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00:00Kapitel 4 Die neue Kriegskunst
00:09Altix blickte ruhig auf die Tür des Heiligtums, die unter den Aufschlägen von Äxten und Kugeln
00:17zitterte. Manchmal hörte man ein gedämpftes, splitterndes Krachen, wenn die Orks eines
00:24der Artilleriegeschütze abfeuerten, die sie in die Tunnel mitgeschleppt hatten. Zweifellos
00:29verflüssigten sie damit eine Hälfte der Truppen, die an der Tür hämmerten, und ließen die
00:34andere Hälfte taub werden. Die Blockade war widerstandsfähig, doch trotz ihrer Kapazität
00:40zur Selbstreparatur würde sie nicht ewig halten, auch wenn es nur solch primitive Artillerie
00:47war. Allerdings würde dies auch nicht nötig sein, Altix stand kurz davor, die Tür zu
00:56öffnen. Sein Schachzug war aufgegangen. Die Orks hatten es ins Innere des Beinhauses
01:02geschafft, aber waren dafür sofort und wiederholt bestraft worden.
01:08Wild vor Frust über das Verschwinden der Verteidiger rückten sie noch ungeordneter als
01:13sonst vor und schwärmten damit in jede Falle, die Altixinen gestellt hatte. Hier unten gab
01:20es viele Möglichkeiten, eine Falle zu stellen. Das Beinhaus war ein Komplex, in dem die kreisförmigen
01:26Heiligtümer an einer Achse entlang errichtet worden waren, wie Perlen an einer Kette. Jedes
01:33der Heiligtümer war von konzentrischen Korridoren umgeben, die ihrerseits in weitere Tunnel abzweigten
01:40und das Muster immer kleinteiliger wiederholten. Von oben hätte es wie die komplexe Sonnensystem-Glüfe
01:47ausgesehen, die das itakische Siegel bildete. Doch zweifelte Altix daran, dass die Orks dies
01:53zu schätzen gewusst hätten. Für sie war das Beinhaus lediglich ein finsteres Labyrinth voller
02:00Tod. Massen von Orks waren in Sackgassen gelockt worden, nur um hinter einem eingebrochenen
02:06Dachteil eingeschlossen zu werden. Sie waren unter einem stetigen Hagel von Gaussfeuer steile
02:13Rampen hinaufgelockt worden, nur damit sich ihre Angreifer auflösen konnten, sobald die
02:18Überlebenden ans obere Ende gelangten. Sie hatten Korridore betreten, die mit selbstzerstörenden
02:24Skarabeen geflutet waren, hatten Angriffe aus versteckten Seitenkammern ertragen, bei denen
02:30ihre Angreifer sofort wieder verschwunden waren, waren über steile Abhänge gelockt worden, unter
02:36denen ein knochenbrechender Tod lauerte. Die von Säulen vollgestopften Hallen und die
02:41Galerien darüber waren zu einem Schlachtfeld geworden, die den Kartaschpass zahm wirken
02:47ließen. Zu Tausenden hatten die Necrons die Massen der Orks vaporisiert.
02:54Das Krönen der Schlachten hatte jedoch hier stattgefunden, im gewaltigen, trommelförmig
03:00angelegten, tertiären Heiligtum, welches von den gewaltigen Statuen von Säts Vorgängerfürsten
03:06geschmückt und bewacht wurde. An jedem der fünf Tage der Verteidigung hatte Oltex die Orks
03:12zu einer gewaltigen Masse hinter der Tür zusammenlaufen lassen, dann hatte er sie mit
03:17Kanoptech-Konstrukten gequält, bis sie vor Wut schier überschäumten, ehe er sie hereinkommen
03:23und niedermähen ließ, während sie noch vergeblich darum kämpften vorzurücken. Jedes
03:30Mal hatten sie die Orks abgeschlachtet, bis der letzte Rest getötet war, dann ließ Oltex
03:36die Kammer versiegeln und den Mechanismus zurücksetzen, ehe die nächste Welle der
03:41schwindenden Horde eintraf, um den Kampf fortzusetzen.
03:44Ein anderer Feind hätte nach einer Möglichkeit gesucht, die Engstelle zu umgehen, hätte
03:51zu graben begonnen oder einen Vorstoß durch einen von hunderten verborgenen Wartungstunneln
03:56unternommen, doch diese Masse steigerte sich nur in ihre Wut und Verzweiflung nach einem
04:02Frontalangriff hinein. Wenn er die Explosionen auf der anderen Seite der Tür richtig deutete,
04:07mit denen die Orks ihre eigenen Truppen sprengten, dann versetzte das Ausbleiben des erhofften
04:12Kampfes sie derart in Rage, dass sie aufeinander loszugehen begann. Diese fünf Tage waren höchst
04:19befriedigend gewesen. Oltex' Existenz kannte so wenig Befriedigung, dass er, sobald er die
04:25nicht vertrauten Muster auf seine Hülle pulsieren spürte, sofort an einen energetischen Fehler
04:30seines Flugs gedacht hatte. Aber seine Entladungsknoten zeigten ein eindeutiges Muster. Er war zufrieden.
04:38Nach all der Existenzangst, der Mutlosigkeit und der Unschlüssigkeit, die ihn draußen so
04:45lange belastet hatte, hatte Oltex dies gebraucht. Endlich dachte er nicht mehr nach, sondern
04:51kämpfte. Er kämpfte so schonend und intelligent, wie er es sich immer erträumt hatte, und er
04:57war dem Sieg nahe. Das Beinhaus würde nicht fallen. Strategie, welche schon seit jeher mit
05:05seinem doktrinellen Gegenpart um den obersten Rang kämpfte, hatte weiterhin darauf bestanden,
05:11dass die Kartasch-Kontingenz die bessere Lösung gewesen wäre. In diesem Fall, so hatte Oltex
05:16dagegen gehalten, könnten sie ja auch die Verteidigung von Seed aufgeben, wenn das Beinhaus
05:22ein akzeptabler Verlust war. Und wenn sie Seed aufgeben konnten, was war dann mit Trieszehn,
05:28Ephorion und all den anderen Kernwelten? Vielleicht war ja erst Antikev selbst ihre Mühen wert,
05:36oder würden sie irgendwann auch von der Kronwelt flüchten und diese den Unreinen überlassen?
05:41Nein, hatte Oltex seine Subpartition gescholten, die Erben der Negrontür würden nicht vor ihren
05:49Thronräubern davonlaufen, während sie um ihre Existenz bankten. Ohne die Beständigkeit, die sie
05:55unter ihren Füßen aufgebaut hatten, wären sie nicht mehr als das ferne Echo eines Volkes,
06:01das es kaum zu erhalten wert wäre. Sie würden, wie Tioseras es gewünscht hätte, alles in die
06:07Verteidigung ihres Erbes stecken. Aber, und das hatte er bewiesen, indem er die Korridore des
06:13Grabes in Todesfallen verwandelt hatte, sie würden nicht wie die Negrontür kämpfen.
06:20Der Nomarch von Seed hatte beschlossen, dass er Tioseras und den Rest seiner Vergangenheit für
06:24den Moment aus seinen Gedanken verbannen würde. Endlich war die Gegenwart auch seiner Aufmerksamkeit
06:30wert. Die Verteidigung des Grabes schenkte ihm flüchtige Zufriedenheit, weswegen er sich
06:35gestattete, ein wenig Spaß zu haben. Ich spiele hier ein gewisses Spiel, sagte Oltex zu dem sterbenden
06:46Ork zu seinen Füßen, als seine weitere Explosion die Tür erzittern ließ. Ich versuche, deinen
06:53König zu stürzen. Denkst du, dass ich erfolgreich bin? Nicht, dass es groß von Bedeutung ist, wie
07:02eine Bakterie im Sumpf die andere nennt, schaltete sich seine Xenologie-Suppartition ein, die damit
07:09verriet, wie sehr ihr dieses Thema am Herzen lag. Aber sie nennen ihren König Warbos.
07:18Zur Kenntnis genommen, gab Oltex zurück, speicherte aber diesen Fakt nicht ab, sondern scheuchte die
07:24Sumpfartition zurück in ihre merkwürdigen, hasserfüllten Gedankenspiralen über die Unreinen.
07:31Uah, krächzte der Ork und bläckte seine Fänge hinter Blut und Schleim, die über seine Lippen
07:36troffen. Nachdem Gaussfeuer ihm den Unterbauch geöffnet hatte, konnte er kaum noch atmen,
07:43geschweige denn klar genug sprechen, dass Oltex es übersetzen wollte. Er hätte zwar intelligentere
07:49Gesellschaft in dem Neurojäger Lysikor gefunden, der momentan in den Schatten der oberen Galerie
07:54des Heiligtums lauerte, doch bevorzugte er es, in aller Ehrlichkeit mit einem sterbenden
08:00Tier zu sprechen.
08:02»Ja«, sagte Oltex, den es nicht kümmerte, was der Ork zu sagen versuchte. »Es ist wirklich
08:10ungewöhnlich, dass ich persönlich hier bin, um deinen König zu einem Kampf aufzufordern.
08:16Aber ich schätze, es ist zugunsten meines Freundes.«
08:22»Jennek, der Flottenadmiral von Seed«, Oltex nickte in Richtung einer der kolossalen
08:29Statuen des Heiligtums. »Da drüben steht er«, gurgelte der Ork. Dann folgte ein ekelerregendes,
08:39kehliges Geräusch, als er den Kopf in Richtung Jeneks Bildnisses lehnte und einen batzen blutigen
08:45Schleims danach spuckte. Oltex erinnerte sich an sein Zusammentreffen mit dem Grott und
08:50schloss daraus, dass dies eine beliebige Variante der orkischen Spezies war, sich auszudrücken.
08:57Ebenso war es sich bewusst, dass die xenologische Subpartition Ekelglüven auflackern ließ, als
09:03sie dies bemerkte. »Gut«, sagte Oltex, damit der Gläfe in der Wunde des Orks herumstocherte
09:10und ihn aufheulen ließ. »Ich merke schon, dass du mich anzustacheln versuchst. Gewagt,
09:18aber schlussendlich vergebens. Mich kümmern diese Abbilder selbst nicht sonderlich.«
09:25Nach der Reihe von Massakern, die im Heiligtum stattgefunden hatten, waren die meisten der Statuen
09:30bis zu den Knien in Haufen verwesender grüner Körper eingesunken, waren mit Blut und zähen,
09:36faserigen Klumpen aus Eingeweiden bedeckt. Was für dunkler Humor, dachte Oltex bei sich,
09:43wenn man bedachte, welches Schicksal die meisten der hier dargestellten Adligen erlitten hatten.
09:49Welchem Fluch sie zum Opfer gefallen waren. Auch wenn niemand den Grund dafür erörtern konnte,
09:55hatte Ithakas mehr als seine Nachbarn und Landugors Geschenk zu leiden. Es wurde sogar behauptet,
10:02dass es Ithakas schlimmer als jede andere noch bestehende Dynastie getroffen hatte. Und Seed,
10:08als Enklave solcher Trauer, war noch stärker als der Rest der Dynastie betroffen. Von den Adligen,
10:15die hier abgebildet waren, waren etwa zwei Drittel dem Fluch erlegen. Ihre Gesichter waren von den
10:21Statuen geschoren worden, ehe der blanke Stein mit der hekatischen Glüfe für niemand gezeichnet worden
10:27war. Damit war ihre Person vom Angesicht der Realität entfernt worden.
10:34»Wie dem auch sei«, fuhr er dem Ork zugewandt fort, der von einem Hustenanfall geschüttelt wurde.
10:41Noch einmal stach Oltex in die Wunde. »Jeneck leidet seit einiger Zeit an etwas.«
10:48Oltex fürchtete, dass es noch schlimmer war als das. Vielleicht litt Jeneck bereits an dem frühen
10:53Stadium der Musterataxie, die Ned bereits derart verkrüppelt hatte. Aber das würde er sicherlich
10:59nicht mit einem Ork besprechen. Und doch ist er mit seinen Zwillingsklingen noch immer ein
11:05beeindruckender Anblick. Einem guten Duell konnte er noch nie widerstehen. So wie ich ihn kenne,
11:13wird ihn nichts so sehr zurück in den Kampf ziehen wie die Gelegenheit, einen anderen Streiter
11:19zu fällen. Und deswegen biete ich mich hier als Köder an, damit dein Fürst so wütend wie nur
11:27irgendwie möglich ist.« Daraufhin hob der Ork schwach seinen verbleibenden Arm, um sein Bein zu
11:34packen. Doch Oltex trat das Glied mit einem verächtlichen Stoß weißen Rauschens weg. »Jeneck
11:40ist ein Held, einer der wenigen Verbleibenden der Dynastie, auch wenn er dem Stumpfsinn zum Opfer
11:47gefallen ist. Die meisten der anderen«, und dabei deutete er auf die Statuen jener, die noch ihre
11:54Gesichter behalten hatten, »sind von Seed geflohen. Ich schätze, sie hofften, der Fluch würde ihnen
12:01nicht folgen.« Es war die gleiche Situation wie überall sonst auf den Randwelten. Die raueren
12:08Außenposten wurden sich selbst überlassen, verfielen und verrotteten, während ihre Herrscher ins
12:14Systeminnere strömten, um sich an der Glut dynastischer Pracht zu wärmen. Oltex Stimme
12:21wurde bei den bloßen Gedanken daran schärfer. »Sie werden alle auf Antikev sein, an Unas
12:28Seite, der seine endlosen Paraden und Arena-Kämpfe abhält. In der verzweifelten Hoffnung, Seed würde
12:36sich schon um sich selbst kümmern.« »Gah«, keuchte der Ork und zog sich auf seine Seite
12:42hoch. »Morgulmec«. Das war eindeutig eine Drohung gewesen, denn der Ork hatte sich von
12:49irgendwoher eine Klinge gegriffen und richtete sie nun auf Oltex. Wirklich besorgt war Oltex
12:56allerdings nicht. »Ja«, stimmte er zu, als das steinerne Tor einmal mehr erzitterte
13:03und ein Brüllen dahinter erklang. »So, so sehr es mich beschämt, ist diese, deine
13:09kleine Migration durchaus der verbleibenden Stärke unserer Grenze ebenbürtig.«
13:15Seed konnte sich immerhin glücklich schätzen, dass er den Befehl übernommen hatte, nachdem
13:22er als Normal hierher strafersetzt worden war. Auf den anderen Grenzwelten, die alle an der
13:27breiten Kriegsfront lagen und bei weitem nicht nur mit Orks zu kämpfen hatten, mussten sich
13:33die Garnisonen mit Aufsehern wie Neth oder Schlimmerem zufriedengeben. »Mit jedem Jahrhundert
13:39verlieren mehr Welten den Kontakt zu uns«, sagte er ungehalten zu dem Ork. »Niemanden auf
13:47Anti-Kev scheint es zu kümmern.« »Wenn sie denn überhaupt begreifen, was hier geschieht«,
13:55fügte Oltöcks gedanklich hinzu, während der Ork versuchte, sich auf seine Klinge zu
13:59konzentrieren. Tatsächlich war er sich sicher, dass selbst seine knapp gefassten Berichte
14:05über den Verlauf von Seeds Verteidigung, die er über den Zwischenraum in die Hauptstadt
14:09übertrug, eine reine Zeitverschwendung waren. Sie würden ungelesen bleiben und nur von Beamten
14:16mit glasigen Okularen abgeschrieben werden, ehe sie in den bodenlosen, dimensionalen Anhängen
14:22verschwanden, in denen die ungeliebte Bürokratie eines galaxisüberspannenden Reiches endete.
14:29Der Ork versuchte ihn gerade zu erstechen. Oltöcks sah mit so etwas wie Enttäuschung
14:34auf den Unreinen herab. Es war schwer zu glauben, dass diese Wesen während der alten Kriege erschaffen
14:40worden waren, um sich der Vorherrschaft der Negrons entgegenzustellen. Einst hatte ihn dies
14:46zutiefst beleidigt, mittlerweile war das anders, und er schämte sich. Im Falle seiner
14:53Dynastie, dem einst strahlenden Licht im westlichen Erwachen, waren die Orks nämlich erfolgreich
14:59in ihrem Bestreben.
15:02»Altöcks«, dachte er kühl und mit weichem Ton, was ihn aus seinen Überlegungen riss.
15:09»Der Köder wurde geschluckt. Sollen wir?«
15:17Doch das war nicht seine eigenen Gedanken gewesen. Es war auch nicht von einer seiner
15:21Subpartitionen gekommen, die, da sie ein Teil seines Selbst waren, auch das Recht hatten,
15:27ihn zu unterbrechen. Nein, das war Lysikor gewesen, der aus den Schatten in seinen Geist
15:34eingedrungen war. Wer wäre so talentiert und taktlos gewesen, um die Siegel seines ausführenden
15:41Zwischenspeichers zu umgehen und sich direkt in seine oralen Matrizen zu projizieren? Der
15:46Abweichler hatte die Übertragung sogar mit einer künstlichen begleitenden Entladung
15:50versehen, sodass Oltöcks für einen Moment geglaubt hatte. Es wäre sein eigener Geist
15:56gewesen.
15:57Dies war es, was der selbsternannte Herzog der Neurojäger unter Humor verstand. Oltöcks war
16:03daran gewöhnt, dass Lysikor einfach tat, was immer er wollte. Es war nicht unbedingt
16:08so, dass es ihn nicht kümmerte, was andere über seine Taten denken mochten. Vielmehr empfand
16:14Lysikor nie wirklich den Drang, seine Taten vorher zu durchdenken.
16:19Er war einst ein Fürst aus einem der mächtigsten untergeordneten Häuser Ithakas gewesen, doch
16:25als er aus dem großen Schlaf erwacht war, war er plötzlich frei von allen sozialen Wertstellungen
16:30gewesen. Infolgedessen hatte er sofort beschlossen, jeden anderen Adligen auf seiner Kernwelt noch
16:36im Schlaf zu ermorden. Laut seiner eigenen Aussage hatte er gedacht, es könnte interessant
16:42sein.
16:43Es war auch tatsächlich interessant gewesen. Wäre dies vor kurzem geschehen, hätte
16:48Unas ihn hart bestraft. Doch es hatte in den frühen Tagen des Erwachens stattgefunden,
16:54in denen Antikev noch trunken gewesen war. Unas war damals noch vernünftiger gewesen
17:00und wenig geneigt, gegen einen solch mächtigen Vasallen Krieg zu führen. Stattdessen hatte
17:06er Lysikor, der nun technisch gesehen ein Nemesor war, der er jeden in der Rangfolge über ihn
17:12ermordet hatte, einen Handel angeboten. Wenn er die Kontrolle über seine neue Kernwelt
17:18aufgab und sich ins Exil nach Sed begab, dann würde er begnadigt werden. Nachdem er sichergestellt
17:24hatte, dass es sich auch weiterhin Nemesor nennen durfte, oder wenn es ihm gefiel, Herzog,
17:30was allerdings kein itakischer Titel war, hatte Lysikor derart bereitwillig zugestimmt,
17:36dass es alle überrascht hatte. Er war der Erste der Gemeinschaft von Ausgestoßenen,
17:41die auf dieser Randwelt entstanden war.
17:43Altix mochte ihn nicht und vertraute ihm schon gar nicht. Aber wenn Lysikor in einer
17:50hilfsbereiten Laune war, dann war er unersetzlich. Nachdem er monatelang keinen Finger gehoben
17:57hatte, um im Konflikt gegen die Orks zu helfen, war Lysikor endlich bei Laune. Er dachte
18:03nämlich, dass diese Massaker doch ganz amüsant waren. Der Nomarch hatte jetzt schon genug
18:10von ihm. »Wen haben Sie entsandt?«, dachte Altix, zurück an Lysikor, mit einer Übertragung,
18:22die vor Feindseligkeitsglüfen nur so flimmerte. Er hatte zudem ein Siegel angehängt, das eine
18:29Antwort über die Standardübertragungswellen erzwang. »Jemand, der in der Hierarchie hoch genug steht,
18:37dass er sich wohl selbst entsandt hat«, grübelte Lysikor. »Es wird Ihr Anführer sein.« »Ihr König?« »Sie nennen
18:49ihre Könige Warbos, musst du wissen.« »Also, Ihr Warbos«, räumte Altix endlich ein, der es leid war,
19:00ständig korrigiert zu werden. »Ja, Altix, ich bin überrascht, dass dir dein neuer Freund das noch
19:08nicht gesagt hat.« »Erst ein Grott, jetzt ein Ork.« »Du scheinst sterbende Grünhäute wirklich zu mögen,
19:19nicht?« »Und was für ein neuer Freund«, dachte Altix bei sich, wobei er ein kurzes Auflackern von
19:28Scham in seinen Entladungsknoten unterdrückte. Mit einem Zucken seiner Gläfe köpfte er den Ork.
19:36»Genug damit, Lysikor. Ich werde die Tür öffnen. Denk daran. Töte alles, außer den für jenig
19:47bestimmten Warbos. Das ist nämlich der Sinn dieses ganzen Theaters.« Der Art daran erinnert,
19:57schickte Altix ein weiteres Centschreiben an die Admiralsquartiere der Akrops. Wie immer wurden
20:03sie von den Zwischenraum-Empfangsmatrizen des Raumschiffes empfangen, doch eine Antwort blieb
20:08aus. Dies war jedoch akzeptabel, denn Jenik würde zuhören. Sobald sein alter Freund sah, was Altix da
20:17für ihn angelockt hatte, würde er im Handumdrehen aus seiner Niedergeschlagenheit erwachen. Mit einem
20:23schweren Zittern und so gemächlich wie ein Sonnenaufgang begannen die Torflügel, sich auf
20:30ihren Angeln zu drehen und aufzuschwingen.
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