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  • vor 1 Woche
Es geht um zwei Vermisstenfälle aus Thüringen: Seit 1990 ist
die damals 27-jährige Ines Heider aus Hermsdorf verschwunden.
Bereits 1983 wurde die vierjährige Michaela Wagner aus Gera
von einem Unbekannten entführt.

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Transkript
00:00Jetzt in Kripo Live, Tätern auf der Spur. Zwei mysteriöse Vermisstenfälle.
00:09Eine junge Frau verschwindet 1990. Ein kleines Mädchen 1983.
00:17Von beiden fehlt seit mehr als 30 Jahren jede Spur.
00:30Guten Abend, seien Sie willkommen heute zu Kripo Live, Tätern auf der Spur.
00:36Heute geht es um zwei Vermisstenfälle.
00:38Ines Haider und Michaela Wagner sind vor mehreren Jahrzehnten verschwunden und noch immer versucht, die Polizei zu klären, was damals passiert ist.
00:48Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass es sich nicht um Vermissten, sondern um Mordfälle handelt.
00:54Hermsdorf in Ostthüringen. Die Kleinstadt am Autobahnkreuz von A9 und A4 wurde möglicherweise zum Tatort eines Verbrechens.
01:07Es ist einer der Fälle, die dem pensionierten Mordermittler Hans Thiers keine Ruhe lassen.
01:14Was ist mit Ines Haider geschehen? Hat sie irgendwo ein neues Leben begonnen oder wurde sie getötet?
01:21Du hast ja immer die Hoffnung, den berühmten Strohhalm zu finden, unter Umständen doch über den Verbleib der Ines Haider irgendwelche neue Erkenntnisse zu ziehen.
01:35Hans Thiers besucht noch einmal die wichtigsten Schauplätze dieses rätselhaften Falles.
01:41In Hermsdorf lebte Ines Haider in der Wendezeit 1990. Sie ist 27 Jahre alt und hat einen zweieinhalbjährigen Sohn.
01:54Die Beziehung zum Vater des Kindes ist zerröttet.
02:02Sie wollte ein freieres Leben führen. Sie wollte sich nicht nur an einem Mann irgendwie für immer in Ewigkeit gebunden fühlen.
02:09Aus den Gründen hat sie es also vorgezogen, dann sich von ihm zu trennen.
02:17Die damalige Arbeitsstätte von Ines Haider ist heute eine Sushi-Bar.
02:25Früher hieß die Gaststätte Holzsandperle. Und Ines Haider arbeitete hier als Köchin und Kellnerin.
02:32Eigentlich hatte sie einen recht guten Kontakt auch zu ihren Arbeitskolleginnen und Kollegen.
02:40Aber hin und wieder äußerte sie doch ihr Unbehagen, dass sie, wenn sich die Gelegenheit ergibt und ihr Sohn drei Jahre alt ist, die BRD umsiedeln wollte.
02:51Doch dazu kommt es nicht. Ines Haider ist plötzlich spurlos verschwunden.
02:57Für den damaligen Chef der Morduntersuchungskommission Hans Thiers dreht sich von Anfang an alles nur um eine Frage.
03:11Wo ist sie? Weil sie von einem Schlag verschwunden war, was eigentlich nicht typisch war für sie.
03:19Und aus den Gründen haben wir gesagt, okay, wir müssen natürlich auch unbedingt die Version Tötungsverbrechen mitprüfen.
03:25Das konnten wir nicht ausschließen.
03:27Und das kann man unter Umständen auch bis heute nicht ausschließen.
03:32Hier am Elternhaus der Vermissten beginnt Hans Thiers damit, die letzten Tage vor dem Verschwinden der jungen Frau zu rekonstruieren.
03:42Am Abend des 3. Januar 1990 ist Ines Haider auf einem Familienfest.
03:48Ihre Mutter feiert 50. Geburtstag.
03:50Am nächsten Morgen will die 27-Jährige im Haus der Mutter zum Frühstück vorbeischauen.
03:59Sie kamen mit dem Fahrrad. Für mich war das wie immer. Also mir ist nichts Besonderes aufgefallen.
04:12Wenig später erscheint am Haus der Mutter der ehemalige Lebensgefährte von Ines Haider.
04:17Der hatte hinten in der Heckschweife Sachen von ihr, die noch von der Zeit da waren, wo die Ines bei ihm gewohnt hat.
04:26Und hat gesagt, er braucht einen Platz. Und wenn sie ihm das nicht abnimmt, da tut es irgendwie ihm Müll.
04:32Um einen Streit zu vermeiden, unterbricht Ines Haider das Frühstück mit ihrer Mutter und steigt in das Auto ihres Ex-Freundes.
04:44Beide fahren gemeinsam in ihre Wohnung am Hermsdorfer Käthe-Kollwitz-Platz.
04:52In der Nummer 5, im zweiten Stock, hatte sie die Wohnung ihrer Schwester bezogen.
04:57Und an dem vierten war es also so, dass sie gemeinsam mit ihrem ehemaligen Lebensgefährten ein Wäschepaket hierher gefahren hat.
05:08Danach haben sie die Wohnung wieder verlassen. Dafür gibt es eine Zeugin, die sie alle bei dem Haus gesehen hatte.
05:17Ines Haider will gleich noch ihre restlichen Sachen bei ihrem Ex-Freund abholen.
05:23Gemeinsam mit ihrem Ex-Freund fährt sie in sein Haus.
05:28Dann sind beide mit dem Auto zurückgefahren in Richtung ihrer Wohnung.
05:33Im Bereich des Bahnhofs hat er angeblich Ines Haider wissen lassen, dass er auf der Arbeitsstelle noch was abklären müsste.
05:40Aus den Gründen ist sie in ihrer Wohnung gelaufen.
05:44Wir haben natürlich keinerlei Zeugen gefunden, die sie auch gesehen haben, wie sie in Richtung ihrer Wohnung gelaufen ist.
05:52Es gibt ausschließlich die Aussage des Ex-Freundes, dass es so gewesen sein soll.
05:57Einen Beweis dafür, dass Ines Haider wirklich wieder in ihrer Wohnung angekommen ist, gibt es bis heute nicht.
06:04Danach ist er wieder gegen 12.45 Uhr, 13 Uhr zurückgefahren in die Wohnung zu Ines Haider, hat bei ihr gedingelt, will ihr das Wäschepaket, was sie selbst zusammengepackt hatte, übergeben haben.
06:17Und hat dann ohne irgendwelche weitere Aufenthalte in dieser Wohnung die Wohnung verlassen und will in sein Wohnhaus zurückgefahren sein.
06:26Am nächsten Tag hätte Ines Haider ihren 28. Geburtstag gefeiert.
06:32Weil sie noch etwas vorbereiten wollte, übernachtet ihr kleiner Sohn bei ihrem Ex-Freund und wird von ihm auch am nächsten Morgen zum Kindergarten gebracht.
06:41Am Nachmittag hätte Ines Haider ihr Kind dann dort abholen müssen.
06:45Doch das geschieht nicht.
06:47Ihre Mutter ahnt bereits nichts Gutes.
06:49Ihre Mutter und ihren neuen Freund hatte Ines Haider an diesem Tag zu einer Geburtstagsfeier eingeladen.
07:11Doch der Freund steht vor verschlossener Wohnungstür.
07:20Er hinterlässt eine Nachricht.
07:23Hallo Ines, alles Gute zum Geburtstag.
07:25Ich war hier, habe fast eine Stunde auf dich gewartet.
07:29Doch du kamst nicht.
07:30Nach den ersten Besichtigungen auch durch die Kriminalpolizei deutet in dieser Wohnung nichts auf ein Kampf hin.
07:42Begleitungsgegenstände, die sie von ihrem ehemals Lebensgefährten in die Wohnung zurückgeholt hatte, waren da teilweise auch zusammengelegt.
07:50Auch angeblich soll das Paket, das Wäschepaket, das zweite, im Wohnzimmerbereich vorgelegen haben.
07:56Und es sah also so aus, dass sie durch irgendeinen Grund wahrscheinlich die Wohnung verlassen hat.
08:01Welchen wissen wir nicht.
08:04Sofort gerät der Ex-Lebenspartner von Ines Haider als Verdächtiger in den Fokus der Ermittler.
08:10Der Ex-Freund hat kein Alibi.
08:12Weil er war der Letzte, der ja gegen 13 Uhr das zweite Wäschepaket zu ihr in die Wohnung gebracht hat.
08:19Doch weder in der Wohnung der Vermissten noch im Haus oder im Auto des Ex-Freundes können die Ermittler Spuren einer Gewalttat sichern.
08:31Er hatte zwar kein Alibi, er ist der Letzte, der sie gesehen hat.
08:38Aber wir hatten keinerlei andere Spuren und Möglichkeiten, dass er unter Umständen mit dem Verschwinden oder vielleicht sogar mit der Tötung etwas zu tun haben könnte.
08:47Für die Kripo stellt sich die Frage, wurde Ines Haider vielleicht von einem unbekannten Dritten getötet, der ihre Leiche irgendwo verscharrt hat?
08:58Möglicherweise in den Waldgebieten rings um Hermsdorf.
09:01Doch sämtliche Wälder, um Hermsdorf gründlich zu durchsuchen, für Hans Thiers und seine Leute damals unmöglich.
09:19Immer wieder stellt sich der Kriminalist dieselben Fragen.
09:23Was ist mit Ines Haider passiert? Wurde sie doch nicht getötet?
09:27Hat die junge Mutter damals Hals über Kopf irgendwo ein neues Leben begonnen und ihren kleinen Sohn einfach zurückgelassen?
09:35Oder gibt es einen bislang Unbekannten, mit dem die damals 27-Jährige einfach so mitgegangen sein könnte?
09:44Dass vielleicht sogar sie eine neue Identität angenommen hat, ist mit ihm weggegangen, weggefahren, lebt vielleicht im Ausland irgendwo, wir wissen es nicht.
09:55Zu dieser Version würde passen, dass sich eine Zeugin gemeldet hat, die sich erinnert, dass sie am Tag des Verschwindens von Ines Haider am 4. Januar 1990 beobachtet hat,
10:08wie Ines Haider in ein westdeutsches Auto gestiegen ist.
10:15Es ist der bislang letzte Hinweis auf den Verbleib von Ines Haider.
10:20Hans Thiers war von 1973 bis 1990 bei der Morduntersuchungskommission Gera.
10:34Zahlreiche Vermissten und Mordfälle lagen auf seinem Tisch.
10:39Die meisten konnte erklären, manche nicht.
10:43Der ehemalige Leiter des MUK hat inzwischen fünf Bücher über seine Fälle geschrieben.
10:48Ein weiterer Fall, der ihn bis heute nicht loslässt, ist das Verschwinden der kleinen Michaela Wagner aus Gera.
10:57Dieser Fall nimmt infolge der Ermittlungen eine dramatische Entwicklung.
11:02Ein Tönesverbrechen war unter Umständen nicht auszuschließen, aber es konnte auch ein Unfall, es konnte eine andere Geschichte gewesen sein.
11:09Unsere Aufgabe war als Morduntersuchungskommission, das Bezirks Gera zusammen mit den Kriminalisten schnellstmöglichst,
11:15Klarheit zu schaffen, was ist hier geschehen.
11:20Die Lindenstraße in Gera.
11:23Dieses Foto entsteht am Tag der Entführung, am 5. November 1983.
11:29Es ist ein sonniger Tag.
11:32In den Nachmittagsstunden spielt die vierjährige Michaela Wagner mit einer Freundin vor dem Haus.
11:37Plötzlich kommt ein junger Mann zu den Kindern.
11:42Er spricht Michaela Wagner an.
11:45Das Mädchen scheint keine Angst vor ihm zu haben.
11:49Vielleicht kennt sie ihn sogar.
11:52Der Mann nimmt Michaela Wagner an die Hand und geht mit ihr davon.
11:57Die ebenfalls vierjährige Freundin wird Zeugin der Entführung.
12:03Sie ist eine der letzten Personen, die Michaela Wagner lebend gesehen haben.
12:10Das Mädchen läuft nach Hause und erzählt ihren Eltern, was passiert ist.
12:16Die informieren die Eltern von Michaela Wagner.
12:19Fast 40 Jahre später.
12:29Hans Thiers ist am Tatort der Entführung.
12:32Gera, Lindenstraße 19.
12:35An diesen Tagen, den 5. November 1983,
12:40haben die Eltern der Michaela Wagner im Volkspolizei-Kreisamt eine Vermisstenanzeige aufgegeben.
12:48Wir kamen aufgrund dieser Situation, dass es ein vierjähriges Mädchen war,
12:53eigentlich relativ sehr schnell zum Einsatz.
12:56Haben sofort die ersten kriminalistischen Maßnahmen eingeleitet,
12:59Lautsprecherwagen fahren lassen durch Gera und so weiter und so fort,
13:02um exakte Hinweise zu bekommen, wo sich das Mädchen auffällt.
13:06Es handelt sich um eine der größten Suchaktionen in der Laufbahn des Kriminalisten.
13:16Der öffentliche Druck war groß.
13:18Das Mädchen sollte so schnell wie möglich gefunden werden.
13:22Es wurden zig Befragungen gemacht.
13:25Es wurde in jede Wohnung gegangen.
13:27Es wurde in jedes Haus gegangen.
13:29Wir haben dann natürlich intensivste Suchmaßnahmen von dem Verschwindungsort angesetzt.
13:36Und selbst der Pferdenhund wurde eingesetzt,
13:40um eventuell eine Spur der Michaela Wagner zu finden.
13:49Offenbar ist das Mädchen mit dem Fremden, die Lindenstraße, in Richtung Turmstraße gegangen.
13:55Dabei hatten wir ermittelt, dass in der Lindenstraße zwei Zeugen ermittelt worden sind,
14:04die natürlich analog fast von der Personenbeschreibung der Michaela Wagner und des jungen Mannes
14:10gleiche Aussagen entstanden sind.
14:15Und daraufhin wurde natürlich dann ein subjektives Täterporträt gefertigt,
14:21das dann natürlich in Gera überall in der Öffentlichkeit entsprechend verteilt worden ist.
14:28Dieses Phantombild wurde nach Angaben von mehreren Zeugen unter anderem der vierjährigen Freundin von Michaela Wagner erstellt.
14:36Die Ermittler sind voller Hoffnung, die Kindesentführung klären zu können.
14:40Denn es gibt Zeugen und eine Täterbeschreibung.
14:44Ja, wir waren ja der Auffassung, aufgrund dieses subjektiven Porträts,
14:49dass ja auch die, also relativ markant die Gesichtsbeschreibung dieses, diesen jungen Mannes wiedergab,
14:56dass es uns recht schnell gelingt, die entsprechende Person zu ermitteln.
15:00Aber am Ende war es wirklich so, dass uns das nicht gelungen ist.
15:07Sämtliche Maßnahmen der Polizei führen zu keinem Ergebnis.
15:12Das Mädchen bleibt verschwunden.
15:14Nach sechs Monaten werden die Ermittlungen zunächst eingestellt.
15:18Erst vier Jahre später gibt es neue Ermittlungsansätze im Zusammenhang mit einem anderen Fall.
15:37Am 16. Juni 1987 betritt ein Mann das Volkspolizeikreisamt Gera mit einem Leichenteil.
15:46Das war natürlich eine prekäre Situation.
15:49Ich weiß, es war etwa Mitternacht, als ich von dem Kriminaldienst des Volkspolizeikreisamtes angerufen wurde,
15:57dass ein junger Mann erschienen war und hatte ein Stück verwesstes Bein gefunden.
16:03Noch in den frühen Morgenstunden fahren die Beamten zum Fundort.
16:12Auch Hans Thiers ist dabei.
16:15Nach der Beschreibung des Mannes finden sie die Leiche einer Frau.
16:19Eingewickelt in einen Teppich, verschnürt mit einer grünen Plastikleine.
16:23Es handelt sich um die seit einigen Monaten vermisste Petra S.
16:31Wir haben uns das, oder ich habe mir das zeigen lassen und am Ende haben wir eine christlich-medizinische Sektion gemacht.
16:40Die bestätigten uns eindeutig, dass diese junge Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist.
16:46Der Mann, der den abgetrennten Fuß angeblich gefunden hat, ist bei der Polizei kein Unbekannter.
16:58Werner K. ist vorbestraft und seine perversen und sadistischen Neigungen sind aktenkundig.
17:03Die Ermittler halten es für möglich, dass Werner K. den Leichnam von Petra S. nicht nur gefunden hat.
17:13Zudem liegt der Leichenfundort in unmittelbarer Nähe zu seiner Wohnung.
17:20Und noch etwas fällt den Ermittlern auf.
17:23Werner K. hat Ähnlichkeit mit dem gesuchten Entführer von Michaela Wagner.
17:28Ist er der Mann, nach dem die Polizei seit vier Jahren sucht?
17:32Es gelingt den Ermittlern, den Mord an Petra S. zu rekonstruieren.
17:39Petra S. war für ihre wechselnden Sexualpartner in ihrer Umgebung bekannt.
17:44So war sie an Werner K. geraten.
17:47Er hatte Petra S. zunächst in seine Wohnung gelockt und dort vergewaltigt.
17:53Petra S. wurde regelrecht gefangen gehalten und immer wieder gequält.
17:58Werner K.s sadistische Fantasien hatten keine Grenzen.
18:05Keiner hält ihn auf und von dem Leid der jungen Frau bekommt in seinem Haus niemand etwas mit.
18:11Er hat wahrscheinlich seine sexuellen Perversitäten bis zum Ende ausgelebt.
18:20Das heißt, er hat ja teilweise auch bei ihr Blut gezogen, hat die Spritzen mit Luft aufgezogen und hat dann natürlich gespritzt damit.
18:32Das Matyrium der jungen Frau zieht sich über Wochen hin.
18:41Schließlich erdrosselt Werner K. Petra S. mit einer grünen Plastikleine.
18:46Also er hatte sich komplett wahrscheinlich in seiner Perversität so weit entwickelt, dass ihm jedes Mittel recht war, um irgendwo diese Dinge auszuleben.
19:02Und dann hat er eben in so einer Situation entschieden, sie umzubringen.
19:07Werner K. lädt den Leichnam auf einen Fahrradanhänger und bringt ihn fort.
19:16Zu welcher Zeit er den Fuß abgetrennt hat, ist unklar.
19:21Die Beweisführung und die gesamten kriminaltechnischen Untersuchungen ergaben eindeutig, dass er unmittelbar im Zusammenhang mit der Tötung steht.
19:41Trotz seiner zunächst widersprüchlichen Aussagen gesteht Werner K. den Mord an Petra S.
19:48Damit war der Fall Petra S. geklärt.
19:52Werner K. wird später wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
19:56Doch in den Vernehmungen konfrontieren die Ermittler Werner K. auch mit dem Fall der Vermissten Michaela Wagler.
20:04Als wir dieses Verfahren wegen der jungen Frau ausermittelt hatten und die Beweislage eindeutig war,
20:14fiel uns natürlich auf, dass er genau die markanten Gesichtszüge hatte wie auf unserem subjektiven Porträt.
20:19Und der Vermissten war Michaela Wagner.
20:21In diesem Moment ist den Beamten klar, K.s Reaktion und seine Ähnlichkeit mit dem Phantombild könnten bedeuten,
20:33dass K. nicht nur der Mörder von Petra S. ist, sondern auch der Entführer von Michaela Wagner.
20:40Er wurde natürlich dazu vernommen, es wurden Alibiprüfungen durchgeführt und viele andere Dinge.
20:47Und er hat dann natürlich auch ein Ständnis abgelegt, hat verschiedene Tat- und Fundorte angegeben.
20:56Bis hin, dass wir in Gärerleumnetz zum Beispiel Dachsbauten ausgegraben haben, weil er uns wissen ließ, er hat dieses Mädchen dort verbracht.
21:09Aber er brachte immer wieder neue Varianten ins Spiel.
21:12Werner K. wohnte in der Turmstraße, ganz in der Nähe der Lindenstraße.
21:20Möglicherweise war er mit dem Mädchen direkt in seine Wohnung gegangen.
21:24Das würde erklären, warum sich dort die Spur des Mädchens verliert.
21:28Am Ende der Lindenstraße, Ecke Durmstraße, brach jedigliche Information zur Michaela Wagner ab.
21:38Und dort tischte er natürlich dann den Kriminalisten die Variante auf.
21:43Er hätte es angeblich im Kachelofen, in diesem Wohnhaus, in dieser Wohnung, wo er illegal lebte, zerstückelt und verbrannt.
21:53Sofort werden die Ermittlungen im Fall Michaela Wagner wieder aufgenommen.
22:00Und die Polizei durchsucht die Wohnung von Berner K.
22:05Also wir fanden keinerlei Spuren in dieser Wohnung, auch nicht in dem Kachelofen.
22:12Wir hatten kein sachliches Beweismittel, die eindeutig bewiesen, dass er das Kind dort getötet, sexuell missbraucht und getötet hat.
22:23Hinzu kommt, Werner K. zieht ein Geständnis, das er zuvor abgegeben hatte, zurück.
22:30Damit haben die Kriminalisten nichts gegen ihn in der Hand. Und der Fall Michaela Wagner kann doch nicht abgeschlossen werden.
22:38Hans Thiers haben die Vermisstenfälle Ines Haider und Michaela Wagner nie losgelassen.
22:52Noch heute recherchiert er nach Anhaltspunkten und Beweisen, um die Verbrechen doch noch zu klären.
23:00Es war für uns als Kriminalisten, natürlich unter diesen Voraussetzungen, war es natürlich unbefriedigend.
23:09Immer wenn so eine Geschichte nicht geklärt wird, ist das sehr unbefriedigend, weil wir ja auch sozusagen den kriminalistischen Auftrag hatten,
23:18den Täter zu ermitteln, zu wissen, was ist mit Michaela Wagner passiert, um so einen Mann an der Gerichtenstrafe zu führen.
23:28Die Vermisstenfälle Michaela Wagner und Ines Haider könnten noch immer aufgeklärt werden.
23:35Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
23:39Untertitelung des ZDF für funk, 2017

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