00:00Es war ein Abend, der Kunst, Klang und Geist vereinte.
00:25Die Finisasch von Margarete Kopecki wurde zum sinnlichen Höhepunkt in der Galerie Wienartig, mit einer Lesung von Otto Brussatti, der mit feinem Witz und literarischer Tiefe begeisterte, und berührenden Klavierklängen von Bernd Hage, die den Raum in warme Resonanz tauchten.
00:42Zwischen Bildern und Worten, Tasten und Gedanken entstand ein Dialog der Sinne. Besucher, innen lauschten, staunten, spürten und nutzten den Abend, um dem Wunder des Klaviers und der Musik näher zu kommen.
00:55Es war nicht nur ein Abschluss, sondern ein Aufbruch. In neue Perspektiven, neue Empfindungen, neue Verbindungen.
01:01Dieses Klavier ist ein ganz besonderes Klavier. Es ist ein Lauberger Konzertpianino. Wir haben das schon gefilmt. Modell Schubert.
01:11Und man könnte sich dieses Klavier auch, also das ist aus den besten Jahrgängen aus der Zwischenkriegszeit, und das könnte man sich auch als Stummfilmklavier vorstellen.
01:21Es ist ungefähr 1930 gebaut, und es gab ja ein bisschen früher, also Ende der Monarchie, gab es 100 Klavierfabriken in Wien.
01:31Und Lauberger und Bösendorfer und Erba hat so zu den Top-Level gehört.
01:35Und das ist ja 135 Zentimeter hoch, also es ist fast wie ein Flügel.
01:42Was ist da der Unterschied vom Klang?
01:44Naja, hier ist ein viel wärmerer Klang. Es ist nicht so wie bei manchen modernen Klavieren, dass es sehr schrill klingt.
01:50Und das erklärt sich auch dadurch, damals haben die Hölzer 10 bis 14 Jahre Trockenzeit gehabt, also ein Klangholz, das über lange Zeit trocknen kann.
02:01Heutzutage wird das in Föhnkammern ganz schnell gemacht, aber dieses langsame Trocknen des Klangholzes ist ein Teil von dieser Qualität.
02:11Und es ist ein Handwerk drinnen, es sind so viele Arbeitsstunden drinnen, das wird heutzutage wegrationalisiert.
02:17Jetzt vom Klavier zur Musik, welche Stücke haben wir gehört?
02:22Ich habe angefangen mit Robert Schumann, das werden wir jetzt vielleicht noch einmal spielen.
02:26Dann haben wir für Elise von Beethoven und da haben wir die Frage gestellt, für Elise, das ist ja fast wie James Bond, das ist ein Deckname, ein Codename, die heißt ja gar nicht Elise.
02:40Und wer uns sagen könnte, wie sie wirklich heißt, der würde wahrscheinlich Millionär werden, durch die Veröffentlichung oder durch ein Buch schreiben.
02:46Also seit 200 Jahren wird geforscht, wer ist die Elise wirklich?
02:51Ich schätze eine Gräfin, die nicht mit einem Künstler zusammen sein dürfte oder so.
02:57Aber es ist nicht immer harmonisch, auch für Elise, das gar nicht so leicht zu spielen ist, merkt man auch einen Streit manchmal, wenn man unten das große A 71 Mal klopft und einen dissonanten Akkord.
03:09Also es ist nicht nur Harmonie, aber es löst sich alles auf.
03:12Wunderbare Sache. Ein Stück, das glaube ich fast jeder Mensch kennt.
03:15Ja, aber niemand weiß, wer die Elise wirklich ist.
03:19Und dann habe ich noch etwas, einen Gruß aus Skandinavien gespielt von dem berühmten Komponisten Edward Grieg, der ja in Leipzig studiert hat.
03:28Aber auch hier in Wien hat er sein Klavierkonzert dirigiert im Musikverein im Großen Saal.
03:33Und wer war der Solist? Busone.
03:35Also, aber Grieg hat das auch selber geschrieben.
03:37Und ich habe hier aus der Pergün-Suite, habe ich Solveig's Lied.
03:43Und ich habe es heute unserer Gastgeberin Veronika gewidmet.
03:46Also Veronikas Lied.
03:48Wunderbare Sache.
03:49Jetzt holen wir gleich die Veronika her.
03:51Es war heute ein, leider Gottes ohne uns, ein wunderbarer Abend.
03:57Was war das Besondere?
03:59Was das Besondere war, ich glaube, jeder Abend hier ist das Besondere.
04:03Aber für mich Besondere, dass Bernd, Hage und Otto Brosatti miteinander interagiert haben.
04:10Ich fand das wunderwunderschön.
04:11Der Herr Brosatti ist leider schon gegangen.
04:13Ich hoffe vielleicht, Bernd, können wir das wieder mal wiederholen.
04:16Das wäre wunderbar.
04:18Es war einfach, er hat ein Stück gelesen.
04:20Bernd hat geantwortet musikalisch.
04:23Sie haben aufeinander Bezug genommen.
04:24Es war eine sehr schöne Spannung.
04:27Es war wirklich schön.
04:29Otto Brosatti hat einfach Literatur ausgesucht, die sich zum Teil auf Klavier bezieht.
04:34Richtig.
04:35Das heißt, man kann sagen, es war eine Klangholke.
04:38Wenn man das so will, kann man sagen.
04:39Wir haben auch versucht, unser neues Klavier zu taufen.
04:42Es hat noch keinen Namen.
04:44Also wenn jemand eine Idee hat, wir wünschen uns einen Vornamen mit K.
04:50Vielleicht mag jemand mitstimmen.
04:53Und dann würde ich noch gerne ein bisschen Werbung machen.
04:55Wir haben am 9. Oktober unseren Gallery Walk.
04:59Circa 18 Uhr.
05:01Da wird unser wunderbarer Herr Bernd, Hage, wieder mal spielen.
05:06Und wir dürfen uns überraschen lassen, was wieder Schönes wäre.
05:09Das wird sicher großartig werden.
05:11Wunderbar, also den 8. Oktober, 9. Oktober nicht vergessen und hier in die Wunderbare Galerie kommen.
05:17Würde mich sehr freuen.
05:19Herzlich willkommen.
05:20Danke.
05:20Danke.
05:22Amen.
05:52Amen.
06:22Amen.
06:52Amen.
07:22In der Musik fällt mir sehr leicht, weil ich schon mit vier Jahren das absolute Gehör hatte.
07:29Aber das ist kein Verdienst, das hat man einfach, hat einer von tausend.
07:33Und wenn ich ein Radio höre, kann ich sofort sagen, welcher Tonart das ist.
07:37Fantastisch, das kommt aber zugute.
07:39Ja, ja, und ich kann ja hunderte Musikstücke auswendig spielen.
07:44Ohne Noten.
07:44Das ist was anderes, das hängt nicht mit dem absoluten Gehör zusammen.
07:48Ich hatte ein gutes Gedächtnis.
07:50Heute Finissage, immer eine traurige Sache, die Finissage.
07:55Jetzt machen wir aber den Schritt zurück.
07:57Wie war das bei der Vernissage?
07:59Ja, ich war überrascht, wie viele Menschen kommen, sondern vor allem, also viele, die ich als Kinder schon gekannt habe.
08:06Und ja, ich war wirklich zufrieden.
08:08Und das ist auch gut gelaufen.
08:11Es wurde auch zwischendurch besucht.
08:13Ich habe ein bisschen was verkauft, was ich gar nicht vorgehabt habe.
08:17Ja, und ich habe viel Lob gekriegt.
08:20Und wer wird nicht gern gelobt?
08:22Absolut.
08:23Und heute, die Finissage war ja ganz was Besonderes eigentlich.
08:26Das war was ganz Besonderes mit dem Otto Brussati und mit der ganz schönen Musik.
08:32Es hat Kaisner spielt Schubert, Menschenbilder.
08:34Das war nicht ganz dann so.
08:37Aber Herr Brussati hat das so professionell gemacht.
08:41Also ja, und ich habe das gut gefunden.
08:45Ja, war wirklich gut.
08:47Und das freut mich.
08:49Also morgen wird abgeräumt.
08:51Ich bin um meine Erfahrung reicher.
08:54Ja.
08:55Letztes Mal, wie wir zwei miteinander gesprochen haben.
08:57Das war eben bei der Vernissage.
08:58Haben Sie gesagt, die erste und wahrscheinlich die letzte.
09:01Sicher?
09:02Naja, ich habe gesagt, wenn ich was mache, mache ich dann den Tag der offenen Tür bei mir im Haus.
09:06Mache ich einfach die Türen auf und lasse die Leute hereinkommen.
09:09Weil es ist schon ein Aufwand.
09:12Es ist ein Aufwand.
09:13Und ich habe gesagt, ich wüsste jetzt, ich hätte ja da gute Ideen.
09:17Ich hätte so gerne eine Finissage gehabt, wo ich einen Kopf nehme und den da auf einen Steinboden zerschmetter.
09:22Das ist, da ist ein Kunststoffboden, wäre ich nicht gegangen.
09:26Und heute war das eher im Zeichen von Brussati und Musik, was sehr schön war.
09:32Vor allem eins, was ich noch sagen wollte, ist, es ist ja wunderschön, dass Sie überhaupt die Zeit finden zu malen.
09:37Weil wenn man ein Geschäft hat, da ist man dann sowieso angehängt.
09:40Ja, naja, ich bin ja nicht nur Geschäft, ich bin Oma, glückliche Oma.
09:44Und wie gesagt, ja, ich mache viel noch für mein Alter.
09:47Das habe ich eh schon angesprochen, aber ich werde nächstes Jahr 80.
09:50Und das ist eigentlich auch ein Schreck, ein Schreckens-, also, dass man so alt werden kann.
09:57Das ist aber schön eigentlich.
09:58Ja, aber man hat natürlich, es begleitet einem ja nicht nur das Schöne im Alltag.
10:04Alles klar.
10:05Was aber schön war, waren die Ausstellungen, waren die Bilder, die Köpfe.
10:09Interessant, dass man mit Köpfen eine ganze Ausstellung macht.
10:11Ja, und ich habe ja noch einmal so viel zu Hause.
10:14Also doch eine zweite.
10:15Naja, das weiß ich nicht.
10:16Schauen wir mal.
10:16Schauen wir mal.
10:17Also, wenn ihr zu Hause was macht, lade ich euch ein.
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