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  • vor 2 Tagen

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Transkript
00:00Musik
00:30Es tut mir leid, aber Sie können Ihr Fahrrad hier leider nicht abstellen.
00:53Ich schieb's gleich weg.
00:54Ist meine Schwester noch nicht hier, Nina Ludwig?
00:56Sie ist beim Klettern gestürzt.
00:58Nein, noch nicht, aber vielleicht im RTW.
01:01Ich bin gleich los, als der Abend los kam. Hoffentlich nichts Schlimmes.
01:16Da bist du ja.
01:20War es wieder die APL? Bist du deshalb gestürzt?
01:23Keine Ahnung, Leni. Wahrscheinlich ist einfach ein Unheilgelenk gebrochen.
01:28Boah, ist krass kalt.
01:30Warte, ich geb dir mal die Jacke.
01:31Wir haben hier noch sehr kuschelige Decken. Ich bring' Ihnen gleich eine.
01:35Aber die Jacke ist so viel cooler.
01:37Sind Sie sicher, dass nur das Handgelenk verletzt ist?
01:40Wir müssen die Untersuchung abwarten, aber ich kann derzeit ein Bauchtrauma nicht ausschließen.
01:44Und los.
01:45Und los.
01:46Nicht schlecht.
01:47Solange er nicht zurückschlägt.
01:48Wissen was, muss ich dir im Kurs ja auch noch beibringen.
01:49Ja, da bin ich nicht mehr sehr gespannt.
01:50Ich hab gehört, das muss man ganz oft üben, damit sich das aufwarten kann.
01:52auch wirklich einprägt.
01:53Ich hab gehört, das muss man ganz oft üben, damit sich das auch wirklich einprägt.
01:55Ich hab gehört, das muss man ganz oft üben, damit sich das auch wirklich einprägt.
02:07Dr. Böhm.
02:08Dr. Böhm.
02:09Sind Sie nicht noch krankgeschrieben?
02:10Ja, das bin ich.
02:11Deswegen habe ich auch heute und morgen Zeit für den Selbstverteidigungskurs.
02:12Ui, ist das eine gute Idee, so kurz nach Ihrer Mildsophie?
02:13So kurz nach Ihrer Mildsophie?
02:14Ja.
02:15Ich hab gehört, das muss man ganz oft üben, damit sich das auch wirklich einprägt.
02:17Dr. Böhm.
02:18Sind Sie nicht noch krankgeschrieben?
02:19Ja, das bin ich.
02:20Deswegen habe ich auch heute und morgen Zeit für den Selbstverteidigungskurs.
02:35Ui, ist das eine gute Idee, so kurz nach Ihrer Mildsophie?
02:40Ich hab das im Griff, keine Sorge.
02:45Was hast du Frau Marquardt eigentlich gesagt, woher wir uns kennen?
02:49Sie hat gar nicht gefragt.
02:51Sie war einfach nur froh, dass sie so schnell ein Kursangebot gefunden hat, das für die meisten noch zeitlich passt.
02:57Ja, ich denke, so sollte es gehen. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Frau Schneider.
03:01Ja, kein Problem, Frau Gabo. Wenn Sie noch irgendwas brauchen, dann sagen Sie einfach Bescheid.
03:07Blöd für dich. Es ist blöd, dass es überhaupt ein Problem ist, mit wem du zusammen bist. Aber du machst es in deinem Tempo. Ich verstehe das schon.
03:18Wissen Sie, wo die Pippelnlampen sind? Ja, klar.
03:33Ich verlange nicht mehr in der Notaufnahme.
03:36Er ist auch ein bisschen ungewohnt, Sie hier zu sehen.
03:38Frau Dr. Böhm wird ja hoffentlich bald wieder gesund. So einfach nur gerade ausschauen.
03:44Tut Ihnen denn außerdem Bauch und der Hand sonst noch was weh? Kopfschmerzen?
03:48Blöd oder Bauch. Aber der wird schlimmer.
03:51Mhm. Ihre Schwester hat auch eine APL erwähnt.
03:54Wann steht Leukämie denn richtig, ne?
03:57Die APL ist zwar eine besonders aggressive Form der Leukämie, aber dafür spricht sie gut auf eine spezifische Therapie an.
04:06Nicht bei mir. Ich habe eine Chemotherapie und eine Sternzehenspende von Leni gebraucht.
04:13Die Niere gucke ich mir mal im Ultraschall an.
04:17Meine Schwester hat die ganzen guten Gene abgegriffen. Aber mit der Sternzehenspende hat sie mir das Leben gerettet. Seitdem habe ich Ruhe.
04:25Können Sie den Arm über den Kopf nehmen?
04:27Klar. Ähm, Sie werden gleich sehen, ich habe nur eine Niere. Das ist angeboren bei mir.
04:36Das ist aber sehr selten. Nur eins von ca. 1500 Kindern kommt mit nur einer Niere. Zur Welt.
04:43Wir haben mal wieder richtig Glück gehabt.
04:49Melden Sie ein CT an, ja? Ja.
04:52Aber ich bin ja hier. Mal ehrlich, warum tut Nina so etwas Unvernünftiges?
05:02Gerade ist es mal halbwegs ruhig und da geht sie ausgerechnet klettern?
05:12Oh nein, ich habe mein Vorstellungsgespräch vergessen. Ich rufe dich später zurück, ja?
05:22Und?
05:26Meine Niere ist kaputt. Ich muss operiert werden.
05:33Aber Sie kriegen das wieder hin.
05:35Ich sehe mir das jetzt im CT an und danach werde ich mit Ihrer Schwester detailliert darüber sprechen, was wir im OP machen werden.
05:41Wir kriegen das wieder hin. Wir haben schon ganz andere Sachen durchgestanden, hm?
05:46Bleibst du hier?
05:47Na klar. Ich lasse dich doch nicht alleine. Mama und Papa wissen Bescheid. Die sind sofort umgedreht, aber es dauert noch ein bisschen, bis sie hier sind.
05:55Wir müssen.
05:56Aber jetzt mache ich deren Segeltröcke.
05:58Nein!
05:59Hey!
06:00Hm, was machst du hier? Hast du nicht jetzt deinen Kurs?
06:11Äh, ja, der fängt gleich an. Wir haben ja vor- und nachmittags je einen Block a drei Stunden. Und zwischendrin, da, da haben wir bestimmt auch mal Pause. Wenn irgendwas sein sollte oder so, dann kannst du mich jederzeit erreichen, ja?
06:24Ja, okay, danke. Glaubst du Miri jetzt ohne uns nicht so lange aus?
06:32Oder glaubst du, sie traut uns nicht zu, den Laden hier ohne sie zu schmeißen?
06:39Klar traue ich euch das zu. Ich wollte nur sicher sein, dass du okay bist.
06:44Ich bin okay. Genauso wie gestern. Und vorgestern. Und vorvorgestern.
06:50Ja, okay, alles klar. Ich hab's verstanden. Gut.
06:55Genau so guckst du mich schon die ganzen letzten Tage an. Okay, pass auf.
07:02Ja, die Sache war heftig. Und ich nehme das auch wirklich ernst. Aber es geht mir gut. Es geht mir wirklich gut. Ich meine, für irgendwas war die Therapie dann anscheinend wohl doch gut.
07:11Okay. Dann bin ich beruhigt.
07:14Können wir dann weiterarbeiten?
07:15Ja.
07:16Und du genieß mal deine Zeit mit Nele. Raus.
07:27Druck fällt massiv.
07:29Meine Güte. Der gesamte Gefäßstil ist abgerissen. Können wir ihn rekonstruieren?
07:34Die Schäden sind zu groß.
07:38Dann denken Sie nach, Kaminski.
07:43Es hat keinen Sinn. Die Hilos-Gefäße sind genauso betroffen.
07:46Aber das muss doch noch eine andere Möglichkeit geben. Die Patientin ist 18 und sie hat nur die eine Niere.
07:51Guten Morgen.
07:53Guten Morgen. Wie schön, dass Sie es geschafft haben. Fühlen Sie sich schon fett genug für den Kurs?
08:09Gefährliches Terrain. So kurz nach einer Baugruppe. Ach, das ist ein Schutz. Das ist ja eine hervorragende Idee, Dr. Schulte.
08:21Das nehmen Sie schon. Danke.
08:23Ich meine, das ist ja das Mindeste, dass wir uns jetzt alle gut um Sie kümmern, obwohl Sie Herrn Haas so heldenhaft beigesprungen sind.
08:27Ja, das ist nicht selbstverständlich. Nicht? Ich dachte, hier in der Sachsen-Klinik reißen sich alle, da rumeinander zu helfen.
08:35Deswegen passen Sie ja auch so gut zu uns.
08:37Hallo, ist gut? Ja. Ja, okay. Ich mach nochmal. Ja? Oh!
08:56Sie müssen uns nicht erzwingen.
08:58Durch die Verletzung sind Sie vorsichtig. Das ist ganz normal.
09:01Mir geht's gut. Und außerdem habe ich ja einen super Protektor an.
09:05Okay. Bevor wir in die Selbstverteidigung starten, hat eine von Ihnen schon Erfahrung damit?
09:15Wer von Ihnen war schon mal mit Gewalt konfrontiert oder hat sich bedroht gefühlt?
09:23Das ist nicht ungewöhnlich. Und noch dazu arbeiten Sie in einem als gefährdet eingestupften Bereich.
09:28Aber das ist doch ein Unlegen, dass medizinische Einrichtungen als gefährdete Bereiche gelten, oder?
09:33Ich habe schon so viel in das Sicherheitskonzept dieser Klinik investiert. Sie wollen gar nicht wissen, was das gekostet hat.
09:38Und trotzdem kommt es immer noch zu solchen Übergriffen.
09:41Das kann einem richtig Angst machen. Ich habe keine Angst. Können wir jetzt endlich anfangen?
09:46Meine Kollegin Saskia und ich zeigen Ihnen jetzt die Griffbefreiung.
09:50Dafür greife ich einmal hier und sie zieht raus. Zack, nach oben weg.
09:54Also einmal greifen und nach oben wegziehen. Genau.
09:57Lili Ludwig hier. Guten Tag. Ich habe heute einen Termin für ein Vorstellungsgespräch bei Ihnen.
10:09Meine Schwester ist aber im Krankenhaus und ich schaffe es deshalb leider nicht.
10:14Warum sollte ich eine Ausrede erfinden? Ich will den Job bei Ihnen unbedingt und meine Bewerbungsunterlagen haben Ihnen doch gefallen.
10:20Okay. Wiederhören.
10:30Ihre Schwester ist jetzt auf der ITS. Wie geht es ihr?
10:46Sie wollte, dass Sie dabei sind, wenn ich Sie über den Verlauf der OP informiere.
10:50Ja, aber wenn Sie noch einen Moment brauchen, nehmen Sie ihn sicher.
10:53Nee, nee. Schon gut. Ich komme mit.
10:55Gut.
11:06Hey.
11:07Hey.
11:11Wie geht es dir?
11:13Ich lebe noch.
11:15Hey.
11:20Ich habe leider keine guten Nachrichten. Ihre Niere war zu stark beschädigt.
11:29Ich musste sie entfernen. Es gab keine andere Möglichkeit.
11:33Aber Nina hat doch nur eine Niere. Was bedeutet das denn jetzt?
11:39Wenn Sie sich von der OP erholt haben, legen wir Ihnen in einen Schellenkatheter. Sie sind ab sofort dialysepflichtig.
11:46Was heißt das?
11:47Normalerweise filtern die Nieren, die urinpflichtigen Stoffe und das überschüssige Wasser aus dem Körper.
11:55Wenn das nicht möglich ist, dann wird das von einem Dialysegerät übernommen.
12:00Und wie oft muss ich das dann machen?
12:04Dreimal pro Woche. Pro Sitzung ungefähr vier bis fünf Stunden.
12:08Dann hätte ich die scheiß Leuke mir ja gleich behalten können.
12:13Nina.
12:14Was dann? Ist doch so.
12:16Mein Studium und alles andere kann ich mir jetzt vergessen.
12:21Gibt es denn keine Alternative?
12:25Eine Nierentransplantation.
12:28Damit könnten Sie über einen langen Zeitraum ein weitestgehend normales Leben führen.
12:33Das ist doch super.
12:35Ja.
12:37Die Wartezeit für eine Spenderniere liegt in Deutschland zwischen acht und neun Jahren.
12:41Na gut, dann geht auf Zimmer drei, ja?
12:42Sehr gut.
12:43Na, wie läuft euer Kurs?
12:47Na gut, dann geht er auf Zimmer drei, ja?
12:48Sehr gut.
12:49Na, wie läuft euer Kurs?
12:50Na, wie läuft euer Kurs?
12:51Also, ich an der Herstelle bitte mich nicht mit mir anlegen.
12:52Ich werde mich hüten.
12:53Ah.
12:54Kennt ihr den Uda-Loop?
12:55Klar.
12:56Ähm, wie war das noch?
12:57O-O-D-A.
12:58O-O-D-A.
12:59Observe.
13:00Beobachten.
13:01Orientieren.
13:02Desight.
13:03Entscheiden.
13:04Act.
13:05Handeln.
13:06Der Uda-Loop ist ein Instrument.
13:07Um in einer bedrohlichen Situation entscheiden zu können, was zu tun ist.
13:08Das Wichtigste ist, dass man eine Entscheidung trifft.
13:09Denn jede Entscheidung ist besser als keine.
13:10Woher wisst ihr das?
13:11Komm.
13:12Komm.
13:13Komm.
13:14Komm.
13:15Komm.
13:16Komm.
13:17Komm.
13:18Komm.
13:19Komm.
13:20Komm.
13:21Komm.
13:22Komm.
13:24Komm.
13:25Komm.
13:26Komm.
13:27Komm.
13:28Komm.
13:29Komm.
13:30Komm.
13:31Komm.
13:32Komm.
13:33Komm.
13:34Komm.
13:35Komm.
13:36Komm.
13:37Komm.
13:38Komm.
13:39Na toll.
13:40Und warum erfahren wir Frauen erst heute davon?
13:42Hm.
13:55Frau Markwart?
13:57Ist alles in Ordnung mit Ihnen?
13:59Ja.
14:00Warum?
14:01Ach, nur weil...
14:03Nichts.
14:04Ich wollte nur hören, wie es Ihnen geht.
14:05Gut.
14:06Danke.
14:07Können Sie mir sagen, wo ich Doktor Kaminski finde?
14:10Der ist gerade im OP.
14:12Kann ich Ihnen helfen?
14:14Ähm, es geht um meine Schwester Nina Ludwig.
14:18Ich bin Doktor Hoffmann.
14:19Ich war heute Morgen bei der Operation dabei.
14:21Doktor Kaminski hat von einer Transplantation gesprochen.
14:24Ich weiß, dass es die Möglichkeit einer Lebensspende gibt.
14:25Nina bekommt meine Niere.
14:26Wir können sofort mit den Vorbereitungen loslegen.
14:27Moment.
14:28Die Vorbereitungen für eine Lebensspende umfassen einen längeren Prozess.
14:29Das sollten wir jetzt nicht zwischen Tür und Angel besprechen.
14:30Was heißt längerer Prozess?
14:31Drei bis sechs Monate.
14:32Wieso denn so lange?
14:33Wieso denn so lange?
14:34Erstmal muss Ihre Schwester bei Neotransplant gelistet sein.
14:35Und bei Ihnen sind umfangreiche medizinische Untersuchungen nötig, um feststellen zu können, ob Sie überhaupt als Spenderin geeignet sind.
14:40Kann man das nicht irgendwie abkürzen? Ich bin doch kerngesund.
14:44Hören Sie, die Entnahme einer Niere, das ist eine große Operation. Das birgt Risiken. Das müssen Sie wissen.
14:51Klingt ja, als wollen Sie mir das ausreden.
14:52Nein, nein, nein. Es geht nicht darum, was ich will. Es ist Standard, damit Sie in Ruhe abwägen können, ob Sie für diesen Schritt bereit sind.
14:59Was soll ich denn da abwägen?
15:00Was soll ich denn da abwägen?
15:01Was soll ich denn da abwägen?
15:02Wieso denn so lange?
15:03Erstmal muss Ihre Schwester bei Neotransplant gelistet sein.
15:05Und bei Ihnen sind umfangreiche medizinische Untersuchungen nötig, um feststellen zu können, ob Sie überhaupt als Spenderin geeignet sind.
15:09Kann man das nicht irgendwie abkürzen? Ich bin doch kerngesund.
15:11Ob Sie für diesen Schritt bereit sind.
15:13Was soll ich denn da abwägen? Nina braucht Hilfe und ich kann ihr helfen. Also tue ich das.
15:19Nur weil Sie es können, heißt es noch lange nicht, dass Sie es müssen.
15:26Ich habe die Ärzte direkt informiert, aber es dauert noch ein bisschen, bis du meine Niere haben kannst.
15:31Echt? Wie lange dann?
15:34Ein paar Monate.
15:35Trotzdem.
15:36Danke, Leni.
15:37Ich meine, die Hauptsache ist ja, dass ich mein Studium jetzt nicht ewig unterbrechen muss.
15:46Wahrscheinlich sollten wir froh sein, dass es überhaupt eine Lösung gibt.
15:50Wie lange dauert es, bis man von so einer Transplantation wieder fit ist?
15:54Also hier steht, dass du nach drei bis sechs Monaten wieder in deinen normalen Alltag zurückkehren kannst.
16:07Dann verpasse ich mindestens ein Semester.
16:10Bei mir dauert die Erholungsphase zwischen sechs und acht Wochen. Dann habe ich nur noch 70% Nierenleistung, aber das reicht. Ich muss nur regelmäßig zur Kontrolle.
16:22War ja klar, dass du wieder die bessere Variante abbekommst.
16:25Ja, läuft richtig gut für mich.
16:28Wie meinst du das?
16:31Nichts.
16:32Schon gut.
16:33Das war doch so im Handgelenk festbleiben und bei einer Bedrohungssituation natürlich etwas kräftiger.
16:40Entschuldigen Sie bitte.
16:42So ein Kuss macht wirklich hungrig, oder?
16:46Ja.
16:47Ich möchte mich nochmal für Ihre Empfehlung bedanken von Frau Gabo. Also, das ist wirklich fantastisch.
16:53Wo haben Sie sich denn kennengelernt?
16:56Wir sind uns mal hier in der Klinik begegnet.
16:59Ach, und dann haben Sie Kontakt gehalten?
17:01Ja, genau.
17:04So, ich hätte gerne auch so ein Sandwich bitte und ein Cappuccino.
17:07Du hast doch irgendwas. Ist das wegen der Nierenspende?
17:24Ich will dir die Niere spenden, aber ich muss ja deshalb nicht supergut gelaunt sein, oder?
17:29Also, bist du doch sauer auf mich?
17:32Es geht doch nicht immer alles nur um dich.
17:37Okay. Dann sag mir, was sonst los ist.
17:41Na, ich werde ja schon auch eine Weile aus allem raus sein.
17:44Nicht so lange wie du natürlich.
17:46Die OP ist für dich auch nicht ohne.
17:51Vielleicht habe ich einfach Schiss, dass es so wie bei der Stammzellenspende wird.
17:55Da ging es mir jetzt nicht so gut danach.
18:00Und dann musste ich auch die Klasse wiederholen.
18:03Ja, das war alles ganz schön blöd damals.
18:07Aber hey! Immerhin ist deine kleine Schwester nicht gestorben.
18:14Mann, Leni. Ich habe mir das doch auch nicht ausgesucht mit der Krankheit.
18:18Dass du klettern warst, war aber schon deine Entscheidung.
18:21Und dafür machst du mir jetzt einen Vorwurf?
18:24Dass ich einmal in meinem Leben was Normales machen wollte?
18:28Ich mache sowas jedenfalls nicht.
18:30Ich denke immer daran, ob es okay ist oder zu gefährlich, falls du noch Stammzellen brauchst.
18:36Und deshalb gönnst du mir nicht, dass ich mein Leben genieße?
18:38Mannina, merkst du nicht, dass es ungerecht ist?
18:40Ich kann doch nicht immer vorsichtig sein und mich zurücknehmen, nur damit du dein Leben genießen kannst.
18:46Darum hat dich auch keiner gebeten.
18:48Ich fühle mich deshalb auf jeden Fall nicht schlecht.
18:50Und ich werde auch auf nichts verzichten.
18:52Dann mache ich das jetzt genauso.
18:54Ich will mich auch nicht mehr schlecht fühlen.
18:56Und verzichten will ich auch nicht mehr.
18:58Und deshalb behalte ich jetzt meine Niere.
19:04Ich hatte vor zwei Wochen den letzten Kontakt mit Transplant.
19:07Die Situation mit Lebensorganspenden ist im Moment wirklich offen.
19:10Frau Ludwig, mein Kollege hat mich gerade informiert, dass Sie über eine Lebensspende führte.
19:15für Ihre Schwester nachdenken.
19:17Das ist natürlich eine wirklich gute Lösung.
19:19Sie hatten recht.
19:21Ich habe nicht gründlich darüber nachgedacht.
19:23Ich nehme es zurück.
19:25Heißt das, Sie wollen doch nichts spenden?
19:28Ja.
19:29Frau Ludwig, Sie müssen weder das eine noch das andere sofort entscheiden.
19:34Ich schlage vor, Sie gehen erst mal nach Hause und schlafen eine Nacht darüber.
19:38Und morgen werden wir beide uns ganz in Ruhe...
19:41Meine Entscheidung steht fest.
19:47Ich habe Sie nur darauf hingewiesen, dass eine Nierenspende eine ausführliche Prüfung vorausgeht.
19:52Und darüber hätte ich mit der jungen Frau gern in Ruhe gesprochen.
19:55Ja, aber sie kam auf mich zu und wollte am liebsten gleich mit den Vorbereitungen beginnen.
19:59Ich hatte das Gefühl, dass sie sich bedingungslos zur Hilfe für Ihre Schwester verpflichtet fühlt.
20:06Das ist interessant.
20:08Kann es sein, dass Ihre Aufklärung dadurch etwas tendenziös geraten ist?
20:14Stopp!
20:26Ja, sehr gut.
20:28Ich frage mich nur, wie es draußen ist, wenn man mal wirklich alleine dasteht.
20:32So etwas kann ja ganz schnell passieren.
20:34Und dann ist man plötzlich wie gelähmt.
20:36Die meisten von Euch wissen ja, dass ich in den letzten Wochen in einem Flüchtlingscamp als Ärztin gearbeitet habe.
20:43Und da gab es meine Situation, da stand ich direkt daneben, als ich zwei Männer um eine Tüte Linsen gestritten haben.
20:50Und bei diesem Gerange ist diese Tüte gerissen. Überall lagen diese Linsen verteilt.
20:55Dann sind diese Männer aufeinander losgegangen.
20:58Da war so viel aufgestaute Wut.
21:00Und da bin ich dann natürlich nicht dazwischen gegangen.
21:03Ich hatte viel zu viel Angst. Da war ich wie gelähmt.
21:06Tut mir leid.
21:07Aber mir wird hier zu viel geredet.
21:09Wir üben gleich weiter, aber Erfahrung zu teilen ist auch wichtig.
21:12Richtig.
21:13Ja.
21:14Das mag für Sie so sein, aber ich dachte, wir sind hier in einem Selbstverteidigungskurs und nicht in einer Selbsthilfegruppe.
21:19Tschüss.
21:20Tschüss.
21:21Tschüss.
21:22Okay.
21:23Soll ich mal?
21:24Nein.
21:25Dr. Böhm.
21:26Dr. Böhm.
21:27Sie sind wütend.
21:28Ist okay.
21:29Ich verstehe das.
21:30Sie verstehen gar nichts.
21:31Zumindest weiß ich aber, wie es sich anfühlt, wenn man den Ausnahmezustand erlebt hat.
21:38Ich war genauso dünnhäutig wie Sie.
21:39Ich habe mich in der Normalität der anderen nicht mehr zurecht gefunden.
21:41Dann wissen Sie ja auch, dass dieses ganze Gerederein gar nichts ändert.
21:43Doch, es ändert eine Menge.
21:44Aber es ist nicht so leicht, es zuzulassen.
21:45Ich habe mich in der Normalität der anderen nicht mehr zurecht gefunden.
21:46Dann wissen Sie ja auch, dass dieses ganze Gerederein gar nichts ändert.
21:47Doch, es ändert eine Menge.
21:48Aber es ist nicht so leicht, es zuzulassen.
21:49Ich habe mich in der Normalität der anderen nicht mehr zurecht gefunden.
21:50Dann wissen Sie ja auch, dass dieses ganze Gerederein gar nichts ändert.
21:51Doch, es ändert eine Menge.
21:52Aber es ist nicht so leicht, es zuzulassen.
21:53Ich habe mich in der Normalität der anderen nicht mehr zurecht gefunden.
21:57Dann wissen Sie ja auch, dass dieses ganze Gerederein gar nichts ändert.
22:00Doch, es ändert eine Menge.
22:02Aber es ist nicht so leicht, es zuzulassen.
22:23Ja?
22:24Könnten Sie das vielleicht für Nina Ludwig abgeben?
22:25Das ist Ihr Waschzeug und was zum Lesen und so?
22:26Ja.
22:27Ja.
22:28Entschuldigung?
22:29Ja?
22:30Könnten Sie das vielleicht für Nina Ludwig abgeben?
22:32Das ist Ihr Waschzeug und was zum Lesen und so?
22:33Entschuldigung?
22:34Ja?
22:35Könnten Sie das vielleicht für Nina Ludwig abgeben?
22:50Das ist Ihr Waschzeug und was zum Lesen und so?
22:53Sie können dir das gern selbst geben.
22:54Äh, das passt schon.
22:57Dankeschön.
22:58Ja.
22:59Mama?
23:00Ich weiß.
23:05Und jetzt habe ich mich auch noch mit Leni gestritten.
23:24Was?
23:26Nein.
23:27Das...
23:28Das wusste ich nicht.
23:33Oh nein.
23:35Hast du vergessen, den Kindern die Schulbrote mitzugeben?
23:42Nein, die sind versorgt.
23:44Ich habe heute Nachmittag einen wichtigen Termin mit einem Prothesenhersteller.
23:51Du hast Pauline versprochen mit ihr heute in die Bibliothek zu gehen?
23:52Ja.
23:53Eben.
23:54Normalerweise könnten wir fragen, ob sie zu einer Freundin kann, aber sie freut sich
23:58so.
23:59Ich weiß.
24:00Und wir haben die Bücher schon dreimal verlängert.
24:01Ihr müsst hin.
24:02Ich weiß.
24:03Verschiebe doch deinen Termin mit dem Hersteller.
24:04Das ist ungünstig.
24:05Könntest du nicht vielleicht...
24:06Auf keinen Fall!
24:07Ich weiß.
24:08Ich weiß.
24:09Ich weiß.
24:10Ich weiß.
24:11Du bist ein Termin mit dem Hersteller.
24:12Du bist ein Terminhersteller.
24:13Du hast Pauline versprochen mit ihr, heute in die Bibliothek zu gehen.
24:15Ja, eben.
24:16Normalerweise könnten wir fragen, ob sie zu einer Freundin kann, aber sie freut sich so.
24:17Ich weiß.
24:18Und wir haben die Bücher schon dreimal verlängert.
24:20Ihr müsst hin.
24:21Ich weiß.
24:22Verschiebe doch deinen Termin mit dem Hersteller.
24:25Das ist ungünstig.
24:27Könntest du nicht vielleicht...
24:31Kein Fall. Selbstverteidigungskurs.
24:37Okay, ich lasse mir was einfallen.
24:43Oder, Lu?
24:45Glaubst du, von der Bibliothekarin geht eine ernsthafte Gefahr aus?
24:51Okay. Erstens, beobachten.
24:55Es droht eine Strafzahlung von, sagen wir, 15 Euro, die ich vielleicht sogar abwenden kann, wenn ich morgen gehe und der Bibliothekarin charmant von einem Notfall in der Klinik erzähle.
25:10Womit du unserer Tochter charmant beibringen würdest, dass Regeln für sie nicht gelten.
25:15Außerdem warten vielleicht schon andere Kinder auf die Bücher.
25:19Alles klar. Gefahrenlage hoch.
25:23Zweitens, orientieren.
25:25Ich weiß nicht, wer das für mich übernehmen könnte.
25:30Drittens, entscheiden.
25:44Ja, Rentano hier.
25:46Mir ist was Wichtiges dazwischengekommen.
25:48Wir müssen den Termin heute verschieben.
25:51Ja.
25:51Ja.
25:55Kann ich zu Nina?
25:58Ja, ja, natürlich.
25:59Wir haben uns gestern gestritten wegen der Nierenspende.
26:02Das war völlig bescheuert.
26:04Ausgerechnet jetzt, wo sie mich braucht.
26:06Ja, das ist ein sehr emotionaler Prozess.
26:08Deshalb gibt es ja die Voruntersuchungen.
26:11Wieso wollen Sie mich unbedingt verunsichern?
26:12Wenn Ihre Entscheidung gut überlegt wäre, dann könnte ich Sie gar nicht verunsichern.
26:17Nur darum geht es.
26:18Nina, nicht zu helfen, das kann ich mir nicht mal vorstellen.
26:21Also haben Sie gar keine Wahl.
26:22Es gibt Entscheidungen, die sind richtig.
26:25Da braucht man nicht drüber nachzudenken und das sollte man auch nicht infrage stellen.
26:34Verstehen Sie jetzt, was ich meine?
26:37Ich habe Sie gestern schon verstanden.
26:38Ich war echt blöd.
26:52Sorry.
26:54Klar kriegst du meine Niere.
26:58Und ich will auch nicht, dass du das Gefühl hast, dass du mir dankbar sein musst oder so.
27:03Ich finde es gut, dass du das alles gesagt hast.
27:06Na ja, vielleicht musst du es einfach mal raus.
27:11Aber ich meine das nicht so.
27:13Du bist schon immer für mich da gewesen.
27:16Schon, als ich noch ganz klein war.
27:20Das ist doch normal.
27:22Ich bin deine große Schwester.
27:27Als du mir damals die Stammzeilen gespendet hast,
27:32da hattest du bestimmt große Angst.
27:34Und Schmerzen.
27:39Aber es hatte keine Zeit für dich, weil sie sich ja auch um mich gekümmert haben.
27:44Und als du die Klasse wiederholen musstest, genauso.
27:50Komm mal her.
27:54Es tut mir leid, Leni.
27:56Du kannst nichts dafür machen.
27:57Aber ab jetzt wird es anders.
28:11Ich will deine Niere nicht.
28:15Hey.
28:16Ich würde sie jetzt gerne für das Einsetzen des Schädenkatheters vorbereiten.
28:20Ja, klar.
28:21Alles gut.
28:40Ja, sehr gut.
28:41Schön flache Hand.
28:42Ja, und geschafft.
28:44Oh.
28:46Bromarquart, das ist total anstrengend.
28:48Ja, aber das halten auch.
28:49Sie beide machen Pause.
28:50Wir wechseln gleich.
28:52Die nächsten zwei?
28:54Wollen wir beide?
28:57Ja.
28:58Dann lassen Sie mal alles raus.
29:00Ja, ja.
29:01Die Kollegin muss aber heil bleiben.
29:04Und los.
29:06Ja, das ist der Tempo.
29:15Deckung nicht vergessen.
29:18Gut.
29:19Und stopp.
29:20Das reicht.
29:21Stopp.
29:23Gut, ja.
29:24Stopp.
29:24Der Eingriff ist in einer Stunde.
29:37Okay.
29:38Dankeschön.
29:39Gerne.
29:46Du musst die Niere nehmen.
29:48Ich will, dass du dir einen neuen Betrieb suchst, wo du dich bewerben kannst.
29:53Woher weißt du das?
29:55Auf jeden Fall nicht von dir.
29:58Mama und Papa kommen morgen wieder.
30:01Die kümmern sich um mich.
30:03Und du musst dich dann um dein eigenes Leben kümmern.
30:06Die Niere bekommst du aber trotzdem.
30:08Was willst du denn sonst machen?
30:10Mama mit ihrem Diabetes kommt bestimmt nicht in Frage.
30:12Und Papa mit seinem Bluthochdruck auch nicht.
30:14Aber ich muss mich doch so oder so auf die Liste von Neotransplant setzen lassen.
30:17Ja, aber das dauert ewig.
30:19Ja, und?
30:20Leukämie habe ich auch überlebt.
30:23Vielleicht passiert ja noch ein Wunder.
30:25Und sonst mache ich eben diese Dialyse.
30:27So wie tausend andere Leute auch.
30:30Jetzt hör auf deine Schwester.
30:32Mama hat gesagt, es gibt in Straßhund einen ganz tollen Betrieb für Landschaftsgestaltung.
30:39So weit weg.
30:41Aber du liebst auch das Meer.
30:44Und wenn ich mal an die Ostsee will, dann habe ich gleich einen Ort, wo ich schlafen kann.
31:00Spüren Sie noch was?
31:02Kann losgehen.
31:03Gut, Kanüle.
31:04Lukularis ist punktiert.
31:16Also, wegen mir müssen Sie das auch nicht alles kommentieren.
31:20Meine Kollegen müssen nur wissen, was der nächste Schritt ist.
31:24Führungsstraat.
31:25Ach so, sorry.
31:26Hoffentlich halten Sie mich jetzt nicht für total egozentrisch oder so.
31:31Keine Sorge.
31:32Geht's wieder?
31:47Mir geht's gut.
31:49Keine Ahnung, was da in mich gefahren ist.
31:55Ich, ähm...
31:56Ich hab den Angriff nicht kommen sehen.
32:01Und ich bin dazwischen gegangen, ohne nachzudenken.
32:05Bereuen Sie das jetzt?
32:07Oh.
32:07Dass ich in der Haas geholfen habe, ist selbstverständlich.
32:11Aber dass es rein gar nichts gebracht hat, das ist das, was mich wütend machte.
32:17Aber das stimmt nicht.
32:19Chris hat schon mal eine heftige Gewalterfahrung erlebt.
32:21Das hätte ihn triggern können.
32:24Es geht ihm gut, weil Sie ihm geholfen haben.
32:27Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass es besser ist, dass Sie verletzt wurden.
32:30Aber das war ganz bestimmt nicht umsonst.
32:33Wenn Sie wollen, können wir die Situation nachstellen.
32:58Und dann zeige ich Ihnen, wie Sie jemandem, der angegriffen wird, helfen können.
33:01Ja.
33:04Ich glaube, das wird mir helfen.
33:08Das ist genau das, was ich auch lernen will.
33:12Ich auch.
33:13Ja, ich auch.
33:15Dann muss ich wieder ausflippen, ne?
33:17Und das läuft dann die ganze Zeit?
33:32Ja, wir behandeln Sie mit diesem Verfahren, bis Sie sich wieder stabilisiert haben.
33:37Und später wechseln Sie dann zu einer dreimal wöchentlich stattfindenden Dialyse.
33:42Ich lasse Sie jetzt mal allein.
33:43Ich bleibe trotzdem bei meiner Entscheidung.
33:59Ich werde mich schon an dieses Dialyse-Dings hier gewöhnen.
34:01Ich weiß nicht.
34:06Ich aber.
34:08Was ist mit dir?
34:09Hast du dich schon über diesen Betrieb in Strasson erkundigt?
34:13Der ist richtig toll.
34:15Soll ich ihn dir mal zeigen?
34:16Klar.
34:16Guck hier.
34:26Das ist ein Park, den die gestaltet haben.
34:28Das sieht mega aus.
34:30Und dann machen die sowas wie Vertikalbegrünung für Fassaden.
34:34Ich hab die für dich gemacht, hm?
34:37Ach, Mist.
34:39Was ist?
34:41Bewerbungsfrist war gestern.
34:42Ja, und?
34:43Ruf dir doch an und frag, ob du deine Bewerbung nachreichen kannst.
34:47Die gucken sich das eh nicht alles an einem Tag an.
34:51Leni, du kannst nicht aufgeben, bevor du alles versucht hast.
34:56So, Übergabe ist gemacht.
35:00Ich bin weg.
35:02Schon Feierabend?
35:06Bibliothek mit Pauline.
35:08Wie sie da hin, oder du?
35:13Wir mögen das beide.
35:15Die Atmosphäre, die vielen Bücher.
35:18Und die haben so gemütliche Sitzecken da.
35:20Und der Kakao.
35:21Oh, richtig lecker.
35:26Geh ruhig ran.
35:29Ich bin weg.
35:31Ach, ist mir cool.
35:32Das geht schon die ganze Zeit so.
35:34Dass du ihn wegdrückst.
35:35Wenn ich nicht rangehe, dann muss er doch merken, dass mir das zu viel ist.
35:39Er ist dein Bruder.
35:40Ja, aber das heißt ja nicht, dass wir jetzt ständig miteinander reden müssen.
35:44Ich verstehe ihn.
35:46Eure Mutter ist gestorben.
35:47Ihr habt euch gerade wieder angenähert.
35:49Vielleicht kennt er dich besser, als du denkst.
35:52Und weiß, dass man dich manchmal zu deinem Glück zwingen muss.
35:55Hallo.
36:09Hallo.
36:10Wollten wir mal nach Ihnen sehen?
36:14Hier drin steht, dass man die Dialyse theoretisch auch nachts machen kann.
36:18Viele Patienten machen positive Erfahrungen damit.
36:21Na, dann kriege ich die Zeit, bis du nie entspann, eher locker rum.
36:25Eine positive Einstellung hilft auf jeden Fall dabei.
36:28Egal, was passiert.
36:30Es gibt immer eine Lösung.
36:32Das habe ich schon von klein auf gelernt.
36:35Das klingt, als hätten Ihre Eltern ja eine Menge richtig gemacht.
36:39Ja, meine Familie ist toll.
36:44Sie wollten mir nie das Gefühl geben, dass ich irgendwie benachteiligt bin.
36:50Das haben Sie sogar so gut gemacht, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie alle anderen darunter gelitten haben.
36:58Oder wenn ich es gemerkt habe, dann war es halt einfach normal für mich.
37:02Unter den gegebenen Umständen war es wahrscheinlich auch normal.
37:07Sicher nicht immer einfach, aber für Ihre Familie die einzig richtige Art, damit umzugehen.
37:13Trotzdem, ich glaube, es wird Zeit für ein neues Normal.
37:19Eins, bei dem ich auch Verantwortung übernehme.
37:22Dafür, dass ich beim Klettern so schusselig war zum Beispiel.
37:24Unsere Mängel sind unsere besten Lehrmeister.
37:33Warum sieht das denn her?
37:36Von einem alten Bekannten.
37:41Tja, bis nachher.
37:44Bis dann.
37:47Stopp, Sie lassen meinen Kollegen los!
37:52Ja!
37:52Sehr gut, jetzt könnten Sie weitere Hilfe holen, beziehungsweise die Polizei informieren.
38:00Das war es erstmal von mir.
38:02Ich hoffe, der Kurs hat Ihnen was gebracht.
38:04Ja, also, fantastisch.
38:10Vielen, vielen Dank.
38:11Also, ich glaube, ich spreche für uns alle, dass das wirklich ganz großartig war.
38:14Und ich würde das auch gerne in regelmäßigen Abständen wiederholen,
38:16damit auch andere Kollegen und Kolleginnen davon profitieren können.
38:19Ich stehe gerne zur Verfügung.
38:20Ja, vielen Dank.
38:21Ich verabschiede mich.
38:23Tschüss.
38:23Tschüss.
38:25Danke.
38:27Äh, ich muss los.
38:28Ist es okay, wenn du die Sachen zusammenräumst?
38:29Na klar, kein Ding.
38:35Entschuldigen Sie, wegen vorhin noch mal.
38:37Schon vergessen.
38:38Haben Sie heute Abend schon was vor?
38:48Sie müssen nicht darüber reden, aber Sie können, wenn Sie wollen.
38:53Nele ist auf ihrer neuen Dienststelle nicht geoutet.
38:57Und weil Ihre Kollegin heute da war, hat sie mich einfach ignoriert.
38:59Verstehe.
39:03Hat sie schlechte Erfahrungen gemacht?
39:05Auf ihrer alten Wache.
39:07Sie hat sich deshalb sogar hierher versetzen lassen.
39:11Ich verstehe, dass sie auf Nummer sicher gehen will,
39:13aber das fühlt sich nicht gerade gut für mich an.
39:16Kann ich mir vorstellen, gerade in so einer Situation wie heute.
39:20Schönen Feierabend.
39:23Schönen Feierabend.
39:23Ich habe was entschieden.
39:39Du bekommst meine Niere.
39:42Das hatten wir doch schon.
39:46Ich kann gar nicht anders, Nina.
39:49Ich habe dich viel zu lieb.
39:50Aber du musst das wirklich nicht machen.
39:56Das habe ich jetzt auch endlich kapiert.
39:58Und dadurch gemerkt, dass ich es will.
40:01Und was ist dann mit deinem Job?
40:04Die in Stralsünden sind total nett.
40:07Ich darf meine Bewerbungsunterlagen doch noch hinschicken.
40:10Und die Frau meinte, wenn sie ihnen gefallen,
40:12dann findet sich noch ein Weg.
40:15Du kannst mich eh nicht mehr umstimmen.
40:20Und wenn ich auf die OP vorbereitet werde,
40:26dann können wir zusammen im Krankenhaus abhängen.
40:28Ja.
40:29Und ich versuche dich auch in Stralsund.
40:32Ja, das machen wir.
40:43Frau Luthi, ich werde Ihrer Schwester die Niere spenden.
40:45Ach, das ist gut.
40:49Dann werde ich morgen mit ihr reden.
40:51Es war richtig, diese Gedankenbarriere anzustoßen,
40:53bevor es in einen Vorbereitungsprozess für die Transplantation geht.
40:56Ja, ja, das sehe ich genauso.
40:58Tja, aber das hörte sich gestern etwas anders an.
41:02Der Gedanke war richtig.
41:04Der Zeitpunkt war falsch.
41:05Sie wollen doch noch was sagen.
41:12Ja, nur herauszummelden, bevor Sie daran ersticken.
41:14Sie werden doch wohl zugeben,
41:16dass Sie wenig Verständnis
41:18für die besondere Situation der beiden Schwestern gezeigt haben.
41:22Ja, das gebe ich gerne zu.
41:25Ich halte nämlich nicht viel von unhinterfragten Verpflichtungen,
41:28nur weil man zufällig denselben Genpol teilt.
41:30In der Regel verbindet uns Menschen mehr
41:33als irgendeine Verpflichtung.
41:35Nämlich?
41:38Nennen wir es Liebe,
41:41die uns nicht vor Auseinandersetzungen schützt,
41:44die aber der Ursprung
41:45und das Ziel von Auseinandersetzungen ist.
41:51Kommen Sie mit?
41:54Nein, nein.
41:56Na dann, schönen Abend.
41:57Ich hoffe nur,
42:25dass ich die neuen Selbstverteidigungstechniken
42:26nicht gleich vergesse.
42:28Wir können ja ab und zu trainieren.
42:31Sie wollen sich mit mir prügeln?
42:33Nichts lieber als das.
42:36Aber nur, wenn Sie Lust haben, natürlich.
42:38Ich will mich nicht aufdrängen.
42:40Das sage ich Ihnen dann schon.
42:42Ich frage mich nur,
42:43ob wir in die richtige Richtung laufen.
42:45Sie wollten doch zum Sushi-Restaurantsmusikviertel.
42:48Ja, aber dann haben Sie gesagt,
42:50da wird man nichts satt von
42:51und haben mich von den neuen Burgerladen überzeugt.
42:53Stimmt, umso besser.
42:54Und dann erzählen Sie mir von Ihrer Zeit in Japanien.
42:58Interessiert Sie das?
42:59Nein, ich frage nur aus Höflichkeit.
43:02Dach nicht mehr.
43:04Natürlich interessiert es mich.
43:06Ein bisschen.

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