Tel Aviv am Tag nach den Krawallen. Die Spuren der Proteste werden weggeräumt. Äthiopischstämmige Israelis hatten erneut gegen Diskriminierung und Polizeigewalt demonstriert. Probleme, die auch Tel Avivs Vize-Bürgermeisterin kennt.
Mehereta Baruch-Ron: “Ich wollte hier an der Demo teilnehmen, eine Polizisten stand am Eingang und fragte, wer ich sei. Ich sagte, ‘ich bin die stellvertretende Bürgermeisterin von Tel Aviv und möchte in den VIP-Bereich’ und sie sagte, ‘denk dir einen besseren Titel aus’ und ließ mich nicht rein.”
Am Sonntagnachmittag hatten sich Tausende äthiopische Juden auf dem Rabin-Platz im Zentrum der Stadt versammelt. Die Lage eskalierte, es kam zu Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei, die bis in den frühen Morgen andauerten. Dutzende wurden verletzt, rund 40 Menschen festgenommen. Regierungschef Benjamin Netanjahu rief zur Ruhe auf und traf sich mit Vertretern der äthiopischen Gemeinde. Die hat indes neue Proteste angekündigt.