- vor 16 Stunden
Regenwetter, kalt. Tragisches Ergebnis der Video-Arbeit; die Sonntags-Gemeinde war kaltherzig- diesen Tag wollte ich wohl vergessen. Dann aber kam Wilhelm Busch in mein Zimmer - mit Fränzken: und es wurde hell: siehe, es war alles gut.
Prediger: Henning Westrup
Sie können den Prediger unterstützen an
Konto: DE04 4785 0065 0100 2036 79 BIC: WELADED 1GTL
Inhaber: Henning Westrup
Sie können dem Prediger Westrup folgen:
Telegram Predigten https://t.me/jesus_sohngottes
YouTube https: https://www.youtube.com/channel/UCU8QyXmr2KHSZif-sbv2ecQ
Kontakt zu Prediger Westrup über Stadtmission.gt@gmail.com
Prediger Henning Westrup bei google https://www.bing.com/search?q=henning+westrup+google&FPIG=89534DF7906840BE9F2E50BB7D002EEB&first=8&FORM=PERE
Gott segne Sie !
Prediger: Henning Westrup
Sie können den Prediger unterstützen an
Konto: DE04 4785 0065 0100 2036 79 BIC: WELADED 1GTL
Inhaber: Henning Westrup
Sie können dem Prediger Westrup folgen:
Telegram Predigten https://t.me/jesus_sohngottes
YouTube https: https://www.youtube.com/channel/UCU8QyXmr2KHSZif-sbv2ecQ
Kontakt zu Prediger Westrup über Stadtmission.gt@gmail.com
Prediger Henning Westrup bei google https://www.bing.com/search?q=henning+westrup+google&FPIG=89534DF7906840BE9F2E50BB7D002EEB&first=8&FORM=PERE
Gott segne Sie !
Kategorie
✨
MenschenTranskript
00:00So meine Lieben, heute ist eigentlich nicht so mein Fernsehtag. Heute ist nicht der Tag,
00:07um gute Videos aufzuzeichnen. Seit Ende Oktober sind meine Aufrufzahlen im Internet dramatisch
00:16eingebrochen, circa 80 Prozent weniger als sonst. Also da sind irgendwelche Geister am Werke. Und
00:22heute Morgen der Sonntagsgottesdienst war eine reine Enttäuschung. Ich habe also keine
00:29Bruderliebe erfahren dürfen und das war für mich einfach nur grauenhaft. Frustrierend. Ich habe
00:37mich nur noch auf zu Hause gefreut, um mich in die hinterste Ecke auf dem Sofa zu verkrümmeln. Dann
00:42rief auch noch ein Bruder an und da sagte Henning, du brauchst vielleicht mal zwei, drei Wochen eine
00:46Auszeit, dass du es mal sein lässt und so richtig Ruhe in und mit dem Herrn hast. Okay, dann habe
00:53ich mir ein Bastorenbuch genommen mit Geschichten und dann stoße ich hier auf dieses. Und diese
00:58Geschichte von Frenzken, von Pfarrer Wilhelm Busch, hat mich persönlich so dermaßen angesprochen,
01:04dass ich mir gesagt habe, nee, das muss ich euch unbedingt heute am Sonntag mitteilen. Trotz
01:09allem, jetzt erst recht. So, Frenzken, von dem diese Geschichte handelt, sagt Pfarrer Wilhelm
01:17Busch, ist heute ein stattlicher junger Mann. Er nimmt es mir nicht übel, dass ich die Geschichte
01:24weitererzähle, weil er auch denkt, sie könnte manch einem anderen ein Licht aufgehen lassen.
01:30Wie war ich, sagt Pfarrer Wilhelm Busch, ich war als junger Pfarrer in eine neue Großstadtgemeinde
01:37gekommen. Gleich am Anfang kam einer und erzählte mir allerlei Schlechtes von den Leuten, die
01:41da so wohnten. Und am allerschlimmsten sind die Konfirmanden, schloss der Mann seinen Bericht
01:48über meine neue Gemeinde. Da nehmen sie am besten einen kräftigen Ohrstock mit. Boah,
01:55mir wurde Angst und Pange. Da stand ich nun als blutjunger Pfarrer vor dieser großen Gemeinde.
02:01Wenn der Mann recht hatte, dann musste es eine ganz furchtbare Horde sein, die hier hauste
02:06und die Konfirmanden erst mal. Ach du liebe Zeit, ich hatte in meinem Leben doch noch nie
02:11einen Jungen verhauen. Und gedacht es auch in Zukunft so zu halten. Wie würde es mir hier jetzt
02:17ergehen erstmal? Also mit furchtsamem, ängstlichem Herzen stand ich am nächsten Morgen vor diesen
02:23meinen Wilden, sag ich mal. Aber bald merkte ich, dass die ebensoche Angst hatten vor mir
02:30wie ich vor ihnen. Und da musste ich erstmal lachen und es wurde ein sehr netter Abend draus.
02:37Allerdings, einer fehlte, nämlich Frenzken. Als ich nach ihm fragte, ging ein Schmunzeln durch
02:44die Reihen. Aha, dachte ich, das ist also der Häuptling eurer Streiche hier. Was? Darum seid
02:50ihr heute mal so manierlich, weil der nämlich fehlt. Und ich nahm mir dann vor, auf der Hut zu sein
02:57vor diesem Frenzken. Aber Frenzken boykottierte mich. Er erschien einfach gar nicht. Also musste
03:05ich mich eines Tages auf dem Weg bei Herrn Frenzken zu suchen. Ein niedriges, schmutziges Haus.
03:11Geschwärzt vom Russ der nahen Industriewerke in der Nähe einer Großstadt. Eine richtige Aschenkippe.
03:19Auf meinen Schellen hin öffnet ein junges Mädchen die Tür. Sie mustert mich erstaunt und läuft ins
03:25Zimmer zurück. Und ich gehe ihr nach. Aus der anliegenden Kammer höre ich ein klagendes
03:31Jammern. Ich gehe rein. Ein schreckliches Bild. Auf dem schmalen Bett. Eine Frau im allerletzten
03:40Stadium einer entsetzlichen Wassersucht. Ein schrecklicher Anblick. Und dies arme Weiblein
03:49jammert. Es dauert eine ganze Zeit, bis ich sie verstehen kann. Sie sagt, mein armer Junge,
03:57mein armer Junge, mein arm als Frenzken. Kein Mensch hat ihn lieb. Der Lehrer haut ihn. Der
04:05Vater haut ihn. Der Pfarrer haut ihn. Oh, mein Frenzken. Und ich habe ihn doch so lieb. Und nun
04:14muss ich sterben. Ganz ehrlich, ich bin erschüttert. Ich bin einfach erschüttert über diese Mutterliebe.
04:26Sie denkt nicht im Geringsten an ihr Elend und an ihr Sterben. Sie denkt nur noch an ihr Kind.
04:35Nach einer Weile fasse ich mir Mut und sage, ich will ihren Jungen aber lieb haben.
04:44Zwei Tage lebte sie dann noch. Zwei Tage, an denen der Mann irgendwo in der Kneipe saß.
04:52Zwei Tage, in denen Gottes Wort Einzug hielt in der armen Hütte und der Heiland
04:57Jesus einem armen Menschenherzen seinen Frieden schenkte. Und dann ging sie in Frieden heim.
05:07Bei der Beerdigung sah ich zum ersten Mal, Herr Frenzken. Ein großer, starker Junge mit verschlossenem Gesicht.
05:17Wir schlossen, so gut es ging, Freundschaft miteinander. Und von da ab kam er nach der Schule immer zu mir
05:26und wurde immer mehr unser Hausgenosse. Trotzdem war mir immer so, als stehe zwischen ihm und uns eine Mauer.
05:33Kurz vor Ostern war dann die Konfirmation. Frenzken stand in der großen Schar der Kinder.
05:39Er sah ungewohnt feierlich aus in seinem dunklen Anzug und dem Stehkragen.
05:44Ja, was in ihm vorging, konnte ich aber nicht erkennen. Die Mauer stand dazwischen.
05:50Eine Woche später war das Abendmahl der Konfirmanden. Am Abend zuvor sammelte ich noch einmal die Schar.
05:58Ich wollte ihnen gern eine Vorbereitung geben für diese wichtige Stunde.
06:03Ich machte das so. Ich hatte ein großes Bild von Wilhelm Steinhausen aufgehängt.
06:08Da sieht man Jesus an einem Tisch sitzen und viele Leute drängen sich um ihn herum.
06:14Kinder, sage ich, dies Bild ist hier noch nicht zu Ende. Das geht da nämlich über den Rand hinaus weiter.
06:23Und da, über den Rand hinaus, da dürft ihr stehen.
06:28Auch euch hat der Heiland an seinen Tisch gerufen und geladen.
06:33Ja, das ist eine hohe, große Ehre und eine ganz große Freude für alle.
06:41So erklärte ich ihnen das Abendmahl.
06:44Dann sangen wir noch ein Lied, beteten und dann jeder ging still nach Hause.
06:50Als Letzter verließ ich dann den Saal.
06:55Im Hof stand noch ein Trüppchen von Jungen und fragte sie, na, was ist denn hier los?
07:01Schweigend wiesen sie auch Frenzken.
07:05Der stand da an die Mauer gelehnt.
07:07Die hellen Tränen liefen ihm nur so über die Backen.
07:10Der ganze Kerl war ein Bild unsagbaren Jammerz.
07:15Was ist denn mit dir los?
07:17Fragte ich.
07:19Keine Antwort.
07:21Dann nahm ich ihn kurz erschlossen am Arm und brachte ihn in meine Wohnung.
07:26Und da saß er nun weinend vor mir und schwieg.
07:28Er schwieg.
07:29Mir griff das ans Herz.
07:32So ein Junge weint nämlich nicht so leicht.
07:35Nur rück mal raus, Frenzken, was tut ich denn?
07:37Komm, sag's mir mal.
07:39Und dann kam's heraus.
07:41Stotternd, schluchzend.
07:43Alle dürfen morgen zum Abendmahl gehen.
07:46Nur ich nicht.
07:49Du nicht?
07:50Warum denn du nicht?
07:52Ja, ich bin doch viel zu schlecht.
07:56Ich war tief bewegt.
07:59Wenn dieser trotzige Junge so erschüttert war,
08:03dann war's ernst.
08:05Wirklich ernst.
08:07Ja, und es wurde sogar noch ernster.
08:13Und das, was anschließend gesprochen wurde,
08:17das soll kein Mensch jemals erfahren.
08:22Das geht keinen Menschen, das geht niemandem etwas an.
08:26Das war nur für Gott bestimmt.
08:29Und als der Junge dann fertig war,
08:32dann war's ein ganzer Berg von Schuld.
08:33Und dann sind wir hingekniet
08:38und haben alles das vor den Herrn hingelegt
08:40und sein Erbarmen angerufen und er fleht.
08:46Und dann hab ich gesagt, so Frenzken,
08:49jetzt musst du aber auch glauben,
08:51dass auch du, gerade du,
08:52zum Herrn Jesus kommen darfst.
08:57Diese Abendmahlsfeier werde ich nie vergessen.
09:00Da kamen die Kinder mit ihren Angehörigen
09:02und dann kam Frenzken ganz allein,
09:05ganz allein über den Altarplatz auf mich zu.
09:09Seine Mutter war tot,
09:10sein Vater saß irgendwo in der Kneipe,
09:12aber sein Angesicht glänzte nur so vor Freude.
09:18Es war hell erleuchtet.
09:20Der Himmel über ihm war offen.
09:24Weit, weit offen.
09:25Amen.
Empfohlen
13:03
|
Als nächstes auf Sendung
13:47
1:56
7:18
5:57
7:42
2:49
9:43
12:06
7:09
0:40
4:30
2:09
6:30
6:25
3:55
6:01
4:01
4:55
10:39
9:55
3:09
15:11
9:13
3:51
Schreibe den ersten Kommentar