Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist zu seinem Antrittsbesuch in den USA eingetroffen. Seit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar sind die Beziehungen zu Washington angespannt, da der Rechtspopulist eine kompromisslose America-First-Politik (Amerika zuerst) verfolgt. Das sind mögliche Streitpunkte.
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00:01Bundeskanzler Friedrich Merz reist zu seinem Antrittsbesuch nach Washington und trifft dort US-Präsident Donald Trump.
00:09Seit Trumps Amtsantritt sind die USA in vielen Bereichen auf Konfrontationskurs.
00:15Merz muss daher bei einigen Themen Fingerspitzengefühl beweisen.
00:19Die USA galten jahrzehntelang als Garant der europäischen Sicherheit.
00:24Doch das stellt Trump offen in Frage.
00:25Der US-Präsident drohte im Wahlkampf, nur jene NATO-Verbündeten gegen Angriffe verteidigen zu wollen, die seiner Ansicht nach genug in Verteidigung investiert haben.
00:36Merz kann darauf verweisen, dass er Trumps Forderung unterstützt, die Ausgaben für die Bundeswehr auf 5% des Bruttoinlandsprodukts anzuheben.
00:45Nach dem Plan von NATO-Generalsekretär Mark Rutte sollen die Mitgliedsländer künftig 3,5% direkt für das Militär ausgeben
00:52und weitere 1,5% für verteidigungsrelevante Infrastruktur wie Brücken oder Flughäfen.
01:00Trump hat die Militärhilfe für Kiew zusammengestrichen und im Wahlkampf behauptet, er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden.
01:09Die von ihm angestoßenen Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau über eine Waffenruhe sind aber festbefahren.
01:15Merz dürfte bei Trump dafür werben, den Druck auf Russland zu erhöhen.
01:18Im US-Senat gibt es breite überparteiliche Unterstützung für ein neues Sanktionspaket.
01:24Trump zögert bisher jedoch, weil er die Verhandlungen mit Putin nicht gefährden will.
01:29Mit seiner Zollpolitik hat Trump dem internationalen Handel einen Schlag versetzt.
01:34Im vergangenen Jahr importierten die Vereinigten Staaten laut Statistischem Bundesamt
01:38Deutsche Waren im Wert von 161,4 Milliarden Euro.
01:45Die USA waren damit der wichtigste Abnehmer.
01:48Äußerungen von US-Regierungsmitgliedern zur deutschen Politik haben zuletzt für Irritationen gesorgt.
01:55US-Vizepräsident J.D. Vance warf den Europäern angebliche Defizite bei der Meinungsfreiheit vor
02:00und kritisierte den Umgang mit der AfD.
02:04US-Außenminister Marco Rubio sprach zudem von so wörtlich verkappter Tyrannei in Deutschland,
02:10nachdem der Verfassungsschutz die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft hatte.
02:16Merz hat sich solche Einmischungen verbeten.
02:19In Berlin gilt es allerdings als wenig wahrscheinlich, dass er das heikle Thema bei Trump anspricht.
02:23Die US-Regierung lässt den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu bisher im Gazastreifen gewähren.
02:32Merz hatte sich dagegen zuletzt von dem Vorgehen Israels distanziert.