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Transkript
00:00:00Schroffe Klippen, die Wucht der Gezeiten und unberechenbares Wetter. Das ist die Britannia.
00:00:12Der raue Westen Frankreichs.
00:00:15Bei einer Reise durch die Britannie ist das Meer immer spürbar.
00:00:20Es ist eine Region voller Kontraste, voller Mythen und Legenden.
00:00:30Der Wind, das Meer und romantische Landschaften beherrschen das Leben der Menschen in der gesamten Britannia.
00:00:46Die als eigenwillig geltenden Bretonen machen sich für ihre Tradition und ihr kulturelles Erbe stark.
00:00:56Eine junge Frau siedelte bretonische Zwergschafe auf einer einsamen Insel an.
00:01:04Ein junger Mann fertigt Holzboote und schützt sie in der Nähe.
00:01:09Die als eigenwillig geltenden Bretonen machen sich für ihre Tradition und ihr kulturelles Erbe stark.
00:01:13Eine junge Frau siedelte bretonische Zwergschafe auf einer einsamen Insel an.
00:01:23Ein junger Mann fertigt Holzboote und führt das Familienerbe in die Zukunft.
00:01:28Eine Salzbäuerin schürft das weiße Gold der Britannie und hofft auf Sonne und Wind.
00:01:45Um diese kleinen Bretonen reißen sich Käufer aus aller Welt.
00:01:56Ein Züchter setzt auf eine alte Rasse bretonischer Jagdhunde.
00:02:00Und im Hinterland blüht eine alte Tradition wieder auf.
00:02:06Aus Buchweizenmehl werden die typischen Galettes gemacht.
00:02:16Der Mont Saint-Michel ist UNESCO-Welterbe.
00:02:20Im 9. Jahrhundert begann der Bau des ehemaligen Benediktinerklosters,
00:02:26der mehr als 500 Jahre dauern sollte.
00:02:28Es war eines der teuersten Bauprojekte des Mittelalters.
00:02:51Der Engel wiegt fast eine Tonne und misst stolze dreieinhalb Meter.
00:02:56Während der Französischen Revolution wurde das Kloster geschlossen und diente als Gefängnis für Spione.
00:03:08Seit 1966 leben hier wieder zehn Nonnen und Mönche.
00:03:09Die unterirdischen Säulen dienen der Stabilität und tragen die Abtei darüber.
00:03:17Für viele Frankreich-Touristen ist der Klosterberg die wichtigste Sehenswürdigkeit nach Paris.
00:03:18Auf 44 Einwohner kommt die Köln und Mönche.
00:03:19Die unterirdischen Säulen dienen der Stabilität und tragen die Abtei darüber.
00:03:31Für viele Frankreich-Touristen ist der Klosterberg die wichtigste Sehenswürdigkeit nach Paris.
00:03:45Auf 44 Einwohner kommen im Jahr drei Millionen Touristen.
00:03:50Ein Großteil der Bucht gehört zur Bretagne.
00:03:55Doch der Mont Saint-Michel selbst verfehlt die Zugehörigkeit um wenige Meter.
00:04:00Schuld ist eine Laune der Natur.
00:04:03Der Fluss Coenon bildet die natürliche Grenze zwischen der Bretagne und der Normandie.
00:04:09Und der Mont Saint-Michel liegt auf der normandischen Seite.
00:04:26Eine Stunde dauert die Fahrt entlang der Bucht nach Concal.
00:04:30In der kleinen Stadt dreht sich seit Jahrhunderten alles um Austern.
00:04:38Schon Ludwig XIV. soll mit seiner Entourage Austern gefrühstückt haben.
00:04:46Die Delikatesse ist heute in Concal alltägliche Feinkost.
00:04:52Vor allem in den Restaurants direkt an der Promenade.
00:04:55Wie dem von Christine Racine.
00:05:02Neben dem Restaurant betreibt ihre Familie eine Austernzucht.
00:05:15Kürzlich fand sie auf neu gepachteten Flächen diese Riesen-Austern.
00:05:22Das hier sind wilde Austern.
00:05:24Und da die Flächen seit 20 Jahren nicht abgeerntet wurden, konnten sie in Ruhe heranwachsen.
00:05:28Niemand hat sie dabei gestört.
00:05:31Es ist Hochsaison.
00:05:36Jeder im Familienbetrieb Racine packt mit an.
00:05:40Die Töchter Elodie und Marion helfen heute im Restaurant.
00:05:44Serviert werden hier vor allem gezüchtete pazifische Felsen-Austern.
00:05:49Das lockt Gourmets aus aller Welt nach Concal.
00:06:01Sie können davon alles essen, selbst diesen kleinen Nerv, den Sie hier sehen.
00:06:08Der ist besonders lecker. Den müssen Sie unbedingt mitessen.
00:06:12Elodie arbeitete früher für ein großes Pariser Modelabel.
00:06:29Dann hatte sie genug von der Großstadt und kam zurück in die Bretagne.
00:06:33Wir haben das Restaurant im Juli vor fünf Jahren eröffnet und ich helfe manchmal aus.
00:06:47Normalerweise arbeite ich mit meinem Vater in den Austernbänken, die man hier auf den Bildern sieht.
00:06:52Nachdem die natürlichen Vorkommen fast erschöpft waren, unternahmen die Bretonen im 19. Jahrhundert die ersten Versuche, Austern zu kultivieren.
00:07:06In Concal züchten heute rund 50 Familienbetriebe die begehrten Schalentiere.
00:07:11Sie sind von den Gezeiten abhängig.
00:07:15Arbeiten können sie nur bei Marebas, also bei Niedrigwasser.
00:07:22Christine Racine ist zu ihren Austernbänken unterwegs.
00:07:29Der Grund, warum die Austern hier so gut gedeihen, ist der Tidenhub von zwölf Metern.
00:07:47Jede Flut spült frisches Phytoplankton, also Nahrung zu den Austern.
00:07:53Das Wetter ist schön. Und wir haben das große Glück im Freien und so nah am Meer arbeiten zu können.
00:08:08Hier sind nur die Möwen und kaum Lärm. Es ist sehr entspannend, wenn das Wetter mitspielt.
00:08:20Und wenn es kalt ist, wird es unangenehm. Das Wasser hat oft nur 10 Grad.
00:08:26Bernard Racine hat schon als Junge zwischen den Austernbänken gespielt. Schon damals wollte er Züchter werden.
00:08:38Drei bis vier Jahre dauert es, bis eine Auster geerntet werden kann.
00:08:42Heute klopfen Bernard und ein Angestellter die Austern auseinander, damit sie in den Säcken nicht aneinander wachsen und später gut zu ernten sind.
00:08:50Wenn eine Auster leicht, werden Tausende von kleinen Austern geboren. Noch vor ein paar Jahren war das Wasser sehr kalt.
00:09:08Und sie sind sofort gestorben. Weil das Wasser heute wärmer ist, schaffen sie es zu überleben und heranzuwachsen. Das ist der Klimawandel.
00:09:29In einer Reihe liegen vorsortiert die Erntereifen Austern. 20 Kilo wiegt so ein Sack.
00:09:41Christine muss sich beeilen, die Flut kommt. Und sie nähert sich hier schnell wie ein galoppierendes Pferd, sagen die Bretonen.
00:09:49Für den Notfall gibt es ein Boot.
00:09:59Die Rassins nehmen sich Zeit für ein gemeinsames Essen. Die Austernzucht bestimmt den Takt des Alltags.
00:10:15Die Austernzucht bestimmt den Takt des Alltags.
00:10:21Ups.
00:10:22Man wird nicht Austernzüchter, wenn man diesen Beruf nicht liebt. Man muss die Natur lieben und verstehen. Und muss Praktika machen. Sonst kann man keine Zucht eröffnen.
00:10:48Das ist wie in allen Berufen. Aber vor allem muss man diesen schwierigen Beruf lieben und viel Leidenschaft mitbringen.
00:10:56Weiter geht die Reise entlang der Küste. Hier verläuft der sogenannte Zöllnerpfad.
00:11:02Früher spürten hier die Zollbeamten Ludwigs des 14. Schmuggler und Plünderer auf.
00:11:12Heute säumt der rund 2000 Kilometer lange Küstenwanderweg die gesamte Bretagne.
00:11:16Die Gegend um das Kap Derki soll Vorlage für das gallische Dorf von Asterix und Obelix gewesen sein.
00:11:22Tatsächlich gab es hier zur Römerzeit einen Ort und sogar einen Steinbruch.
00:11:28Mit dem rosa Sandstein der Region wurden bis ins 20. Jahrhundert die Straßen europäischer Metropolen wie London oder Paris gepflastert.
00:11:38Auf drei Seiten vom Wasser umspült ragt Saint-Malo, wie eine Trutzburg aus dem Meer.
00:11:46Hauptsehenswürdigkeit ist die zwei Kilometer lange Festungsmauer.
00:11:54Früher patrouillierten hier die Wachen der Stadt und Soldaten schossen aus ihren Kanonen auf englische Schlachtschiffe.
00:12:01Die St. Schmuggler und St. Schmuggler und St. Schmuggler und St. Schmuggler und St. Schmuggler und St. Schmuggler und St. Schmuggler und St. Schmuggler.
00:12:06In десятile Terruezendkeit ist die zwei Kilometer lange Festungsmauer.
00:12:13Früher patrouillierten hier die Wachen der Stadt und Soldaten schossen aus ihren Kanonen auf englische Schlachtschiffe.
00:12:20Saint-Malo war eine berühmte Seefahrer- und Handelsstadt.
00:12:24Die berüchtigten Korsaren kaperten mit Erlaubnis des Königs feindliche Schiffe.
00:12:37Saint-Malo wurde im Zweiten Weltkrieg zu fast 80 Prozent zerstört.
00:12:42Heute strömen die Touristen durch die wiederaufgebaute Altstadt.
00:12:53Das Wetter ist nicht immer so freundlich.
00:12:57Springfluten überschwemmen im Frühjahr und Herbst weite Teile der Stadt.
00:13:06Die Gezeiten sind hier so stark, weil sich die Wassermassen des Atlantischen Ozeans in den engen Ärmelkanal zwängen.
00:13:32So entsteht hier eine sehr schnelle und hohe Welle.
00:13:37Bei Saint-Malo fließt die Reims in den Ärmelkanal.
00:13:41Die starken Tidenunterschiede von zwölf Metern und mehr nutzt das Gezeitenkraftwerk La Reims.
00:13:46Der Tidenhub treibt die riesigen Turbinen an, die direkt unterhalb der Fahrbahn neben der Schleusendurchfahrt stehen.
00:13:55Die genügend Neuble ist in der Nähe von手 von elke Kranze.
00:13:59Die großen Tidenunterschiede von zwölf Metern und mehr nutzt das Gezeitenkraftwerk La Reims.
00:14:04Der Tidenhub treibt die riesigen Turbinen an, die direkt unterhalb der Fahrbahn neben der Schleusendurchfahrt stehen.
00:14:10Durchfahrt stehen.
00:14:211961 begannen die langwierigen Bauarbeiten. Zuerst mussten die Arbeiter einen Teil des
00:14:28Flusses trockenlegen, um dann zwischen provisorischen Stauwänden eine Baustelle zu errichten.
00:14:35Drei Jahre dauerte es, dann war das Kraftwerk fertig.
00:14:39Darauf wurde der Damm mit der Straße gebaut und 1967 für den Verkehr freigegeben.
00:14:53Im Norden der Bretagne ist das Klima zwar mild, aber die Böden karg. Ideale Bedingungen
00:14:59für eine Pflanze, die auch Schwarzer Diamant der Bretagne genannt wird. Dabei stammt
00:15:05Buchweizen aus China und kam erst im Mittelalter nach Europa.
00:15:11Den bretonischen Bauern kam zugute, dass er botanisch gar nicht als Getreide gilt und
00:15:15damit nicht den hohen Steuern unterlag.
00:15:18Nachdem er lange als unrentabel galt, kultivieren ihn inzwischen wieder rund
00:15:241400 Bio-Bauern in der Bretagne. So wie Immanuel Gardon.
00:15:28Das ist ein Getreide, das sehr empfindlich reagiert auf Temperaturschwankungen. Große Hitze,
00:15:44viel Regen und Wind. Man muss den Buchweizen bei gutem Wetter aussehen und danach braucht man
00:15:49nicht mehr viel zu machen. Man muss keine Pflanzenschutzmittel ausbringen,
00:15:52weder chemische noch biologische. Deshalb ist der Zeitpunkt der Aussaat so wichtig.
00:16:01In der Regel säen die Bauern im Mai. Vier Monate später können sie ernten.
00:16:07Dabei ist der reife Zeitpunkt der einzelnen Früchte sehr unterschiedlich.
00:16:12Das ist die erste Blüte, die Anfang Juli begonnen hat. Das ist ungefähr anderthalb Monate her.
00:16:22Die zweite Blüte ist direkt darunter. Man sieht gut, dass da schon reife Buchweizenkörner sind.
00:16:28Andere Körner sind noch ganz grün. Die zweite Blüte ist also noch nicht beendet.
00:16:34Und die dritte Blüte ist da ganz unten und beginnt gerade. Da sind alle Körner noch grün.
00:16:41Nach der Ernte Ende September lagert der Buchweizen mindestens zwei Monate,
00:16:46um zu trocknen und nachzureifen, bevor er gemahlen wird.
00:16:50Früher gab es viele kleine Mühlen auf dem Land.
00:16:56Eine Mühle entstand Ende des 19. Jahrhunderts in der Kleinstadt Vitré.
00:17:01Der Transport des tonnenschweren Mühlsteins war zu damaliger Zeit ein Kraftakt.
00:17:06So nannte man sie schließlich Moulin de la Fatigue, die Mühle der Erschöpften.
00:17:12Die gibt es noch heute, mitten in der Stadt.
00:17:15Müller-Arnaud-Schenard malt ausschließlich Buchweizen und nur besonders hochwertigen.
00:17:30Sehr wichtig ist, dass man wenig ausländisches Saatgut benutzt, dass das Korn ganz geschlossen ist und wenig leere Schalen dabei sind.
00:17:45Nach der Ernte hat der Buchweizen ungefähr zwischen 18 und 22 Prozent Feuchtigkeit, dann wird er 24 Stunden getrocknet und dann gelagert.
00:18:04Arnaud-Schenard malt noch mit Steinmahlwerken, wie vor 150 Jahren. Nur, dass heute ein Elektromotor die beiden Mahlsteine antreibt.
00:18:19Buchweizen war früher das Getreide der armen Leute. Es diente dazu, das Volk zu ernähren, unter anderem die Bauern.
00:18:34Es gab Weizenmehl, um daraus Brot zu backen, aber das für die Armen wurde immer nur aus Buchweizen gebacken.
00:18:40Der Müller vermischt das Mehl des neu geernteten Buchweizens mit dem des Vorjahres. So soll die Qualität gleich bleiben.
00:18:55Für die großen Industriemühlen sind die kleinen Mengen der Moulins de la Fatigue keine Konkurrenz.
00:19:10Die Herstellung von Mehl braucht viel Zeit. Es dauert ungefähr neun Stunden, um eine Tonne Mehl zu produzieren.
00:19:33Weiter verarbeitet wird das Buch Weizenmehl zum Beispiel auf dem Markt in Vitré. Immer montags und samtags.
00:19:40Bei Nadine Quiroudon gibt es Galette, Buchweizenpfannkuchen, das bretonische Nationalgericht.
00:19:47Vor zehn Jahren erfüllte sie sich einen Traum, kündigte ihren Job als Buchhalterin und kaufte es für sie.
00:19:55Sie kauft das Buchweizenpfannkuchen, das bretonische Nationalgericht.
00:20:01Vor zehn Jahren erfüllte sie sich einen Traum, kündigte ihren Job als Buchhalterin und kaufte es für sie.
00:20:08Der Galette-Teig besteht nur aus Wasser, etwas Salz und aus Buchweizenmehl. Das sorgt für eine nussige Note.
00:20:19Für eine perfekte Galette braucht man vor allem ein gutes Mehl.
00:20:22Für mich ist das ein Buchweizenmehl, das aus der Bretagne stammt.
00:20:25Für mich ist das ein Buchweizenmehl, das aus der Bretagne stammt.
00:20:34Und für dessen Herstellung gewisse Standards eingehalten werden müssen.
00:20:37Es ist gewissermaßen ein Buchweizenmehl, das aus der Bretagne stammt.
00:20:40Für mich ist das ein Buchweizenmehl, das aus der Bretagne stammt.
00:20:47Und für dessen Herstellung gewisse Standards eingehalten werden müssen.
00:20:58Es ist gewissermaßen ein Bioprodukt.
00:21:01Es ist gewissermaßen ein Bioprodukt.
00:21:05Galettes sollten möglichst nur zwei Millimeter dick sein, dann sind sie in drei Minuten fertig.
00:21:19Die klassische Variante ist gefüllt mit Käse, Schinken und Ei.
00:21:24Nadines Spezialität sind Galettes Sousis, Buchweizenpfannkuchen mit Bratwurst.
00:21:30Galettes sind typisch bretonisch. Man macht sie schon sehr lange. Auf den Höfen waren die Menschen sehr arm.
00:21:42Man hat den Buchweizen in die schlechtesten Böden gesät, die anderen Getreidesorten in die besseren Böden.
00:21:49Buchweizen war die Grundlage einer jeden Mahlzeit. Mit Kartoffeln natürlich.
00:22:00Nur eine halbe Stunde von Vitré entfernt liegt Rennes, die Hauptstadt der Bretagne.
00:22:07Im Großraum der Stadt leben knapp 350.000 Menschen. Die Architektur ist geprägt von Bauten aus mehreren Jahrhunderten.
00:22:17Grund dafür war ein Großbrand. In einer Dezembernacht 1720 brach ein Feuer in einer Tischlerei aus.
00:22:27Schnell sprangen die Flammen auf die umliegenden Dächer über. Bald brannte die halbe Stadt.
00:22:32Eine ganze Woche wütete das Feuer, bis es endlich anfing zu regnen.
00:22:38Doch die ursprüngliche Fachwerkarchitektur ist nicht ganz aus dem Stadtbild verschwunden.
00:22:44Trotz des Großbrandes gibt es fast 300 mittelalterliche Fachwerkhäuser.
00:22:49Mehr als in jeder anderen Stadt der Bretagne.
00:22:52Mosaike schmücken heute viele Fassaden der Stadt. Das Erbe einer aus Italien eingewanderten Familie.
00:23:02Diese Mosaikkünstler machten Rennes in ganz Frankreich bekannt für dieses Handwerk.
00:23:07Auch moderne Architekten setzten Akzente. Wie beim Bau des Bahnhofs.
00:23:21Die nördliche Küste der Bretagne zwischen dem Austernstädtchen Concal im Osten und Cap Friel im Westen wird Kurt de Merod genannt.
00:23:41Smaragdküste. Weil das Wasser oft in sanften Grüntönen schimmert.
00:23:46Die schroffe Steilküste und die Heidewiesen machen das Vogelreservat zu einem beliebten Wandergebiet.
00:24:05Auf einem Felsvorsprung thront eine der meistbesuchten Burgen der Bretagne. Das Fort La Latte.
00:24:11Die zahlreichen Festungen entlang der Küste zeugen von der einst strategisch bedeutsamen Lage der Bretagne.
00:24:18In Küstennähe bei Plevenon betreibt Gabriel Argon eine kleine Landwirtschaft und baut von allem etwas an.
00:24:26Tomaten, Kartoffeln und typisch für die Nordbritannien Zwiebeln.
00:24:31Die Arbeit der Landmaschinen übernimmt Bianca. Ein reinrassiges Très Breton. Ein bretonisches Kaltblut.
00:24:38Ich bin mit meiner Lebensgefährtin vor vier Jahren hergekommen.
00:24:52Wir hatten uns für das Pferd entschieden, um auf einem kleinen Hof mit Tieren zu arbeiten.
00:24:59Wir hatten einfach Lust darauf und in Bezug auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz finden wir das auch sehr sinnvoll.
00:25:05Das hier ist in gewisser Weise erneuerbare Energie.
00:25:08Bianca ist, wie die meisten bretonischen Pferde, ein stämmiges Muskelpaket und dank ihres Temperaments sehr gelassen und gelehrig.
00:25:22Bianca ist eine Arbeitsstute, die dafür ausgebildet wurde. Sie ist sehr ruhig und bleibt geduldig stehen.
00:25:38Die kraftvollen Kutschpferde sind gutmütig und für Kaltblüter erstaunlich schnell.
00:25:46In Lombard ist eines der Nationalgestüte Frankreichs, das Napoleon für die Zucht seiner Militärpferde errichten ließ.
00:26:06Seit 1842 werden ausschließlich Bretonen gezüchtet. Zu Hochzeiten standen hier 400 Hengste.
00:26:15In Lombard werden die Pferde dort eingesetzt, wo man mit dem Auto schwer hinkommt.
00:26:21Stallmeister des Gestüts, Stéphane Baif. Er übernimmt mit Valach Yvon heute den Dienst im Stadtpark.
00:26:29Er arbeitet, da gibt es keine Probleme. Manchmal kann es schwierig werden, wenn der Anhänger beladen ist und es bergauf geht.
00:26:48Dann muss man ihn ein bisschen ermutigen und etwas antreiben, dann klappt das schon.
00:26:52Er ist an die Stadt gewöhnt. Es gibt eine Anekdote. Einmal ist ein Kran direkt über seinen Kopf geschwenkt.
00:27:00Er hat nur hochgeschaut und gar nicht reagiert. Er wurde dafür trainiert und jetzt ist es die tägliche Arbeit.
00:27:05Jeden Tag öffnet das Gestüt für Besucher.
00:27:14Stefan war selbst im Pferdesport erfolgreich.
00:27:19Yvon hat sich im Stadtpark schmutzig gemacht. So kann er nicht vor die Kutsche.
00:27:22Jeden Tag öffnet das Gestüt für Besucher.
00:27:32Stefan war selbst im Pferdesport erfolgreich.
00:27:35Das Pferd ist immer nur an den Außenseiten dreckig, da wo man es sieht.
00:27:50Aber unten drunter, wo man es sowieso nicht sieht, macht er sich nicht schmutzig, als wäre es Absicht.
00:28:11Das Nationalgestüt Lombard bemüht sich sehr um den Fortbestand der Très Breton.
00:28:16Deshalb präsentiert man die Pferde den Besuchern und nimmt Touristen mit auf Kutschfahrten durch die Stadt.
00:28:41Zweimal pro Woche veranstalten die Mitarbeiter einen kleinen Zirkus.
00:28:44Um zu zeigen, wie ruhig und gelassen die bretonischen Kaltblüter sind.
00:28:51Musik
00:28:52Musik
00:29:04Ja, das ist gut.
00:29:05Ja!
00:29:06Applaus
00:29:07Zuhause in Briand, einem kleinen Dorf in der Nähe von Lombard, hat Stefan seine eigenen Tiere.
00:29:25La Touche Blondelle heißt sein Hof.
00:29:27Musik
00:29:28Ja, da geht's.
00:29:30Musik
00:29:31Ja, da geht's.
00:29:33Ich hab ihn nicht so weit.
00:29:35Ich hab ihn nicht so weit.
00:29:45Alles klar.
00:29:47Hop.
00:29:49Hop, hop.
00:29:55Es ist schon sehr schön, guckte.
00:30:03Es ist immer wieder schön anzusehen. Das hier ist ein gemeinsamer Erfolg mit meiner Lebensgefährtin, die da gerade ankommt.
00:30:13Wir haben uns durch die Hunde kennengelernt. Wir haben den Hund wie unseren Stall genannt, weil das unser gemeinsames Projekt ist.
00:30:20Darin steckt jahrelange Arbeit und es gibt noch so viel zu tun. Ich habe nicht vor, mich so bald zur Ruhe zu setzen.
00:30:33Seit zehn Jahren erweitern die beiden den Hof. Nach und nach pachten sie Flächen für eigene Pferde und vielleicht kommt im nächsten Frühjahr eine Zucht dazu.
00:30:46Ich liebe Pferde. So viel Platz für unsere Tiere zu haben, das ist das reine Glück. Das gibt uns Lebensfreude.
00:31:03Mitten im Herzen der Bretagne, westlich von Rennes, liegt der mythische Wald von Pompon, auch als Bruxeliant bekannt.
00:31:28Wer diesen geheimnisvollen Sagenwald durchstreift, folgt den Spuren von König Arthus und seiner Tafelrunde.
00:31:38Versteckt im tiefen Dickicht traf sich der Sage nach König Arthus mit seinen Rittern.
00:31:43Angeblich plante er hier seine Abenteuer auf der Suche nach dem Heiligen Gral.
00:31:48Versteckt im tiefen Dickicht.
00:32:01Der Eichenwald birgt noch andere geheimnisvolle Orte aus der bekannten Sage.
00:32:25Etwas tiefer im Wald verborgen soll Arthus' Weggefährte und Berater Merlin begraben liegen.
00:32:39Merlin soll sich hier in die Fee Vivian verliebt haben. Diese verzauberte ihn.
00:32:45An seinem Grab hinterlassen die Besucher heute Wünsche an den großen Zauberer.
00:32:55In Broussillon entspringt die Quelle von Barenton.
00:33:03Sie soll jungen Frauen Glück bei der Partnersuche bringen, Krankheiten heilen und ewige Jugend verspricht sie auch.
00:33:10Im Tal ohne Wiederkehr fällt ein besonderer Baum auf.
00:33:33Ein Bildhauer hat ihn als Symbol für die Wiedergeburt des Waldes nach einem verheerenden Brand geschaffen.
00:33:41Die Gegend um Calac ist die Heimat der Epagnol Breton, der bretonischen Vorstehhunder.
00:34:00Diese Rasselbande ist gerade sechs Wochen alt und der ganze Stolz von Züchter Patrick Moura.
00:34:05Ja.
00:34:32Das ist ein robuster Hund, dessen Zucht in der Bretagne begann.
00:34:53Eine Mischung einer heimischen Rasse und des Englisch Setter.
00:34:56Der Züchterclub betonischer Hunde hat die Rasse anerkannt.
00:35:00Sie entstand hier in der Region von Calac.
00:35:02In dritter Generation züchtet Patrick Morin bretonische Vorsteherhunde.
00:35:12Schon von klein auf sind die Hunde neugierig und widerstandsfähig.
00:35:16Beste Eigenschaften für die Jagd.
00:35:19Patrick Morin kitzelt genau diese Merkmale aus den drei Monate alten Welpen heraus
00:35:24und weckt so ihren natürlichen Jagdinstinkt.
00:35:27Die müssen nichts lernen.
00:35:53Wir müssen nur ihre natürlichen Rasseeigenschaften wecken, die sie von ihren Eltern geerbt haben.
00:35:58Man regt sie über den Geruchssinn an. Das ist keine Ausbildung, sondern die Initiation der eigenen Talente.
00:36:06Bis sie sechs Monate alt sind, bleiben sie in Patrick Morins Obhut.
00:36:10Für die begehrten Hunde kommen Käufer aus der ganzen Welt, sogar aus Neuseeland.
00:36:14Diese zwei Rüden treffen das erste Mal ihre neuen Besitzer.
00:36:18Der will sie heute mit nach Südfrankreich nehmen.
00:36:21Doch zuerst müssen sie ihre Vorzüge unter Beweis stellen.
00:36:27Schauen Sie mal, Sie haben hier 150 Hunde um sich herum und wir können uns trotzdem unterhalten.
00:36:33Die Hunde bleiben ruhig.
00:36:34Warum? Das liegt daran, dass ich meine Hunde zur Aufmerksamkeit und Ruhe erziehe.
00:36:38Der nächste Test, Apportieren im Teich.
00:36:56Die wichtigste Aufgabe steht dem Hund aber noch bevor.
00:37:08Wird er den neuen Besitzer als Herrchen akzeptieren, wenn er gerufen wird?
00:37:16Das ist etwas, das der Hund schon fünf bis sechshundert Mal mit meinen Mitarbeitern geübt hat.
00:37:21Und auf diese Weise hat der Hund sofort Vertrauen und merkt, dass ein neuer Besitzer zur Familie gehört.
00:37:29Letzter Test. Beute suchen, finden und stellen.
00:37:38Auch diese Prüfung besteht der Hund.
00:37:39Auch diese Prüfung besteht der Hund.
00:37:52Die rosa Granitküste um den Leuchtturm von Pluma nach ist märchenhaft und unwirtlich zugleich.
00:38:22Manche der riesigen Felsbrocken haben gesichtsähnliche Züge und wirken wie die Kulisse eines Science-Fiction-Films.
00:38:33Dabei sind diese Steine 300 Millionen Jahre alt und sie verdanken ihre Formen dem Meer und den Gezeiten.
00:38:40Weiter entlang der Küste Richtung Westen beginnt das Département Finistère.
00:39:00Zu Deutsch das Ende der Welt.
00:39:02Zwischen Mollet und Quarantec liegt die Werft von Jean-Marie Jéziquel.
00:39:08Sein Großvater gründete sie und entwarf die ersten Boote.
00:39:12Die Werft Jéziquel ist eine der letzten in Frankreich, in der ausschließlich Holzboote gebaut werden.
00:39:18Das Holz fühlt sich so gut an, das riecht so gut.
00:39:38Wir machen hier die gesamte Konstruktion von A bis Z selbst.
00:39:49Ich fange immer mit dem Zeichnen der Pläne an.
00:39:52Dann kommen zuerst die großen Teile.
00:39:54Jede Etappe hat ihren Reiz.
00:39:59Es ist eine Passion und Holz ist einfach ein edler und wunderbarer Werkstoff.
00:40:12Das Holz ist aus nachhaltigem Anbau.
00:40:15Ich bin sozusagen zwischen Holzbooten geboren worden und habe meinem Vater und meinem Großvater bei der Arbeit zugeschaut.
00:40:24Als ich ein kleiner Junge war, hat mich, wenn ich aus der Schule kam, der Geruch von Holz empfangen.
00:40:30Das hat mir Lust auf diese Arbeit gemacht.
00:40:37Fünf bis sechs Boote bauen Jean-Marie und seine drei Angestellten im Jahr.
00:40:41Jeder muss hier alle Arbeitsschritte beherrschen.
00:40:59Wir sind ein kleiner Betrieb und arbeiten zu zweit oder zu dritt.
00:41:04In einem Boot wie diesem hier stecken sechs bis achthundert Arbeitsstunden.
00:41:08Das macht für eine einzelne Person vier Monate.
00:41:11Unsere Kunden haben eine Leidenschaft für Holzboote.
00:41:15Das ist ein Nischenprodukt.
00:41:18Das ist ein kleines Nischenprodukt.
00:41:20Das ist eine kleine Nische.
00:41:21Jean-Marie segelt selbst am liebsten Holzjachten.
00:41:25Nur bei großen Regatten muss es dann doch ein Boot aus Kunststoff sein.
00:41:54Die sind leichter und dadurch in der Regel eben schneller.
00:42:03Seit ich klein bin, segle ich Regatten.
00:42:09Seit drei Jahren habe ich jetzt ein spezielles Sportboot und trainiere damit für eine Atlantiküberquerung.
00:42:18Am liebsten segelt er aber mit einem Cormoran.
00:42:30So heißt das selbstentwickelte Modell.
00:42:33Zu Hause in den Gewässern von Carantec.
00:42:35Ok.
00:42:50Perfect.
00:42:50Nein.
00:42:51Gut.
00:42:52Perfekt.
00:43:22Der Golfstrom prägt das Wetter der Nordbritannien.
00:43:30Er sorgt für gemäßigtes ozeanisches Klima. Ohne Frost im Winter, ohne brütende Hitze im Sommer und ganzjährig etwas Sonne.
00:43:40Das sind optimale Bedingungen für Gemüseanbau.
00:43:45Bekannt ist die Gegend zwischen Morlaix und Roskow vor allem für Artischocken.
00:43:52Knapp 50.000 Tonnen der Gemüse-Diespeln werden in der Gegend jährlich geerntet.
00:44:10Alain Guiou und sein fast 90-jähriger Vater gehen im August jeden Tag in ihre Artischockenfelder.
00:44:17Die Ernte ist mühsam und geht nur von Hand, denn die einzelnen Früchte reifen unterschiedlich schnell.
00:44:25Für jede Artischocke muss man den richtigen Zeitpunkt erwischen. Zu lange dürfen sie nicht auf dem Feld stehen.
00:44:31Ah, bon?
00:44:37Ich will regarder les Zockes, comme ça.
00:44:39Es fangen an, braune Stählen an den
00:45:07Köpfen und Blattspitzen zu entwickeln und beginnen sich zu öffnen. Ein Zeichen, dass
00:45:12sie zu reif sind. Das muss immer alles grün bleiben.
00:45:18Eine violette Blüte bedeutet, dass der richtige Zeitpunkt verstrichen ist. Drei Sorten Artischocken
00:45:26wachsen in der Bretagne. Castel, Camus oder die kleine Violette.
00:45:37Das ist ein Wurzeltrieb, den ich Ende März, Anfang April gepflanzt habe. Wir schneiden
00:45:54den oberen Teil ab, der bleibt so für drei Jahre in der Erde. Die Wurzeln werden sich
00:46:04weiterentwickeln. Ein Stumpf wird entstehen und dazu kommen weitere Triebe.
00:46:22Seit vier Generationen baut Familie Guiou Gemüse an. Vornehmlich Blumenkohl. Von den Artischocken
00:46:29allein könnte sie nicht leben. Wenn eine Artischocke nicht perfekt ist und braune Stellen hat,
00:46:35ist sie unverkäuflich. Das große Problem ist der bretonische Regen.
00:46:40Seit einigen Jahren ist das Wetter eher mild und deshalb hat man weniger braune Flecken.
00:46:58Die kommen zwar noch vor, sind aber unbedeutend. Aber es hat Zeiten gegeben, in denen es derart
00:47:05viele Flecken gab, dass die ganze Ernte ausfallen musste.
00:47:12Der Leuchtturm von Pont du Val markiert am Pont de Becpol im Finisterre die Küste.
00:47:31Das glasklare Wasser erwärmt sich im Sommer hier bis auf 23 Grad. Doch viele Touristen kommen
00:47:37auch wegen rätselhafter Steinformationen. Die Bretagne ist ein Zentrum der Megalithkultur.
00:47:50In der Jungsteinzeit, vor etwa 7000 Jahren, begannen die Menschen damit, riesige Steine
00:47:56aufzurichten und daraus Monumente zu erschaffen. Manche als Grabanlagen. Mehr als 6000 solcher
00:48:04Monumente, wie den Menir Menmars, gibt es in der Britannien.
00:48:14In der Nähe steht das Wachhaus von Kerlour. Es diente im 18. Jahrhundert als Unterkunft
00:48:20für Zollbeamte.
00:48:21Frühmorgens bei einsetzender Flut fährt wenige Kilometer weiter Sylvain Huchet raus auf den
00:48:37Atlantik. Auf dem Grund des Ozeans verbirgt sich in 200 riesigen Metallkisten seine Abalonen-Zucht.
00:48:46Der französische Meeresbiologe ist der erste in Europa, dem die Zucht der empfindlichen Schalentiere
00:48:51geglückt ist. Drei Jahre bleiben die Kisten auf dem Grund des Ozeans. Heute wird geerntet.
00:49:12Auch wenn sie aussehen wie Muscheln. Bei den Abalonen handelt es sich tatsächlich um Schnecken.
00:49:18Wir sind an jedem Tag in der Woche auf dem Meer. Entweder um die Abalonen zu füttern
00:49:26oder zu sortieren oder um sie zu ernten. Die Wetterbedingungen sind das Problematischste.
00:49:31Manchmal ist der Wind so heftig oder die Wellen sind so hoch. Jetzt im Sommer ist es meistens
00:49:36relativ entspannt, aber im Winter ist das Meer viel unruhiger.
00:49:50Abalonen gelten in Frankreich als Delikatesse, als Trüffel des Meeres. Selbst im Großhandel
00:49:58kosten sie bis zu 200 Euro und mehr pro Kilo. Mit Schale. Rechnet man die ab, bleiben rund
00:50:04250 Gramm Fleisch übrig. Damit sind sie die teuersten Meeresfrüchte der Welt.
00:50:11In China nennt man sie deshalb auch weißes Gold.
00:50:13Das sind Tiere, die man entlang der gesamten Atlantikküste findet. Aber die größten
00:50:28gibt es hier in der Bretagne. Das liegt daran, dass das Wasser hier so kalt ist und es sehr
00:50:32viel Nahrung gibt.
00:50:34Die Meeresschnecken fressen nur bestimmte Algen. Und auch Veränderungen der Wassertemperatur
00:50:39vermögen sie gar nicht. Das macht die Zucht so schwierig. In den Kisten verstecken sich
00:50:45auch andere Meerestiere. Sie bilden mit den Abalonen eine Art atlantische Wohngemeinschaft,
00:50:51meint Silver Ushet. Das ist ein Meeraal.
00:50:54Diese Körbe sind wie ein künstliches Riff. Und weil sie manchmal mehr als drei Jahre
00:51:14unten bleiben, siedeln sich an ihnen alle möglichen Pflanzen und Lebewesen an. Fische,
00:51:23Krustentiere, hier zum Beispiel eine Krabbe.
00:51:35Früher gab es nur wilde Abalonen. In China und Japan gelten sie als Delikatesse.
00:51:41Gefischt wurden sie vor der Küste Südafrikas. Ein Millionengeschäft. Bis sich der Bestand
00:51:51dramatisch verringerte und der Fang 2008 verboten wurde.
00:51:58Silver Ushet forschte für seine Dissertation in Australien an Abalonen- und Algenzucht.
00:52:04An der bretonischen Küste fand er schließlich die idealen Bedingungen für Frankreichs erste
00:52:12Abalonen-Zucht.
00:52:25Doch bevor die Seeschnecken ins offene Meer übersiedeln dürfen,
00:52:29wachsen sie für einige Monate in Zuchtbecken heran.
00:52:38Auch die Algen,
00:52:40Futter für die Abalonen,
00:52:42züchtet Silver selbst.
00:52:43Wenn man die Larven der Abalonen in diese Wasserbecken legt, dann saugen sie sich an diesen
00:52:56Platten fest. Und die sind von einer grünen Alge bedeckt, die eine Kruste bildet.
00:53:03Davon ernähren sich die Larven, sodass sie relativ schnell wachsen.
00:53:07Ungefähr zwei Zentimeter sind die Seeschnecken groß, wenn sie umgesiedelt werden.
00:53:31Diese Abalonen sind etwas mehr als ein Jahr alt. Jetzt ist es Zeit, dass sie in die Körbe im Meer kommen.
00:53:37Silvain Huchet züchtet Algen an Land. Es hat lange gedauert, bis das funktionierte.
00:53:47Denn es gibt sehr viele Algensorten und nicht alle eignen sich als Futter für Abalonen.
00:53:52Die Abalonen-Zucht haben wir schon seit 17 Jahren. Man muss erst mal die richtige Anlage aufbauen und herausfinden,
00:54:04wie man sie richtig ernährt und welche Bedingungen gut für sie sind. Das ist nicht leicht.
00:54:10Es gibt mehrere hundert Algensorten und wir mussten die Sorten suchen, die sich am besten eignen.
00:54:23Wir müssen die richtigen Käfige finden, in denen sie sich wohlfühlen und gut entwickeln.
00:54:28Das alles hat sehr lange gedauert, also mindestens zwölf Jahre, bis der Betrieb rentabel war.
00:54:34Silvas Abalonen-Zucht im äußersten Neustadt.
00:55:04Im Nordwesten der Bretagne liegt in direkter Nähe des Far de Lille-Vierge, auf einer kleinen Insel bei Lilia.
00:55:13Mit knapp 83 Metern ist er der höchste Leuchtturm Europas.
00:55:17Titelung des ZDF für funk, 2017
00:55:26Musik
00:55:5320 Kilometer vor dem Festland liegt die Insel Ouesson.
00:55:58Der Fard de Criach ist einer von fünf Leuchttürmen und das Wahrzeichen der Insel.
00:56:04Die Gewässer vor der Insel gehören zu den gefährlichsten Seefahrtspassagen Europas.
00:56:10Heftige Stürme, Felsen und Untiefen machen das Navigieren schwer.
00:56:16Den Fard de Nividique wollte man von Land aus mit Strom versorgen.
00:56:20Geplant war außerdem eine Seilbahn für Wartungsarbeiten.
00:56:24Durch Sturm und Salzwasser korrodierten die Kabel und die Seilbahn konnte gar nicht erst gebaut werden.
00:56:31Seit 1996 leuchtet der Turm mit Sonnenkollektoren.
00:56:37Rund 850 Menschen leben dauerhaft auf der Insel.
00:56:41Vor 100 Jahren waren es noch 3000.
00:56:44Viele Insulaner arbeiten auf dem Festland und haben hier ihren Zweitwohnsitz.
00:56:48Musik
00:56:49Charleine Criach verbrachte als Kind ihre Sommerferien bei den Großeltern auf Ouesson.
00:57:04Vor fünf Jahren entschloss sie sich, von Brest auf die Insel zu ziehen.
00:57:08Man fühlt sich hier auf diesem kleinen Stück Erde viel freier.
00:57:21Auch wenn man vom Meer umgeben ist.
00:57:26Alles ist in der Nähe.
00:57:28Es herrscht viel Solidarität.
00:57:30Hier zählen Werte, die es da, wo ich bisher gewohnt habe, nicht gab.
00:57:41Ich fühle mich hier sehr wohl.
00:57:51Obwohl Ouesson bekannt für die gleichnamige Schafrasse ist, gibt es diese Tiere hier nicht mehr.
00:57:57Charleines Milchschafe sind die einzige Herde auf der Insel.
00:58:01Morgens um 9 Uhr wird gemolken.
00:58:03Schalen brachte ihre Schafherde vom Festland mit und erledigt als Schäferin alles selbst.
00:58:21Ich bin einen Monat durch die Mongolei gereist.
00:58:32Da gibt es viel extensive Landwirtschaft.
00:58:34Alles ist im Freien.
00:58:36Und gleich nachdem ich zurückgekommen bin, habe ich mir gedacht, ich muss mir eine Schafzucht aufbauen.
00:58:42Schafe gehören auch zur Geschichte der Insel.
00:58:44Insofern war das für mich einfach logisch.
00:58:46Am Nachmittag wird Charleine zu Hause schon sehnsüchtig erwartet.
00:58:52Dann ist Futterzeit für die zwei Schafböcke, die hinten auf der Wiese stehen.
00:58:57Was die Böcke nicht fressen, picken die Hühner.
00:58:59Die Hühnern!
00:59:00Er ist ganz cool.
00:59:21Selbst wenn ein Bock Angst vor Menschen hat, greift er trotzdem nicht gleich an.
00:59:25Nur wenn er sich bedroht fühlt, könnte er angreifen.
00:59:27Zudem ist es eine Milchrasse, die viel zahmer ist als viele Fleischrassen.
00:59:31Die Milch von heute Morgen verarbeitet Charleine in der eigenen Käserei.
00:59:59Pro Tag werden daraus 25 Stück Schafskäse.
01:00:04Die liefert sie an die Restaurants und Hotels der Insel.
01:00:06Heute Morgen habe ich gemolken. Am Nachmittag habe ich den Lab zugesetzt und die Milch fermentiert.
01:00:31Am nächsten Tag wird die Masse gepresst und am übernächsten forme ich kleine Stücke.
01:00:37Danach nehme ich sie aus den Formen und lege sie hin, so wie hier.
01:00:40Und dann trocknen sie noch einmal einen Tag lang und dann sind sie fertig.
01:00:44Die Lämmer, die im Frühjahr auf die Welt kamen, leben zurzeit noch in Charleines Garten.
01:00:57In wenigen Wochen entscheidet sie, wer in die Herde kommt und wer zum Schlachthof muss.
01:01:04Gänseblümchens Schicksal ist sicher. Sie bleibt.
01:01:08Charleine hat sie mit der Flasche aufgezogen, nachdem die Mutter sie verstoßen hatte.
01:01:11Zurück aufs Festland.
01:01:26Die Porte Terrenes führt über die Mündung des Flusses Lollne.
01:01:49Über die Schrecksalbrücke gelangt man auf die Halbinsel Croissant.
01:01:56Im Naturpark Armourique ragt das Kap Port de Pornier aus dem Meer auf.
01:02:04Die drei Blockfelsen nennen die Bretonen Tadepoix, Erbsenhaufen.
01:02:26Auf Croissant gibt es mehr als 400 Höhlen. Fast alle sind nur vom Wasser aus erreichbar.
01:02:50Sie entstanden vor Millionen Jahren. Bei jeder Flut werden die Höhlen etwas größer.
01:02:58Das Wasser spült weichere Sedimente einfach weg.
01:03:01Die bekanntesten Höhlen sind die Meeresgrotten von Morgat.
01:03:16An der Landspitze Port de Rasse hat das Meer Löcher in die 72 Meter hohe Steilküste gegraben.
01:03:23Der Atlantik wütet hier derart, dass auch manches Schiff unterging.
01:03:30Der Legende nach hört man manchmal die Rufe der Ertrunkenen.
01:03:33Etwa 50 Kilometer entfernt liegt Kampère. Hier lebt der Hafenbauer Marin L'Hopiteau, der in seiner Kellerwerkstatt jährlich sieben bis acht Hafen baut.
01:03:48Das Besondere, es sind keltische Hafen, die ihren Ursprung in Irland und Schottland haben.
01:03:54Ich benutze Kirschbaumholz. Fast die ganze Harfe ist aus Kirschbaum.
01:04:06Und die Resonanzdecke, also das Brett, das die Seiten hält, ist aus Nadelholz.
01:04:11Genauer gesagt aus Fichtenholz, so wie bei Geigen oder Gitarren.
01:04:17Bei allen Zupfinstrumenten ist ein Teil des Resonanzkörpers aus Nadelholz.
01:04:21Hier ist er aus Fichte, der Rest ist aus Kirschbaum.
01:04:28Als Student war Marin Gitarrist in einer Band, die bretonische Musik machte.
01:04:33Er lernte Harfe spielen und begann irgendwann selbst welche zu bauen.
01:04:38Das Studium hatte sich schnell erledigt. Seitdem baut er keltische Hafen.
01:04:43Die sind kleiner und kompakter als die großen Orchesterhafen.
01:04:51In einem Orchester spielt man die klassische Harfe. Und darum braucht sie einen kräftigen Klang.
01:05:12Die muss größer sein, mit sehr festgespannten Seiten.
01:05:14Sie hat auch mehr Seiten in einem größeren Rumpf.
01:05:19Eine keltische Harfe hat 34 bis 38 Seiten. Und eine klassische Harfe hat bis zu 47. Manchmal sogar mehr.
01:05:32Am liebsten spielt Marin unter freiem Himmel.
01:05:35Dann trägt der Wind den Klang der Harfe, sagt er.
01:05:38Seit seiner Studentenzeit komponiert er auch.
01:05:59Die Band von damals gibt es immer noch.
01:06:25Die Mitglieder von Dremvel spielen seit 1986 zusammen auf traditionellen bretonischen Instrumenten.
01:06:44Die Bombarde ist ein bretonisches Blasinstrument mit kräftigem Klang.
01:06:50Das ist wie eine Oboe. Und das ist der Klang.
01:06:55Das ist der Klang.
01:07:09Vinou Kors nennt man den bretonischen Dudelsack.
01:07:12Die Schwierigkeit bei diesem Instrument ist, dass man die Luft im Sack behalten muss, während man gleichzeitig die Melodie spielt.
01:07:24Und die spielt man hier mit. Nach kurzer Zeit denkt man gar nicht mehr darüber nach.
01:07:28Aber am Anfang ist es ziemlich schwierig, den Dreh herauszufinden, wie man gleichzeitig die Melodie spielt und die Luft da drin bleibt.
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01:08:47Hier beginnt das Pays-Bigoudin, das Bigudenland. Zentrum ist das Städtchen Pont-Labbé.
01:09:06Bekannt wurde die Region durch ihre Tracht mit den hohen Hauben. Im Pont-Labbé treffen sich montags die Stickerinnen der Bigudenhauben.
01:09:24Michèle Bolser ist der einzige Mann in der Runde. Nadine Chaminant hat das Sticken von ihrer Großmutter gelernt.
01:09:44Das kam durch Zufall. Meine Großmutter war Haubenbüglerin, so wie Michèle. Also sie war Bäuerin und Bügelerin.
01:09:53Aber mich hat das nicht interessiert. Bis eine Cousine von mir kam, die einem keltischen Zirkel angehörte und mich gebeten hat, ihr eine Haube zu sticken.
01:10:05Der Kopfschmuck gilt als Wahrzeichen der Bretagne. Gestickt wird nach alten Vorlagen oder neu gestalteten Mustern.
01:10:16Doch schließlich steht oder fällt die Haube mit dem Bügeln. Sitzen die Falten nicht an der richtigen Stelle, fällt das Kunstwerk in sich zusammen. Da hilft auch keine Stärke.
01:10:34Was denkt ihr? Also ich mache hier eine Falte. Und dann biegt man das in die eine Richtung. Und dann muss man das hier auch nochmal falten.
01:10:48Hier muss man das dann umknicken, sonst hat man zu hohe Hauben. Früher haben die Frauen den Knick immer so gemacht.
01:10:58Bigauden sind stolz auf ihre Traditionen und gelten unter den Bretonen als besonders stur.
01:11:08Wir sind Franzosen, aber vor allem Bretonen. Und noch dazu Bigauden. Die Bigauden sind noch eigensinniger als die anderen Bretonen.
01:11:19Wir Bigauden haben noch mehr das tiefe Gefühl, in einer Region zu wohnen, die etwas ganz Besonderes ist.
01:11:36Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs die Haube. Aus einer Laune und einem Wetteifer junger Frauen heraus. Das Aufsetzen allein ist eine Kunst für sich.
01:11:48Getragen werden die Hauben schließlich nur noch zu besonderen Anlässen.
01:12:17Neue Muster entwirft Nadine nach eigenen Ideen, die zu den traditionellen Stickereien passen müssen.
01:12:29Das ist die einfachste Methode, die ich gefunden habe, um eine symmetrische Haube zu machen, die gerade auf dem Kopf sitzt.
01:12:49Dafür müssen die Motive wirklich symmetrisch sein. Ich zeichne nur eine Hälfte und reproduziere die andere Hälfte mit Hilfe von Transparentpapier.
01:12:59Auf diese Weise habe ich auf beiden Seiten genau das Gleiche.
01:13:03Der Naturpark in der Region Armourique, im Landesinneren der Bretagne, ist wenig besiedelt.
01:13:17Dörfer wie Budmör, abgelegen von den Hauptverkehrsstraßen, sind typisch für die Gegend.
01:13:26Mittendrin liegt die Bergkette Mont Daré, ein Gebirgsmassiv.
01:13:44Der Mont Saint-Michel-de-Brapard galt mit seinen 381 Metern Höhe lange als höchster Berg der Bretagne.
01:13:58Neue Messungen degradierten ihn auf Platz zwei.
01:14:03Doch immerhin liegt der neue Erstplatzierte in demselben Gebirgsmassiv.
01:14:28Das Fischerstädtchen Conquernot ist die Heimat von Kommissar Dupin in den Romanen von Jean-Luc Banalek.
01:14:38Der große Erfolg der Bücher und der ARD-Krimiserie machen den Ort zu einer wahren Pilgerstätte für Fans.
01:14:46Dem Trubel kann man entfliehen, indem man auf die Glenan-Inseln übersetzt.
01:14:52Olivier Sans ist stellvertretender Direktor der Segelschule, die genau wie die Inseln Les Glenan heißt.
01:15:00Der Archipel liegt zehn Seemeilen vor der Küste. Anderthalb Stunden dauert die Tour mit dem Schlauchboot.
01:15:10Die Küstenregion ist ein beliebtes Revier für Delfine.
01:15:14Vor ein paar Jahren gerieten hunderte in Fangnetze von Fischern und verendeten qualvoll.
01:15:19Doch vor den Glenan besteht keine Gefahr. Denn diese Gewässer sind Naturschutzgebiet. Hochseefischerei ist hier verboten.
01:15:27Der Glenan-Archipel wird auch als bretonische Karibik bezeichnet.
01:15:34Sieben Hauptinseln und unzählige kleinere Inseln liegen wie Trittsteine im Wasser.
01:15:41Der Glenan-Archipel wird auch als bretonische Karibik bezeichnet.
01:15:47Sieben Hauptinseln und unzählige kleinere Inseln liegen wie Trittsteine im Wasser.
01:15:53Man muss auf die Strömung achten. Und es gibt viele Felsen.
01:15:59Man muss auf die Strömung achten. Und es gibt viele Felsen.
01:16:18Wir sind hier in einem Archipel mit einigen Hauptinseln und ganz vielen kleinen Inseln.
01:16:22Das Meer ist voller Felsen, die bei Flut verschwinden und bei Niedrigwasser zum Vorschein kommen.
01:16:29Und wenn man navigiert, muss man genau die Karten kennen, um den Felsen auszuweichen.
01:16:33Die Segelschule Le Glenan gilt als die berühmteste Frankreichs.
01:16:41Junge Leute aus aller Welt lernen hier Segeln oder Windsurfen, wenn nicht gerade Flaute herrscht.
01:16:47Aber die nutzen die Segelschüler für Reparaturen.
01:17:03Hier erhielten erfolgreiche Profisegler ihre ersten Lektionen auf dem Wasser.
01:17:20Auch Gewinner der Vendée Globe lernten hier segeln.
01:17:23Raphael Giottis kommt jeden Sommer aus Paris ein paar Wochen hierher und arbeitet als Segellehrer. Ehrenamtlich.
01:17:32Das hier ist ein ganz besonderer Ort. Deshalb komme ich seit zehn Jahren immer wieder her.
01:17:39Man ist auf diesen kleinen Inseln wirklich von der Welt abgeschnitten.
01:17:44Wir sind hier in unserem eigenen kleinen Paradies.
01:17:47Man ist weit vom Festland entfernt und muss sich auf das Zusammenleben einstellen.
01:17:52Hier gibt es kein fließendes Wasser und keine Elektrizität.
01:17:56Das erlaubt es einem, eine Pause von seinem normalen Leben zu haben.
01:17:59Ich wohne in Paris und man macht hier einen totalen Schnitt. Und genau das ist eben sehr entspannt.
01:18:12Luxus gibt es hier nicht. Le Clenon ist ein Zeltlager für Segelschüler.
01:18:18Jeder wird eingeteilt zum Küchen- oder Putzdienst. Manche bleiben sechs Wochen, andere verbringen den ganzen Sommer hier.
01:18:29Nach dem Krieg hat ein Ehepaar die Segelschule für junge Leute gegründet, die im Widerstand gegen die Deutschen gekämpft haben.
01:18:44Seither lernten hier mehr als 400.000 Schüler segeln.
01:18:47Ich glaube, das eigentliche Geheimnis ist der Archipel an sich. Es ist der Ort und natürlich die Leute, die hier sind, um gemeinsam etwas zu erleben.
01:19:02Und das macht die Magie aus. Die Inseln, die Leute und die Gemeinschaft.
01:19:08Es ist ein Zusammenspiel der Menschen, die Segeln lernen wollen und dabei einen abgeschiedenen Ort suchen.
01:19:14Seile, Knoten und Segel klarieren. Auch bei Flaute gibt es eine Menge zu tun.
01:19:30Schule des Segelns, des Meeres und des Lebens lautet das Motto von Le Clenon.
01:19:36Das ist eine Menge zu tun.
01:19:38Und dann haben wir zwei Dämie-Cleß.
01:19:39Jetzt haben wir zwei Dämie-Cleß.
01:19:42Das ist eine gute Dämie-Cleß.
01:19:45Die Dämie-Cleß.
01:19:46Und dann haben wir zwei Dämie-Cleß.
01:19:48Musik
01:20:18Ab 1886 verbrachte der Maler Paul Gauguin die Sommermonate in Pontaven und gründete eine Künstlerkolonie.
01:20:32Seinen Einfluss auf die Stadt spürt man bis heute.
01:20:35Unzählige kleine Galerien mit Bildern, die die raue Landschaft, die Wucht des Meeres und Lebensweise der Menschen in bunten Farben widerspiegeln.
01:20:48Musik
01:20:49Früher gab es 14 Mühlen im Tal von Pontaven. Die waren immer beliebtes Motiv für Maler aus dem ganzen Land.
01:21:08Heute ist noch eine Mühle in Betrieb und die Maler suchen sich andere Motive.
01:21:18Weiter südlich an der Küste grenzt das Finisterre ans Morbihan. Dort liegt Karnak.
01:21:39Schon von der Straße aus sieht man das größte Menierfeld der Welt.
01:21:42Auf etwa vier Kilometern reihen sich 3000 Monoliter. Die größten unter ihnen bis zu vier Meter hoch.
01:21:51Hatten sie eine astronomische, religiöse oder militärische Bedeutung?
01:21:57Das bleibt ein wissenschaftliches Rätsel.
01:22:00Musik
01:22:01An der Côte Sauvage von Quiberon ist der Atlantik unberechenbar.
01:22:18Das Meer formte hier mit aller Kraft das Bild der Küste.
01:22:23Baden ist wegen der brachialen Wellen an vielen Stellen verboten.
01:22:26Musik
01:22:26Kiberon. So heißt sowohl die Halbinsel als auch der kleine Ort mit 5000 Einwohnern.
01:22:47Hier ist das Meer etwas ruhiger und seit dem Krieg ist der Ort Touristenmagnet.
01:22:52Auch Romy Schneider fuhr zur Kur nach Quiberon.
01:23:00In Geraunt, in der sogenannten historischen Bretagne, liegen die berühmten Salzfelder.
01:23:07Die Römer schufen hier, schon kurz nach der Eroberung der Bretagne, die ersten Salinen.
01:23:13Im Sommer ist Marie Raffrain jeden Abend in ihren Salzfeldern, um zu ernten.
01:23:19Dann, wenn das Wasser durch Wind und Sonne verdunstet.
01:23:22Ich schiebe das Wasser weg und erzeuge damit eine Welle, dadurch wird das Salz ans Ufer gedrückt.
01:23:33Ich versuche das Salz zusammenzutreiben, damit ich es am Rand dann herausnehmen kann.
01:23:40Mit dem Holzschieber erntet Marie das Salz, das sie dann in riesigen Kisten zu Hause lagert.
01:23:50Das grobe Salz bleibt so, wie es aus dem Meer kommt. Ungewaschen, unbearbeitet und ohne Zusatzstoffe.
01:23:59Das hier ist das Ergebnis von einem Jahr Arbeit.
01:24:13Dazu gehören die Vorbereitung im Winter, das Aufschwemmen des Salzes, die Bearbeitung der Sammelbecken, die Verwaltung und dann auch noch die Saisonarbeiter, die bei der Salzernte helfen.
01:24:23Früher war Marie Sportlehrerin an einer Schule.
01:24:36Doch vor ein paar Jahren bot man ihr und ihrem Mann Flächen in den Salzfeldern an.
01:24:42Sie zögerten keinen Moment.
01:24:43Die Vermarktung des Salzes übernimmt eine Kooperative der Salzbauern.
01:24:56Nach der Ernte liefern wir das Salz in die Kooperative.
01:25:03Danach gibt es erstmal nichts zu tun bis zum Verkauf.
01:25:06Da wird das Salz gewogen und abgefüllt, um es dann später verkaufen zu können.
01:25:10Schon in der Eisenzeit, also rund 800 Jahre vor Christus,
01:25:39bauten die Menschen in Geraunt Salz ab.
01:25:43Vor über 35 Jahren schlossen sich einige Salzbauern zusammen
01:25:46und gründeten eine Genossenschaft.
01:25:50Im letzten Jahr lieferten die 220 Mitglieder 13.000 Tonnen Salz ab.
01:26:00Die Sumpflandschaft der Salzfelder ist mit dem Atlantik verbunden.
01:26:06Das Meerwasser läuft nach und nach durch die Becken
01:26:09in unterschiedlicher Höhe und wird dadurch gefiltert.
01:26:20Bei Flut öffnet Marie das kleine Schleusentor,
01:26:24damit wieder frisches Wasser nachfließen kann.
01:26:26Nachdem es durch diese erste Verdunstungszone gelaufen ist,
01:26:41fließt es weiter durch alle Becken.
01:26:43Auch da hinten überall.
01:26:58Und dann bis ganz nach hinten ans andere Ende.
01:27:02Das Wasser verdunstet mit der Zeit komplett,
01:27:04bis irgendwann nur noch das Salz übrig ist.
01:27:07Die Becken nennt man Ooyettes.
01:27:14In Geraunt gibt es mehr als 15.000 davon.
01:27:19Hier sieht man die großen Salzkristalle.
01:27:22Die setzen sich auf dem Lehm ab.
01:27:24Heute erntet Marie auch ein ganz besonderes Salz.
01:27:41Das Fleur de Selle, die Salzblume.
01:27:44Auch diese Kristalle wird sie weder waschen noch malen.
01:27:47Fleur de Selle ist das, was an der Oberfläche schwimmt.
01:27:57Und darunter sieht man das grobe Salz.
01:27:59Da gibt es schon einen Unterschied.
01:28:01Das grobe Salz berührt den Boden
01:28:03und das Fleur de Selle schwimmt auf der Oberfläche.
01:28:06Ich sammle das Fleur de Selle mit einem Salzrechen.
01:28:09Man muss ihn knapp unter der Oberfläche halten,
01:28:11ohne den Lehmboden zu berühren.
01:28:13Und dann so langziehen.
01:28:14Ein schwerer Job, für den man viel Leidenschaft und Engagement braucht.
01:28:20Bereut hat Marie diesen Schritt nicht.
01:28:23Im Grunde bin ich eine sportliche Person.
01:28:25Und ich liebe einfach diese Gegend.
01:28:28Und dann habe ich mich halt in die Salzgärten verliebt.
01:28:30Ich bin so am liebsten.
01:28:44Wen die raue und romantische Bretagne einmal gepackt hat,
01:28:49der kommt nie wieder von ihr los.
01:28:52Untertitelung des ZDF für funk, 2017
01:29:05Wenn es uns ver sốlebt sustained wird,
01:29:07ich bin so am liebsten.
01:29:07Untertitelung des ZDF, 2020
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