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KurzfilmeTranskript
00:00:00Fünf Minuten.
00:00:07Hier spricht Radio Frühling.
00:00:09Ein wunderschöner Tag steht uns bevor mit viel Sonnenschein und Temperaturen bis 25 Grad.
00:00:14Hier geht's jetzt weiter mit einem Song, der sich auch mit der Sonne befasst.
00:00:18Tanja!
00:00:19Wir sind schon beim Frühstück. Kannst du noch mal nach der Täter schauen?
00:00:23Wo ist denn das Waschpulte?
00:00:25Ich soll die nur mal durchlaufen lassen, aber...
00:00:28Wie, Papa, dann stinkst du hier nach Stall.
00:00:31Gib dir gleich einen Stinker.
00:00:33Das Waschmittel kann nicht alle sein. Ich hab gestern erst Neues gekauft.
00:00:58Wer geht die Leute in den Schulen?
00:01:11Oder geht die Leute in den Schulen?
00:01:26Mathilda ist wohl wahrscheinlich noch beleidigt, weil ich gestern einen Fisch gefangen hab und sie keinen einzigen.
00:01:32Papa, Papa, schau mal!
00:01:34Ich hab's gewonnen!
00:01:46Niki hat gestern einen einzigen Fisch gefangen.
00:01:50Was hast du getan?
00:01:51Waschmittel in den Teich geschüttet.
00:01:54Jetzt müssen wir sie nicht mehr einzigen draus fischen.
00:01:57Bist du vollkommen übergeschnappt? Das gibt's doch nicht. Ich muss nur träumen.
00:02:01Gott, das ist jetzt nicht dein Ernst.
00:02:03Aber ihr habt doch gestern gesagt, dass es immer so lange dauert, bis einer anbeißt.
00:02:08Ich wollte nur helfen.
00:02:10Helfen?
00:02:11Niki, hör auf zu lachen. Komm, ab mit dir nach oben anziehen.
00:02:13Warum konnte man keine normale Tochter haben?
00:02:18Sie hat's ja nicht böse gemeint.
00:02:20Mathilda meint nie was böse.
00:02:22Es tut mir leid.
00:02:24Ja, also zum Frühstück ist jetzt keine Zeit mehr. Komm, bitte zieh dich auch an. Wir müssen in die Schule.
00:02:28Schule, Schule, genau. Das ist doch das nächste Thema.
00:02:30Ich bin dann mal weg. Tschüss!
00:02:49Tschüss!
00:03:09Morgen.
00:03:11Morgen.
00:03:13Kaffee?
00:03:15Ja, entspann dich mal.
00:03:18Ich soll mich entspannen.
00:03:20Wenn der mich sieht, dann erzählt der Katja, dass ich hier übernachtet habe.
00:03:24Na, wie lange willst du mir noch aus dem Weg gehen?
00:03:26Guten Morgen.
00:03:28Ehrlich? Dir?
00:03:30Komm, das war doch völlig klar.
00:03:31Sobald ich aus dem Haus bin, dauert es keine zwei Minuten.
00:03:34Und schubswubs stehst du vor dem Kühlschrank.
00:03:36Vor dem Kühlschrank?
00:03:37Ich stehe vor der Espressomaschine.
00:03:39Jan, verarsch mich nicht.
00:03:40Es gibt tausend Dinge zu besprechen und du machst hier blöde Witze.
00:03:42Ja.
00:03:43Und das Erste, was ich jetzt mit dir berede, ist, dass ich mir jetzt einen schönen Kaffee mache.
00:03:48Den nehme ich mit nach oben, dann dusche ich schön warm und dann ziehe ich mich ein.
00:03:52Möchtest du dazukommen?
00:03:53Jan, du hast Leukämie.
00:03:55Und du hast die verdammte Pflicht, das deinem Sohn zu sagen.
00:03:58Ich möchte nicht, dass Adrian das so nebenbei mitbekommt.
00:04:00Und Katja wird denken, meine Praktikantin ist die größte Bitch.
00:04:04Pennt bei Adrian, obwohl er eine gelähmte Freundin hat.
00:04:07Außerdem wolltest du letzte Woche schon mit Nora Schluss machen.
00:04:10Das ist nicht so leicht.
00:04:12Ist noch gar nicht lange her. Wann war es Donnerstag oder Freitag?
00:04:15Da hast du zu mir gesagt, du redest mit ihm.
00:04:17Katja, das ist nicht so einfach.
00:04:19Ich warte immer noch auf den richtigen Moment.
00:04:21Ja, klar, du wartest, du wartest.
00:04:23Und wie du wartest.
00:04:24Mann.
00:04:25Guten Morgen, Herr Pfarrer.
00:04:26Ja, ich bin zu spät, aber ich liege nicht mehr im Bett.
00:04:27Ja, in dem hätte ich heute lieber bleiben sollen.
00:04:28Wieso, was ist denn passiert? Sind Sie krank?
00:04:29Der Herr hat mich heute fliegen lassen, aber vom Fahrrad, als ich heute in die Station radeln wollte.
00:04:33Oh Gott, Sie Armer. Ist es schlimm? Waren Sie beim Arzt?
00:04:37Frau Baumann, Sie waren doch einmal krank.
00:04:39Ja, ich warte immer noch auf den richtigen Moment.
00:04:41Ich warte immer noch auf den richtigen Moment.
00:04:42Ja, klar, du wartest, du wartest.
00:04:44Und wie du wartest.
00:04:45Mann.
00:04:46Guten Morgen, Herr Pfarrer.
00:04:47Ja, ich bin zu spät, aber ich lege nicht mehr im Bett.
00:04:49Ja, in dem hätte ich heute lieber bleiben sollen.
00:04:50Was tut Sie Armer? Ist es schlimm? Waren Sie beim Arzt?
00:04:52Frau Baumann, Sie waren doch einmal Krankenschwister, oder?
00:04:55Ja, aber das ist tausend Jahre her, da liegt die Betonung auf wahr.
00:04:59Könnten Sie bitte mal vorbeikommen?
00:05:01Was tut Ihnen denn weh?
00:05:03Der echte Fuß.
00:05:04Okay, ich komme, aber nur, wenn Sie meinen Rat annehmen.
00:05:07Also, wenn geröntgt werden muss, dann müssen Sie ins Krankenhaus, okay?
00:05:10Warum sollte ich nicht auf Ihren Rat halten? Würde ich Sie sonst bitten, herzukommen?
00:05:15Es gibt auch beratungsresistente Männer.
00:05:17Zu denen gehöre ich nicht.
00:05:20Und für ein frisches Buttercanson mit Erdbeermarmelade werde ich gleich noch beratungsfreudiger.
00:05:25Okay, ich bring auch einen frischen Kaffee mit.
00:05:27Jetzt geht's mir gleich viel besser.
00:05:29Ich fliege.
00:05:30Nein.
00:05:31Tun Sie das nicht, tun Sie vorsichtig.
00:05:33Mach ich.
00:05:35Oh Gott, der Pfarrer ist gestürzt.
00:05:37Ich muss Lilly Bescheid geben.
00:05:39Das ist doch Lillys Handy.
00:05:44Komisch.
00:05:45Das war Katja, die hat sofort wieder aufgelegt.
00:05:48Adrian?
00:05:49Die ist ja noch da.
00:05:50Scheiße, sie kommt ja hoch in den Kranken.
00:05:52Adrian?
00:05:53Ein Moment.
00:05:54Ich muss mir schnell was anziehen.
00:06:08Hey, guten Morgen.
00:06:10Hey, störe ich dich?
00:06:11Nein, nein.
00:06:12Ich dachte, du bist bei der Arbeit.
00:06:13Ich war schon auf dem Weg, aber dann habe ich hier irgendwie einen Hahn gehört.
00:06:14Kann das sein?
00:06:15Ein Hahn?
00:06:16Ja, ein Hahn hat gekräht.
00:06:17Oder was?
00:06:18Ist doch ein Hühnchen.
00:06:19Also hier ist keiner, auch kein Hühnchen.
00:06:20Nee?
00:06:21Komisch.
00:06:22Könntest du Lilly was ausrichten?
00:06:24Lilly?
00:06:25Mhm.
00:06:26Die hab ich schon ein paar Tage nicht gesehen.
00:06:27Nicht, nein.
00:06:28Wieso?
00:06:29Also, wenn du sie zufällig irgendwie noch mal sprechen solltest, könntest du ihr sagen,
00:06:33dass sie bitte sofort in die Dorfhelferstation kommen soll? Sie hat nämlich dringend Telefondienst,
00:06:39der Pfarrer ist krank.
00:06:40Ja.
00:06:41Ja.
00:06:42Ja.
00:06:43Cool.
00:06:44Schicke Farbe.
00:06:45Wenn du sie zufällig irgendwie noch mal sprechen solltest,
00:06:49könntest du ihr sagen,
00:06:50dass sie bitte sofort in die Dorfhelferstation kommen soll?
00:06:52Sie hat nämlich dringend Telefondienst.
00:06:54Der Pfarrer ist krank.
00:06:56Ja.
00:06:58Ja.
00:07:00Cool.
00:07:03Schicke Farbe.
00:07:14Toll.
00:07:14Fuck.
00:07:34Wie schaut's aus?
00:07:36Da treiben immer noch ganz viele tot im Wasser rum.
00:07:39Da ist alles vergiftet.
00:07:42Wo warst du denn so lang?
00:07:46Ich habe vor der Schule Frau Pfahl getroffen.
00:07:48Sie hatte gerade eine Freistunde und meinte,
00:07:50ach, schön, dass ich Sie hier treffe.
00:07:52Könnten wir mal kurz über Mathilda sprechen.
00:07:54Ja, aus kurz wurde dann fast eine Stunde.
00:07:57Mir steht's langsam.
00:07:58Bisschen mit dem Mädel.
00:07:59Frau Pfahl meinte, ich spreche jetzt nicht als Lehrerin zu Ihnen,
00:08:03sondern als besorgte Mutter.
00:08:05Robert.
00:08:06Mathilda interessiert sich null für das ABC, null für Zahlen.
00:08:10Die weiß immer noch nicht den Unterschied zwischen Plus und Minus.
00:08:12Aber wenn man hier was wegnimmt, das klappt jetzt hier schon.
00:08:16Du, die Lehrerin ist sich nicht sicher, ob...
00:08:18Naja, ob Mathilda einfach keinen Bock hat, oder ob...
00:08:22Sie dumm ist?
00:08:23Schwer ziehbar?
00:08:24Aber hör auf, so über sie zu reden.
00:08:25Das ist immer noch unser Kind.
00:08:26Muss ich dich dran erinnern, dass sie vor drei Wochen
00:08:28dein Auto schlüsselt genommen hat und mit deinem Auto losvermult?
00:08:31Ich hab's gerade nur verstanden.
00:08:31Ich weiß ja.
00:08:38Frau Pfahl meinte auch, dass Niki leidet.
00:08:41Er wird wohl gehänselt.
00:08:43Ja, in der Schule rufen sie ihm nach.
00:08:44Haha, das ist der Zwilling von der Doven.
00:08:47Anscheinend erzählt er jetzt überall rum,
00:08:49dass Mathilda gar nicht seine Schwester ist.
00:08:51Weißt du, was er gesagt hat?
00:08:52Mathilda wäre als Baby vor unserer Tür gelegen.
00:08:54Ja, der wird auch noch ganz komisch so verrückt, wie die ist.
00:09:03Was machen wir denn jetzt?
00:09:05Solange sie stumm war, kann sie nichts anstellen.
00:09:08Sie kann in ihrem Zimmer hoppen, lesen und schreiben lernen
00:09:11und drüber nachdenken, was sie da angestellt hat.
00:09:14Ja.
00:09:17Okay.
00:09:18Also ich zieh mich schnell um und dann helfe ich dir hier.
00:09:20Die Glotze bleibt die nächsten drei Wochen auch aus für Mathilda.
00:09:25Ständig sitzt sie da vor und schaut irgendeinen Schwachsinn an.
00:09:27Ja.
00:09:34Hallo?
00:09:35Hallo.
00:09:36Hier ist die gute Fee mit einem Kaffee und einem frischen Croissant.
00:09:39Und die Erdbeermarmelade?
00:09:41Was denn für die Erdbeermarmelade?
00:09:43Haben Sie die vergessen?
00:09:44Nein, natürlich nicht.
00:09:46Machen Sie mir jetzt auf oder soll ich wieder gehen?
00:09:47Ist doch offen.
00:09:49Lieber dich so sehr.
00:09:56Mehr als mein eigenes Leben.
00:10:06Ja?
00:10:09Die Schwester Luise meinte, sie wollte mit mir sprechen.
00:10:12Ja.
00:10:13Ähm.
00:10:14Setzen Sie sich bitte.
00:10:15Es dauert nicht lang.
00:10:16Ja.
00:10:19Es geht um Nora.
00:10:30Sie hat viel durchgemacht.
00:10:32Erst der Tod ihrer Mutter, dann das Busunglück, ihre schweren Verletzungen.
00:10:36Ja, ich mache mir auch Sorgen wegen ihrer Beine.
00:10:39Weil sie immer noch nichts fühlen kann.
00:10:40Ja, genau darüber wollte ich mit Ihnen sprechen.
00:10:44Ist natürlich keine leichte Situation.
00:10:46Auf der einen Seite arbeiten Sie hier, auf der anderen Seite ist Nora Ihre Freundin.
00:10:49Das Privatleben sagt Hallo zum Job.
00:10:51Soll ich Nora auf der Station nicht mehr betreuen?
00:10:54Nein, nein, im Gegenteil.
00:10:55Uns ist aufgefallen, dass Nora immer sehr aufblüht, wenn Sie Dienst haben.
00:11:00Ja, ist ja eigentlich auch normal, wenn man sich liebt.
00:11:05Haben Sie ihr das auch schon mal so gesagt?
00:11:09Ich spreche mal von mir als Frau.
00:11:11Manchmal können wir gar nicht genug kriegen von diesen drei Worten.
00:11:13Wenn Sie verstehen, was ich meine.
00:11:23Hallo?
00:11:23Ja, hallo, Katja hier.
00:11:25Ganz kleinen Moment mal.
00:11:27Ich glaube, wir haben alles besprochen, oder?
00:11:31Danke.
00:11:38Katja, ich wollte mich gestern schon bei Ihnen melden.
00:11:40Ich rufe wegen unserem Herrn Pfarrer an.
00:11:42Der hat nämlich eine kleine Zirkusnummer auf seinem Fahrrad eingeübt
00:11:45und da ist leider etwas schief gelaufen.
00:11:47Liebe Güte, was ist denn passiert?
00:11:49Ist er schlimm verletzt?
00:11:51Das ist der rechte Fuß.
00:11:53Geht mir schon viel besser.
00:11:55Was hat er gesagt?
00:11:56Dass ich ihm sein Essen wegnehmen will,
00:11:57weil er sich nicht an Verabredungen hält.
00:12:00Nein, im Ernst, ich habe das Gelenk abgetastet,
00:12:02er hat einen leichten Druckschmerz
00:12:03und die Beweglichkeit ist eingeschränkt.
00:12:05Ich bin noch sehr beweglich.
00:12:07Das habe ich jetzt verstanden.
00:12:09Ja, also ich glaube, das ist eine Zerrung,
00:12:11aber man weiß ja nie.
00:12:12Ich verstehe.
00:12:14Ich schaue später bei ihm vorbei.
00:12:15Ja, ist er zu Hause?
00:12:17Na klar, ist er zu Hause.
00:12:17Er kann ja nicht weglaufen.
00:12:20Also übernehmen Sie ihn?
00:12:22Ja, das mache ich.
00:12:23Danke.
00:12:23Danke.
00:12:23Tschüss.
00:12:25So, die Frau Doktor kommt.
00:12:27Und wenn Sie am Nachmittag noch Hunger haben,
00:12:29dann können wir was im KPD haben bestellen.
00:12:32Warum kommt man sich in so einem Zustand
00:12:34immer gleich wie 100 vor?
00:12:35100?
00:12:37Na, Sie setzen ja hoch an.
00:12:38Wollen Sie wirklich mal so alt werden?
00:12:40Sie nicht.
00:12:42Und einer muss ja auf Sie aufpassen.
00:12:44Da fällt mir ein, dass ich heute noch zwei Messen halten muss.
00:12:48Nein, nein, nein, nein, nein, Sie müssen gar nicht.
00:12:50Sie müssen schön hierbleiben.
00:12:51Ich kümmere mich.
00:12:53Immer das letzte Wort, oder?
00:12:54Fahr in den Weiher.
00:12:55Und nach dem Essen macht ihr Hausaufgaben.
00:12:58Darf ich danach zum Spielen raus?
00:13:00Ja, du schon.
00:13:02Bei Tilda hat Stubenarrest.
00:13:04Wir sind ungefähr drei Stunden wieder da.
00:13:06Das brauchst du, Tilda, nicht sagen.
00:13:08Die weiß nämlich nicht, was drei Stunden sind.
00:13:10Na, ah, ah, vertragt euch bitte.
00:13:13So, und bis die Hausaufgaben gemacht sind,
00:13:15bewegt ihr euch nicht vom Tisch weg.
00:13:16Verstanden?
00:13:17Und was ist, wenn ich aufs Klo muss?
00:13:19Dann gehst du aufs Klo und setz dich danach wieder hin.
00:13:22Ich passe auf Tilda auf.
00:13:23Ich kann alleine auf mich aufpassen.
00:13:25Mäusler, ich will, dass du deine Hausaufgaben machst.
00:13:27Das ist die Mailbox von Dr. Mark Weber.
00:13:30Wenn Sie eine Nachricht haben, dann sprechen Sie bitte jetzt.
00:13:32Danke, schönen Tag noch.
00:13:33Ich habe ja keine Ahnung, ob du meine Stimme noch erkennst,
00:13:36nachdem du mich drei Tage nicht zurückgerufen hast.
00:13:40Also hör zu, ich stelle dir jetzt ein Ultimatum.
00:13:43Entweder du rufst mich sofort zurück
00:13:45oder ich fange mit dem nächstbesten Anrufer
00:13:47eine leidenschaftliche Affäre an.
00:13:49Alles klar?
00:13:51Bis dann.
00:13:55Hallo, Lilly.
00:13:57Erstens wollte ich sagen, dass ich bis vor zehn Minuten im Büro war.
00:13:59Es war nur nicht viel los und deswegen mache ich jetzt Mittagspause.
00:14:02Ja, ist okay. Lass es dir schmecken.
00:14:04Nichts ist okay.
00:14:05Ich weiß, dass es Nora gegenüber total gemein ist
00:14:08und es tut mir auch echt leid.
00:14:10Das weiß ich doch.
00:14:12Und du kennst mich.
00:14:13Ich werde jetzt ganz sicher nicht den Moralapostel spielen.
00:14:16Lilly, ich weiß, dass du dir in gewisser Weise Vorwürfe machst.
00:14:19Aber ganz ehrlich,
00:14:20in erster Linie muss Adrian das klären und nicht du.
00:14:23Ja, ich weiß.
00:14:27Danke.
00:14:30Was machst du eigentlich da?
00:14:35Bist du blöd?
00:14:36Mit einem Regenschirm fliegen?
00:14:38Das geht doch gar nicht.
00:14:40Und außerdem sollst du rechnen.
00:14:42Hier, was ist denn 14 plus 4?
00:14:44Das ist mir egal.
00:14:46Nur weil du es nicht weißt.
00:14:48Jungs sind eben schlauer.
00:14:50Und du, du bist besonders dumm.
00:14:53Wer sagt das?
00:14:54Alle.
00:14:55Bla, bla, bla.
00:14:57Dafür kannst du nicht so gut malen.
00:14:59Von meinem verhungert man.
00:15:01Wer sagt das?
00:15:03Papa.
00:15:03Musst du auf Klo?
00:15:15Nö.
00:15:16Du kriegst Ärger.
00:15:18Das ist mir doch egal.
00:15:33N espí
00:15:49Nicky anfenster.
00:15:56Musik
00:16:00Musik
00:16:02Habe ich es nicht gewusst?
00:16:09Mit Papas großen Schirm fliegt man noch cooler.
00:16:13Von wo bist du geflogen?
00:16:15Von da oben?
00:16:17Vom zweiten Stock.
00:16:18Aber das können Mädchen, weil die viel mutiger sind als Jungs.
00:16:26Das kann ich auch viel höher.
00:16:28Hey, stopp! Nicht jeder kann mit diesem Schirm fliegen.
00:16:35Nur Mädchen!
00:16:43Warte!
00:16:50Seki!
00:16:58Ich fliege! Ich habe gelogen!
00:17:08Micky!
00:17:09Ich fliege!
00:17:26Oya!
00:17:28Komm mal raus!
00:17:28Matilda, ich kann jetzt nicht.
00:17:50Was?
00:17:52Ich verstehe nicht.
00:17:56Was ist passiert?
00:17:58Der Niki ist vom Dach gefallen.
00:18:04Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:05Wir kommen.
00:18:05Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:12Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:18Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:25Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:31Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:38Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:45Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:51Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:53Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:57Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:18:58Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:04Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:06Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:08Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:09Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:11Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:13Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:14Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:16Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:18Wir brauchen einen Rettungswagen.
00:19:20Sie werden heute besser das Bett hüten.
00:19:28Oder Ihre Bank.
00:19:30Es ist aber nichts Schlimmes.
00:19:31Er wird nur wahrscheinlich noch ziemlich dick werden.
00:19:34Ich auch, wenn ich hier nur sitze und esse.
00:19:37Das wäre doch mal was.
00:19:39Ich fürchte in den paar Tagen eher nicht.
00:19:41Gott hat in sieben Tagen die ganze Welt erschaffen.
00:19:43Wissen Sie, was mir hier alles entgeht?
00:19:46Und wer sagt, dass Gott beim Erschaffen der Welt
00:19:48mich auch auf dem Sofa gelegen hat?
00:19:50Ich, Entschuldigung.
00:19:56Schneiderhand, ja?
00:20:04Ja, ich komme.
00:20:06Danke.
00:20:08Tut mir leid, ist ein Notfall.
00:20:10Ich muss zurück ins Krankenhaus.
00:20:11Wenn irgendwas ist...
00:20:12Ruf dich an.
00:20:14Alles Gute.
00:20:15Danke.
00:20:20Hat es das jetzt gebraucht?
00:20:21Ja, Frau Dr. Schneiderhahn.
00:20:47Wie geht es denn unserem heiligen Patienten?
00:20:48In einer Woche springt er wieder durch die Gegend wie ein junges Reh.
00:20:51Oh, dann hat er ja doch Verbindungen nach oben.
00:20:54Ich habe einen anderen Notfall.
00:20:55Ein kleiner Junge hat einen schweren Unfall.
00:20:57Er liegt gerade im OP.
00:20:58Die Schwester muss versorgt werden.
00:21:00Sie ist sieben oder acht.
00:21:02Die Eltern haben einen Hof.
00:21:03Könnten Sie da kurz vorbeifahren?
00:21:06Soweit ich weiß, ist die Mutter noch dort.
00:21:07Der Vater ist mit dem Krankenwagen mitgefahren.
00:21:10Ja, klar, kann ich machen.
00:21:12Suppen schmecken am nächsten Tag eh besser.
00:21:14Ach, ich habe Sie beim Essen gestört.
00:21:17Nein, nein, nein, kein Problem.
00:21:18Sie müssen mir nur die Adresse noch schicken, ja?
00:21:20Mache ich, vielen Dank.
00:21:21Danke.
00:21:27Adrian?
00:21:29Falls du Hunger hast, es steht Suppe auf dem Herd.
00:21:32Ich bin dann mal weg.
00:21:33Ja?
00:21:56Hey.
00:21:58Wie geht's denn?
00:21:59Was hast du?
00:22:00Kopfschmerzen.
00:22:01Und wie geht's heute deinem Bein?
00:22:06Immer noch keine Besserung?
00:22:09Nein.
00:22:11Ich spüre es immer noch nicht.
00:22:14Kommst du mich morgen wieder besuchen?
00:22:16Klar.
00:22:17Wenn's mir besser geht?
00:22:20Zeigst du mir nochmal die drei kitzigen Worte?
00:22:23Danach fühle ich mich immer besser.
00:22:27Ich liebe dich.
00:22:29Ich liebe dich auch.
00:22:31Ich liebe dich.
00:22:31Hallo.
00:23:00Hallo.
00:23:02Sie wissen, wer ich bin?
00:23:03Ja, danke, dass Sie so schnell kommen konnten.
00:23:07Also, mein Mann ist schon im Krankenhaus und meine Tochter ist oben in ihrem Zimmer.
00:23:10Was ist denn passiert?
00:23:12Ja, also Niki, unser Sohn, ist mit diesem Regenschirm vom Dach gesprungen.
00:23:16Was?
00:23:17Ja, Mathilda sagt, sie versteht es auch nicht.
00:23:18Sie haben wohl brav Hausaufgaben gemacht und plötzlich ist er aufgesprungen und meinte, ich kann fliegen.
00:23:23Oh, mein Gott.
00:23:26Es ist okay, wenn ich Sie jetzt hier allein lasse. Ich würde gerne schnell ins Krankenhaus fahren.
00:23:28Ja, ja, kein Problem. Ich finde mich schon irgendwie zurecht.
00:23:31Ach ja, und unser Vieh ist heute ein bisschen zu kurz gekommen.
00:23:36Und Mathilda hat Stubenarrest. Sie soll bitte auch nicht fernsehen.
00:23:40Viel Glück.
00:23:40Danke.
00:23:41Danke.
00:23:41Danke.
00:23:42Danke.
00:23:45Hallo?
00:24:15Machirra?
00:24:37Machirra?
00:24:39Hallo?
00:24:49Wo bist du denn?
00:25:07Ich bin hier.
00:25:17Ah!
00:25:19Halt!
00:25:21Wer bist du?
00:25:23Ich kenn dich nicht.
00:25:25Okay, mein Fehler.
00:25:27Hat dir die Mama nicht gesagt, dass ich auf dich aufpassen werde? Sie ist doch zu deinem Bruder gefahren.
00:25:31Also, ich bin die Katja.
00:25:33Ja, ich weiß.
00:25:35Aber ich kenn dich trotzdem nicht.
00:25:37Hm. Ja, da hast du natürlich recht.
00:25:39Wärst du vielleicht trotzdem so lieb und würdest mir eure Tiere im Stall zeigen?
00:25:43Ich hab Stubenarrest.
00:25:45Ach ja.
00:25:47Stimmt ja.
00:25:49Du zeichnest sehr schön.
00:26:01Woher weißt du das?
00:26:03Du siehst doch gar nichts.
00:26:05Also, ich hab unten in der Stube ein sehr schönes Bild gesehen.
00:26:09Oder hat es dein Bruder gemalt?
00:26:11Nö, der kann ich malen.
00:26:17Hm.
00:26:18Ja, vielleicht fand ja dein Bruder das Bild genauso schön wie ich und wollte deswegen mit einem Regenschirm fliegen.
00:26:23Ich weiß selber, wie doof ich bin.
00:26:25Und ich mach nur Ärger.
00:26:27Ich bin eine Todmacherin.
00:26:30Raus!
00:26:31Geh raus aus meinem Zimmer!
00:26:33Raus!
00:26:34Okay, okay.
00:26:38Ich bin unten, ja?
00:26:53Cari!
00:27:18Hallo, das ist der An sollte von Frau Doktor Schneiderhahn.
00:27:20Herr Hahn, leider bin ich gerade nicht erreichbar.
00:27:22Falls Sie eine Nachricht haben, sprechen Sie bitte jetzt.
00:27:26Ja, Baumann hier.
00:27:28Also ich bin gerade hier auf dem Hof der Familie und das kleine Mädchen,
00:27:32das macht auf mich einen sehr verstörten Eindruck.
00:27:34Ich würde gerne einen Psychologen dazu ziehen.
00:27:36Rufen Sie mich zurück.
00:27:37Danke.
00:27:48Ich komme nicht rein.
00:27:49Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich jetzt im Stall bin, ja?
00:27:53Warte.
00:27:59Ist mein Bruder tot?
00:28:01Nein, dein Bruder ist nicht tot.
00:28:04Der ist im Krankenhaus und da helfen Sie ihm jetzt.
00:28:07Aber wenn Sie ihn nicht helfen können.
00:28:12Mäuschen, das wird nicht passieren.
00:28:14Die Fische habe ich auch getötet.
00:28:16Ich habe das nicht böse gemeint.
00:28:20Mein Bruder sagt, Mädchen sind zu doof zum Fischen.
00:28:24Da ist mir das im Fernsehen eingefallen.
00:28:27Was denn im Fernsehen?
00:28:28Da war ein Teich mit Fröschen.
00:28:31Die haben immer so laut gequakt.
00:28:34Da haben alle Nachbarn geschimpft und ein böser Mann kam
00:28:37und hat dein Waschmittel in den Teich geschüttet.
00:28:40Aber das darf man doch nicht machen.
00:28:43Ja, ich weiß.
00:28:45Alle Frösche waren dann tot.
00:28:47Und ich dachte, ist doch wurscht,
00:28:50ob die Fische am Haken sterben oder alle zusammen mit Waschmittel.
00:28:54Und dann hast du Waschmittel in den Teich gekippt?
00:28:59Ja.
00:29:00Deswegen habe ich jetzt Stubenarrest.
00:29:04Verstehe.
00:29:05Ich kapiere das nicht.
00:29:07Ich dachte, Papa findet meine Idee toll.
00:29:12Hast du Hunger?
00:29:14Nö.
00:29:15Aber ich glaube, die Kühe haben Hunger.
00:29:17Hör mal.
00:29:20Okay.
00:29:20Kommst du mit?
00:29:21Geht doch nicht.
00:29:22Ich habe Stubenarrest.
00:29:25Und wenn ich nichts verrate?
00:29:30Gut.
00:29:31Wenn was ist, dann rufst du mich, ja?
00:29:42Ruf.
00:29:42Ja, ich habe gehört,
00:29:43was Sie mir auf die Mailbox gesprochen haben.
00:29:45Erstmal, wie geht es an dem Jungen?
00:29:47Sie wissen doch,
00:29:47dass ich das Schweigepflicht unterlege.
00:29:50Aber er wird es schaffen.
00:29:53Die Eltern sind wahrscheinlich die ganze Nacht bei ihm.
00:29:55Ich werde denen später ihre Nummer geben,
00:29:56damit sie sich zusammenrufen können.
00:29:58Ja, ja, ich habe die Mutter nur kurz gesehen.
00:29:59Sie war auf dem Sprung ins Krankenhaus.
00:30:02Ja, die beiden werden gerade von der Polizei befragt.
00:30:05Das ist immer die Kehrseite.
00:30:07Eltern, die vor Angst und Sorge um ihr Kind ganz verzweifelt sind.
00:30:10Und trotzdem muss man prüfen,
00:30:11ob sie nicht womöglich ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
00:30:13Die Zwillinge sind erst acht.
00:30:15Ja, ja.
00:30:17Ich glaube, hier herrschte ziemliche Aufregung kurz vor dem Unfall.
00:30:21Die Kleine hatte nämlich Waschpulver in den Fischteich geschüttet.
00:30:24Lieber Himmel.
00:30:26Ich war als Kind auch kein Lamm, aber...
00:30:28Na ja, wie Sie schon sagten, sie ist erst acht.
00:30:30Aber was mich viel mehr beunruhigt ist,
00:30:33die Kleine bezeichnet sich als Todmacherin.
00:30:35Und die Aussage finde ich schon ziemlich bedenklich.
00:30:38Deswegen kam ich auf die Idee mit der Psychologe.
00:30:39Ist sie denn schuld an dem Unfall?
00:30:42Nicht, dass ich wüsste.
00:30:44Der Junge ist nach der Narkose noch nicht aufgewacht.
00:30:46Und die Eltern werden, wie gesagt, gerade von der Polizei befragt.
00:30:49Aber soweit ich mitbekommen habe...
00:30:52Ist er freiwillig gesprungen?
00:30:53Wieso fragen Sie das?
00:30:54Na ja, ich habe in der Stube ein Bild gesehen,
00:30:56was die Mathilda gemalt hat.
00:30:57Und da war genau das darauf zu sehen,
00:30:59was danach passiert ist.
00:31:02Sie wissen, dass wir hier gute Kinderpsychologen im Haus haben.
00:31:05Aber Sie wissen auch, die Eltern müssen zustimmen.
00:31:08Ja, ja, ich rede mit denen.
00:31:09Halten Sie mich auf dem Laufenden, ja?
00:31:12Das mache ich.
00:31:13Danke.
00:31:14Tschüss.
00:31:39Also, wenn Sie mir jetzt erzählen wollen,
00:31:42dass Sie sich einen Fisch aus dem KPD bestellen wollen,
00:31:44bin ich rauf.
00:31:45Sie haben gesagt, dass Sie sich kümmern.
00:31:48Kümmern um was?
00:31:51Herr Pfarrer?
00:31:54Ich habe schon sieben Anrufe bekommen.
00:31:56Alles Gläubige, die in die Kirche wollten
00:31:58und vor verschlossenen Türen standen.
00:32:00Die haben versprochen, dass Sie einen Titel hinhängen,
00:32:03dass ich krank bin.
00:32:04Oh nein, sorry, das tut mir leid.
00:32:06Das habe ich total vergessen.
00:32:08Was machen wir denn jetzt?
00:32:09Jetzt?
00:32:10Jetzt kümmere ich mich selber.
00:32:13Hallo?
00:32:15Oh, Mist.
00:32:16Hallo?
00:32:33Bitte sagt mein Elter nichts.
00:32:37Ich darf nicht fernsehen.
00:32:40Welcher Fernseher?
00:32:41War der gerade an?
00:32:45Das habe ich ja gar nicht gemerkt.
00:32:47War doch eh nur so ein Erwachsenenzeug, oder?
00:32:50Du bist eine komische Erwachsene.
00:32:52Ich?
00:32:53Wieso das denn?
00:32:55Na ja, weil Erwachsene immer schimpfen.
00:32:58Und du nicht.
00:33:00Ich kann auch schimpfen, das glaub mir mal.
00:33:03Aber soll ich dir mal ein Geheimnis verraten?
00:33:05Du musst es aber für dich behalten, versprochen.
00:33:07Ich bin nämlich eigentlich nur ein ganz großes Kind.
00:33:16Zeigst du mir mal dein Bild?
00:33:24Wisst du das?
00:33:27Also, ich könnte so toll nicht malen.
00:33:29Papa sagt, Lesen und Rechnen ist wichtiger.
00:33:36Ist auch wichtig.
00:33:38Magst du Lesen und Rechnen so gar nicht?
00:33:40Ich kann das nicht.
00:33:42Alle in der Schule lachen über mich.
00:33:46Und was macht da dein Bruder?
00:33:48Wenn die anderen mich schubsen, hilft er mir nie.
00:33:52Er rennt dann sogar noch weg oder sagt, er kennt mich nicht.
00:33:55Boah, das ist aber gemein.
00:33:58Und die anderen Kinder, die schubsen dich einfach so?
00:34:02Hast du das mal deiner Lehrerin erzählt?
00:34:04Die glaubt mir nicht.
00:34:06Sie sagt, Mathilde hat nur Schmal im Kopf.
00:34:09Aber ich kann doch nichts dafür, dass ich dumm bin.
00:34:12Mathilde, du bist doch nicht dumm.
00:34:15Alle, die das sagen, die sind dumm.
00:34:17Ich habe eine Idee.
00:34:23Was meinst du?
00:34:25Wollen wir ein paar von deinen Bildern aufhängen?
00:34:41Na, ganz allein.
00:34:45Wo steckt denn Katja?
00:34:46Keine Ahnung.
00:34:48Sie hat noch keine App, wo man ihren Aufenthaltsorten nachvollziehen kann.
00:34:51Schlechte Laune?
00:34:53Hat das vielleicht was mit Mora und Lilly zu tun?
00:34:58Genau der richtige Zeitpunkt, um mich jetzt in mein Zimmer zu verabschieden.
00:35:01Okay.
00:35:02Es tut mir leid.
00:35:04Ich weiß, ich war nicht immer das beste Vorbild.
00:35:08Dann habe ich ja eine super Entschuldigung.
00:35:11Hey Mädels, ich habe das Arschlochgehen von meinem Vater geerbt.
00:35:13Können wir vielleicht mal fünf Minuten ernst bleiben?
00:35:19Ich will dir was erzählen.
00:35:23Was erklären.
00:35:25Es fällt mir nicht leicht, aber es ist wichtig.
00:35:34Ich bin ganz ohr.
00:35:35Wo fange ich denn jetzt an?
00:35:45Ich, ähm...
00:35:47Ich habe dir doch immer erzählt, dass ich...
00:35:52...mit Lala verreist bin.
00:35:56Ja? Und?
00:36:02Das war gelogen.
00:36:06Ich, ähm...
00:36:08Ich war nicht mit ihr unterwegs.
00:36:10Ich...
00:36:10Hör zu, Papa.
00:36:12Mir geht es wegen Lilly und Nora gerade echt beschissen.
00:36:14Und wenn du mir jetzt beichten willst, dass du noch eine zweite, dritte oder vielleicht sogar vierte Freundin hast, dann behalte es für dich.
00:36:19Adrian, Michael, du verstehst das vollkommen falsch.
00:36:22Nein, ich verstehe dich schon ganz richtig.
00:36:24Aber es ist gerade einfach der falsche Zeitpunkt, um mir von deinen verkorksten Beziehungen zu erzählen.
00:36:30Auf dem Herd ist noch Suppe, falls du Hunger hast.
00:36:32Wo ist der kleine Teufel?
00:36:40Meinen Sie mich?
00:36:41Ich bin Katja Baumann.
00:36:43Sie sind Mathildas Vater, nehme ich an.
00:36:47Entschuldigung, aber der Tag heute war auch...
00:36:49Schlebt meine Tochter schon?
00:36:50Ja, ja, ich habe sie vor einer Stunde ins Bett gebracht.
00:36:53Sie kam aus dem Gen gar nicht mehr raus.
00:36:58Entschuldigen Sie, dass ich mich hier bedient habe, aber...
00:37:00Ich habe mir die Wartezelt mit Kuchenbacken überbrückt.
00:37:03Die Zutaten kriegen Sie selbstverständlich wieder.
00:37:05So, ja, nein, nein, das ist überhaupt kein Problem.
00:37:09Und was Sie da für wen auch immer hingeschrieben haben, das gilt auch für Sie.
00:37:12Es tut mir wahnsinnig leid, dass meine Frau und ich uns nicht gemeldet haben, aber...
00:37:17Es war halt so viel los.
00:37:19Erst hat die Polizei uns erzählt, dass wir das Jugendamt einschalten wollen.
00:37:23Wir hätten die Zwillinge nicht alleine lassen sollen, aber was hätte man machen sollen?
00:37:27Mathilda hat heute Morgen alle Fische im Teich vergiftet und dann haben wir natürlich das ganze Wasser ausgerumpft.
00:37:31Ja, ja, das habe ich mitbekommen.
00:37:34Mathilda hat es mir erzählt.
00:37:36Das hat sie nicht aus Bösartigkeit gemacht.
00:37:38Nicht aus Bösartigkeit?
00:37:40Mein Sohn wäre beinahe draufgegangen.
00:37:42Mathilda ist nicht nur stromdumm.
00:37:44Sie ist auch gefährlich.
00:37:45Ich weiß, dass das herzlos klingt, aber fragen Sie sich mal, was 4 plus 5 ist.
00:37:50Ich wette, sie wird erst mal eine Ewigkeit auf ihren Finger glotzen und dann trotzdem das Ergebnis nicht wissen.
00:37:55Nicht so laut, die Kleine hört das.
00:37:58Die darf ruhig alles hören.
00:37:59Warum dürfen Kinder nicht auch mal die Wahrheit erfahren?
00:38:01Sie kann noch nicht mal richtig ihren Namen schreiben.
00:38:05Sie wurde letztes Jahr nur aus Mitleid in die zweite Klasse versetzt.
00:38:08Wegen Niki.
00:38:09Damit keine Rivalitäten zwischen den Zwillingen aufkommen.
00:38:11Jetzt sehen wir ja, wie Mathilda sie ihm dankt.
00:38:13Vielleicht leidet ihre Tochter ja unter einer Lernschwierigkeit.
00:38:17Legasthenie.
00:38:19Und ist deshalb so verhaltensauffällig?
00:38:20Wissen Sie, wie viel Zeit meine Frau und ich investiert haben, um genau das rauszufinden?
00:38:26Schon seit der Geburt ging's los.
00:38:29Niki hat nach ein paar Wochen wunderbar durchgeschlafen und Mathilda schrie.
00:38:34Ach was.
00:38:35Brüllte.
00:38:36Monatelang.
00:38:37Nacht für Nacht durch.
00:38:38Ich kann nicht mehr.
00:38:43Darf ich?
00:38:47Natürlich.
00:38:51Wollen Sie auch eins?
00:38:53Dankeschön.
00:38:53Nein, kein Appetit.
00:38:54Wir waren so froh, als die Zwillinge dann einen Kinderkrippenplatz gekriegt haben.
00:39:00Und nebenbei haben wir ja noch die ganze Landwirtschaft.
00:39:02Und Sie wissen ja, wie viel Arbeit das ist.
00:39:05Jetzt trauten Sie ja mal, wer nach ein paar Wochen wieder nach Hause geschickt worden ist.
00:39:09Weil Sie mit den Stiften die Wände in den Toiletten vollgeschmiert hat.
00:39:13Weil Sie die ganzen Blumen aus der Anlage rausgerissen hat.
00:39:18Ja, die Erzieherin hat uns gesagt, Herr Stahlgruber, es tut uns wahnsinnig leid, aber...
00:39:23Ihre Tochter braucht noch einen Augenblick.
00:39:25Aber dieser Augenblick, der dauert schon verdammt lange.
00:39:28Was ist in Mathildas Kopf los?
00:39:30Wissen Sie, warum der Niki vom Dach gesprungen ist?
00:39:35Sagen Sie es mir.
00:39:37Madeleine hat erzählt.
00:39:40Niki, ich bin mit dem Regenschirm geflogen.
00:39:43Das traust du dich sicher nicht.
00:39:44Ich bin nämlich viel mutiger als du.
00:39:46Das ist vollkommen ungefährlich.
00:39:49Und woher wissen Sie das?
00:39:51Niki hat es uns erzählt, als der aus der Narkose aufgewacht ist.
00:39:57Ja, was soll ich sagen?
00:39:58Das sind Kinder, die machen sowas.
00:40:00Das hat Sie nicht richtig durchdacht.
00:40:02Seien Sie nicht so hart.
00:40:04Ich habe meine Tochter in meinem ganzen Leben noch nicht geschlagen und ich werde es auch jetzt nicht tun.
00:40:08Aber ja, am liebsten würde ich zu ihr hochgehen, sie aus dem Bett rausziehen und...
00:40:12und sie fragen, ob sie Niki umbringen wollte.
00:40:15Das wollte sie garantiert nicht.
00:40:18Woher wollen Sie das wissen?
00:40:22Haben Sie schon mal gehört, dass Bilder was erzählen?
00:40:28Schauen Sie mal.
00:40:30Mathilda malt sich immer absatz der Familie.
00:40:32Immer einsam, immer allein.
00:40:35Das erzählt doch was.
00:40:38Sie hätten mal ihr Gesicht sehen sollen, als ich ihr vorgeschlagen habe, dass wir ihre Zeichnungen aufhängen.
00:40:42Das Mädchen schreit förmlich nach Anerkennung.
00:40:44Mathilda wird für den ganzen Mist jetzt nicht an und belohnt.
00:40:58Wissen Sie, wie viel Zeit Sie mit diesem Gekritzelverblämpfer oder klotzen?
00:41:03Lesen und schreiben, das soll sie ja machen.
00:41:04Also, wenn Sie mich fragen.
00:41:10Ich weiß, Sie fragen mich nicht.
00:41:11Ich sage es Ihnen trotzdem.
00:41:14Das ist ein Hilferuf von Ihrer Tochter.
00:41:16Und Sie sollten herausfinden, warum.
00:41:17Hier, das haben wir nicht aufgehängt.
00:41:40Und ich wollte es Ihnen trotzdem zeigen.
00:41:48Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf.
00:41:50Also, ich an Ihrer Stelle.
00:41:51Ich würde die Zeichnung wieder aus dem Eimer nehmen und einer Kinderpsychologin zeigen.
00:42:04Ja, Sie haben recht.
00:42:07Bevor jetzt die komplette Familie auseinanderbricht, muss Mathilda halt in die Kinderklapse.
00:42:13Psychologie hat nichts mit Klapse zu tun.
00:42:15Ich bitte Sie.
00:42:21Es war ein langer Tag.
00:42:27Können Sie meine Tochter morgen um halb acht in die Schule bringen?
00:42:29Weil dann konnte ich wieder zu meinem Sohn und zu meiner Frau ins Krankenhaus.
00:42:33Ja, kein Thema.
00:42:35Morgen früh, halb acht bin ich hier.
00:42:37Gute Nacht, Frau.
00:42:39Baumann.
00:42:40Schlafen Sie gut.
00:42:51Schlafen Sie gut.
00:43:21Schlafen Sie gut.
00:43:51Schlafen Sie gut.
00:44:21Das war lange Zeit mein Lieblingshit und ich bekomme auch heute noch diese
00:44:39Ja, ich steige auf jeden Berggipfel und mich bringt nichts runter Laune, wenn ich ihn höre.
00:44:44Bevor ich jetzt dann gleich an meine wundervolle Kollegin Ines übergebe,
00:44:48die sie dann durch die weitere Nacht führen wird, gibt es jetzt noch einen letzten Dauerlächelsong von mir.
00:44:53Viel Spaß damit.
00:45:18Hallo?
00:45:28Hallo, hier steht das pure schlechte Gewissen mit einer dicken fetten Entschuldigung.
00:45:33Wissen Sie, wie spät es ist?
00:45:34Ja, ich weiß, es ist spät.
00:45:36Darf ich trotzdem rein, bitte, bitte?
00:45:37Ich hoffe, das reicht.
00:45:43Sie müssen den Kuchen nicht essen, ich kann den auch wieder mitnehmen.
00:45:45Nein, nein, nein.
00:45:46Wenn ich jetzt einen dicken Fuß habe, dann habe ich ja vielleicht auch mal eine Chance auf den dicken Bauch.
00:45:51Gut.
00:45:51Warum kann man Ihnen einfach nicht böse sein?
00:46:02Ah, da würden mir doch spontan mindestens gleich zehn Gründe einfallen.
00:46:07Bevor Sie die jetzt alle aufzählen, gehen Sie doch bitte in die Kirche und holen Sie sich auch noch einen Teller.
00:46:11Um die Uhrzeit? Ich will doch nicht nach Hause rollen.
00:46:13Das ist jetzt wieder typisch.
00:46:14Kommen mit meinem Lieblingskuchen und kaum läuft mir das Wasser im Mund zusammen, schwupps, machen Sie mir ein schlechtes Gewissen.
00:46:20Och, Ihr schlechtes Gewissen reicht doch gerade mal, bis ich hinter mir die Tür zuschlage.
00:46:24Außerdem essen Sie sowieso lieber ohne Gabel und ohne Teller.
00:46:28Wie kommen Sie denn da drauf?
00:46:29Gute Besserung und gute Nacht.
00:46:46Sie kennt mich schon fast so gut wie du.
00:46:50Gute Besserung aus.
00:46:59Ja, tut schon.
00:47:21Aber ein Pizzas ist offen.
00:47:23Shit, pst.
00:47:29Hey.
00:47:42Geht's dir nicht gut?
00:47:44Mir geht's super.
00:47:47Nur leider ging es mal mit Sorenmann heute nicht so gut.
00:47:50Und ich wollte es Ihnen endlich sagen.
00:47:54Ich wollte es Ihnen erklären, das mit...
00:47:57Weiß schon.
00:48:00Der hat gerade Damenbesuch.
00:48:04Habe ich gar nicht mitbekommen.
00:48:07Welche ist es denn?
00:48:08Nora oder Lilly?
00:48:10Jan, sei nicht so zynisch.
00:48:11Du weißt genau, dass Nora noch im Krankenhaus ist.
00:48:13Habe ich gesagt, dass sie stolz auf sein Verhalten bin?
00:48:16Letzten Endes müssen die beiden das selber entscheiden.
00:48:17Jan, ich helfe dir.
00:48:27Wir können beide zusammen mit Adrian reden, ne?
00:48:34Ich habe da noch eine Idee.
00:48:37Aber dafür brauche ich dich auch.
00:48:39Die Vera?
00:48:40Nicht mehr heute.
00:48:45Ich erkläre es dir morgen.
00:48:50Wollen wir zusammen picknicken gehen, wenn du von der Arbeit nach Hause kommst?
00:48:53Bitte was?
00:48:55Guckst du denn so?
00:48:57Picknicken, du?
00:48:58Also wir reden schon über ein Essen auf einer Wiese mit Käfern und Ameisen.
00:49:03Steht doch auf meiner To-Do-List.
00:49:04Was ich alles noch erleben möchte, bevor ich den Löffel abgerübe.
00:49:09Jan, red nicht so.
00:49:12Ja oder nein?
00:49:14Ja, gern.
00:49:16Aber falls Bungee-Jumping noch auf deiner To-Do-Liste steht, da bin ich raus.
00:49:19Ich dachte eher an Klippenspringen.
00:49:21Aha.
00:49:25Bevor du hier auf dem Martenstuhl einschliefst, geh ins Bett.
00:49:29Mach ich, Budi.
00:49:30Ich geh in die Haie.
00:49:33Schlaf gut.
00:49:34Gute Nacht.
00:49:38Gute Nacht.
00:49:42Guten Morgen.
00:49:43Schlafen Sie mal.
00:49:45Holen Sie mal ganz tief Luft durch die Nase.
00:49:47Wir hören Sie es.
00:49:49Der stinkende Fisch ist abgeholt worden.
00:49:51Ja.
00:49:51Man kann wieder atmen.
00:49:52Ja, jetzt muss ich sagen, kriege ich auch wieder, was ich gekauft habe.
00:49:56Für Mathildas Schulpause.
00:49:57Die geht heute nicht, aber die ist dir sicher auch gern zum Frühstück.
00:50:01Okay.
00:50:01Ja, das ist ja vielleicht auch gut, dass sie zu Hause bleibt, bis es ihrem Bruder besser geht.
00:50:06Nein, die geht da gar nicht mehr hin.
00:50:07Die Frau hat gestern auf Nacht angerufen.
00:50:11Der Niki möchte nicht mehr, dass sie mit ihm in die Klasse geht, also schauen wir jetzt
00:50:15gerade noch eine Förderschule für Sie.
00:50:16Haben Sie das schon mit Mathildas Lehrerin besprochen?
00:50:20Nein, aber die meint eh, dass sie die ganze Zeit hinterherhängt.
00:50:24War früher auch nicht der Beste in der Schule, aber irgendwann muss man halt einmal akzeptieren,
00:50:27dass das Kind nicht so schlau ist.
00:50:29Vielleicht bist du noch ein bisschen ruhiger.
00:50:30Die Viecher habe ich schon versorgt.
00:50:34Sie müssten dann auf Nacht noch mal ran.
00:50:37Ich sage Ihnen dann Bescheid, wenn wir zurückkommen.
00:50:40Die sind mir aber hundertprozentig sicher.
00:50:42Kurze Frage.
00:50:44Sie können auch Nein sagen, aber hätten Sie was dagegen, wenn ich mit Mathildas Lehrerin mal telefoniere?
00:50:49Sie denken, dass ich Ihr Raumvater bin, oder?
00:50:55Sie denken, dass ich eine Klugscheißerin bin.
00:50:58Ich mag Ihre Tochter.
00:51:01Ich schicke Ihnen die Nummer mal aufs Telefon, die heißt Frau Pfahl.
00:51:04Aber glauben Sie bloß nicht, dass die Ihnen irgendwas anderes erzählt.
00:51:07Die macht drei Kreuzzeichen, die Mathilda nicht mehr in der Klasse ist.
00:51:11Hat Mathilda Ihnen erzählt, wie das mit dem Regen schon passiert ist?
00:51:14Ja.
00:51:15Sie wollten nicht mehr weisen, dass Mädchen nicht dümmer sind als Jungs.
00:51:19So dumm ist sie ja gar nicht.
00:51:21Was?
00:51:22Ich habe nichts gesagt.
00:51:49Ich habe eine leckere Butterbrötze für dich. Hast du Hunger?
00:52:20Papa hat gesagt, ich darf nicht mehr in die Schule.
00:52:27Aber du hast mir doch erzählt, dass du die Schule gar nicht so magst.
00:52:30Die mag ich auch nicht. Aber ich mag Niki. Und der hasst mich jetzt.
00:52:36Nein, denn Niki hasst dich nicht. Das glaube ich nicht.
00:52:40Und vielleicht versteht ihr euch ja besser, wenn ihr nicht mehr in eine Klasse geht.
00:52:43Manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn man nicht den ganzen Tag aufeinander hängt.
00:52:47Das ist bei uns Erwachsenen auch so.
00:52:48Und es gibt Schulen, da gehen nur Kinder hin, die alle Schwierigkeiten beim Rechnen und Schreiben haben.
00:52:55Und da lacht keiner den anderen aus.
00:53:00Hörst du das? Die Butterbrötze ruft.
00:53:04Mathilda, ich will nur von dir gegessen werden.
00:53:07Hat die Butterbrötze einen Namen?
00:53:11Äh, Fritz?
00:53:13Nein, die Butterbrötze ist ein Mädchen. Kein Junge.
00:53:17Ist das so?
00:53:19Ich habe ja gar keine Ahnung.
00:53:20Siehst du, und schwupps habe ich was von dir gelernt.
00:53:22Kannst du sie mir bitte bringen?
00:53:26Kannst du mir sie bitte bringen, ob ihr so fragt?
00:53:29Ich hole sie dir, ja?
00:53:44Triffst du dich mit Lilly?
00:53:52Ich will dich nicht verlieren.
00:54:02Das ist Schöße.
00:54:05Ja?
00:54:07Hallo.
00:54:10Heute ganz allein?
00:54:12Ja.
00:54:13Solo, wir sind ja nur für sie.
00:54:16Wie geht es denn in ihren Beinen heute?
00:54:18Ich spüre sie nicht.
00:54:19Nora, mir ist klar, dass Sie mit 19 Jahren volljährig sind.
00:54:27Deswegen habe ich mich auch nicht an Ihren Vater gewandt.
00:54:31Um was geht es denn?
00:54:34Wir haben ja gestern nochmal eine ganze Menge Untersuchungen bei Ihnen durchgeführt.
00:54:39Zum Beispiel das MRT.
00:54:42Ja, die Röhre.
00:54:43Genau.
00:54:44Da konnten wir nichts Auffälliges feststellen.
00:54:47Also haben wir zusätzlich in einer neurophysiologischen Untersuchung
00:54:50die Funktionsfähigkeit und die Durchgängigkeit der Bahnen im Rückenmark gemessen.
00:54:57Ja.
00:54:58Und?
00:55:00Ich bin diese MEP, SEP-Messungen mehrmals mit meinen Kollegen durchgegangen.
00:55:04Nora, rein organisch kann es gar nicht sein, dass Sie Ihre Beine nicht mehr spüren.
00:55:22Es ist aber so.
00:55:23Ich hatte einen Unfall.
00:55:26Sie wissen doch selber, wie schlecht es mir ging.
00:55:28Ja.
00:55:30Und ich weiß, dass es Ihnen auch heute noch sehr schlecht geht.
00:55:33Aber das hat nichts mit Ihren Beinen zu tun.
00:55:43Ich will Ihnen helfen, Nora.
00:55:49Danke.
00:55:51Ich bin überwältigt von Ihrer Hilfe.
00:55:53Ja.
00:55:58Meiner Meinung nach gibt es zwei mögliche Szenarien.
00:56:05A, Sie glauben wirklich, dass Sie gelähmt sind.
00:56:08Oder B, Sie simulieren.
00:56:14Und auf was tippen Sie?
00:56:15Ich weiß es nicht.
00:56:18Ich weiß nur, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde,
00:56:20damit Sie dieses Krankenhaus auf Ihrem gesunden Bein wieder verlassen.
00:56:28Ich war auf mein Leben.
00:56:49Ich habe sie am Anfang wirklich nicht gespürt.
00:56:51Und ich weiß, das klingt total verrückt.
00:56:56Aber ich hätte mich sogar über eine dauerhafte Lehmann gefreut.
00:57:02Denn
00:57:02da war noch ein Gefühl, was viel stärker war als alles andere.
00:57:15Alle kümmerten sich plötzlich um mich.
00:57:17Mein Vater hat nicht nur meine kleine Schwester gesehen.
00:57:25Mein Schüler, von denen ich dachte, die wüssten nicht mehr meinen Namen.
00:57:29Die haben mir gute Besserungen geschrieben.
00:57:32Sogar der Bürgermeister kam vorbei und hat mir Blumen gebracht.
00:57:40Und Adrian war wieder da.
00:57:41Glauben Sie, dass er nur noch mit Ihnen zusammen ist, weil Sie hier liegen?
00:57:53Adrian hat schon vor dem Unfall Schluss gemacht.
00:57:57Er war mit Lilly Engel zusammen.
00:58:01Als ich dann aufwachte und er sagte,
00:58:03Nora, wir stehen das gemeinsam durch.
00:58:07Da war zwar nicht mehr dieses Strahlen in seinen Augen.
00:58:09Aber ich habe gedacht, es geht vielleicht irgendwann wieder zurück.
00:58:16Ich brauche nur noch ein bisschen Zeit im Krankenhaus.
00:58:24Dann habe ich erfahren,
00:58:26dass er seinen Dienst tauscht,
00:58:27um mir bloß nicht das Frühstück bringen zu müssen.
00:58:30Das hat Ihnen jemand erzählt?
00:58:32Nein, ich habe das mitbekommen,
00:58:36weil die Tür zum Gang nicht richtig verschlossen war.
00:58:40Aber spätestens da war mir klar,
00:58:43wenn ich aus dem Krankenhaus raus bin,
00:58:44dann ist es vorbei mit Adrian.
00:58:45Ja, hallo?
00:59:07Ja, spreche ich da mit Frau Pfahl?
00:59:09Ja.
00:59:10Ja, Katja Baumann im Apparat.
00:59:12Ach, Herr Stahlgruber hat Ihren Anruf schon angekündigt.
00:59:15Sie haben Glück.
00:59:15Ich habe gerade eine Freistande.
00:59:17Ich muss schnell was besorgen.
00:59:18Es geht um Mathilda?
00:59:19Ja, genau.
00:59:20Ich betreue nämlich das Mädchen gerade.
00:59:22Und ich habe da mal eine Frage.
00:59:23Ich habe gehört,
00:59:24die Kleine soll von der Grundschule
00:59:26in eine Förderschule wechseln.
00:59:28Darf ich fragen, warum?
00:59:29Obwohl mir der Herr Stahlgruber die Erlaubnis gegeben hat,
00:59:32möchte ich trotzdem nicht zu viel über Mathilda verraten.
00:59:35Aber eins kann ich mit hundertprozentiger Sicherheit sagen.
00:59:38Das Mädchen ist in unserer Klasse maßlos überfordert.
00:59:40Daher kommt wahrscheinlich auch das aufmütige Verhalten.
00:59:44Außerdem hört sie nie zu
00:59:45und sie kann nichts eigenständig umsetzen.
00:59:48Ich konnte bei ihr kein einziges Talent entdecken.
00:59:51Das kann ich jetzt so nicht unterschreiben.
00:59:52Also, sie malt zum Beispiel ganz wunderbar.
00:59:55Malen?
00:59:56Mathilda kriegt mit Mühe ein paar Strichmännchen zusammen.
00:59:59Also unter wunderbar verstehe ich was anderes.
01:00:01Das finde ich aber jetzt komisch.
01:00:03Ich habe von ihr Zeichnungen gesehen,
01:00:04die würden andere Kinder in dem Alter so nicht hinbekommen.
01:00:06Dann sprechen wir von völlig unterschiedlichen Kindern.
01:00:12Wollten Sie sonst noch was wissen?
01:00:13Nein, das war es schon.
01:00:15Danke, dass Sie sich so viel Zeit genommen haben.
01:00:17Keine Ursache.
01:00:18Tschüss.
01:00:19Auf Wiederhören.
01:00:19Dieses Bett war die ganze Zeit für mich wie eine Insel.
01:00:40Ich wollte draußen einfach nicht alleine ertrinken.
01:00:43Verstehen Sie das?
01:00:44Ja, das verstehe ich.
01:00:47Ich verstehe dich so gut, Nora.
01:00:51Entschuldigung, jetzt habe ich Sie einfach geduzt.
01:00:54Duzen Sie mich ruhig weiter.
01:00:55Das klingt irgendwie tröstlicher.
01:01:02Oh, Scheiße.
01:01:07Sie werden alle total enttäuscht von mir sein.
01:01:10Nein.
01:01:10Doch, doch.
01:01:11Mein Vater, meine Schwester.
01:01:12Nein, das werden Sie nicht.
01:01:15Doch.
01:01:16Und besonders Adrian.
01:01:23Ich glaube...
01:01:24Ich glaube, ich habe jetzt noch ein zweites Ziel, Nora.
01:01:30Nicht nur, dass du hier auf gesunden Beinen das Krankenhaus verlässt,
01:01:35sondern auch, dass du lernst,
01:01:36dich selbst wieder mehr zu lieben.
01:01:39Wenn du das schaffst,
01:01:43dann bist du fast so unverwundbar,
01:01:45wie wenn dich jemand mit diesem Strahlen ansieht,
01:01:48das du jetzt bei Adrian so vermisst.
01:01:51Und wie schafft man das?
01:01:53Indem du hier drinnen aufräumst.
01:01:56Du hast nach dem Tod deiner Mutter keine Therapie gemacht, oder?
01:01:59Äh, nein.
01:02:00Ich schicke dir eine Kollegin vorbei.
01:02:06Sie ist Psychologin.
01:02:07Und sie hat mir selbst auch schon mal sehr geholfen.
01:02:15Aber weißt du was?
01:02:16Jetzt will ich noch was sehen.
01:02:18Jetzt will ich noch sehen, wie du deine Beine bewegst.
01:02:20Na, schon wieder am Malen?
01:02:42Darf ich mich da draufsetzen?
01:02:44Da passt er doch gar nicht drauf.
01:02:46Moment mal.
01:02:47So dick ist aber mein Popo nicht.
01:02:48Ich hab grad mit deiner Lehrerin telefoniert.
01:02:54Sie ist doof.
01:02:55Die findest du doof?
01:02:57Ach so.
01:02:58Und deswegen machst du im Zeichenunterricht nicht mit.
01:03:01Sie hat mir nämlich erzählt,
01:03:02dass du nicht mal ein Strichmännchen malen kannst.
01:03:05Nein.
01:03:06Weil sie mit den Kindern alles falsch erklärt.
01:03:08Sie weiß nichts.
01:03:10Es geht besser von hier raus.
01:03:12Dann kannst du dir Striche gut machen.
01:03:14Verstehst du?
01:03:16Das kann man auch üben.
01:03:17Dann hab ich im Fernsehen gesehen.
01:03:19Schau geil und Hundertwasser haben's genauso gemacht.
01:03:24Ich hab ein langes Klebeband, meine Hand und den Stift gewickelt.
01:03:28Wenn du dann zeichnest, bewegst du den Arm anders.
01:03:32Das ist schwer, aber man wird immer besser.
01:03:35Und das hast du im Fernsehen gesehen?
01:03:38Ja.
01:03:39Aber Frau Pfahl sagt, du hältst den Stift falsch, Mathilda.
01:03:43Aber wenn man den Stift so nimmt wie die, dann kann man nicht zeichnen.
01:03:47Deshalb malen alle so schlecht.
01:03:50Ach so.
01:03:50Und deswegen tust du im Zeichenunterricht so, als wenn du auch nicht malen kannst.
01:03:54Sie hat gesagt, wenn ich den Stift anders in die Hand nehme,
01:03:57dann ruft sie meine Eltern an und sagt,
01:03:59Mathilda ist wieder bockig.
01:04:02Deshalb mach ich so, wie sie sagt.
01:04:06Oh je.
01:04:07Frau Pfahl rechnet auch falsch.
01:04:09Es gibt da einen Mann im Fernsehen, der ist ganz dick, mit nem Bart.
01:04:13Der kommt immer am Tag vorm Wochenende.
01:04:16Am Freitag?
01:04:17Ja.
01:04:17Der ist so schlau.
01:04:20Weiß, wie man mit einem Zirkel ein Lot fällen kann?
01:04:23Ein Lot?
01:04:24Oh Gott, das ist aber sehr lange her.
01:04:26Frau Pfahl weiß das bestimmt auch nicht.
01:04:29Sie rechnet immer nur 14 plus 4 oder 22 minus 7.
01:04:34Hast du deiner Lehrerin schon mal erzählt, dass du das alles kannst?
01:04:37Nö, die will das nicht hören.
01:04:40In meiner Schule muss man immer still sein.
01:04:43Der darf mir nix sagen.
01:04:45Dann lachen sind's auch die anderen Kinder.
01:04:47Und dann schämt sich mein Bruder wieder.
01:04:52Erinnerst du dich, warum du damals im Kindergarten die ganzen Blumen rausgerissen hast?
01:04:56Ich wollte dich meiner Mama bringen.
01:04:59Weil ich in der Nacht immer so schlecht träume und dann weinen muss.
01:05:04Papa sagt, ich bin ein Störkind.
01:05:06Aber meine Kindergärtner hat das nicht verstanden.
01:05:09Sie schrie nur, Mathilda, das macht man nicht!
01:05:13Du bist noch zu unreif für uns.
01:05:16Weißt du denn, was unreif bedeutet?
01:05:18Ja, das sagen die im Fernsehen ganz oft.
01:05:26Hallo?
01:05:30Du, hallo, ich bin's, Therese.
01:05:33Du, ich sollte mich doch um deine Patientin kümmern, Nora Kleinke?
01:05:37Genau.
01:05:38Ja, aber die ist nicht da.
01:05:41Nee, die ist auch nicht kurz auf die Toilette.
01:05:44Ich bin jetzt schon zum dritten Mal hier.
01:05:48Ja, warte, ich schau mal nach.
01:05:50Nee, der ist leer.
01:05:58Keine Klamotten, keine Schuhe mehr.
01:06:01Okay, gut, ich kümmere mich drum.
01:06:03Bis dann, ciao, ciao.
01:06:06Dann fände ich heute Abend bei dir?
01:06:11Ja, okay.
01:06:13Ich kann was einkaufen, dann machen wir Racklepp.
01:06:18Bis später.
01:06:20Ich liebe dich.
01:06:22Hallo.
01:06:25Ich hab den Bus genommen.
01:06:27Dieses Mal ist er nicht verunglückt.
01:06:29Den restlichen Weg von der Hattestelle bin ich dann hierher gelaufen.
01:06:32Ja, schaut her, ich kann meine Beine wieder benutzen.
01:06:35Das, das kommt jetzt ein bisschen überraschend.
01:06:37Ja.
01:06:40Das mit euch beiden auch.
01:06:41Ich meine, eigentlich auch wieder nicht,
01:06:45aber dass ich euch beide hier treffe.
01:06:49Ich wollte eigentlich mit dir alleine reden, Adrian.
01:06:51Ich kann euch auch allein lassen.
01:06:53Nein, bleib ruhig.
01:06:55Du kannst alles hören.
01:06:56Im Gegensatz zu euch habe ich keine Geheimnisse.
01:06:59Das stimmt nicht, ich hatte eins.
01:07:02Aber ich denke, wir sollten in Zukunft Schluss machen mit Geheimnissen.
01:07:07Ich konnte meine Beine spüren.
01:07:09Nicht die ganze Zeit, aber irgendwann.
01:07:12Du hast die ganze Zeit simuliert?
01:07:14Ja.
01:07:15So wie du unsere Beziehung.
01:07:22Du kannst ihn haben.
01:07:24Ich hoffe für dich, dass das Strahlen aus seinen Augen nie erlischt,
01:07:27wenn er dich anblickt.
01:07:29Wirklich.
01:07:30Viel Glück.
01:07:30Ich muss zurück ins Krankenhaus erbauen.
01:07:39Das wollte ich persönlich loswerden.
01:07:47Fuck.
01:07:47Meine Frau ist gerade unten in der Cafeteria.
01:07:52Ich habe auf der Mailbox gehört, dass ich mich melden soll.
01:07:54Ja, danke für Ihren Rückruf.
01:07:56Haben Sie schon mit Mathildas Lehrerin gesprochen?
01:07:58Ja, das habe ich auch, aber das ist nicht der Grund,
01:08:00dass ich Sie angerufen habe.
01:08:01Herr Stahlkower, ich mache mir die ganze Zeit Gedanken über Ihre Tochter.
01:08:06Und, wie soll ich sagen, kann es nicht sein,
01:08:09dass Ihre Tochter so eine Art Hochbegabung hat?
01:08:11Wie bitte?
01:08:12Ja, mir sind da so ein paar Sachen aufgefallen.
01:08:15Und ich habe mich da mal ein bisschen schlau gemacht.
01:08:17Es gibt in München sogar ein Institut, die testen solche Fälle.
01:08:20Mathilda kann noch nicht mal ihren Namen schreiben.
01:08:24Ich finde es wunderbar, wie sehr Sie für meine Tochter kämpfen,
01:08:27aber auf der Förderschule wird man sich darum kümmern,
01:08:30dass Mathilda nicht mehr hinterherhängt.
01:08:32Ja, aber das genau ist doch der Fehler.
01:08:34Ihre Tochter hängt nicht nach, sondern sie ist allen anderen voraus.
01:08:37Das merkt noch keiner.
01:08:38Entschuldigung, aber ich werde mich mit meiner Tochter nicht noch mehr blamieren.
01:08:42Herr Stahlkower, ich meine das jetzt wirklich nicht böse,
01:08:44aber wenn Sie sich ein bisschen mehr mit Ihrer Tochter beschäftigen würden,
01:08:49dann würden Sie merken, dass ich recht habe.
01:08:51Hören Sie.
01:08:54Ich kümmere mich jetzt weiter um meinen Sohn.
01:08:57Mir sind so in zwei Stunden, sind meine Frau und ich zu Hause.
01:09:02Der Niki wird morgen aus dem Krankenhaus entlassen
01:09:03und deswegen bleibt er heute die letzte Nacht hier allein.
01:09:06Ich fange ja auch nicht an zu weinen.
01:09:08Ich bin ja ein großer Junge.
01:09:10Oh ja, mega groß.
01:09:14Frau Baumann, sind Sie noch dran?
01:09:17Ich kann Sie nur bitten, dass Sie Ihre Tochter testen lassen.
01:09:21Gestern sollte Mathilda noch zur Psychologin wegen der Verhaltensauffälligkeit
01:09:23und heute sehen Sie Mathilda ein Wunderkind.
01:09:27Frau Baumann, Sie ändern oft Ihre Meinung.
01:09:29Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen
01:09:31und Ihre Tochter ist etwas Besonderes.
01:09:34Glauben Sie mir.
01:09:35Wir sehen uns später. Bis dann.
01:09:36Taube Gott.
01:09:45Ja?
01:09:50Nora.
01:09:54Wo warst du denn? Wir haben dich überall gesucht.
01:09:56Entschuldigung, aber ich musste was wirklich Wichtiges klären.
01:10:02Sie haben ja gesagt, ich soll lernen, mich selber zu lieben.
01:10:06Und das war halt der erste Schritt.
01:10:13Warte.
01:10:15Ja, warte.
01:10:17Geh gleich weiter.
01:10:18Hallo.
01:10:28Hallo, Frau Baumann.
01:10:30Hallo.
01:10:32Die Kühe sind versorgt, gefüttert und gemolken, alles fertig.
01:10:35Und offenbar hat es noch ein bisschen was vom Mittag, falls Sie Hunger haben.
01:10:38Vielen Dank.
01:10:41Hat Ihr Mann schon mit Ihnen geredet?
01:10:43Ja, hat er.
01:10:47Frau Baumann, wir wissen, dass unsere Tochter Hilfe braucht.
01:10:50Aber nicht, weil sie Klassenbeste ist.
01:10:53Das ist richtig.
01:10:55Ich bin dennoch der Meinung, dass alle in die falsche Richtung denken.
01:10:58Das hat nur noch keiner gemerkt.
01:11:00Aber Sie, in den zwei Tagen, wo Sie unsere Tochter jetzt kennen,
01:11:03Entschuldigung, das ist totaler Schmarrn.
01:11:05Ja, aber dann testen Sie sie doch.
01:11:06Sie haben doch nichts zu verlieren.
01:11:07Ja, und Mathilda schon.
01:11:10Ich meine, sie ist in der Förderschule garantiert noch mehr unterfordert,
01:11:13als sie es jetzt schon ist.
01:11:15Also, wir sehen das anders.
01:11:17Wir wollen ihr mit sowas nicht noch mehr Druck machen.
01:11:20Und, seien Sie meine böse, Frau Baumann, aber Hochbegabung,
01:11:22das ist doch so ein neumoderner Schmarrn von irgendwelchen Leuten,
01:11:25die Entschuldigung suchen, weil ihre Kinder nicht in der Schule mitkommen.
01:11:29Sie brauchen auch nicht denken, dass wir Mathilda weniger lieb haben
01:11:31als ihren Zwillingsbruder.
01:11:32Also, ich war in der Schule auch keine besonders große Leuchte.
01:11:36Ja, aber, Becky, musste man sich keine Sorgen machen,
01:11:38dass du einen Hof abpockest.
01:11:40Ah.
01:11:41Dann geh mal rauf zu Mathilda.
01:11:43Okay.
01:11:45Der Niki ist so froh, dass sie nicht mehr mit dem in die Klasse geht.
01:11:47Der freut sich jetzt sogar richtig auf Sie.
01:11:53Ja, also, wenn Niki morgen endlich aus dem Krankenhaus kommt,
01:11:56dann kommen wir hier wieder alleine, klar.
01:11:57Aber vielen, vielen Dank für alles.
01:12:02Fragen Sie Ihre Tochter doch mal nach.
01:12:03Ein paar Begriffen aus der Geometrie.
01:12:06Wie man in Lot fällt.
01:12:07Wie man in Lot fällt?
01:12:09Das Rechnen in der Schule langweilt sie nämlich.
01:12:12Und ganz ehrlich, Ihre Lehrerin weiß nicht mal,
01:12:13dass sie hervorragend zeichnen kann.
01:12:15Die Kleine will neue Techniken ausprobieren.
01:12:16Das darf sie nicht, also bemüht sie sich nicht mehr.
01:12:21Ich weiß nicht.
01:12:22Ein einziger Test.
01:12:26Und alle sind schlauer.
01:12:29Ich gebe Ihnen die Nummer von dem Institut.
01:12:33Und Sie reden dann vielleicht noch mal mit Ihrem Mann?
01:12:52Ich bin hier.
01:13:06Hey, was ist mit unserem Picknick?
01:13:09Hatte doch keine Lust.
01:13:12Ich kenne dich besser, als dir lieb ist.
01:13:16Ich habe doch gleich gesagt,
01:13:18Essen auf dem Boden ist nichts für Gourmetstein, Mann.
01:13:22Alles gut?
01:13:26Sorry, ich vergesse manchmal das tun.
01:13:29Dafür danke ich dir.
01:13:31Ich würde durchdrehen,
01:13:32wenn du mich nur noch mit Sandhandschuhen anfassen würdest.
01:13:36Zeig mir deine Krallen, Schätzchen.
01:13:38Bis zum letzten Tag.
01:13:41Meine Krallen suchen jetzt mal was Essbares.
01:13:43Aber nur für uns beide.
01:13:45Adrian übernachtet heute offiziell bei Lilly.
01:13:48Ist schon eine halbe Stunde abgehauen.
01:13:49Kein schlechtes Gehüse mehr wegen Nora?
01:13:51Ja.
01:13:52Wir haben ihr erzählt, dass sie wieder gehen kann.
01:13:54Und dass sie Schluss gemacht hat.
01:13:56Nora kann wieder gehen?
01:13:57Mhm.
01:13:57Das ist ja großartig.
01:13:59Wie kommt denn das so schnell?
01:14:01Keine Ahnung.
01:14:03Kannst du mal deinen Pfarrer fragen?
01:14:05Vielleicht hat er seine heiligen Hände auf ihre Beine gelegt.
01:14:08Und jetzt kann sie wieder laufen.
01:14:10Ja, ja.
01:14:10Genau so wird es sein.
01:14:14Ich gucke mal, was der Kühlschrank zu ihr ergibt.
01:14:15Das ist kein Witz, Hogarth.
01:14:27Die hat mir gerade einen Vortrag über irgendwelche Winkel und Dreiecke gehalten.
01:14:32Wir haben nichts verstanden.
01:14:38Fängst du jetzt auch schon damit an?
01:14:42Ja, weil ich keine Ahnung hatte.
01:14:50Vielleicht sollte man doch mal diese Nummer anrufen, die Frau Bauern mir gegeben hat.
01:14:53Hochbegabt.
01:15:10Na ja, sollen Sie denn das haben?
01:15:12Schau dich an, schau mich an.
01:15:13Vielleicht hat sich meine Grundschullehrerin ja auch geirrt.
01:15:20Ich bin ein großes Genie und keiner hat es gemerkt.
01:15:25Oh, oh, oh.
01:15:27Der Nütze war noch schon mal besser.
01:15:43Hallo, Sonja, ich bin's.
01:15:54Du, ihr müsst euch ein Taxi nehmen.
01:15:58Hörst du mich?
01:16:00Dein Netz ist so schlecht.
01:16:01Warum sollen wir uns ein Taxi nehmen?
01:16:04Was ist mit Papa los?
01:16:06Wer ist mit Mathilda in München?
01:16:08Hubert, hörst du mich?
01:16:10So, jetzt pass auf, jetzt hör ich dich.
01:16:11Also, ich geh mit Mathilda da rein und die wurde von denen getestet.
01:16:16Und dann wurden die plötzlich ganz aufgeregt.
01:16:19Die sagten, ich kann noch mal gehen, denn Mathilda hat ein IQ von 130.
01:16:23Aha.
01:16:24Was heißt das?
01:16:25Ich kenn mich da gar nicht aus.
01:16:27Sie sagten, normal ist zwischen 85 und 115.
01:16:31Aber man hat auf jeden Fall recht gehabt.
01:16:32Okay.
01:16:36Ja, aber das ist doch gut, oder?
01:16:39Hubert?
01:16:41Habe ich dir mit der letzten ganzen Jahre unrecht getan?
01:16:55Wie kann ich das jetzt wieder gut machen?
01:17:01Zeige ihr, dass du stolz auf sie bist.
01:17:05Ja.
01:17:05Bis dann.
01:17:12Ja, bis später.
01:17:12Ja, hallo?
01:17:40Ich bin's, Mathilda.
01:17:42Hallo, Mathilda.
01:17:44Meine Mama hat mir ihr Handy geliehen, damit ich dich anrufen kann.
01:17:48Oh, das ist aber lieb.
01:17:49Schön von dir zu hören.
01:17:51Ich wollte erzählen, ich habe eine ganz kluge Frau kennengelernt.
01:17:55Sie hat mich sehr viel gefragt und dann gesagt, dass ich ein schlaues Mädchen bin.
01:17:59Ja, das bist du und ich weiß das schon lange.
01:18:01Und ich habe mich mit meinem Bruder wieder versöhnt.
01:18:04Aber dann haben wir uns wieder gestritten, weil er sagte, dass er trotzdem schlau ist.
01:18:11Ich bin gerade aus dem Haus rausgegangen, damit er es nicht hört.
01:18:15Ich habe zu ihm gesagt, okay, du wirst schlauer.
01:18:18Das war schlau von mir, oder?
01:18:21Ja, das war ganz super schlau von dir.
01:18:23Und ich wollte dir noch was erzählen.
01:18:26Ich komme jetzt auf eine andere Schule.
01:18:28Das sind nur so schlaue Kinder wie ich.
01:18:31Und mein Papa ist sehr stolz auf mich.
01:18:33Das hat er noch nie zu mir gesagt.
01:18:36Mhm.
01:18:37Mathilda!
01:18:38Oh, jetzt ruft mich Papa.
01:18:41Er hat eine Überraschung für mich.
01:18:43Tschüss!
01:18:43Ja, tschüss!
01:18:44Ja, tschüss!
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