Was haben wir den Ärmsten zu tun und: gibt es Grenzen ? Ein Beispiel aus der Praxis und Leben des Straßenpredigers. Prediger: Henning Westrup Teilen Sie mir mit, zu welchem Thema Sie eine Predigt wünschen.
Hinweis: für meine Arbeit in Predigten, Hausbesuchen, Armen-Hilfe usw benötige ich als freier Prediger gemäß 1 Korinther 9,1ff Ihre Unterstützung. Möge Gott Ihre Gabe gnädig ansehen und segnen ! Ihr Henning Westrup
00:01Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Brüder und Schwestern im Herrn Jesus Christus,
00:05heute geht es mal um eine Sache aus unserem prallen bürgerlichen Leben,
00:12nämlich, das ist ja wohl unübersehbar, die Not nimmt allen Teilen zu.
00:17In einem großen Maß und in großen Schritten.
00:22Wie gehen wir in der rechten Weise um mit dem Aufruf unseres lieben Heilendes,
00:27bittet, so wird euch gegeben.
00:31Darum geht es. Wie gehen wir im Sinne Jesu Christi um?
00:36Dazu einmal ein kurzes Beispiel aus meinem prallen Leben als Straßenprediger.
00:41Seit etlichen Jahren und immer wieder kommen natürlich dieselben zu mir hin und haben ihre Bitten und Anliegen.
00:51Ich kenne sie alle und sie mich auch.
00:54Unter anderem ist da eine Südländerin, die tue ich mal jetzt exemplarisch heraus,
00:59die bittet jedes Mal um Geld.
01:02Seit, wie gesagt, seit Jahren, seit etlichen Jahren, nicht?
01:05Und zwar für ihre vorgeblichen Kleinkinder.
01:08Sie bittet immer wieder um Milch, um Windeln und Fläschchen und dies und das.
01:14Und jetzt denke ich so, im Laufe dieser Zeit und der langen Jahre dürfte sie bei mir inzwischen auch schon so eine gewisse Unwilligkeit bemerkt haben.
01:26Und jetzt spricht sie mich neuerdings dann ganz geschickt als Bruder an.
01:32Ja, sie nennt sich eine Christin und nennt mich jetzt auch Bruder.
01:36In diesem Gesamtkontext aber müsste ihr Kind doch eigentlich raus sein aus Milch und Windeln.
01:44Oder sehe ich das als Mann etwa falsch?
01:48Vielleicht könnte die Frau ja sogar einer kleinen Arbeit nachgehen.
01:52Wie wäre das denn?
01:53Gewiss aber bekommt sie Sozialhilfe und auf Antrag sogar zusätzliche Leistungen noch für die sogenannten Wechselfälle des Lebens.
02:05Nach alledem kann sie eigentlich nicht in so großen Versorgungsnöten leben, dass sie betteln müsste, nicht?
02:13Folglich muss ich ihr auch nicht Geld geben.
02:18Ich kann ihr aber was zu essen und zu trinken geben.
02:21Das habe ich ja speziell für die ganz Armen und auch die Obdachlosen an Bord von meinem Bollerwagen, wie ihr wisst.
02:30Und selbst wenn sie das erhalten hat, fragt sie trotzdem noch zusätzlich nach Geld.
02:35Und jetzt kommt's.
02:37Sie spricht mich jetzt ganz aktuell neuerdings als Bruder an.
02:43Dadurch ermahnt sie mich jetzt unterschwellig, sie nimmt mich in die Pflicht,
02:48nach Galater 6, Vers 10, wo es heißt,
02:53lasst uns Gutes tun an jedermann,
02:57allermeist aber,
02:59allermeist aber an des Glaubensgenossen.
03:03Galater 6, Vers 10, mal nachlesen.
03:04Also, da sich diese gute Frau jetzt als Christin gibt,
03:12ist sie also eine Genossin im Glauben, wenn man so will,
03:16müsste ich ihr eigentlich auch das geben, was sie braucht.
03:22Doch halt, stopp.
03:24Was sagt die Heilige Schrift denn dazu?
03:27Also,
03:28erstlich soll ein jeglicher Christ einer Gemeinde angehören.
03:34Denn die Gemeinde hat ihre Armen zu versorgen.
03:39Deswegen hatte Judas, der Klassenwart,
03:43Jesu,
03:45auch das Geld zur Versorgung der Jünger und ihrer Gäste,
03:49wie auch der Armen.
03:50Nein, ganz nachlesen, Johannes 13, Vers 29.
03:55Darum heißt es in Lukas 14, Vers 13,
03:59führe die Armen und Krüppel herein.
04:03Jesus will sie haben und versorgen.
04:05Oder Lukas 14, Vers 30,
04:08lade die Armen zu deinem Mahl ein.
04:11Damit meint er jeden Christen persönlich und in seinem Privathaus.
04:15Also ruft die Liebe, die Gemeinde, auch jeden einzelnen Christen auf,
04:23für den Notdurft ihrer Mitglieder und Geschwister Sorge zu tragen,
04:29zu fragen,
04:30was brauchst du, Bruder,
04:32was brauchst du, Schwester,
04:34was brauchst du, Prediger.
04:36Wenn jedoch auf der Straße in der Öffentlichkeit von fremden Leuten um Geld gebeten wird,
04:44dann sollte das auf jeden Fall in Besonnenheit geschehen.
04:50Wenn zum Beispiel außerhalb der Gemeinde ein Missbrauch offenkundig ist,
04:56innerhalb der Gemeinde ist sowas nicht zu tragen oder anders zu behandeln,
05:01wie zum Beispiel Alkohol, Drogen oder eine andere Sucht,
05:05dann kann das wirklich ebenso kritisch betrachtet werden,
05:10wie derjenige, der nicht arbeiten will.
05:14Wer nicht arbeiten will,
05:16nein, für den heißt es in 2. Thessalonicher 3, Vers 10,
05:20wer nicht arbeitet, der soll nicht essen.
05:24Punkt.
05:24Im Zweifel aber soll alles in und aus der Liebe Christi geschehen.
05:35Denn unsere Werke werden an jenem Tage allesamt von Gott bewertet werden.
05:42Ja, und das gilt auch mit Blick auf unseren Umgang mit dem Diener Gottes.
05:49Jesus Christus spricht 1. Korinther 9, Vers 14,
05:52die das Evangelium verkündigen, sollen sich auch vom Evangelium ernähren.
05:561. Korinther 9, Vers 14
05:57Damals, im Mittelalter, lebte ein Pastor oder Prediger eigentlich nur vom Klingelbeutel,
06:06von dem, was also die Kirchenbesucher in den Beutel warfen.
06:11Mehr gab es ja nicht, diesen Sozialstaat, den gibt es ja erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts.
06:17Davor lebten die Pastoren und Prediger auch, und zwar von den guten Gaben,
06:23die direkt aus den Händen ihrer Gläubigen kamen.
06:27Und ich persönlich bekomme solch ein Salär vom Staat nicht.
06:33Ich bin mal nicht beim Staat angestellt.
06:35Ich persönlich lebe allein aus der Hand Gottes,
06:40die sichtbar sind in den Händen meiner lieben Brüder und Schwestern.
06:44Und ich persönlich kenne nicht wenige Brüder und Schwestern,
06:48die bisweilen gut oder sogar überdurchschnittlich reich gesegnet sind.
06:54Und trotzdem nichts danach fragen, was unser einer nun braucht, oder nicht.
07:01Und die diesem Gebot Christi offenbar nicht in rechter Weise folgen oder nicht folgen wollen.
07:06Denn wenn jemand nur für uns Verkündiger betet,
07:13anstatt gleichzeitig die Hand aufzutun und zu geben, was er kann,
07:19der tut eben nicht den Willen Gottes.
07:22Er tut ihn nicht.
07:24Der stellt den Prediger sogar unter einen Bettler
07:27und spricht ihm damit sogar das Existenzrecht ab.
07:30Wovon soll der denn leben, der Prediger?
07:33Ein solcher Geizheits, der tut gut daran,
07:37dieses Wort Christi Matthäus 7, 21 zu beachten.
07:40Nämlich, es werden nicht alle,
07:42nicht alle, die sagen zu mir, Herr, Herr,
07:45in das Himmelreich kommen, nein.
07:47Sondern die den Willen tun.
07:51Die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
07:53Matthäus 7, 21, ja, diese Predigt kann und soll auch nachdenklich machen.
08:00Denn wer Jesus wirklich liebt, der liebt die Wahrheit.
08:05Denn Jesus ist die Wahrheit.
08:07Und er freut sich auch an Jesus.
08:10Der freut sich auch an dieser Wahrheit, dieser Predigt.
08:12Denn unser lieber Heiland spricht Johannes 8, Vers 32.
08:16Die Wahrheit wird euch freimachen.
08:18Die Wahrheit wird euch freimachen, ja.
08:20Und darüber lohnt es doch, nachzusehen oder etwa nicht?
08:25Der Herr segne sein Wort an unser aller Herzen.
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