Heute berichte ich, wie wir nach Decimo - und zurück - gereist sind. Und was da so alles passiert ist...
Kategorie
😹
SpaßTranskript
00:00Ich hatte ja angekündigt, von unserem Transport nach Dejimo und zurück zu berichten und davon, was dabei alles passiert ist.
00:08Und ich kann schon mal sagen, es ist eine ganze Menge passiert. Bleibt also dran.
00:22Zuerst einmal, wie kommt man eigentlich nach Dejimo?
00:26Jeder Pilot ist etwa zwei bis vier Mal pro Jahr für ein paar Tage dort.
00:32Allein deshalb ist es schon interessant, wie komfortabel oder eben nicht die Reise verläuft.
00:40Wir sind zwar immer mit einem Flugzeug unterwegs, aber der Komfort variiert erheblich.
00:46Manchmal geht es mit dem Starfighter, manchmal mit der Transall.
00:50Und ich sage gleich, die Transall war nicht gerade bequem. Leider.
00:55Sie brauchte fast vier Stunden bis nach Sardinien und der Flug an sich war ziemlich rustikal.
01:02Das haken wir also lieber schnell ab.
01:05Aber wenn du Pech hast und damit fliegen musst, kannst du es nicht ändern.
01:09Allerdings hatte ich mal ein nettes Erlebnis.
01:13Ein Crew-Kamerad von mir war Kommandant auf einer Transall, in der ich als Passagier mitflog.
01:20Und so kam es, dass ich kurzerhand in den Kommandantensitz durfte und sogar ein bisschen an den Kontrolls herumspielen konnte.
01:30Als ich dann etwas beherzter ins Seitenruder trat, fing mein Kollege sofort an zu schreien.
01:37Das Flugzeug hat ordentlich reagiert.
01:40Sowas war ich von meinem Jet gar nicht gewohnt.
01:45War auf jeden Fall ein lustiger Moment, aber nur am Rande bemerkt.
01:49Noch eine Geschichte zur Transall.
01:51Bei einer Landung in Dejimo krachte es kurz vor dem Aufsetzen ziemlich laut.
01:55Später stellten wir fest, dass im linken Fahrwerkschacht vorne eine Anflugbefeuerungslampe steckte.
02:03Das hätte auch böse ausgehen können.
02:06War wohl eine der gefährlichsten Situationen in meiner fliegerischen Laufbahn.
02:11Und ich habe es fast gar nicht bemerkt.
02:13Meistens sind wir jedoch mit dem Starfighter geflogen, wenn es irgendwie möglich war.
02:18Dabei gab es zwei Optionen, High oder Low.
02:24Beim High-Level-Flug wurde die gesamte Flugplanung von Baseops übernommen.
02:29Das war schon fast Airline-Feeling.
02:32Man bekam seine Unterlagen in die Hand gedrückt und los ging's.
02:36Wenn wir High flogen, hatten wir vier Zusatztanks, zwei Tip-Tanks und zwei Unterflügeltanks.
02:42Damit konnten wir non-stop nach Dejimo wegfliegen.
02:47Interessant dabei, wir flogen mit General Air Traffic in Deutschland und in Italien.
02:52Nur in Frankreich mussten wir Operational Air Traffic fliegen.
02:57Das bedeutet geführt von einer militärischen Radarleitstelle.
03:02Das Ganze war aber meist eher ein Theaterstück, denn wir sprachen kein Französisch und die kein Englisch oder wollten es nicht.
03:10Man meldete sich also brav auf der Frequenz mit Bonjour, bekam eine französische Antwort und verstand kein Wort.
03:19Umgekehrt ebenso.
03:20Also wurde automatisch der Squawk-Code 7600 gesetzt.
03:24Das bedeutet kein Funkkontakt.
03:27Und wir flogen gemäß Flugplan weiter.
03:29Spätestens nach 15 bis 20 Minuten tauchten dann zwei Mirage auf, die uns abfingen.
03:37Sie flogen nah heran, winkten mit den Tragflächen, kamen näher, begrüßten uns mit Handzeichen und drehten wieder ab.
03:46Das war Standardprocedure, wenn wir über Frankreich High unterwegs waren.
03:50Beim Tiefflug ging es durch das Rohnetal bis nach Istres, wo wir zwischenlanden und tanken mussten.
03:58Denn bei den Flügen hatten wir meistens nur zwei Tiptanks.
04:02Schöne Gegend, schöner Flug.
04:05In Istres gab es dann wieder das alte Problem.
04:08Niemand sprach Englisch und wir kein Französisch.
04:11Einmal auf dem Rückflug, nachdem wir Wetter und Flugplan gemacht hatten, kamen wir zurück zum Flugzeug.
04:18Und siehe da, mein Pitoboom war verbogen.
04:22Vermutlich war jemand mit einem Fahrzeug dagegen gefahren.
04:26Und natürlich hatte es keiner gesehen oder wollte es nicht gesehen haben.
04:30Wir haben dann versucht, das Ding wieder gerade zu biegen.
04:33Ohne großen Erfolg.
04:35Das Rohr war dick und stabil.
04:37Also hieß es Augen zu und durch.
04:39Wir waren zu zweit und ich habe mich auf dem Heimflug an die Tragfläche meines Kameraden gehängt.
04:47Also in Formation geflogen, um im Notfall seinen Flieger als Referenz nutzen zu können,
04:54falls meine Anzeigen irgendwie falsch wären.
04:56Aber alles war okay.
04:58Zudem konnten wir den Flug komplett in VMC durchführen.
05:03Noch eine Geschichte fällt mir ein.
05:05Ein Kamerad aus einem anderen Geschwader ist einmal ohne Tiptanks in Decimo angekommen.
05:10Und zwar nach einem Tiefflug.
05:13Was war passiert?
05:14Er hatte während des Tiefflugs über dem Meer mit einem der Tiptanks die Wasseroberfläche touchiert.
05:22Der Tank wurde dabei abgerissen und wegen der Autodrop-Funktion wurde auch der zweite Tank automatisch abgesprengt.
05:30Wie kann sowas passieren?
05:33Standard war, den Radarhöhenmesser auf 50 Fuß zu stellen, denn über Wasser ist es extrem schwer, die Höhe richtig anzuschätzen.
05:42In diesem Fall hatte der Kollege das vergessen und kommt das Wasser geküsst.
05:47Als er in Decimo ankam, fehlten beide Tanks und er musste einiges erklären.
05:53So viel wieder für heute, Freunde.
05:56In der dritten und letzten Folge zu Deji Air Force Base erzähle ich euch von einem Flugunfall, der Gott sei Dank gut ausgegangen ist und was da sonst außer der Fliegerei so alles abging.
06:10Wenn euch das interessiert, würde ich mich freuen, wenn ihr hier bleibt.
06:14Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.
06:16Danke fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.