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  • vor 7 Wochen
Anne möchte, dass Bastian endlich ein paar von seinen alten Videokassetten entsorgt, aber er bringt es nicht übers Herz, die 32 Edgar-Wallace-Filme wegzuschmeißen. Außerdem gibt es mal wieder Ärger mit den Nachbarn: Der alte Herr Albrecht ist schwerhörig und hat die Lautstärke seines Fernsehers auf Anschlag. Bastian hält dagegen, was wiederum die Nachbarin Frau Bruck auf den Plan ruft. Anne und Frau Bruck erwarten, dass Bastian etwas tut. Der fühlt sich aber überfordert und klagt seinem Kollegen Michael Kessler sein Leid. Michael empfiehlt ihm, Herrn Albrecht einen Hörverstärker für den Fernseher zu schenken, was Bastian auch prompt tut. Herr Albrecht ist von dem Gerät begeistert und outet sich außerdem noch als Edgar-Wallace-Fan. Aber am selben Abend sitzt Herr Albrecht tot im Sessel. Schuld daran, soll der Hörverstärker sein – Bastian gerät unter Mordverdacht.

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😹
Spaß
Transkript
00:00Also, was gucken wir? Das hier sind meine Zutaten für einen perfekten Videoabend.
00:07Alle folgen Raumpatrouille Orion, ganz neu abgetastet, plus das Special mit Elke Heidenreich.
00:12Und was hast du nochmal?
00:13Die Geschichte vom Walnen im Kamel.
00:15Zeig mal.
00:18Ah, von Bier und Basuchen, da war Luigi Faloni.
00:20Kennst du den?
00:22Nein.
00:22Mann, Bastian, kannst du bei dieser Kacktür referieren? Die geht immer wieder auf.
00:35So.
00:47Komm, wir spielen Schnickschnack-Schnuck drum, welchen Film wir gucken, ja?
00:49Du meinst Knobeln.
00:50Nein, ich meine Schnickschnack-Schnuck.
00:52Wir haben da immer Knobeln zugesagt.
00:54Das hat aber nichts mit Knobeln zu tun.
00:55Ja, aber das weiß ich, wir haben es uns nicht ausgedacht.
00:57Das heißt Schnickschnack-Schnuck oder Schin-Shang-Shang oder Schere, Stein, Blatt, Brunnen.
01:01Aber ohne Brunnen.
01:02Ah, das wusste ich so genau, dass du das jetzt sagst, weil die Streber wollen nämlich immer ohne Brunnen spielen.
01:06Ah, das ist ungerecht, Brunnen gewinnt zweimal.
01:08Ja, das stimmt ja auch, Brunnen gewinnt ja auch zweimal.
01:10Ja, das gilt doch für jeden, jeder hat doch die Chance mit Brunnen zu gewinnen.
01:12Ja, toll, dann spielt jeder die ganze Zeit nur Brunnen.
01:14Eben nicht, weil die große Kunst ist, ohne Brunnen zu gewinnen.
01:18Komm, du hast nur Schiss, dass ich dich abledere.
01:20Nee, bestimmt nicht.
01:21Okay, gut.
01:22Bitte?
01:23Schlick, Schnack, Schnuck.
01:26Ach, scheiße.
01:27Das ist ja wohl noch die größte Kunst, oder?
01:29Mit Brunnen zu verlieren.
01:30Ja, das ist jetzt witzig, oder wie?
01:32Hier, probier mal.
01:52Wir sind total lecker.
01:53Ja, total laut.
01:58Hab ich aus Japan bestellt.
02:00Gibt's hier gar nicht.
02:02Hab ich noch stapelweise.
02:09Probier doch mal.
02:12Die sind außen scharf, weil sie so grün sind.
02:15Das kennst du vom Sushi, ne?
02:16Von dieser grünen Pasta.
02:23Weißt du, beim ersten Mal hab ich noch gedacht, dass es Pistaz sind, oder was?
02:25Mann, Basti, ich würde wirklich gerne den Film gucken.
02:31Oh.
02:32Das darf jetzt nicht wahr sein, oder?
02:34Wenn ich einmal in der DVG gucken will.
02:37Komm, blas mir doch die Wolken fort.
02:39Trompeten ist dein Lieblingssport von Stefanie Hertel und Stefan Moss.
02:43Das ist von 94, glaube ich.
02:44Bist du bitte hoch und fragt, ob er es leiser macht.
02:46Wieso das denn?
02:47Ich hab eine 6.1 Dolby Digitalanlage.
02:49Hör bitte mal.
02:50So.
02:52Kamelsieg gegen Trompete.
02:54Bastian, das nervt.
02:56Wieso ist es genauso laut wie im Kino, ne?
02:57Da beschwerst du dich auch nicht.
02:59Außerdem kann ich jetzt wieder Nüsse essen.
03:00Aha.
03:01Sagen Sie, haben Sie nur voll Klatsche, Pastewka.
03:15Hallo, Frau Bruck.
03:16Machen Sie sofort den scheiß Fernseher leiser.
03:18Ich muss mich konzentrieren.
03:19Der alte Albrecht von oben hat seinen so laut.
03:20Da muss ich mal ihn lauter machen.
03:22Das ist mir doch egal.
03:23Dann gehen Sie doch hoch und sagen ihm, wir sollen ihn leiser machen.
03:25Gehen Sie doch hoch.
03:25Ich hör dir jetzt nicht mehr.
03:26So, ich sag Ihnen jetzt mal eins, Pastewka.
03:28Ich muss übermorgen um 10 meine Diplomarbeit abgeben.
03:30Und wenn Sie jetzt nicht sofort diesen dämlichen Fernseher leiser machen, dann...
03:33Schnick, schnack, schnuck, wer hoch geht.
03:34Schnick, schnack, schnuck am Arsch.
03:36Sie gehen da hoch.
03:38Außerdem heißt das Knobel.
03:39Angst zu verlieren?
03:41Aber ohne Brunnen.
03:42Ja, natürlich.
03:43Also.
03:45Schnick, schnack, schnuck.
03:49Ja.
03:53Guten Abend, Herr Albrecht.
03:55Ihr Fernseher ist sehr laut.
03:57Wäre es womöglich, dass Sie den ein bisschen leiser machen?
03:59Danke.
04:01Ihnen auch.
04:04Ihr Fernseher ist sehr laut.
04:07Ich höre sehr schwer.
04:11Ja, aber Frau Bruck unten hört sehr gut.
04:14Was sollen wir da machen, Herr Albrecht?
04:15Ich kenn Sie übrigens.
04:17Und ich weiß nur nicht, warum.
04:21Guten Abend.
04:25Bastian!
04:26Tepka!
04:26Was ist denn jetzt?
04:29Weißt du, erst muss ich irgendeinen komischen mongolischen Problemfilm sehen, weil Anne beim
04:32Schnick, schnack, schnuck betrügt.
04:34Und dann kriege ich noch Ärger, wenn der Tauber Albrecht von oben seinen Fernseher so laut
04:37dreht, dass Anne sich gestört fühlt.
04:40Was für einen Film habt ihr denn gesehen?
04:41Die Geschichte vom weinenden Kamel.
04:43Die haben Basur und Dawa und Luigi Falorni.
04:48Superfilm.
04:49Wie soll das jetzt werden, wenn Anne und ich mal zusammenziehen?
04:51Die Höhle des gelben Hundes ist übrigens auch von denen.
04:54Der ist sogar noch besser.
04:55Bring ich euch mal vorbei.
04:56Dann komm ich vom Tauben Albrecht runter.
04:58Und dann macht Anne mir Vorwürfe, dass wir den Film nicht zu Ende gucken können.
05:03Es gibt doch diese Hörverstärker.
05:06Für den Fernseher.
05:07Dann hängst du dir um den Hals.
05:09Und dann kannst du mich im ganzen Abend in voller Lautstärke als weinendes Kamel sehen.
05:17Michael?
05:18Nee.
05:19Ingemaisel.
05:21Das ist die Lösung.
05:21Ah, Herr Pilawa.
05:37Hast du das gehört?
05:40Mensch, Herr Albrecht.
05:43Richtig große Wohnung haben Sie hier.
05:44Wusste ich gar nicht.
05:45Ja, für mich allein ist das ja eigentlich viel zu groß.
05:52Früher, zu zweit, da war das für uns perfekt, aber jetzt...
05:57Ja, verstehe ich.
05:58Meine Freundin und ich, wir suchen auch genau sowas.
06:00Ah, ja, ja, ja.
06:01Schauen Sie mal, das hier habe ich Ihnen mitgebracht.
06:04Hier.
06:05Das ist was ganz Feines.
06:05Passen Sie auf.
06:06Was ist denn das?
06:08Gut, was?
06:09Und alles ohne Kabel.
06:12Und schauen Sie, hier können Sie laut und leise drehen.
06:14Oh, Mensch, toll!
06:16Mensch, klasse!
06:19Das, das hätte ich gestern Abend gebrauchen können.
06:22Da lief ganz spät abends noch so ein, äh, dieser Kriminal...
06:27Edgar Wallace!
06:28Edgar Wallace, da...
06:30Da habe ich aber wieder nur die Hälfte verstanden.
06:33Kaum, kaum die Hälfte.
06:35Sie mögen Edgar Wallace?
06:36Sag mal, kann es sein, dass Sie die Situation ausnutzt, um deinen ganzen alten Scheiß von dem alten Mann loszuwerden?
06:48Die Kassetten sind doch uralt!
06:50Er weiß doch gar nicht, dass es schon DVDs gibt.
06:53Alles nach der Schellackplatte ist für den doch Science Fiction.
06:55Außerdem, wenn wir mal zusammen sind, bist du froh, wenn der Quatsch hier weg ist.
06:58Und was machst du mit dem Sandwich-Maker?
07:00Den braucht doch kein Mensch.
07:02Den schenke ich dem Albrecht.
07:03Der gehört doch dem Kessler.
07:04Ja, aber das weiß der nicht mehr.
07:10So.
07:11Das sind sie.
07:12Alle 32 Wallace-Filme aus der Rialto-Serie.
07:16Die erfolgreiche Phase beginnt eigentlich hier.
07:176061 mit dem grünen Bogenschützen.
07:20Produzent immer Horst Wendland, Regie Dr. Harald Reinl oder Alfred Forer.
07:23Ab 1966, also ab dem Buckligen von Soho, sind alle Filme...
07:26Sind alle Filme in Farbe gedreht.
07:31Vorher waren die Filme schwarz-weiß und nur der Vorspann war in Farbe.
07:34Nein, die letzten drei sind dann nicht mehr so gut.
07:36Die hat Wendland in Italien drehen lassen.
07:38Das hat eigentlich nichts mehr mit Wallace zu tun.
07:39Das sind die Filme das Gesicht im Dunkeln, das Geheimnis der grünen Stecknadel und das Rätsel des silbernen Halbmonds.
07:44Ja, das sind die Filme.
07:46Aber ich habe für Sie hier noch diesen ganz exquisiten Sandwich-Maker.
07:50Hm?
07:51Was sagen Sie?
07:53Ja, was essen die denn da? Was ist das?
07:58Das sind Wasabi-Nüsse aus Japan.
08:00Das habe ich ja noch nie gesehen.
08:02Na, bitte schön, greifen Sie zu.
08:03Danke.
08:04Und, Herr Pille, aber das brauche ich, glaube ich, wirklich nicht.
08:07Natürlich nicht, das wäre Quatsch.
08:09Sagen Sie, was halten Sie denn von, wenn ich nachher mal vorbeikomme und wir schauen uns zusammen ein paar dieser Perlen an?
08:13Wir fangen an mit dem Forschen mit der Maske, arbeiten uns über die seltsame Gräfin bis hin zum unheimlichen Mönch.
08:18Hm? Wie klingt das für Sie?
08:21Entschuldigung, was haben Sie jetzt gerade gesagt?
08:24Strategie der Schnecke?
08:47Bolivien 1993.
08:55So haben wir Original mit Untertiteln.
08:59Der Schocker ist wahrscheinlich selbst den Jungs von Arte zu langweilig.
09:04Ist der von Susanne?
09:06Nein, der ist von Michael Kessler.
09:09Was ist mit dem los?
09:10Hat mir ganzen Stapel mitgebracht.
09:11Tolle Sachen.
09:13Dokumentationen über Musicals, alles, was ich mag.
09:16Der hat Geschmack.
09:17Sag mal, hält der jetzt einen alten Mist bei uns ab?
09:21Das ist kein alter Mist.
09:22Und dir kann es übrigens auch nicht schaden, dich mal ein bisschen für die Probleme anderer Menschen zu interessieren.
09:27Weißt du was?
09:28Genau das mache ich jetzt.
09:29Ich gehe jetzt hoch zum Trompetenalbericht und schaue mit ihm Wallace-Filme.
09:32Und warum mache ich das?
09:33Weil er der Einzige ist, der den alten Mist noch mit dir guckt.
09:35Nein, weil er sich freut, dass er auch mal ein bisschen Gesellschaft erhält.
09:38Ja, viel Spaß. Ich bleibe hier.
09:41Ja, natürlich.
09:42Wenn ich mich nicht für die Probleme arbeitsloser bolivianischer Einradfahrer interessiere, bin ich der Sozialautist.
09:46Aber wenn drei Meter über uns ein alter Mann vereinsamt und man muss nur mal die Treppe hochgehen, um ihm einen schönen Abend zu machen,
09:52dann ist das für das Unicef hier natürlich wieder zu viel.
09:57Was ist das jetzt?
09:58Das hier ist die komplette fünfte Staffel von Babylon 5.
10:02Und den ganzen Schwachsinn hast du noch mal auf DVD?
10:03Nein.
10:05Natürlich nicht. Nur die ersten vier Staffeln.
10:07Weil die fünfte ist im Vergleich zu den ersten vier Staffeln total schlecht.
10:10Aber das weiß der Albrecht nicht. Der kennt die ersten vier Staffeln wahrscheinlich gar nicht.
10:12Ach, dann würde er sich über die fünfte Bar freuen.
10:15Guck mal, sag mal.
10:17Hallo, Herr Albrecht.
10:19Hallo, hier spricht Edgar Wallace.
10:24Ich habe mal meine Freundin mitgebracht.
10:27Ah, im Wanne des Unheimlichen.
10:29Das ist schon einer der schwächeren Filme aus der späten Phase.
10:32Aber immerhin noch nicht so schlecht wie die italienischen.
10:35Ah, so.
10:36So.
10:40Basti.
10:42Ich glaube, er ist tot.
10:46Was?
10:50Wahrscheinlich Herzinfarkt.
10:52Ich meine, er war sehr alt.
10:53Vielleicht hat er sich auch zu sehr aufgeregt.
10:57Ich verstehe ehrlich gestanden auch nicht, warum man so umalten, wenn man so spannende Filme geben muss.
11:03Entschuldigung, Herr, im Banne des Unheimlichen ist ein alberner Film aus der Endphase von Wallace von 68.
11:07Das ist totaler Kasper-Kram.
11:08Na, jedenfalls ist er jetzt tot.
11:15Herr Pastewka, die Videokassette ist von Ihnen?
11:17Ja, Herr Albrecht und ich haben festgestellt, dass wir beide Edgar Wallace-Fans sind.
11:20Da habe ich ihm die Kassetten geschenkt.
11:22Von einsamer alter Mann.
11:23Da tut man natürlich, was man kann.
11:25Pastewka!
11:25Haben Sie mir hier die Kiste vor die Tür gestellt?
11:27Müssen Sie Ihren alten Scheiß unbedingt immer bei Ihren Nachbarn abladen?
11:30Frau Bruck.
11:30Ich habe selber so ein Scheißding, das im Keller vergammelt.
11:32Frau Bruck, Frau Bruck.
11:34Frau Bruck, Sie wissen es noch nicht, aber Herr Albrecht ist gerade von uns gegangen.
11:40Was?
11:47Was haben Sie denn jetzt schon wieder gemacht?
11:49Entschuldigung, darf ich fragen, wer Sie sind?
11:51Sven, Herr Bruck, ich habe das große Glück, dem Herrn Pastewka zu wohnen.
11:54Und wann haben Sie den Herrn Albrecht zum letzten Mal gesehen?
11:57Äh, gesehen nicht, aber gehört, gestern Abend.
11:59Als Mr. Lustig hier ihn angebrüllt hat.
12:02Moment, ich habe ihn nicht, ich habe ihn nicht angebrüllt.
12:04Herr Albrecht war schwerhörig, da musste man etwas lauter reden.
12:07Und weswegen kam es zu der Auseinandersetzung?
12:09Es gab keine Auseinandersetzung.
12:13Also gut, nochmal zum Mitschreiben.
12:14Meine Freundin und ich wollten die Geschichte vom weinenden Kamel sehen.
12:17Beziehungsweise sie wollte den sehen.
12:18Konnten wir aber nicht, weil Herr Albrecht seinen Fernseher so laut gemacht hat.
12:21Also habe ich meinen Fernseher lauter gemacht, damit wir den Fernseher von Herrn Albrecht nicht hören.
12:24Dann hat Frau Bruck bei mir geklingelt, weil sie sich gestört fühlte, dass mein Fernseher jetzt wiederum so laut war.
12:28Und weil sie dann beim Schnickschnack schon noch geschummelt hat, musste ich raus...
12:30Ah, Sie haben verloren, Sie, Heini!
12:32Entschuldigung, was mich natürlich stutzig macht, ist, warum hat Herr Albrecht seinen Fernseher laut, wenn er doch dieses Gerät besagt?
12:38Ich habe von Albrecht auch überhaupt keinen Lärm gehört, nur von Pastewka.
12:41Frau Bruck, Sie sind momentan keine Großhilfe wirklich.
12:42Entschuldigen Sie bitte, Herr Pastewka.
12:44Ja, also wir müssen natürlich noch die Obduktion und die Laborergebnisse abwarten, aber es könnte sein, dass dieser Hörverstärker die Todesursache ist.
12:51Aha.
12:51Ja, der Albrecht trug einen Herzschrittmacher und dieser Hörverstärker funktioniert über Funk.
12:57Und wenn sich die Frequenzen überlagern, dann quatsch, das war's dann.
13:00Ah, vielen Dank, Herr Doktor.
13:01Ja, keine Ursache. Also, ciao.
13:04Ciao.
13:04Herr Pastewka, Sie wollten uns gerade was erklären.
13:09Ist doch garantiert von Ihnen das Ding.
13:12Sie sind doch so ein Technik-Heinz.
13:14Müssen wir unten mal dem gucken.
13:16Da steht die ganze Bude voll mit Technik-Kack.
13:19Was heißt denn hier? Aha?
13:20Steht jetzt hier an der Verdacht, oder was?
13:22Ich meine, gehen Sie mal bei Frau Bruck vorbei.
13:24Das war doch eine Achterbahnfahrt für Ihre Drogenhunde.
13:25Das kann ich Ihnen sagen.
13:26Sie sind so ein blöder Denunziger.
13:27Hey, jetzt beruhigen wir uns mal alle. Bitte, ja?
13:30Bitte.
13:32Also, ich kann das bestätigen.
13:34Gestern jedenfalls hatte Albrecht den Fernseher sehr laut.
13:39So.
13:40Ja, ich glaube, dann können wir jetzt gehen.
13:48Hallo.
13:49Nehmen Sie bitte Ihren beknackten Sandwich-Maker mit.
13:59Elektrogeräte müssen getrennt entsorgt werden.
14:01Morgen, Frau Bruck. Jetzt war der Müllabfuhr.
14:03Das Ding muss in den Sondermüll.
14:04Ich sag's nur.
14:06Hier, es ist ganz wichtig. Es ist meine Diplomarbeit, ja?
14:09Du musst spätestens in einer halben Stunde in der Uni sein.
14:11Kein Problem.
14:12Moment, Moment, die kann ich doch jetzt mitnehmen. Ich muss doch eh zum Sondermüll.
14:16Weck mich, Pastewka.
14:18Echt.
14:21So, mal, brauchst du einen Sandwich-Maker?
14:23Ne, danke.
14:23Das ist von Michael Kessler.
14:24Ne, ich hab selber so ein Ding. Benutzt man eh nie.
14:26Was kostet's, wenn du das Ding zum Sondermüll fährst?
14:29Zehner?
14:30Mhm.
14:31Okay, bitte.
14:32Danke.
14:33Ich mach's dir hinten drauf.
14:37So.
14:37Ist fest.
14:38Alles klar.
14:39Alles klar.
14:40Ciao.
14:40Ciao.
14:40Ja, danke.
14:53Ja, nee, die Wohnung wäre wirklich perfekt als WG. Ich meine, selbst für fünf Leute
14:57ist da ja noch genug Platz. Wenn man sich überlegt, dass der Albrecht da alleine gewohnt
15:00hat. Und wie gesagt, der Tobi hat ja jetzt auch ein regelmäßiges Einkommen, also...
15:04Ach, hallo. Ach, hallo, Herr Pastewka.
15:07Hallo.
15:08Worum geht's?
15:10Frau Bruck interessiert sich für die Wohnung von Herrn Albrecht als WG-Wohnung. Ich hatte
15:14auch bei Ihnen geklingelt, aber es war niemand da.
15:17Als WG-Wohnung?
15:18Ja, als WG-Wohnung. Was dagegen?
15:22Äh, Herr Pastewka, ist alles in Ordnung?
15:26Ja, ich muss dann mal.
15:29Ja, wäre ja auch sehr geeignet. 160 Quadratmeter, fünf Zimmer mit Stuck mitten in der Stadt.
15:35Naja, ich würde sagen, Frau Bruck, dann machen wir das fest.
15:38Ja, super, danke. Dann rufe ich den Tobi mal an, damit er seine Wohnung schon kündigt.
15:43Alles klar. Tschüss, bis dann.
15:45Tschüss, Frau Bruck.
15:48Herr Hanf, hätten Sie eine Minute Zeit?
15:57Basti, ich will jetzt den Film gucken. Kommst du?
16:00Wie ist der Film nochmal?
16:01Na, die Höhle des gelben Hundes. Willst du jetzt mitgucken oder nicht?
16:05Nee, keine Lust.
16:06Ja, super, dann lass es einfach.
16:09Und weißt du auch warum, nicht?
16:12Weil wir was zu feiern haben.
16:16Was haben wir denn zu feiern?
16:18Wir haben zu feiern.
16:20Lass nach...
16:20Was ist das denn?
16:27Tag, Herr Pastewka, ich hoffe, ich störe nicht.
16:30Doch, eigentlich schon.
16:31Ich hätte noch ein paar Fragen bezüglich dieses Gerätes.
16:36Ich habe Ihnen doch schon alles gesagt.
16:37Ja.
16:39Am Dienstagabend, als Sie sich Bernd Albrecht wegen des lauten Fernsehers beschwert haben, hatte er da diesen Hörverstärker bereits um?
16:45Nein, ich glaube nicht.
16:47Sie glauben nicht.
16:48Und am nächsten Morgen sind Sie dann noch ein zweites Mann in die Wohnung gegangen, um ihm, ah ja, 32 Edgar-Wolles-VHS-Kassette hochzubringen?
17:00Richtig.
17:01Ah ja, was ich nicht verstehe.
17:04Wann haben Sie und Herr Albrecht gemerkt, dass Sie eine Leidenschaft für Edgar-Wolles-Filme teilen?
17:09Ja, vorgestern Abend. Dienstagabend.
17:11Als Sie sich gestritten haben?
17:13Wir haben uns nicht gestritten, das ist eine Behauptung meiner Nachbarin.
17:15Herr Albrecht war schwerhörig, deshalb musste ich etwas lauter reden.
17:17Und am nächsten Abend hat er dann urplötzlich diesen Hörverstärker um.
17:21Einfach so. Aus dem Nichts.
17:23Nein, würde sich am Mittwoch gekauft haben.
17:28Erstens. Herr Albrecht hat fast sämtliche Einkäufe von einem Studenten erledigen lassen.
17:32Mit dem habe ich mich unterhalten.
17:35Der hat am Mittwoch für Herrn Albrecht nichts unternommen.
17:37Und zweitens.
17:39Warum sollte sich Albrecht ausgerechnet an dem Tag einen Hörverstärker kaufen,
17:42an welchem er sich mit Ihnen zum Edgar-Wolles-Filme-Gucken verabredet hat?
17:45Die Frage, Herr Pastewka, ist, woher kommt der Hörverstärker?
17:50Was ist das denn?
17:58Ich wollte Rose kaufen.
18:00Du, Mitha, ist gerade ganz schlecht.
18:02Ja, ja.
18:03Hi.
18:04Hallo, Arne.
18:06Hi.
18:06Hi.
18:08Kessler, hallo.
18:09Ist das Kostüm oder echt?
18:10Bastian, ganz kurz.
18:15Ich brauche meinen Sandwich-Maker wieder. Meine Eltern kommen am Wochenende.
18:18Den habe ich dir schon wiedergegeben.
18:20Echt? Wann denn?
18:21Entschuldigung, ist das ein graues Gerät der Marke Easy Kitchen?
18:25Ja, genau.
18:26Herr Pastewka, hatten Sie solch ein Gerät nicht gestern bei Albrecht dabei?
18:29Ja.
18:31Also nein, das war ein anderer.
18:33Guck mal, da ist ja so ein Hörverstärker.
18:35Hast dem tauben Albrecht doch so ein Ding gekauft.
18:37Habe ich was Falsches gesagt?
18:42Jetzt wird es interessant, Herr Pastewka.
18:47Gut, ja.
18:49Ich habe Herrn Albrecht den Hörverstärker gekauft.
18:51Basti.
18:52Wieso hast du das denn nicht gleich gesagt?
18:53Das wäre jetzt auch meine Frage.
18:55Weil Sie mich sowieso schon die ganze Zeit behandeln wie ein Schwerverbrecher.
18:57Sie haben den Hörverstärker gekauft, weil Sie wussten, dass Albrecht einen Herzschrittmacher trug.
19:01Wusste ich nicht.
19:02Und Sie wussten ganz genau, welcher Edgar-Wolle-Film am spannendsten ist, damit er Albrecht sich am meisten aufwägen kann.
19:07In Panne des Unheimliches, ein alberner Film von 1968, der ist überhaupt nicht spannend.
19:11Spannend genug für einen alten, herzkranken Mann, Herr Pastewka.
19:13Haben wir das Hörstärker mir aber sagen müssen, Bastian, dass der einen Herzschrittmacher hat.
19:16Das wusste ich doch nicht.
19:17Sag mal, jetzt fang du doch bitte nicht auch noch an.
19:19Ja.
19:20Wo ist Pastewka?
19:21Sie haben mir mein Diplom versaut, Sie Arsch.
19:23Was? Was fasern Sie denn jetzt?
19:24Sie haben doch dieses Scheißding auf den Gepäckträger von meinem Fahrradkurier geschnallt.
19:27So, das Kabel ist in die Speichen gekommen.
19:30Der Kurier liegt mittlerweile im Krankenhaus.
19:31Und meine Diplomarbeit ist total zerfetzt.
19:33Das ist ja mein Sandwich-Maker.
19:36Der ist ja total im Arsch.
19:37Um das Scheißding geht es hier nicht.
19:39Der Panne hat mir mein Diplom versaut.
19:41Und Sie bringen das wieder in Ordnung, Pastewka.
19:43Sonst flippe ich aus.
19:45Sie beruhigen sich jetzt.
19:46Sie drucken die Arbeit einfach nochmal aus.
19:47Und dann schreibe ich Ihnen, wie es dazu gekommen ist.
19:49Das ist höhere Gewalt.
19:50Voll Idiot.
19:52Ja.
19:52Was wollen Sie denn hier?
19:56Ich wollte Herrn Pastewka die Schlüssel für Herrn Albrechts Wohnung geben.
19:59Was?
20:00Frau Bruck, ich wollte es Ihnen natürlich persönlich sagen, aber Herr Pastewka meinte...
20:04Pastewka, haben Sie sich Albrechts Wohnung unter den Nagel gerissen?
20:08Was?
20:11Anna, das sollte eine Überraschung sein mit der Wohnung.
20:14Riesenarschloch, du!
20:15So, damit haben wir auch endlich das Tatmotiv.
20:20Herr Pastewka, ich verhafte Sie wegen dringendem Tatverdacht des Mordes an Herrn Wilhelm Albrecht.
20:25Ich bitte kommen Sie mit.
20:25Moment!
20:27Ich rufe jetzt mal meinen Anwalt an.
20:28Ist ja auch mein Sandwichmaker.
20:30Kommt Sie.
20:31Ich wusste es.
20:33Ich habe es immer gewusst.
20:34Jetzt halten Sie doch mal die Kappe, Frau Bruck!
20:37Alle bleiben hier, keiner verlässt im Raum.
20:43Werner Jülicher.
20:45Ah, ja.
20:46Aha.
20:48Ja.
20:50Danke.
20:52Neuigkeiten aus dem Labor.
21:00Der Herr Albrecht ist gar nicht an einem Herzversagen gestorben.
21:04Der Herzschrittmacher funktionierte einwandfrei und dieser Hörverstärker hat anscheinend nichts damit zu tun.
21:12So.
21:12Oh.
21:12Da kann man nicht von alleine drauf kommen.
21:16Angeblich ist der Herr Albrecht an einem allergischen Schock gestorben, verursacht durch Wasabi-Nüsse.
21:26Herr Pastewka, ich muss mich wirklich in aller Form mal eben entschuldigen.
21:29So, mein Anwalt ist in fünf Minuten da.
21:33Was ist das denn?
21:33Sie haben sich geirrt.
21:34Sie haben sich geirrt.
21:35Sie haben sich geirrt.
21:35Das war nicht der Herrverstärker.
21:37Ach, nee.
21:38Und jetzt?
21:39Nichts.
21:40Hör mal, du musst was machen.
21:41Der wollte dich gerade in den Knast stecken.
21:43Nein, Michael, ich werde nichts tun.
21:46Aber ich hoffe, dass Sie und auch Sie, Frau Bruck, heute eine wichtige Lektion gelernt haben.
21:53Und zwar in Sachen Demut.
21:57Schönen Abend noch.
21:57Na, ist ja gut.
21:59Da ist die Tür.
22:01Sagen Sie, waren Sie das nicht, der in Manta Manta in die Stiefel gepingelt hat?
22:06Raus!
22:07Raus!
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