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200 Kilometer nördlich des Polarkreises entsteht Europas Hoffnung auf einen eigenen Weltraumbahnhof: Im Esrange Space Center in Kiruna soll der globale Wettlauf ins All eine neue, nordische Dimension bekommen.

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Transkript
00:01Nordschweden, 200 Kilometer nördlich des Polarkreises.
00:05Dies ist nicht nur eine abgelegene Naturidylle.
00:08Hier liegen auch die Hoffnungen Europas auf einen Weltraumbahnhof,
00:11der mit denen in den USA, China und Russland konkurrieren kann.
00:16Das schwedische S-Range Space Center in Kiruna
00:19gehört zu den Standorten für Raketenprogramme,
00:22um Europa im globalen Weltraumwettlauf voranzubringen.
00:25Derzeit befindet sich Europas einzige Startrampe,
00:30von der aus Raketen und Satelliten in die Erdumlaufbahn starten können,
00:34in französisch Guyana in Südamerika.
00:37Ansonsten nutzt Europa Cape Canaveral, der NASA in Florida.
00:41Und seit Jahrzehnten verlässt sich Europa
00:44auch in Sachen Weltraumsicherheit auf die USA.
00:47Doch die America First-Politik der Trump-Regierung
00:50und der rasant wachsende kommerzielle Markt
00:53lassen die Europäer umdenken.
00:55Einerseits gibt es einen Wettlauf zum Mond,
00:58wie wir ihn auch in den 1960er-Jahren erlebt haben.
01:02Andererseits geht es,
01:03und das ist vielleicht die größte Veränderung der letzten Zeit,
01:06im Weltraum jetzt auch um militärische Sicherheit und Verteidigung.
01:10In einer Notfallsituation,
01:12ich würde sogar sagen in einer Krisensituation,
01:15in der Weltraumressourcen ersetzt werden müssen,
01:18muss man in der Lage sein, Raketen, Nutzlasten und Satelliten
01:22schnell nach oben zu bringen.
01:23Aus diesem Grund wird in eine Vielzahl von Systemen und Regionen investiert,
01:28sowohl in Weltraumbahnhöfe als auch in Raketen.
01:35Die Anlage in Kiruna wird von der schwedischen Weltraumbehörde SCC betrieben
01:39und bietet ideale Voraussetzungen.
01:41Sie liegt weit abgelegen im dünn besiedelten Norden des Landes.
01:46Raketenteile, die bei Tests oder Starts herabfallen,
01:49sind also kaum eine Gefahr.
01:51Und die gut 30 Antennen können frei von Störsignalen senden und empfangen.
01:57Das gilt auch für den norwegischen Konkurrenten Andoja Spaceport,
02:01nur wenige hundert Kilometer weiter.
02:04Dort, auf einer Insel im Nordmeer,
02:07hatte die deutsche Firma Isar Aerospace Anfang des Jahres eine Rakete getestet.
02:12Sie war nach 30 Sekunden ins Meer gestürzt.
02:15Trotzdem war es ein Erfolg.
02:18Es ist wichtig für uns alle, weil wir die Daten brauchen,
02:21all diese Apps und Anwendungen, die Daten als Grundlage benötigen.
02:25Daher gibt es einen enorm wachsenden Bedarf an mehr Satelliten im Orbit.
02:29Bis 2030 wird die Zahl der Satelliten von 8000 auf 55.000 steigen.
02:35Das ist also enorme Geschäftsmöglichkeit.
02:39Deshalb entwickeln auch Portugal, Spanien, Italien,
02:42Deutschland und Großbritannien ihre eigenen Weltraumbahnhöfe.
02:46Aber die etablierten großen drei, USA, Russland und China,
02:49haben einen deutlichen Vorsprung.
02:52Die Kluft ist erheblich.
02:55Ich würde sagen, dass Europa, um in den nächsten fünf bis zehn Jahren
03:00überhaupt eine Rolle spielen zu können,
03:02seine Investitionen in die Raumfahrt mindestens verdoppeln muss.
03:07Und eine Verdoppelung bedeutet nicht,
03:09dass es den Rückstand um denselben Faktor aufholen würde.
03:13Denn es ist zu erwarten,
03:15dass auch andere Weltregionen weiter investieren werden.
03:19Europas Weg ins All führt auch über Kiruna.
03:22Mit jahrzehntelanger Erfahrung und besten Testmöglichkeiten
03:25in unberührter Natur will Schweden
03:27bei den Satellitenstarts vom Festland ganz vorne mitmischen.
03:30ganz vorne mitmischen.
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