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  • vor 4 Tagen
Darf Politik in die Kirche hineinregieren ? Darf Christ eine Änderung der Politik wirken oder herbeiführen?
Ein Vortrag zu Staat und Kirche, nach Martin Luther, Hausbuch,
Verlag der Lutherischen Buchhandlung, Groß Oesingen ISBN 978-3-86147-335-0
Prediger: Henning Westrup

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Gott segne Sie !

Kategorie

Menschen
Transkript
00:00Über Obrigkeiten sagt Martin Luther dieses, wenn alle Welt rechte Christen, das heißt rechte Gläubige wären,
00:09so wäre kein Fürst, König, Herrschwert oder Recht notwendig oder sogar von Nutzen.
00:14Denn wozu sollten Sie sie nötig haben, wenn Sie den Heiligen Geist doch im Herzen haben,
00:20der Sie lehrt und bewirkt, dass Sie niemand Unrecht tun, jedermann lieben,
00:25von jedermann gerne und fröhlich auch Unrecht erleiden, sogar den Tod.
00:32Wo nichts als Unrecht leiden und nichts als Recht tun ist, da ist kein Zank, Hader, Gericht, Richter, Strafe, Recht noch Schwert nötig.
00:45Deshalb ist es unmöglich, dass unter den Christen weltliches Schwert und Recht etwas zu schaffen finden sollten,
00:53zumal sie vielmehr von sich selbst austun, als alles Recht und Lehre fordern könnten.
01:02Das aber ist das Nötigste in der Welt, dass man eine strenge weltliche Herrschaft habe.
01:10Die Welt kann nicht nach dem Evangelium regiert werden, denn das Wort ist einfach zu gering geachtet
01:17und betrifft ja auch nur einen kleinen Kreis von Menschen, er greift nur wenige.
01:23Der tausendste Mann nimmt es nicht an.
01:25Deshalb kann man keine äußerliche Herrschaft damit aufrichten.
01:30Der Heilige Geist hat nur eine kleine Schar.
01:33Die anderen sind alle Huren und Hurer.
01:37Die müssen ein weltliches Schwert haben.
01:39Wo weltliches Regiment sein Amt aber nicht streng genug ausübt,
01:45da reißt ein jeder alles an sich und in seine eigene Tasche.
01:50Als dann folgen Aufruhr, Mord, Krieg, Weib und Kinderschänden,
01:56so dass niemand mehr sicher leben kann.
01:58Da haben wir es.
02:00Der Pöbel ist nun mal nicht christlich.
02:03Könige, Fürsten und Herren müssen das Schwert führen.
02:09Die Strafe muss bleiben, dass die anderen in Furcht gehalten werden,
02:15die Frommen das Evangelium hören können und bei ihrer Arbeit ausharren,
02:20damit jeder still und ruhig sei.
02:22Die Apostel haben in ihrer Predigt große Sorgfalt auf das weltliche Schwert verwendet.
02:29Wenn ein Fürst sein Volk so regiert, dass er niemand Unrecht tun lässt
02:36und die Übeltäter straft, der tut gut und wird gelobt.
02:41Denn bei der Obrigkeit heißt es, bezahle, was du schuldig bist.
02:45Wenn nicht, so wirft man dich in den Kerker.
02:48Solche Obrigkeiten müssen wir haben.
02:50Aber damit kommt man nicht in den Himmel.
02:54So wird auch die Welt nicht dadurch selig,
02:56sondern dafür ist sie nötig, dass die Welt nicht noch schlimmer wird.
03:01Die Obrigkeit ist nur ein Schutz und eine Wehr gegen die Bosheit.
03:06Denn wo sie nicht wäre, würde einer den anderen fressen
03:10und keiner könnte sein Leben, Hab und Gut und Frau und Kind behalten.
03:13Nein, damit nun eben das alles nicht untergeht,
03:18hat Gott das Schwert eingesetzt.
03:20Durch das der Bosheit doch zum Teil gewährt werde,
03:27auf das doch das weltliche Regiment Frieden schaffe
03:31und niemand dem anderen Unrecht tue.
03:35Dadurch, dass, füge ich jetzt mal ein,
03:38dass die Obrigkeit, das Ordnungsamt, die Polizei,
03:41Sicherheit, Ruhe und Ordnung schafft im Lande,
03:44dadurch legitimiert sie sich selber als Schutzmacht des Herrn
03:50und als Schutz des Volkes.
03:52Wo nicht?
03:53Dadurch legitimiert sie sich eine solche Obrigkeit von selbst.
03:58Mein Einschub zu Ende weiter mit Martin Luther.
04:01Aber doch ist es, wie gesagt,
04:04nicht für die zum Himmel gehörigen eingesetzt,
04:06das Schwert der Obrigkeit,
04:08sondern nur darum,
04:10dass die Menschen nicht noch tiefer in die Hölle geraten
04:13und das Spielen noch Ärger machen.
04:15Gott will, dass die Gemeinde der Obrigkeit
04:19um Gottes Willen gehorsam sei.
04:24Umgekehrt soll die Obrigkeit Recht und Friede handhaben,
04:29auch um Gottes Willen,
04:32dass es so in diesem Leben fein zugehe
04:35in Gottes Furcht und in Gehorsam.
04:40Wer aber das Seine nicht tun will,
04:42sondern wenn die Gemeinde selbst ungehorsam
04:45und die Obrigkeit sogar mutwillig ist,
04:50dann sollen sie beide vor Gott schuldig sein
04:55und auch von Gott gestraft werden.
04:58Die Gemeinde durch die Obrigkeit,
05:01die Obrigkeit aber durch Gott,
05:04der die Gewaltigen vom Stuhlstoßen
05:06und ihren Stamm mit Namen und Gedächtnis ausrotten kann.
05:10Wie denn die Beispiele ja nun gut genug zeigen.
05:15Wir müssen lernen,
05:18wie lang der Arm der Obrigkeit ist
05:21und wie weit ihre Hand reicht,
05:24dass sie sich nicht zu weit erstrecke
05:27und Gott in sein Reich und Regiment eingreife.
05:31Da müssen wir darauf Acht haben.
05:33Und das ist sehr nötig zu wissen.
05:38Denn unerträglicher und gräulicher Schaden
05:41folgt daraus,
05:42wenn man der Obrigkeit zu weit Raum gibt.
05:46Und es ist auch nicht ohne Schaden,
05:48wenn sie zu eng gespannt ist.
05:52Hier straft sie zu wenig,
05:54dort straft sie zu viel.
05:56Zumal es immer besser ist,
05:58einen Spitzbuben leben zu lassen,
06:00als einen rechtschaffenden Mann zu töten.
06:04Es gibt nun mal viele törichte Fürsten,
06:08die ihre Macht und Gewalt über den Himmel erheben
06:11und die die Gewissen regieren wollen,
06:15was man glauben oder nicht glauben soll.
06:18Obwohl doch das Regiment
06:20nur mit dem umgehen soll,
06:22was die Vernunft fassen kann.
06:24Die Vernunft geht mit dem um,
06:29was unter uns ist,
06:31aber nicht, was über uns ist.
06:35Denn ich kann wohl einen Ochsen regieren,
06:38dass er gehen muss,
06:38wie ich es haben will.
06:41Ein Haus muss auch gebaut werden
06:43und stehen, wie es mir gefällt.
06:45Oder ich breche es wieder ab
06:46und baue es anders.
06:47Darum geht die weltliche Herrschaft
06:52nur mit den Sachen und Gütern um,
06:54die äußerlichen, leiblichen Dingen unterworfen sind.
06:59Und da können Weltleute
07:02mit ihrer Vernunft in leiblichen Dingen
07:04tatsächlich klüger sein
07:06als die geistlichen Leute.
07:09Heiden sind für viel weiser angesehen worden
07:12als Christen.
07:13Sie haben Wildsachen einfach viel kundiger,
07:16flinker und geschickter ordnen
07:18und zu ihrem Ende bringen können
07:19als die Heiligen Gottes.
07:21Ist nun mal so.
07:23Die Obrigkeit oder der Obrigkeit
07:26soll man nicht und niemals
07:29mit Gewalt widerstehen,
07:32sondern nur mit dem Bekenntnis
07:36der Wahrheit.
07:38Deswegen sagt Paulus auch im Timotheusbrief,
07:41wir sollen für die Könige
07:42und alle Obrigkeiten beten,
07:43damit wir ein ruhiges Leben führen können.
07:45Weiter mit Martin Luther,
07:47kehrt sich die Obrigkeit daran,
07:49da ist es gut, wo nicht,
07:51bist du aber entschuldigt,
07:53wenn du die Obrigkeit informiert und gewarnt hast
07:55und du leidest dann dieses Unrecht auch
07:58um Gottes Willen,
08:00zur Ehre Gottes.
08:02Obrigkeit ändern und Obrigkeit bessern,
08:05das sind zweierlei Dinge,
08:07die weit voneinander entfernt sind,
08:09wie Himmel und Erde.
08:10Ändern kann leicht geschehen,
08:14bessern aber ist misslich und auch gefährlich.
08:18Weshalb?
08:19Es steht nun mal nicht bei unserem Willen oder Vermögen,
08:24sondern alleine in Gottes Willen und Hand.
08:28Wenn Unrecht erduldet werden soll,
08:31dann ist es besser,
08:32von der Obrigkeit Unrecht zu leiden.
08:34Denn der Pöbel hat und weiß kein Maß
08:40und in einem jeden stecken mehr als fünf Tyrannen.
08:45Nun ist es besser,
08:46von einem Tyrannen,
08:47das heißt von der Obrigkeit,
08:49als von unzähligen Tyrannen,
08:51das heißt vom Pöbel,
08:52Unrecht zu leiden, oder?
08:53Wo ein Herr oder Fürst
08:56sein Amt und Befehl
08:57nicht wahrnimmt
08:59und sich denkt,
09:01er sei nicht um seiner untertanen Willen,
09:04sondern um seiner schönen Haare Willen
09:06ein Fürst geworden,
09:08dieser gehört gewiss zu den Heiden.
09:11Du aber sollst wissen,
09:13dass es von Anbeginn der Welt
09:15ein ganz seltener Vogel
09:16um einen klugen Regenten sei,
09:20noch viel seltener
09:21um einen frommen Regenten.
09:22Auch das ist Tatsache.
09:26Und das ist doch die größte Gabe Gottes,
09:30wo sich eine gottesfürchtige Obrigkeit
09:33der Religion herzlich annimmt.
09:37So haben wir es ja fast 70 Jahre nun erleben dürfen.
09:42Und diese Zeit geht jetzt zu Ende.
09:44Soweit Martin Luther.
09:47Und das alles kann ich, der Prediger,
09:50heute, so wie es da steht,
09:52auch unterschreiben.
09:54In meiner Jugend zählte ich mich,
09:56wie ich ja auch schon eingangs erwähnte,
09:59zu den revoltierenden 68er-Studentenbewegungen.
10:04Und bin dann aus Irrtümern und Schaden
10:08klug geworden,
10:09und zwar, weil der Herr mich zu sich gezogen
10:11und bekehrt hat,
10:13auf den Weg des ewigen Friedens.
10:17Und dafür will ich ihm in Ewigkeit danken.
10:21Und bis dahin will ich gerne beten
10:24für unser Volk und Vaterland
10:25um eine gute,
10:27gottesfürchtige und gerechte Obrigkeit
10:29und dass der Herr
10:31für Frieden im Lande und an unseren Grenzen sorgen möge.
10:34Amen.
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