- 10.5.2025
Familie Scholz besteht aus den Eltern Kurt und Käthe Scholz sowie ihren drei Kindern Doris, Rudi und Lore und in der ersten Folge aus Tante Hertha, ab Folge 2 kommt noch Oma Köpcke hinzu, Käthes Mutter.
Für den Familienvater Kurt Scholz ist es Ehrensache, sich jeden Sonntag ein Fußballspiel anzusehen, zumal sein 18-jähriger Sohn Rudi zu den besten Spielern der Heimmannschaft gehört. Da die Familie auch regelmäßig Toto spielt, erwartet sie beim sonntäglichen Kaffeetrinken die im Radio verkündeten Ergebnisse immer mit großer Spannung. Diesmal hat es geklappt. Zwar ist die Familie erst einmal auf der Suche nach dem Totoschein und glaubt dann, dass Mutter Käthe die Kreuze falsch gesetzt habe, weshalb der Schein ungültig sei. Letztendlich überbringt der Geldbriefträger aber dann den Gewinn, einen Betrag von 1.250 DM
Für den Familienvater Kurt Scholz ist es Ehrensache, sich jeden Sonntag ein Fußballspiel anzusehen, zumal sein 18-jähriger Sohn Rudi zu den besten Spielern der Heimmannschaft gehört. Da die Familie auch regelmäßig Toto spielt, erwartet sie beim sonntäglichen Kaffeetrinken die im Radio verkündeten Ergebnisse immer mit großer Spannung. Diesmal hat es geklappt. Zwar ist die Familie erst einmal auf der Suche nach dem Totoschein und glaubt dann, dass Mutter Käthe die Kreuze falsch gesetzt habe, weshalb der Schein ungültig sei. Letztendlich überbringt der Geldbriefträger aber dann den Gewinn, einen Betrag von 1.250 DM
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MenschenTranskript
00:00:00Untertitelung des ZDF, 2020
00:00:30Aus? Danke.
00:00:34Michael, wer hat dir denn das erlaubt? Du denkst, aber Oma kann man alles, das legst du sofort wieder hin.
00:00:39Nein, lass ihn doch, wenn der Junge Hunger hat. Komm mal, Schatzhörchen, iss du nur was.
00:00:43Wo gibt's denn sowas? Auch nur Extrawürste. Wir müssen ja auch warten.
00:00:47Na bitte.
00:00:52Also bitte, das legst du sofort wieder hin.
00:00:55Ach.
00:00:57Wir müssen ja auch warten.
00:01:00Eben.
00:01:01Trainer haben doch immer was zu meckern.
00:01:03Ärgerst dich ja nur, weil er nichts über Rudi gesagt hat.
00:01:05Wieso denn? Wer hat denn schließlich in der letzten Spielminute das Tor des Tages geschossen?
00:01:10Und wer hat drei faustdicke Chancen ausgelassen?
00:01:12Kondition, Helmut.
00:01:14Bei Rudis Trainingsrückstand ist es geradezu ein Wunder, dass der die 90 Minuten da durchgehalten hat.
00:01:18Bin gleich so weit.
00:01:19Ja, wir warten, Rudi.
00:01:20So, ich glaube, es sitzt aber gut.
00:01:28Ja.
00:01:28Michael, sag mal so.
00:01:30Und nun die Ärmchen hoch.
00:01:30Aha, nee, nee, nee, nee. Spannend nicht.
00:01:32So, das war's.
00:01:34Wollte ich gleich schlafen gehen?
00:01:35Nein, musst nicht gleich schlafen gehen.
00:01:37Ach, süß ist er.
00:01:39Dann müssten wir hier ja alle aus dem Wohnzimmer raus.
00:01:41Du schläfst heute bei Oma auf der großen Couch.
00:01:43Ich war bei Oma im Bett schlafen.
00:01:45Ach, das kommt gar nicht in Frage.
00:01:47Bei den Erwachsenen schlafen.
00:01:48Aber nun lass ihn doch.
00:01:49Mich stört das wirklich nicht.
00:01:50Mama, bitte, diese Mätzchen wollen wir gar nicht erst anfangen.
00:01:52Bei Oma im Bett ist es viel schöner.
00:01:54Ja, ist auch schöner bei mir, weißt du?
00:01:56Ja, komm, komm, komm, komm.
00:01:57Na ja, dann nicht.
00:01:59Schuss, viel schön.
00:02:05Mama, gib mir doch mal einen Rat.
00:02:08Was können wir Papa zum Geburtstag schenken?
00:02:10Was wünscht er sich eigentlich?
00:02:10Tja, wenn ich das wüsste, kriegst du nichts aus ihm heraus.
00:02:13Der Mut dachte schon daran, dass wir ihm etwas schenken,
00:02:15was er nach seiner Pensionierung brauchen kann.
00:02:17Aber was?
00:02:17Was soll heißen nach seiner Pensionierung?
00:02:20Na, Papa wird in drei Wochen 65.
00:02:23Na und, deswegen wird er doch nicht pensioniert.
00:02:25Also ihr habt Begriffe von Papas Arbeit.
00:02:27Andere Männer arbeiten auch und werden mit 65 pensioniert.
00:02:29Ja, X und Herr Y vielleicht, aber Papa doch nicht.
00:02:32Ach, Mama.
00:02:33Ja?
00:02:33Was hast du denn wieder gemacht?
00:02:35Was habe ich dann nun schon wieder gemacht?
00:02:36Ich hatte dich ausdrücklich gebeten, das Radio wegzubringen.
00:02:38Na, habe ich ja getan.
00:02:39Nein, du hast es Papa gegeben.
00:02:41Woher willst du das wissen?
00:02:42Lass das.
00:02:43Du repariert doch keinen Fachmann.
00:02:45Ja, Papa ist ja auch kein Fachmann.
00:02:47Das ist für mich.
00:02:48Für wen wohl sonst?
00:02:51Kleines Lohrisch-Holz?
00:02:52Wann fängt euer Theater heute an?
00:02:54Halb acht.
00:02:55Aha.
00:02:55Mama?
00:02:56Ja?
00:02:56Omi.
00:02:57Omi.
00:02:59Hoffentlich hat sie die Wohnung genommen.
00:03:02Omi, mir hoch.
00:03:03Gib mal her, ja?
00:03:04Tag Mutter, na was ist?
00:03:07Was heißt anders entschlossen?
00:03:09Die Wohnung wolltest du doch nehmen.
00:03:11Ach Mutter, was heißt nicht so schön wie deine alte?
00:03:14Mutter, Mutter, wenn die Häuser wegen der Schnellstraße abgerissen werden, dann musst du raus.
00:03:20Da hilft dir alles nicht.
00:03:22Ach, Omi hat die Wohnung wieder nicht genommen.
00:03:24Nein, nein, du kannst nicht länger warten.
00:03:26Es war schon die sechste Wohnung, die du dir angesehen hast.
00:03:29Mutter, das hat dir Kurt alles lang und breit erklärt.
00:03:31Wenn denen die Geduld reißt, dann setzen die dich einfach zwangsweise raus.
00:03:35Mutter, Mutter, natürlich stehst du nicht mit deinen Möbeln auf der Straße.
00:03:44Die weisen dir einfach...
00:03:46Nein, Mut, Mut, Mutter, zur Not sind wir ja auch noch da.
00:03:51Na, zufrieden?
00:03:53Ja?
00:03:54Gut, Mutter.
00:03:55Ja, auf Wiedersehen.
00:03:56Warte mal, warte mal.
00:03:58Tschüss, Omi.
00:03:59Wiedersehen, Mutter.
00:04:01Ja, Mutter, gut, Wiedersehen.
00:04:03Sie begreift es nicht.
00:04:05Sie begreift es einfach nicht.
00:04:09Wenn du dann nur mal keinen Fehler gemacht hast.
00:04:10Wieso?
00:04:11Von wegen, wir sind ja auch noch da.
00:04:13Was machst du, wenn Omi wirklich hierher kommt?
00:04:15Du weißt doch, wie sie solche Sätze versteht.
00:04:17Und dann, dann wird es lustig.
00:04:19Unsinn, Omi weiß genau, dass wir keinen Platz haben.
00:04:21Sagst du nicht, oder?
00:04:22Aber ich weiß wirklich nicht, was ich anziehen soll.
00:04:24Nun bitte, hör dir diese Göre an.
00:04:26Verdient 155 Mark im dritten Lehrjahr.
00:04:29Kauft sich andauernd neue Fummel.
00:04:30Hat nie was anzuziehen.
00:04:31Nee, das habe ich auch nicht als Sprechstunde.
00:04:33Ja, da brauchst du lediglich ein paar weiße Kittel,
00:04:35aber keine Stargarderobe.
00:04:39Ich bin ja schließlich stellvertretender Abteilungsleiter.
00:04:41Aber A8, Papa, danach wird ja jeder Obersekretär bezahlen.
00:04:43Wart jetzt nicht lange, der Kaffee muss.
00:04:47Hast du mit deiner Mutter gesprochen?
00:04:48Nein, habe ich nicht.
00:04:49Außerdem bin ich in einem Privatbetrieb und kein Beamter.
00:04:52Papa, ich bitte dich, 850 Mark für deine Position.
00:04:54Was ist denn das?
00:04:55Hör doch auf, Helmut.
00:04:56Die Bezahlung ist doch überall beschissen.
00:04:58Wenn ich an unsere Postgehälter denke,
00:04:59an die kümmerlichen 500 Mark im Monat.
00:05:01Und die 600 vom Verein, die unterschlägst du?
00:05:03Die sind es ja nicht immer.
00:05:05Na, bei euch wird es aber jeden Sonntag später.
00:05:07Na, komm du mal durch bei dem Verkehr, Kette.
00:05:10Hoppla!
00:05:11Grüß dich.
00:05:12Ich habe Hunger.
00:05:12Ja, mir auch, du.
00:05:14Eben kann ich dir abholfen.
00:05:15Na, ich höre ja gar nichts.
00:05:21Wie war denn euer Spiel?
00:05:22Na, nach dem Trainer zu urteilen, streckenweise recht gut.
00:05:27Der hat ja immer was.
00:05:28Ihr habt doch nicht etwa verloren.
00:05:30Na, na, na, na, was war's verloren?
00:05:32Eins zu neun.
00:05:33Du, aber gerade noch, in der 89. Minute.
00:05:35Oh, willst du mir helfen?
00:05:37Und wann wirst du mit ihr sprechen?
00:05:39Zur Mama kommt der Junge nicht.
00:05:41Also in einen Kindergarten?
00:05:42Ja.
00:05:43Wenn ich schon halb Tag arbeiten muss, kommt er auch in einen Kindergarten.
00:05:45Ich bezahle...
00:05:45Ein Kind gehört unter Kinder.
00:05:46Ich bezahle kein Geld für einen Kindergarten, wenn sich zwei Omas um den Bengel reißen.
00:05:49So teuer ist ein Kindergarten gar nicht.
00:05:51Aber die nehmen den Kleinen umsonst.
00:05:53Ich möchte nur wissen, was du gegen deine Mutter hast.
00:05:55Nichts, gar nichts.
00:05:56Ich habe nur etwas dagegen, dass er völlig verzogen wird.
00:05:58Der Junge weiß sehr genau, wo er seine Mätzchen anbringen kann.
00:06:00Mit und ohne Omas.
00:06:01Außerdem ist er ja jeden Samstag und Sonntag bei uns.
00:06:03Da kannst du ihm ja die Flötentöne beibringen.
00:06:06Helmut, glaubst du, das tun wir, wenn wir ihn glücklich an zwei Tagen in der Woche für uns haben?
00:06:10Außerdem kennst du meinen Standpunkt.
00:06:12Ich will von Mama nicht abhängig sein.
00:06:14Sie redet ohnehin schon in alles rein.
00:06:17Na schön.
00:06:19Noch Zeit gespielt.
00:06:21Also man konnte bald nicht mehr hinsehen.
00:06:23Und das ging so bis zur 88. Minute.
00:06:25Na ja, aber dann kam ja die 89. Minute.
00:06:27Jawohl.
00:06:28Unser Rudi steht rechts an der Strafraumgrenze.
00:06:30Aber abseits.
00:06:31Stimmt's, Rudi?
00:06:31Na ja, wenn schon.
00:06:32Riecher, das ist doch die Hauptsache.
00:06:33Aber darum kommt's doch an.
00:06:35Hier, deine Tropfen.
00:06:36Jawohl.
00:06:36Also das eine sage ich.
00:06:37Wenn der Rudi weiterhin solche Leistungen zeigt.
00:06:39Haben wir die längste Zeit hier gehabt.
00:06:41Das tun wir, deine Tropfen.
00:06:43Lohre.
00:06:44Einige, was ihm noch fehlt, das sind jetzt.
00:06:46Noch mal einen Augenblick.
00:06:47Um.
00:06:48Setz.
00:06:49Sieben.
00:06:50Das ist so ein tüchtiger Manager, der ihn richtig aufbaut.
00:06:53Publicity.
00:06:53Papa, Manager, Rudi ist doch noch kein Star.
00:06:57Deswegen braucht er ja einen, der einen Star aus ihm macht, ne?
00:06:59Vor allen Dingen braucht es mehr Zeit zum Training.
00:07:02Aber dieser müde Laden bei der Post hat dafür ja gar kein Verständnis.
00:07:05Na ja, die Welt versteht da schließlich nicht nur aus Fußball.
00:07:07Na ja, eben.
00:07:08Deshalb kündige ich ja auch.
00:07:10Du hast ja eine Meise.
00:07:12Na und dann, wo willst du hin?
00:07:13Nirgends.
00:07:14Ach so, Profi, hört hört.
00:07:16Na und?
00:07:17Hast du irgendwas dagegen?
00:07:18Aber natürlich, du bist bei der Post und da bleibst du auch.
00:07:21Wo ich bleibe, das muss ich ja wissen.
00:07:23Nein, das weißt du eben nicht.
00:07:25Man gibt doch nicht eine gesicherte Lebensstellung auf,
00:07:26nur um mehr Zeit für Fußballtraining zu haben.
00:07:28Also wenn ich sowas schon höre.
00:07:30Mama, wie soll ich denn sonst vorankommen?
00:07:31Meinst du, Edwin?
00:07:31Das kann ich dir ganz genau sagen, mein Lieber.
00:07:34Aber später.
00:07:35Das ist kein Familiengespräch.
00:07:37Kann ich noch ein bisschen haben?
00:07:38Ja, ich auch.
00:07:39Ja, du auch.
00:07:40Dann iss erst mal dein Stück auf.
00:07:42Danke.
00:07:42Papa, bring doch Rudi in deinen Betrieb unter.
00:07:44Hier, Helmut.
00:07:45Das kann er doch, oder?
00:07:46Natürlich, ein Wort von Papa.
00:07:47Na also, ich habe vielleicht mehr Verständnis für dein Training.
00:07:49Was meinst du, Papa?
00:07:50Helmut, ich habe dir gesagt, ich möchte jetzt in Ruhe Kaffee trinken, nicht?
00:07:53Na ja, aber Kurt, vielleicht hat Helmut recht
00:07:55und du solltest mal mit deinen Chefs sprechen,
00:07:57wenn sie an deinem Geburtstag zu uns kommen.
00:07:59Hast du euch recht?
00:08:00Papas Chefs kommen?
00:08:01Das wird ja hochoffiziell.
00:08:02Das ist ja noch gar nicht unterschrieben, ob die kommen.
00:08:04Kurt, ich bitte dich.
00:08:05Du wirst 65.
00:08:06Na ja.
00:08:07Na aber.
00:08:07Herr Schöllner kommt bestimmt.
00:08:09Ist der Personalchef.
00:08:10Und Direktor Engelmann kommt auch.
00:08:12Der Engelmann, der kommt ausgerechnet zu mir.
00:08:13Natürlich, wie ich deine Chefs kenne.
00:08:15Dr. Zecker, Dr. Zecker ist sogar der Erste, der erscheint.
00:08:18Aber das sind alle.
00:08:19Nein.
00:08:19Einfaches Kollegen kommen natürlich auch.
00:08:21Herr Merkel und Herr Krämer.
00:08:22Sollten wir dann die Familienfeiern nicht lieber verlegen?
00:08:24Was macht denn das für einen Eindruck, nicht wahr, Kurt?
00:08:27Also Kinder, dann streike ich.
00:08:28Wenn jemand das Recht hat, mit mir meinen Geburtstag zu feiern,
00:08:31dann seid ihr das doch.
00:08:32Mhm.
00:08:32Sag mal, Papa, was hast denn du bloß mit meinem Radio gemacht?
00:08:39Wieso geht er nicht?
00:08:40Ach, hör dir das mal an.
00:08:41Ja.
00:08:41Du mein Schatz.
00:08:42Wie fühlt das ja schön.
00:08:42Langbarbe Symphoniker.
00:08:44Also Kurt, ich bitte dich, ja.
00:08:46Ach so, ja, entschuldige.
00:08:46Du mit deinem Radio.
00:08:47Nächstens nimmst du es noch mit ins Bett.
00:08:49Solange es nur das Radio ist.
00:08:54Die Jungfrau ist empfindlich.
00:08:57Du hast wirklich ein Schandmaul.
00:08:58Du musst sie aber nicht immer ärgern.
00:08:59Mein Gott, sie wird doch wohl noch einen Spaß verstehen.
00:09:01Für Lore ist das kein Spaß.
00:09:03Also lass das.
00:09:06Was ist denn das schon wieder?
00:09:09Das ist Herr Rocker.
00:09:10Bist du Herr Rocker?
00:09:11Kommt ihr hierher?
00:09:12Ja, er holt mich ab.
00:09:14Muss ich mich entschuldigen, Schwester?
00:09:15Du, das sag ich dir.
00:09:16Wenn du noch mal so eine Bemerkung machst,
00:09:18dann kriegst du von mir eine gepfeffert,
00:09:19die sich gewaschen hat.
00:09:20Zittere jetzt schon.
00:09:21Hör auf.
00:09:23Wer ist denn dieser Herr Rocker?
00:09:24Der neue Freund?
00:09:25Der Freund ist ja wohl zu viel gesagt.
00:09:27Ich kenn ihn nicht.
00:09:27Ach, das ist wohl dieser Junglehrer da, was?
00:09:29Ja, ich glaube.
00:09:30Er möchte noch eine Tasse Kaffee.
00:09:32Na ja, danke, Käse.
00:09:36Guten Tag.
00:09:37Guten Tag.
00:09:38Bitte sehr.
00:09:39Danke sehr.
00:09:43Guten Tag.
00:09:44Guten Tag.
00:09:45Bitte sehr.
00:09:47Danke sehr.
00:09:51Wollen Sie nicht ablegen, Scholz?
00:09:54Rocker, danke sehr.
00:09:55Wir sind verabredet.
00:09:56Aha.
00:09:57Ja, auch kommst du auf einen Moment mit rein.
00:09:59Danke sehr.
00:10:03So.
00:10:04Guten Tag.
00:10:06Das ist Herr Rocker.
00:10:08Hier ist meine Frau.
00:10:09Guten Tag.
00:10:10Angenehm.
00:10:11Das ist meine Älteste.
00:10:13Guten Tag.
00:10:13Sehr erfreut.
00:10:15Mein Schwiegersohn.
00:10:16Guten Tag.
00:10:17Freut mich.
00:10:18Das ist mein Sohn.
00:10:20Tag.
00:10:20Rocker.
00:10:21Und hier ist mein Enkel.
00:10:23Guten Tag, Onkel.
00:10:23Guten Tag.
00:10:24Aber bitte nimmst du doch Platz, Herr Rocker.
00:10:26Danke sehr.
00:10:27Du, Papa.
00:10:28Ich glaube, wir müssen gehen, nicht?
00:10:31Was, auch kein Cognac?
00:10:32Gar nichts?
00:10:33Nein, du siehst doch, Herr Rocker möchte gehen.
00:10:35Ein Freund von mir hat sein Examen bestanden.
00:10:37Na ja, da feiern wir eben so ein bisschen.
00:10:38Aha.
00:10:38Na, da wünsche ich Ihnen recht viel vergnügen.
00:10:40Danke sehr.
00:10:41Wiedersehen.
00:10:42Wiedersehen.
00:10:42Wiedersehen.
00:10:46Tschüss.
00:10:46Tschüss.
00:10:47Halb elf.
00:10:49Pünktlich.
00:10:50Ja.
00:10:50Ganz sympathischer Knabe.
00:10:58Hat zwar zwei linke Beine, aber trotzdem.
00:11:00Ich bin immer deiner Familie gegenüber, die dich begabt.
00:11:01Das ist furchtbar.
00:11:02Ich weiß noch, wie mir bei Helmuts Eltern zumute war.
00:11:04Allgemeine Ansicht, er macht einen sehr netten Eindruck.
00:11:06Ja, zum Cognac hätte sie ihn trotzdem nicht einladen brauchen.
00:11:09Wieso?
00:11:09Was ist denn dabei?
00:11:09Na ja, deine Schwiegermutter hat etwas gegen Junglehrer.
00:11:12Kurt, ich bitte dich.
00:11:13Helmut, wie spät?
00:11:14Oh ja, für uns wird's Zeit.
00:11:15Oh, tschüss, mein Kleiner.
00:11:17Tschüss.
00:11:18Sei schon lieb und tu was Oma, der sagt.
00:11:20Ja.
00:11:20Tschüss.
00:11:21Ja, ganz recht.
00:11:21Immer nur ja.
00:11:22Komm her, du Brüder.
00:11:23Der Junge schlägt auf der Couch.
00:11:25Ja.
00:11:25Und lass dich nicht mal ihn rumkriegen.
00:11:27Ja.
00:11:27Spätestens um sieben liegt er in Witz.
00:11:29Ja.
00:11:29Spätestens.
00:11:30Ja.
00:11:30Na, hast du schon sämtliche Anweisungen bekommen?
00:11:33Licht aus, kein Bilderbuch, keine Süßigkeiten nach dem Sehne putzen?
00:11:36Braucht es dich gar nicht lustig zu machen.
00:11:37Das gibt es ja zu Hause auch nicht.
00:11:38Was heißt denn Süßigkeiten?
00:11:39Wozu haben wir denn unseren Daumen?
00:11:40Oh Gott, hör auf.
00:11:41Komm, kannst dich völlig auf mich verlassen.
00:11:44Tschüss, Rudi.
00:11:45Tschüss.
00:11:46Na, sag mal, was seht ihr denn eigentlich?
00:11:48Rigoletto.
00:11:49Rigoletto, Käthe.
00:11:51Josef Schmidt.
00:11:51Ach, wie so tritt.
00:11:54Tschüss.
00:11:54Tschüss.
00:11:57Amüsiert euch gut.
00:11:58Ja, danke.
00:11:59Helmut, fahrt vorsichtig.
00:12:01Trink mich nicht zu spät.
00:12:02Was?
00:12:03Nein, so gegen Mittag.
00:12:05Und du hörst schon auf mit deinem Josef Schmidt.
00:12:09Könntest du aber wirklich mal mit mir wieder ins Theater gehen?
00:12:11Ja, ja, ja.
00:12:12Hey, sag mal, was machst du denn da?
00:12:14Passt bloß auf, ja?
00:12:15Ja, sag mal, was fällt dir denn ein, das Kind zu schlagen?
00:12:19Was weiß denn so ein Junge davon, komm mal ein Schotzerchen.
00:12:22Spiel du mal mit deinem Flieger.
00:12:23Man muss den bloß noch trösten.
00:12:25Was ist denn da los?
00:12:26Michael hat das Radio auseinandergenommen.
00:12:27Was?
00:12:28Ja, von wem er das wohl hat, ne?
00:12:30Ach, mach mal ein bisschen, sonst geht es das wohl.
00:12:32Danke.
00:12:34Ich sag dir, das machst du nicht noch einmal.
00:12:36Ruhige dich doch.
00:12:37Die Hand ist ja noch dran.
00:12:37Ja.
00:12:38Ja.
00:12:38Ja.
00:12:38Ja.
00:12:38Ja.
00:12:38Ja.
00:12:39Ja.
00:12:39Ja.
00:12:39Ja.
00:12:40Ja.
00:12:41Ja.
00:12:41Ja.
00:12:42Ja.
00:12:47Kurt.
00:12:48Hm?
00:12:50Omi hat angerufen.
00:12:51Ja.
00:12:51Hm.
00:12:53Hat die Wohnung wieder nicht genommen.
00:12:54Hm.
00:12:55Das überrascht mich nicht.
00:12:56Hm.
00:12:57Und wenn deiner Mutter noch zehn Wohnungen angeboten werden, nimmt sie auch keine.
00:13:00Ja, aber ich hab mir wirklich einen Mund halb fusselig geredet.
00:13:04Du, die begreift es einfach nicht.
00:13:05Ja, ja.
00:13:06Das ist die eine Möglichkeit.
00:13:08Wieso?
00:13:08Und die andere?
00:13:09Die andere ist die, dass sie ganz genau weiß, was sie will.
00:13:11Und eines schönen Tags steht sie hier bei uns vor der Tür.
00:13:14Aber du, da mach ich nicht mit, Käthe.
00:13:15Seid ihr darüber im Klaren.
00:13:17Ach, was soll ich denn machen?
00:13:19Du sag mal, kannst du das Ding nicht da drüben reparieren?
00:13:31Interessiert dich das?
00:13:32Ja klar, später die Spiele.
00:13:34Warum?
00:13:34Ich möchte mich sehr gern mal mit dir unterhalten, Rudi.
00:13:37Hey, Käthe?
00:13:38Ja?
00:13:39Ach, nehm doch mal den Jungen raus.
00:13:42Na komm, mein Kleiner, nicht?
00:13:43Für uns wird's auch zweifeln.
00:13:44Lass deinen Kleber bei der Oma fliegen.
00:13:54Rudi?
00:13:55Ja?
00:13:55Meine Sympathie für deine Fußballspielerei, die kennst du, ne?
00:14:00Aber war das vorhin dein Ernst mit der Kündigung?
00:14:04Papa, ich muss doch endlich wissen, was ich will.
00:14:06Post und Fußball, das geht nicht.
00:14:08Na ja, zumindest kein Spitzenfußball.
00:14:11Und sag mal, was bin ich denn bei der Post?
00:14:13Ne Null hinterm Komma, du.
00:14:14Und das, das schmeckt mir einfach nicht.
00:14:17Ja, das schmeckt natürlich kein.
00:14:19Hm, aber Rudi, hast du dir mal ganz genau überlegt, was da im günstigsten Fall dabei rauskommen kann?
00:14:26Hm?
00:14:27Wenn du den größten Namen hast, als Fußballer bist du mit 35, 36 Jahren passé.
00:14:34Dann stehst du da.
00:14:35Hast die Fußballstiefel in der Hand, bist viel zu alt, um als PX-7 nochmal ganz von vorn anzufallen.
00:14:41Rudi, dann bist du 36.
00:14:4636!
00:14:47Ja, ist ja alles schön und gut, was du da jetzt sagst.
00:14:49Komm, jetzt deine Zähne.
00:14:52Kannst du selbst aber richtig.
00:14:53Na oder gar in Italien.
00:14:55Du, die haben Kontenwillen, da bleibt einem die Luft weg.
00:14:58Und kaum sind die abgetreten, da packen die sich eine Tankstelle, arbeiten als Trainer oder gehen ins Ausland.
00:15:02So, ja, und wenn du vorher verletzt wirst, was ist dann?
00:15:06Was ist denn da mit einem Konto, mit einer Villa, mit einer Tankstelle?
00:15:10Trainer.
00:15:11Ja, in kleinen Kleckersdorf, das ist vielleicht noch drin.
00:15:14Nein, nein, nein, mein Lieber.
00:15:16Diese Kündigung kannst du mir nicht schmackhaft machen.
00:15:18Deswegen bleibst du am besten, wo du bist.
00:15:21Vater?
00:15:22Ja?
00:15:22Ich bin 23.
00:15:26Na und?
00:15:26Du kannst mir jederzeit einen Rat geben, aber nicht mehr.
00:15:31Gut.
00:15:33Wenn du meinst, mach, was du willst.
00:15:36Aber dann mit allen Konsequenzen.
00:15:39Und dann außerhalb dieser Wohnung.
00:15:42Bitte.
00:15:43Kündige bei der Post.
00:15:45Lebe von deinem Fußballverdienst.
00:15:47Aber kalkuliere ja alles genau ein.
00:15:51Meniskus, Achillessehne, Schienbeinbruch.
00:15:54Und merk dir das eine, Rudi.
00:15:57Für deinen Verein bist du weiter nichts als eine heiße Kartoffel, die er fallen lässt, wenn du nicht mehr spielen kannst.
00:16:03So, wir zwei, wir wollen jetzt gute Nacht sein.
00:16:06Ja.
00:16:06Gute Nacht, mein Junge.
00:16:07Schlaf schon.
00:16:08Na, du auch.
00:16:08Gute Nacht, Oma.
00:16:09So, und jetzt gute Nacht, Onkel Rudi.
00:16:11Gute Nacht, Onkel Rudi.
00:16:12Gute Nacht.
00:16:13Na, ja, wir zwei, wir gehen jedenfalls zu Bett, was?
00:16:19Guck, mein Schätzchen.
00:16:22Das war mein Rat.
00:16:25Die Entscheidung liegt bei dir.
00:16:26Und jetzt in die Haierpuppe.
00:16:28Nein.
00:16:32Jetzt wird aber sofort geschlafen, sag ich dir.
00:16:39Macht das Licht aus?
00:16:40Ja, muss ich doch.
00:16:41Hat doch die Mutti gesagt.
00:16:42Lass es lieber an.
00:16:44Ja, aber du, nur fünf Minuten.
00:16:47Na, komm.
00:16:49Lies mal noch ein bisschen.
00:16:51Ja, nimm du nur dein Däumchen.
00:16:54Oh, mein Schatz.
00:16:55Fünf Minuten komm ich aber wieder rein.
00:16:57Verstand?
00:16:58Oma, hast du noch einen Lutscher?
00:17:01Noch einen Lutscher?
00:17:02Ja.
00:17:02Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, das schmeckt, was?
00:17:13Ach, mein Kerlchen.
00:17:15Ja.
00:17:15Ja.
00:17:16Ja.
00:17:16Gute Nacht.
00:17:17Ja.
00:17:17Ja.
00:17:17Ja.
00:17:17Ja.
00:17:17Ja.
00:17:18Aber Mutti nichts verraten, verstehst du?
00:17:22Na, waren wir auch schönartig?
00:17:28Aber wie?
00:17:29Punkt sieben lag auf der Couch, liegt aus und still war's.
00:17:32Bist du warst?
00:17:33Ja.
00:17:33Ja.
00:17:34Na, ich sag's, ja.
00:17:35So, Michael, und jetzt zieh dir bitte rasch die Schuhe aus.
00:17:38Na, du, das ist aber nicht gut, das zieht.
00:17:43Wie schnell kann der Junge sich da erkälten?
00:17:45Komm mal her, mein Liebling, ich helfe dir.
00:17:46Mama, frische Luft hat noch keinem geschadet.
00:17:48Nee, aber Zug.
00:17:50Ich geh schon in die Küche.
00:17:51So was Unvernünftes.
00:17:53Muss sich das Kind ja erkälten.
00:17:55Komm, mein Schatz, jetzt gehst du ganz schnell in dein Zimmer und ziehst dir die Hausschülchen
00:17:58an, ja?
00:17:58Nun lauf mal.
00:18:08Malorca, na ja.
00:18:19Kann ich dir helfen?
00:18:21Wenn du schon den Salat schneiden willst.
00:18:27Was gibt's denn bei dir heute?
00:18:30Quarkauflauf mit Endiviensalat.
00:18:31Was, Quarkauflauf?
00:18:32Ja, mit Paprika und so.
00:18:34Kein Fleisch?
00:18:35Muss es denn immer Fleisch sein?
00:18:38Du warst im Theater gestern Abend, schön?
00:18:41Hab kaum zugehört.
00:18:43Wieso?
00:18:44Wir haben uns gestritten.
00:18:46Na komm, erzähl schon.
00:18:48Ich will mir doch eine Halbtagsbeschäftigung suchen.
00:18:51Wieso?
00:18:52Ich denke, Helmut verdient zu glänzen.
00:18:54Tut er auch, aber unser Baukostenzuschuss ist abgewohnt.
00:18:57Es macht eine monatliche Mieterhöhung von 95 Mark.
00:19:00Na, das bisschen wird Helmut doch noch verkraften können.
00:19:03Ja, aber dann müssen wir andere Sachen sein lassen.
00:19:05Aha, Mallorca.
00:19:06Ja, Mallorca.
00:19:10Helmut muss seinen Urlaub im April nehmen.
00:19:12Wo kann man im April schon hin?
00:19:14Außerdem möchten wir uns einmal im Jahr etwas leisten.
00:19:16Wenn ich mich bei euch in der Wohnung umsehe, habe ich das Gefühl, dass ihr euch andauernd etwas leistet.
00:19:21Bar, Kühlschrank im Wohnzimmer, kombinierte Musik- und Fernsehtruhe.
00:19:25Wir konnten die alten Geräte gut loswerden.
00:19:27Der Rest geht auf Raten.
00:19:28Aha, Raten.
00:19:30Wieso aha?
00:19:32150 Mark im Monat.
00:19:33Du, ich glaube, es wird wirklich Zeit, dass ich mal mit Helmut rede.
00:19:37Ist doch der reinste Quatsch, dass du durch dein Mitverdienen lauter Luxuswünsche befriedigst,
00:19:41um nachher mit vergammelten Nerven in Mallorca zu sitzen.
00:19:45Bitte nicht.
00:19:46Was wird denn überhaupt mit dem Jungen, wenn du arbeitest?
00:19:53Bitte, Mama, sei so freundlich und lass mich zufrieden.
00:19:55Wir erreichen die Auseinandersetzung von gestern.
00:19:56Ihr müsst ja wissen, was ihr tut.
00:19:58Bringst du mich jetzt nach Hause?
00:19:59Aber nur, wenn ich wieder bei dir im Bett schlafen darf.
00:20:03Krieg ich dann auch wieder ein Lutscher?
00:20:05Ach, Mönch.
00:20:06Ja, aber ich muss jetzt gehen, weißt du?
00:20:09Ich muss nämlich noch für heute Abend einkaufen.
00:20:11Ja, Mama.
00:20:12Dann vergiss fürs nächste Mal nicht die Lutscher.
00:20:14Das wird aber auch Zeit.
00:20:16Halb sechs.
00:20:17Was, Mutter?
00:20:19Hattest du denn jemand gesagt, dass du kommst?
00:20:21Seit einer geschlagenen Stunde stehe ich jetzt hier, Doris.
00:20:24Warum bist du nicht zu Krügers reingegangen?
00:20:26Die sind ja auch nicht da.
00:20:27Ach so.
00:20:28Wo warst du denn so lange?
00:20:29Na, bei Doris.
00:20:30Na bitte, das kann man ja nicht wissen.
00:20:32Außerdem hat die ganze Zeit das Telefon geläutet.
00:20:35Schon wieder, hörst du?
00:20:36Ja.
00:20:39Bei Schulz.
00:20:41Was, Lore?
00:20:42Sag mal, hast du jetzt andauernd angerufen?
00:20:44Ja, Lore, was?
00:20:46Mutter, komm rein, mach die Türe zu.
00:20:48Was willst du denn?
00:20:51Was heißt, du willst mit deinem Rocker tanzen gehen?
00:20:53Wieso?
00:20:54Mit wem warst du doch gestern Abend erst tanzen?
00:20:56Oh, sag mal, was findest du schon an diesem Junglehrer?
00:21:00Na also, wenn du nichts an ihm findest, dann komm nach Hause und dann sprechen wir drüber.
00:21:05Ja.
00:21:05Sag mal, Mutter, was machst du denn da?
00:21:07Du sollst nach Hause kommen, wir reden drüber.
00:21:09Mutter, ich bitte dich.
00:21:11Was machst du denn da?
00:21:13Packst du aus?
00:21:14Ja, ich kann die Sachen doch nicht in den Koffer hin.
00:21:17Ja, wieso willst du denn hierbleiben?
00:21:19Du, was ist denn mit deiner Wohnung?
00:21:21Um Himmels willen, Mutter, stell den Koffer hin.
00:21:23Setz dich hin, ja?
00:21:25Erzähl mir mal alles, was ist denn passiert?
00:21:26Stell dir vor.
00:21:28Ja, was ist los?
00:21:28Heute Morgen.
00:21:29Ja.
00:21:30Ich hab mich gerade frisiert.
00:21:32Ach, mach doch mal den Koffer auf.
00:21:35Da sind nämlich meine Blusen drin.
00:21:37Bitte.
00:21:38Ja.
00:21:39Ja, was hab ich noch gerade gesagt?
00:21:41Du hast gesagt, heute Morgen.
00:21:43Da hattest du dich gerade frisiert.
00:21:44Ach, sag ich dich heute Morgen?
00:21:46Ja.
00:21:46Ich war im Badezimmer und hab mich frisiert.
00:21:49Auf einmal gibt es einen Schlag.
00:21:53Ich habe gedacht, das ganze Haus stört zusammen.
00:21:56Ich zum Fenster.
00:21:57Und was seh ich da?
00:21:59Da steht ein riesengroßer Kran.
00:22:02Weißt du, so einer, wo an einem langen Seil eine schwere Kugel hängt.
00:22:07Und mit der schlagen die unentwegt gegen die Mord.
00:22:12Moment, Moment, meine Mutter.
00:22:13An welches Haus?
00:22:14Doch nicht an deins.
00:22:15Nachbarhaus.
00:22:15Ach so.
00:22:16Ich hab das Fenster aufgemacht und runtergerufen.
00:22:19Aber das hat niemand gehört.
00:22:21Da bin ich runtergerannt und hab zu den Leuten gesagt,
00:22:24bitte hören Sie doch auf.
00:22:26Ich wohne doch noch nebenan.
00:22:28Das hat die gar nicht gestört.
00:22:30Da bin ich wieder rauf und hab mich erst mal hingesetzt.
00:22:33Ich zitterte ja am ganzen Körper.
00:22:36Und als ich mich gerade etwas beruhigt hatte,
00:22:40weil ich dachte, es ist ja das Nachbarhaus,
00:22:42da kann mir doch eigentlich gar nichts passieren,
00:22:46gab es wieder einen so ohrenbetäumenden Lärm.
00:22:49Und die Mauer, weißt du, die Wand, an der das Buffet steht,
00:22:54hatte so einen Riss.
00:22:55Oh, Mutter.
00:22:56Da hab ich meine Sachen gepackt und bin hierher gefahren.
00:23:00Das war doch richtig, nicht?
00:23:02Ja, natürlich.
00:23:03Bis morgen bleibst du hier und wenn alles vorbei ist,
00:23:05dann gehst du wieder in deine Wohnung.
00:23:07Nein.
00:23:08Nein, in die Wohnung geh ich nicht mehr zurück.
00:23:10Was?
00:23:10Wenn der Riss größer wird.
00:23:12Aber Kurt wird sich das alles mal ansehen.
00:23:14Kurt braucht sich gar nicht bemühen.
00:23:16Keine zehn Pferde bringen mich wieder in die Wohnung.
00:23:19Sag mal, wie stellst du dir denn das vor?
00:23:22Wo willst du denn hin?
00:23:23Ich bleib bei euch.
00:23:24Aber Mutter, wir haben doch keinen Platz.
00:23:26Außerdem, aber du hast doch ein Anrecht auf eine Wohnung.
00:23:30Ja, aber du hast doch am Telefon gesprungen.
00:23:32Ja, doch nur für ein, zwei Tage.
00:23:33Was ist denn los, Mutter?
00:23:35Na, was hast du denn?
00:23:36Komm, jetzt lass das.
00:23:37Setz du dich erst mal hin und beruhige dich, ja?
00:23:41Und die nächste Wohnung, die sehen wir uns beide zusammen an.
00:23:44Ja, einverstanden?
00:23:45So, und nun mache ich dir eine schöne Tasse Kaffee und wir trinken sie dann zusammen.
00:23:50Macht das wirklich.
00:23:54Kurt, du bist schon da?
00:23:56Ja, nabend, Keine.
00:23:57Nabend.
00:23:59Nee, nee, nee, lieber nicht.
00:24:01Was ist denn, bist du erkältet?
00:24:02Oh, wie.
00:24:03Kurt, Kurt.
00:24:06Omi ist da drin.
00:24:07So, Omi?
00:24:08Ja, stell dir mal vor, die reißen bei ihr das Eckhaus ein, ja?
00:24:11Ach ja, so.
00:24:11Und da hat sie sich so erschrocken, du, in ihrer Wohnzimmerwand, da ist so ein Riss.
00:24:15Ja, soll das vielleicht heißen, dass sie hierbleibt?
00:24:18Na ja, vielleicht.
00:24:19Also, das kommt überhaupt?
00:24:20Ich bitte dich.
00:24:21Ich bitte dich.
00:24:21Sie hört dich doch, ich bitte dich, sei leise.
00:24:23Komm, du mir in den Gefallen, komm mit dir.
00:24:25Also, Kurt, deine Mutter bleibt nicht hier.
00:24:26Ich brauche mein Arbeitszimmer.
00:24:28Aber ich habe doch gar kein Wort gesagt.
00:24:29Ja, wo soll sie denn schlafen?
00:24:31Vielleicht auf der Couch im Wohnzimmer?
00:24:32Ist doch nur für ein, zwei Tage.
00:24:34Ja, ja, das sagst du so.
00:24:35Deine Mutter hätte sich schon längst für eine andere Wohnung entschieden.
00:24:38Aber sie hat sich nun mal nicht entschieden.
00:24:39Man muss es eben jetzt tun, wenn ihre Wohnung so einen Riss hat.
00:24:42Ich bitte dich, es ist doch meine Mutter.
00:24:44Käthe, mit meiner Mutter hätte ich mich nicht anders verhalten.
00:24:47Ach.
00:24:48Also, Käthe, jetzt hör mich doch mal an.
00:24:50Ja.
00:24:51Deine Mutter ist mir doch lieb und wert, das weißt du doch ganz genau.
00:24:55Aber wenn sie mal hier ist, dann wird sie hier bleiben.
00:24:58Das geht doch nicht.
00:25:00Pass auf, Käthe.
00:25:02Ich werde jetzt mal ganz vernünftig mit ihr reden.
00:25:05Ach, die Omi.
00:25:13Na?
00:25:14Willst du uns auch mal wieder besuchen kommen?
00:25:17Besuchen?
00:25:19Eigentlich nicht.
00:25:20Ich wollte, die reißen doch nebenan bei mir das Haus ab.
00:25:25Ach was?
00:25:26Aber Käthe.
00:25:28Käthe hat gesagt, ihr hättet keinen Platz hier für mich.
00:25:33Ich weiß ja nur gar nicht, wo ich hin soll.
00:25:37Ach, warum wird man denn auch nur so alt?
00:25:40Na, na, na, na.
00:25:41Jetzt noch mal langsam, Omi.
00:25:42Komm, leg erst mal ab.
00:25:44So.
00:25:45Ich werde mit der Käthe noch mal reden.
00:25:47Ja.
00:25:48Komm, setz dich erst mal hin.
00:25:49So, Mutter, jetzt trinken wir erst mal einen Kaffee, nicht?
00:25:56Aber Käthe.
00:25:58Ja?
00:25:58Also, das kannst du doch wirklich nicht machen.
00:26:02Na, was denn?
00:26:02Es ist doch immerhin deine Mutter.
00:26:04Mhm.
00:26:07Selbstverständlich bleibt Omi hier.
00:26:11Ja, heute Nacht, da schläft sie auf der Couch, nicht?
00:26:15Und morgen, da wird sie schon irgendwie eine Lösung finden.
00:26:19Ach, ist das wahr?
00:26:22Ach, selbstverständlich.
00:26:24Es wäre ja noch schöner.
00:26:25Ich wusste es ja, du warst schon immer ein guter Kerl.
00:26:28Na ja.
00:26:29Bist du mal trinchen?
00:26:31Ja, aber gern, ja.
00:26:33Danke schön.
00:26:34Tja.
00:26:35Na, dann können wir ja jetzt anfangen auszupacken, nicht?
00:26:40Nicht so, nicht.
00:26:42Was jetzt?
00:26:42Lass mich mal machen.
00:26:44Wieso?
00:26:45Käthe, ich finde sie nicht auch sehr, sehr warm hier.
00:26:48Mhm.
00:26:49Es ist 24 Grad.
00:26:56Du, Kind, das ist aber ganz schlecht.
00:26:59Du weißt, wie leicht ich mich erkälte.
00:27:02Deshalb lutsche ich ja schon immer die Pastille.
00:27:04Ja, aber von frischer Luft hat noch nie jemand eine Erkältung bekommen, Mutter.
00:27:07Nein, aber von Zug.
00:27:09Zug ist ausgesprochen gefährlich.
00:27:12Ja, aber überheizte Zimmer auch nicht, war Kurt?
00:27:14Ja, ja.
00:27:19Guten Abend.
00:27:21Guten Abend.
00:27:21Na, Lore, du machst ja ein Gesicht, hä?
00:27:24Mama ist dagegen, dass ich heute Abend mit Herrn Rocker tanzen kann.
00:27:27So?
00:27:28Ist Omi da?
00:27:30Ach, erinnere mich bloß nicht da dran.
00:27:33Hast du eigentlich mit Herrn Rocker irgendwas ausgemacht?
00:27:35Ach, das konnte ich ja nicht.
00:27:37Er hat mich in der Praxis angerufen und als ich mit Mama am Telefon gesprochen habe,
00:27:41hat sie gesagt, wir werden zu Hause darüber reden.
00:27:43Na ja, und Herr Rocker?
00:27:44Ja, der kommt halt später mal vorbei.
00:27:46Na ja, muss da halt nachher mal mit dir reden.
00:27:48Du, Papa, hilfst du mir?
00:27:55Mal sehen.
00:27:57So, Mutter, jetzt legst du dich erst mal hin.
00:28:01Ja.
00:28:03Ziehst du mir bitte die Schuhe aus.
00:28:05Ich komme da so schwer runter.
00:28:07Ja.
00:28:07Guten Abend, Omi.
00:28:08So, Mutter, leg dich mal lang.
00:28:11Ja.
00:28:12Na, gut so?
00:28:13Nein, Kind, das ist zu hoch.
00:28:15So kann das nicht bleiben.
00:28:16So, ist so besser?
00:28:17Ach, herrlich, ja.
00:28:20Sonst bekomme ich nämlich Kopfschmerzen.
00:28:22Der Tag war doch sehr anstrengend.
00:28:25Na ja, versuch mal ein bisschen zu schlafen.
00:28:27Du, Käthe, sag mal, warum soll eigentlich Loro heute Abend mit Herrn Rocker nicht tanzen gehen?
00:28:33Na, weil sie gestern Abend erst mit ihm tanzen war.
00:28:35Och, das ist doch nicht der Grund.
00:28:37Käthe, stellst du bitte meine Hausschuhe hierher?
00:28:41Die sind da im Koffer.
00:28:42Du hast einfach irgendwas gegen Herrn Rocker.
00:28:44Unsinn, hab überhaupt nichts gegen Herrn Rocker.
00:28:46Ja, persönlich kann das ein sehr netter Mensch sein.
00:28:48Aber was für Aussichten hat schon ein Junglehrer, höchstens Oberlehrer.
00:28:51Ist so recht, kommst du da ran?
00:28:52Ja, danke.
00:28:53Dafür hast du nicht dein Abitur gemacht.
00:28:54Du kannst ganz andere Partien machen.
00:28:57Du kriegst auch noch deinen Denkzettel.
00:28:59Ach, also ich weiß überhaupt nicht, wovon ihr redet.
00:29:01Ich möchte mit Herrn Rocker tanzen gehen.
00:29:03Tanzen, weil er mir ein bisschen weniger auf den Füßen rumlatscht als andere.
00:29:07Warum musst du immer gleich ans Heiraten denken?
00:29:09Eins, zwei, drei ist die große Liebe.
00:29:10Das kennt man doch.
00:29:11Käthe, du bist zu ängstlich.
00:29:14Mutter, ich bitte dich, misch dich da nicht ein.
00:29:16Ja, bei Lora hast du leicht reden.
00:29:18Enkel sind keine Kinder.
00:29:19Käthe, ich bin wirklich zu müde.
00:29:22Ich muss jetzt meine Ruhe haben.
00:29:25Später.
00:29:30Käthe?
00:29:31Ja, Mutter?
00:29:31Zum Abendbrot rufst du mich, ja?
00:29:34Das kann ja heiter werden mit Omi.
00:29:37Was soll ich denn nun sagen, wenn Herr Rocker kommt?
00:29:39Na, du sagst gar nichts.
00:29:41Du gehst einfach mit ihm tanzen.
00:29:43Mama.
00:29:45Bitte, Mama.
00:29:46Hast du ja gehört.
00:29:47Papa hat es dir erlaubt.
00:29:49Aber das eine sage ich dir.
00:29:50Um halb elf bist du zu Hause.
00:29:54Pünktlich.
00:30:05Scheiße.
00:30:06Was war denn das?
00:30:08Lore.
00:30:12Bitte, bis nach zwölf.
00:30:20So, meine Damen, ich würde es mal mit Aussehen probieren.
00:30:48Und damit du genau Bescheid weißt, wenn dein Herr Rocker nicht weiß, was sich gehört,
00:30:53dann wird dein Zukunft ohne dich ausgehen.
00:30:55Verstanden.
00:30:58Was soll denn das heißen?
00:30:59Mit Herrn Rocker werde ich nicht mehr ausgehen.
00:31:01Mit wem denn sonst?
00:31:02Mit Herrn Lenz.
00:31:03Wer ist denn Herr Lenz?
00:31:04Er hat mich nach Hause gebracht.
00:31:05Ich denke, du warst mit Herrn Rocker aus.
00:31:07Ja, dann habe ich ein paar Mal mit Herrn Lenz getanzt, war Herr Rocker beleidigt und ist weggegangen.
00:31:11Dann hat mich eben Herr Lenz nach Hause gebracht.
00:31:13Fand ich doch nett, nicht?
00:31:15Versuch gar nicht, mir deinen Herrn Lenz schmackhaft zu machen, ja?
00:31:19Wer ist denn der junge Mann?
00:31:21Medizinstudent, sechstes Semester.
00:31:23Besitzer eines Sportwagens und Sohn von Professor Lenz, Chef der Robert-Koch-Klinik.
00:31:27Übrigens, wir haben uns für übermorgen verabredet.
00:31:29Was soll ich denn jetzt sagen?
00:31:31Robert-Koch-Klinik?
00:31:33Guten Morgen.
00:31:38Guten Morgen.
00:31:39Entschuldige bitte.
00:31:41Udi, Mettwurst oder Salami?
00:31:43Schinken.
00:31:45Hör mal, Käthe, was Kurt sich eben erlaubt hat, das geht wirklich zu weit.
00:31:50Ich wollte gerade ins Park.
00:31:52Ist alles fertig?
00:31:53Ja, Obst musst du dir allein kaufen.
00:31:54Das Geld kriege ich aber wieder, ja?
00:31:56Geh weg, du Großverdiener.
00:31:57Tschüss.
00:31:58Tschüss.
00:31:59Auf Wiedersehen.
00:32:01Tschüss, Papa.
00:32:02Tschüss, meine Jungen.
00:32:03Diese Mappe.
00:32:05Also Käthe, was Kurt sich eben erlaubt hat, das geht...
00:32:08Also diese Nasenbrocken, die taugen doch keinen Schuss Pulver.
00:32:10Alles erfinden sie.
00:32:12Nur kein Mittel gegen Schlupf.
00:32:13Ja, mit solcher Erkältung legt man sich ins Bett und schwitzt.
00:32:15Ja, dauert es 14 Tage und sonst nur zwei Wochen.
00:32:17Ich weiß schon.
00:32:18Wiedersehen.
00:32:19Gute Besserung.
00:32:19Danke.
00:32:20Jetzt wird man hoffentlich ins Bad können.
00:32:26Guten Morgen.
00:32:27Guten Morgen.
00:32:28Guten Morgen.
00:32:32Also Käthe, das ist doch wirklich ungehörig.
00:32:35Moment, Moment, Mutter, Moment.
00:32:37Lohre, es ist doch schon nach acht.
00:32:40Ja, Mama.
00:32:41Hör mal, Käthe.
00:32:41Ja, Moment, Mutter, worum geht's denn?
00:32:44Jedes Mal.
00:32:46Wenn ich ins Bad will, geht ein anderer hinan.
00:32:49Ja, früh ist das unglücklich.
00:32:50Morgen stehst du eine Stunde.
00:32:51Später auf und hast das ganze Problem gelöst.
00:32:53Das geht nicht.
00:32:54Warum geht das nicht?
00:32:55Du versäumst doch nichts.
00:32:56Wenn ich nicht morgens um halb sieben Uhr aufstehe,
00:32:59hab ich den ganzen Tag ein Schwindel gefühlt.
00:33:02Ja, und dann muss mein Bett hierher.
00:33:04Ich hab ja die ganze Nacht kein Auge zugetan.
00:33:07Sag mal, wie stellst du denn das vor?
00:33:08Wo soll man das hinstellen?
00:33:09Das wär mir gleich.
00:33:12Guten Morgen, Mutter.
00:33:13Morgen, mein Herz.
00:33:14Falls das Bad jetzt frei ist, geh ich hinein.
00:33:18Ja.
00:33:22Ja?
00:33:23Hm?
00:33:24Hast du es dir überlegt?
00:33:26Wieso?
00:33:26Was soll ich mir denn überlegt haben?
00:33:28Na, das mit Herrn Lenz?
00:33:30Ach, mit Herrn Lenz.
00:33:32Na ja, mit dem kannst du ruhig ausgehen.
00:33:34Er kann ja schließlich nichts dafür,
00:33:36dass Herrn Rocker erst nachts um zwölfeinfältig sitzen zu lassen.
00:33:40Eben?
00:33:41Eben.
00:33:44Ach, geht das schon wieder los.
00:33:48Buchhaltung 5, Merkel.
00:33:51Ja, aber erst am 15. Februar.
00:33:52Ja, in 14 Tagen.
00:33:57Bitte sehr.
00:34:02Angeber.
00:34:03Wer, der Träber?
00:34:05Ja, denn sonst.
00:34:05Du bist aber auch nicht mehr zu retten, Kurt.
00:34:11Bei solch einer Erkältung bleibt man doch zu Hause.
00:34:13Was? Zu Hause den ganzen Tag?
00:34:14Nö.
00:34:15Was willst du denn machen, wenn du pensioniert bist?
00:34:17Ja, ich hab doch einen anderen auf Arbeitsverlängerung gestellt.
00:34:22Ist das dein Ernst?
00:34:23Natürlich, warum nicht?
00:34:25Na ja.
00:34:26Jeder, wie er Lust hat.
00:34:27Ist das denn schon Bescheid?
00:34:30Nö, nö, oh Gott, das ist doch nur eine Formsache.
00:34:32Na, vom Prokuristen an aufwärts, aber nicht bei uns.
00:34:37Morgen.
00:34:38Morgen, Herr Schöllner.
00:34:39Morgen.
00:34:41Ich möchte gerne, dass Sie das als erstes bearbeiten.
00:34:43Ich brauche die Unterlagen wieder.
00:34:45Die Gehaltssache sparen wir.
00:34:46Ah, ja.
00:34:47Herr Schöllner.
00:34:48Ja?
00:34:49Entschuldigen Sie bitte.
00:34:50Ist eigentlich über meinen Antrag schon entschieden?
00:34:52Gut, dass Sie mich erinnern.
00:34:53Ja, die Sache ist entschieden.
00:34:55Ah.
00:34:56Herr Asmal, wenn Sie mit Herrn Billing soweit sind, dann schicken Sie doch zu mir.
00:35:05Zu Herrn Scholz, ja.
00:35:08Herr Billing ist ein junger Buchhalter, der bei uns heute anfängt.
00:35:11Ah, so.
00:35:12Ich möchte gerne, dass Sie ihn einarbeiten.
00:35:13Aber selbstverständlich.
00:35:14Und ab März wird er dann Ihre Position übernehmen.
00:35:18Wie, meine Position?
00:35:19Ja.
00:35:20Jetzt, so war mein Antrag eigentlich nicht gemeint, Herr Schöllner.
00:35:23Ich meine, es ehrt mich sehr, wenn Sie mir eine andere Aufgabe geben,
00:35:26aber da ich vielleicht nur noch eins bis zwei Jahre hier Dienst mache...
00:35:30Herr Scholz, ich glaube, Sie verstehen das falsch.
00:35:33Wieso?
00:35:35Wenn ich mich nicht irre, wären Sie doch am 3. März 65.
00:35:39Ja, am 3. März, ja.
00:35:40Und wie lange sind Sie dann bei uns im Betrieb?
00:35:43Knapp 42 Jahre.
00:35:45Na, sehen Sie mal.
00:35:46Ist doch eine lange Zeit.
00:35:46Und deshalb habe ich auch bei der Direktion vorgeschlagen,
00:35:49dass Sie nicht erst mit Ablauf des Monats März,
00:35:52sondern bereits am 28. Februar aus dem Betrieb ausscheiden.
00:35:56Oder besser gesagt, der 28. Februar ist Ihr letzter Arbeitstag.
00:36:00Ja, wieso?
00:36:04Entschuldigen Sie vielmals, Herr Schöllner.
00:36:06Haben Sie denn meinen Antrag nicht bekommen?
00:36:08Natürlich.
00:36:09Und wenn wir trotzdem...
00:36:10Ja, aber warum soll ich da aufhören?
00:36:13Sind Sie mit mir nicht mehr zufrieden?
00:36:15Haben Sie irgendeinen Grund zu einer Beanstandung?
00:36:17Sie sehen das von einer völlig falschen Wachte aus, Herr Scholz.
00:36:22Es dreht sich nur um das Alter.
00:36:24Sie werden 65 Jahre alt.
00:36:26Das ist alles.
00:36:28Ja, Verzahnung.
00:36:29Herr Dr. Zäcker ist doch meines Wissens auch 67 oder 68 Jahre
00:36:32und ist auch noch in Betrieben.
00:36:33Ja, hier liegt der Fall auch etwas anders.
00:36:35Dr. Zäcker ist Prokurist
00:36:37und als Planungshiff im Augenblick für den Betrieb unersetzlich.
00:36:41Buchhaltung?
00:36:42Nein, der ist nicht da.
00:36:47Nehmen Sie auch eine?
00:36:52Nein, danke.
00:36:54Dass ich nicht unersetzlich bin, Herr Schöllner, das weiß ich.
00:36:58Aber warum soll ich denn am 28. Februar aufhören?
00:37:02Mein 65. Geburtstag ist doch erst im März.
00:37:05Hm.
00:37:07Dankeschön.
00:37:08Deshalb sagte ich ja,
00:37:09der 28. Februar ist Ihr letzter Arbeitstag.
00:37:14Denn im März werden Sie einen dreiwöchigen Erholungsurlaub
00:37:17zusammen mit Ihrer Gattin im Schwarzwald verbringen.
00:37:21Bei einer kleinen Feier wird Ihnen Direktor Engelmann
00:37:22den entsprechenden Reisescheck überreichen.
00:37:25Ihr Gehalt geht natürlich weiter.
00:37:26Volles Gehalt.
00:37:27Erst ab April setzen dann die Personsbezüge an.
00:37:32Bin ich hier richtig?
00:37:33Ja, komm.
00:37:33Nur rein.
00:37:36Guten Morgen.
00:37:37Das ist Herr Willing, Ihr Nachfolger.
00:37:40Herr Scholz, einer unserer ältesten Mitarbeiter.
00:37:43Ja.
00:37:43Freut mich.
00:37:44Lass Sie sich nur gut vor ihm einarbeiten.
00:37:46Herr Scholz kennt sich hier aus wie kein anderer.
00:37:48Ich werde mir alle Mühe geben.
00:37:50Am besten Sie kommen jetzt gleich mit mir,
00:37:51dann kann ich Sie noch den anderen Mitarbeitern vorstellen.
00:37:57Bis später.
00:38:03Bis später.
00:38:03Bis später.
00:38:03Bis später.
00:38:07Sei stark im Schmerz, Mama, vor der steht ein freier Mann.
00:38:11Ich habe heute bei der Post gekündigt.
00:38:13Das ist doch nicht wahr.
00:38:15Natürlich ist es wahr.
00:38:16Mündlich habe ich es gestern gemacht und heute schriftlich.
00:38:18Sag mal, weißt du überhaupt, was du machst?
00:38:20Du gibst da eine gesicherte Lebensstellung.
00:38:22Ja, ja, ja, das hat Papa auch schon gesagt.
00:38:23Lebensstellung.
00:38:23Risiken.
00:38:24Ich bin mir völlig klar darüber.
00:38:25Auch über die Konsequenzen.
00:38:27Ja, wieso?
00:38:28Was für Konsequenzen?
00:38:29Na, ich ziehe aus.
00:38:30Na, das lässt ja Papa niemals zu.
00:38:32Papa hat selbst gesagt, man muss Konsequenzen ziehen im Leben.
00:38:35Bitte.
00:38:35Ich habe die Konsequenzen gezogen.
00:38:37Hast du falsch verstanden.
00:38:38Kann Papa gar nicht gesagt haben.
00:38:40Na, wir werden ja sehen.
00:38:43Och, Mama, sieh mich doch nicht so an.
00:38:44Ich gehe doch nicht verloren.
00:38:46Komm, sei lieb, ja?
00:38:47Und mach mir was zu essen.
00:38:48Ich bin um sechs schon wieder verabredet mit meinem Manager.
00:38:51Du bist unverbesserlich.
00:38:53Wer wäscht denn heute noch in der Badewanne?
00:38:56Ich?
00:38:57Deshalb hält meine Wäsche auch länger.
00:38:59Ich bin wieder da, Käthe.
00:39:01Wo soll ich meine Kleider jetzt hinhängen?
00:39:03Hängen Sie vorläufig an die Garderobe, Mutter.
00:39:08Na, eine Lösung ist das aber nicht.
00:39:17Kann Papa gar nicht gesagt haben.
00:39:19Natürlich hat er es gesagt.
00:39:21Er hat gesagt, für den Fall, dass ich kündige, muss ich mir ein anderes Zimmer suchen.
00:39:25Die Milch bitte, ich hab's eilig.
00:39:28Du, eins möchte ich jetzt von dir wissen.
00:39:30Was willst du eigentlich?
00:39:31Hast dein Konto.
00:39:32Hat Papa mit 65 noch nicht erreicht.
00:39:35Verdienst 1000 Mark im Monat als 23.
00:39:38Ja, ja, ja, das ist doch enorm.
00:39:40Das bestreite ich ja auch gar nicht.
00:39:42Aber 2000 sind mehr.
00:39:44Gar nicht zu sprechen von 40 oder 50.000 Mark Handgeld.
00:39:47Das andere bekommen, wenn sie einen Vertrag nach Italien schaffen.
00:39:50Dann soll ich mir das etwa durch die Lappen gehen lassen?
00:39:52Bloß um mich wie Papa, wie ein pimpeligen Buchhalter,
00:39:54mit kümmerlichen 850 Mark bezahlen zu lassen.
00:39:56Ich bin doch nicht ihr.
00:39:57Du, lass Papa aus dem Spiel, ja?
00:39:58Das, was er gilt, das musst du erst mal werden.
00:40:02Ich war ja auch nicht böse gemeint.
00:40:04Nein, nein, mein Junge, mir gefällt deine Einstellung nicht.
00:40:06Du misst immer alles nur nach Zahlen.
00:40:08Mein Gott, das Leben besteht doch nicht nur aus Geld.
00:40:10Es gibt doch noch andere Begriffe.
00:40:12Sieh dir doch mal Papa an.
00:40:13Hat sich vom Lehrling zum Abteilungsleiter raufgearbeitet.
00:40:16Und jetzt, wo er 65 ist, wo andere pensioniert werden,
00:40:19da hat man ihn gebeten, noch zu bleiben,
00:40:21weil er einfach nicht wegzudenken ist.
00:40:24Das, mein Junge, das sind nämlich Dinge,
00:40:26auf die man stolz sein kann.
00:40:29Und damit du es genau weißt,
00:40:30seine 850 sind mir lieber als deine Fantasiegebilde.
00:40:34Ach, Kurt, Kurt, kannst du mir sagen,
00:40:37wo ich meine Kleider hinhängen kann?
00:40:39Warum musst du Käthe fragen?
00:40:40Ach, hier kann einem aber auch kein Mensch
00:40:43eine vernünftige Antwort geben.
00:40:46Ist aber interessant, was du da sagst.
00:40:49Du, nur würde ich an deiner Stelle
00:40:50mein Geld nicht zu weit wegwerfen.
00:40:52Ich habe dir manchen 50 Markscheine zugesteckt.
00:40:55Und den?
00:40:56Den hast du jedes Mal genommen.
00:40:58Ich zieh mich um.
00:41:04Was habt ihr denn miteinander?
00:41:09Nichts.
00:41:10Du, Mama,
00:41:11dabei möchte ich ausdrücklich betonen,
00:41:13dass ich dir das Geld gern gegeben habe.
00:41:15Ich mag es nur nicht,
00:41:15wenn du mir Papa mehr wie ein Denkmal hinstellst.
00:41:17Mein Papa hat alles einen Glorienschein.
00:41:20Na, und selbst wenn ich in der Nationalelf spiele,
00:41:21was bin ich denn bei dir?
00:41:22doch immer nur der Schützerarsch im letzten Lied.
00:41:25Rudi, Rudi, du sollst dich aber was schämen.
00:41:33Käthe, Käthe, ich will ja nicht aufdringlich sein,
00:41:36aber an der Garderobe können meine Sachen nicht bleiben.
00:41:39Ich habe Kurt gefragt und Kurt hat mir...
00:41:41Kurt?
00:41:42Wieso ist Kurt schon da?
00:41:44Ja, in seinem Zimmer.
00:41:50Was ist denn nun schon wieder los?
00:41:53Hast du verlangt,
00:41:58dass der Junge wegzieht,
00:41:59wenn er bei der Post kündigt?
00:42:01Ja, Käthe.
00:42:02Aber ich möchte jetzt nicht darüber reden.
00:42:06Ich brauche dann meine Ruhe.
00:42:09Bitte.
00:42:11Rudi!
00:42:13Was ist denn nun los?
00:42:16Die machen sich in die Hosen,
00:42:17weil ich ausziehe.
00:42:18Da mein Bett und da das Buffet.
00:42:29Ja, und da der Tisch.
00:42:34Vielleicht hat der Junge sogar recht.
00:42:37Den Dank hat er sowieso nicht zu erwarten.
00:42:40Sag mal, was redest du denn da?
00:42:42Bist du denn dafür,
00:42:44dass der Junge sein Geld auf dem Fußballplatz verdient?
00:42:46Nein, das bin ich nicht, Käthe.
00:42:49Aber merkt dir eins, Rudi.
00:42:53Ellbogen.
00:42:55Gebrauche deine Ellbogen.
00:42:57Dann bist du wer.
00:42:59Die Kleinen, die brauchen sich nur abzuwackern.
00:43:02Die bekommen nur das, was ihnen zusteht.
00:43:04Aber darum geht es doch überhaupt nicht,
00:43:06dass der Junge gekündigt hat,
00:43:07es nicht mehr zu ändern.
00:43:08Aber dass er ausziehen soll,
00:43:10du, das nimmst du zurück.
00:43:12Na ja, schön, gut.
00:43:15Ich nehm's zurück.
00:43:17Wolltest du mich jetzt bitte allein?
00:43:21Du, Mama, ich zieh nicht aus,
00:43:23weil Papa das von mir verlangt hat.
00:43:25Warum sonst?
00:43:26Da gibt es ganz andere Gründe.
00:43:28Bitte welche?
00:43:28Deine doppelte Moral.
00:43:30Wenn Lora einen Freund hat,
00:43:31von dem du dir etwas versprichst,
00:43:32dann ist es völlig egal,
00:43:33wie lange sie mit ihm ausgeht, nicht?
00:43:35Aber wenn ich mal ein Mädchen zu mir raufbringe,
00:43:37dann kommst du alle fünf Minuten in mein Zimmer
00:43:39und fragst, ob wir noch Tee brauchen.
00:43:41Käthe.
00:43:41Käthe Rudi ist wirklich alt genug
00:43:44und wenn er ausziehen will...
00:43:45Mutter, ich bitte dich,
00:43:46misch dich jetzt nicht ein.
00:43:48Weshalb?
00:43:49Ich habe drei Kinder hochgezogen.
00:43:53Mutter.
00:43:54Du, Mama, ich wollte dir eigentlich sagen,
00:43:55was ich...
00:43:56Also gut,
00:43:56du hast jetzt gesagt, was du willst
00:43:58und ich werde mich darauf einstellen.
00:43:59Mama,
00:44:01ich habe bereits ein Zimmer.
00:44:03Was, wo?
00:44:04Wo hast du ein Zimmer?
00:44:05Im Junggesellenheim,
00:44:06ab 1. März.
00:44:07Hast du dir überlegt,
00:44:08was die mit dir machen,
00:44:09wenn du mal krank wirst?
00:44:10Beruhige dich doch.
00:44:12Sie haben doch alle Insassen
00:44:13das Heim überlebt.
00:44:15So, und jetzt entschuldige ich mich,
00:44:16sonst komme ich zu spät.
00:44:24Und du sitzt da
00:44:25und sagst kein Wort.
00:44:26Na ja.
00:44:29Wenn man jemanden mal braucht.
00:44:31Ja.
00:44:33Wenn man jemanden mal braucht.
00:44:40Du,
00:44:41Kiete,
00:44:42wenn Rudi am 1. März auszieht,
00:44:45dann ist er ja zu kurz Geburtstag
00:44:47gar nicht mehr da.
00:44:48Nein.
00:44:49Dann kann ich doch vielleicht
00:44:51sein Zimmer...
00:44:52Komm mal her.
00:44:52Danke.
00:45:02Tschüss.
00:45:03Tschüss.
00:45:08Die Mappe.
00:45:10Müsste wirklich bald
00:45:10eine neue haben.
00:45:11Dann hast du doch gleich
00:45:12ein Geburtstagsgeschenk
00:45:14für Kurt.
00:45:20Herzlichen Glückwunsch
00:45:21und alles, alles Gute.
00:45:23Und bitte, bitte,
00:45:24bleib gesund
00:45:25und arbeite nicht mehr so viel.
00:45:26Nein, diese vielen Überstunden.
00:45:28Nein, nein,
00:45:28jede Überstunde
00:45:29mache ich überhaupt keine mehr.
00:45:30Na du,
00:45:31wenn das Wort eine Brücke ist,
00:45:32dann möchte ich aber nicht rüber gehen.
00:45:34Herzlichen Glückwunsch,
00:45:35lieber Papa.
00:45:35Sei immer schön lieb zu mir
00:45:36und hör auf das,
00:45:37was Mama dir sagt.
00:45:38Danke schön.
00:45:40So, und jetzt guck dir mal
00:45:41deine Geschenke an.
00:45:42Ja.
00:45:42Also, was soll ich denn
00:45:47dazu sagen, Kinder?
00:45:51Durch den dummen Umzug
00:45:53ist alles durcheinander
00:45:54geraten.
00:45:55Irgendwo muss das
00:45:57Geschenk doch sein.
00:45:59Schick, Kurt.
00:46:00Wie der Herr Direktor
00:46:01persönlich.
00:46:02Na, gefällt sie dir?
00:46:04Also wunderbar.
00:46:05Käthe.
00:46:06Aber sag mal,
00:46:07die alte Mappe,
00:46:07die hätte es doch
00:46:08noch eine Zeit lang getan.
00:46:09Aber Unsinn,
00:46:10die Neue nimmst du sogar
00:46:10mit ins Büro.
00:46:11Lore, hol die Brote
00:46:12und die Thermosflasche.
00:46:13Ja.
00:46:14Na, bin ja gespannt,
00:46:15was die im Büro
00:46:16dir alles schenken werden.
00:46:17Hast du mit Herrn Schöner
00:46:18und mit Direktor Engelmann
00:46:19ausgemacht, wann die kommen?
00:46:20Äh, ja Käthe, äh,
00:46:22die, die, die kommen nicht.
00:46:24Wieso kommen die nicht?
00:46:25Ja, sieh mal.
00:46:27Ja?
00:46:28Es ist Anfang März,
00:46:29nicht?
00:46:29Und haben jetzt Steuerprüfer.
00:46:32Oh, was hat denn das
00:46:33damit zu tun?
00:46:34Die kommen,
00:46:34die machen das immer zuerst spannend.
00:46:36Ich kenn doch sowas.
00:46:37Käthe, hör mich mal an.
00:46:38Ja?
00:46:39Du,
00:46:41ich bin, äh,
00:46:44Na?
00:46:45Käthe,
00:46:46du machst ja immer
00:46:47so viel Arbeit mit mir,
00:46:48ich...
00:46:48Na, aber hör mal,
00:46:49das lass mal meine Sorge sein.
00:46:50Du wirst mir nur einmal 65.
00:46:52Da,
00:46:52gib dir die Flasche Cognac
00:46:53mit ins Büro,
00:46:54damit du was anzubieten hast.
00:46:56Ja, ja, ja.
00:46:57Käthe,
00:46:57Käthe,
00:46:58komm doch auch mal zu mir.
00:47:00Ja, Mutter.
00:47:02Die sucht seit heute Morgen
00:47:03dein Geschenk.
00:47:04Na, hast du denn schon hier nachgesehen?
00:47:10Ich sag dir doch,
00:47:11es muss mir jemand genommen haben.
00:47:13Aber Unsinn,
00:47:14wer soll denn hier etwas nehmen?
00:47:15Sonst müsste es doch da sein.
00:47:17Das ist auch da.
00:47:18Komm, jetzt lass mich mal suchen.
00:47:21Hm?
00:47:21Hast du hier schon nachgesehen?
00:47:23Du brauchst dir gar keine Mühe zu geben.
00:47:25Ich habe überall nachgesehen.
00:47:27Tschüss.
00:47:28Tschüss.
00:47:29Bitte, Mutter,
00:47:30was ist das?
00:47:31Jetzt möchte ich wissen,
00:47:33wer die da hingelegt hat.
00:47:34Ja.
00:47:34Na ja, die Heinzelmännchen,
00:47:35ne?
00:47:36Tschüss, Mama.
00:47:37Ist Papa schon weg?
00:47:38Ich glaube, ja.
00:47:39Ja, tschüss.
00:47:39Die Minute hätte aber wirklich
00:47:41noch warten können.
00:47:42Aber Mutter,
00:47:4365. Geburtstag,
00:47:45die warten doch alle im Büro
00:47:46schon auf ihn.
00:47:51Ist aber nett,
00:47:55dass du zur Omi kommst.
00:47:57Wie geht's dir dem?
00:47:59Gut.
00:48:03Kommt der Junge in den Kindergarten,
00:48:04weil du arbeiten gehst?
00:48:05Ja.
00:48:06Es ist mir eine Kindertagesstätte
00:48:07und ich finde,
00:48:08da ist er am besten aufgehoben.
00:48:09Warum kommt er da nicht zu mir?
00:48:10Ist er bei mir nicht gut aufgehoben?
00:48:12Mama.
00:48:12Du bist eine hinreisende Oma,
00:48:14aber eben eine Oma.
00:48:15Und dass Oma ist ihre Enkel...
00:48:16Also immerhin,
00:48:17ich habe drei Kinder großgezogen.
00:48:19Kinder.
00:48:20Kinder sind keine Enkel.
00:48:21Wie soll Michael wissen,
00:48:22was richtig ist,
00:48:23wenn du ihm was erlaubst,
00:48:23was ich ihm verbiete?
00:48:24Gut, dann mache ich dir
00:48:25einen anderen Vorschlag.
00:48:26Mein Enkel wird kein Schlüsselkind.
00:48:28Du gehst nicht arbeiten.
00:48:29Papa und ich,
00:48:30wir nehmen Kredit für euch auf.
00:48:31Wie kommt ihr denn dazu,
00:48:32für uns Geld aufzunehmen?
00:48:33Na wieso?
00:48:34Wenn Papa pensioniert worden wäre,
00:48:35müssten wir ja auch
00:48:36mit weniger auskommen.
00:48:42Guten Morgen.
00:48:42Guten Morgen.
00:48:43Danke.
00:48:44Oh, wie schön.
00:48:45Wiedersehen.
00:48:46Wiedersehen.
00:48:46Moment.
00:48:47Hast du mal.
00:48:48Hast du mal?
00:48:51Wiedersehen.
00:48:52Wiedersehen.
00:48:53Ach, sind die schön.
00:49:04Von wem sind die denn?
00:49:07Na nun warte doch mal, Mutter.
00:49:09Tante Hertha.
00:49:10Aus dem Winterurlaub finde ich aber reizend von ihr.
00:49:13Ach, du meine Güte, die Mappe.
00:49:18Ich muss sofort zu Papa ins Büro.
00:49:20Der hat die falsche Mappe mitgenommen.
00:49:22Ich habe ihm doch extra
00:49:22alles in die neue eingepackt.
00:49:23Am besten, du nimmst ein Taxi, Mama.
00:49:24Ja, hier Mutter, nimm.
00:49:26Ja, nicht, ja.
00:49:26Ey, warte, gib dem Blumen Wasser.
00:49:27Ja.
00:49:28Was ist denn nun schon wieder los?
00:49:30Tja, kaum hat er dein Tor geschossen, schon braucht er einen Manager.
00:49:59Tja.
00:50:07Ja.
00:50:08Morgen.
00:50:09Tja, Frau Scholz, guten Morgen.
00:50:11Morgen, Herr Merkel.
00:50:12Ja, wenn ich nicht wäre, was?
00:50:14Können Sie jetzt aber nicht miteinander anstoßen.
00:50:17Wo ist er denn?
00:50:18Ihr Mann ist nicht hier.
00:50:19Ja, das sehe ich.
00:50:19Ist er bei Herrn Schöner?
00:50:20Das kann ich Ihnen nicht sagen.
00:50:21Ich habe ihn heute noch nicht gesehen.
00:50:22Wieso?
00:50:22Bei uns ist er jedenfalls nicht.
00:50:24Na, wo soll er denn sonst sein?
00:50:25Oder glauben Sie vielleicht, mein Mann geht nicht ins Büro, weil er Geburtstag hat?
00:50:28Na, da kennen Sie es aber schlecht.
00:50:30Wieso ins Büro?
00:50:31Ihr Mann ist doch seit drei Tagen pensioniert.
00:50:38Das sagen Sie mal nochmal, ja?
00:50:41Ist am 28. Februar offiziell verabschiedet worden mit einer wirklich würdigen Feier.
00:50:47Guten Morgen.
00:50:49Guten Morgen.
00:50:49Oh, was ist das denn Schönes?
00:50:54Entschuldigen Sie bitte.
00:50:56Könnte ich mal Herrn Schöllner sprechen?
00:50:58Herrn Schöllner.
00:51:00Na gut.
00:51:01Entschuldigen Sie.
00:51:01Ja, hier ist Merkel.
00:51:05Ich hätte gerne Herrn Schöllner gesprochen.
00:51:06Ach so.
00:51:08Ja, Frau Scholz ist nämlich hier.
00:51:10Und ja, das wäre jetzt Frau Asmann, wenn er dann gleich rüberkommen könnte, ja?
00:51:13Dankeschön.
00:51:15Augenblick bitte, Frau Scholz.
00:51:16Er muss gleich kommen.
00:51:17Ach, Sie sind Frau Scholz.
00:51:19Freut mich, Sie kennenzulernen.
00:51:20Billing, ich habe die letzten drei Wochen mit Ihrem Mann zusammengearbeitet.
00:51:23So.
00:51:24Wie fühlt sich Ihr Mann denn so im Ruhestand?
00:51:26Wie Sie sich fühlen werden, Herr Billing, wenn Sie 65 sind und einem jüngeren Platz machen müssen.
00:51:31Guten Morgen, Frau Scholz.
00:51:34Ah, wann geht die Reise los?
00:51:36Guten Morgen, Herr Schöllner.
00:51:36Bitte nehmen Sie doch Platz.
00:51:38Herr Schöllner, Sie brauchen sich wegen der Reise nicht zu bedanken.
00:51:40Warum haben Sie meinen Mann pensioniert?
00:51:43Wie bitte?
00:51:44Ich habe Sie gefragt, warum Sie es so eilig hatten, meinen Mann zu pensionieren.
00:51:47Wieso eilig?
00:51:49Wir haben ihm einen Monat geschenkt oder Urlaub gegeben, wenn Sie so wollen,
00:51:52damit er sich mit Ihnen auf Kosten des Betriebs im Schwarzwald erholt.
00:51:56Jetzt müsste ich mich auch noch bedanken.
00:51:58Aber mein Mann wollte gar nicht in den Schwarzwald, Herr Schöllner.
00:52:00Mein Mann wollte arbeiten.
00:52:06Würden Sie uns bitte einen Augenblick allein lassen?
00:52:08Liebe Frau Scholz, mir scheint, Sie sehen die Pensionierung Ihres Mannes als eine persönliche Beleidigung an.
00:52:26Aber es ist doch ein ganz normaler Vorgang...
00:52:27Ein normaler Vorgang?
00:52:30Wenn ein Mann sich ein Leben lang an seinem Schreibtisch abgeschuftet hat?
00:52:33Wenn der mit jeder Phase an seiner Arbeit hängt, dann nennen Sie das einen normalen Vorgang,
00:52:37wenn man dem auf dem Stichtag genau erklärt, jetzt musst du deinen Platz räumen,
00:52:40von jetzt ab gehörst du zum alten Eisen, sieh mal zu, wie du mit dem Rest deines Lebens fertig wirst.
00:52:45Liebe Frau Scholz, Ihr Mann kann sich wirklich nicht beschweren.
00:52:47Er ist mit allen Ehrungen verabschiedet worden.
00:52:50Aber er wurde verabschiedet, sagen Sie, Herr Schöllner.
00:52:52Begreifen Sie mich wirklich nicht?
00:52:54Verabschiedet?
00:52:55Können Sie mir doch hundertmal erklären, dass die Pensionierung ein normaler Vorgang ist?
00:52:59Mein Gott, es müsste doch eine andere Möglichkeit geben,
00:53:01einem Menschen klarzumachen, dass er langsam seinen Platz räumen muss.
00:53:04Nein, wirklich mit euren Ehrungen, da macht ihr es euch zu leicht.
00:53:07Oder glauben Sie vielleicht, die Fahrt in den Schwarzwald ist ein Trost,
00:53:10wenn man weiß, die Fahrt aufs Abstellgleis beginnt.
00:53:13Frau Scholz, Sie greifen hier etwas an, was immer ein Problem bleiben wird für beide Seiten.
00:53:17Aber wie sollen wir es ändern?
00:53:19Ja, das weiß ich auch nicht.
00:53:20Aber eins weiß ich, wenn man sich den Kopf drüber zerbricht, wie man zum Mond kommt,
00:53:24dann sollte man sich auch den Kopf drüber zerbrechen,
00:53:26wie man gesunde, ältere Menschen jedoch arbeiten wollen, auch arbeiten lässt.
00:53:29Meine liebe Frau Scholz, Ihre Rehungen allen ehren,
00:53:32aber mit Ihrer Anklage sind Sie bei mir an der falschen Adresse.
00:53:34Sie können nicht mich dafür verantwortlich machen, dass...
00:53:37Ich weiß, ich weiß, bei uns ist ja nie jemand verantwortlich zu machen.
00:53:41In diesem Betrieb, Herr Schöllner, lag bei Ihnen die Entscheidung,
00:53:44ob das Gesuch auf Arbeitsverlängerung meines Mannes bewildigt wird oder nicht.
00:53:47Aber nein, Sie sind nicht verantwortlich zu machen.
00:53:50Und wenn ich Sie jetzt frage, wo ist denn mein Mann?
00:53:52Wo rennt der seit drei Tagen verzweifelt herum?
00:53:54Ich weiß, bin bei Ihnen an der falschen Adresse.
00:53:58Entschuldigen Sie, dass ich überhaupt gestört habe.
00:54:04Das nächste Mal erkundigen Sie sich bitte vorher etwas genauer,
00:54:13was die Menschen von mir wollen.
00:54:14Einmal bitte.
00:54:35Welchen Platz möchten Sie bitte?
00:54:37Den Billisten.
00:54:38Zwei Mal.
00:54:41Dankeschön.
00:54:41Guten Abend, Mama.
00:54:49Guten Abend, mein Junge.
00:54:50Hättest du Papas Geschenk bitte mal?
00:54:52Mhm.
00:54:52Vorsicht.
00:54:53Mein Gott, ist das schwer.
00:54:55Wie viele sind denn schon da?
00:54:57Papas Chefs auch schon?
00:54:58Nein.
00:54:59Die feiern mit ihm im Büro.
00:55:01Das kann dauern.
00:55:02Danke.
00:55:04Ah, hoher Besuch.
00:55:06Guten Abend, Rudi.
00:55:06Guten Abend.
00:55:07Guten Abend.
00:55:07Ich dachte schon, es wäre Kurt und wir könnten endlich Kaffee trinken.
00:55:15Was hast du denn Schönes?
00:55:16Komm, komm, komm, Finger weg, ja?
00:55:17Ja.
00:55:18Oh, Freunde, lasst euch warnen.
00:55:20Tut sämtliche Radios weg.
00:55:22Papa repariert jetzt alles.
00:55:23Lora, was macht eigentlich dein reicher Freund?
00:55:25Hat er noch seinen Sportwagen oder fährt er schon einen Rolls-Royce?
00:55:28Gott, seid ihr eine gehässige Verwandtschaft.
00:55:30Ein Jammer, dass der Lübke keinen Sohn hat.
00:55:32Bei Mutters Ehrgeiz.
00:55:33Politikerfamilie, das ist Mutter zu unsicher.
00:55:35Ich glaube, du bist am besten ganz ruhig.
00:55:37Dein Interview ist ja wohl das Letzte.
00:55:38Was kann ich denn dafür?
00:55:39Wer denn sonst?
00:55:40Du hast doch die großen Töne gespuckt.
00:55:41Ach, Quatsch nicht, wie ich zu meinem Manager komme...
00:55:43Zu wem bitte?
00:55:43Na, zu diesem Heini.
00:55:45Da sitzt mir einer von der Presse gegenüber.
00:55:46Stellt 27 Fragen, von denen ich vielleicht zwei beantwortet habe.
00:55:50Alles andere hat mein Manager verzapft.
00:55:52Ich hätte ihm eine reinhauen können.
00:55:53Du hast dich jedenfalls ganz schön in die Nessung gesetzt.
00:55:54Hättest mal sehen sollen, wie die im Geschäft gegrinst haben.
00:55:57Ihr Schwager, Uwe Seele, ist ja nichts dagegen.
00:55:59Na, die Quittung kriegst du. Verlass dich drauf.
00:56:01Wieso?
00:56:02Meinst du, dein Verein lässt sich das bieten?
00:56:03Hier.
00:56:04Was soll ich denn machen? Gerade du mal in so eine Mühle.
00:56:06Geschieht der Recht. Wozu brauchst du einen Manager?
00:56:08Sagt mal, müsst ihr euch unbedingt am Papas Geburtstag immer streiten.
00:56:11Stimmung, kalter Kai.
00:56:12Ach, halt die Schnauze!
00:56:13Brudi!
00:56:15Käthe, Käthe, ich bin dafür, dass wir jetzt endlich anfangen.
00:56:20Nein, wir warten auf Kurt.
00:56:22Was hat denn Mama?
00:56:23Kopfschmerzen hat schon zwei Pillen genommen.
00:56:25Schnell, du musst dich halten.
00:56:26Hey, was ist es denn?
00:56:28Na was, Josef Schmidt natürlich.
00:56:33Käthe.
00:56:36Bist du schon da?
00:56:37Ja, ich bin einfach nicht weggekommen.
00:56:40Also du, das war eine Feier, sage ich dir.
00:56:43Hier, zieh dir mal die Geschenke an.
00:56:45Das war eine Feier, sage ich dir.
00:57:12Hättest du heute morgen vergessen? Ich habe sie dir ins Büro nachgebracht.
00:57:18Ins Büro?
00:57:21Die wissen nichts davon. Da drin. Gehen wir rein.
00:57:28Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday, lieber Papa!
00:57:40Happy Birthday to you!
00:57:46Viel Glück und viel Segen auf allen deinen Wegen. Gesundheit und Freude.
00:57:51Und?
00:57:56Herzlichen Glückwunsch, lieber Co.
00:58:00Auf lange, zufriedene, glückliche... Prost, Papa!
00:58:06Prost, Prost! Prost, Prost!
00:58:16Kann ich ins Bad?
00:58:17Ja, Mutter. Und Gute Nacht. Gute Nacht.
00:58:25Käthe, wir müssen miteinander reden.
00:58:28Ach, was gibt's da noch zu reden?
00:58:32Bist pensioniert worden, bist drei Tage allein durch die Straßen gerannt.
00:58:36Und hast mir nichts davon gesagt.
00:58:39Ich hab's nicht gekonnt, Käthe.
00:58:42Ich hab erst mal Zeit gebraucht, bis ich's selbst begriffen hatte.
00:58:47Und warum bist du nicht zu mir gekommen?
00:58:49Jetzt, das versteh ich nicht.
00:58:5237 Jahre hat man zusammengelebt. Was hat man nicht alles durchgemacht?
00:58:58Und dann, wenn's schwer wird? Was heißt schwer?
00:59:00Wenn's nicht mehr weitergeht, dann kommt man nicht zu dem anderen Menschen und sagt,
00:59:04komm, hilf mir, ich kann nicht weiter.
00:59:06Mein Gott! Was ist das für eine Ehe geworden?
00:59:10Kurt, gib ne Antwort. Woran liegt das? Wer hat hier versagt?
00:59:20Ja, wer hat hier versagt, Käthe?
00:59:24Ich hab mir sehr oft den Kopf darüber zerbrochen.
00:59:27Nicht erst seit meiner Pensionierung.
00:59:30Käthe, wir haben vieles falsch gemacht.
00:59:33In einer Beziehung, da waren wir beide nie ganz ehrlich.
00:59:36Wieso?
00:59:37Wieso?
00:59:38Wieso?
00:59:40In deinen Augen war ich doch immer viel mehr, als ich wirklich war.
00:59:43Erinnerst du dich noch an den Abend, wo du mich deinen Eltern vorgestellt hast?
00:59:48Damals fiel es mir zum ersten Mal auf, dass du in mir viel mehr gesehen hast, als ich wirklich war.
00:59:52Bitte, lass mich ausreden.
00:59:54Du hast mit deinem Stolz von mir gesprochen, meine Arbeit.
00:59:57Wo ich arbeite, was ich alles arbeite, mit was für Schwierigkeiten ich fertig werde.
01:00:02Wieso? Das war ja auch damals so.
01:00:03Und dann kam's auf meine Aussichten.
01:00:04Ja, du hattest ja auch Aussichten.
01:00:05Na ja, natürlich hatte ich die, aber in deinen Augen, da war ich ja bereits Prokurist.
01:00:10Käthe, das soll ja kein Vorwurf sein.
01:00:14Jede Frau, die ihren Mann liebt, glaubt, er kann Bäume ausreißen.
01:00:18Wann hast du denn dann die Dinge damals nicht ins rechte Licht gerückt?
01:00:24Tja, ich hab's halt nicht getan.
01:00:28Beim ersten Mal so wenig, wie später mit den Kindern.
01:00:32Ich hab' mich halt bestaunen lassen.
01:00:36Hat mir ja auch sehr wohl getan.
01:00:41Es ist ja auch was aus dir geworden.
01:00:43Na ja, aber was denn, Käthe? Wo ist denn nun der Prokurist?
01:00:46Ein simpler Buchhalter mit 850 Mal, wie Rudi gesagt hat. Das ist es, ja. So viel sind's gar nicht mehr.
01:00:53Meine Güte, als ob's nur aufs Geld ankommt. Du bist wer.
01:00:57Jawohl, Kurt, mach dich doch nicht kleiner als du bist. Der ganze Betrieb hat dich geschätzt.
01:01:03Und was die Kinder anbelangt, die wissen, wer du bist und was du aus ihnen gemacht hast.
01:01:07Ach, was hab' ich denn aus den Kindern gemacht?
01:01:10Anständige, ehrliche Menschen. Doris ist glücklich verheiratet, hat nen Prachtjung.
01:01:15Lora ist das Abitur machen lassen und den Jungen. Den Jungen hast du doch beinahe zum Fußballstar gemacht.
01:01:20Aber Käthe, das hat doch mit meinem Problem nichts zu tun.
01:01:25Die Kinder sind erwachsene Menschen, die gehen aus dem Haus. Und was mach' ich? Ich bin doch noch nicht verbraucht!
01:01:30Soll ich mich vielleicht im Park auf ne Banksetzung mit alten Rentnern Garten spielen?
01:01:36Darauf gibt mir ne Antwort. Was mach' ich morgen, übermorgen, nächste Woche? Da hilf mir!
01:01:45Ja. Da sagst du natürlich nichts.
01:02:00Helfen!
01:02:06Aber wie?
01:02:08Aber wie?
01:02:10Das wird nicht leicht sein, Mama.
01:02:13Naja.
01:02:15Aber man muss ihm doch ne Antwort geben können.
01:02:18Oma, ist der Turm groß?
01:02:21Och mein Schatz, der ist ja riesengroß.
01:02:23Der wird noch größer.
01:02:25Ja, ne, das ist aber fein, nicht?
01:02:27Ich kann's dir oft nicht vorstellen, was ich bei uns in den letzten 14 Tagen abgespielt hab.
01:02:30Daran fragt er mich, kann ich dir nicht helfen?
01:02:32Kann doch nicht mehr als, als dreimal am Tag einkaufen schicken.
01:02:35Und geht er mal spazieren, ist er in 10 Minuten wieder da.
01:02:38Dann setzt er sich hin, liest, dann steht er wieder auf.
01:02:40Dann steht er bei mir in der Küche rum.
01:02:42Dann setzt er sich wieder ins Wohnzimmer.
01:02:44Hat er denn nicht versucht, Arbeit zu bekommen?
01:02:45Och Doris, wer nimmt schon nen Mann mit 65?
01:02:48Ja.
01:02:50Papa ist sich zu sicher gewesen, dass er nicht pensioniert wird.
01:02:53Ja, und dann ist da noch was anderes.
01:02:56Weißt du, ich weiß nicht, wie hoch Papas Ruhegehalt ist.
01:02:58Also, für den Kredit, den können wir nicht mehr für euch aufnehmen.
01:03:03Ja, aber das ist doch ganz klar, Mama.
01:03:05Ja? Aber dafür hatte Papa eine glänzende Idee mit eurem Urlaub.
01:03:08Er hat doch diesen Reisescheck in den Schwarzwald bekommen und diesen Scheck hier.
01:03:11Das kommt nicht in Frage, Mama. Das ist euer Urlaub.
01:03:13Den nehmt ihr. Und damit Schluss.
01:03:15Nein, Mama. Ich kann...
01:03:18Ich weiß überhaupt nicht, wie ich mich dafür bedanken soll.
01:03:21Ach du Affe. Hauptsache ihr erholt euch.
01:03:23Mama, danke.
01:03:25Ja, ja, ja, ja. Aber eine Bedingung stelle ich.
01:03:27Michael kommt die drei Wochen zu mir.
01:03:29Ich hab gewusst, dass da noch was kommt.
01:03:31Ja, aber zu Oma.
01:03:32Ja, du bist zu Oma, nicht? Hast du auch ganz recht.
01:03:35Also, einverstanden? Einverstanden, Mama.
01:03:37Tschüss, mein Spatz. Hier fallen ich runter. So.
01:03:40Tschüss. Grüß Papa schön.
01:03:42Warum bist du eigentlich nicht mitgekommen?
01:03:44Heute war doch bei uns ein ganz großer Glückstag.
01:03:46Loris Taschenradio ist runtergefallen.
01:03:48Und das repariert er jetzt.
01:03:50Mit Rudis Werkzeugkasse.
01:03:52Papa und ein kaputtes Radio. Ich sage dir, eine Seligkeit.
01:03:55Schade, dass uns das nicht kaputt ist.
01:03:57Ja.
01:03:59Kaputte Radios.
01:04:02Na, das ist ja eine Idee.
01:04:05Du, wo kriege ich kaputte Radios her?
01:04:08In jedem Radiogeschäft.
01:04:10Aber Doris, das ist doch die Lösung.
01:04:12Mama, du kannst doch Papa nicht sinnlos irgendwelche Radios reparieren lassen, die nachher kein Mensch haben will.
01:04:16Wieso? Ich kann doch sagen, die gehören Leuten, die die teuren Reparaturen nicht bezahlen können.
01:04:21Oder Radios, von denen die Geschäfte behaupten. Die Reparatur lohnt sich gar nicht mehr.
01:04:25Na, sollst mal sehen, wie Papa sich bemüht, das Gegenteil zu beweisen.
01:04:28Mama, fängst du schon wieder an.
01:04:30Was, Papa, braucht das Selbstbewusstsein? Das muss man ihm wiedergeben.
01:04:33Das darf man aber nicht, indem man ihm eine Nützlichkeit vorschwindet, die er gar nicht hat.
01:04:36Weißt du, einen besseren Ausweg? Na bitte.
01:04:44Hast du es an?
01:04:46Nein, noch nicht. Du sag mal, Mutter, wann wollte eigentlich Käthe zurück sein?
01:04:50Gott, das fragst du mich jetzt zum siebzehnten Mal.
01:04:54Sie wird schon kommen.
01:04:56Warum befestigst du mein Schild eigentlich an der Seite?
01:05:00Direkt über der Klinge.
01:05:02Ja, aber Ulrich ist ja auch nicht über der Klinge.
01:05:04Nein, nein, das ist in der Mitte, ja.
01:05:06Also, dann kann ich verlangen, dass mein Schild auch in die Mitte kommt.
01:05:11Na endlich, wo bleibst du denn so lang, Käthe?
01:05:14Käthe, sag du mal, was du für richtig hältst.
01:05:17Komm dir das mal ab.
01:05:19Gehört mein Schild an die Seite oder in die Mitte?
01:05:22Wieso überhaupt ein Schild, Mutter? Du bekommst doch gar keinen Besuch.
01:05:25Immerhin könnte mich ja mal jemand besuchen.
01:05:30Was ist denn da drin, Käthe?
01:05:32Ein Radio.
01:05:33Was, ein Radio?
01:05:34Ja.
01:05:35Wo hast du denn den her?
01:05:36Na?
01:05:37Nur rate mal.
01:05:39Tja, keine Ahnung.
01:05:41Aus dem Altersheim.
01:05:43Was?
01:05:44Aus dem Altersheim?
01:05:45Aha.
01:05:49Stell dir mal vor, bei, bei Helmut, da war ein Kollege zu Besuch, ja?
01:05:53Und der Vater von dem Kollegen, das, das ist ein Leiter von einem Altersheim.
01:05:57Du machst dir überhaupt gar keinen Begriff, wie diese Menschen leben.
01:06:02Manche haben noch nicht mal genügend Geld, um so eine Reparatur zu bezahlen.
01:06:07Glaubst du, dass du denen helfen kannst?
01:06:09Na ja, wenn es mal zuerst mal die Ersatzteile kamen.
01:06:12Uh, schon fehlt ja die Hälfte.
01:06:14Ist das Ersatzteile? Sind die teuer?
01:06:17Ja, ich schätze so 10 bis 15 Mark.
01:06:20Was? So viel?
01:06:22Kann ich bitte mein Schild zurückhaben?
01:06:23Ja, Mutter. Kurt macht dir das dann morgen ein.
01:06:26Nicht mehr nötig.
01:06:28Ich meine, das Teuerste bei solchen Reparaturen, das sind ja nicht die Ersatzteile, das ist ja der Arbeitslohn.
01:06:33Ja, wieso? Du willst doch nicht noch Geld dafür nehmen.
01:06:35Ja, das natürlich nicht. Bei den armen Leuten muss man ja helfen.
01:06:39Ja.
01:06:40Übrigens, helfen, was haben eigentlich die Kinder zu unseren Reiseschicks gesagt?
01:06:44Na du, die haben sich vielleicht gefreut.
01:06:46So? Und wann wollen sie fahren?
01:06:47Anfang April.
01:06:48Ja, aber am 2. Sonnabend. Sie wollen keinen Urlaubstag verlieren.
01:06:51Ja.
01:06:52Mama! Ja?
01:06:53Papa! Jürgen Lenz hat mich zum Ärzteball eingeladen.
01:06:56Nein!
01:06:57Ja, am 2. April.
01:06:58Nein, da haben wir ja was vor.
01:07:00Nö, ist ja Unsinn, da haben wir nichts vor. Da fahren die Kinder weg.
01:07:03Ach so.
01:07:04Du, Mama, da will er mich seinen Eltern vorstellen.
01:07:05Ach, no!
01:07:06Ja!
01:07:07Ach, Kurt! Kurt, hast du gehört? Der Ärzteball!
01:07:10Wir bleiben auf dem Teppich. Außer einer Einlagung ist ja nichts passiert.
01:07:13Na ja, aber wenn Herr Lenz sich schon offiziell seinen Eltern vorstellen will.
01:07:16Ja, ich komme daher, weil er sie kennenlernen will. Weitere nichts.
01:07:19Sieh mal, Mama.
01:07:20Ja?
01:07:21Kann ich das anziehen?
01:07:23Ja, natürlich.
01:07:24Ja?
01:07:25Ist doch sogar sehr hübsch. Zeig mal her.
01:07:28Das verändern wir nur ein bisschen.
01:07:30So, mein Schatz, so ist es.
01:07:32Ach nein.
01:07:33Was?
01:07:34Nein, nicht hier. Hier. So.
01:07:36Was, da?
01:07:37Ja.
01:07:38Nein, das wirkt doch gar nicht.
01:07:40Sag mal, Mama, sieht man hier nicht ein bisschen zu viel? Nein?
01:07:43Unsinn. Sei zufrieden, dass du was zu zeigen hast.
01:07:46Draußen bleiben!
01:07:47Ich möchte nur schüchtern vermelden, dass wir uns innerhalb der nächsten halben Stunde verabschieden müssen.
01:07:51Aua!
01:07:53So lange braucht die Königin von England nicht.
01:07:56Naja, die hat auch keine Mutter mit Heiratssorgen.
01:08:00Sag mal, wann geht eigentlich euer Zug, Herr Mut?
01:08:0220.06 Uhr. Augenblick, ich muss mal nachsehen.
01:08:0820.56 Uhr.
01:08:11Also, dass du es fertig bringst, ohne dein Auto in Urlaub zu fahren, das hätte ich nicht für möglich gehalten.
01:08:15Weißt du, das ist einfach eine Frage der Erholung, ne?
01:08:18So ist doch sehr vernünftig.
01:08:20Ach du, Papa.
01:08:21Ja?
01:08:22Das wollte ich dich übrigens noch bitten.
01:08:24Achte doch bitte darauf, dass Mama mich ja eh nicht zu sehr verwöhnt, ja?
01:08:27Ja, da kannst du dich drauf verlassen. Ich bin ja da jetzt, ne?
01:08:30Also, dieses Directing, das geht doch krass.
01:08:32So, hier sind wir.
01:08:33Schicklörchen.
01:08:34Süß, was?
01:08:35Ja, enttret' ich mal um.
01:08:36Nein, komm, zeig dich.
01:08:37Ganz süß.
01:08:38Da ist das Kleid, das Mama nur ein ganz klein bisschen verändert hat.
01:08:40Oh, Papa.
01:08:41Kurt, der Stoff war spottbillig, ja.
01:08:43Ja, ja, ja, ja, ja.
01:08:44Das ist er schon.
01:08:45Ach.
01:08:46Ich bin ja mal gespannt.
01:08:47Na, Kurt.
01:08:48Kurt, ich hab dich wirklich so gebeten, diese alte Strickjacke auszuziehen.
01:08:51Und musst du denn unbedingt hier alles machen?
01:08:53Geh doch in dein Arbeitszimmer.
01:08:55Lieber Gott, ist doch keine Schande, alten Leuten zu helfen.
01:08:57Ach.
01:08:58Warum kommt denn der eigentlich so früh?
01:08:59Der Ball beginnt doch nicht vor zehn.
01:09:01Kurt.
01:09:02Ach so.
01:09:03Kommst du rein?
01:09:04Guten Abend.
01:09:05Das ist Herr Lenz.
01:09:06Guten Abend.
01:09:07Das ist meine Mama.
01:09:08Lenz.
01:09:09Guten Abend.
01:09:10Ich hab schon so sehr viel von Ihnen gehört.
01:09:11Ja.
01:09:12Und das ist mein Papa.
01:09:13Ja.
01:09:14Freut mich sehr, Lenz.
01:09:15Angenehm.
01:09:16Das ist meine Schwester, Doris Wichmann.
01:09:17Guten Tag.
01:09:18Guten Tag.
01:09:19Und mein Schwager.
01:09:20Wichmann.
01:09:21Lenz.
01:09:22Ach bitte, wollen Sie sich nicht setzen?
01:09:23Entschuldigung, aber ich hab meinen Wagen schlecht geparkt.
01:09:27Wollen Sie jetzt schon zum Ball?
01:09:28Nein.
01:09:29Wir gehen erst aus essen.
01:09:31Natürlich, ja.
01:09:32Ist doch selbstverständlich, Helmut.
01:09:34Tja.
01:09:35Wollen wir?
01:09:36Ja.
01:09:37Ja, können wir Ihnen nicht.
01:09:38Aber irgendetwas anbeten.
01:09:40Sehr nett.
01:09:41Tschüss, Papa.
01:09:42Tschüss, Mama.
01:09:43Tschüss.
01:09:44Amen.
01:09:45Ich bringe Euch raus.
01:09:46Tschüss, Lohchen.
01:09:47Tschüss.
01:09:48Hast Du nichts vergessen?
01:09:49Portemonnaie?
01:09:50Nein, gar nichts.
01:09:51Schlüssel, alles bei Dir?
01:09:52Schönen Dank.
01:09:53Danke.
01:09:54Ach gut.
01:09:55Ist gut.
01:09:56Amüsier Dich gut.
01:09:57Ja.
01:09:58Auf Wiedersehen.
01:09:59Und bitte grüßen Sie doch unbekannterweise Ihre Eltern von mir, ja?
01:10:02Selbstverständlich, Frau.
01:10:03Ich soll auch grüßen.
01:10:04Auf Wiedersehen.
01:10:05Dankeschön.
01:10:06Tschüss.
01:10:07Das ist mein Bruder.
01:10:08Herr Lenz.
01:10:09Guten Abend.
01:10:10Lenz, guten Abend.
01:10:11Scholz.
01:10:12Tschüss.
01:10:13Amüsiert Euch gut.
01:10:14Danke.
01:10:15Guten Abend, Mama.
01:10:16Guten Abend.
01:10:17Fein, dass Du kommst.
01:10:18War das der Playboy?
01:10:19Ich bitte Dich, Herr Lenz, es ist doch kein Playboy.
01:10:21Er hat die Freundlichkeit mit Blöcken gefressen, hat er jedenfalls nicht.
01:10:23Na, was soll er sonst sagen?
01:10:25Wir stellen ein Taxi.
01:10:26Ja, gut.
01:10:27Guten Abend, Helmut.
01:10:28Guten Abend.
01:10:29Wann geht denn Euer Zug?
01:10:30Kurz vor neun.
01:10:31Hat sich bei Dir was getan?
01:10:32Nein, alles beim Arten.
01:10:34Und deine Eltern?
01:10:35Was soll ich das denen erzählen?
01:10:37Musst Du wissen.
01:10:40Nein, Kurt.
01:10:41Hättest Herrn Lenz etwas anbieten müssen.
01:10:44Guten Abend.
01:10:45Guten Abend.
01:10:46Guten Abend.
01:10:47Aber bei Herrn Rucker warst Du doch auch dagegen.
01:10:50Ja, zwischen Herrn Lenz und Herrn Rucker, da gibt es ja wohl noch einen kleinen Unterschied.
01:10:54Naja, das stimmt.
01:10:55Herr Lenz fährt ein Auto und Herr Rucker nicht.
01:10:58Ah, jetzt kommen Sie.
01:11:01Sag mal, sitzen wir eigentlich bei Deinen Eltern am Tisch?
01:11:03Nein, wir sitzen.
01:11:04Oh, du.
01:11:05Ich hab die Karten vergessen.
01:11:07Bist Du sicher?
01:11:08Völlig.
01:11:09Na gut, dann fahren wir eben zu Dir nach Hause und holen Sie schnell, ja?
01:11:12Ja.
01:11:13Wirklich.
01:11:14Hübsches Paar, die beiden.
01:11:15Na, Rudi, wie geht's?
01:11:16Hast Du schon gegessen?
01:11:18Wollte ich eigentlich hier besorgen.
01:11:19Haben wir Fleisch mit grünem Brunnen?
01:11:20Wenn noch was übrig ist.
01:11:21Geh weg, du Affe.
01:11:22Na, mein Kind.
01:11:23müsst Ihr schon gehen.
01:11:24Gleich.
01:11:25Du Omi, ich habe eine Bitte.
01:11:26Ja.
01:11:27Ja.
01:11:28Das ist aber vielleicht ein alter Schlitten, meine Güte.
01:11:30Ja, ja, ja, ja, ja.
01:11:31Gibst du noch mal die Röhre da?
01:11:32Ja.
01:11:33Ja, danke.
01:11:34Wie bist Du eigentlich an dieses Altersheim gekommen?
01:11:36Ja, durch Helmut.
01:11:38Ja, ja, ja, ja.
01:11:42Wenn Du, dann denkst Du, dann?
01:11:43Na, mein Kind, müsst Ihr schon gehen.
01:11:48Gleich.
01:11:49Du Omi, ich habe eine Bitte.
01:11:50Ja.
01:11:51Das ist aber vielleicht ein alter Schlitten, meine Güte.
01:11:54Ja, ja, ja, ja.
01:11:55Ich geh noch mal die Röhre da.
01:11:57Ja, danke.
01:11:58Wie bist Du denn eigentlich an dieses Altersheim gekommen?
01:12:01Durch Helmut.
01:12:03Guck mal her, hier. Kannst du mal die Schraube anziehen?
01:12:06Wieso denn durch Helmut?
01:12:08Ein Kollege von ihm ist der Sohn des Direktors von diesem Alter.
01:12:11Bei dem muss Helmut von mir was erzählt haben.
01:12:13So, danke, jetzt kannst du loslassen.
01:12:15Du, Helmut, hat dein Kollege eigentlich mal was zu dir gesagt?
01:12:18Wegen der Radius?
01:12:19Ja, wie sie so funktionieren.
01:12:21Ich meine, sein Vater muss doch mit ihm gesprochen haben.
01:12:23Ja, natürlich. Die finden das großartig, ja.
01:12:26So, aha, aber Rudi, Mama hättest du sie erst hören müssen.
01:12:30Na, und die Leute sind gerade so begeistert über ihre Radius, wenn sie sie wieder kriegen.
01:12:34Du, Helmut, dir, haben sie mir geschickt. Kistchen, Zigarren.
01:12:38Ist das nicht rührend?
01:12:40Du, Helmut, wird's nicht Zeit?
01:12:42Ja, in fünf Minuten, ich komm gleich.
01:12:46Mutter, was hast du dem Papa von mir erzählt?
01:12:49Wieso?
01:12:50Wegen der Radios.
01:12:51Ach so?
01:12:52Von mir aus kannst du vor Papa Komödie spielen, solange du willst.
01:12:54Aber mich lässt du dabei bitte aus dem Spiel.
01:12:56Du hast wohl gar kein Verständnis.
01:12:58Was hätt ich ihm denn sonst sagen sollen?
01:13:00Was machst du eigentlich mit diesen reparierten Radios?
01:13:02Ja, das lass mal meine Sorge sein. Die hab ich gut versteckt.
01:13:05Hier in der Wohnung?
01:13:06Ach, Unsinn.
01:13:07In der Wohnung, auf dem Boden.
01:13:09Da war's letzte Mal vor zwei Jahren, als er die Fernsehantenne angebracht hat.
01:13:12Na dann, Mann, Sue.
01:13:13Hm?
01:13:14Ich möchte jedenfalls mit eurer Illusionspolitik nichts zu tun haben.
01:13:16Wieso Illusionspolitik?
01:13:18Na, was ist denn der Grund für eure ganzen Misere?
01:13:20Ihr sitzt doch noch ewig in der Tinte, weil ihr euch gegenseitig Dinge einredet, die nicht stimmen.
01:13:23Am laufenden Band.
01:13:24Wieso? Was zum Beispiel?
01:13:25Was habt ihr denn immer gesagt?
01:13:26Papa ist unersetzlich.
01:13:27Rudi ist das größte Fußballgenie aller Zeiten.
01:13:29Und Lore?
01:13:30Für Lore ist dein Mann bestimmt, er muss mindestens Millionär sein.
01:13:32Und?
01:13:33Warum soll Lore keine gute Partie machen?
01:13:34Aber du vergisst, dass er ein Mädchen ist wie tausend andere auch.
01:13:37Na und Papa?
01:13:38Na und Rudi, wie sieht's bei dem aus?
01:13:40Frag mal.
01:13:41Vielleicht begreifst du dann, wie weit ihr mit eurem Wunschdenken kommt.
01:13:43Wieso Rudi?
01:13:44Bitte, was ist mit Rudi los?
01:13:46Das lass dir mal schön von ihm selbst erzählen.
01:13:49Mit frommen Märchen ist bei Rudi jedenfalls nichts mehr zu reparieren.
01:13:53Du, was ist mit Rudi?
01:13:54Rudi ist ein Licht aufgegangen.
01:13:56Na, geht's los?
01:13:57Ja, hoffentlich haben wir schönes Wetter.
01:13:59Ich halt euch die Daumen.
01:14:00Oh, mich vergisst den Brief nicht.
01:14:02Punkt 9.
01:14:03Gut.
01:14:04Ich helf euch.
01:14:05Ja.
01:14:06Dankeschön.
01:14:07Tschüss mein Kleiner, sei schön lieb und ärgere die Oma nicht.
01:14:10Nein, nein.
01:14:11Unsinn.
01:14:12Wir beide, wir vertragen uns doch.
01:14:13Was?
01:14:14Leg ihn gleich ins Bett machen.
01:14:15Ja, natürlich.
01:14:16Gib ein bisschen Acht, Papa.
01:14:17Ja und schreibt doch mal.
01:14:19Das ist für die Ferien.
01:14:20Und nun eilt euch, sonst verpasst ihr denn zu.
01:14:23Tschüss, bleibt schön gesund.
01:14:24Tschüss.
01:14:25Tschüss Michina.
01:14:26Erholt euch gut.
01:14:27Tschüss.
01:14:28Tschüss die Sachse.
01:14:29Du, dein Essen wird kalt.
01:14:31Na nun beeilt euch.
01:14:32Danke.
01:14:33So, komm.
01:14:34So junger Mann, nun geht's ins Bett.
01:14:37Oma, bloß noch fünf Minuten.
01:14:39Noch fünf Minuten.
01:14:40Na dann noch fünf Minuten.
01:14:41Also räum deine Spielsache in meinem Zimmer auf, ja?
01:14:43Ja.
01:14:44Gut.
01:14:45Hat Rudi mit dir gesprochen?
01:14:46Nein.
01:14:47Warum?
01:14:48Ich weiß nicht, Helmut hat da eben so eine kurze Andeutung gemacht.
01:14:51So?
01:14:52Geh mal rein.
01:14:53Na.
01:14:54Na Rudi?
01:14:55Schmeckt's?
01:14:56Mhm.
01:14:57Na, wie läuft's denn so bei dir?
01:14:59Gut.
01:15:00Na komm los.
01:15:01Red schon.
01:15:02Was im Verein?
01:15:03Die haben mich gesperrt.
01:15:04Wegen dem Interview.
01:15:05Wann?
01:15:06Vor acht Tagen.
01:15:07Offizieller Grund, Trainingsrückstand.
01:15:08Ja, aber warum hast du denn davon nichts gesagt?
01:15:09Na, was hätte ich denn dann zu hören bekommen?
01:15:10Wir haben dir ja immer gesagt, bleibe bei der Post.
01:15:11Ach Rudi.
01:15:12Na ja, so schön ist das nicht recht zu behalten.
01:15:13Ich weiß überhaupt nicht mehr, wo vorne und hinten ist.
01:15:15Überall wo ich hinkomme, werde ich aufgezogen.
01:15:16Wegen dem Interview.
01:15:17Und kein Aas in der Mannschaft redet mehr mit mir.
01:15:18Und bei der Post?
01:15:19Ja.
01:15:20Und bei der Post?
01:15:21Ja.
01:15:22Und bei der Post?
01:15:23Ja.
01:15:24Und bei der Post?
01:15:25Ja.
01:15:26Ja, aber warum hast du denn davon nichts gesagt?
01:15:28Na, was hätte ich denn dann zu hören bekommen?
01:15:30Wir haben dir ja immer gesagt, bleibe bei der Post.
01:15:33Ach Rudi.
01:15:34Ja, so schön ist das nicht recht zu behalten.
01:15:37Ich weiß überhaupt nicht mehr, wo vorne und hinten ist.
01:15:40Überall wo ich hinkomme, werde ich aufgezogen.
01:15:42Wegen dem Interview.
01:15:43Und kein Aas in der Mannschaft redet mehr mit mir.
01:15:46Und bei der Post?
01:15:49Da haben sie mich gekündigt.
01:15:51Schichtdienst muss ich jetzt machen.
01:15:53Ist nicht wahr.
01:15:54Kette, hast du mir das Formular für meine polizeiliche Ummehlung gemacht?
01:15:58Nein Mutter, das habe ich total vergessen, entschuldige.
01:16:00Kann man mal sehen, an was du denkst.
01:16:05Über das Verhalten der Post, Rudi, brauchst du dich nicht zu wundern.
01:16:09Du hast doch gekündigt.
01:16:11Das ist es ja nicht, Papa.
01:16:14Was hätte ich denn machen sollen?
01:16:16Ich habe die Kündigung zurückgezogen.
01:16:18Ja, wie ist das doch großartig.
01:16:20Findest du großartig?
01:16:22Wenn sie mich zur Strafe in den Schichtdienst stecken.
01:16:24Mindestens für ein Jahr.
01:16:27Bei guter Führung kann ich dann vielleicht wieder auf meinen alten Posten zurück.
01:16:31Alles wegen diesem scheiß Interview.
01:16:34Entschuldigung.
01:16:36Muss in den Dienst.
01:16:44Wiedersehen, mein Junge.
01:16:46Wirst schon machen.
01:16:48Wann kommst du denn wieder?
01:16:50Spätestens Sonnabend.
01:16:52Deine grünen Bohnen waren klasse.
01:16:54Oh, grüß Omi schön.
01:16:56Ja, tu ich.
01:17:01Schichtdienst.
01:17:02Bittere Pille für den Jungen.
01:17:03Hätte ich ihm noch nicht diesen Tipp gegeben.
01:17:05Aber er hat aus der Geschichte gelernt, du.
01:17:07Und das ist nicht das Schlechteste.
01:17:10Na, hey, hey, junger Mann.
01:17:12Für uns wird's Zeit.
01:17:13Kommen Sie.
01:17:14Och, ja, ja, Oma.
01:17:17Schon halb neun.
01:17:19Und dir fallen ja schon die Augen zu.
01:17:21So.
01:17:23Wenn ich dem Jungen nur helfen könnte.
01:17:28Sag mal.
01:17:29Du könntest doch mal mit den Herren vom Vorstand sprechen.
01:17:33Aber Käthe, ich kassiere doch nur die rückständigen Beiträge.
01:17:36Na ja, und?
01:17:37Du kannst den Herren das klar machen.
01:17:39Das kannst du doch.
01:17:41Du bist wer.
01:17:45Vielleicht hast du gar nicht so Unrecht.
01:17:46Ich danke dir, Käthe.
01:17:50Manchmal unterschätze ich mich, glaube ich, selbst.
01:17:53Hm.
01:17:56So, komm.
01:17:57Kurt.
01:17:58Was Lore wohl jetzt auf den Ball macht.
01:18:00Oma.
01:18:01Ja, Oma.
01:18:02Bin gespannt, was seine Eltern zu ihr sagen werden.
01:18:16Was ist denn das?
01:18:18George Shearing.
01:18:19George Shearing.
01:18:21Ich bin nicht sehr lecker.
01:18:22Merryer.
01:18:23Ich bin nicht sehr lecker.
01:18:25Ja, das ist ein Thema.
01:18:26Und wir wissen also, wie.
01:18:27Ich bin nicht einfach dran.
01:18:28Oma.
01:18:29Aber das ist nur das.
01:18:30Ich bin nicht klar.
01:18:31Ja.
01:18:32Aber das ist nur das, was ich für den Ball macht.
01:18:33Nett hast du's hier.
01:18:44Ist das nicht traurig?
01:18:45Ich muss die Karten vergessen,
01:18:47damit du mal zu mir raufkommst.
01:18:51Du.
01:18:53Du hast sie doch gar nicht vergessen.
01:18:56Nein.
01:19:03Du, ich...
01:19:26Ich glaube, wir sollten jetzt gehen.
01:19:30Ich habe auch Hunger.
01:19:31Du glaubst nicht im Ernst, dass wir jetzt fortgehen.
01:19:35Komm, der Ball läuft uns nicht davon.
01:19:43Bitte lass das.
01:19:45Bist du immer so moralisch, hm?
01:19:49Nein, nicht so.
01:19:51Du bist ja noch ein Baby.
01:19:53Ich mag das nicht.
01:19:55Sieh mal, du musst mich doch verstehen.
01:19:57Was würdest du denn sagen,
01:19:58wenn Ralf das bei deiner Schwester versuchen würde?
01:20:00Das ist doch was ganz anderes.
01:20:01Komm, jetzt hab dich nicht so.
01:20:14Du mach das nicht noch mal.
01:20:16Das...
01:20:16Das wird doch nicht mehr passieren.
01:20:18Und...
01:20:18Und dein Fall?
01:20:21Wie kannst du dir einen Hut stecken?
01:20:22So, mein Schatzhützchen.
01:20:28Was ist denn los?
01:20:29Ich war aber in der Besuchsritze schlafen.
01:20:31Was?
01:20:32Junge Männer schlafen doch nicht in der Besuchsritze.
01:20:35Doch.
01:20:35Doch, nicht?
01:20:36Junge Männer, die schlafen in der Besuchsritze.
01:20:39Jeden Abend dasselbe.
01:20:41Doris hat doch gesagt, wir sollen konsequent sein.
01:20:44Ja, wir sind ja auch konsequent.
01:20:45So, mein Herr...
01:20:47Also, das Licht wird aber jetzt sofort ausgemacht.
01:20:49So, mein Schatz, hier...
01:20:51Was, jetzt gibst du ihm auch noch das Buch?
01:20:52Das Licht soll doch ausgemacht werden.
01:20:54Oh Gott, das ist doch ein fremdes Zimmer für das Kind.
01:20:56Außerdem, du liest ja auch beim Einschlafen.
01:20:59Also, jetzt sag ich überhaupt nichts mehr.
01:21:01Aber werfst du ihn mit mir beten?
01:21:03Ich bin Kleiner.
01:21:05Ich bin Kleiner.
01:21:33So, jetzt hast du schön gebetet.
01:21:40Und jetzt wirst du auch schön schlafen.
01:21:48So, jetzt pass mal auf, was Oma für dich hat.
01:21:53Na?
01:21:54Oma, ist ja schön.
01:21:55Ja, ist ja schön.
01:21:57Hier, gute Nacht.
01:21:57Aber nichts Opa warten.
01:21:58Nein.
01:22:00Gute Nacht.
01:22:03Ich hab ihm ja noch gar nicht gute Nacht gesagt.
01:22:08So schlaf schön, mein Kind.
01:22:10Ja?
01:22:13Aber nichts Oma verraten.
01:22:28Mein Gott, ist das schade.
01:22:30Hat ja schon angefangen.
01:22:32Was denn?
01:22:33Eine, eine Wiener Sendung.
01:22:34Strauß-Dynastie.
01:22:37Tu, gede.
01:22:38Sag mal, wie viel Radioapparat ist das eigentlich,
01:22:40den ich heute repariert habe?
01:22:41Warum?
01:22:42Na, manchmal frage ich mich,
01:22:43ob die da in dem Altersheim auch intakte Radios haben.
01:22:46Na ja, so alte Leute, die haben eben keine modernen Geräte.
01:22:50Ja.
01:22:50Na ja.
01:23:03Endlich mal Ruhe.
01:23:08Jetzt bin ich so richtig zufrieden.
01:23:10Ja.
01:23:11Ja.
01:23:11Eigentlich können wir ja auch zufrieden sein, nicht?
01:23:22Ja.
01:23:23Lohrchen auf dem Erstebein.
01:23:25Macht sich eine glänzende Partie.
01:23:28Oh, schönbrunnen.
01:23:30Ja.
01:23:30Rudi ist wieder auf der Post.
01:23:32Mhm.
01:23:33Und wenn du morgen mit den Herren vom Vorstand sprichst, lassen sie ihn bald wieder spielen.
01:23:37Ja, aber nicht in dem Verein.
01:23:38Das geb ich der Schriftrechte.
01:23:39Rudi ist nämlich in einer Bombenform.
01:23:41Hm?
01:23:41Ja, aber.
01:23:46Unser Michael fühlt sich doch bei uns wirklich wie zu Hause.
01:23:50Helmut und Doris?
01:23:51Oh ja.
01:23:52Na ja, die beiden.
01:23:54Du wirst mal sehen, was die für Augen machen im Schwarzwald.
01:23:57Die wissen überhaupt nicht, wie schön Deutschland ist.
01:23:59Immer mit ihrem Mallorca und Teneriffa.
01:24:03Aber denen habe ich vielleicht die Leviten gelesen.
01:24:05Na, siehst du ja auch den Erfolg.
01:24:06Die sind viel vernünftiger geworden, die beiden.
01:24:08Findest du nicht da?
01:24:09Du sag mal, Keder, hast du hier an der Automatik was verstellt?
01:24:12Nein, überhaupt nicht.
01:24:14Ach, nun komm doch wieder her zu mir.
01:24:16So hübsch, wenn wir beide allein sind.
01:24:20Musst du auch zugeben.
01:24:22Omi hat doch sehr gut begriffen, dass wir auch mal so unter uns sein wollen, nicht?
01:24:27Entschuldigt, wenn ich störe.
01:24:30Aber Doris hat mich gebeten, euch um neun Uhr diesen Brief zu geben.
01:24:35Wieso Brief?
01:24:36Wann hat sie dich gebeten, den Brief zu geben?
01:24:40Wohin?
01:24:41Das liegt nicht an der Automatik, das ist die Antenne.
01:24:45Ach, wie.
01:24:47Wie schön.
01:24:51Liebe Mama, lieber Papa, wenn ihr diesen Brief lest, sind wir schon hoch über den Wolken.
01:24:58Wolken.
01:24:59Lies weiter.
01:24:59Wir haben nämlich den Reisescheck umgetauscht und hoffen, dass ihr uns deswegen nicht böse seid.
01:25:05Unsere Urlaubsanschrift lautet Malor...
01:25:08Malorca.
01:25:12Casa del Sol, Plaza de los Infantes Nummer 5.
01:25:18Malorca.
01:25:19Käthe, Käthe regt dich nicht auf.
01:25:22Kurt, was sagst du dazu?
01:25:24Kurt.
01:25:25Was sagst du dazu?
01:25:55Diese Kinder, unverbesserlich.
01:26:25Untertitelung des ZDF, 2020
01:26:55Untertitelung des ZDF, 2020
01:27:25Untertitelung des ZDF, 2020
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