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Deutsch-Syrer warnt: Abschieben bringt nichts – neue Fluchtwelle droht

Nach dem Sturz des Assad-Regimes erklärt die Bundesregierung Syrien wieder für sicher. Doch vor Ort entsteht eine neue Realität: Ein ehemaliger al-Qaida-Kommandeur übernimmt die Macht, Berichte über Massaker häufen sich. Der Deutsch-Syrer Tareq Alaows warnt: Europa drohe eine neue Fluchtbewegung.

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Transkript
00:00Wir wollen, dass dieser Krieg so schnell wie möglich ist.
00:03Bundeskanzler Friedrich Merz sieht nach dem Sturz des Assad-Regimes keinen Grund mehr für Asyl in Deutschland.
00:09Der Bürgerkrieg in Syrien ist vorbei, heißt es.
00:12Doch Kritiker warnen vor Risiken für Minderheiten und Frauen.
00:16Tarek Allaufs, ehemaliger syrischer Geflüchteter und Sprecher von ProAsyl, warnt vor vorschnellen Schlüssen.
00:22Als das Assad-Regime gestürzt war, war auch er zunächst zuversichtlich.
00:26Für mich war das das Moment der Hoffnung, ein Riesenaufbruch, dass wir eine Demokratie und einen Rechtsstaat in Syrien aufbauen können.
00:34Leider hat es aber nicht länger gedauert, bis wir eine Klatsche der Realität gekriegt haben.
00:40Am 29. Januar 2025 kommt Ahmed al-Sharah in Syrien an die Macht.
00:45Ex-Anführer eines Ablegers der Al-Qaida.
00:48Kritiker bezweifeln, dass er Demokratie etablieren will.
00:51Das sind Dschihadisten, die dann nicht länger nach dem Sturz vom Assad-Regime angefangen haben,
00:57Minderheiten, LGBTIQ-Menschen und Frauen zu verfolgen und zu unterdrucken in dem Land.
01:04Allauf sieht zurzeit keine Basis für den Wiederaufbau in Syrien.
01:07Dass Weltmächte mit Dschihadisten liebäugeln, findet er gefährlich.
01:11Was weh tut, ist, dass die internationale Gemeinschaft gerade versucht, genau diese Gruppe mit Ahmed al-Sharah gerade zu legitimieren in Syrien.
01:22Hauptsache, sie haben einen Ansprechpartner in Syrien, mit dem man verhandeln kann und sprechen kann.
01:27Sie drücken aber ein Auge zu.
01:30Allaufs befürchtet eine neue Fluchtwelle.
01:33Er kritisiert, dass die Flüchtlingspolitik nicht nachhaltig sei.
01:36Das Ziel wäre, die Menschen so viel wie möglich davon abzuhalten, nach Deutschland zu fliehen oder nach Europa zu fliehen.
01:44Das wird aber nicht funktionieren.
01:46Letztendlich fliehen die Menschen, weil es Kriege und Krisen in den Herkunftsländern gibt.
01:52Eine Rückkehr nach Syrien sei im Moment viel zu gefährlich, sagt Allauf.
01:56Er glaubt, Europa müsse mehr Druck auf die derzeitigen Machthaber in Syrien ausüben.
02:01Denn nur wenn sich die Menschen sicher fühlen, können sie auch dauerhaft zurückkehren.
02:04Die Mehrheit der Menschen sagen, wenn es wirklich eine Stabilität in dem Land gibt, dann würden wir zurückkehren, um das Land aufzubauen.
02:14Und unsere Erfahrungen mit der Demokratie im Ausland, also im Exil, nicht nur Deutschland, sondern Europa oder weltweit, wollen wir mitbringen.
02:24Nach fast 60 Jahren Diktatur wünscht sich Allaufs einen demokratischen Wiederaufbau.
02:29In Deutschland sind rund 920 Syrer ausreisepflichtig.
02:32Einige Politiker sagen, sie sollen wieder zurück und ihr Land aufbauen.
02:37Doch dafür fehlt es in Syrien an Sicherheit.
02:40Deshalb muss zunächst mit der syrischen Zivilgesellschaft in Deutschland gesprochen werden.
02:45Denn sonst folgt die nächste Fluchtwelle.
02:47Diana Resnick aus Berlin für Euronews.
02:49Euronews.
02:50Euronews.
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