Rauchfrei - so kann es klappen rbb Praxis

  • vor 3 Jahren
Gut eine Zigaretten-Schachtel am Tag rauchen Robert und Jürgen. Robert raucht seit 20 Jahren, was sich negativ auf sein Rheuma auswirkt, Jürgen ist schon seit 50 Jahren Raucher und hat schon Lungenkrebs und Chemotherapie hinter sich. Nun wollen beide ihre Sucht besiegen. Über ein Jahr lang haben wir einen "Rauchfrei-Kurs" begleitet. Was ist hilfreich für ein rauchfreies Leben? Wann hört Raucherhusten auf? Halten die beiden durch?

Die Seele profitiert vom Rauchstopp: Britische Wissenschaftler kamen zu der Erkenntnis, dass Menschen, die mit dem Rauchen aufgehört hatten, weniger depressiv, ängstlich und gestresst waren als jene, die weiter rauchten.

Die Umstellung von Rauchen auf Nicht-Rauchen kann jedoch von unangenehmen Begleiterscheinungen geprägt sein.

Typische physische (körperliche) Symptome des Rauchstopps sind:

• Schwitzen

• Übelkeit

• Schwindel

• Magenschmerzen

• Probleme mit dem Kreislauf

• Herzrasen

• Durchfall

Meist dauern starke körperliche Begleiterscheinungen etwa sieben bis zehn Tage an. Psychische Symptome können jedoch auch nach 6 – 8 Wochen noch auftreten. Aber es ist laut Experten auch nicht ungewöhnlich, wenn es nach sechs bis neun Monaten noch immer zu Symptomen kommt. Zudem kommt es zwischen der sechsten und der zehnten Woche nach dem Rauchstopp häufig zu einer Art "depressivem Loch.

Grundsätzlich orientiert sich die Dauer des körperlichen Entzugs nach der Menge und Länge des vorausgegangenen Nikotinkonsums. Je mehr konsumiert wurde, desto länger ist mit Erscheinungen des Nikotinentzugs zu rechnen. Die Dauer der psychischen Entzugserscheinungen ist individuell unterschiedlich.

Vielen Rauchern gelingt es nicht, allein von der Sucht loszukommen. Professionelle Methoden verstärken den Durchhaltewillen. Als besonders wirksam haben sich verhaltenstherapeutische Angebote in Kombination mit Nikotinersatzmitteln erwiesen. Kliniken, Volkshochschulen, Krankenkassen, Psychotherapeuten, Ärzte und private Anbieter bieten solche verhaltenstherapeutisch orientierte Nichtraucherkurse an. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten teilweise. Es gibt Angebote für Einzel- oder Gruppentherapien.

Expertin im Beitrag: Dr. Karin Vitzthum - Therapeutische Institutsleiterin

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