Die Donauinsel hat sich zu einem der bedeutendsten Freizeit- und Naherholungsgebiete der Hauptstadt entwickelt. Ob beim "Kampfgrillen" oder beim "Schispringen" in die Donau, ob in der schrägen Kneipenszene der "Copa Cagrana", benannt nach dem angrenzenden Stadtteil Kagrana, oder im größten FKK-Park Österreichs, ob beim Steppen und Tanzen auf den Planken der anliegenden Donauschiffe oder beim Granteln über die Fremden, die die Hauptstadt überfallen: Auf den Donauinseln ist der Wiener ganz bei sich selbst. Hier ist er der Hinterfotzige, der Ungustl, der Scheinfreundliche. Hier kann er alles und jeden schmähen, seine Vorlieben und Macken ausleben und ganz öffentlich privat sein. Hier kann er sarkastisch witzelnd an seiner eigenen Identität leiden. Von den Klein- und Groß-Deutschen trennt ihn kulturell ja nicht so viel, höchstens die gemeinsame Sprache. Deutschland 2008