(4 sec) SUPERGOAL Matthäus vs. Leverkusen 1992/93

  • vor 9 Jahren
.Im Frühjahr 1992 hatte sich Lothar Matthäus, der seit dreieinhalb Jahren im Dienste von Inter Mailand stand, einen Kreuzbandriß zu, der ihn für den Rest der Saison außer Gefecht setzte. Seit seinem Bundesligadebüt im Jahre 1979 war der in Herzogenaurach geborene und aufgewachsene Matthäus als Ausnahmetalent gehandelt worden. Sein Debüt in der Fußballnationalmannschaft während der EURO 1980 in Italien war mißglückt, und auch in den Folgejahren blieb der junge Mönchengladbacher in der zweiten Reihe und erregte Aufsehen allenfalls als Sonderbewacher von Zico und Maradona bei der Südamerika-Tournee der DFB-Elf im Frühjahr des WM-Jahres 1982. In der Bundesliga entwickelte sich Matthäus zu einem der härtesten Spieler, ein Pferdekuß Marke Matthäus setzte der Karriere des Frankfurter Spielmachers Juergen Grabowski, eines Angehörigen der Weltmeisterelf von 1974, ein unschönes Ende. 1984 wechselte er von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern München, im selben Jahr war er als Stammspieler in der DFB-Elf etabliert. Im wieder blitzte das spielerische Potential des Mittelfeldspielers auf, der Gesamteindruck war jedoch durchwachsen.. Man schrieb die mittleren 80er Jahre, als Bayern München mit einer leidenschaftslosen Sorte Fußball die spielerisch schwächer werdende Bundesliga dominierte. Seit 1983 von Udo Lattek trainiert, hatte die Bayern-Elf, die 1985, 1986 und 1987 die Meisterschaft gewann, mit der Bayern-Mannschaft, die in den frühen und mittleren 70er Jahren national und international erfolgreich war, wenig gemeinsam. Im Champions League-Finale von Wien 1987, in das sie als hoher Favorit gegangen war, unterlag die Bayern-Elf mit Matthäus dem FC Porto mit 1-2. Matthäus` Formschwankungen waren charakteristisch für den Auftritt der gesamten Mannschaft. Ein Jahr später wechselte der inzwischen 27jährige Matthäus zusammen mit seinem Bayern-Kollegen Brehme zum italienischen Spitzenclub Inter Mailand. Es war die Zeit, als die Clubs der Serie A schätzungsweise zwei Drittel aller aktuellen Weltklassespieler unter Vertrag hatten. Matthäus, in Deutschland als "alternder Kinderstar" verhöhnt, avancierte in der lombardischen Metropole binnen kurzem zum Weltklassespieler. Während die Bundesliga jener Jahre technisch und kreativ veranlagte Fußballer verschliß und ins Mittelmaß erniedrigte, fanden sie in Italien zu sich selbst, und das, obwohl der italienische Fußball jener Jahre eine regelrechte Obsession mit taktischer Austerität hatte und Inters Trainer Trappatoni einer der rigidesten Defensiv-Ideologen des internationalen Fußballs war. Matthäus und Brehme blühten auf, und mit ihnen die Inter-Mannschaft, in der mit Bergomi, Ferri, Altobelli u.a. eine Reihe hochkarätiger Nationalspieler standen. Inter machte dem Lokalrivalen Milan, der, verstärkt um die "holländische Achse" Rijkaard, Gullit, Van Basten, unter dem Pressing-Strategen Arrigo Sacchi eine Kreuzung aus Catenaccio und "Voetbal Totaal" spielte, den Meistertitel streitig.

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