Willi Konrad Schweizgeld
  • vor 5 Jahren
Dresden - Gegen den wirkt selbst Uli Hoeneß handzahm: Willi Konrad hat Mitte der 90er Jahre im TV den wohl extremsten Ausraster unter allen deutschen Fußball-Funktionären hingelegt:

Mit dieser Frage hat der Reporter voll ins Schwarze getroffen: Ob er denn Geld in die Schweiz überwiesen habe, will er 1994 am Rande eines Bundesligaspiels von Willi Konrad, damals technischer Direktor von Dynamo Dresden, wissen. Zu dieser Zeit stand Konrad in dem Ruf, er habe gewisse Gelder in die eigene Tasche gewirtschaftet. Auf die hin Frage bekommt der wuchtige Mann in Sekundenschnelle einen knallroten Kopf und pöbelt den Reporter in breitestem Hessisch an:

„Dreckschwein! Isch haue Ihnen in die Fress. Mehr sind se net wert.“

Allein die kurzgeschorenen und mit Bomberjacken bekleideten Dynamo-Sicherheitsleute können den wuchtigen Hessen davon abhalten, dem Reporter tatsächlich eins „in die Fress‘“ zu hauen.

Zum historischen Hintergrund des Interviews:

Als technischer Direktor bei Dynamo Dresden erlangte der Wessi-Funktionär Konrad (gestorben 2005) ein paar Jahre nach der „Wende“ einen zweifelhaften Ruf. Er war im Dunstkreis des dubiosen Geschäftsmannes und Dynamo-Präsidenten Rolf-Jürgen Otto Mitte der 90er Jahre nach Sachsen gekommen, um den Verein zu retten. Die Mission scheiterte grandios. Veruntreuungen und dubiose Spieler-Transaktionen, bei denen Konrad Hunderttausende in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll, wurden den beiden Funktionären vorgeworfen.