Drogenkrieg: Trauma und Depression in der City of God

  • vor 7 Jahren
Der Sonnenaufgang über Rio de Janeiro hat nichts Idyllisches, zumindest nicht für die Einwohner der Favela City of God, Stadt Gottes.

Die Polizei liefert sich hier einen besonders brutalen Krieg mit Drogendealern.

Almir Arruda , 43, hat eine Tochter. Er erzählt, wie er seine kleine Jamile aus dem Kindergarten abholen musste. Der Grund: Es hatte eine Schießerei gegeben. Die Kinder waren traumatisiert. Unter Tränen erzählt der Mann: “Sie riefen mich zuhause an. Ich sollte sofort hin und sie abholen.” Zärtlich streicht er seiner Tochter über das Haar. Dann sagt er: “Als ich sie abholte, lagen die Kinder alle auf dem Boden. Die Lehrer auch. Auf dem Boden.” Dann weint er wieder.

Im vergangenen Jahr wurden bei Polizeiaktionen in Rio de Janeiro 920 Menschen getötet. Zweimal so viel wie 2013. Immer mehr Menschen leiden unter gesundheitlichen Problemen.

Wissenschaftler Leonardo Bueno erklärt: “Bluthochdruck, Panikattacken, schwere Depressionen, das stellen wir bei den Bewohnern der Favelas vermehrt fest.”

Alle würden eigentlich gerne wegziehen, wenn man sie fragt. Aber sie wissen nicht, wohin. Auch Almir Arruda will weg mit Jamile. Aber er ist arbeitslos und hat kein Geld. Es bleibt ihm in der Stadt Gottes nur das Beten.

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