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  • vor 9 Jahren
Werden durch den Abbau von Handelshemmnissen Arbeitsplätze geschaffen? Kann Freihandel Wachstum und Wohlstand fördern? Oder birgt das geplante transatlantische Freihandelsabkommen TTIP Risiken für Umwelt, Demokratie und Arbeitnehmerrechte? Euronews-Reporter Hans von der Brelie hat sich zusammen mit den Kameramännern Aitor Lekue und Sergi Cote auf den Weg nach Spanien gemacht.

Lucia kämpft gegen TTIP, am U-Bahn-Ausgang verteilt sie zusammen mit Freunden Flugblätter: Nein zu TTIP! Nein zu CETA! Manche Menschen lassen sich auf ein Gespräch mit Lucia ein, andere wenden sich brüsk ab. Das Thema spaltet. Das transatlantische Freihandelsabkommen soll Investitionen und Warenaustausch zwischen der Europäischen Union und den USA fördern. Doch Globalisierungsgegnern wie Lucia passt das Kleingedruckte nicht: Auch wenn vom Vertragstext noch wenig bekannt ist, fürchtet sie doch Schlimmes. Wir sind in Barcelona, hier regieren die Linkspopulisten – und Straßenproteste gehören zum Alltag. Auch in einigen anderen Großstädten Europas haben in den vergangenen Monaten linke oder rechte Globalisierungsgegner Bürgermeisterwahlen gewonnen. Ist das ein Vorzeichen für einen grundlegenden Stimmungswandel in Europa? Sind die Protektionisten im Aufwind? Hat der Freihandel ausgedient?

Lucia hat schon in Mexiko und Österreich gelebt. Wieder daheim in Spanien arbeitet sie nun für eine Lobby-Gruppe mit dem Namen Naturschützer in Aktion – und nebenbei als Gutachterin für Entwicklungsprojekte von Weltbank und Vereinten Nationen.

Sie hat ein festes Feindbild: multinationale Konzerne.

Lucía Bárcena Menéndez: “Unsere Demokratie ist bedroht: (wegen TTIP) könnte unser Volk seine Souveränität verlieren. Mit diesen Verträgen legen wir die Macht unserer öffentlichen Institutionen und unserer Zivilgesellschaft in die Hände der großen Firmenkonglomerate. Im Prinzip geht es darum, dass diese Verträge die Staaten töten.” – Solche und ähnliche Sätze sind auch im rechtspopulistischen Spektrum zu hören.

Unterwegs mit Kamera und Mikrophon klopfen wir an bei FICOSA: ein spanischer Multi, der Autoteile produziert. Fast alle großen Automarken lassen sich von FICOSA beliefern – ein echter Weltkonzern mit einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro. Er hat Fabriken und Niederlassungen in Europa, Asien, Süd- und Nordamerika. Und, klar, FICOSA erhofft sich viel von TTIP.

Es war schwierig, eine Drehgenehmigung zu bekommen: viele Unternehmen scheinen sich zu verstecken, wenn es um TTIP geht. Einige Firmen, bei denen wir angefragt hatten, wollten nicht vor laufender Kamera über TTIP reden, befürchtet wird ein Image-Schaden, denn auch links- oder rechtspopulistische Freihandelsgegner sind gute Kunden für Waren aus Übersee. Was konkret sind denn die Vorteile eines transatlantischen Handelsabkommens? Dafür müssen wir von Barcelona nach Madrid reisen, zu FICOSA-Manager Emilio Varela Sieira, Vizepräsident des spanischen Verbandes der Automobilzulieferindustrie. Ein mutiger Mann, denn er traut sic

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