00:30Ganz in der Nähe liegt Everfuel. Das Unternehmen ist einer der Pioniere der europäischen Wasserstoffindustrie.
00:41Es war nicht ganz einfach, hier eine Drehgenehmigung zu erhalten und die Sicherheitsvorschriften sind streng.
00:48Durch diese Türe darf eigentlich nie ein Besucher, doch für Euronews macht Betriebsleiter Nikolaj Markström eine Ausnahme.
00:56Jahrelang hat Markström auf Ölbohrinseln in der rauen Nordsee gearbeitet.
01:01Jetzt hat er das Abenteurerleben eingetauscht gegen den Managerjob an Land.
01:06Und diesmal alles ganz ökologisch, denn in diesen Stacks genannten Röhren geschieht ein kleines Wunder, made in Europe.
01:13Wasser wird in seine Bestandteile zerlegt, Sauerstoff zum Atmen und grüner Wasserstoff als Treibstoff.
01:19Mit Wasserstoff wird grüner Stahl produziert oder synthetischer Treibstoff für Maschinen, Schiffe und Flugzeuge.
01:34Klimaschädliche Abgase entstehen keine, nur Wasserdampf.
01:50Es gibt Pläne, die Anlage auszubauen. Dann könnten statt 8 Tonnen täglich 100 produziert werden.
02:05Echt elektrolyzer ist gebaut von 230 dieser Membraner.
02:10Und sie werden zusammengelegt und geschlosset in einer elektrolyzer.
02:14Und die Kraft in der Mitte wird durch die Läger.
02:17Und dann wird man starten produziert der Hydrogen.
02:19Alle Bublen werden starten auf alle diese Flasen hier.
02:22Nächste Station meiner Reise ist die dänische Hauptstadt Kopenhagen.
02:47Bei der Weltwasserstoffwoche treffen sich die Top-Manager der Wasserstoffwirtschaft.
02:54Ah, hallo. Guten Tag.
02:57Guten Tag.
02:58Ich bin neugierig auf Ihre Erfolgsgeschichte.
03:00Freue mich auch. Geh mal rein.
03:02Er ist eines der wichtigsten Talente, die Europa prägen.
03:05Christian von Olshausen, Mitbegründer von Sunfire, einem weltweit führenden Elektrolyseunternehmen aus Deutschland.
03:11Oder sollten wir ihn besser Europas Mister Wasserstoff nennen?
03:14Die jungen Sunfire-Manager haben die revolutionäre Wasserstoffstrategie der Europäischen Union mitgestaltet.
03:21Mit grünem Wasserstoff kann man eine Industrie klimaneutral energetisch versorgen.
03:27Mit grünem Wasserstoff wird man auch unabhängiger von externen Energieimporten.
03:31Und der Aufbau einer grünen Wasserstoffinfrastruktur in Europa kann eine starke europäische Industrie entwickeln.
03:38Die Auftragsbücher sind voll und Sunfire eilt von Weltrekord zu Weltrekord.
03:44Wir sind eine der ersten, die das ganze Thema angefangen und industriell gedacht haben.
03:48Wir haben die größte Hochtemperaturelektrolyse der Welt, gerade in einem industriellen Umfeld, in Rotterdam, in einer Raffinerie, wo es super hohe Anforderungen gibt, so etwas zu betreiben.
03:59Aufgebaut, in Betrieb genommen und bringen jetzt grünen Wasserstoff dort in die Infrastruktur.
04:05Das ist weltweit die größte Anlage dieser Art.
04:08Seinen Firmensitz hat Sunfire in Ostdeutschland in Dresden.
04:12Christian von Olshausen und Nils Aldag gründeten Sunfire 2010.
04:17Aus dem Start-up wurde ein Global Player mit 650 Angestellten und einem Finanzkissen von einer Milliarde Euro.
04:24Das gelang nur dank solider deutscher und europäischer Rahmengesetze.
04:28Sonst hätten die Neulinge keine Chance gehabt gegenüber der fossilen Altindustrie.
04:33Jahrelang mussten die jungen Unternehmensgründer Klinken putzen bei Politikern in Berlin und Brüssel, um Überzeugungsarbeit zu leisten.
04:41Das hat sich ausgezahlt.
04:43Wir haben die reine Entwicklungsphase überwunden. Wir haben die ersten Industrieanlagen gebaut.
04:46Wir haben gezeigt, dass man solche Projekte auch finanziell realisieren kann.
04:50Und wir sind auf dem Weg dahin, daraus eine profitable Industrie zu machen.
04:55Europas Erfolg hat einen Namen.
04:58Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU ordnet das Durcheinander nationaler Einzelinteressen
05:04und setzt einen klaren Rechtsrahmen für die Dekarbonisierung der Wirtschaft.
05:08Dank der rechtlich verbindlichen Vorgaben kann Europas Wasserstoffindustrie planen und investieren.
05:15Warum widmet jemand sein Leben der Dekarbonisierung?
05:18Und wie hat alles angefangen, will ich von Sunfire Manager wissen.
05:22Ja, 2008, junger Mann, traut sich, macht was, Start-up. Wie fühlt man sich bei sowas?
05:27Es gibt eine Sache, die die grundsätzliche Triebfehler ist, wenn man so etwas startet.
05:31Und das ist Leidenschaft für ein Thema.
05:34Und bei mir war es schon so, dass ich als kleiner Junge Spaß daran hatte, über Systeme nachzudenken,
05:39die in sich geschlossen waren, die nicht irgendwo in eine Sackgasse führten.
05:43Europäische Union, ist das eher der Motor oder sehen Sie da eher Hindernisse?
05:48Gucken wir uns einfach mal Amerika an. Gucken wir uns China an. Das sind gewaltig große Nationen mit Riesenressourcen.
05:55Wenn wir jetzt angucken, dass wir ein großes Thema haben, Energieversorgung, Energieinfrastruktur,
06:00dann können wir so etwas nicht im Kleinen denken. Das heißt, der einzige Weg, um so etwas zu realisieren, ist auf einer EU-Ebene.
06:08Haben wir Europäer noch eine Chance auf dem Weltmarkt?
06:11Wir dürfen uns in Europa nicht selber kleiner machen, als wir sind. Wir sind hervorragende Ingenieure.
06:17Wir haben hervorragende Systeme, um Innovationen zu treiben, um Technologien zu skalieren und auch um sie zu deployen.
06:25Wir haben einen Wasserstoffmarkt in Europa und damit sind wir einer der wenigen Regionen weltweit, die das können.
06:32Ich fahre mit dem Bus aufs Land. Wer das europäische Erfolgsrezept verstehen will, der muss auch beim dänischen Startup DynElectro vorbeischauen.
06:40Schören und sein Team haben eine Technik entwickelt, die Lebensdauer von Elektrolyseuren zu verlängern
06:46und einen Effizienzweltrekord aufgestellt. Alles patentiert, versteht sie.
06:51Wir haben so viele sehr, sehr gewählte Leute, die in dieser Umgebung arbeiten möchten.
06:57Europa hat ein viel intellektuelles Property und wir werden es besser zu deployen.
07:04Wir glauben, dass wir die Möglichkeit haben, eine Unterschiede in Europa zu machen.
07:07Ja, das Erfolgsrezept von Umwelttechnik made in Europe ist einfach Unternehmensgeist, Mut mal was Neues auszuprobieren und Know-how.
07:17In der Kopenhagener Altstadt treffe ich nach einem langen Arbeitstag noch einmal Christian von Olzhausen.
07:23Zusammen mit dem Sunfire-Mitbegründer Nils Aldag wurde ihm in Deutschland der renommierte Preis Soziale Marktwirtschaft verliehen.
07:31Wie stellt er sich die Zukunft vor?
07:33Mein Traum wäre, wir haben in 2030 die ersten Raffinerien auf grünen Wasserstoff umgestellt.
07:38Wir haben in 2035, 40 die ersten Gigawatt-Anlagen Wasserstoff aufgebaut und die funktionieren.
07:44Für meine vier Kinder würde ich gerne eine Welt hinterlassen, der man noch leben kann.
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