Friedensnobelpreis für Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi

  • vor 10 Jahren
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr gleich an zwei Menschen, die sich für die Rechte von Kindern einsetzen: Mit 17 Jahren ist Malala Yousafzai die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten. Das Mädchen aus Pakistan setzt sich für Bildung für Mädchen ein. Weltbekannt ist sie, seit ihr die Taliban vor zwei Jahren bei einem Anschlag ins Gesicht schossen.

Malala lebt heute in Großbritannien. Ihr Ziel ist es, trotz aller Bedrohungen durch Extremisten nach Pakistan zurückzukehren. Sie will Politikerin werden, sagt sie. Ihr Vorbild ist die 2007 ermordete Ministerpräsidentin Benazir Bhutto. Die islamistische Lehre der Taliban in Malalas Heimat stellt Bildung für Frauen unter Strafe. Mit 15 waren sie und ihre Kampagne für Mädchen-Bildung in ganz Pakistan bekannt. Im vergangenen Jahr erhielt Malala den Sacharowpreis, den Menschenrechtspreis des EU-Parlaments.

Ihren 16. Geburtstag feierte sie mit einer Rede vor der Jugendversammlung der Vereinten Nationen. “Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch oder ein Stift können die Welt verändern. Bildung ist die einzige Lösung, Bildung geht über alles”, sagte sie dort.

Kailash Satyarthi ist der andere Träger des Friedensnobelpreises in diesem Jahr. Er fürchtet bei seinem Kampf gegen Kinderarbeit weder wunde Füße noch mächtige Gegner. Im Jahr 1998 organisierte der Inder einen 80.000 Kilometer langen Sternmarsch durch Asien, Afrika, Amerika, Australien und Europa, um die Welt wachzurütteln.

“Wieder einmal sind die Politiker nur mit Worten anstatt mit Taten gekommen”, so Satyarthi, “sie sind mit ihren Notizbüchern, nicht mit ihren Scheckbüchern gekommen. Sie sollten mit ihren Scheckbüchern kommen und den Ärmsten der Armen Geld geben, damit die Kinder zur Schule gehen können, denn das ist der einzige Weg, auf dieser Welt seine Rechte zu erhalten.”

In Satyarthis Heimatland Indien ist Kinderarbeit weit verbreitet, Millionen Unternehmer greifen auf die billigen Arbeitskräfte zurück. Sie hauen Pflastersteine für Europa oder arbeiten als Haussklaven. Der Inder trug maßgeblich dazu bei, den Westen für das Thema
Kinderarbeit zu sensibilisieren und auf die Herkunft von Produkten zu achten. Nach Angaben der Internationalen
Arbeitsorganisation schuften allerdings auch heute noch 168 Millionen Kinder.

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