.
41:56Ob das dann Sachen sind über Beamte oder Schwiegermütter, das ist eine ganz andere Frage.
42:01Ein bisschen Politik darf manchmal da drin sein, und es muss von jedem etwas nur.
42:05Es muss lustig sein, und es muss so nah an diesen Leuten dran sein, dass die Leute auch darüber lachen.
42:12Wenn ich sage, zum Beispiel, unser Bundesumweltminister tritt ihn, heißt genauso, wie Schröder ihn behandelt, tritt ihn.
42:19Dann lachen die Leute, weil das im Moment innen ist.
42:24Nach einem Jahr weiß man gar nicht mehr, ob es die SPD oder die Grünen gibt.
42:28Also muss man ihn heute bringen, den Gag. Vielleicht ist es irgendwann mal vorbei.
42:32Weiß es nicht. Heute ist Vergangenheit, ist Norbert Blüm heute.
42:36Nobby, Nobby hat ja früher mit dem Zwergpinscher geknobelt und die Beine gewonnen.
42:40Das sind so Sachen, das wollen die Leute einfach hören.
42:43Wenn Norbert Blüm auf dem Tennisball sitzt, kann er die Beine baumeln lassen.
42:46Das wollen die Leute einfach hören.
42:48Und da gibt es also tausend Dinge auch über andere Leute.
42:51Und da stehe ich praktisch dann zweieinhalb Stunden auf der Bühne.
42:54Und die Leute freuen sich. Nur ich spreche sie an.
42:57Ich sage immer, ich habe keine... Humor verkaufen auch andere Leute.
43:02Nur das sind für mich keine Konkurrenten. Ich bin Fips-Asmus.
43:05Deshalb sage ich, alles andere lässt mich kalt.
43:08Ich kenne auch viel von anderen Leuten, nur ich habe von anderen Leuten nie was übernommen.
43:11Ich habe immer gesagt, ich mache alles selbst.
43:13Jetzt bin ich schon der meist Beklaute in Deutschland, glaube ich, durch die vielen Kassetten, die unterwegs sind.
43:19Lässt mich aber relativ kalt, weil die anderen Leute das also nicht so bringen.
43:22Ich bin eben Fips-Asmus und alles andere interessiert mich überhaupt nicht.
43:27Weil es immer andere Leute sind.
43:28Was ist Konkurrenz?
43:30Man muss erst mal wissen, welcher Typ ist man.
43:33Und dann kommt es im Nachhinein darauf an, wie erarbeitet man sich so etwas.
43:39Mögen die Leute diesen Humor?
43:41Mögen die Leute diese Stimme?
43:42Mögen die Leute diesen Typ?
43:45Das sind alles so Kleinigkeiten, die dann eine Rolle spielen.
43:48Und man setzt sich dann, wie gesagt, früher war es die Schreibmaschine.
43:52Heute ist es der Computer, wo man sich ransetzt.
43:54Die Arbeit wird dadurch ein bisschen erleichtert.
43:56Man kann verbessern, man kann dazwischen schreiben und das geht alles sehr, sehr viel einfacher.
44:00Und Gott sei Dank hat sich die Zeit auch ein bisschen gewandelt, dass die Leute diesem Humor ein bisschen offener sind.
44:06Es gibt natürlich immer verbohrte Typen, die gegen alles sind.
44:10Die kennen alles, die sind gegen alles.
44:13Ich sage, wenn ihr keinen Humor habt, bleibt zu Hause.
44:15Das sind die Leute, die hinterm Gesicht lachen, alles wegdrücken und mit Blähungen nach Hause gehen.
44:19Es ist doch so.
44:20Und Blähungen sind schlimm.
44:26Sie sind eigentlich immer Ihrem Stil treu geblieben und haben sich nie auf den sogenannten Zeitgeist eingelassen.
44:32Nur Ihr Outfit haben Sie manchmal ein bisschen verändert.
44:35Ja, ein bisschen manchmal.
44:36Das ist richtig.
44:37Aber im Grunde genommen über Jahre.
44:39Ich bin ein bisschen davon abgekommen, ich bin kein ausgesprochener Seemann mehr.
44:44Das wollte ich schon seit Jahren nicht mehr.
44:45Aber ein Attribut, das ist bei Ihnen konstant geblieben.
44:54Diese Mütze hier gehört dem Weltmeister im Witz erzählen, den Kids.
44:58Jawohl, er kommt aus Deutschland und ich glaube, er vermisst die Mütze.
45:01Das ist seine Mütze und sein Auftritt, Pipps Asmussen.
45:11Danke dir, Alter.
45:13Ha?
45:15So.
45:16Ich bin, wie gesagt, gut angekommen.
45:18Hier oben vor ein bisschen im Foyer ein bisschen gebummelt.
45:20Ich habe einen Bekannten getroffen.
45:22Ich sage, was machst du denn hier?
45:23Er sagt, ich feiere heute ein bisschen Geburtstag.
45:25Ich bin 40 geworden.
45:26Ich sage, das wurde aber langsam Zeit, Alter.
45:28Ich sage, wie geht es denn sonst so?
45:32Zu Hause, Familie, alles in Ordnung?
45:34Ach, doch, ja, du.
45:36Mein ältester Sohn, der wird mir langsam immer mehr ähnlicher.
45:38Ich sage, das ist erschrecklich, kann man doch gar nichts machen.
45:42Du, ehrlich.
45:43Ich sage, wo ist deine Frau?
45:44Sie hat die Möbel wieder in die Ehe gebracht, soll sie auch darauf aufpassen.
45:47Also, das ist ja...
45:49Das ist ja, genau.
45:53Ne?
45:53Ne, du, ich sage dir, du, ich habe sowieso so viel Ärger mit meiner Frau, du.
46:00Ich sage, da kann ich überhaupt nicht klagen.
46:01Meine Frau, die ist süß wie Wein, spritzig wie Sekt.
46:06Ich sage, da meines Beides zusammen, kalte Ente, du.
46:09Es ist ja...
46:12Also, die hat sich jetzt noch liften lassen.
46:15Ja, die hat gehört, dass der Staat bei Altbausanierung einen Zuschuss gibt.
46:19Pass auf, und da haben sie...
46:20Ich sage immer zu ihm, er ist so ein akademischer Schlafzahn.
46:29Also, auf Deutsch sagt man ein Snob.
46:31Also, er will sich auch im Sitzen beerdigen lassen,
46:33damit er die Grabrede selbst halten kann.
46:35Also, das ist...
46:36Ja, der ist auch illig.
46:38Der ist so eitel.
46:39Seine Röntgenbilder lässt er reduzieren.
46:41Also, der ist...
46:42Ja, der ist...
46:43Ja, sagt er neulich zu mir,
46:45immer wenn ich ein dummes Gesicht sehe, muss ich lachen.
46:47Ich sage, wie rasierst du dich denn?
46:48Also, das ist ein Wahnsinn.
46:55Fips, wieso ist Ihre Mütze, dieser Elbsegler,
46:58zu einem unverzichtbaren Requisit geworden oder einer Art Markenzeichen?
47:02Ich habe in der heutigen Zeit schon häufiger darüber nachgedacht,
47:05ihn mal abzusetzen.
47:06Aber ich bin verpflichtet dem Publikum, den Fans gegenüber,
47:10weil ich auf sämtlichen Produktionen,
47:11ich habe 40 Produktionen gemacht bisher in den ganzen Jahren
47:15und auf jedem Bild, auf jedem Foto, überall ist die Mütze drauf.
47:20Und die Fans sagen heute, wenn Fips die Mütze aufsetzt,
47:23dann ist er Fips.
47:24Anders ist es also nicht mehr...
47:26Es ist nicht mehr wegzudenken, die Mütze.
47:28Sie muss einfach her.
47:29Und ich bin auch froh manchmal darüber,
47:31wenn ich irgendwo auftrete, ich komme ganz einfach an.
47:34Ich kann heute in Jeans, in Pullover auftreten,
47:35in dem Moment, wo ich die Mütze aufsetze.
47:37Da bin ich für das Astros.
47:39Dann sagen sie, ja, jetzt kannst du auf die Bühne gehen.
47:41Im Grunde genommen erzeugen Sie mit Ihrer Art Humor
47:44so etwas wie Schadenfreude beim Zuhörer, bei Ihren Fans.
47:48Ist das ein Geheimnis Ihres Erfolges?
47:52Ja, Schadenfreude manchmal über andere Leute,
47:56aber es ist auch teilweise so geworden,
47:58dass ich sehr viel über mich erzähle.
48:01Über mich selbst, dass die Leute über mich lachen.
48:05Und das finde ich auch in Ordnung.
48:06Dass die Leute lachen dann über mich,
48:08weil ich mich selbst vorstelle, auf irgendeine Art dies und jenes.
48:12Und das mögen die Leute.
48:14Über andere lachen, nicht über sich selbst.
48:17Sie selbst sind weder dumm, sie sind nicht dick,
48:19sie sind nicht klein, sie sind nicht groß.
48:21Aber wenn andere das sind, dann ist es so.
48:22Ich würde sagen, wir schauen uns noch mal
48:24ein Beispiel aus der Superlachparade an.
48:26Das ist ein Typ, du.
48:33Und der ist sowas von geizig, du.
48:35Geizig, das gilt sich mit der Kerze von Spiegel feiert den zweiten Advent.
48:38Kennt ihr solche Leute?
48:40Das ist wahnsinniger.
48:44Sowas von kaputt, du.
48:46Ähnlich, der ist so geizig,
48:48der wirft Silvesternfrosch aus dem Fenster und knallt mit der Tür.
48:50Freunde, ich muss in einer Deutlichkeit sagen,
48:58der Junge ist nicht dumm.
49:01Der weiß nur wenig.
49:04Der hat seinen Kopf,
49:05nur damit es zum Hals nicht reinregnet.
49:06Also, er sagt ja immer so schön,
49:08die Intelligenz jagt mich,
49:09aber ich bin schneller, sagt er immer.
49:13Sollte.
49:14Klar, bitte.
49:17Wahnsinn.
49:18Äh, nee.
49:21Pass mal auf.
49:23Jo, da neulich war ihm ja seine Ölrechnung zu hoch.
49:26Nicht, hat er oben einfach ein Stück abgeschnitten.
49:28Also, das ist, du.
49:29Jetzt hat er in der Zeitung gelesen,
49:31man sollte Obst nicht ungewaschen essen.
49:33Was macht er in dem vorheren Bad?
49:35Also, genau.
49:39Du, was der?
49:40Was der auch, du.
49:42Neulich, du, da fährt er mit seinem Auto.
49:44Der hat eine Blechschleuder, das kann ich euch sagen, du.
49:46Das Auto, das klapperte schon im Katalog.
49:47Kennt ihr solche Autos?
49:48So, der KSZ-Meister hat mal gesagt,
49:52Ihre Batterie braucht dringend einen neuen Wagen.
49:55Also, ehrlich, das, aber der hat,
49:57mit diesem Auto fährt er vor bei der Tankstelle,
49:59du, schraubt den Tankverschluss auf
50:02und pinkelt rein.
50:04Dann sagt er, das ist doch nicht normal.
50:06Sagt er, nein, das ist super.
50:08So, sieht's doch aus.
50:10Das ist ein Wichtung.
50:14Warum machen Sie aus dem Alter
50:15so ein Betriebsgeheimnis?
50:18Ich halte das Alter nicht für wichtig.
50:22Ich sage immer,
50:22ich bin so alt, wie ich mich fühle.
50:25Oder anfühle.
50:27Jetzt wird schon wieder Gack auf.
50:29Nochmal bitte ernsthaft.
50:31Warum haben Sie Probleme mit dem Alter, Herr Esmus?
50:34Ich habe überhaupt kein Problem mit dem Alter.
50:37Weil ich mir über mein Alter nie Gedanken gemacht habe.
50:39Ob ich 30 bin oder 40,
50:42ich gehe nun stramm auf die 50 zu.
50:44Aber ich werde damit leben können.
50:47Für mich ist wichtig,
50:48ob ich 70, 80 bin, 60 oder 50.
50:51Hauptsache, ich bin gesund.
50:53Das Alter spielt keine Rolle.
50:55Es gibt Leute, die sind 30 und sterbenskrank.
50:58Und das ist für mich der entscheidende Punkt.
51:00Deshalb mache ich mich was.
51:01Wenn ich immer ans Alter denke,
51:02dann wäre ich nämlich schnell krank.
51:03Das will ich nicht.
51:04Zum Thema Alter,
51:07um das nicht gleich wieder wegzudrücken,
51:09da halten Sie sich ja bemerkenswert bedeckt.
51:13Nichtsdestotrotz nehmen Sie das Thema
51:15oder Problem, wie immer wir es sehen wollen,
51:17jetzt doch immer stärker in Ihr Repertoire auf.
51:26Jetzt erleben Sie einen Künstler
51:28mit profunder Ausbildung.
51:30Er studierte 20 Semester Karlauerkunde,
51:32besitzt das große Witz-Diplom,
51:35arbeitete lange Jahre als Humorhistoriker
51:37und ist überhaupt der Experte
51:40für intensives Lachmuskeltraining.
51:42Begrüßen Sie mit mir
51:43Prof. Dr. Fitz Asmussen.
51:46Schön gesagt.
51:47Dankeschön.
51:50So.
51:55Mensch, ich habe mich auf den Abend gefreut.
51:57Jetzt muss ich am Anfang,
51:58Kinder, so ein klein bisschen testen.
51:59Was wollt ihr hören?
52:00Erzähl ich die anständigen Sachen,
52:02schlaft ihr ein.
52:03Erzähl ich die unanständigen Sachen,
52:05laufen die Frauen raus,
52:05auf Klo schreiben sich alles auf.
52:07Das sind Probleme.
52:09Dabei bin ich in der letzten Zeit,
52:10muss ich ehrlich sagen,
52:12nicht mehr ganz so gut drauf.
52:14Ich weiß nicht, woran es liegt.
52:15Bei mir geht im Moment alles
52:16so ein klein bisschen, wie soll ich sagen,
52:18ein bisschen langsamer.
52:20Dafür wäre ich schnell müde.
52:23Kennt ihr das Gefühl, Männer?
52:25Das ist der Zahn der Zeit.
52:26Guck mal, einige werden nachdenklich.
52:28Ich sehe euch das an.
52:30Man wird in diesen Jahren
52:31so ein bisschen komisch,
52:33man wird empfindlich.
52:35Kinder, bei mir geht im Moment
52:36alles kapallster.
52:38Und ich kann auch den jungen Leuten
52:39heute nur sagen,
52:40die Zeit kommt auch für euch.
52:42Ne?
52:43Ist das nicht so?
52:46Wenn ich früher nach Hause kam,
52:47meine Frau noch mit einem fremden Mann
52:48im Bett, habe ich den erschossen.
52:50Heute komme ich so erschossen nach Hause,
52:51weil sie froh werden,
52:52wenn da einer ist.
52:53Mit der Liebe habe ich sowieso Schwierigkeiten.
52:59Liege ich unten, kriege Platzangst.
53:01Liege ich oben, kriege ich einen Höhenkoller.
53:04Liege ich auf der Seite,
53:05kriege ich nichts vom Fernsehen mit.
53:06Kinder, das sind doch Probleme.
53:09Ne?
53:10Wir führen eine harmonische Ehe.
53:12Wenn wir abends zusammen im Bett liegen,
53:13haben wir beide Migräne.
53:14Das nennt man Harmonie.
53:18Wenn man noch nicht einen Arm zu Hause verlebt,
53:20aber sowas von harmonisch.
53:21So mit fettfreien Chips,
53:23alkoholfreiem Bier,
53:24bisschen Sex aus dem Internet.
53:28Ich sage, alte Schemerschelle,
53:29flasche Bier rüber.
53:30Sie fehlt da nicht ein Wort mit Doppeltee?
53:32Ich sage, aber flott!
53:38So.
53:41Ne, ne, ne, ne.
53:43Also Moment, du.
53:44Nichts als recker.
53:45Ich kann euch das erzählen.
53:46Ich bin im letzten Jahr,
53:47ob ihr es glaubt oder nicht,
53:48ich bin im letzten Jahr
53:49dreimal von einer versteckten Kamera erwischt worden.
53:52Jedes Mal steckte die Polizei dahinter.
53:54Also es war ekelhaft.
53:56Ja.
54:00Fips, ganz ernsthaft.
54:01Kann Ihnen wahrscheinlich nicht passieren.
54:04Sie kommen in einen Riesensaal,
54:06volles Haus.
54:07Sie erzählen Ihre Gags,
54:09Ihre Witze am laufenden Band.
54:11Kein Beifall.
54:11Ist das der Albtraum
54:13meines Entertainers?
54:15Das ist es.
54:16Aber es passiert mir
54:17in der heutigen Zeit kaum noch.
54:19Wenn man einem gewissen Namen
54:20auf die Bühne gibt,
54:21passiert das kaum.
54:22Das ist früher natürlich mal passiert.
54:25Ist ein dann?
54:26Dann gibt es eine gewisse Struktur
54:27vom Publikum,
54:28die sagen,
54:29das ist nicht unser Fall,
54:30was der da oben macht.
54:33Es hängt auch ab von vielen Dingen,
54:35warum keine Reaktion da ist.
54:37Man ist auf der verkehrten Veranstaltung.
54:40Man ist zum verkehrten Zeitpunkt
54:42auf dieser Veranstaltung.
54:44Man ist, wie soll ich sagen,
54:45man hat das verkehrte Licht,
54:47man steht im Dunkeln,
54:48man hat das verkehrte Mikrofon.
54:50Es kommt dann plötzlich alles zusammen
54:52und dann ist ein Auftritt verloren.
54:56Da kann man nichts mehr retten,
54:57da kann man sich kurz fassen
54:58oder man zieht es durch
54:59in einem Affenzahn,
55:00was ich dann auch mache.
55:01Aber im Grunde genommen
55:03ist es natürlich ein Albtraum.
55:05Das ist richtig.
55:06Aber Lampenfieber und solche Sachen
55:07habe ich heute nicht mehr,
55:09weil mir das so gut wie nie passiert.
55:11Sie haben ja doch immer
55:12in Norddeutschland kennengelernt.
55:14Sie haben in Hamburg gearbeitet,
55:15Sie haben in Schleswig-Holstein gearbeitet,
55:17kommen aus Lübeck.
55:18Was bedeutet Ihnen denn jetzt
55:20so dieses Wahl-Niedersachse-Sein
55:22in Wolfenbüttel-Einzelhaus gefunden haben?
55:25Erstmal ist Wolfenbüttel
55:26ein bisschen ruhiger
55:27als die Großstadt Hamburg.
55:29Dann ist Wolfenbüttel
55:32eine sehr schöne Stadt.
55:33Sie liegt direkt am Harz
55:34und sie liegt für meinen Beruf
55:37wesentlich zentraler als Hamburg.
55:40In Anlehnung an Heinz Erhard
55:42noch ein Gedächt.
55:43Haben Sie noch einen?
55:51Freunde, mein Arm ist Spaß beiseite,
55:53seien wir doch ganz ehrlich.
55:54Seit Einführung der 0,8-Promille-Grenze
55:56kommt das selbst bei Beerdigung
55:58keine echte Fröhlichkeit mehr auf.
56:02Ich war letzte Woche mit meiner Frau
56:03auf einer Beerdigung
56:04eine ganz wüde Stimmung.
56:05Als die Musik anfing zu spielen
56:07und wir als einzige Getanzter,
56:08das war schlimm.
56:13Und da haben wir alle
56:14was ans Grab geworfen.
56:16Eine Dame warf einen Blumenstrauß,
56:17ich hab eine Frikadelle reingeworfen.
56:20Sagt sie, meinen Sie,
56:20dass er die noch isst?
56:21Ich sage,
56:22Ihre Blumen stellt er auch
56:22nicht mehr ins Wasser.
56:23Beerdigung kann schön sein.
56:32Da ging ein alter Mann
56:33über den Friedhof.
56:34Ich sage zu dem,
56:34wie alt sind Sie denn?
56:35Ich bin 104 Jahre alt.
56:36Ich sage, um Gottes Willen,
56:37das lohnt ja gar nicht
56:37nach Hause zu gehen.
56:42Guck mal, einige Lacher
56:44sehr reserviert.
56:45Aber es ist ein Thema,
56:46muss man drüber reden dürfen.
56:47Wir lachen heute befreit,
56:50ja nicht mehr so verklemmt
56:51wie früher.
56:53Es ist doch so, Kinder.
56:54Und da frage ich euch
56:55heute Abend mal
56:55in aller Deutlichkeit,
56:56warum werden Frauen
56:57seit Jahrhunderten unterdrückt?
56:58Weil es sich bewährt hat.
57:00Richtig.
57:01So.
57:06Hey, na endlich.
57:10Uh, Rufe habe ich erwartet.
57:11Ja, richtig, Mutti.
57:13Richtig, mein Mädel.
57:14Schöne Zähne,
57:15die gibt es ja auch in Weißjahr.
57:17Nein, und denn die neuen Gesetze,
57:19die es überall gibt,
57:20ist das nicht schlimm?
57:21Vergewaltigung der Ehe
57:22ist jetzt strafbar.
57:23Ehrlich?
57:24Und ich finde das in Ordnung.
57:25Wir Männer müssen geschützt werden.
57:27Ja.
57:38Das ist doch so.
57:39Das sind heiße Eisenmädel.
57:41Da müsst ihr heute Abend mal durch.
57:43Das hört ihr euch jetzt an.
57:45Ihr könnt nicht raus,
57:46wir haben abgeschlossen.
57:47Das sind heiße Themen.
57:50Es gibt ein Thema,
57:51ein heißes Eisen.
57:53Es gibt heutzutage Partnerwahl
57:55per Computer.
57:57Ist doch menschenunwürdig.
57:58Ich habe meine Frau
57:59noch ganz normal
58:00beim Pokern gewonnen.
58:01Genau.
58:03Wo soll das alles hinführen?
58:05Fremdsprachen
58:06musst du beherrschen.
58:07Ohne Fremdsprache
58:08bist du aufgeschmissen.
58:10Heutzutage,
58:10ich kann Gott sei Dank
58:11ein bisschen Esperanto,
58:12ich war ein paar Jahre drüben.
58:12Ah ja.
58:13Ja.
58:14Man sagt nicht mehr
58:14Brathering,
58:15man sagt Breathering.
58:17Man sagt nicht mehr
58:17Unterberg,
58:18man sagt Undermountain.
58:19Man sagt nicht mehr
58:20lieber Paul,
58:20man sagt Liverpool,
58:21das muss klingen.
58:21Man sagt nicht mehr
58:26Öko-Lutscher,
58:27man sagt Biolek,
58:28das sind Kleinigkeiten.
58:34Man sagt nicht mehr
58:35unbequeme Parteigenosse,
58:37man sagt Lafontaine.
58:39Das muss klingen, ja.
58:41Herzlichen Dank.
58:46Ich wünsche euch was.
58:47Tschüss.
58:47Ich wünsche euch das Beste vom Besten.
59:17In diesem Sinne,
59:19Ahoi.
59:21Hey, hey, hey.
59:23Hey.
59:24Ja.