- vor 2 Tagen
Im exklusiven kicker-Interview spricht Extremsportlerin Nathalie Pohl über ihren Weltrekord, bei dem sie mit Andy Donaldson einmal um Ibiza schwamm.
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SportTranskript
00:00Ja, wer Ibiza hört, der denkt als erstes wahrscheinlich an Urlaub, Strand, Partys und Hippie-Kultur.
00:08Neben mir sitzt eine Frau, die war auch kürzlich auf Ibiza, aber die hat ein bisschen was anderes gemacht,
00:13denn sie ist nämlich einmal drumherum geschwommen.
00:15Hallo Nathalie Pohl, schön, dass du dir heute die Zeit für uns nimmst.
00:18Hallo, ich freue mich.
00:19Nathalie, bevor wir jetzt mit dem Interview einsteigen, stelle ich dich mal ganz kurz vor,
00:23damit die Leute wissen, wer du eigentlich bist.
00:25Du bist 31 Jahre alt und du hast schon super früh mit dem Schwimmen angefangen.
00:30Du hast mir in unserem ersten Interview erzählt, dass man dich eigentlich nie so wirklich aus dem Schwimmbecken oder aus dem Meer rausgebracht hat.
00:36Ja, du hast auch super früh eigentlich schon direkt mit dem Ablegen deines Seepferdchens mit dem Beckenschwimmen angefangen,
00:41also auch wirklich mit dem Wettkampfsport.
00:44Dann, ich glaube, du warst 14, 15, hast du von deinen Eltern ein Buch geschenkt bekommen
00:48und dann hattest du plötzlich ein anderes Ziel, nämlich du wolltest den Ärmelkanal durchschwimmen.
00:52Das hast du geschafft und aus dem Ärmelkanal wurden dann die Ocean Seven.
00:56Das sind die sieben schwierigsten Meerengen, die du durchschwommen bist.
01:00Und damit bist du die erste Deutsche, die das geschafft hat.
01:04Du hast mir auch erzählt im Interview, dass du dich eigentlich nie so wirklich an die Kälte gewöhnt hast,
01:10weil logischerweise ist das Meer nicht überall in Badewannentemperatur.
01:14Was war denn so die niedrigste Temperatur, in der du geschwommen bist?
01:17Also die niedrigste Temperatur, in der ich überhaupt jemals geschwommen bin, war letztes Jahr,
01:21als ich zwischen Irland und Schottland geschwommen bin und das Wasser hatte ungefähr 13,7 Grad.
01:26Und ich war über elf Stunden am Schwimmen.
01:3013,7 Grad, ich glaube, das kann man sich irgendwie gar nicht so vorstellen,
01:33wenn man sonst wie ich so der Meerdipper ist.
01:37Ja, also 13,7 Grad, wie kann man das erklären?
01:39Also ich glaube, wenn man die Dusche wirklich auf ganz, ganz kalt stellt,
01:42also man kennt das ja, wenn man morgens ganz kalt die Dusche stellt,
01:44dann hat es immer noch so 17 Grad.
01:47Also dann noch viel kälter und dann eben wirklich über elf Stunden lang.
01:51Also man gewöhnt sich eigentlich auch nie wirklich an die Kälte, es bleibt immer kalt.
01:55Was man machen kann, ist natürlich super viel Training im kalten Wasser.
01:58Also letzten Sommer war ich ganz viel in Irland unterwegs,
02:01habe Wochen, Monate lang dort trainiert und dann natürlich kalt duschen,
02:05Eis baden und dann tatsächlich auch ein bisschen eigenes Körpergewicht zunehmen,
02:09damit man ein bisschen eigene Energiereserve hat.
02:13Wie groß ist es für dich, also wie krass musst du dich überwinden,
02:17um dann wirklich für so eine lange Zeit in so ein kaltes Wasser zu springen?
02:20Ja, also es ist am Anfang eine sehr große Überwindung,
02:23aber ich glaube, am Ende ist ja das, was zählt, wie sehr möchte man das
02:26und wie sehr will ich dieses Ziel erreichen.
02:29Und bei mir war das der letzte Kanal von den sieben
02:31und ich wollte nichts mehr als auf der anderen Seite ankommen.
02:35Und das hat mich, glaube ich, auch gerade die letzten zwei Stunden da durchgebracht,
02:39weil ich einfach mir währenddessen die ganze Zeit gedacht habe,
02:41ich möchte nie wieder hierhin zurück, weil man sich ja dann auch immer daran erinnert,
02:45wenn man es jetzt nicht schafft oder wenn man aufgeben muss,
02:48da muss man nochmal zurückkommen an denselben Ort.
02:51Und ich hatte das auch in meiner Karriere schon ganz oft,
02:53dass ich Sachen nicht beim ersten Mal geschafft habe
02:55und dann immer wieder zurückkommen musste.
02:57Und das macht was mit einem, also es verändert einen als Mensch,
03:00aber auch immer mit dem Hintergedanken eben nochmal an den Ort zurück zu müssen.
03:05Du bist nicht nur die erste Deutsche, die die Ocean 7 durchschwommen hat,
03:08sondern du hast auch ein paar Weltrekorde schon, sage ich jetzt mal, auf deinem Buckel.
03:12Seit dem 3. Oktober diesen Jahres ist ein neuer dazugekommen,
03:16denn du hast es wirklich geschafft.
03:18Du bist mit deinem Schwimmpartner Andy Donaldson einmal um Ibiza geschwommen.
03:22Da waren die 24 Grad Wassertemperatur wahrscheinlich schon fast Badewanne-Feeling, oder?
03:25Das war tatsächlich sehr warm, ja.
03:27Und als dann noch die Sonne geschienen hat, tatsächlich war es am ersten Tag,
03:30also wir sind ja morgens um 7.30 Uhr gestartet
03:33und sind dann wirklich den kompletten Donnerstag durchgeschwommen
03:36und da war es wirklich sehr warm, auch gerade tagsüber, als die Sonne geschienen hat.
03:40Kann dann auch eine zu warme Wassertemperatur dann irgendwie was mit dir, mit deinem Körper machen?
03:46Also zu warm ist auch nicht gut, weil alles, was dann so über 28 Grad oder 28 Grad hat,
03:51ist dann einfach zu warm, um dann wirklich auch eine Leistung noch zu bringen.
03:55Man dehydriert total schnell und die Sonne,
03:58die Sonneneinstrahlung ist natürlich auch nicht förderlich, um Leistung zu bringen.
04:02Jetzt ist ja dieser Weltrekord drei Wochen her.
04:07Konntest du das überhaupt schon sacken lassen?
04:09Also es dauert tatsächlich immer eine Weile, bis das wirklich ankommt bei mir oder in dem Fall bei uns.
04:14Aber ich habe jetzt auch gestern nochmal mit Andy gesprochen
04:17und so langsam kommt es wirklich an, was wir da auch gemacht haben.
04:20Und ich gucke mir dann auch immer im Nachgang nochmal Bilder und Videos an
04:23und das ist dann auch, oder in dem Fall jetzt auch den Livestream, den es gab, nochmal angeschaut,
04:27weil ich ja selbst währenddessen keine Zeit hatte dafür.
04:30Und dann kommt es immer so an und ich sage auch,
04:31das ist so der schöne Unterschied von dem Sport, den ich damals gemacht habe im Becken.
04:36Das war dann immer so sehr kurz und sehr stark dann da, wenn man eine Bestzeit geschwommen ist.
04:40Aber genauso schnell war es wieder weg,
04:42weil man dann am nächsten Wochenende wieder versucht hat, schneller oder besser zu werden.
04:46Und das jetzt hält einfach viel, viel länger an und man freut sich viel, viel länger darüber.
04:51Gehen wir doch mal direkt rein in dieses Projekt.
04:54Wie war das für dich, als du nach 31 Stunden eigentlich wieder festen Boden unter den Füßen hattest?
05:00Fühlt sich da der Körper noch so ein bisschen wackelig?
05:03Ich muss tatsächlich sagen, also diesmal war es ja ganz anders,
05:06weil ich während den Pausen auf dem Boot war, das kannte ich ja sonst nicht.
05:09Also sonst war ich ja wirklich die ganze Zeit am Stück im Wasser.
05:13Und ich muss auch sagen, ich weiß gar nicht, ob ich das so gut fand, diese Pausen,
05:16weil mir währenddessen einfach die ganze Zeit, also ich wurde die ganze Zeit seekrank,
05:20weil am Anfang war es noch schön flach, aber dann nach, ich sage mal so 18 Stunden,
05:24hat es langsam angefangen, dass wir einen Wellengang bekommen haben.
05:27Und dann immer, als ich auf dem Boot war, fing es so langsam an, dass es mir übel wurde.
05:32Und ich war am Ende ehrlicherweise einfach nur froh, dass ich wieder Boden unter mir hatte
05:37und auch, dass es geschafft war, weil gerade in die letzten vier, fünf Stunden ging es mir wirklich sehr, sehr schlecht.
05:42Und ich wusste auch gar nicht.
05:43Ich habe dann auch das erste Mal gefragt, mein Trainer, wie lange ist es noch?
05:46Das mache ich normalerweise nie.
05:48Aber ich wollte einfach wissen, okay, ich schaffe es jetzt noch einmal, zwei Stunden zu schwimmen,
05:51aber alles, was darüber hinausgeht, weiß ich nicht, ob ich das noch schaffe,
05:54weil es mir einfach so lange so schlecht ging und ich nicht wusste, ich konnte keine Nahrung mehr bei mir behalten.
05:59Selbst Wasser war schon extrem hart am Ende, drinnen zu behalten.
06:03Und da war natürlich irgendwann dann auch die Frage der Zeit, wie lange ist es noch oder wie lange kann ich das noch aushalten?
06:10In unserem ersten Interview hast du mir ja gesagt, dass Ibiza eigentlich so eine Überraschungskiste werden wird,
06:15dass du eigentlich gar nicht so wirklich weißt, was da auf dich zukommen wird.
06:18Wie und wann bist du eigentlich auf die Idee gekommen, einmal um Ibiza schwimmen zu wollen?
06:24Ja, also die Idee mit Ibiza ist mir gekommen oder uns gekommen letztes Jahr,
06:29als ich dann die Ocean Seven fertig hatte und Andy auch die Ocean Seven fertig hatte.
06:34Wir haben uns kennengelernt in Neuseeland und da haben wir natürlich auch schon viel gesprochen.
06:38Okay, was wollen wir machen, wenn alles rum ist, wenn alles geschafft ist?
06:41Und dann haben wir überlegt, ja, was gibt es noch oder was kann man zusammen machen?
06:46Und diese Idee mit Ibiza war tatsächlich schon ein paar Jahre in mir, aber ich hatte einfach nie Zeit, die umzusetzen.
06:51Und auch, weil wir ja wirklich die ersten Menschen waren, die das gemacht haben.
06:55Also es gab ja noch keinen Menschen vorher, der das gemacht hat.
06:58Da gab es natürlich super viele unbekannte Sachen.
07:00Also wir wussten nicht, wie wird die Strömung sein?
07:03Wie lange ist es überhaupt?
07:05Das mit 30 Stunden war eine Annahme, weil wir unsere Zeiten halt hochgerechnet hatten.
07:09Aber wir wussten nicht, okay, vielleicht wird es auch 40 Stunden dauern.
07:11Aber am Ende war das, glaube ich, mit sehr, sehr vielen Unbekannten verbunden.
07:16Und auch die Vorbereitung mit den ganzen Genehmigungen, die wir im Vorfeld uns einholen mussten.
07:21Ja, das hat dieses Projekt auch so spannend gemacht am Ende, weil es eben nicht sicher war, ob wir es schaffen.
07:27Warum war Andy für dich der perfekte Teampartner, um das zu machen?
07:31Andy ist auch jemand, der sehr, sehr ehrgeizig ist.
07:33Und wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, dann will er das auch unbedingt erreichen.
07:36Und ich glaube, wir denken da auch sehr ähnlich und fokussieren uns dann auch währenddessen wirklich darauf, dieses Ziel zu erreichen.
07:43Und deswegen, glaube ich, ist bei Andy der beste Partner, den man sich hätte jetzt erträumen können für das Schwimmen.
07:49Du hast schon gesagt, es gab super viele Unbekannte zu deinem Training.
07:54Und wie, ob du dich spezifisch darauf vorbereitet hast, kommen wir gleich.
07:57Aber was muss man denn überhaupt tun, wenn man die Idee hat, okay, ich will einmal um Ibiza schwimmen?
08:03Sagt man da irgendjemandem Bescheid oder springt man, sage ich mal salopp gesagt, einfach ins Wasser und schaut, wann man einfach wieder am gleichen Startpunkt ankommt?
08:12Also erstmal, ja, man muss super viele Dinge einfach vorher beachten.
08:15Also erstmal fängt es ja damit an, dass man sich wirklich die Route angucken muss.
08:19Also wir haben dann gemessen, okay, wie weit ist es überhaupt um Ibiza?
08:23Oder so, dann kann man natürlich nicht direkt an der Küste lang schwimmen, sondern man muss ein bisschen weiter außen schwimmen, damit man die kürzeste Route erwischt.
08:30Und dann muss man natürlich gucken, okay, wie sind die Strömungen vor Ort? Ist es überhaupt realistisch?
08:35Deswegen waren wir auch Anfang des Jahres, ich und Andy, auf Ibiza und haben dann geschaut, okay, gerade diese Tricky Points eben sind dann ins Wasser gesprungen und haben geguckt, ob das überhaupt machbar wäre.
08:45Aber natürlich konnten wir jetzt im Vorfeld nicht die ganze Insel abschwimmen.
08:47So, da mussten wir natürlich auch ein bisschen darauf vertrauen, dass jetzt nicht irgendwo eine Strömung kommt, die wir gar nicht gesehen haben im Vorfeld.
08:55So, dann muss man schauen, okay, wen gibt es vor Ort? Es gibt ja keinen Ansprechpartner.
08:59Also mussten wir schauen, okay, wir haben dann geguckt, es gibt Ocean Man, das ist so eine Serie, so wie Iron Man, die das anbieten.
09:05Und dann haben wir geguckt, wer bietet das auf Ibiza an?
09:07So haben wir dann den Kontakt da hergestellt.
09:09Und dann haben wir eben wirklich geschaut, okay, wer kann uns auch ein Boot geben oder wer ist auch tatsächlich schon mal mit einem Schwimmer gefahren.
09:16Und wir hatten tatsächlich dann auch einen Käpt'n aus Tasmanien und aus Jersey, weil wir die einfach kannten und wussten, okay, die sind schon mal mit uns gefahren und wissen, wie das mit einem Schwimmer geht.
09:26Natürlich konnten die keine 30 Stunden durchfahren, deswegen mussten auch die sich abwechseln und haben dann zwischendrin geschlafen.
09:32Aber ich glaube, da sind so viele Punkte dann mit den Genehmigungen.
09:35Wir hatten ja dann am Ende dann die Genehmigung, dass wir überhaupt starten durften, dann auch gerade nachts zu schwimmen, im Wasser zu sein.
09:42Das musste natürlich alles mit der spanischen Behörde abgeklärt sein.
09:46Das waren schon extrem viele Telefonate und E-Mails, die wir da im Vorfeld geschrieben haben.
09:51Also ja, da gehört sehr viel dazu.
09:53Wie groß war denn dann so euer Team vor Ort, die dann wirklich hautnah mit dabei waren?
09:58Also ich glaube, jetzt am Ende, gut, durch den Livestream waren es natürlich noch mal viel, viel mehr Leute, aber ich glaube, insgesamt haben jetzt so 70 Leute an diesem Projekt gearbeitet am Ende, um das überhaupt umzusetzen.
10:08Und das war dann auch extrem schön, gerade am Ende, als dann alle noch mal an dem Abend zusammengekommen sind und man wirklich gesehen hat, okay, wie viele Leute da jetzt dran gearbeitet haben.
10:18Das hat einen dann schon auch stolz gemacht, dass man dann das geschafft hat in dem Moment.
10:23Da passt wieder der Spruch, Teamwork makes a dream work.
10:28Normalerweise schwimmst du ja wirklich für super lange Distanzen.
10:32Dieses Mal war es so, dass ihr das im Staffelmodus gemacht habt.
10:34Das heißt, alle zwei Stunden bist du reingesprungen, ihr habt abgeklatscht oder bist du dann eben rausgekommen.
10:41Hast du dich davor spezifisch irgendwie darauf vorbereitet?
10:44Kann man sich überhaupt auf so, sag ich mal, naja, für dich wird es schon fast Intervallschwimmen gewesen sein?
10:50Also das war eben die Besonderheit einfach bei dem Schwimmen, weil es einfach auch so extrem lang war und diese, ja, diese kompletten 31 Stunden am Ende, diese Abwechslung war auf der einen Seite vielleicht gut, aber auf der anderen Seite haben wir auch viel gelernt draus, weil es eben immer wieder diesen Rhythmus unterbrochen hat.
11:06Also gerade als man drin war und ich habe dann auch relativ schnell gemerkt, als ich dann wieder angefangen habe zu schwimmen nach diesen zwei Stunden Pause, ging es mir so nach einer halben Stunde auch wieder besser, weil die Seekrankheit nachgelassen hat.
11:16Die war auf dem Boot viel stärker als im Wasser.
11:18Nur dann war ich gerade wieder so drin und dann bin ich wieder rausgekommen.
11:21In dem Fall hat man auch gelernt, ich glaube, wenn wir das jetzt nochmal machen würden, vielleicht in einem anderen Format, würden wir, glaube ich, sogar eher längere Intervalle machen, sodass wir vielleicht drei, vier Stunden am Stück schwimmen, weil man dann einfach diesen Rhythmus nicht andauernd wieder unterbrechen muss, was es sehr anstrengend gemacht hat, weil man dann auch gerade mental immer wieder diesen Moment hatte, diese Pausen waren dann doch sehr relativ kurz.
11:42Also ich habe dann gegessen und dann kurz mich ausgeruht, aber dann musste man sich auch schon wieder fertig machen, 20 Minuten vorher wieder mit dem Ding wieder hinfahren und so hatte man dann eigentlich nur, glaube ich, eine Stunde, wo man wirklich Pause hatte.
11:54Das würde man, glaube ich, jetzt im Nachhinein ein bisschen anders machen.
11:58Ja, das wäre jetzt meine nächste Frage gewesen, wie schwer es denn eigentlich mental war.
12:02Man ist ja sonst auch immer in so einem Flow, wie du da mal erzählt hast, dann da ständig rausgerissen zu werden.
12:07Also hattest du dann auch mal einen Moment, wo du dir dachtest, so jetzt habe ich nicht mehr so ganz Bock, da rein zu springen?
12:14Ja, ich glaube, Bock ist es gar nicht, aber ich glaube, irgendwann sagt einem der Körper, es geht nicht mehr.
12:18Gerade dieser Schlafmangel und was dazu kam, ich habe die Nacht vorher leider auch wirklich nicht eine Minute geschlafen.
12:23Also ich war schon 30 Stunden wach, bevor ich überhaupt ins Wasser gesprungen bin und dann eben nochmal diese 31 Stunden.
12:29Ich glaube, am Ende war ich 70 Stunden am Stück wach, was einfach extrem war.
12:34Und auch währenddessen dann noch auf dem Boot zu sein und diese sportliche Leistung eben abzurufen.
12:38Da muss man einfach mental einfach extrem stark sein.
12:41Und die letzten Stunden war es auch so, weil ich hatte ja nie Kontakt zu Andy.
12:45Also wir haben uns im Wasser abgeschlagen und dann haben wir uns nicht mehr gesehen.
12:48Also wir konnten wirklich während den 31 Stunden gar nicht miteinander sprechen.
12:51Ich habe dann ab und zu, wenn es ging, haben wir uns gegenseitig eine Nachricht geschickt, wie es dir geht.
12:55Und dann hat Andy mir geantwortet in der Pause, ich ihm.
12:59Aber das war schon so ein bisschen, hatte ich mir irgendwie Vorfeld anders vorgestellt, aber wir konnten ja gar nicht miteinander reden.
13:05Und da hatte man sich schon ab und zu gewünscht, dass man mal kurz eine Minute hat, um in dem Fall mit Andy zu sprechen.
13:10Einfach um kurz zu sagen, wie Stand der Dinge ist.
13:13Weil am Ende, als es mir dann nicht mehr so gut ging, musste ich das dann auch über Joshua, über meinen Trainer, dann Andy vermitteln lassen.
13:20So, ich hätte es ihm ja lieber selbst gesagt, aber es ging halt dann in dem Fall nicht.
13:25Bevor dieses Projekt überhaupt losging, gab es ja schon so ein paar Tage, finde ich, so ein paar Fragezeichen.
13:31Es gab krasse Unwetter auf Ibiza.
13:34Wie war das für dich?
13:34Man ist dort, man hat monatelang sich vorbereitet und dann geht da wirklich ein paar Tage lang irgendwie wirklich die Welt unter.
13:41Also du hast ja auch Videos gepostet.
13:43Wie war das für dich da auch dann irgendwie mental sozusagen, ja, einfach auch so ein bisschen fokussiert und konzentriert zu bleiben?
13:50Stand das Projekt sogar mal wirklich auf der Kippe?
13:53Also ich glaube jetzt in Ibiza war es schon auch wieder sehr extrem, aber zum Glück, muss ich ehrlich sagen, war ich das gewohnt von den letzten Jahren.
14:00Also es war, ja, meine Vergangenheit hat mir einfach gezeigt, okay, es wird nie irgendwie so sein, dass man bei so einem Schwimmen einfach hinfährt und jetzt losschwimmt.
14:09Weil man ist so abhängig von der Natur, auch jetzt in Ibiza war es natürlich wieder extrem krass.
14:14Also wir hatten ja so starke Unwetter, dass wir aus unserem Hotel die Nacht zwei Nächte vorher evakuiert werden mussten und das Hotel wechseln mussten,
14:22weil die komplette Lobby unter Wasser stand und die Autos gar nicht mehr fahren konnten.
14:27Das ist natürlich alles, was man jetzt nicht unbedingt braucht vor so einem Schwimmen und was ja jetzt auch nicht unbedingt das alles fördert.
14:33Aber ich glaube, wenn man mental dann stark genug ist, um das auszublenden, was ich in dem Fall dann einfach gemacht habe,
14:38weil ich sage mir dann ganz oft, ich kann es halt nicht ändern.
14:41Die Situation ist jetzt so, wie es ist und vielleicht ist es für irgendwas gut.
14:44Also ich habe das irgendwie gelernt die letzten Jahre, einfach mir zu sagen, egal ob es jetzt Corona war, was ich vor Hawaii bekommen habe oder ein Unfall in Japan.
14:52Ich habe immer versucht, das Positive irgendwo dann noch drin zu sehen, auch wenn es natürlich nichts Positives hat in dem Moment.
14:59Aber ich glaube, am Ende bleibt einem ja nichts anderes übrig.
15:01Und dann waren schon auch so teilweise Gedanken, okay, wird das Projekt jetzt überhaupt stattfinden?
15:06Und was das Schlimmste eigentlich ist, ist dann den Druck, den man sich auch ein bisschen selbst macht,
15:09weil man ja weiß, wie viel Arbeit, wie viel Zeit, wie viel Training und auch wie viele Menschen im Hintergrund daran beteiligt sind.
15:15Das kommt natürlich immer wieder hoch und man erinnert sich daran, okay, was ist, wenn es jetzt nicht klappt?
15:19Wie hast du es geschafft, dir so ein Mindset zuzulegen, dass du dann auch wirklich sagen kannst,
15:25du schaltest jetzt hier einfach mal um und bist entspannt und lässt sozusagen den Dingen einfach so ihren Lauf?
15:32Ich glaube, ich habe mir das selbst beigebracht, weil am Ende habe ich mir dann überlegt,
15:36was kann ich jetzt machen in der Situation?
15:38Ich kann mich darüber aufregen, wie es jetzt gerade ist, aber ändern kann ich es ja nicht.
15:42Und wenn ich eine Situation nicht ändern kann oder ich kann ja nur das kontrollieren, was ich kontrollieren kann.
15:47Und wenn ich da nicht in der, also das ist ja höhere Macht einfach, da kann ich nichts machen.
15:52Und ich glaube, das muss man einfach lernen und dann auch akzeptieren, dass man manche Dinge nicht ändern kann.
15:57Ihr seid dann aufs Boot gestiegen und seid dann noch ein bisschen rausgefahren.
16:03An was denkst du, kurz bevor du dann wirklich ins Wasser springst?
16:06Fokussierst du dich dann irgendwie nochmal?
16:08Hast du irgendwie ein Ritual oder denkst du einfach so, okay, let's go?
16:12Also in dem Fall war ich jetzt einfach wirklich froh, dass es losging, weil ich einfach darauf gehofft habe, dass es überhaupt stattfindet.
16:19Und es sah ja auch wirklich, muss man jetzt ehrlich sagen, den Tag vorher wirklich gar nicht danach aus.
16:23Und ich konnte mir auch wirklich nicht vorstellen, dass sich das Wetter jetzt nochmal so extrem ändert,
16:27weil ich das auch schon oft erlebt habe, dass es dann doch 24 bis 48 Stunden dauert, bis sich alles wieder beruhigt hat.
16:33Und dann habe ich den Tag vorher aufs Meer geguckt und es war überall diese braune, weil der Sand so extrem ins Meer reingetränkt wurde.
16:41Ich habe echt gedacht, ich weiß nicht, ob das stattfindet morgen.
16:44Und wir waren ja dann auch schon relativ am Ende von unserem Zeitslot.
16:48Deswegen war ich wirklich in dem Fall einfach nur froh, dass es losging.
16:51Aber mit dem Hintergedanken, dass ich auch nicht genau, weil man nie genau weiß, was auf einem zukommt, das hat man immer im Hinterkopf.
16:58Du hast gesagt, ja, den größten Druck macht man sich ja selber.
17:03Jetzt bei dieser Ibiza-Challenge war es ja doch auch besonders, weil das Ganze von Magenta im Livestream gezeigt wurde.
17:09Normalerweise schwimmst du ja, sage ich jetzt mal, für dich.
17:12Da gucken jetzt irgendwie nicht tausende Menschen zu.
17:14Hat dich das im Vorfeld irgendwie so beeinflusst?
17:17Hast du da irgendwie daran gedacht, dass sozusagen, wenn es jetzt nicht klappen sollte,
17:21wovon man ja auch irgendwie, ist ja auch immer irgendwie die Chance,
17:24dass dann einfach tausende Leute mit zugucken?
17:27Oder konntest du das auch ganz gut ausblenden?
17:29Konnte ich ausblenden, weil es eher so war.
17:31Ich habe mich wirklich gefreut, dass es auch mal eine Möglichkeit gibt,
17:34diesen Sport ein bisschen in den Vordergrund zu bringen.
17:36Und dass es vielleicht auch mal Menschen erfahren, die vielleicht noch nie was von dem Sport gehört haben,
17:39weil es einfach schön ist.
17:41Und das freut uns natürlich extrem, wenn Menschen davon erfahren,
17:44die einfach noch nie Kontakt mit diesem Sport hatten.
17:47Und deswegen waren wir auch wirklich extrem happy, dass es dieses Mal dieses Magenta-Live-Format gab.
17:53Und jetzt auch im Nachhinein, ich konnte den Livestream leider nicht gucken, während ich geschwommen bin.
17:56Aber ich habe mir die letzten Tage viele Ausschnitte angeguckt und ich fand es wirklich sehr, sehr schön.
18:02Und es freut uns natürlich, dass es so gut ankam auch.
18:04Ja, ich habe den tatsächlich auch stundenlang laufen lassen neben der Arbeit.
18:08Und es waren ja auch wirklich absolute Sportgrößen mit dabei.
18:12Wie ist es jetzt so im Nachgang für dich zu sehen, dass einfach so viele Leute,
18:16seien sie jetzt aus dem Beschwimmsport oder nicht, da einfach eingeschaltet haben und dir alles Gute gewünscht haben?
18:21Ja, das war wirklich extrem cool.
18:23Ich wusste natürlich, währenddessen haben mir mein Papa und Niki auch so ein bisschen gesagt,
18:27wer jetzt gerade so da ist.
18:28Und es war schon so, währenddessen hat einem das sehr, sehr viel positive Energie gegeben.
18:32Auch jetzt im Nachhinein war das super cool, einfach zu sehen, wer da alles mit dabei war.
18:37Und da sind wir auch super dankbar für.
18:39Gehen wir jetzt mal in diese Wechselreihen.
18:42Wie kann man sich das vorstellen?
18:48Wie bist du in dieses Wasser gesprungen?
18:52Zählst du irgendwie?
18:53Hast du da überhaupt noch ein Zeitgefühl?
18:55Wusstest du dann immer so, okay, jetzt habe ich irgendwie noch eine Stunde.
18:58Jetzt geht es langsam irgendwie dem Ende entgegen.
19:01Wie waren diese Schwimmphasen für dich?
19:02Also was wir immer gemacht haben, um auch selbst ein Zeitgefühl zu behalten,
19:06war tatsächlich, dass jemand so eine kleine Uhr gedrückt hat, als wir rausgekommen sind.
19:11Und dann wusste man ungefähr, die habe ich da mitgenommen, auch unten in die Kabine.
19:14Und dann wusste ich immer genau, wie lange ist es noch, bis es wieder losgeht.
19:17Weil man ja doch vorher sich auch wieder, ja, ich will jetzt nicht schlafen und dann aufstehen
19:22und dann ins Wasser springen.
19:25Gut, der Schlaf hat sowieso gar nicht funktioniert, aber hatte ich mir vorher so ausgemalt.
19:29Und dann, ja, war das tatsächlich so, dass wir uns dann eben wieder so 20, 30 Minuten
19:33vorher wirklich fokussiert haben, dann mit Vaseline eingecremt haben,
19:37Sonnencreme drauf gemacht haben, Lichter in der Nacht und so weiter.
19:40Das dauert natürlich auch immer einen Moment.
19:42Und dann sind wir von dem größeren Boot einfach auf das kleinere Dingi draufgegangen
19:46und sind dann zu einem jeweiligen Wechselpunkt gefahren.
19:51Also wenn Andy dann im Wasser war, bin ich zu ihm hingefahren.
19:53Und dann haben wir die Minute, also als es dann noch eine Minute war, runtergezählt.
19:58Und dann bin ich ins Wasser gesprungen.
20:00Und dann habe ich gewartet und dann haben wir im Wasser abgeschlagen.
20:02Und dann ging es weiter.
20:04Und das haben wir dann halt 31 Stunden lang so gemacht.
20:07Hast du dich am Ende, hast du am Ende überhaupt noch irgendwie mitzählen können,
20:11wie viele Runden du überhaupt noch geschwommen bist?
20:12Nee, aber was ich dann immer gemacht habe, war, ich weiß auch nicht,
20:15ich bin ja dann die ersten zwei Stunden geschwommen, also beim Sonnenaufgang.
20:18Und dann habe ich es wirklich immer so getimt.
20:21Ich bin dann auch wieder in den Sonnenuntergang, also ins Dunkle geschwommen
20:23und dann wieder in den Sonnenaufgang.
20:25Also irgendwann habe ich dann auch so gedacht,
20:26okay, es muss jetzt langsam irgendwie, keine Ahnung, 30 Stunden rum sein.
20:31Aber man verliert irgendwann dann auch einfach wirklich das Zeitgefühl.
20:34Also man weiß natürlich, okay, jetzt ist Tag oder Nacht.
20:36Aber man weiß nicht, wie lange ist man jetzt schon geschwommen?
20:40Sind es jetzt 12 Stunden, sind es jetzt 18 Stunden?
20:42Und das war auch bei meinen Schwimmen vorher.
20:45Ich hatte keine Anhaltspunkte.
20:47Also was wir dann immer gemacht haben, ist, dass wir,
20:49wir bekommen ja jede halbe Stunde ein Getränk.
20:51Das sind so die einzigen Anhaltspunkte, die wir haben,
20:54weil wir dann uns das hochrechnen, okay, eine halbe Stunde, Stunde,
20:57wie viele Getränke hatte ich jetzt?
20:58Aber selbst das irgendwann nach dem 18. Getränk, weißt du dann auch nicht mehr,
21:02wie lange bin ich jetzt geschwommen?
21:03Also das ist irgendwann dann einfach nur eine Zeit.
21:07Wie hast du dich denn verpflegt, als du aus dem Wasser rausgekommen bist?
21:11Also hast du da einfach dann auch in jeder Pause eine Routine gehabt,
21:16was du wann zu dir nimmst, um auch nicht irgendwie jetzt mit komplett vollem Magen
21:19wieder ins Wasser zu springen?
21:21Wie verpflegst du dich da?
21:22Genau, also wir haben ja auch währenddessen, also während wir im Wasser waren,
21:25ganz normal unsere Getränke, also die Carbdrinks getrunken.
21:30Und während wir dann auf dem Boot waren, was natürlich in dem Fall ein bisschen besser war,
21:33weil wir auch einfach feste Nahrung zu uns nehmen konnten.
21:35Also wir konnten dann auch mal Nudeln essen, was sonst ja eigentlich nicht möglich ist,
21:40wenn ich dann am Stück 15 Stunden im Wasser bin.
21:42Da kann ich keine Nudeln essen, also da muss ich dann wirklich nur Gels nehmen
21:45oder eben Tomatensuppe und diese ganzen Sachen.
21:48Aber ich bin generell eh ein Mensch und vielleicht da jetzt auch nicht das beste Vorbild,
21:53weil ich generell sehr, sehr wenig esse und trinke bei so Events, weil es einfach nicht,
21:58ich vertrage es einfach nicht.
21:59Irgendwann, wenn ich dann noch seekrank bin, kann ich fast gar nichts mehr zu mir nehmen
22:03und dann muss ich tatsächlich auch irgendwann nur noch Tee und Tomatensuppe zu mir nehmen,
22:07weil das das Einzige ist, was ich noch bei mir behalten kann.
22:10Hauptsache die berühmte Tomatensuppe geht noch rein.
22:13Die geht immer.
22:15Also wenn die nicht mehr geht, dann ist es wirklich so weit.
22:19Gab es denn besondere Begegnungen im Meer?
22:23Also ich muss tatsächlich sagen, es wurden Delfine gesehen, aber ich habe sie leider nicht gesehen,
22:29die waren zu weit weg.
22:30Aber was extrem schön war und was mich auch wirklich die ganze Nacht irgendwie so ein bisschen,
22:35ja, bei Laune gehalten hat, sage ich jetzt mal, war dieses Phänomen, das nennt sich bei Luminaires,
22:39das sind so, also es sieht aus wie Glühwürmchen, wenn man die Hand ins Wasser macht.
22:43Das sieht man allerdings von außen nicht und das hatte ich schon einmal, als ich in Los Angeles geschwommen bin
22:47und das habe ich dann wirklich die ganze Nacht beobachtet, weil es einfach so ein Naturphänomen ist,
22:51was mich total beeindruckt.
22:54Ja, und das sieht man natürlich, wenn man jetzt auf dem Boot ist, nicht.
22:56Ich habe das dann auch erzählt, dass es wieder jetzt hier gerade ist und alle haben, glaube ich, auch gedacht,
23:01so was redet die da?
23:02Halluziniert sie?
23:03Ne, was redet die da? Geht es dir gut oder hat die gerade irgendwelche ganz starken Probleme?
23:08Aber das ist schon sehr, sehr faszinierend, also richtig cool.
23:12Während dieser ganzen Zeit wurde ja auch auf deinem Social Media Account auch super viel Content gepostet
23:16und eine Frage, da musste ich irgendwie total drüber nachdenken,
23:20weil ich davor noch nie drüber nachgedacht habe.
23:22Aber die eine Frage war, ob einem der Mund austrocknen kann im Salzwasser.
23:28Erzähl doch mal, was passiert mit deinem Körper, wenn du so lange Zeit im Salzwasser bist?
23:34Also tatsächlich war das ein Riesenproblem jetzt auf Ibiza, weil das Wasser wirklich extrem salzig war.
23:39Ich will sogar sagen, das salzigste, in dem ich je geschwommen bin.
23:42Es war wirklich sehr, sehr salzig und ich hatte auch im Nachgang mit Andy gesprochen
23:47und wir konnten beide nicht wirklich was essen danach, also die drei Tage danach,
23:52weil es einfach so offen war, einfach durch den Salzgehalt.
23:55Und ja, man musste wirklich, also man dehydriert einfach.
23:58Und ich habe so viel getrunken, auch auf dem Boot, dann die ganze Zeit versucht, Wasser,
24:02gerade am Anfang, als es mir noch gut ging, keine Ahnung, zwei Liter in einer halben Stunde,
24:06weil es so viel Salz einfach im Körper war, dass natürlich irgendwann trocknet man dann aus.
24:12Als du dann seekrank geworden bist, was hat dir da geholfen?
24:17Wurde dir gut zugeredet?
24:19Ja, wie hast du das geschafft, dass du dann immer und immer wieder in dieses Wasser gestiegen bist?
24:23Also ich glaube eigentlich nur, dass ich es unbedingt wollte und auch, dass Andy da war
24:28und man will natürlich auch den anderen da nicht im Stich lassen und will dieses Ziel unbedingt erreichen.
24:33Ich glaube, man findet sehr, sehr viel Energie, wenn man das Ziel unbedingt möchte
24:37und das war dann auch das, was mich am Ende nochmal hat, gerade die letzten 1,40 schwimmen lassen,
24:43weil dann bin ich mit Andy zusammengeschwommen, dann war das nochmal so,
24:46okay, wir wollen zusammen diesen Traum uns erfüllen und da will man natürlich auch unbedingt, dass es klappt.
24:52Ihr hattet auch noch ein anderes Ziel, nämlich Spenden zu sammeln.
24:56Du bist auch Gründungsmitglied von DVRG Hilft.
24:59Erzähl doch mal, was war euer Ziel, also was passiert mit diesen Spenden,
25:03wie viel habt ihr überhaupt irgendwie eingenommen und du engagierst dich ja nebenbei auch ganz viel.
25:08Ja, also ich glaube, wir haben tatsächlich jetzt 155.000 Euro zusammengekriegt,
25:13also das ist wirklich richtig viel und es freut mich super,
25:16weil ich einfach damit auch natürlich super vielen Kindern das Schwimmen beibringen kann
25:20und diese Förderung einfach ist so, so dringend nötig,
25:23weil in Deutschland immer weniger Kinder einfach schwimmen lernen können
25:26und auch die Möglichkeit gar nicht mehr viele einfach haben auf dem Schwimmkurs
25:30und deswegen freut es uns natürlich sehr, dass so, so viel Geld zusammengekommen ist
25:34und wir damit ganz, ganz viele Kinder glücklich machen können am Ende.
25:37Und ja, ich setze mich jetzt schon seit 2020 dafür ein,
25:41dass Kinder eben die Möglichkeit bekommen, schwimmen zu lernen,
25:45sei es über Gutscheine, die wir über die Tafel ausgeben,
25:49damit Kinder eben kostenlosen Schwimmkurs besuchen können
25:52oder jetzt auch, war ich vor ein paar Wochen in der Kita,
25:56wo die Kinder einfach die Möglichkeit haben, eben in der Zeit, wo sie in der Kita sind,
26:00eben den Schwimmkurs zu besuchen, jetzt nicht danach
26:02oder so noch von den Eltern ins Schwimmbad gebracht werden müssen,
26:06weil daran hapert es tatsächlich auch oft,
26:09dass die Eltern eben vielleicht auch keine Zeit,
26:11aber auch manchmal vielleicht auch keine Lust haben,
26:13die Kinder ins Schwimmbad zu bringen
26:15und das ist natürlich eine schöne Möglichkeit,
26:16so dass die Kinder dann vor der Schule einfach schwimmen lernen.
26:20Fühlst du dich dann da auch manchmal so ein bisschen
26:21an die kleine Nathalie zurückerinnert?
26:24Tatsächlich ja, weil es war jetzt auch so,
26:26wenn man dann mit den Kindern ist, man sieht halt einfach sehr,
26:28wie sie das auch erfreut, einfach im Wasser zu sein
26:31und wie glücklich die sind, wenn sie dann einmal da sind.
26:34Also natürlich, der Weg dahin ist dann immer so fragwürdig
26:37und man schafft es auch nicht immer bis ins Schwimmbad,
26:40aber wenn man dann einmal so sieht, wie glücklich die auch sind
26:42und wie viel Spaß sie dann macht,
26:44dann macht es mich auch extrem glücklich.
26:47Was kannst du so jungen Menschen mitgeben,
26:50jetzt so aus deiner Karriere, was du so gelernt hast im Laufe der ganzen Jahre?
26:55Ja, ich glaube, das Wichtigste ist, dass man an sich selbst glaubt,
26:57weil es wird immer Momente geben, wo keiner an einen glaubt
27:01oder vielleicht die Familie oder die engsten Freunde,
27:03aber wo man von außen trotzdem immer gesagt kriegt,
27:05okay, das ist viel zu crazy, die Idee, die du jetzt hast,
27:08oder es wird nicht klappen.
27:10Da muss man, glaube ich, einfach so stark sein,
27:12dass man dann weitermacht und nie aufgibt.
27:15Und am Ende, glaube ich auch, was ich gelernt habe in meiner Karriere,
27:18ist, dass man vielleicht manchmal das nicht alles immer beim ersten Mal klappt,
27:22aber dass, wenn man dranbleibt und es immer wieder macht
27:25oder immer wieder versucht, dass es dann irgendwann auf jeden Fall klappen wird.
27:29Mit der Ibiza-Challenge, ja, ist jetzt den nächsten, sage ich jetzt mal, Weltrekord geknackt.
27:36Wie wichtig ist dir dieses Label Weltrekord?
27:40Das sieht natürlich immer schön aus in der Vita,
27:42na ja, hier Nathalie Pohl hat so und so viele Weltrekorde geknackt.
27:46Ist das überhaupt für dich irgendwie eine Motivation,
27:50dass dann am Ende gelabelt wird, okay, das hat davor noch nie jemand gemacht
27:54oder geht es dir auch einfach um die besondere Herausforderung,
27:56die Ibiza jetzt zweifellos hatte?
27:58Genau, also es geht um die Herausforderung
28:00und wenn der Rekord natürlich passiert oder kommt, ist das schön.
28:04Aber ich mache das alles nicht, um irgendwelche Rekorde zu brechen,
28:06sondern ich mache das für mich selbst
28:08und um mir auch ein bisschen zu beweisen, dass ich es schaffen kann
28:11und nicht für eine Zeit oder jetzt, um irgendwie die krasseste Sache zu machen,
28:17sondern das sind Ziele, die ich mir, ja, die ich mir in meinem Kopf überlegt habe
28:20und die ich gerne erreichen wollte in meinem Leben.
28:23Und wenn der Rekord dann kommt, umso schöner,
28:25dann weiß man auch, okay, das ganze Training hat sich gelohnt.
28:28Aber wenn der Rekord nicht kommt, was ich auch schon oft hatte,
28:31dann macht das die Leistung auch nicht weniger, ja, weniger stark,
28:35weil man einfach, ich erinnere mich dann immer daran,
28:38was habe ich gemacht, um in dem Moment zu sein,
28:41und das ist es ja eigentlich, was dann auch am Ende so viel wert ist für einen selbst.
28:45Wir sind ja beide gleich alt und ich finde, wir sind so ein bisschen
28:48so diese Generation LinkedIn, die nach irgendwie beruflichen,
28:53sag ich mal, Höhepunkten dann immer so die biggest learnings auf LinkedIn postet.
28:57Was würdest du sagen jetzt von der Ibiza-Challenge,
29:00was sind so deine Learnings, positiv wie negativ,
29:02die du jetzt für dich so mitnimmst?
29:05Also ich glaube, positiv ist es einfach gewesen,
29:07das eben mit Andy zusammen zu machen
29:08und auch eben einfach dieses Team dahinter gehabt zu haben,
29:12was einen wirklich extrem unterstützt hat.
29:15Und dieses Team, muss ich sagen, habe ich ja eigentlich auch schon,
29:17oder meine Familie habe ich ja schon mein Leben lang hinter mir.
29:20Und ich glaube, das ist ein ganz, ganz großes Learning,
29:22generell jetzt nicht vielleicht ein Ibiza,
29:24aber aus meinem Leben, was ich die letzten Jahre hatte,
29:26dass man viel, viel mehr erreichen kann,
29:28wenn man eben ein starkes Team hinter sich hat,
29:31was an einen glaubt,
29:32weil es immer mal Momente gibt, wo man vielleicht auch Selbstzweifel hat.
29:35Und wenn man dann weiß, okay, die sind immer da und glauben an einen,
29:38dann gibt das einem sehr, sehr viel Energie.
29:41Was war jetzt nicht so gut in Ibiza?
29:42Ich glaube eben, ich weiß nicht,
29:44dieses Staffelformat war auf jeden Fall gut
29:48und vielleicht ein bisschen negativ.
29:50Also es hatte positive und negative Seiten.
29:53Diese Pausen,
29:54Ich muss sagen, ich bin doch eher jemand,
29:56der in seinem Rhythmus gerne bleibt
29:58und nicht andauernd unterbrochen wird.
30:00Aber man kann natürlich auch viel, viel längere Distanzen so schwimmen,
30:05die bis vorher einfach nicht möglich sind.
30:08Du hast gesagt, die Ibiza-Umrundung war so dein Traum.
30:12Den hast du dir jetzt erfüllt.
30:14Sind da noch ein paar Träume in der Hinterhand?
30:17Hast du schon irgendwas konkret geplant?
30:19Wie geht es jetzt weiter bei dir?
30:20Ja, also es gibt nächstes Jahr dann neue Ideen,
30:24neue Ziele von mir.
30:26Und ich finde dieses Format eben,
30:28was Inseln angeht, sehr, sehr interessant.
30:31Ich will dazu jetzt noch nicht alle Details sagen,
30:32aber es wird auf jeden Fall weitergehen mit Inseln.
30:37Da würde ich sagen,
30:38da bin ich gespannt,
30:41ob es vielleicht die nächste Insel-Umrundung gibt,
30:43vielleicht Solo und nicht als Staffelformat?
30:46Wer weiß.
30:47Okay, dann bin ich gespannt.
30:50Liebe Nathalie, vielen lieben Dank,
30:51dass du dir die Zeit genommen hast.
30:52Und ja, bei der nächsten Insel würde ich sagen,
30:56bin ich gerne auch vor Ort mit dabei.
30:58Und dann kannst du mir mal beibringen,
31:00wie man prinzipiell schwimmt.
31:03Wie man grau schwimmt.
31:04Genau, wie man grau schwimmt.
31:06Und dann schwimme ich bestimmt mal so 10 Meter mit dir mit.
31:09Vielen lieben Dank.
31:10Danke schön.
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