Zum Player springenZum Hauptinhalt springen
  • vor 2 Monaten

Kategorie

🎥
Kurzfilme
Transkript
00:00:00Musik
00:00:02Musik
00:00:04Musik
00:00:06Musik
00:00:08Musik
00:00:10Musik
00:00:12Musik
00:00:14Musik
00:00:16Musik
00:00:18Musik
00:00:20Pünktlich für die Mora
00:00:22Greifen wir zu?
00:00:24Kurz davor
00:00:26Musik
00:00:28Musik
00:00:30Wollen wir jemand rauschen?
00:00:32Drei Minuten im Hinterhof, alles dicht
00:00:34Musik
00:00:36Musik
00:00:38Musik
00:00:40Musik
00:00:42Hör mal los, oder?
00:00:44Musik
00:00:46Eine Frau mit Kinderwagen kommt
00:00:48Wir warten noch
00:00:50Musik
00:00:52Die hängt doch mit drin
00:00:54Mann, jetzt mal schon
00:00:56Mann, jetzt mal schon
00:00:58Alter
00:01:00Wir chillen nochmal
00:01:02Scheiße, wo will die denn jetzt hin?
00:01:04Warten noch, wir warten
00:01:06Meinst du, die haben was gemerkt?
00:01:08Nein
00:01:10Ich lass mir den jetzt nicht durch den Lappen gehen
00:01:12Okay, Zugriff!
00:01:14Nein, nein
00:01:16Scheiße
00:01:18Polizei
00:01:20Es gibt viele Arten mit einem Roman anzufangen
00:01:40Manchmal ist es besser, man beginnt am Ende und findet seinen Weg zurück zum Anfang
00:01:46Um dann mit der Weisheit des Schlusses die erste Zeile zu beginnen und mutig alles wegzulassen, was dem Leser verrät, wohin die Reise geht
00:01:56Hier bei diesem Buch beschreitet der Autor einen anderen Weg und beginnt ganz nach seinem Belieben in der Mitte der Geschichte
00:02:08Dann
00:02:09weiter
00:02:10Dann
00:02:12Dann
00:02:142
00:02:28Untertitelung. BR 2018
00:02:58Untertitelung. BR 2018
00:03:28Ganz schön dicke Luft hier oben. Mach doch mal das Fenster auf.
00:03:37Bitte hör auf, mit mir wie mit einem Kind zu reden.
00:03:41Wann ist denn das passiert? Gerade noch das kleine Mädchen mit vollen Windeln und plötzlich schon die jüngste Kriminalrätin im LKA.
00:03:48Ich bin erwachsen geworden, Papa. Das kann man von dir nicht gerade behaupten.
00:03:51Was ist denn passiert?
00:03:52Du hast ein Roman geschrieben?
00:03:55Hätte ich selbst kaum geglaubt. Mit zwei Fingern. Auf dem Laptop, den du mir zum Geburtstag geschenkt hast.
00:04:00Hast du irgendeine Ahnung, was du damit lostrittst?
00:04:02Das ist alles Fiktion. Handlookfiguren, freier Futter. Steht gleich auf der ersten Seite.
00:04:06Am Ende des endlosen Ganges stand das kleine Mädchen neben dem Onkel mit ihren großen dunklen Augen und starrte ihn an, wie es ihre Mutter getan hatte, nur wenige Herzschläge, bevor sie ihre Augen für immer verschloss.
00:04:20Inspektor Kowalski nahm das Kind entschieden an der Hand und öffnete die Tür zum Gerichtssaal, wo ein großes Raunen bereits auf sie wartete.
00:04:28Und wo er es gleich hinausschreien würde, um ein Verbrechen zu sühnen und den Tod ihrer Mutter als das zu benennen, was es schon immer war.
00:04:35Mord.
00:04:37So kitschig?
00:04:37Ich konnte es nicht auf sie beruhen lassen.
00:04:44Papa, du bist jetzt vier Jahre raus aus dem aktiven Dienst und hast dich auf eigenen Wunsch in der Asservatenkammer verkrochen.
00:04:52Brauchte Zeit zum Nachdenken.
00:04:54Ich dachte, du hast deinen Frieden mit dieser Sache gemacht.
00:04:56Das habe ich auch wirklich. Bis vor einem Jahr die Anweisung kam, dass wir sämtliche Beweise von diesem Fall damals vernichten sollen.
00:05:05Das ist vollkommen normal. Der Fall ist abgeschlossen. Das Ganze war ein bedauerlicher Unfall.
00:05:12Du hast keine Ahnung, in was für eine Situation du mich gebracht hast.
00:05:20Ich habe so eine Ahnung.
00:05:23Schwarzer Kaffee, keine Milch, kein Zucker?
00:05:26Das war mein Chef, der LKA-Präsident.
00:05:29Und die schicken meine Tochter vor, um mit mir zu reden?
00:05:32Das war mein eigener Wunsch, Papa.
00:05:35Du bist sowas wie ein Held hier.
00:05:37Es gibt niemanden im Haus, der dich und deine Arbeit nicht zu schätzen weiß.
00:05:41Du bist der Grund, warum ich zur Polizei gegangen bin.
00:05:44Was gibt es da zu grinsen?
00:05:46Ah, die Falte auf deiner Stamme. Siehst aus wie deine Mutter, wenn sie mir was Schlimmes sagen will.
00:05:56Sie wollen, dass du das hier unterschreibst.
00:05:57Eine eidesstattliche Erklärung, dass der Fall, der deinem Roman zugrunde liegt, nichts mit den Ereignissen zu tun hat, die vor vier Jahren auf der Reeperbahn stattgefunden haben.
00:06:05Du entschuldigst dich öffentlich und schiebst alles auf deine privaten Probleme.
00:06:09Sie suchen Vorwand, um nicht loszuwerden?
00:06:11Du wirst zum Hauptkommissar befördert und ins Wendland versetzt.
00:06:15Was?
00:06:15Ja, sie war in den Fall ein für alle Mal begraben.
00:06:20Schatz, das klingt wie ein schlechter Epilog zu meinem kleinen Buch.
00:06:24Lass uns bitte ein Happy End draus machen, ja?
00:06:27Sehr geehrte Fahrgäste, unser nächster planlässiger Halt ist Darnow.
00:06:53Der Ausstieg befindet sich in Fahrtrichtung links.
00:06:54Wo zum Teufel steckst du?
00:07:01Die Polizei war bei mir im Verlag und hat alles mitgenommen, wo dein Name draufsteht.
00:07:05Alle Manuskripte, Bücher, mich gleich mit.
00:07:07Komm gerade aus deinem Landeskriminalamt.
00:07:10Das tut mir wirklich leid.
00:07:11Letztlich ist das die beste Werbung für meinen Verlag.
00:07:13Kein Mensch will mehr gebundenes Altpapier, bringt nur Bäume um.
00:07:16Und dafür geht aber unser E-Book-Verkauf so dermaßen durch die Decke.
00:07:21Sorry.
00:07:22Die stecken nicht noch ins Gefängnis.
00:07:23Na und? Dann packe ich mein Fahndungsfoto gleich neben deins auf den Einwand.
00:07:27Bist du im Zug? Wo fährst du denn hin?
00:07:29So ein Erzeugenschutzprogramm.
00:07:32Irgendein Dorf im Wendland.
00:07:33Ja dann mach was draus, schreib alles auf.
00:07:36Du kannst ja schon mal über Kowalski's nächsten Fall nachdenken.
00:07:38Ich schreib nie wieder.
00:07:40Wendland, wenn nicht. Da Blut und Liebe.
00:07:43Nee, ich kann kein Blut sehen.
00:07:44Kowalski, der Bulle, der kein Blut sehen kann, ist doch großartig.
00:07:49Mach das.
00:07:50Sag, wenn du was brauchst.
00:07:52Laptop, Auto, unregistrierte Handys.
00:07:54Laptop, Auto, unregistrierte Handys.
00:07:59Hallo?
00:07:59Hallo?
00:08:04Hallo?
00:08:07Hallo.
00:08:10Hauptkommissar Stiller?
00:08:11Ja.
00:08:12Polizeimeister Klaassen.
00:08:15Willkommen da, hallo.
00:08:16Wie haben Sie das morgen erwartet?
00:08:17Ja, ich dachte, ich schau mal schon mein Land und Leute an, bevor ich hier...
00:08:20Bevor Sie Ihren ersten Fall lösen?
00:08:22Ja, so ungefähr.
00:08:23Klarer Fall von siebten Sinn, ha?
00:08:25Ha?
00:08:25Ich bringe Sie gleich hin.
00:08:27Wohin?
00:08:29Zum Tatort.
00:08:32Ihr erster Fall wartet bereits auf Sie.
00:08:34Wo kann ich mein Fahrrad abstellen?
00:08:36Sie haben Glück.
00:08:37Viel passiert hier nicht.
00:08:39Schlägereien, Diebstähle.
00:08:41Mal ein paar Jugendliche, die es krachen lassen, um fremdes Eigentum zu stören.
00:08:45Ah, unsere Asservatenkammer.
00:08:58Ich glaube, hier wurde noch nie was weggeworfen.
00:09:02Wir haben das aus.
00:09:05Aber hier ging es mal richtig zur Sache.
00:09:07So vor meiner Zeit.
00:09:08Das war mal alles hier in Schlachtfeld.
00:09:10Hier standen bestimmt hunderte Traktoren und tausende junge Leute aus ganz Deutschland,
00:09:14die sich allein einer Armee aus Polizei entgegengestellt haben.
00:09:17Wir haben damals für uns gekämpft.
00:09:19Sonst wäre das alles hier jetzt ein verstrahltes Atommülllager.
00:09:22Mein Vater ist Bauer.
00:09:24Vierte Generation.
00:09:27Er war einer von Ihnen.
00:09:30Offenbar hat er gewonnen.
00:09:33Ja, könnte man meinen.
00:09:35Aber
00:09:35Sie kennen die Wendländer noch nicht.
00:09:38Wir wollten gerade einparken.
00:09:54Ich wollte gar nicht stören.
00:09:56Hauptkommissar Stiller, nehme ich an.
00:09:59Jürgen Faut, auch Hauptkommissar.
00:10:01Morgen, ade.
00:10:01Ich stelle Ihnen mal Ihre neuen Kollegen vor.
00:10:05Kommissarin Kira Engelmann,
00:10:06unser Mediziner,
00:10:07der Herr Dr. Schmidke,
00:10:09den wir mit zwei Nachbargemeinden freundschaftlich teilen.
00:10:13Polizeimeister Klasen.
00:10:14Der haben Sie ja wahrscheinlich schon zu Genüge kennengelernt.
00:10:17Den Vornamen brauchen Sie nicht zu merken.
00:10:19Bei der nächsten Beförderung ist er sowieso wieder weg.
00:10:21Der Mann ist zu höheren Berufen.
00:10:23Und der hier?
00:10:26Stefan Kraus, 62.
00:10:27Seine Ehefrau, die hat ihn heute Morgen als Vermiss gemeldet.
00:10:33Aufgesetzter Schuss in die rechte Schläfe.
00:10:36Halbautomatik.
00:10:37Ich würde sagen, älteres Modell.
00:10:39Das ist die P6, Kaliber 9mm.
00:10:43Acht Patronen im Magazin.
00:10:48Seriennummer ist ausgefeilt.
00:10:49Ausgabe 1978, 79 vielleicht.
00:10:53Na ja, ist ja ehemaliges Sohnrandgebiet hier.
00:10:55Da wurde einiges geschmuggelt, nicht nur Zigaretten.
00:10:58Wann war der Todeszeitpunkt?
00:11:00Ist ohne Obduktion schwer zu schätzen.
00:11:02Ich schätze nochmal, Schmidke.
00:11:04Herr Ford, ich schätze zwölf Stunden.
00:11:07Maximal.
00:11:07So ein schönes Pätschen zum Schluss machen.
00:11:10Hinweise auf Fremdeinwirkung?
00:11:12Nee.
00:11:12Also für mich ist der Fall ziemlich klar.
00:11:14Wo kam er her?
00:11:15Wo wollte er hin?
00:11:16Haben Sie die Umgebung gecheckt?
00:11:17Es hat doch geregnet.
00:11:19Keines Gewitter gestern Vormittag.
00:11:21Da kam einiges runter.
00:11:22Ja, stimmt also, was man über Sie hört, dass Sie eine lebhafte Fantasie haben.
00:11:28Der rechte Schuh ist trocken, weil er bedeckt ist vom linken Bein.
00:11:33Hier hat der Regen den Schmutz abgewaschen.
00:11:35Da nicht.
00:11:36Also, Todeszeitpunkt kurz vor dem Gewitter.
00:11:43Wissen Sie, jegliche Form der Gewalt verändert das Äquilibrium auf die eine oder andere Art.
00:11:50Die Ordnung der Dinge.
00:11:52Äquilibrium.
00:11:53Ja.
00:11:55Dann schauen Sie doch mal genau hin.
00:11:57Er kann kein Blut sehen.
00:12:14Steht in seiner Personalakte.
00:12:18Klaassen.
00:12:18Geht's wieder?
00:12:29Nochmal richtig.
00:12:30Kira Engemann.
00:12:31Ich, äh...
00:12:33Nehmen Sie ihm das gerade nicht übel.
00:12:36Der hat hier sein Leben lang Dienst geschoben und dann steht plötzlich sein Nachfolger vor ihm.
00:12:40Sehen Sie das?
00:12:43Was ist das?
00:12:44Könnte ein Fernglas sein.
00:12:45Glauben Sie, jemand beobachtet uns?
00:12:52Was ist das?
00:12:56Ja.
00:13:05Das können Sie überall finden.
00:13:08Kommen Sie, wir müssen noch zur Witwe.
00:13:10Ja.
00:13:12Ja.
00:13:12Das ist Schafscheiße.
00:13:13Ja, das können Sie ja auch überall finden.
00:13:34Hallo, was ist da?
00:13:35Moin.
00:13:42Moin.
00:13:42Moin.
00:13:50Frau Kraus?
00:13:51Wir haben noch nicht gehört, Sie!
00:13:55Frau Kraus, wir würden gern mit Ihnen sprechen.
00:14:00Kriminalpolizei Dalo.
00:14:01Haben Sie ihn gefunden?
00:14:06Ja.
00:14:08Aber wissen Sie, wo er hinwollte?
00:14:10Nein.
00:14:11Wo haben Sie ihn denn gefunden?
00:14:13Hinter dem ehemaligen Bohrloch, oben auf der Sitzbank.
00:14:16Da wollte er sein erstes Windkraftrad errichten.
00:14:20Ich hab mir noch schon gedacht.
00:14:22War er in der letzten Zeit irgendwie anders?
00:14:23Also deprimiert, traurig?
00:14:25Diese Windkrafträder, das war sein Lebenstraum.
00:14:27Als dann das Haus am letzten Sommer kam.
00:14:29Ich glaub, das hat ihm den ganzen Lebensmut genommen.
00:14:33Ist es okay, wenn wir Ihnen Fragen stellen?
00:14:35Ja, klar.
00:14:35Klar.
00:14:36Ihr Mann hatte kein Handy dabei.
00:14:38Nicht?
00:14:40Das wundert mich.
00:14:41Er hat mich mittags noch angerufen, wollte zum Abendessen wieder zu Hause sein.
00:14:45Könnten Sie ihn mal anrufen?
00:14:48Ich mein, hier.
00:14:49Mit meinem Handy?
00:14:51Ja.
00:14:54Das ist die Mailbox von Stefan Kraus.
00:14:57Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Beep.
00:15:03Sie spielen Tennis.
00:15:05Tja.
00:15:06Nun braucht er seinen Ausgleich.
00:15:08Sonst wird's einem dann doch ein bisschen zu einsam ohne Kinder.
00:15:12Ach, er hat es gar Hass zu verlieren.
00:15:14Ja, das sieht man.
00:15:16Hat sich hier ganz schön was aufgebaut.
00:15:17Ja, wusste schon vor 20 Jahren, dass mit Bio Geld zu machen ist.
00:15:22Und seit wann wusste er, dass er Krebs hat?
00:15:26Wie kommen Sie darauf?
00:15:28Das Foto da hinten.
00:15:30Das ist von den letzten Weihnachten.
00:15:32Also, wenn ich vorhin richtig gesehen habe, dann hat der Mann seitdem bestimmt 10 bis 12 Kilo abgenommen.
00:15:38Und dann habe ich da Rechnungen von einem radiologischen Institut gesehen.
00:15:43Er wollte nicht, dass das jemand erfährt.
00:15:45Und haben Sie denn so eine Art Abschiedsbrief gefunden?
00:15:49Nein.
00:15:51Kennen Sie diese Waffe?
00:15:53Noch nie gesehen.
00:15:56Hat er sich damit etwa...
00:15:59Okay, ähm...
00:16:01Vielen Dank erstmal, Frau Kraus, ja?
00:16:03Mhm.
00:16:04Wir melden uns bei Ihnen.
00:16:05Ja.
00:16:05Gab es Ärger mit den Angestellten?
00:16:13Mit den Bekannten, Mann?
00:16:17Wurde er bedroht?
00:16:19Hat er Geldsorgen?
00:16:20Hat er eine Affäre?
00:16:22Oder Sie vielleicht?
00:16:25Geht man so in Hamburg mit Angehörigen von Toten um?
00:16:27Sie hat verschwiegen, dass er Krebs hatte.
00:16:29Ja, vielleicht hat er sich geschämt.
00:16:31Wissen Sie, wie es sich anfühlt, wenn jemand, den man liebt, plötzlich freiwillig aus dem Leben geht?
00:16:39Tut mir leid.
00:16:42Also, wenn das Ihre Art ist zu arbeiten, dann reiche ich morgen meinen Versetzungsgesuch ein.
00:16:48Er war Linkshänder.
00:16:50Was?
00:16:50Sie haben die Bilder nicht gesehen.
00:16:52Er spielte Tennis mit links.
00:16:54Golf übrigens auch.
00:16:54Golf übrigens auch.
00:17:24Golf übrigens auch.
00:17:35Ayana Stiller, bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Piepton.
00:17:38Hallo, Ayana.
00:17:40Ich bin gut angekommen hier im Wendland.
00:17:43Sind alle sehr nett zu mir.
00:17:46Ich wollte nur sagen, du musst dir keine Sorgen machen.
00:17:49Ich habe nachgedacht und
00:17:50selbstverständlich
00:17:52werde ich unterschreiben.
00:17:54Trotzdem mich.
00:18:00Ah, weißt du, die Leute hier brauchen mich nicht wirklich.
00:18:04Ich muss mir eine andere Lösung überlegen.
00:18:07Vorwohlstand vielleicht.
00:18:09Ich nehme morgen den ersten Zug zurück nach Hamburg.
00:18:13Ich habe dich lieb.
00:18:13Hallo, mit wem habe ich das Vergnügen?
00:18:33Sie telefonieren mit dem Handy eines Toten.
00:18:36Ich bin Hauptkommissar Stiller für wir Leiter in Dalo.
00:18:44Hallo?
00:18:44Hallo?
00:18:44Hallo.
00:18:45Hallo?
00:18:45Hallo?
00:18:45Hallo?
00:18:45Und was genau gestohlen wurde, können Sie sich daran erinnern?
00:19:13Die sind von meiner Frau. Kleines Andenken für die Reise.
00:19:22Der Camper draußen ist Ihrer. Wo geht's denn hin?
00:19:26Einfach mal losfahren. Der Rest, der gibt sich dann schon.
00:19:30Ach, Ihre Koffer sind übrigens angekommen.
00:19:33Ja, hab ich gesehen.
00:19:36Ja, und ich muss mich noch entschuldigen für meinen voreiligen Anfangsverdacht.
00:19:41Stefan Kraus und ich, wir kannten uns schon sehr lange.
00:19:43Wir haben ab und zu Tennis gespielt. Er war Linkshänder.
00:19:46Außerdem hat Dr. Schmidt gerade bestätigt, dass es keinerlei Schmauchspuren an den Händen gibt.
00:19:52Ein Tötungsdelikt.
00:19:54Ja, sieht ganz so aus.
00:19:57Ihr erster Fall. Die anderen warten schon. Kommen Sie.
00:20:04Sehr beliebt bei seinen Angestellten. Keine Schulden, keine Feinde.
00:20:12Er hat in den 80ern seinen Bierhof komplett selber aufgebaut.
00:20:16Ja, im letzten Jahr hat Stefan Kraus dann versucht, ein Stück weit aus seinem Besitz zu verpachten, um einen Windpark darauf zu stellen.
00:20:23Allerdings sind die Verhandlungen mit der Gemeinde gescheitert, weil sofort eine Bürgerinitiative dagegen gestartet wurde.
00:20:28So läuft es hier im Windland. Kaum hat einer einen Plan, um ein paar Arbeitsplätze zu schaffen, dann kommen die und sind grundsätzlich erstmal dagegen.
00:20:36Wer sind die?
00:20:37Das sind die, die schon 1980 gegen das Atommülllager drüben in Gorleben geschrien haben.
00:20:43Und Kraus war einer von denen?
00:20:45Ja, ja. Der war ja ganz vorne mit dabei. Heute sind es die Söhne und Töchter. Die würden am liebsten den ganzen Tag lang Bäume umarmen.
00:20:55Ja, an seinem Todestag wurde er viermal von einer Frau angerufen, Judith Löwe, die Yogalehrerin aus Bredewitz.
00:21:02Und Mark Krauses Handy war gestern in Betrieb. Um 23.45 Uhr.
00:21:08Das war ich. Jemand hat mich von seinem Telefon aus angerufen.
00:21:13Vielleicht kann man feststellen, woher der Anruf kam. Dafür brauchen wir einen Gerichtsbeschluss.
00:21:17Ich kümmere mich drum. Und Kira, nehmen Sie doch mal Ihren neuen Chef und fahren zu dieser Yoga-Frau.
00:21:24Hier, das ist jetzt Ihrer.
00:21:27Ich brauche keinen Wagen.
00:21:29Einen Führerschein?
00:21:32Doch.
00:21:36Wollen Sie nicht oder können Sie nicht?
00:21:38Autofahren lenkt mich zu sehr ab.
00:21:40Wovon?
00:21:41Von meiner Aufgabe, Verbrechen aufzuklären.
00:21:44Ich kann Sie aber jetzt nicht die ganze Zeit rumfahren.
00:21:47Ich weiß.
00:21:48Und halten. Tiefer in den Beinen. Halten, schön halten. Gut, mach ich das.
00:22:13Sehr gut. Noch ein bisschen.
00:22:17Frau Löwe?
00:22:19Ja?
00:22:20Entschuldigen Sie die Störung.
00:22:22Ihr könnt euch mal kurz entspannen, ja?
00:22:30Wir sind von der Kriminalpolizei Darlow. Engelmann. Das ist Hauptkommissar Stiller.
00:22:36Worum geht's denn?
00:22:37Um Stefan Kraus.
00:22:38Ja? Was ist mit ihm?
00:22:39Er ist leider verstorben.
00:22:45Er war hier vor einer Woche. Er sagte, er hätte meine Mutter gut gekannt vor 40 Jahren.
00:22:51Sie beide wären wohl damals fast ein Paar geworden.
00:22:54Aber ich hatte gerade keine Zeit. Wir wollten uns noch mal treffen.
00:22:59Wem gehört das jetzt alles?
00:23:00Den Leuten, die hier leben.
00:23:02Wir haben sogar einen Kindergarten. Und einen kleinen Schönheitssalon.
00:23:05Die meisten kommen aus Großstädten. Die brauchen alle einen Neuanfang.
00:23:08Ja.
00:23:23Mama?
00:23:24Mutter?
00:23:25Mutter, die Herrschaften sind von der Polizei und möchten dich gern sprechen.
00:23:29Tag, Frau Löwe.
00:23:31Tag, Frau Löwe.
00:23:33Ich hatte den Wagen von meinen Eltern.
00:23:35Hab ihn auch wieder zurückgebracht, noch am selben Tag.
00:23:38Ich hab auch einen Führerschein.
00:23:39Warten Sie.
00:23:41Mama?
00:23:42Das kannst du später machen.
00:23:43Mutter!
00:23:46Ich bin gerade dabei, ein Pflegeheim für Sie zu finden.
00:23:49Das geht einfach nicht mehr.
00:23:51Warum haben Sie Herrn Kraus diese Woche viermal angerufen?
00:23:54Er hat mir Geld angeboten.
00:23:56Fürs Pflegeheim.
00:23:57Wie viel?
00:24:00Was immer es kostet.
00:24:03Was kostet ein Pflegeheim hier in der Gegend?
00:24:05Keine Ahnung. Wahrscheinlich genauso viel wie in Hamburg.
00:24:08So 30, 40.000 im Jahr.
00:24:14Wie finden Sie eigentlich Ihre neue Wohnung?
00:24:16WLAN funktioniert.
00:24:18Die ist schrecklich.
00:24:20Ich hab da auch mal drin gewohnt.
00:24:22Also nur kurz.
00:24:23Ich hatte Streit vor meiner Hochzeit.
00:24:25Ich nehme an, Sie haben sich wieder vertragen.
00:24:27Ja.
00:24:29Nach drei Jahren glücklich verheiratet.
00:24:31Wir wohnen in dem alten Gasthof am Ortsende.
00:24:34Also wenn Sie wollen, dann höre ich mich mal wegen einer neuen Wohnung.
00:24:41Sind Sie wirklich von der Polizei?
00:24:43Oh Gott.
00:24:44Ja.
00:24:46Sie will mich in ein Pflegeheim stecken.
00:24:48Dann können Sie ja endlich machen, was sie will.
00:24:50Und ein paar Stück.
00:24:51Können Sie mich mitnehmen?
00:24:53Ich brauche dringend was zu trinken.
00:24:55Auf der Bundesstraße ist eine Tankstelle, da können Sie mich dann rauslassen.
00:24:59Oh, da kommt sie.
00:25:01Fahren Sie los, bitte!
00:25:03Mama steigt sofort wieder aus.
00:25:04Ich muss noch einige Besorgungen machen.
00:25:07Wenn du dich sofort aussteigst, dann...
00:25:09Ich werde nicht mehr hier sein, wenn du zurückkommst.
00:25:10Hörst du?
00:25:14Haben Sie Kinder?
00:25:16Ja. Und eine Tochter?
00:25:18Nichts kann man denen recht machen.
00:25:31Ich stelle mir das schrecklich vor, wenn einem die komplette Erinnerung abhanden kommt.
00:25:35Kindheit, Jugend...
00:25:37Kann aber ein Segen sein.
00:25:39Sie sind echt merkwürdig.
00:25:43Ich mag tote Sachen.
00:25:44Am liebsten beschriftet.
00:25:48Schöne Plastiktüten abgepackt.
00:25:50Damit machen Sie sich ganz schön einfach.
00:25:53Sie halten sich einfach raus.
00:25:56Raus aus was?
00:25:58Keine Ahnung, aus dem Leben?
00:26:00Sie hören sich an wie meine Tochter.
00:26:03Haben Sie eine Idee, wie ich das ändern kann?
00:26:06Wollen Sie das denn überhaupt?
00:26:08Die Pistole, die Krauss in der Hand hatte, wurde 1980 bei einem Banküberfall in Gartow verwendet.
00:26:12Das Labor sagt, die Übereinstimmung der Kugeln ist eindeutig.
00:26:16Eine Angestellte wurde damals damit getötet.
00:26:18Der Fall konnte nie aufgeklärt werden.
00:26:20Geld und Waffe verschwunden.
00:26:2280.000 D-Mark.
00:26:24Wie sind die beiden von da weggekommen?
00:26:26Es gab Reifenspuren.
00:26:27Man geht davon aus, dass sie dort einen Wagen abgestellt hatten oder dass ein Kompliz auf sie gewartet hat.
00:26:32Gibt es noch Zeugen, die damals den Überfall in Gartow gesehen haben?
00:26:35Also, vielleicht Bankangestellte.
00:26:38Check ich.
00:26:39Der Dreck an den Schuhen war übrigens Schafskut.
00:26:42Super.
00:26:44Du, wir essen jetzt was. Sollen wir dir was mitbringen?
00:26:46Was gibt es denn?
00:26:48Was Gesundes.
00:26:49So, jetzt aber Schluss mit Arbeit.
00:26:54Ähm, das ist mein neuer Chef, Jakob Stiller und das ist unsere Wirtin hier.
00:26:58Wirtin, meine Frau.
00:27:00Oh, hallo.
00:27:02Oh, hallo hätte gereicht.
00:27:05Ähm, wir wollten eigentlich noch was essen.
00:27:08Ich habe sie gegoogelt. Sie sind Krimi-Autor Jakob Stiller.
00:27:12Was?
00:27:13Ich habe einen kleinen Kriminalroman geschrieben. Ich glaube nicht, dass es noch einen zweiten geben wird.
00:27:19Oh, Quatsch.
00:27:20Sagen Sie nur, um sich ein bisschen interessanter zu machen.
00:27:23Writer's Blog und so, nicht wahr?
00:27:25Hier in der Gegend gibt es viele Autoren, Journalisten, Musiker.
00:27:28Die kommen alle irgendwann mal hier auf meine Bühne.
00:27:31Sie müssen unbedingt mal eine Lesung machen.
00:27:33Komm, lass sie mal in Ruhe.
00:27:35Im Moment brauche ich ein bisschen Zeit, um hier anzukommen.
00:27:37Davon haben wir ja jede Menge hier im Wendland.
00:27:39Es gibt nämlich Birne mit Schafskäse.
00:27:42Habe ich gerade frisch reingekriegt.
00:27:46Ja, ah, Entschuldigung.
00:27:49Ayanna, hast du meine Nachricht abgehört?
00:27:52Ja, habe ich.
00:27:53Ich habe mich entschlossen, jetzt noch hier zu bleiben.
00:27:55Ein Toter im Wald. Aufgesetzter Kopfschuss.
00:27:58Na, was für ein Glück.
00:27:59Du, sag mal, war das deine Idee, dass ich von dieser Polizeidienstelle hier der Chef werde?
00:28:03Ja, ich dachte, das hilft dir ein wenig.
00:28:05Ich war sehr glücklich.
00:28:07Die gerichtliche Anhörung ist nächste Woche.
00:28:09Wenn du nicht unterschreibst, dann wird der Fall wieder aufgerollt
00:28:11und dein alter Kollege Heiner Kempf bekommt ein Problem.
00:28:15Du weißt, das kann sich das LKA nicht leisten.
00:28:17Ayanna, Ayanna, bitte, bitte sei vorsichtig.
00:28:19Ich kenne Kempf, er ist wirklich ein Bluthund.
00:28:22Gibt es diese Fotokopie des KT, die du in deinem Roman erwähnst?
00:28:26Du weißt schon, die Spektralanalyse der Kugel, die Elenia Nabi getötet hat.
00:28:31Essen ist fertig.
00:28:33Essen ist fertig.
00:28:34Hm?
00:28:35Ja.
00:28:36Ähm.
00:28:37Ja.
00:28:38Ähm.
00:28:39Ja.
00:28:40Du, ich muss los.
00:28:42Papa?
00:28:43Hallo?
00:28:44Hallo?
00:28:51So.
00:28:52Ah.
00:28:54Verdammt.
00:28:55Danke.
00:28:56Ist der Käse von, von, von Ihren Schafen?
00:28:59Äh, das sind Böcke.
00:29:00Ja, wir bekommen alle paar Wochen eine Lieferung.
00:29:02Schafskäse, Ziegenkäse, so ein Ein-Mann-Betrieb hier in der Gegend.
00:29:06Und wo ist er?
00:29:07Ich sag's Ihnen nur, wenn Sie mir versprechen, eine Lesung zu machen.
00:29:11Haha.
00:29:12Na gut.
00:29:13Bei der alten Bank, wo ihr eure Leiche gefunden habt.
00:29:15Musik
00:29:28Musik
00:29:33Musik
00:29:38Musik
00:29:42Musik
00:29:57Hallo?
00:29:58Jemand zu Hause?
00:30:01Hallo?
00:30:02Jemand zu Hause?
00:30:03Musik
00:30:05Musik
00:30:07Musik
00:30:09Musik
00:30:10Musik
00:30:11Musik
00:30:14Musik
00:30:15Musik
00:30:16Musik
00:30:17Musik
00:30:18Musik
00:30:19Musik
00:30:20Musik
00:30:21Musik
00:30:22Musik
00:30:23Musik
00:30:24Musik
00:30:25Musik
00:30:26Musik
00:30:27Musik
00:30:28Musik
00:30:29Musik
00:30:30Musik
00:30:31Musik
00:30:32Musik
00:30:33Musik
00:30:34Musik
00:30:35Musik
00:30:36Musik
00:30:37Musik
00:30:38Musik
00:30:39Musik
00:30:40Hey, Alter, was machst du da? Verschwinde hier!
00:30:51Was machst du denn da? Kann ich mal mit denen reden, wie Polizist?
00:30:55Hast du einen Durchsuchungsbeschluss?
00:30:56Nee.
00:30:57Na dann verpiss den! Das ist hier mein Grund und Boden. Kannst doch nicht einfach so eindringen.
00:31:02Sie haben das Handy von dem Toten, da haben sie mich heute Nacht angerufen.
00:31:04Ich hab die Glocken von ihren Schafen gehört.
00:31:06Jetzt pass mal auf, Alter. Ich hab hier Wölfe.
00:31:09Wir haben diesen Monat schon drei von meinen Tieren gerissen.
00:31:13Kost mich genau zwei Seiten im Unfallbericht, wenn ich dich jetzt einfach abknall.
00:31:17Okay.
00:31:20Bin schon weg.
00:31:39Kostens.
00:31:40O trimmerkrennés.
00:31:52Oh, oh, oh, oh.
00:32:22Oh, oh, oh, oh.
00:32:24Brauchen Sie Hilfe?
00:32:25Nö.
00:32:36Gibt es mir, geben Sie mir mal eine Hand.
00:32:41Komm, ich helfe Ihnen.
00:32:43Lassen Sie doch das Fahrrad, kommen Sie mal raus.
00:32:48Geht's?
00:32:52Das muss versorgt werden.
00:33:02Sie brauchen eine Tetanussspritze.
00:33:04Ganz ruhig, ganz ruhig.
00:33:06Schauen Sie mich an.
00:33:07Schauen Sie mich an.
00:33:08Langsam, ganz ruhig.
00:33:11Ausatmen.
00:33:14Geht wieder?
00:33:16Sie sprechen wie ein Arzt.
00:33:18Montags bis freitags, 8 bis 12 Uhr, donnerstags bis 8 Uhr.
00:33:24Soll ich jemanden für Sie anrufen?
00:33:37Das ging ja schnell.
00:33:38Hat er Schwierigkeiten gemacht?
00:33:41Nicht mehr als sonst.
00:33:44Also kein Unbekannter.
00:33:45Den kennt ja jeder.
00:33:47Mike Ruhland.
00:33:48Wendlands letzter Happy, ja?
00:33:49Mike?
00:33:50Hat ein paar Anzeigen wegen Ladendiebstahl illegal im Handwerkenbau.
00:33:53Ansonsten lebt er von seinen Schafen.
00:33:56Wir haben wirklich Stefan Kraus' Handy bei ihm gefunden.
00:33:58Wieso humpeln Sie?
00:34:00Er muss im Traktor rausweichen.
00:34:01Sie vernehmen ihn?
00:34:04Na, lieber nicht.
00:34:06Machen Sie mal lieber.
00:34:14Kann ich eine Zigarette haben?
00:34:16Nee.
00:34:17Widerstand und Angriff gegen Vollstreckungsbeamte.
00:34:20Sie sitzen ganz schön in der Scheiße.
00:34:28Ich sag nichts ohne Anwalt.
00:34:31Wie heißt denn Ihr Anwalt?
00:34:33Es geht Sie gar nichts an.
00:34:35Wo haben Sie das her?
00:34:37Das lag im Wald.
00:34:40Sie haben einen Toten beklaut?
00:34:41Ja, der braucht es ja nicht mehr.
00:34:44Wann genau haben Sie die Leiche gefunden?
00:34:46Jo, gestern früh lag der schon da.
00:34:49Und warum sind Sie nicht zur Polizei?
00:34:55Als Sie mit Ihren Tieren über die Lichtung gezogen sind,
00:34:57da lag der Tote bereits da.
00:34:59Ja, klar. Mausetot.
00:35:01Ja, wir sind oft auf der Lichtung.
00:35:03Es gibt da eine Menge Löwenzahn, das ist gut für die Milch.
00:35:07Ja, dann fing es an zu regnen und da habe ich gedacht, bevor das Ding kaputt geht.
00:35:11Ja, und das Fahrrad haben Sie auch noch gleich mitgenommen.
00:35:13Sie lügen.
00:35:15Stefan Kraus hatte jede Menge frische Schafscheiße am Fuß.
00:35:19Das heißt, Sie und Ihre Tiere waren schon vorher da.
00:35:21Sie waren bereits auf der Anhöhe.
00:35:23Sie konnten ihn beobachten.
00:35:24Wahrscheinlich haben Sie sogar gesehen, wie er erschossen wurde.
00:35:27Alter, ich habe keine Ahnung, wie die Scheiße unter seine Schuhe kommt.
00:35:30Aber ganz sicher nicht von meinen Tieren.
00:35:33So, wie, wie, wie, wie, wie kann ich jetzt gehen?
00:35:35Ja.
00:35:41Okay.
00:35:43Aber Sie hören von uns.
00:35:46Ja.
00:35:47Und wie komme ich jetzt nach Hause?
00:35:49Ich vereine.
00:35:51Meine letzte Amtshandlung sozusagen.
00:35:54Aber nicht mit dem Träger.
00:35:55Andrea Löwe hat Ihre Tasche vergessen.
00:36:22Die war noch im Dienstwagen.
00:36:23Von unserer Ausreißerin.
00:36:24Kann ich Ihnen nachher vorbeibringen.
00:36:26Okay.
00:36:30Ich weiß jetzt übrigens, wieso Sie hier gelandet sind.
00:36:33Ein alter Kollege aus Hannover hat gute Beziehungen zum LKH Hamburg.
00:36:36Und der hat für mich nachgefragt.
00:36:37Sie haben in Ihrem Buch schwere Anschuldigungen erhoben gegen einen Kollegen,
00:36:41obwohl es keinerlei Beweise oder Zeugenaussagen gegen ihn gab.
00:36:46Der hat Sie angezeigt, damit Sie nicht noch mehr Ärger machen,
00:36:49und Sie schön zu uns geschickt.
00:36:51Das ist richtig.
00:36:53Sonst noch was?
00:36:54Also keine Ahnung, wie Sie das sehen,
00:36:56aber ich finde die Aufgabe der Polizei,
00:36:59ist es für Recht und Ordnung zu sorgen.
00:37:01Und das ist manchmal schon schwer genug.
00:37:03Das Letzte, was wir gebrauchen können,
00:37:05ist jemand, der sich auf Kosten der eigenen Kollegen profiliert.
00:37:07Heute haben wir passiven Widerstand trainiert.
00:37:29Wir mussten uns alle hinsetzen und unsere Arme miteinander verschränken
00:37:34und so schwer machen, wie es ihm geht.
00:37:37Michael musste einen von den Bösen mimen.
00:37:40Er hat mich einfach in die Arme genommen und weggedrückt.
00:37:43Er ist zwei Jahre älter als ich, ein Komplis Dannenberg.
00:37:48Danach haben wir alle nur gelacht.
00:37:50Sollen Sie doch kommen.
00:37:52Das Recht ist auf unserer Seite.
00:37:55Das Recht auf Leben.
00:37:573. Juni 1980, Sie sind da.
00:38:08Tausende von Polizisten sind wegen uns aufmarschiert.
00:38:13Die meisten sind so alt wie wir.
00:38:15Was eine ungefrommende Schlagstopp mit einem Menschen macht.
00:38:18Ich habe aber keine Angst.
00:38:26Wir müssen jetzt tapfer sein.
00:38:29Die ganze Welt schaut auf uns.
00:38:48Stille?
00:38:57Hallo.
00:38:58Suchen Sie noch eine neue Wohnung?
00:39:00Ja, sicher.
00:39:03Und, was macht die Tetanussspritze?
00:39:07Ich nehme an, sie wirkt.
00:39:09Ich spüre nichts mehr vom Kinn abwärts.
00:39:12Vielleicht habe ich mich ein bisschen in der Dosis vertan.
00:39:14Meine Patienten sind normalerweise vier bis fünfmal so schwer wie Sie.
00:39:18Ich bin Tierärztin.
00:39:40Ist ein richtiges Paradies?
00:39:43Nur, wenn man Pferde mag.
00:39:45Ich hatte noch nicht die Gelegenheit.
00:39:46Wir haben vier Pferde im Stall.
00:39:48Momentan kümmert sich der Nachbar um alles.
00:39:51Und das steht leer?
00:39:52Seit zehn Jahren.
00:39:52Seit dem Tod meines Vaters.
00:39:53Ja, die Heizung zickt manchmal.
00:40:08Aber ist ja gerade Sommer.
00:40:09Zwei Bäder, eins hier oben.
00:40:11Ich vermiete diesen oberen Teil manchmal an Feriengäste.
00:40:14Aber im Winter wird es den meisten dann meist zu kalt und ungemütlich.
00:40:31Perfekt.
00:40:33Wird eine Umstellung für Sie.
00:40:34Viel Ruhe.
00:40:35Nicht so wie in Hamburg.
00:40:36Genau, was ich brauche.
00:40:37Muss wieder los.
00:40:40Was wollen Sie dafür haben?
00:40:43Wie wäre es mit dem Abendessen?
00:40:45Die Küche hier funktioniert.
00:40:52Tschüss.
00:40:52Wie wäre es mit dem Abendessen?
00:41:22Wir sind da.
00:41:36Tausende von Polizisten sind wegen uns aufmarschiert.
00:41:39Wir müssen tapfer sein.
00:41:41Die ganze Welt schaut auf uns.
00:41:42Wir waren 2000 Leute.
00:41:47Hand in Hand, Schulter in Schulter.
00:41:50Dann kam der Befehl zur Räumung.
00:41:53Sie haben uns gepackt, jeden Einzelnen und weggeschleppt.
00:41:56Mich auch.
00:41:58Und dann sah ich plötzlich vor mir die Pistole.
00:42:01Ich habe sie eben weggerissen.
00:42:03Und bin losgerannt.
00:42:04Gib mir die Pistole.
00:42:18Gib mir meine Pistole.
00:42:26Bitte.
00:42:27Mama, deine Milch.
00:42:37Du musst was essen.
00:42:38Du musst was essen.
00:42:38Gib mir deine Müller.
00:42:39Du musst was essen.
00:42:43Ich glaube, du musst was essen.
00:42:49Ich esse nicht.
00:42:55Ich gebe die Pistole.
00:42:58Ich denke, du musst you emmerzen.
00:43:00Musik
00:43:30Herr Franzen, ja? Jakob Stiller mein Name, von der Polizei in Dalo.
00:43:39Haben Sie einen Ausweis oder so?
00:43:41Haben Sie schlechte Erfahrungen diesbezüglich gemacht? Also mit Polizisten, die dann keine sind?
00:43:45Ich kenne alle Beamten in der Dienststelle, seit Jahren. Sie sind keiner davon.
00:43:50Ich bin der neue Revierleiter.
00:43:51Ah, Fautis im Ruhestand?
00:43:54Seit heute.
00:43:55Ich kann mich noch an seinen Einstand erinnern. Vor 30 Jahren.
00:43:59Er war auch nicht von hier. Was wollen Sie von mir wissen?
00:44:03Ich möchte mit Ihnen über den Banküberfall vor 40 Jahren sprechen.
00:44:07Und warum?
00:44:08Sie haben damals an der Kasse gearbeitet.
00:44:10Ich war der Filialeiter. Ging ganz schön schnell damals.
00:44:14Warum hat der Mann geschossen?
00:44:16Diese Kollegin damals, die Ulrike, war eine Auszubildende. War noch nie an der Kasse gestanden.
00:44:24Die ist einfach hysterisch geworden. Ist durchgedreht. Hat der Typ mit der Pistole vor ihrem Gesicht rumgefuchtelt, damit sie aufhört mit dem Geschrei.
00:44:32Und dabei hat sich dann der Schuss gelöst.
00:44:39Nicht sehr professionell.
00:44:41Kann man so sagen.
00:44:43Wahrscheinlich war es einer von diesen Hippies, von diesen Atommüllgegnern.
00:44:48Waren ja Tausende damals. Die hatten ja nichts. Kein Geld oder so.
00:44:51Nur ihre Ideologie.
00:44:53Und vielleicht ein bisschen Glück.
00:44:56Was meinen Sie damit?
00:45:01Na, wir hatten donnerstags immer viel Geld im Tresor.
00:45:06An jedem anderen Tag in der Woche, wer mit Kleingeld rausmarschiert.
00:45:11Wie ist er geflüchtet?
00:45:12Sein Kollege stand Schmierer. Draußen mit den Rädern. Ab Richtung Wald. Und weg waren die.
00:45:17Das haben Sie mit eigenen Augen gesehen?
00:45:19Nee, aber später, auf den Aufnahmen der Überwachungskameras.
00:45:23Hatten wir damals schon, war das Nonplusultra.
00:45:25Ja, gefangen hatten wir die beiden trotzdem nicht.
00:45:28Hat uns ganz schön mitgenommen, die Zeit damals.
00:45:31Nichts war danach mehr so wie vorher.
00:45:33Schön haben Sie es hier.
00:45:35Ja, spielen Sie eine Runde mit mir.
00:45:39Die Auswahl an Spielern ist hier sehr überschaubar.
00:45:43Ja, warum nicht? Wo fangen wir an?
00:45:46Ja, gleich hier.
00:45:47Ja.
00:45:48Ja.
00:45:55Ja.
00:45:56Ja.
00:45:57Ja.
00:45:58Ja.
00:45:59Ja.
00:46:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:46:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:47:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:47:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:48:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:48:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:49:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:49:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:50:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:50:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:51:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:51:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:51:59Untertitelung des ZDF, 2020
00:52:29Untertitelung des ZDF, 2020
00:52:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:52:59Untertitelung des ZDF, 2020
00:53:29Untertitelung des ZDF, 2020
00:53:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:53:59Untertitelung des ZDF, 2020
00:54:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:54:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:54:31Untertitelung des ZDF, 2020
00:55:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:55:01Untertitelung des ZDF, 2020
00:55:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:55:31Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:01Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:30Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:31Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:32Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:33Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:34Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:35Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:36Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:37Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:38Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:39Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:40Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:41Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:42Untertitelung des ZDF, 2020
00:56:43Andrea, was machen Sie denn da?
00:57:13Immer fünfzig in eine Schlaufe.
00:57:19Die Jureka hatte keine Ahnung.
00:57:22Ich hätte sie erklären müssen.
00:57:26Dann hätte der Stefan sie vielleicht nicht umgebracht.
00:57:28Haben Sie ja mal in der Bank gearbeitet?
00:57:33Ja, hab ich.
00:57:43Mike ist Michael. Michael Roland.
00:57:48Der Schafzüchter?
00:57:50Ich nehme an, Ihr Anteil an der Banküberfall.
00:57:52Bringen Sie sie nach Hause?
00:57:54Wo wollen Sie denn jetzt hin?
00:57:57Sie fahren jetzt Frau Löwe nach Hause.
00:58:01Der Schafzüchter?
00:58:04Der Schafzüchter?
00:58:06Der Schafzüchter?
00:58:08Der Schafzüchter?
00:58:16Der Schafzüchter?
00:58:195 Menschen?
00:58:35Glaubst du, dass ich Angst vor dir ab?
00:58:47Na komm schon!
00:59:05Herr Roland, ich schon wieder, Stiller, Polizei!
00:59:22Herr Roland, ich würde es begrüßen, wenn Sie nicht schießen!
00:59:29Herr Roland!
00:59:35Herr Roland!
00:59:41Herr Roland!
00:59:51Herr Roland!
01:00:05Herr Roland!
01:00:17Oh Scheiße!
01:00:19Herr Roland!
01:00:23Herr Roland!
01:00:25Herr Roland!
01:00:27Herr Roland!
01:00:29Herr Roland!
01:00:31Herr Roland!
01:00:33Herr Roland!
01:00:35Herr Roland!
01:00:37Herr Roland!
01:00:39Was sagt der Arzt?
01:00:51Sieht gerade nicht gut aus.
01:00:56Danke, dass Sie nicht auf mich gehört haben.
01:01:00Keine Ursache.
01:01:03Also, Mike Ruhland war der zweite Bankräuber.
01:01:06Ja. Er hat Stefan Kraus die Waffe gegeben, die er von Andrea Löwer hatte.
01:01:14Und er hat auch gewusst, an welchem Tag es am besten ist, die Bank zu überfallen, auch von ihr.
01:01:19Aber wer war der dritte Mann? Wer hat Sie vergewaltigt?
01:01:23Sie kommen zum Treffpunkt. Sie sehen die Vergewaltigung.
01:01:28Der Vergewaltiger sieht Sie.
01:01:31Er sieht zwei Fahrräder, die Beute, eine Waffe.
01:01:34Er muss nur noch eins und eins zusammenzählen.
01:01:37Was soll Kraus machen? Nach jemandem erschießen?
01:01:40Sie machen einen Deal.
01:01:42Sie werden schweigen.
01:01:46Und Andrea Löwe muss auch schweigen.
01:01:48Bevor sie gerade vergewaltigt wurde.
01:01:49Wir brauchen Ihre DNA. Von beiden.
01:02:03Gut, ich kümmere mich morgen drum.
01:02:05Rot oder weiß?
01:02:34Wir haben eine Verabredung.
01:02:40Lieferservice. Pizza?
01:02:42Moment.
01:02:45Mein Mann und ich hatten gerade angefangen, das hier alles zu renovieren.
01:02:49Und dann hat er einen Herzinfarkt bekommen.
01:02:52Mitten in der Nacht, neben mir.
01:02:54Ich habe nichts mitbekommen.
01:02:55Ich kannte Stefan Kraus.
01:03:07Der wollte diesen Windpark nach Dabe bringen, aber das konnten wir nicht zulassen.
01:03:11Nicht nach all dem, was wir hier schon erdulden mussten.
01:03:13Sie gehören zum Widerstand.
01:03:15Keine Brücken.
01:03:16Keine Windräder.
01:03:16Wir müssen endlich wieder lernen, zu schätzen, was wir haben.
01:03:20Das klingt plausibel, wenn man es von dieser Terrasse aus betrachtet.
01:03:23Ja.
01:03:24Ich habe gelernt, egoistisch zu sein.
01:03:28Was ist mit Ihnen?
01:03:31Wieso sind Sie hier?
01:03:33Ich kann es Ihnen erzählen, aber dann muss ich Sie erschießen.
01:03:35Das wäre schade.
01:03:39Ich glaube, ich weiß es.
01:03:42Ich habe ein paar Rezensionen über Ihren Roman gefunden.
01:03:48Es gab einen Einsatz vor vier Jahren.
01:03:51Es ging um einen Drogentransport.
01:03:53Die Kripo hatte einen Tipp bekommen.
01:03:56Der Einsatz war ein voller Erfolg.
01:04:05Der Einsatz war ein paar Rezensionen über Ihren Roman.
01:04:35Der Einsatz war ein paar Rezensionen über Ihren Roman.
01:05:05der die Frau erschossen hatte, war ein Kollege.
01:05:10Aber dann gab es Unregelmäßigkeiten.
01:05:13Die Proben der DNA-Spuren auf der Tatwaffe waren plötzlich kontaminiert,
01:05:17konnten nicht mehr verwendet werden.
01:05:18Keiner wollte sich wirklich mehr daran erinnern, wie er die Waffe abgefeuert hatte.
01:05:28Aber was hatten Sie damit zu tun?
01:05:30Ich arbeitete damals in der Asservatenkammer des LKA, wo ich mich nach dem Einsatz versetzen ließ.
01:05:35Und ich habe mitbekommen, wie das ganze DNA-Material verschwunden ist.
01:05:38Ich bin da zu meinem Vorgesetzten.
01:05:42Und dann wurde mir vorgehalten, ich werde einen Kollegen grundlos anschwärzen.
01:05:46Und dann haben Sie den Roman geschrieben.
01:05:49Und ihn darin beschuldigt.
01:05:51Die haben Rechtsanwälte eingeschaltet.
01:05:52Ich soll eine Unterlassungserklärung unterschreiben.
01:05:56Und deshalb sind Sie hier?
01:05:58Die haben mich weggelobt.
01:06:01Besseres Gehalt, ruhiger Job.
01:06:04Damit die in Ruhe ungestraft weitermachen können.
01:06:08Die Sache ist nur, dass ein junges Mädchen niemals erfahren wird, wer ihre Mutter erschossen hat.
01:06:38Guten Abend.
01:07:03Was machen Sie hier?
01:07:06Ich war gerade auf dem Weg raus.
01:07:08Da habe ich hier noch Licht gesehen.
01:07:10Erzähl.
01:07:11Dann gehen Sie jetzt, bitte.
01:07:14Haben Sie Lust auf einen Drink?
01:07:16Ich lade Sie ein.
01:07:17Nein, danke.
01:07:18Ich gehe nicht mit Kollegen aus.
01:07:21Tatsächlich?
01:07:25Haben Sie nicht schon genügend Ärger am Hals?
01:07:27Herr Kempf.
01:07:28Oder wollen Sie noch ein Dienstverfahren wegen Bedrohung?
01:07:32On top.
01:07:35Weil ich Sie auf einen Drink einladen will?
01:07:38Ich glaube, Sie gehen jetzt besser.
01:07:43Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
01:07:44Ja?
01:07:45Ja?
01:07:45Ja.
01:07:46Du hattest recht mit Kempf.
01:08:01Was ist passiert?
01:08:06So ein Scheißkerl.
01:08:07Hat er dich bedroht?
01:08:10Weißt du, was das Schlimmste ist?
01:08:12Der ist zu mir gekommen, weil er weiß, dass er nichts zu befürchten hat.
01:08:15Mensch, Jakob, wie geht's?
01:08:35Uwe, hör zu, du musst mein Gefeind tun.
01:08:37Klar, mache ich.
01:08:40Na, schieß los.
01:08:41Du musst dich mit einem Kollegen von mir aus der Asservatenkammer in Verbindung setzen.
01:08:44Frau Kriminalrätin Stiller?
01:09:07Ja.
01:09:08Ja.
01:09:09Das soll ich hier abliefern, aus der Asservatenkammer.
01:09:1521.12.2016, LKA.
01:09:32Ich möchte gerne den Staatsanwalt sprechen.
01:09:44Ja, es ist dringend.
01:09:46Entschuldigung.
01:09:49Ist er frei?
01:09:53Jetzt frei.
01:09:54Willst du was trinken?
01:09:55Bier, bitte.
01:09:56Was ist mit Ihnen?
01:09:57Gehen Sie nach Hamburg?
01:09:58Ich weiß noch nicht.
01:09:59Ich sag Ihnen was.
01:10:00Auch nach 25?
01:10:01Ja.
01:10:02Ja.
01:10:03Ja.
01:10:04Ja.
01:10:05Ja.
01:10:06Ja.
01:10:07Ja.
01:10:08Ja.
01:10:10Ja.
01:10:11Ja.
01:10:12Ja.
01:10:13Ja.
01:10:14Ja.
01:10:15Ja.
01:10:16Ja.
01:10:17Ja.
01:10:18Ja.
01:10:19Ja.
01:10:20Ja.
01:10:21Ja.
01:10:22Ja.
01:10:23Ja.
01:10:24Ja.
01:10:25Ja.
01:10:26Ja.
01:10:27Ja.
01:10:28Ja.
01:10:29Ja.
01:10:30Ja.
01:10:31Ja.
01:10:32Ja.
01:10:33Ja.
01:10:34Ja.
01:10:35Ja.
01:10:36Ja.
01:10:37Ja.
01:10:38Ja.
01:10:39Ja.
01:10:40Ja.
01:10:41Ja.
01:10:42Ja.
01:10:43Ja.
01:10:44Ja.
01:10:45Ja.
01:10:46Ja.
01:10:47Ja.
01:10:48Ja.
01:10:49Ja.
01:10:50Ja.
01:10:51Ja.
01:10:52Ja.
01:10:53Was werde ich nicht zugeben?
01:10:54Nicht.
01:10:55Nicht.
01:11:10Liebe Freunde, liebe Weggefährten, liebe Kollegen,
01:11:16ich bin in dieses Kaff gekommen, da war ich 20 Jahre alt.
01:11:19Tausende Bereitschaftspolizisten aus der ganzen Republik
01:11:22haben sich hier versammelt.
01:11:24Ich war einer von Ihnen.
01:11:26Ohne Bartwuchs, ohne Freundin, ohne einen fahrbaren Untersatz,
01:11:31aber mit einer Uniform, die meinem Leben Halt und Sinn gegeben hat.
01:11:41Und das bis heute.
01:11:42Nach vier Wochen Ausbildung haben die uns mit Bussen hierher gekarrt,
01:11:46haben uns in Reih und Glied aufgestellt, Schild in die Hand gedrückt,
01:11:49Helm auf und dann hieß es nur, räumen.
01:11:53Wir wussten ja gar nicht, wie sehr uns diese Ereignisse prägen sollten.
01:12:01Ja, und auch den Schmerz und das Unrecht,
01:12:05das wir möglicherweise über manchen gebracht haben.
01:12:08Dann bin ich wiedergekommen, zehn Jahre später,
01:12:11mit einem schlechten Gewissen und mit dem Gefühl,
01:12:13dass ich den Menschen hier im Wendland etwas schuldig bin.
01:12:17Sind 31 Jahre geworden.
01:12:19Und wenn ich jetzt hier weggehe, dann muss ich sagen,
01:12:22dass ich meine Schuldigkeit getan habe.
01:12:26Und das, was vielleicht nicht so ganz geklappt hat,
01:12:29das nehme ich einfach wieder mit.
01:12:34Ja, darauf möchte ich drehen.
01:12:37Unser Kapitän, willst du ja nicht mal klar Schiff machen?
01:12:51Was für ein Abend.
01:12:53Ein Abschied und ein Willkommensgruß
01:12:55hier in unserem Wendländernest.
01:12:57Ich fange gleich an zu heulen.
01:13:00Als nächstes kommt jemand auf die Bühne,
01:13:02der ebenfalls ein Versprechen einlösen muss.
01:13:04Ans Mikrofon, Jakob Stiller, meine Damen und Herren.
01:13:07Ich freue mich.
01:13:12Sehr schön.
01:13:13Hier.
01:13:13So ist ein, ja.
01:13:19Ja, ähm.
01:13:21Machen wir es kurz.
01:13:24Amira blickte nicht auf, als Kowalski zu ihr trat.
01:13:27Das Knallen der Schüsse, die Schreie der Männer.
01:13:31Wo war ihre Mutter?
01:13:37Entschuldigung.
01:13:49Was ist los?
01:14:09Der Camper ist weg.
01:14:10Ach, was?
01:14:12Wir suchen nach Faut.
01:14:14Es war Fauts Waffe, mit der Stefan Krauss in die Bank marschiert ist.
01:14:18Wo ist er jetzt?
01:14:19Sie haben es doch gehört.
01:14:20Er will hinter sich aufräumen.
01:14:21Hallo?
01:14:32Andrea?
01:14:33Was wollen Sie?
01:14:37Ich muss mit deiner Mutter sprechen.
01:14:39Hey.
01:14:41Hey.
01:14:43Gehen Sie bitte.
01:14:45Andrea!
01:14:47Judith?
01:14:48Was ist denn?
01:15:02Du kannst dich an nichts mehr erinnern.
01:15:05Was für eine Verschwendung.
01:15:08Nein, lass mich!
01:15:09Es tut mir leid.
01:15:16Es tut mir wirklich leid.
01:15:26Nein.
01:15:30Nein.
01:15:34Nein.
01:15:35Lass sie los.
01:15:36Lass sie los!
01:15:37Klaassen?
01:15:47Kira, was gibt's?
01:15:48Faut war der dritte Mann.
01:15:50Die Waffe, mit der Stefan Krauss damals die Kassiererin erschossen hat.
01:15:53Das war seine alte Dienstwaffe.
01:15:57Umdrehen?
01:15:58Wollen wir nicht erst mal gucken, ob die Frauen okay sind?
01:16:00Klaassen, bist du noch dran?
01:16:08Ja.
01:16:09Wir sind jetzt auf der alten Schotterstraße Richtung Dannenberg.
01:16:11Wir brauchen eine Straßensperrung.
01:16:12Wir müssen ihn stoppen, bevor er auf der Autobahn ist.
01:16:14Oh, das wird knapp.
01:16:15Wir sind noch auf der Feierang.
01:16:16Ja, dann lass hier was einfallen.
01:16:17Ich bin noch einfallen.
01:16:47Was gerade steht? Was soll ich machen?
01:16:57Klaassen, bleib mal kurz dran.
01:16:58Okay.
01:17:07Sie bleiben hier.
01:17:09Sind Sie jetzt völlig verrückt?
01:17:12Ich regle das.
01:17:17Sie schon wieder, ja?
01:17:42Sie wollen vielleicht noch was sagen?
01:17:45Letzte Worte oder so?
01:17:46Ich habe alles gesagt.
01:17:48Sie bringen einfach Ihre alten Kumpane um, damit Sie unbeschwert in Rente gehen können.
01:17:55Ich weiß, ich sollte mich einfach erschießen.
01:18:00Aber ich bin zu feige.
01:18:02Das hätte ich vor 40 Jahren tun sollen.
01:18:04Als Andrea, als ich hörte, dass sie schwanger ist.
01:18:07Wir haben einfach mit dem falschen Fuß angefangen.
01:18:13Sie haben Sie vergewaltigt?
01:18:14Dafür habe ich bezahlt.
01:18:15Ich habe die Schnauze gehalten.
01:18:16Ich habe 40 Jahre lang die Schnauze gehalten, bis dieser volle Idiot auf die Idee kommt, plötzlich ein besserer Mensch werden soll.
01:18:21Er hat die Schnauze gehalten, weil Sie wussten, dass er die Bank überfallen hat.
01:18:24Dann haben wir verabredet, dass wir uns gegenseitig nicht verraten.
01:18:34Alle vier.
01:18:35Andrea Löwe auch.
01:18:36Zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht gewusst, dass Sie beiden gerade die Kassiererinnen in der Bank erschossen hatten.
01:18:41Mit meiner Pistole.
01:18:43Und jetzt halte ich davon groß die Idee, letzte Woche Judith Löwe reinwein einzuschicken und ihr zu sagen, wer ihr Vater ist.
01:18:50Und daraufhin haben Sie ihn dann erschossen.
01:18:52Da bist du ja.
01:19:0631 Jahre war ich Revierleiter in Dalao.
01:19:09Ich habe keinen Unschuldigen jemals schlecht behandelt.
01:19:17Was?
01:19:18Mike Gronend hat sich beobachtet.
01:19:20Der Idiot hat gedacht, es wäre alles längst verjährt.
01:19:22Er hat sie erpresst.
01:19:24Hilfe!
01:19:25Verwalt das nicht!
01:19:26Geh, lass uns raus!
01:19:28Und jetzt fahren Sie mit Ihrer Tochter irgendwo hin, um Ihren Ruhestand zu genießen?
01:19:33Ganz genau.
01:19:35So eine Reise schweißt zusammen.
01:19:38Sie ziehen die Leute jetzt ab.
01:19:42Oder ich blase Ihnen das Licht aus.
01:19:45Ich kann Sie nicht fahren lassen.
01:19:47Raus jetzt.
01:19:50Ach, jetzt verstehe ich. Sie wollen erschossen werden.
01:19:55Raus.
01:19:57Wissen Sie,
01:19:59Sie haben recht.
01:20:03Sie sind wirklich ein Vollgelind.
01:20:04Josef.
01:20:17Ich gehe.
01:20:17Hey!
01:20:20Scheiße.
01:20:21Herr Nett.
01:20:37Der TV ist unterwegs.
01:20:39Okay.
01:20:43Ich bin hier geschossen.
01:20:45Was?
01:20:51Ich bin hier geschossen.
01:21:21Wie sieht's aus, Herr?
01:21:24Was erwartest du?
01:21:26Ich bin zuversichtlich.
01:21:32Du bist Mira?
01:21:35Danke, dass Sie gekommen sind.
01:21:38Sie haben mir erzählt, worum es geht?
01:21:40Ja.
01:21:41Haben Sie meine Mutter gekannt?
01:21:43Nein, aber ich war dabei, als sie gestorben ist.
01:21:46Hat sie noch was gesagt?
01:21:51Zentrale Übung, Notarzt.
01:21:55Dringend rundarzt.
01:21:55Ich bin hier.
01:22:25Ja, sie hat Mira gesagt.
01:22:35Da bin ich sicher.
01:22:40Wana?
01:22:55Da bin ich sicher.
01:23:25Wie war es im Krankenhaus?
01:23:38Der Roland kommt durch.
01:23:39Na, Gott sei Dank.
01:23:41Andrea Löwe sitzt die ganze Zeit bei ihm.
01:23:43Gibt da doch noch ein Happy End?
01:23:44Ja, kann man so sagen.
01:23:46Ich wollte es gerade dem Chef erzählen.
01:23:48Der will nicht gestört werden.
01:23:50Was?
01:23:51Wir haben ja ein Präsidium zu leiten.
01:23:53Ja, ich weiß, aber
01:23:54wir haben so ein Deal.
01:23:56Ich kümmere mich um den Kleinkram
01:23:57und dafür schreibt er mir eine Rolle
01:23:58in seinen neuen Roman.
01:23:59Wie bitte?
01:24:00Ja, oder?
01:24:02So eine Chance kriegt man nicht alle Tage.
01:24:04Gut, dann kannst du gleich loslegen.
01:24:07Auf dem Campingplatz
01:24:08ist ein Stromgenerator
01:24:09und dann ist der
01:24:22und ist schon aufhanden gekommen.
01:24:24Es gibt viele Arten, mit einem Roman anzufangen.
01:24:44Manchmal ist es besser, man beginnt am Ende und findet seinen Weg zurück zum Anfang,
01:24:48um dann mit der Weisheit des Schlusses die erste Zeile zu beginnen
01:24:53und mutig alles wegzulassen, was dem Leser verrät, wohin die Reise geht.
01:24:58Hier bei diesem Buch beschreitet der Autor einen anderen Weg
01:25:02und beginnt ganz nach seinem Belieben in der Mitte der Geschichte,
01:25:08nämlich an einem drückenden Tag im Juni des Jahres 1980.
01:25:13Die Hitze liegt schwer auf der Auenlandschaft des östlichen Wendlands.
01:25:18Die Elbe träge in ihrem Bett.
01:25:20Zwei junge Männer jagen mit ihren Fahrrädern über den unbefestigten Uferweg.
01:25:26Vergeblich versuchen sie die Erinnerung an einen missglückten Banküberfall wegzustrampeln,
01:25:31der gerade nicht nur ihr Leben brutal in zwei Teile zerbrochen hat,
01:25:37sondern der auch das Leben des Autors in nicht unbeträchtlichem Maße
01:25:43bis zum nächsten Mal.
01:25:46Von Nixon
Schreibe den ersten Kommentar
Kommentar hinzufügen

Empfohlen