100 Deutsche Jahre - 44x52 - Lesarten - Die Deutschen und ihre Lektuere - 1998 - by ARTBLOOD

  • vor 10 Jahren
Lesarten – Die Deutschen und ihre Lektüren
Folge 44 - (1998)

‚Die ostfriesische Bibliothek hat geschlossen – jemand hat das Buch geklaut‘ – was bei Otto Waalkes als Kalauer für Heiterkeit sorgte, war Anfang des vorigen Jahrhunderts normal – die wenigsten Deutschen konnten sich ein Buch leisten, obwohl die Leselust längst in breiten Schichten geweckt war. Und so mussten die ‚kleinen Leute‘ auf ‚Groschenromane‘ zurückgreifen oder Bücher ausleihen – Karl May und Hedwig Courths-Mahler waren die meistgelesenen Autoren. Der eigentliche Boom der Printmedien wie auch des Buches begann erst in den 1950er-Jahren mit dem Taschenbuch und den Illustrierten. Die DDR galt zwar als ‚Leseland‘ – Bücher waren aber häufig knapp und so wurden die Bibliotheken stark genutzt. In den 80-ern und 90-ern expandiert der Zeitschriftenmarkt noch einmal ganz enorm und am Ende des Jahrhunderts kommt es mit CD-ROM und Internet zur ‚elektronischen Lese-Revolution‘. Trotzdem werden diese neuen Medien die gedruckte Zeitung und das Buch in der Hand wohl nie ersetzen können.

Empfohlen