Zum Player springenZum Hauptinhalt springenZur Fußzeile springen
  • gestern
In Pakistan bleibt vielen Frauen der Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt – Bildung ist oft der Schlüssel. Doch Ärztinnen, Lehrerinnen und Unternehmerinnen setzen Zeichen des Wandels. Warum ist es für Frauen wichtig, zu arbeiten? Wir haben Frauen nach ihren Motiven gefragt.

Kategorie

🗞
News
Transkript
00:00Wie können es diese Mädchen einmal schaffen, einen Beruf zu ergreifen?
00:06Noch gelingt das in Pakistan nur 20 Prozent.
00:09Es gibt konservative Kräfte, die es kritisieren, wenn Frauen arbeiten gehen.
00:13Aber gleiche Rechte für Frauen begingen mit dem Zugang zur Arbeit.
00:17Wie kann das gelingen?
00:22Dr. Sobiya Jakub arbeitet als Ärztin an verschiedenen Kliniken in Lahore.
00:26Ihr Spezialgebiet Onkologie. Sie hilft ihren Patienten, den Krebs zu bekämpfen.
00:33Ich wollte schon immer Ärztin werden.
00:36Als ich mein Studium begann, beschloss ich, in die Onkologie zu gehen,
00:40weil es dort nur sehr wenige Leute gab und Krebs eine weit verbreitete Krankheit ist.
00:47Frauen als Ärztin findet man in Pakistan noch relativ selten.
00:51Aber Dr. Jakub hat gelernt, sich bei der Arbeit durchzusetzen.
00:54Sie arbeitet auch noch als Universitätsdozentin,
00:57ist besser qualifiziert als viele männliche Kollegen.
01:00Das hilft auch gegen Vorurteile.
01:05Bei der Arbeit habe ich oft das Problem, dass Leute nicht wollen,
01:08dass Frauen eine höhere Position einnehmen als sie.
01:14Frauen in Jobpositionen oder als Führungskraft eines Ärzteteams,
01:17das kam in ihrer Familie nie vor.
01:21In meiner Familie gab es vorher keine berufstätigen Frauen.
01:24Alle waren Hausfrauen.
01:26Aber jetzt, wo sich die Dinge ändern, weil auch die Gesellschaft sich entwickelt,
01:30ändert sich auch meine Familie.
01:32Auch meine beiden Schwestern arbeiten.
01:34Sie gehört zu der Minderheit unter den Frauen, die in Pakistan überhaupt arbeiten.
01:431995 lag die Arbeitsquote bei pakistanischen Frauen bei 12,5 Prozent.
01:49Sie ist dann stetig gestiegen und stagniert seit einigen Jahren bei rund 23 Prozent.
01:54Ganz anders im ebenfalls muslimisch geprägten Malaysia.
01:59Dort beträgt die Frauenbeschäftigungsquote 37 Prozent.
02:03Ausbildungschancen sind besser und auch die Toleranz im Job.
02:07Für diese Ärztin ist Bildung der Schlüssel,
02:10damit Frauen in Pakistan überhaupt Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen.
02:13Das Haupthindernis für Frauen ist im Grunde der Mangel an Bildung.
02:19Deshalb sind sie oft auf dem Arbeitsmarkt nicht vertreten.
02:23Dr. Jakob war Schülerin an einer ganz besonderen Schule,
02:27die ihre Karriere erst ermöglichte.
02:29Der Besuch einer der vielen Care-Schools, die es in Pakistan gibt.
02:33Die rund 900 Care-Schools sind privilegierte Einrichtungen.
02:37Hier wird auf Urdo und auf Englisch unterrichtet.
02:39Die Klassen sind für Mädchen und Jungs getrennt, manchmal aber auch gemischt.
02:46Am Anfang gab es Schwierigkeiten, weil viele Eltern glaubten,
02:50dass Mädchen keine weitere Ausbildung machen sollten.
02:53An der Care-School führen wir jedoch Gespräche sowohl mit den Eltern
02:57als auch mit den Mädchen, wie sie ihre Zukunft sichern können.
03:00Wir erklären, dass es in der kommenden Ära nicht um Unterschiede
03:04zwischen Jungen und Mädchen geht.
03:06Beide haben wichtige Rollen in der Gesellschaft.
03:07Deshalb werden Mädchen in der Care-School besonders ermutigt, mehr zu erreichen.
03:16Rund 30 Prozent der Mädchen machen Abitur.
03:19Der Unterricht ist kostenlos und das Schulsystem wird von Sponsoren unterhalten.
03:24Die Schulen richten sich bewusst an Kinder aus Bevölkerungsschichten mit wenig Geld.
03:28Das weiß auch diese Mutter zu schätzen, die ihre Tochter hier zur Schule bringt.
03:35Die Care-School ist umsonst. Andere Eliteschulen kosten Geld.
03:39Und die öffentlichen Schulen haben meist ein schlechtes Lehrangebot.
03:42Um den Zugang zum Arbeitsmarkt zu verbessern, müssen wir uns stärker auf die Bildung von Frauen konzentrieren.
03:57Oft sind die Mädchen, die sich die Kosten für die Ausbildung nicht leisten können, die, die am fleißigsten lernen.
04:02Ihnen müssen wir besondere Aufmerksamkeit schenken.
04:06Wir müssen die talentierten Mädchen, die im verborgenen leben, besser unterstützen.
04:10Sie sind die Zukunft unseres Landes.
04:11Das ist Seema Assis. Sie hat die Care-School gegründet.
04:17Bildung sorgt für Chancengerechtigkeit im Leben.
04:21Nur gleiche Bildungschancen bringen Chancengleichheit.
04:27Was Chancengleichheit bedeutet, hat sie als Businessfrau selbst bewiesen.
04:32Denn sie wurde erfolgreiche Unternehmerin.
04:34Und sie hat die pakistanische Modekette Baris aufgebaut mit über 1.000 Angestellten.
04:42Immer wieder sind es Frauen selbst, die Vorbild für andere sind und die auch anderen Frauen helfen.
04:48Zum Beispiel Maria Omar, die als Universitätsabsolventin Weiterbildungskurse für viele andere Frauen gegeben hat,
04:54damit sie als IT-Expertinnen auch unabhängig von zu Hause arbeiten können.
05:01In den letzten zehn Jahren, also seit es uns gibt, haben wir tausende Studentinnen ausgebildet.
05:07Sieben bis achttausend insgesamt.
05:11Bildung, Vorbild sein, andere Frauen unterstützen.
05:17Das sind wichtige Strategien der Frauen in Pakistan, damit mehr Frauen berufstätig werden können.
05:23Auch diese Mädchen machen mit.
05:25Wenn alles gut läuft, können sie ihrem Land helfen, sich vom Schwellenland zu einer wohlhabenden Volkswirtschaft zu entwickeln.

Empfohlen