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  • vor 2 Wochen

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Menschen
Transkript
00:00Erinnerst du dich noch an Namen wie Grundig, Telefunken oder Dual?
00:05Das waren einst deutsche Technikgiganten, Fernseher, Radios und Plattenspieler,
00:11gebaut für die Ewigkeit.
00:13Doch heute? Fast alle verschwunden.
00:16In diesem Video schauen wir auf zehn deutsche Elektronikhersteller,
00:20die einst Weltspitze waren und dann an Globalisierung, Gier
00:24oder schlicht an der Zeit gescheitert sind.
00:27Wenn du solche Zeitreisen in die deutsche Geschichte liebst,
00:31dann abonnier jetzt den Kanal.
00:33Los geht's!
00:34Erstens Grundig.
00:36Wenn man in den 70er oder 80er Jahren einen Fernseher aus Deutschland hatte,
00:41dann war die Wahrscheinlichkeit groß, dass er von Grundig kam.
00:46Gegründet 1945 von Max Grundig in Fürth,
00:50begann alles mit Radios, Tonbandgeräten und später den legendären Farbfernsehern.
00:55Einmal Grundig, immer Grundig war mehr als nur ein Werbespruch.
01:00Es war ein Versprechen.
01:01Qualität, Langlebigkeit, deutscher Ingenieursgeist.
01:05In den 80er Jahren beschäftigte Grundig über 20.000 Mitarbeiter,
01:10exportierte in mehr als 100 Länder und galt als unantastbar.
01:14Doch dann kam der Wandel.
01:16Billigere Konkurrenz aus Japan und später aus Asien.
01:19Marken wie Sony, Panasonic oder Samsung überrollten den Markt
01:24mit günstigeren, moderneren Geräten.
01:27Grundig versuchte gegenzuhalten.
01:29Mit Videorekordern, Kompaktanlagen und später sogar Computern.
01:33Doch die Entscheidungen im Management blieben zögerlich,
01:37Innovationen kamen zu spät
01:38und die Globalisierung schlug erbarmungslos zu.
01:422003 war es dann soweit.
01:45Grundig meldete Insolvenz an.
01:47Der einstige Technikriese aus Franken wurde zerschlagen.
01:51Markenrechte gingen an türkische Investoren.
01:54Heute existiert Grundig zwar noch als Name
01:56auf Fernsehern und Haushaltsgeräten von Beko,
01:59aber mit dem ursprünglichen Unternehmen hat das nichts mehr zu tun.
02:03Für viele ist Grundig bis heute das Symbol dafür,
02:06wie ein deutscher Weltkonzern alles verlieren konnte.
02:09Einfach, weil er glaubte, unantastbar zu sein.
02:13Zweitens Telefunken.
02:14Es gibt kaum eine Marke, die so eng mit der deutschen Technikgeschichte
02:18verbunden ist, wie Telefunken.
02:21Gegründet im Jahr 1903 von Siemens und AEG,
02:25war Telefunken jahrzehntelang das Synonym für deutsche Ingenieurskunst.
02:30Sie bauten Radios, Fernseher, Röhren, Verstärker
02:33und lieferten sogar Technik für den Rundfunk und das Militär.
02:38In den 30er und 50er Jahren war Telefunken Weltmarktführer bei Röhrengeräten.
02:44Viele Haushalte hörten ihre Lieblingssendungen auf einem Telefunkenradio
02:49mit diesem unverwechselbaren, warmen Klang.
02:52Und in den 60ern war der Name Telefunken eine Institution.
02:57Wer sich Qualität leisten konnte, kaufte den Fernseher mit der Raute.
03:02Doch mit der Zeit verlor das Unternehmen an Boden.
03:05Die Konkurrenz aus Japan kam mit moderneren, günstigeren Geräten.
03:09Telefunken hielt zu lange an alter Technik fest
03:12und AEG, der Mutterkonzern, geriet selbst in finanzielle Schieflage.
03:18In den 80er Jahren wurde Telefunken aufgeteilt, verkauft, weitergereicht.
03:23Erst an Thompson, später wanderte der Markenname durch viele Hände.
03:27Heute existiert Telefunken nur noch als Lizenzmarke.
03:30Der Name klebt auf Produkten aus Fernost,
03:33die mit dem Original nichts mehr zu tun haben.
03:35Wenn du in den 70er Jahren Musik gehört hast,
03:41dann stand die Chance gut, dass dein Plattenspieler von Dual war.
03:45Die Marke aus dem Schwarzwald, genauer gesagt aus St. Georgen,
03:50war der Stolz der deutschen Hi-Fi-Szene.
03:53Dual stand für Präzision, Handarbeit und Qualität.
03:56Ihre Plattenspieler liefen leise, zuverlässig
03:59und waren so robust, dass viele bis heute funktionieren.
04:02In zahllosen Wohnzimmern drehten sich darauf Beatles, ABBA oder Pink Floyd,
04:08begleitet vom charakteristischen Klick,
04:10wenn der Tonarm automatisch zur Platte schwenkte.
04:13Ursprünglich war Dual ein Familienbetrieb,
04:16gegründet 1907 von den Gebrüdern Steidinger.
04:20Dual versuchte gegenzuhalten,
04:22baute Kassettendecks, Verstärker, sogar Videorekorder.
04:25Doch der Preisdruck war zu groß.
04:281982 meldete Dual Insolvenz an.
04:32Die Marke wurde verkauft.
04:34Erst an Thomsen, später an Schneider
04:36und heute prangt der Name auf günstigen Geräten aus Asien.
04:40Das ist das Traurige daran.
04:42Dual war einst Synonym für deutsche Wertarbeit
04:45und heute steht der gleiche Name auf Produkten,
04:48die man im Supermarktregal findet.
04:51Wer damals dabei war, weiß,
04:53wenn Dual lief, lief Musik.
04:55Und zwar richtig.
04:57Viertens, Schneider.
04:58In den 80er Jahren war Schneider in fast jedem deutschen Wohnzimmer vertreten.
05:04Radios, Fernseher, Kompaktanlagen, Videorekorder.
05:08Der Name stand für solide Mittelklasse aus Deutschland.
05:11Kein High-End wie Grundig,
05:13kein Billigkram aus Fernost,
05:15einfach verlässliche Technik, die funktionierte.
05:18Gegründet wurde Schneider 1965 von Josef Schneider in Türkheim, Bayern.
05:25Das Unternehmen wuchs rasant,
05:27besonders durch clevere Lizenzverträge.
05:30So brachte Schneider in den 80er Jahren
05:32Computer von Amstrad unter eigenem Namen auf den deutschen Markt.
05:37Auch ihre Kompaktanlagen waren echte Verkaufsschlager,
05:40mit Plattenspieler, Kassettendeck und Radio in einem Gehäuse.
05:44In vielen Jugendzimmern standen Schneidergeräte,
05:48oft die erste Stereoanlage,
05:50mit der man heimlich Musik hörte, während die Eltern schliefen.
05:54Die Marke stand für ein Stück Unabhängigkeit,
05:57für moderne Technik, die man sich leisten konnte.
06:00Doch dann kamen die 90er.
06:02Asiatische Hersteller drängten mit günstigeren Produkten auf den Markt.
06:06Schneider konnte preislich nicht mithalten
06:08und technologisch auch nicht mehr Schritt halten.
06:112002 war Schluss, Schneider meldete Insolvenz an.
06:17Die Marke wurde verkauft,
06:18der Name lebt heute nur noch auf Fernsehgeräten weiter,
06:22die nichts mehr mit dem ursprünglichen Unternehmen zu tun haben.
06:26Fünftens, Saba.
06:27Wenn man in den 70er oder frühen 80er Jahren
06:30ein Radio oder einen Fernseher von Saba hatte,
06:33dann wusste man, das ist Qualität aus dem Schwarzwald.
06:371923 gegründet, mitten in Willingen,
06:41stand der Name Saba ursprünglich für Schwarzwälder Apparate Bauanstalt.
06:46Und dieser Name war Programm, Präzision, Handwerk, Ingenieurskunst.
06:51Saba war einer der ersten deutschen Hersteller,
06:54der UKW-Radios, Fernseher mit Fernbedienung
06:57und später Videorekorder auf den Markt brachte.
07:00Ihre Geräte galten als luxuriös,
07:03technisch ausgereift und langlebig.
07:05Besonders beliebt war der Slogan
07:07Saba, aus Erfahrung gut.
07:10Und das war nicht übertrieben.
07:13Wer einen Saba im Wohnzimmer stehen hatte,
07:15hatte ein Stück High-End-Technik,
07:17made in Germany.
07:19Doch wie bei so vielen deutschen Traditionsmarken
07:22begann in den 80er Jahren der Niedergang.
07:25Japanische Hersteller wie Sony, Panasonic und Sharp
07:28produzierten günstiger und moderner.
07:31Saba hielt an der Fertigung in Deutschland fest,
07:34ein Qualitätsvorteil, aber wirtschaftlich kaum überlebensfähig.
07:391980 übernahm Thomson, der französische Elektronikriese, die Marke.
07:44Unter französischer Führung verschwand Saba langsam aus den Regalen.
07:48In den 90er Jahren war der Name endgültig Geschichte.
07:52Heute existiert Saba zwar noch als Markenname,
07:55auf Billig-Elektronik aus Asien,
07:57doch mit dem echten Saba aus Willingen hat das nichts mehr zu tun.
08:02Sechstens, Löwe.
08:04Wenn man in den 70er oder 80er Jahren in ein deutsches Wohnzimmer kam
08:09und dort ein Löwe-Fernseher stand,
08:11dann wusste man sofort,
08:13hier wohnt jemand mit Stil und Geld.
08:16Löwe war nie Massenware.
08:19Schon seit der Gründung 1923
08:21stand die Marke für edles Design und technische Perfektion.
08:25Die Brüder Sigmund und David Löwe gehörten zu den Pionieren des Fernsehens.
08:321931 präsentierten sie auf der Berliner Funkausstellung
08:35den ersten vollelektronischen Fernseher der Welt.
08:39Made in Germany.
08:41Später wurde Löwe berühmt für Innovationen,
08:44die ihrer Zeit weit voraus waren.
08:47Heute gibt es Löwe wieder,
08:49aber das alte Gefühl,
08:50dieses echte Löwe-Prestige, ist verschwunden.
08:54Früher war Löwe ein Fernseher fürs Leben.
08:57Heute ist es eine Marke mit Geschichte.
08:59Und vielleicht genau deshalb bleibt sie für viele das Symbol dafür,
09:04was deutsche Technik einst konnte.
09:06Elegant, mutig und ein bisschen zu gut für die Weltmärkte.
09:11Siebtens, Braun.
09:13Es gibt kaum eine Marke,
09:14die so stark mit deutschem Design verbunden ist wie Braun.
09:17Rasierer, Radios, Mixer,
09:21alles wirkte schlicht, funktional und edel zugleich.
09:24Kein Schnickschnack, kein Plastikglanz,
09:27sondern pure Ingenieurskunst.
09:29Gegründet wurde Braun 1921 in Frankfurt von Max Braun.
09:36Richtig legendär wurde die Marke aber erst in den 50er und 60er Jahren,
09:40dank Dieter Rams,
09:41dem Mann, der mit seinem minimalistischen Stil
09:44ganze Generationen von Designern beeinflusste.
09:48Heute existiert Braun zwar noch,
09:50aber nur als Markenname für Rasierer, Zahnbürsten und Küchengeräte.
09:54Die legendäre Braun-Audio- und Hi-Fi-Sparte, Geschichte.
09:59Achtens, Metz.
10:01Wenn du in den 80er Jahren bei deinen Eltern oder Großeltern im Wohnzimmer saßt
10:05und der Fernseher so schwer war,
10:07dass ihn keiner mehr bewegen konnte,
10:09dann war die Chance groß, dass es ein Metz war.
10:12Gegründet wurde die Firma Metz 1938 in Zirndorf bei Nürnberg.
10:19Zuerst bauten sie Blitzgeräte und Kamerazubehör,
10:22doch nach dem Krieg stieg man in die Fernsehtechnik ein
10:25und genau dort begann die Legende.
10:28Metz-Fernseher galten als unzerstörbar.
10:32Einmal Metz, immer Metz, hieß es oft.
10:35Sie waren handgefertigt in Deutschland,
10:37die Bildröhren gestochen scharf, der Klang glasklar
10:40und jede Schraube saß dort, wo sie hingehörte.
10:44Die Geräte wurden repariert, nicht weggeworfen.
10:46Viele liefen 20, 30 Jahre lang.
10:49Doch das ist nur noch ein Schatten des Originals.
10:52Wer einmal einen echten Metz besessen hat, weiß,
10:55das war kein Fernseher.
10:57Das war ein Stück zu Hause, gebaut für die Ewigkeit.
11:00Neuntens, Astro Strobl.
11:03Es gibt Marken, die jeder kennt.
11:05Und dann gibt es solche, die still und leise Geschichte geschrieben haben.
11:09Astro Strobl gehört zu den letzteren.
11:12Eine kleine, aber feine Firma aus dem Schwarzwald,
11:16gegründet in den 60ern,
11:17spezialisiert auf Satellitentechnik und Empfangsanlagen,
11:20also auf das, was früher als Hightech fürs Wohnzimmer galt.
11:25In Zeiten, als Fernsehen noch über Antenne
11:27und später über Parabolspiegel empfangen wurde,
11:30war Astro Strobl die Adresse,
11:32wenn es um Qualität made in Germany ging.
11:35Ob Multischalter, Signalverstärker oder komplette Empfangsanlagen,
11:40Strobl-Produkte galten als nahezu unverwüstlich.
11:44Viele Installateure schworen auf sie,
11:46weil sie selbst nach Jahrzehnten liefen wie am ersten Tag.
11:50Doch dann kam das digitale Zeitalter und mit ihm der Niedergang.
11:55Als Streamingdienste das klassische Satellitenfernsehen
11:58immer weiter verdrängten, schrumpfte der Markt.
12:01Astro Strobl versuchte sich anzupassen,
12:04doch die Konkurrenz aus Fernost bot ähnliche Technik
12:07zu einem Bruchteil des Preises.
12:102021 folgte schließlich das Aus,
12:13Insolvenz nach fast 60 Jahren Firmengeschichte.
12:17Für viele Techniker, die mit Astro-Geräten groß geworden waren,
12:21war das fast schon ein Schock.
12:23Denn mit dem Ende von Astro Strobl
12:25ging auch ein Stück deutscher Ingenieurskunst verloren.
12:28Solide, langlebig, bodenständig.
12:31Heute erinnern nur noch alte Kataloge
12:33und ein paar gebrauchte Geräte auf Ebay daran,
12:36dass es einmal eine Firma gab,
12:39die Deutschlands Satellitentechnik mitgeprägt hat.
12:4110. Nordmende
12:43Wenn du in den 70ern bei deinen Großeltern im Wohnzimmer saßt
12:47und auf einem massiven Holzfernseher die Tagesschau lief,
12:51dann war die Chance groß,
12:53dass auf dem Gerät ein silbernes Schild stand.
12:55Die Marke wurde 1923 in Bremen gegründet,
13:01von Otto Hermann Mende,
13:03einem Radiopionier, der schon früh verstand,
13:06dass Unterhaltungselektronik die Zukunft war.
13:09Nach dem Krieg baute sein Sohn das Unternehmen wieder auf
13:13und bald stand Nordmende für Radios,
13:16Fernseher und Tonbandgeräte auf Weltniveau.
13:18Der Slogan Nordmende, Fernsehen aus Bremen,
13:23war mehr als nur Werbung.
13:24Er war ein Gütesiegel.
13:26Die Geräte galten als technisch präzise,
13:29langlebig und klanglich hervorragend.
13:32In vielen deutschen Wohnzimmern war Nordmende Standard,
13:35fast schon ein Statussymbol der Mittelschicht.
13:38Doch in den 80er Jahren kam das,
13:40was viele Traditionsmarken traf,
13:42die Billigkonkurrenz aus Fernost.
13:45Während Japaner wie Sony, Panasonic oder Sharp
13:48immer moderner und günstiger wurden,
13:50blieb Nordmende bei teurer deutscher Handarbeit.
13:541980 wurde das Unternehmen
13:56an den französischen Thompson-Konzern verkauft.
13:59Ein Schritt, der das Ende einläutete.
14:02Die Produktion in Deutschland wurde nach und nach eingestellt.
14:05Die Marke verschwand aus den Regalen.
14:07Heute existiert der Name Nordmende
14:10nur noch als Lizenzmarke für Fernseher und Haushaltsgeräte,
14:13ohne jede Verbindung zu Bremen
14:16oder den Menschen, die sie einst gebaut haben.
14:19Für viele bleibt Nordmende ein Symbol
14:21der verlorenen goldenen Ära deutscher Elektronik,
14:25als Fernseher noch Möbelstücke waren
14:27und Qualität wichtiger war als der Preis.
14:30Euch aber muss es zuerst um sein Reich
14:34und um seine Gerechtigkeit gehen.
14:37Dann wird euch alles andere dazugegeben.
14:41Dann wird es uns darauf entwindet,
15:02was Voigtkartner in Deutschland
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