Weniger als einen Monat vor der Bundestagswahl warnen deutsche Abgeordnete davor, dass autoritäre Staaten, darunter auch Russland, Desinformationen einsetzen könnten, um Instabilität zu schüren.
00:00Weniger als einen Monat vor der Bundestagswahl warnen Abgeordnete vor Desinformation aus Russland und China.
00:07Das deutsche Außenministerium hat eine russische Doppelgänger-Kampagne identifiziert, die hinter Fake-News-Konten in den sozialen Medien in Deutschland steckt.
00:16Das bestätigte auch CSU-Politiker Thomas Erndt. Die Regierung wüsste, dass Russland versucht, Wahlen in Europa zu beeinflussen, insbesondere in Polen und Deutschland.
00:27Russland versucht es massiv. Es wird sicher Auswirkungen haben.
00:33Der Zulauf zur AfD beruht genau auf diesen Mechanismen, Zweifel an unserem Staat, an unseren Institutionen zu säen, zu verbreiten, dass nichts funktioniert, dass Ausländer und Flüchtlinge ein großes Problem sind.
00:55Euronews bat die russische Botschaft in Berlin um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen, erhielt aber keine Antwort.
01:03Dem muss man von den Institutionen etwas entgegensetzen. Wir müssen uns da noch besser aufstellen.
01:11Es gibt da erste Versuche, erste Initiativen, auch im Innenministerium. Wir brauchen mehr Geld, damit diese Institutionen dann auch gut ausgestattet sind.
01:23Wir müssen vor allem moderne Technik zum Einsatz bringen, künstliche Intelligenz, die hilft in der Analyse dieser Vorgänge.
01:30Aber wir brauchen vor allem auch eine Aufklärung und ein Bewusstsein in der Bevölkerung. Und ich glaube, da haben wir noch einen weiten Weg.
01:39Der grünen Politiker Konstantin von Notz sagte gegenüber Euronews, dass autoritäre Staaten wie Russland und China demokratische Schwachstellen durch Desinformation ausnutzen und damit die Sicherheit bedrohen.
01:50Die Nachrichtendienste sind auch ein wichtiges Mittel, dieser Einflussnahme entgegenzuwirken.
01:56Hier brauchen wir zum einen natürlich eine bessere Ausstattung, mehr Personal, aber vor allem auch mehr rechtliche Befugnisse.
02:04Ich glaube, dass das Pendel wieder etwas zurückschwingen muss auf die Betrachtung der Sicherheitsanforderungen und wir deswegen den Diensten auch wieder mehr Rechte einräumen müssen.
02:16Erndl empfiehlt eine stärkere europäische Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Desinformation, insbesondere wenn der Urheber im Ausland sitzt.
02:24Die EU und Deutschland gehen das Problem nicht ausreichend an, sagt er.
Schreibe den ersten Kommentar